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ID1712400200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/124 zur Übernahme von Gewährleistungen im Rahmen eines europäischen Stabilisie- rungsmechanismus (Drucksache 17/6916) . . . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und FDP: Parlamentsrechte im Rahmen zu- künftiger europäischer Stabilisierungs- maßnahmen sichern und stärken (Drucksache 17/6945) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . 14551 B 14551 C 14551 D 14554 D 14574 D 14575 D 14575 D 14576 B 14576 C 14576 D 14578 C Deutscher B Stenografisch 124. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann und des Herrn Markus Meckel als ordentli- che Mitglieder des Stiftungsrates der Stif- tung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur Wahl der Abgeordneten Dr. Valerie Wilms als stellvertretendes Mitglied im Eisenbahn- infrastrukturbeirat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Nachruf auf den ehemaligen Abgeordneten Hans Apel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Gesetzes R K J J B A O U M N 14549 A 14549 B 14549 B 14550 B 14550 D Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14559 B 14559 B undestag er Bericht ung 8. September 2011 t : ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . laus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . xel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrich Maurer (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14560 D 14563 A 14565 A 14566 A 14566 B 14567 C 14568 D 14570 A 14571 A 14572 B 14573 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . 14578 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 124. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. September 2011 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anette Kramme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . D S S K K P A A B T a b c d e in 14578 D 14581 C 14584 C 14587 B 14588 D 14590 D 14592 C 14594 B 14596 C 14597 D 14598 D 14601 A 14602 D 14604 D 14606 A 14607 C 14607 D 14609 C 14609 D 14610 B 14611 B 14612 D 14613 D 14614 A 14615 C 14616 C 14618 A 14618 C 14619 A 14619 B 14619 C r. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . abine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . atrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ngelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . xel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Um- weltauditgesetzes (Drucksache 17/6611) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verleihung der Rechtsfähigkeit an das Gemeinsame Wattenmeersekre- tariat – Common Wadden Sea Secreta- riat (CWSS) (CWSSRechtsG) (Drucksache 17/6612) . . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Abkommen vom 21. Okto- ber 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Großherzogtum Luxemburg über die Erneuerung und Erhaltung der Grenzbrücke über die Mosel zwischen Wellen und Grevenma- cher (Drucksache 17/6615) . . . . . . . . . . . . . . . ) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beher- bergungsstatistikgesetzes und des Han- delsstatistikgesetzes (Drucksache 17/6851) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2010 – Vor- lage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2010 – (Drucksache 17/6009) . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit 14620 D 14622 A 14623 A 14623 A 14623 B 14624 A 14624 C 14625 A 14626 D 14628 A 14629 C 14631 A 14631 A 14631 A 14631 B 14631 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 124. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. September 2011 III Zusatztagesordnungspunkt 3: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften über Verkündung und Bekanntma- chungen (Drucksache 17/6610) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Johanna Voß, Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Universaldienste für Breit- band-Internetanschlüsse jetzt (Drucksache 17/6912) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Kai Gehring, Krista Sager, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Den Hochschul- pakt weiterentwickeln: Mehr Studien- plätze, bessere Studienbedingungen und höhere Lehrqualität schaffen (Drucksache 17/6918) . . . . . . . . . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Krista Sager, Memet Kilic, Ekin Deligöz, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Anerkennung ausländischer Abschlüsse tatsächlich voranbringen (Drucksache 17/6919) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 4: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2009 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2009 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2009 – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2009 – – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2010 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Fest- stellungen zur Jahresrechnung 2009) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2010 zur b c in Z A d A g (D 14631 B 14631 C 14631 C 14631 C Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungsergebnisse – (Drucksachen 17/1500, 17/2305, 17/3650, 17/3956 Nr. 3, 17/5350, 17/5820 Nr. 5, 17/6423) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
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    ung C, letzter Absatz, der n: „Von gewissen Teilen kandalisiert, wir würden ersorgung der Menschen htlingen aus Irak und Pa- rten Kolleginnen und Kol- h hauptsächlich damit be- emismusbekämpfung auf- itig immer als Retter der sterin Schröder mit ihrem für, dass Armut gar nicht e ich konstruktive Politik. SU und der FDP) nsere Ministerin tatkräftig en, die Opfer von Gewalt zten Jahr haben wir in den Geld zur Anschubfinan- es bundesweiten Hilfetele- Meine Damen und Herren, i lich-konstruktive Haushaltsbera allen eine gute Nacht wünschen Danke schön. (Beifall bei der CDU/CS Vizepräsident Eduard Osw Der Herr Kollege macht sch letzte Redner war. In der Tat ste weiteren Wortmeldungen mehr auch keiner mehr trauen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 124. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 8. September 2011 14719 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Behrens, Herbert DIE LINKE 08.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 08.09.2011 Gerster, Martin SPD 08.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 08.09.2011 Heveling, Ansgar CDU/CSU 08.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 08.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 08.09.2011 Kamp, Heiner FDP 08.09.2011 Krestel, Holger FDP 08.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 08.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 08.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 08.09.2011 Nink, Manfred SPD 08.09.2011 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 08.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 08.09.2011 Werner, Katrin DIE LINKE 08.09.2011 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Lambrecht, Christine SPD 08.09.2011 (D 124. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 8. September 2011 Inhalt: Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmannund des Herrn Markus Meckel als ordentlicheMitglieder des Stiftungsrates der Stiftungzur Aufarbeitung der SED-Diktatur Wahl der Abgeordneten Dr. Valerie Wilmsals stellvertretendes Mitglied im Eisenbahninfrastrukturbeirat Erweiterung der Tagesordnung Nachträgliche Ausschussüberweisungen Nachruf auf den ehemaligen Abgeordneten Hans Apel ZP 1 Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzeszur Änderung des Gesetzes zur Übernahmevon Gewährleistungen im Rahmen eineseuropäischen Stabilisierungsmechanismus ZP 2 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/CSU und FDPParlamentsrechte im Rahmen zukünftigereuropäischer Stabilisierungsmaßnahmen sichernund stärken a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 09: BMWi Epl. 11: BMAS 3 a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Umweltauditgesetzes b) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verleihung der Rechtsfähigkeit an das Gemeinsame Wattenmeersekretariat - Common Wadden Sea Secretariat (CWSS) (CWSSRechtsG) c) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Abkommen vom 21. Oktober 2010 zwische... d) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Beherbergungsstatistikgesetzes und des Handelsstatistikgesetzes e) Beratung des Antrags des Bundesministeriums der Finanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2010 - Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2010 - ZP 3 a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung von Vorschriften über Verkündung und Bekanntmachungen b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Johanna Voß, Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE Universaldienste für Breitband-Internetanschlüsse jetzt c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Kai Gehring, Krista Sager, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Den Hochschulpakt weiterentwickeln: Mehr Studienplätze, bessere Studienbedingungen und höhere Lehrqualität schaffen d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Krista Sager, Memet Kilic, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Anerkennung ausländischer Abschlüsse tatsächlich voranbringen Tagesordnungspunkt 4 a:Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichtsdes Haushaltsausschusses (8. Ausschuss)– zu dem Antrag des Bundesministeriums derFinanzen Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2009 - Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2009 - Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2009 - Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2009 - Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2010 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststellungen zur Jahresrechnung 2009) Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2010 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes - Weitere Prüfungsergebnisse - Tagesordnungspunkt 4 b: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Haushaltsausschusses (8. Ausschuss) zu dem Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungshofes Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2010 - Einzelplan 20 - Tagesordnungspunkt 4 c: Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichtsdes Ausschusses für Verkehr, Bau undStadtentwicklung (15. Ausschuss) – zu dem Antrag der Abgeordneten UlrichLange, Dirk Fischer (Hamburg), Arnold Vaatz,weiterer Abgeordneter und der Fraktion derCDU/CSU sowie der Abgeordneten PatrickDöring, Werner Simmling, Oliver Luksic, weitererAbgeordneter und der Fraktion der FDPSicherheit im Eisenbahnverkehr verbessern –Streckennetz mit Sicherungssystemen ausstatten – zu dem Antrag der Abgeordneten UweBeckmeyer, Waltraud Wolff (Wolmirstedt),Sören Bartol, weiterer Abgeordneter und derFraktion der SPD sowie der AbgeordnetenDr. Anton Hofreiter, Undine Kurth (Quedlinburg),Winfried Hermann, weiterer Abgeordneterund der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-NENKonsequenzen aus dem Zugunglück vonHordorf ziehen – zu dem Antrag der Abgeordneten SabineLeidig, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens,weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIELINKEUmgehend die Konsequenzen aus dem Unglückvon Hordorf ziehen Zusatzpunkt 4:Beratung des Antrags der BundesregierungAusnahme von dem Verbot der Zugehörigkeitzu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bundesregierung Epl. 30: BMBF Epl. 10: BMELV Epl. 15: BMG Epl. 17: BMFSFJ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz.

    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich
    habe zu Beginn einige amtliche Mitteilungen zu machen.

    Zuerst geht es um Nachwahlen zu Gremien, und zwar
    zunächst zum Stiftungsrat der Stiftung zur Aufarbei-
    tung der SED-Diktatur. Die Fraktion der SPD schlägt
    als neues ordentliches Mitglied aus dem Kreis der Frak-
    tionen den Kollegen Siegmund Ehrmann vor. Neues
    ordentliches Mitglied aus dem Kreis der Personen, die in
    Fragen der Aufarbeitung besonders engagiert sind, soll
    anstelle von Professor Hermann Weber der frühere Ab-
    geordnete Markus Meckel werden. Sind Sie mit diesen
    Vorschlägen einverstanden? – Das ist offensichtlich der
    Fall. Dann sind der Kollege Siegmund Ehrmann und
    Herr Markus Meckel hiermit in den Stiftungsrat gewählt.

    Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat mitgeteilt,
    dass die Kollegin Dr. Valerie Wilms für den aus dem
    Deutschen Bundestag ausgeschiedenen Kollegen
    Winfried Hermann neues stellvertretendes Mitglied im
    Eisenbahninfrastrukturbeirat werden soll. Stimmen
    Sie auch diesem Vorschlag zu? – Das ist der Fall. Dann
    ist die Kollegin in den Eisenbahninfrastrukturbeirat ge-
    wählt.

    Z

    Z

    Redet
    Interfraktionell ist vereinbart worden, die heutige Ta-
    gesordnung um die erste Beratung des Gesetzentwurfs
    zur Änderung des Gesetzes zur Übernahme von Gewähr-
    leistungen im Rahmen des europäischen Stabilisierungs-
    mechanismus zu erweitern, die jetzt gleich im Anschluss
    als Erstes aufgerufen werden soll.

    Außerdem ist vorgesehen, die verbundene Tages-
    ordnung um die in der Zusatzpunktliste aufgeführten
    Punkte zu erweitern:

    ZP 1 Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
    CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ge-
    setzes zur Änderung des Gesetzes zur Über-
    nahme von Gewährleistungen im R
    nes europäischen Stabilisierungsmec

    – Drucksache 17/6916 –

    (C (D ung 8. September 2011 0 Uhr Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuss Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Innenausschuss Rechtsausschuss Finanzausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union P 2 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Parlamentsrechte im Rahmen zukünftiger europäischer Stabilisierungsmaßnahmen sichern und stärken – Drucksache 17/6945 – Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuss Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Innenausschuss Rechtsausschuss Finanzausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union P 3 Weitere Überweisungen im vereinfachten Verfahren ext Ergänzung zu TOP 3 a)

    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände-
    rung von Vorschriften über Verkündung und
    Bekanntmachungen

    – Drucksache 17/6610 –
    Überweisungsvorschlag:
    Rechtsausschuss

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Johanna
    Voß, Ulla Lötzer, Dr. Barbara Höll, weiterer Ab-
    geordneter und der Fraktion DIE LINKE

    ldienste für Breitband-Internet-
    se jetzt

    ache 17/6912 –
    ahmen ei-
    hanismus

    Universa
    anschlüs

    – Drucks





    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) )


    )(B)

    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie (f)

    Ausschuss für Kultur und Medien

    c) Beratung des Antrags der Abgeordneten Kai
    Gehring, Krista Sager, Ekin Deligöz, weiterer
    Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/
    DIE GRÜNEN
    Den Hochschulpakt weiterentwickeln: Mehr
    Studienplätze, bessere Studienbedingungen
    und höhere Lehrqualität schaffen
    – Drucksache 17/6918 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsausschuss

    d) Beratung des Antrags der Abgeordneten Krista
    Sager, Memet Kilic, Ekin Deligöz, weiterer Ab-
    geordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE
    GRÜNEN
    Anerkennung ausländischer Abschlüsse tat-
    sächlich voranbringen
    – Drucksache 17/6919 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Gesundheit

    ZP 4 Weitere abschließende Beratung ohne Aus-
    sprache
    Ergänzung zu TOP 4
    Beratung des Antrags der Bundesregierung
    Ausnahme von dem Verbot der Zugehörigkeit
    zu einem Aufsichtsrat für Mitglieder der Bun-
    desregierung
    – Drucksache 17/6670 –

    Von der Frist für den Beginn der Beratungen soll, so-
    weit erforderlich, abgewichen werden.

    Schließlich mache ich auf drei nachträgliche Aus-
    schussüberweisungen im Anhang zur Zusatzpunktliste
    aufmerksam:

    Der am 10. Juni 2011 überwiesene nachfolgende Ge-
    setzentwurf soll zusätzlich dem Ausschuss für Ernäh-

    (10. Ausschuss)


    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neu-
    ordnung des Kreislaufwirtschafts- und Abfall-
    rechts
    – Drucksache 17/6052 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
    Innenausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und
    Verbraucherschutz

    s

    (6 s F s m g z M h b b te g B e ru s d b J m 1 (C (D Der am 30. Juni 2011 überwiesene nachfolgende Geetzentwurf soll zusätzlich dem Rechtsausschuss . Ausschuss)


    Erste Beratung des von der Bundesregierung einge-
    brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung
    der Beitreibungsrichtlinie sowie zur Änderung

    (Beitreibungsrichtlinie-Umsetzungsgesetz – BeitrRLUmsG)


    – Drucksache 17/6263 –
    Überweisungsvorschlag:
    Finanzausschuss (f)

    Rechtsausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO

    Der am 1. Juli 2011 überwiesene nachfolgende Ge-
    etzentwurf soll zusätzlich dem Ausschuss für Bildung,

    (18. Auschuss)


    Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbes-
    serung der Eingliederungschancen am Ar-
    beitsmarkt

    – Drucksache 17/6277 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Arbeit und Soziales (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung
    Haushaltsausschuss gemäß § 96 GO

    Ich kann auch dazu Ihr offensichtliches Einverneh-
    en feststellen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, bevor wir in die Ta-
    esordnung eintreten, bitte ich Sie, sich von Ihren Plät-
    en zu erheben.


    (Die Anwesenden erheben sich)


    Der Deutsche Bundestag trauert um sein ehemaliges
    itglied Hans Apel, der vorgestern nach langer Krank-

    eit im Alter von 79 Jahren in seiner Heimatstadt Ham-
    urg verstorben ist.

    Hans Apel gehörte dem Deutschen Bundestag für sie-
    en Wahlperioden von 1965 bis 1990 an. In diesem Vier-
    ljahrhundert hat er unserem Land in höchsten Ämtern
    edient.

    Hans Apel wurde am 25. Februar 1932 in Hamburg-
    armbek geboren. Nach dem Abitur 1951 absolvierte er
    ine kaufmännische Lehre und studierte nach kurzer be-
    flicher Tätigkeit für einen Mineralölkonzern Wirt-

    chaftswissenschaften in Hamburg und promovierte in
    iesem Fachbereich.

    Schon während des Studiums war er 1955 der SPD
    eigetreten, deren Vorstand er später für beinahe zwei
    ahrzehnte angehören sollte.

    Nachdem er einige Jahre für das Europäische Parla-
    ent gearbeitet hatte, gehörte er ihm als Mitglied von

    965 bis 1969 an. 1965 wurde er auch Mitglied des





    Präsident Dr. Norbert Lammert


    (A) )


    )(B)

    Deutschen Bundestages, in den er – mit Ausnahme einer
    Legislaturperiode – stets direkt gewählt wurde.

    Nachdem er Vorsitzender des Verkehrsausschusses
    und dann stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bun-
    destagsfraktion gewesen war, wurde er 1972 zum Staats-
    sekretär im Auswärtigen Amt mit der Zuständigkeit für
    Europafragen ernannt.

    1974 wurde er im ersten Kabinett von Bundeskanzler
    Helmut Schmidt dessen Nachfolger im Amt als Bundes-
    minister der Finanzen.

    1978 übernahm Hans Apel, selbst Angehöriger der
    sogenannten weißen Jahrgänge, das Bundesministerium
    der Verteidigung und erwarb sich schnell hohe Anerken-
    nung in seinem neuen Amt. Er bekleidete es bis zum
    Ende der sozialliberalen Koalition im Herbst 1982, also
    in der Zeit, die von der anhaltenden Debatte um die
    Nachrüstung und dem Erstarken der Friedensbewegung
    gekennzeichnet war.

    Bis zu seinem Ausscheiden aus dem Bundestag im
    Jahre 1990 widmete er sich vor allem der Finanzpolitik.
    Von ihm – konfrontiert mit den unbeabsichtigten Folgen
    selbst herbeigeführter politischer Entscheidungen –
    stammt der später vielzitierte Satz: „Ich glaub, mich tritt
    ein Pferd.“

    Nach dem Abschied aus der Politik, der jedoch kein
    Abschied von der Politik war, leistete er in verschiede-
    nen Funktionen vor allem in der Energiewirtschaft in
    den neuen Bundesländern einen Beitrag zum Aufbau Ost
    und der inneren Einheit unseres Landes. Hinzu kam eine
    rege publizistische Tätigkeit, die einige vielbeachtete
    Bücher erbrachte.

    Das gesamte öffentliche Wirken von Hans Apel – in
    der Politik, in der Wirtschaft, als Publizist – war geprägt
    von seiner Orientierung an der protestantischen Ethik
    und seiner tiefen christlichen Glaubensüberzeugung.
    Seine Ehrlichkeit und Offenheit wurden geschätzt, gele-
    gentlich auch gefürchtet, wobei er auch die eigene Partei
    nicht ausnahm von seinem manchmal unbequemen Ur-
    teil.

    Hans Apel hat sich bleibende Verdienste um unser
    Land erworben: als leidenschaftlicher Parlamentarier, als
    verantwortungsvoller Bundesminister und als ein Politi-
    ker, der maßgeblich an wichtigen Weichenstellungen in
    der Geschichte der Bundesrepublik mitgewirkt hat.

    Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewah-
    ren. Seiner Familie spreche ich im Namen des ganzen
    Hauses unsere Anteilnahme aus.

    Sie haben sich zu Ehren des Verstorbenen von Ihren
    Plätzen erhoben. Ich danke Ihnen.

    Ich rufe nun die Zusatzpunkte 1 und 2 auf, die wir ge-
    rade auf die Tagesordnung gesetzt haben:

    ZP 1 Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/
    CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Ge-
    setzes zur Änderung des Gesetzes zur Über-
    nahme von Gewährleistungen im Rahmen ei-
    nes europäischen Stabilisierungsmechanismus

    – Drucksache 17/6916 –

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    (C (D Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuss Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Innenausschuss Rechtsausschuss Finanzausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union P 2 Beratung des Antrags der Fraktionen der CDU/ CSU und FDP Parlamentsrechte im Rahmen zukünftiger europäischer Stabilisierungsmaßnahmen sichern und stärken – Drucksache 17/6945 – Überweisungsvorschlag: Haushaltsausschuss Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Innenausschuss Rechtsausschuss Finanzausschuss Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für iese Aussprache zwei Stunden vorgesehen. – Ich stelle azu Einvernehmen fest. Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem undesminister der Finanzen, Dr. Wolfgang Schäuble. Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister der Finanen: Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und erren! Diese Haushaltsdebatte steht, wie die öffentli hen Diskussionen in diesen Wochen, im Zeichen der urbulenzen der Finanzmärkte und der Notwendigkeit, nsere gemeinsame europäische Währung in diesen chwierigen Entwicklungen stabil zu halten und zu veridigen. Das Bundesverfassungsgericht hat mit seiner gestrien Entscheidung erneut bestätigt, dass diese Politik, die emeinsame europäische Währung mit Stabilisierungsaßnahmen stabil zu halten, in vollem Umfang dem rundgesetz entspricht und die Besorgnisse, wir würden uf irgendeine Weise gegen die Bestimmungen unserer erfassung verstoßen, unbegründet sind. Wir werden im uge der Beratungen darüber diskutieren, wie die parlaentarische Umsetzung der Entscheidung im Einzelnen ussehen wird; das Haushaltsrecht des Bundestages ist as Grundprinzip unserer parlamentarischen Demokrae. Das Bundesverfassungsgericht hat aber ausdrücklich largestellt, dass die bisher getroffenen Entscheidungen vollem Umfang dem Grundgesetz entsprechen. Mit dem Gesetzentwurf zur Änderung des Gesetzes ur Übernahme von Gewährleistungen im Rahmen eines uropäischen Stabilisierungsmechanismus passen wir nsere nationale Gesetzgebung an die Änderungen des ahmenvertrags für die Europäische Finanz-Stabilitätsazilität an, die im März und im Juli von den Staatsund egierungschefs der Euro-Zone beschlossen worden Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble )


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    (A) )

    sind, um diese vorübergehend geschaffene europäische
    Finanzierungsanstalt in die Lage zu versetzen, den He-
    rausforderungen der wirtschaftlichen Entwicklung und
    der Entwicklung an den Finanzmärkten gerecht zu wer-
    den.

    Ich will bei dieser Gelegenheit ausdrücklich darauf
    hinweisen: Der EFSF-Rahmenvertrag, den wir im Mai
    vergangenen Jahres sehr kurzfristig schaffen mussten, ist
    ein privatrechtlicher Vertrag.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sehen wir anders, Herr Minister!)


    Die Finanzierungsanstalt ist eine privatrechtliche Gesell-
    schaft nach luxemburgischem Recht. Deswegen, Herr
    Kollege Trittin, ist es nach dem Grundgesetz gar nicht
    möglich, diesen Vertrag der Ratifizierung zuzuführen.
    Nur völkerrechtliche Verträge können nach dem Grund-
    gesetz ratifiziert werden. Wir haben ihn allerdings mit
    dem Gesetz zur Übernahme von Gewährleistungen im
    Rahmen eines europäischen Stabilisierungsmechanis-
    mus entsprechend in die nationale Gesetzgebung umge-
    setzt. Das ist nicht in allen Ländern der Euro-Zone
    gleich geregelt. Wir haben das Stabilisierungsmechanis-
    musgesetz beschlossen, um eine gesetzliche Grundlage
    zu schaffen.

    Das ist kein völkerrechtlicher Vertrag; aber wir wol-
    len einen völkerrechtlichen Vertrag. Das wird der Ver-
    trag über den Europäischen Stabilisierungsmechanismus
    sein, der – so ist es vorgesehen – 2013 in Kraft treten
    und dann eine internationale Finanzinstitution schaffen
    wird. Dieser Vertrag bedarf der Ratifizierung. Ich sage
    das, damit wir keinen Streit zu führen brauchen, der al-
    lenfalls zu Missverständnissen führen könnte.

    Wir mussten diesen Mechanismus schaffen, damit aus
    den Problemen eines Landes der Euro-Zone keine Ge-
    fahr für die Stabilität der Euro-Zone als Ganzes werden
    kann. Denn wir mussten im vergangenen Jahr lernen
    – daraus haben wir die Konsequenzen gezogen –, welche
    Folgen die Schwierigkeiten eines Landes haben können.
    Es geht um Griechenland, ein Land mit einer hohen Ver-
    schuldung, hohen Defiziten, hoher Staatsverschuldung,
    unzureichenden Wachstumszahlen und mangelnder
    Wettbewerbsfähigkeit. All das stand durch den Druck,
    der durch die gemeinsame Währung entsteht, sehr viel
    stärker im Fokus der politischen Entwicklung. Damit aus
    den Problemen eines Landes mit einem Anteil von
    2 Prozent an der gesamten Wirtschaftsleistung der Euro-
    Zone wegen der Ansteckungseffekte auf den Märkten
    keine Gefahr für die Stabilität der Euro-Zone insgesamt
    werden kann, brauchen wir diesen Stabilisierungsmecha-
    nismus.

    Ich füge aber gleich hinzu: Es geht bei all diesen Hil-
    fen im Zusammenhang mit dem Rettungsschirm immer
    um Hilfe zur Selbsthilfe. Anders ist das gar nicht mög-
    lich. Wir haben in der Euro-Zone die Währung verge-
    meinschaftet, aber nicht die Wirtschafts- und Finanzpoli-
    tik. Deswegen können wir den Mitgliedsländern, die in
    Schwierigkeiten sind, helfen, Zeit zu gewinnen, ihre
    Probleme zu lösen; aber die Ursachen der Probleme
    müssen die Mitgliedsländer selbst beseitigen. Daran


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    (C (D hrt kein Weg vorbei; das ist das Grundprinzip der uropäischen Architektur. Das darf nicht übersehen weren. Deswegen kommen Länder, die in Schwierigkeiten ind, nicht um die notwendigen Anpassungen ihrer aushalte und die Rückführung ihrer zu hohen Defizite erum. Das ist übrigens der Weg, den auch wir in eutschland gehen, gerade auch mit dem Haushalt 2012. iesen Weg müssen alle in Europa gehen. So ist es ver bredet. Das muss eingehalten werden. Dazu haben sich lle verpflichtet. Wenn sie Probleme mit der wirtschaftlihen Wettbewerbsfähigkeit haben, dann sind Strukturformen in diesen Ländern unvermeidlich, damit sie in iner Welt, in der der Wettbewerbsdruck durch die Gloalisierung der wirtschaftlichen Entwicklung größer ird und auf allen lastet, dem Wettbewerb standhalten önnen. Hilfe zur Selbsthilfe: Wir verschaffen Ländern, die in chwierigkeiten sind, mit diesem Rettungsschirm Zeit r die notwendige Anpassung und für die Lösung ihrer robleme, damit sie die Zeit überbrücken können, in der ie aufgrund von nicht tragbaren Zinsbelastungen keinen ugang zu den internationalen Finanzmärkten haben, uf den sie angewiesen sind. Das geht nicht über Nacht. s geht darum, ihnen Zeit zu verschaffen. Die Lösung er Strukturprobleme können wir ihnen nicht ersparen. Deshalb stehen all diese Maßnahmen im Einzelfall nd generell unter der Voraussetzung einer Vereinbarung trikter Konditionalität, dass also die notwendigen Anassungsmaßnahmen zur Rückführung der Defizite und ur Verbesserung der wirtschaftlichen Leistungsfähigeit mit den betroffenen Ländern vereinbart werden. So utet das Stabilisierungsmechanismusgesetz. Dies muss ingehalten werden und wird bei der Auszahlung jeder ranche durch die unabhängigen Institutionen des Interationalen Währungsfonds, der Europäischen Zentralank und der Kommission der Europäischen Union berprüft. So ist es schon bei dem vom EFSF geschaffenen Griehenland-Programm. Wir haben vereinbart, dass die Voussetzungen für die Auszahlung der nächsten Tranche ierteljährlich überprüft werden müssen. Erst wenn die berprüfung ergibt, dass die Voraussetzungen vorliegen nd dass die Vereinbarungen eingehalten sind, kann die ranche ausgezahlt werden. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, die Lage in Griehenland ist ernst, denn im Augenblick ist die Mission er Troika unterbrochen. Darüber darf es überhaupt eine Illusionen geben. Solange diese Mission nicht betätigen kann, dass die Voraussetzungen erfüllt sind, ann die nächste Tranche für Griechenland nicht ausgeahlt werden. ier gibt es keinen Entscheidungsspielraum. Das ist in en Verträgen und in unserem Gesetz so beschlossen. as muss jeder wissen. Deshalb ist die Situation ernst. ir haben Verständnis für die Probleme in Griechen Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble )


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So ist es!)





    (A) )

    land. Ich habe es im Rahmen einer früheren Debatte ge-
    sagt: Die Rückführung der Defizite bringt für die betrof-
    fene Bevölkerung schwere Belastungen mit sich.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Darüber sollte niemand mit Häme reden. Wer aber jahre-
    lang zu hohe Schulden macht, kommt um Anpassungs-
    maßnahmen nicht herum.

    Daher sage ich bei allem Respekt und bei aller Sym-
    pathie für das griechische Volk: Die Anpassungsmaß-
    nahmen können wir Griechenland nicht ersparen. Letz-
    ten Endes ist es Sache Griechenlands selbst, zu
    entscheiden, ob man dort bereit und in der Lage ist, die
    notwendigen Maßnahmen durchzuführen, um die Defi-
    zite und die zu hohe Verschuldung zurückzuführen. Das
    muss Griechenland selbst entscheiden. Anspruch auf So-
    lidarität hat Griechenland, und Deutschland wird seine
    Solidarität zur Verteidigung der gemeinsamen Währung
    nicht verweigern. Darauf kann sich Griechenland verlas-
    sen. Es muss aber seinen eigenen Beitrag leisten, und es
    muss am Ende selbst entscheiden. Daran führt kein Weg
    vorbei.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Änderungen des Rahmenvertrags über die euro-
    päische Finanzierungsanstalt sehen vor, dass wir sicher-
    stellen, dass die ursprünglich vereinbarte Summe an
    Finanzhilfen bis zu einer Obergrenze von 440 Milliarden
    Euro, für die entsprechende Anpassungsprogramme ver-
    einbart werden mussten und vereinbart worden sind, zur
    Verfügung gestellt werden kann. Diese Finanzierungs-
    anstalt arbeitet nach dem Prinzip, dass sie Finanzhilfen
    zur Verfügung stellt und die Mittel dazu auf den Finanz-
    märkten aufnimmt. Dafür verbürgen sich die Mitglieds-
    länder der Euro-Zone. Da für eine entsprechende Bewer-
    tung der Ratingagenturen nur die Verbürgung durch die
    Mitgliedsländer der Euro-Zone, die über die Höchst-
    bewertung durch das sogenannte Triple A verfügen,
    zählt und angerechnet wird, brauchen wir in dieser
    Finanzierungsanstalt eine Übersicherung.

    Daher ergibt sich die komplizierte Zahl. Um 440 Mil-
    liarden Euro darzustellen, brauchen wir eine Garantie-
    summe von rund 750 Milliarden Euro. Deutschland
    muss – seinem Anteil an der wirtschaftlichen Gesamt-
    leistung der Euro-Zone entsprechend – davon einen
    Anteil von rund 28 Prozent tragen. Das heißt, unsere
    Garantieleistungen belaufen sich nach der vorgeschlage-
    nen Änderung auf bis zu 211 Milliarden Euro, wobei die
    Zinsen – unserem Haushaltsrecht entsprechend – nicht
    eingeschlossen sind. Wir machen es bei allen Gewähr-
    leistungen nach der Bundeshaushaltsordnung so, dass
    die Zinsen nicht eingerechnet werden. Dies muss man
    im Auge haben. Daher sagen manche, es werden bis zu
    250 Milliarden Euro. Wir sollten aber durch unterschied-
    liche Zahlen keinen Grund für neue Verunsicherungen
    schaffen. Das festgelegte Garantievolumen beläuft sich
    auf 211 Milliarden Euro. Dazu kommen – unserem
    Haushaltsrecht entsprechend – Zinsen in einer entspre-
    chenden Größenordnung.

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    (C (D Darüber hinaus haben wir im Änderungsvertrag zum ahmenvertrag vereinbart, dass wir der europäischen inanzierungsanstalt zusätzliche Instrumente zur Verfüung stellen. Diese Instrumente werden nur unter der oraussetzung eingesetzt, dass mit einem Land, zu desen Gunsten sie eingesetzt werden sollen, entsprechende npassungsmaßnahmen vereinbart sind. Alle Maßnahen des EFSF unterliegen der Voraussetzung, dass ent prechende Programme vereinbart sind. Das ist eine anz klare Regelung. Aber es sollen zusätzlich zu dem bisherigen Instruent, dass man gegebenenfalls Finanzhilfen zur Verfü ung stellen kann, weitere Instrumente geschaffen weren, sodass man analog zu den Möglichkeiten, über die er Internationale Währungsfonds verfügt, einen – ich age es einmal untechnisch – Überziehungskredit vereinart, also dass man die Möglichkeit hat, eine Kreditlinie inzuräumen. Diese muss ein Land nicht in Anspruch ehmen, aber das stärkt das Vertrauen der Finanzmärkte, eil ein Land unter allen Umständen liquide bleiben ann, weil es entsprechende Überziehungsmöglichkeiten at. Gerade wegen der besorgniserregenden Meldungen us der Euro-Zone ist es ganz wichtig, dass die Finanziengsanstalt in der Lage ist, Ländern notfalls kurzfristig ittel für die Kapitalisierung von Banken zur Verfügung u stellen. Wenn wir eine Zuspitzung der Krise bekomen sollten – wir wollen sie vermeiden, daran arbeiten ir, aber man muss auch an unangenehmere Entwickngen denken –, ist es wichtig, dass wir Ansteckungs efahren im Bankensektor durch Zurverfügungstellung on zusätzlichem Kapital bekämpfen können. Mit dem nderungsvertrag verschaffen wir der Finanzierungs nstalt die notwendigen Möglichkeiten. Schließlich wollen wir ein Anpassungsprogramm verinbaren. Unter engen Voraussetzungen soll die Mögchkeit bestehen – unter Berücksichtigung der Gefährung der Stabilität der Euro-Zone als Ganzes durch nsteckungsgefahren; das muss ausdrücklich noch einal zusätzlich von der Europäischen Zentralbank bestägt werden –, an europäischen Sekundärmärkten zu opeeren. Ich denke an die Diskussion im vergangenen Jahr, ei der es darum ging, ob es denn unserem Verständnis iner unabhängigen Europäischen Zentralbank entsprehe, wenn die Europäische Zentralbank am Sekundärarkt operiert. Bisher gibt es außer der Europäischen entralbank niemanden, der das tun kann. Wir schaffen Rahmen der Finanz-Stabilitäts-Fazilität die Möglich eit, das unter engen Voraussetzungen zu tun. Ich wieerhole: Alles nur unter der Voraussetzung, dass entsprehende Anpassungsmaßnahmen mit den betreffenden ändern vereinbart worden sind. Ich will hinzufügen: Wir haben schon im März ereinbart, dass die Finanzierungsanstalt unter engen oraussetzungen auch am Primärmarkt operieren kann. ngesichts mancher Missverständnisse will ich darauf inweisen – das ist im März ausdrücklich vereinbart orden –: nur unter der Voraussetzung, dass die Finan ierungsanstalt dem Land unmittelbar einen Kredit ewähren könnte. Dann kann es dort freie Gestaltung eben, wo es wirtschaftlich sehr viel sinnvoller ist. Man ibt also keinen Kredit, sondern man operiert in einem Bundesminister Dr. Wolfgang Schäuble )





    (A) )

    begrenzten Umfang am Primärmarkt. Das ist keine gene-
    relle Ermächtigung, dass die Finanzierungsanstalt die
    Haushalte von Mitgliedern der Euro-Zone finanzieren
    kann. Genau dies ist ausgeschlossen. Nur unter der
    Voraussetzung der Gewährung einer Finanzhilfe kann in
    Ausnahmefällen auch auf dem Primärmarkt operiert
    werden.

    Wir müssen die derzeitigen Schwierigkeiten auf der
    Grundlage geltender Verträge – eine andere Grundlage
    haben wir nicht – bewältigen. Das ist das, was wir leis-
    ten können. Angesichts der Debatte über die Beteiligung
    der Privatgläubiger will ich darauf hinweisen – das muss
    man wissen –, was Privatgläubigerbeteiligung auf der
    Grundlage geltender Verträge bedeutet – das betrifft ins-
    besondere die geltenden Verträge bezüglich der im
    Markt befindlichen Anleihen –: Wenn man einen
    Default, also einen Konkurs mit der Auslösung aller
    Kreditversicherungsverträge vermeiden will, kann die
    Beteiligung nur im Wege der Vereinbarung erfolgen.
    Deswegen haben wir bei dem Entwurf eines zweiten
    Griechenland-Programms den mühsamen Weg gehen
    müssen, der in der Öffentlichkeit nicht einfach darzustel-
    len und zu erläutern ist. Das liegt in der Natur der Sache.
    Deswegen nutze ich die Gelegenheit, das zu erläutern.

    Wir haben den Weg der Vereinbarung mit den Finanz-
    instituten gehen müssen, weil alles andere den getroffe-
    nen Vereinbarungen widersprochen hätte, und wir kön-
    nen in Europa nicht anfangen, uns an getroffene Verträge
    nicht mehr zu halten. Deswegen sieht der Vertrag zur
    Schaffung der internationalen Institution Europäischer
    Stabilisierungsmechanismus, ESM, vor, dass wir den
    Stabilisierungsmechanismus ab 2013 ausdrücklich in das
    Regelwerk aufnehmen und alle Anleihen, die ab 2013,
    also in der Zukunft, von Mitgliedstaaten der Euro-Zone
    begeben werden, eine Klausel enthalten, die im Falle
    einer nicht vorhandenen Schuldentragfähigkeit eine
    Anpassung vorsieht. In Zukunft werden wir also mehr
    Möglichkeiten haben. Gegenwärtig müssen wir aber mit
    den vorhandenen Instrumentarien zurechtkommen.

    Ich füge hinzu: Die Debatte über ein zweites Pro-
    gramm für Griechenland ist angesichts der Schwierig-
    keiten, Griechenland im Rahmen des jetzigen Pro-
    gramms die nächste Tranche auszuzahlen, sehr verfrüht.
    Deswegen glaube ich, dass wir uns zunächst einmal
    darauf konzentrieren müssen: Erfüllt Griechenland über-
    haupt die entsprechenden Voraussetzungen, damit die
    nächste Tranche ausbezahlt werden kann? Es mag sein,
    dass daraus Konsequenzen gezogen werden müssen, und
    zwar auch für ein neues Griechenland-Programm.

    Wir leisten das, was wir auf der Grundlage der im
    Augenblick geltenden Verträge leisten können. Die Bun-
    deskanzlerin und der französische Staatspräsident haben
    eine Menge Vorschläge erarbeitet, wie wir die Hand-
    lungsfähigkeit innerhalb der Euro-Zone und die Mecha-
    nismen, nach denen wir in der Euro-Zone zu Entschei-
    dungen kommen, verbessern können. Das erfordert
    keine Vertragsänderungen. Wir sollten vielleicht darüber
    nachdenken, wie wir die Sanktionsmechanismen verän-
    dern können, damit bei Verstößen gegen eingegangene
    Verpflichtungen Sanktionen schneller ausgesprochen

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    (C (D erden können. Es muss auch um die Verhandlungen wischen Rat, Parlament und Kommission und die quasi utomatischen Sanktionen bei Verletzung des Stabilitätsnd Wachstumspakts gehen. Das müssen wir verbessern. (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nichts „quasi“! Nichts „automatisch“! Das stimmt doch gar nicht!)


    Quasi automatisch.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein! Wenn Sarkozy Ja sagt, ist das automatisch!)


    Ja, gut: Quasi automatisch mit dem sogenannten Six-
    ack. – Das ist das, was auf der Grundlage geltender
    erträge möglich ist. In diesen Tagen zeichnet sich ab,
    ass wir ein Ergebnis finden werden.

    Ich möchte eine weitere Bemerkung hinzufügen: Ge-
    de die Schwierigkeit, auf Grundlage der geltenden
    erträge und der geltenden Rechtslage eine Beruhigung
    er Märkte herbeizuführen, zeigt, dass die Märkte erwar-
    n, dass wir eine Struktur für Europa schaffen, dass wir
    r die gemeinsame Währung bessere institutionelle Vor-

    ehrungen treffen. Das wird ein langer Weg sein. In
    iese Richtung müssen wir gehen. Dafür müssen wir
    rbeiten; aber heute und morgen müssen wir unsere
    emeinsame Währung – das liegt in unserem gemeinsa-
    en Interesse und ist im Sinne unserer Verantwortung –
    it den Mitteln, die wir haben, verteidigen.

    Ich bitte Sie um Zustimmung zu diesem Gesetzent-
    urf.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Sigmar Gabriel für

ie SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sigmar Gabriel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr

    eehrter Herr Kollege Schäuble, wir alle wissen, dass
    ie nicht nur ein konservativer, sondern vor allen Dingen
    uch ein leidenschaftlicher und überzeugter Europäer
    ind. Ich erinnere mich noch gut an die Rede, mit der Sie
    ier vor einigen Monaten das Festhalten am europäi-
    chen Projekt begründet haben. Vieles von dem, was Sie
    amals und heute hier erläutert haben, teilen wir. Wir
    nden das – das sage ich ausdrücklich – richtig. Ich
    age mich nur: Warum haben Sie als einer der überzeug-
    sten Europäer Ihrer Koalition zugelassen, dass die
    esamte europäische und internationale Politik, vor
    llem die Finanzmärkte, von denen Sie jetzt sagen, wir
    üssten sie beruhigen, durch die deutsche Haltung bei

    er Lösung der Krise so stark irritiert und verunsichert
    urden? Bei allem Respekt für Ihre Haltung: Was war
    enn das, was wir in den letzten 18 Monaten erlebt ha-
    en? Sie persönlich, Herr Schäuble, und Ihre Bundes-
    anzlerin haben vor einem Jahr behauptet, keinen Cent
    r Griechenland geben zu wollen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Falsch!)






    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    – Oh. – Am 30. Dezember 2009 ging es im Handelsblatt
    los. Ich zitiere Herrn Schäuble: „Es wäre falsch verstan-
    dene Solidarität, wenn wir den Griechen … unter die
    Arme greifen würden.“


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Guck an!)


    Herr Brüderle sagte am 5. März: „Wir haben nicht die
    Absicht, einen Cent zu geben.“

    Herr Schäuble, wir haben Sie von Anfang an vor die-
    sem Euro-Populismus gewarnt. Aber auch im Jahr 2011
    wurden Sie nicht klüger. Erst haben Sie monatelang eine
    europäische Wirtschaftsregierung abgelehnt, um sie
    dann in einer deutsch-französischen Initiative einzufor-
    dern. Natürlich hat Ihnen Ihr bayerischer Ministerpräsi-
    dent sofort widersprochen; vermutlich hat er Ihre Äuße-
    rungen gegen eine Wirtschaftsregierung vorher für ernst
    gemeint gehalten. Ihnen blieb dann nichts anderes mehr
    übrig, Frau Bundeskanzlerin, als das als einen Überset-
    zungsfehler darzustellen; ich vermute: bei der Überset-
    zung in die bayerische Mundart.

    Ich kann die Liste der Beispiele fast endlos fortsetzen:
    von der Ablehnung der Gläubigerbeteiligung, dem
    Schuldenschnitt, der Finanztransaktionsteuer im Euro-
    Raum, die Sie, Herr Schäuble, heute selber fordern, bis
    zum Kauf von Staatsanleihen der Krisenländer durch
    den Rettungsschirm. Es gab Tage, da musste man Ge-
    dächtnisverlust im Stundentakt haben, um die Wider-
    sprüche Ihrer Politik nicht zu bemerken. Herr Kollege
    Schäuble, jeder, der sich mit der Krise befasst, weiß,
    dass es schwer ist, den richtigen Weg zu finden. Jeder
    weiß, dass es keine einfachen Lösungen gibt und dass
    manches, was man gestern noch für undenkbar hielt,
    morgen bereits gemacht werden muss. Deshalb werfe
    ich Ihnen den Wechsel mancher Positionen nicht wirk-
    lich vor – Sie mussten sich vorsichtig vortasten –, aber
    was ich Ihnen vorwerfe, ist die Selbstgerechtigkeit, mit
    der Sie uns vorgestern und gestern hier im Haus Lehren
    erteilen wollten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Noch viel schlimmer ist: Sie haben mit Ihren kurz-
    sichtigen und dummen Parolen die Öffentlichkeit und
    Ihre eigenen Abgeordneten immer erst richtig auf die
    Bäume getrieben


    (Widerspruch bei Abgeordneten der CDU/ CSU und der FDP)


    und wissen jetzt nicht, wie Sie sie wieder herunterbe-
    kommen sollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie haben dem Boulevard und den Stammtischen Ihrer
    eigenen Fraktion Zucker gegeben, und deshalb müssen
    Sie jetzt um Ihre eigene Mehrheit fürchten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D rau Merkel und Sie sind wie zwei Zauberlehrlinge, die ie Geister nicht mehr loswerden, die sie selber gerufen aben. Die Rede der Kanzlerin gestern war das beste Iniz dafür. ie Rechtfertigungsrhetorik und die Haltet-den-Diebhetorik dienen doch ausschließlich dazu, die unüber ehbaren Lücken in Ihrer Koalition zu vertuschen. Frau Bundeskanzlerin, Sie und Ihr Finanzminister tun tzt so, als sei das, was Sie heute hier dem Parlament orlegen, keine Vergemeinschaftung von Schulden. Saen Sie einmal: Für wie dumm halten Sie eigentlich Ihre igenen Abgeordneten? (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    (Zuruf des Abg. Marco Buschmann [FDP])


    rau Bundeskanzlerin, viele Ihrer Kollegen durch-
    chauen doch, dass Sie selbst längst die Vergemeinschaf-
    ng der Schulden von Griechenland, Portugal, Spanien

    nd Italien vorangetrieben haben. Wer haftet denn für
    ie Schuldtitel der Krisenstaaten in Höhe von 120 Mil-
    arden Euro, die die Europäische Zentralbank aufkaufen
    usste, weil Sie, Frau Merkel, diesen Aufkauf durch den
    ettungsschirm noch im März dieses Jahres verhindert
    aben?


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Jawohl!)


    atürlich die Euro-Staaten, die an der Europäischen
    entralbank beteiligt sind, also auch Deutschland. In den
    resoren der Europäischen Zentralbank liegen die ersten
    20 Milliarden Euro an vergemeinschafteten Schulden.
    as sind die ersten Merkel-Bonds, die wir hier im Hause
    ekommen haben.


    (Beifall bei der SPD – Lachen des Bundesministers Dr. Guido Westerwelle – Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist unter Stammtischniveau!)


    Ihre Kollegen lachen nicht, weil sie wissen, dass Sie
    chon die ersten 120 Milliarden Euro vergemeinschaftet
    aben.

    Es war übrigens Deutschland, es war einer Ihrer Vor-
    änger, Frau Bundeskanzlerin, Helmut Kohl, und einer
    er Vorgänger von Herrn Schäuble, Herr Waigel, die bei
    er Währungsunion darauf geachtet haben, dass die Eu-
    päische Zentralbank eine neutrale Rolle als Währungs-

    üterin genauso wie vorher die Bundesbank als Auftrag
    ekommen hat. Die Neutralität der Europäischen Zen-
    albank war einmal der sicherste Stabilitätsanker des
    uro. Und was machen Sie? Sie haben aus diesem Stabi-
    tätsanker, aus der EZB, eine europäische Bad Bank ge-
    acht,


    (Marco Buschmann [FDP]: Ach was! Es geht um Stabilität!)


    ie sich inzwischen gegen die Gläubigerbeteiligung in
    er Finanzkrise wehren muss, weil sie sonst selber in
    efahr gerät. Sie haben sie zum Bestandteil der Krise





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    statt zum Schützer der Währung in Europa gemacht,
    meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der SPD)


    Herr Schäuble, wir verstehen ja, dass Sie auf der Ba-
    sis der geltenden Verträge eine Gläubigerbeteiligung nur
    in Verhandlungen durchsetzen können. Aber das heißt
    nicht, dass man das, was die Banken einem vorlegen,
    auch gleich unterschreiben muss. Wissen Sie: Sie neh-
    men den Mund ja gern ziemlich voll,


    (Otto Fricke [FDP]: Oh! Das sagt der Richtige!)


    wenn Sie SPD und Grüne für den damaligen Umgang
    mit den Stabilitätskriterien von Maastricht kritisieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Otto Fricke [FDP]: Zu Recht!)


    – Ja, das wusste ich. Ich wollte Ihnen auch einmal einen
    Gefallen tun


    (Otto Fricke [FDP]: Das gelingt Ihnen nicht!)


    und das in meiner Rede erwähnen. Selbst wenn man un-
    terstellt, Sie hätten recht: Niemals zuvor hat jemand den
    wichtigsten Stabilitätsanker des Euro so sehr und nach-
    haltig beschädigt wie Sie und Ihre orientierungslose Re-
    gierung im Umgang mit der Europäischen Zentralbank.
    Dafür sind Sie zu Recht vom Bundespräsidenten heftig
    kritisiert worden.


    (Beifall bei der SPD)


    Heute folgt nun der zweite Schritt zur Vergemein-
    schaftung von Schulden, diesmal Gott sei Dank nicht
    mehr über die EZB, sondern über den Rettungsschirm,
    die EFSF. Herr Schäuble, Frau Merkel, Sie haben noch
    vor wenigen Monaten erklärt, Sie seien gegen den An-
    kauf von Schuldtiteln auf den Sekundärmärkten durch
    den Euro-Rettungsschirm.


    (Thomas Oppermann [SPD]: Richtig!)


    Heute schlagen Sie in dem vorgelegten Gesetzentwurf
    genau diesen Ankauf von Schuldtiteln vor, weil Sie
    wahrscheinlich gemerkt haben, dass Ihre fatale Haltung
    zur EZB die Währungsstabilität auf Dauer gefährdet.
    Heute schlagen Sie also das genaue Gegenteil von dem
    vor, was Sie noch vor wenigen Monaten verteufelt ha-
    ben: den Ankauf von Schuldtiteln durch die EFSF.


    (Marco Buschmann [FDP]: Und was machen Sie? Wie lauten denn Ihre Vorschläge?)


    Natürlich setzen Sie damit den Weg in die Vergemein-
    schaftung der Schulden in der Euro-Zone fort. Deutsch-
    land haftet im schlimmsten Fall mit mehr als 200 Mil-
    liarden Euro. Das ist die zweite Tranche der Merkel-
    Bonds, meine Damen und Herren. Das ist die Realität,
    vor der wir stehen.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Bei Ihnen und Ihrer Haltung wächst nichts mehr zusam-
    men, weil auch nichts zusammengehört. Der Unter-

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    (C (D chied zu Euro-Bonds ist doch nur noch, dass diese tatächlich eine echte Änderung der EU-Verträge erfordern nd deshalb wirklich nicht so schnell realisierbar wären. Wir glauben, dass wir diese Vertragsänderungen mitlfristig brauchen. Denn die Einflussnahme auf die aushalts-, die Finanzund die Steuerpolitik der Eurorisenstaaten ist ohne Vertragsänderungen aus unserer icht zu gering. Wer die Hilfe anderer Mitgliedstaaten raucht, muss akzeptieren, dass diese Mitgliedstaaten ber die Europäische Union auch Einfluss auf die Fianzpolitik, die Haushalte und die Steuerpolitik der Krienstaaten erhalten. Nur so schaffen wir auf Dauer Stabität. Sie selbst, Herr Schäuble, wollen diese Vertragsändengen ja. Nur: Ihre Kanzlerin folgt Ihnen mal wieder icht. Nichts scheut die Bundeskanzlerin so sehr wie tarke EU-Institutionen. Anders als Sie, Herr Schäuble, immt die Kanzlerin lieber die Risiken eines schwachen uropas in Kauf, als Souveränität an Europa abzugeben. (Helmut Heiderich [CDU/CSU]: Was? Sie waren wohl gestern nicht hier!)


    (Otto Fricke [FDP]: Aha! Interessant!)


    (Beifall bei der SPD)


    enau das ist der politische Bruch mit allen Kanzlern
    or ihr. Angela Merkel ist die erste Kanzlerin der Repu-
    lik, der genau dieses Bewusstsein fehlt. Deshalb
    chrieb Helmut Kohl ihr ins Stammbuch – ich zitiere –:
    … keinen Standpunkt oder keine Idee …, wo man hin-
    ehört und wo man hin will.“ Meine Damen und Herren,
    enn der Kopf der Regierung nicht wirklich von Europa
    berzeugt ist, wie soll es dann der Rest sein? Kein Wun-
    er, dass bei Ihnen ständig alles zerstritten und zerredet
    ird.


    (Marco Buschmann [FDP]: Mich würde interessieren, was wohl Hans-Jochen Vogel Ihnen ins Stammbuch schreiben würde!)


    in Hühnerhaufen ist im Vergleich zu Ihrer Truppe eine
    iemlich geordnete Formation. Wer heute von außerhalb
    eutschlands auf Ihre Europapolitik schaut, der kann
    ieles erkennen, aber keine klare Linie und kein Kon-
    ept.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Schäuble, Sie hätten das, was Sie wissen und
    uch selber meinen, von Anfang an offen sagen müssen,
    or allen Dingen hätten Sie konsequent die Wahrheit sa-
    en müssen. Die Wahrheit ist: Sie sind längst auf dem
    eg in die Vergemeinschaftung von Schulden. Die

    eimliche Vergemeinschaftung von Schulden durch die
    erstörung der Handlungsfähigkeit der EZB muss ein
    nde haben. Deshalb ist die EFSF jetzt der richtige
    chritt. Die damit verbundenen Einflussmöglichkeiten

    Hinblick auf die Haushalte und Schulden der Euro-
    itgliedstaaten müssen aber dringend erweitert werden.
    abei müssen wir endlich die Geburtsfehler des Euro
    eheben. Wir brauchen mehr europäischen Einfluss auf





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    die Stabilitäts-, Finanz-, Steuer- und Wirtschaftspolitik
    der einzelnen Mitgliedstaaten.


    (Beifall bei der SPD)


    Was wir heute hier im Bundestag vorgelegt bekom-
    men, sind erste Schritte auf diesem richtigen Weg. Das
    ist in der Tat schwierig und wird vermutlich auch nicht
    ausreichen; aber es sind eben die ersten richtigen
    Schritte dieser Regierung in der Euro-Krise. Deshalb
    werden wir sie mitgehen.

    Neben Ihrem Zickzackkurs ist der wohl fundamen-
    talste europapolitische Fehler von CDU/CSU und FDP
    die verkürzte Kosten-Nutzen-Rechnung der gesamten
    Euro-Debatte, die Sie hier ständig angeführt haben.
    Deutschland wird von Ihnen ständig als Zahlmeister hin-
    gestellt, der für die Faulheit anderer immer zur Kasse ge-
    beten werden soll. Auch wir Sozialdemokraten wollen
    die Fehler – die Korruption und vor allen Dingen den
    Betrug unter der konservativen christdemokratischen
    Regierung in Griechenland, der Vorgängerregierung des
    heutigen Ministerpräsidenten – nicht rechtfertigen. Das
    wäre unverantwortlich. Auch wir sagen: Griechenland
    kann nur europäische Hilfen erhalten, wenn es seine Zu-
    sagen einhält. Aber es sind eben nicht vor allem unver-
    antwortliche Regierungen gewesen, die Europa an den
    Rand des Abgrunds geführt haben.


    (Zuruf von der FDP: Wer hat denn die Schulden gemacht?)


    In Irland, in Spanien und Portugal sind es vor allen Din-
    gen unverantwortliche Banken und Spekulanten gewe-
    sen, die diese Euro-Länder in die katastrophale Ver-
    schuldung getrieben haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nichts anderes ist auch bei uns der Fall. Es ist wirk-
    lich unfassbar, dass Ihre Kanzlerin gestern schon wieder
    so getan hat, als wären die Staatsschulden in den Euro-
    Mitgliedstaaten allein durch falsches Regierungshandeln
    entstanden, als litten alle unter zu hohen Staatsschulden,
    weil sie über ihre Verhältnisse gelebt hätten.


    (Otto Fricke [FDP]: Ja, wer hat denn die Schulden gemacht?)


    – Sie rufen auch noch „Ja“. – Die Wahrheit ist doch, dass
    diese Staatsschulden ganz wesentlich durch den Verlust-
    sozialismus des Bankensektors entstanden sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    – Interessant, dass die CDU das eigentlich unkommen-
    tiert hinnimmt, aber ausgerechnet die FDP unruhig wird,
    wenn man die Banken kritisiert.

    Sie verkleistern die Gründe für die Schuldenkrise,
    und man fragt sich: Warum? Weil Sie die Finanzmärkte
    immer noch schonen wollen? In Wahrheit ist dieses
    dumme Modell der wirtschaftlichen und sozialen Staats-
    feindlichkeit, das Sie noch ständig verteidigen, doch
    längst gescheitert. In Wahrheit hat das Modell weltweit
    gewonnen, das Sie in den 90er-Jahren so massiv be-

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    (C (D ämpft haben und das die FDP noch heute bekämpft, ämlich das deutsche Modell der Zusammenarbeit von irtschaft, Gewerkschaften und Staat. Es ist das Modell er Sozialpartnerschaft, das Spielregeln für Wirtschaft, ntwicklung und soziale Entwicklung setzt. Ausgerechet dieses Modell, bei dem der Staat in Krisenzeiten inrveniert, hat Ihre Kanzlerin noch gestern zum Hauptrund der Krise in Europa erklärt. Vielleicht sollten iejenigen in der CDU/CSU, die sich in der Geschichte er Republik ein bisschen besser auskennen, der Kanzlen mal erklären, wo tatsächlich die Schulden in eutschland entstanden sind. Herr Kauder, wollen Sie es vorgelesen bekommen? as kann ich gerne machen. Bei Ihnen kann man ja relav häufig mit Zwischenrufen rechnen. – Frau Kanzlerin, s ist sehr interessant, dass Sie gestern – da habe ich zuehört – gesagt haben, das habe mit der Großen Koalion in den 60er-Jahren begonnen. Bis 1982 – da fand die egierungsübernahme durch CDU/CSU und FDP statt – atte Westdeutschland 314 Milliarden Euro Schulden. as waren ungefähr 37 Prozent des BIP. 1989 waren es chon 474 Milliarden Euro und 45 Prozent des BIP. ann kam das Versprechen des CDU-Bundeskanzlers, ie deutsche Einheit koste nichts, und dann waren es ,2 Billionen Euro und 60 Prozent des BIP. (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sie wollten die deutsche Einheit doch nie! Sie waren gegen die deutsche Einheit!)


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Bei euch!)


    nsere Schulden haben ganz wenig damit zu tun, dass
    ir über unsere Verhältnisse gelebt hätten, aber ganz viel
    it Ihrer gescheiterten Ideologie freier Märkte und ganz

    iel mit gebrochenen Wahlversprechen in Deutschland,
    nter anderem auch beim Umgang mit der deutschen
    inheit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    nstatt daraus etwas zu lernen und endlich aufzuhören,
    en Menschen unhaltbare Versprechungen zu machen,
    achen Sie – Sie haben nichts gelernt – im Gegenteil so
    eiter wie vorher. Jetzt versprechen Sie schon wieder
    teuergeschenke, die unbezahlbar sind. Während wir
    och fast 30 Milliarden Euro neue Schulden machen,
    ntasieren Sie über Steuersenkungen von mehr als

    0 Milliarden Euro pro Jahr. Sie sind wirklich nicht
    ehr ganz bei Trost, meine Damen und Herren. Anders

    ann man das nicht bezeichnen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    ie Krise des Euro ist ganz wesentlich eine Krise der
    erwahrlosten Finanzmärkte. Es war eben ein konserva-
    ver und liberaler Irrglaube, diese Ideologie der Markt-
    läubigkeit und der Staatsfeindlichkeit, die Einstellung,
    lles das, was Finanzmärkte tun, ihren eigenen Regeln
    u überlassen, jahrelang vertreten zu haben. Wir sagen
    nen: Diese Dominanz der Finanzmärkte sind wir nicht
    nger bereit zu dulden; denn sie ist ohne jede demokra-
    sche Legitimation. Sie berührt inzwischen auch die





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)

    Demokratie selbst. Sie bedroht Europa nicht nur als
    Wirtschaftsstandort, sondern auch als Lebensort, Werte-
    gemeinschaft und funktionsfähige Demokratie.

    Weil Ihre Diagnose falsch ist und Sie immer noch
    glauben, die Menschen lebten über ihre Verhältnisse,
    statt zu schauen, welche Krisen in den Finanzmärkten
    entstehen, und diesen Verlustsozialismus zu beenden,
    haben Sie auch noch die falsche Therapie. Es reicht eben
    nicht aus, einzig und allein auf das Sparen zu setzen. Um
    jedem Missverständnis vorzubeugen: Natürlich gehört
    Sparen dazu. Vor allem die konjunkturunabhängigen
    Staatsausgaben in den Krisenstaaten müssen runter.


    (Otto Fricke [FDP]: Aha! Bei uns auch?)


    Aber ich weiß auch noch, wie uns hier von Herrn
    Westerwelle und anderen Irland als leuchtendes Beispiel
    eines deregulierten Niedriglohn- und Niedrigsteuerlan-
    des vorgestellt wurde.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das heißt, neben dem Sparen muss man als Zweites
    Ihre Ideologie des Niedrigsteuerlandes beenden. Man
    muss dafür sorgen, dass in diesen Ländern die Steuern
    erhoben werden, die nötig sind, um den Staatshaushalt
    zu finanzieren. Wir können doch nicht in Deutschland
    den Menschen Steuern abverlangen und anderswo in ei-
    nen Steuerdumpingwettbewerb eintreten. Das muss doch
    endlich beendet werden. Dazu gab es von Ihnen kein
    einziges Wort.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ludwig Erhard mit seinen Sparappellen – Sie haben
    ja mit Ihrem Blick zurück auf die erste Große Koalition
    weit in die Vergangenheit geschaut, Frau Bundeskanzle-
    rin; ich werfe Ihnen nicht vor, dass Sie darüber nicht
    allzu viel wissen –


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Dummer Spruch!)


    und seiner Aufforderung, Maß zu halten – für ihn war
    Sparen die einzige Antwort auf die erste Krise –, ist ra-
    sant gescheitert. Danach kamen unter anderem Schmidt
    und Schiller und haben erklärt: Preisstabilität ist wichtig,
    aber wir müssen genauso in Wachstum und Beschäfti-
    gung investieren. Ich sage Ihnen, was wir brauchen: We-
    niger Erhard und Merkel, mehr Schmidt und Schiller in
    Europa! Das ist die richtige Entwicklung für Deutsch-
    land.


    (Beifall bei der SPD – Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Das ist nur noch peinlich!)


    – Haben Sie etwas zu sagen, Herr Kauder?


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das ist nur noch peinlich! Bei Ihnen fällt einem fast nichts mehr ein!)


    – Herr Kauder, Sie scheinen nicht einmal zu wissen, dass
    das Gesetz, das damals in der Großen Koalition gegen

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    (C (D en Willen von Ludwig Erhard beschlossen wurde, bis eute gilt. Das ist das Stabilitätsund Wachstumsgesetz. (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das weiß ich sehr wohl!)


    ass bei Ihnen offensichtlich der Zustand erreicht ist,
    ass Sie inzwischen selber nicht mehr wissen, was in
    eutschland Recht und Gesetz ist, das wundert mich al-
    rdings.


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Weniger Gabriel! – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Dafür brauche ich Sie aber nicht!)


    Anscheinend doch, sonst würden Sie nicht so seltsame
    wischenrufe machen. Schade, dass die nicht jeder hö-
    n kann.

    Damit Sie wissen, worum es geht, Herr Kauder: Das
    t nicht nur Philosophie. Es geht um Folgendes: Wie
    achsen die Menschen auf, die morgen und übermorgen
    uropa sein werden? Als wir alle groß geworden sind,
    ar Europa ein Zeichen der Hoffnung und der Perspek-
    ve für junge Menschen. Das hat sich ins Gegenteil ver-
    ehrt: 45 Prozent Arbeitslosigkeit in Spanien, 40 Prozent
    Griechenland, 22 Prozent in Frankreich und 20 Pro-

    ent in England.


    (Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Und in Deutschland, Herr Gabriel?)


    Wissen Sie, warum bei uns die Arbeitslosigkeit niedri-
    er ist? Weil wir das getan haben, was Ihre Kanzlerin
    estern als Ursache aller Krisen angesehen hat: Wir ha-
    en in der Krise investiert, Konjunkturprogramme auf-
    elegt und uns in der Krise verschuldet. Das ist der
    rund, warum wir aus der Krise besser als andere he-
    usgekommen sind.


    (Beifall bei der SPD)


    Jetzt, wo die Krise vorbei ist, wollen wir die Schulden
    erunterführen und keine Steuergeschenke machen. Statt
    umme Vorschläge über Goldreserven und anderes zu
    achen, mit denen Frau von der Leyen in der letzten
    eit aufgefallen ist, sollte die deutsche Arbeitsministerin
    re Kollegen einmal einladen und darüber reden, ein
    rogramm gegen Jugendarbeitslosigkeit in Europa auf-
    ulegen. Das sind nämlich die Menschen, die morgen
    uropa tragen sollen. Aber nichts davon bringen Sie auf
    en Weg.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Stellen Sie das dumme Gerede vom „Zahlmeister
    uropas“ ein. In Wahrheit sind wir die politischen und
    ie wirtschaftlichen Gewinner Europas und des Euros –
    olitisch, weil es die deutsche Einheit ohne Europa gar
    icht gäbe und weil nichts, was wir jetzt erleben, so
    uer sein kann, wie es ohne die deutsche Einheit gewor-
    en wäre. Der Zugewinn an Freiheit und Sicherheit und
    ie wirtschaftliche Prosperität können durch nichts er-
    etzt werden.





    Sigmar Gabriel


    (A) )


    )(B)


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Sie haben uns doch gerade die Kosten der Wiedervereinigung vorgeworfen!)


    – Nein, ich habe Ihnen vorgeworfen, dass Sie damals die
    Menschen über die Kosten der Wiedervereinigung be-
    schwindelt haben. Das habe ich Ihnen vorgeworfen,
    nicht die Kosten selber.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie haben doch gesagt: Dafür brauchen wir keine Steuer-
    erhöhung, das zahlen wir alles so. – 1,2 Billionen Euro
    Staatsverschuldung sind daraus geworden.

    Wir sind auch die wirtschaftlichen Gewinner, weil wir
    eine Exportnation sind. Statt das als Bundesregierung
    von Anfang an zu sagen und für die Mithilfe in Europa
    durch Deutschland zu werben, haben Sie die Leute erst
    mit Stammtischparolen – die Griechen sollen ihre Inseln
    verkaufen, und ich weiß nicht, was noch alles – auf die
    Bäume gebracht.

    Die Sozialdemokraten haben als Antwort auf – –