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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Omid Nouripour


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Heute auf

    den Tag genau vor zehn Jahren hätte niemand daran ge-
    dacht und geglaubt, dass wir, der Bundestag, einmal die
    Bundeswehr nach Afghanistan schicken würden.


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Wirklich wahr!)


    Vor wenigen Jahren wäre es nicht denkbar gewesen,
    über einen Einsatz im Libanon oder im Sudan zu spre-
    chen. Niemand kann heute wissen, was in 15 Jahren die
    Hauptherausforderungen bei der Sicherheit unseres Lan-
    des und die Aufgaben der Bundeswehr sein werden. Wer
    heute behauptet, das für die Zukunft zu wissen, ist ent-
    weder ein Hellseher oder ein Hochstapler.

    Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass die Bun-
    deswehr flexibler wird. Das geht natürlich nur dann,
    wenn das Geld zusammengehalten wird. Das Geld in
    diesen Zeiten der Verschuldung zusammenzuhalten, ist
    natürlich alles andere als einfach. Deshalb war es völlig
    richtig, dass der ehemalige Verteidigungsminister Karl-
    Theodor zu Guttenberg gesagt hat, er wolle eine große
    Bundeswehrreform durchführen. Er hat dies am Anfang
    fälschlicherweise ausschließlich mit dem Finanzdruck
    begründet; aber der Finanzdruck ist vorhanden und wird
    auch in den nächsten Jahren vorhanden sein.

    Insofern war es richtig, hier heranzugehen und große
    Überschriften zu produzieren. Die Strukturen müssen
    tatsächlich effizienter gestaltet werden. Die Gesamt-
    größe der Bundeswehr ist auf den Prüfstand gestellt wor-
    den; das sollte aus unserer Sicht weiterhin getan werden.
    Vor allem geht es um Veränderungen bei der Beschaf-
    fungsphilosophie, die bisher in diesem Land existiert:
    Seit Jahrzehnten wird mit einem Etat, der eigentlich für
    andere Zwecke da ist, Industriepolitik betrieben. All
    diese Punkte sind wichtig.

    Das Problem beim alten Minister war: Er hat Über-
    schriften produziert, aber die Seiten des Buches nicht ge-
    füllt. Das heißt, er hat Ihnen, Herr Minister, ein ziemlich
    leeres Heftchen hinterlassen. Dadurch können Sie nicht
    nur verwalten, sondern auch gestalten. Es ist nicht nur
    schlecht, dass da noch nicht so viel gemacht worden ist,
    dass die Kärrnerarbeit noch bevorsteht; denn das gibt Ih-
    nen die Möglichkeit, tatsächlich zu gestalten. Das Pro-
    blem ist: Wenn ich mir diesen Einzelplan anschaue, dann
    finde ich davon nichts wieder. Ich finde in diesem Zah-

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    (C (D nwerk keine große Bundeswehrreform, sondern auschließlich einen kleineren Verwaltungsakt. Wir schauen inmal, wie die Verhandlungen jetzt weitergehen weren. Herr Minister, Sie stellen sich hin und sagen: „Die ntscheidungen müssen verantwortbar und verlässlich ein.“ Ich frage mich dann aber, wer eigentlich im Buneskabinett dem 44. Finanzplan zugestimmt hat. Sie wan doch dabei. Wenn Sie ein Jahr später diesen Finanz lan nahezu komplett revidieren, dann ist die Frage: elche der beiden Entscheidungen war nicht „verantortbar und verlässlich“? as ist wirklich ein Rätsel, das Sie bitte auflösen mögen. s wäre spannend und angesichts der Verlässlichkeit, die ie hier beanspruchen, gar nicht so falsch, wenn Sie vielicht irgendwann einmal sagen würden, was denn eientlich falsch war und was Sie dazu bewogen hat, diese ntscheidung zu revidieren. Der Finanzdruck bleibt aber bestehen. Es bleibt bisher tselhaft, wo das neue Geld herkommen soll. Wir sind ehr gespannt. Aber Fakt ist: Nominell 65 000 Soldaten eniger werden im Jahr 1 Milliarde Euro mehr kosten. h weiß nicht, ob Sie der Bundeswehr damit einen Gellen tun. Vor allem ist es auch spannend, dass ur prünglich 2011 und 2012 die entscheidenden Jahre sein ollten; die Anschubfinanzierung sollte vor allem 2011 rfolgen. Jetzt ist alles ein bisschen hinund hergebogen orden, auch der Zeitplan. Das heißt, erst 2013 gibt es inen richtigen Schluck mehr für die Bundeswehr. Koischerweise ist dann Wahlkampf. Es ist natürlich alles ndere als gut für die Truppe, dass Sie uns im Nachinein sozusagen einen Wahlkampfetat hineinzimmern ollen. Deshalb halte ich es nicht für angemessen, sich ier dafür feiern zu lassen, dass weniger gespart wird; enn das, was Sie heute nicht sparen, wird die Truppe orgen und übermorgen doppelt und dreifach sparen üssen; das sage ich auch in Richtung der Sozialdemo ratie. Ich verstehe nicht, dass man einfach immer mehr eld braucht. Das wird auf lange Sicht nicht funktionien. Noch einmal: Wir brauchen einfach andere Struktun, eine andere Größe und – noch einmal – vor allem ine andere Beschaffungspolitik. Die zentrale Frage ist aber die nach der sicherheitsolitischen Ableitung. Sie haben es so gelöst, dass Sie erteidigungspolitische Richtlinien formuliert haben. ie haben bei der Verabschiedung des Präsidenten der undesakademie für Sicherheitspolitik, Kersten Lahl, or einigen Tagen gesagt, wir hätten in der Sicherheitsolitik in Deutschland keine Strategielücke. Ich teile iese Äußerung: Ich glaube nicht, dass wir eine Strateielücke haben, denn wir haben gar keine Strategie. Ich ehe gar keine Strategie dieser Bundesregierung. Die erteidigungspolitischen Richtlinien sind ein Mahnmal r diese Strategielosigkeit. Es gab einmal Verteidigungsminister, die die Verteidiungspolitischen Richtlinien im Bundeskabinett haben erabschieden lassen. Sie aber haben daraus einen Veraltungsakt gemacht. Es ist mit dem Auswärtigen Amt Omid Nouripour )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )

    nicht gesprochen worden, auch mit anderen Ressorts
    nicht. Insofern gibt es keine Strategie der Bundesregie-
    rung. Es gibt nur die grundsätzlichen Gedanken, die Sie
    formuliert und verschriftlicht haben. Das ist einfach
    nicht ausreichend.

    Strategielos ist die Bundesregierung auch, wenn es
    darum geht, mit einer Stimme zu sprechen: Die Wider-
    sprüche zwischen Verteidigungsminister und Außen-
    minister sind bekannt. Neu ist natürlich, dass sich der
    Verteidigungsminister und sein eigener Staatssekretär
    nun auch öffentlich widersprechen, wie wir das vor eini-
    gen Wochen erfahren durften.

    Das Problem ist, dass uns Parlamentarierinnen und
    Parlamentariern jetzt die Aufgabe bevorsteht, in den
    nächsten Wochen alles daranzusetzen, in den Ausschuss-
    beratungen eine Bundeswehrreform zustande zu brin-
    gen, die diesen Namen auch verdient. Die Bundeskanz-
    lerin und andere in der Bundesregierung haben immer
    wieder gesagt: Es darf keine Sicherheitspolitik nach
    Kassenlage geben. Das ist eine richtige Aussage. Das
    Problem ist aber, dass Sie weder eine sinnvolle Sicher-
    heitspolitik machen noch auf die Kassenlage schauen.
    Das reicht einfach nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Herr Kollege. – Nächster Redner in un-

serer Debatte ist für die Fraktion der CDU/CSU unser
Kollege Thomas Silberhorn. Bitte schön, Kollege
Thomas Silberhorn.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Silberhorn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Der

    Verteidigungshaushalt für das Jahr 2012 hat weit über
    dieses Jahr hinaus Bedeutung. Denn er legt die Grund-
    lage für eine tiefgreifende Neuausrichtung der Bundes-
    wehr. Dem Bundesverteidigungsminister ist es gelungen,
    das scheinbar Unvereinbare miteinander zu vereinen.
    Einerseits leistet der Etat einen wichtigen Beitrag zur
    Konsolidierung des Haushalts und zur Einhaltung der
    Schuldenbremse, andererseits macht dieser Etat die Bun-
    deswehr fit für die Zukunft. Ich möchte anführen, dass
    die Truppe im kommenden Jahr zum Beispiel über
    200 Millionen Euro zusätzlich für Materialerhaltung
    ausgeben kann. Trotz eines kleineren Haushalts für Ver-
    teidigung gibt es keine Abstriche an den militärischen
    Fähigkeiten. Entscheidend ist, dass die vorhandenen
    Mittel effizient und an den Einsatzerfordernissen orien-
    tiert verwendet werden.

    Dieser Etat ist ein Beleg dafür, dass die christlich-
    liberale Koalition keine Sicherheitspolitik nach Kassen-
    lage macht. Es war richtig, anhand der Verteidigungs-
    politischen Richtlinien zuerst die Koordinaten unserer
    Sicherheitspolitik zu bestimmen, die Aufgaben und Fä-
    higkeiten der Bundeswehr zu präzisieren und dann
    daraus den erforderlichen Finanzbedarf zu ermitteln. Ih-

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    (C (D en, Herr Bundesverteidigungsminister, gilt dafür unser erzlicher Dank. Sie haben die Reformvorhaben zu eiem Konzept aus einem Guss zusammengefügt. Wir önnen nun die Neuausrichtung der Bundeswehr auf ine solide und tragfähige finanzielle Grundlage stellen. Ich muss gleichwohl etwas grundsätzlicher werden: s ist mittlerweile eine Binsenweisheit, dass sich die undeswehr zu einer Armee im Einsatz gewandelt hat. as hat Konsequenzen. Deswegen ist diese tiefgreifende eform unserer Streitkräfte notwendig geworden. Künfg wird Deutschland eher mehr Verantwortung für die ahrung internationaler Sicherheit zukommen als weni er. Die westlichen Demokratien sind Inseln des Wohltands auf diesem Globus. Auch weil es uns besser geht ls anderen, tragen wir ein höheres Maß an Mitverantortung. Unser Wohlstand basiert auf unserer freiheitli hen Gesellschaftsordnung, auf Demokratie und Rechtstaatlichkeit sowie auf der Achtung und dem Schutz der enschenrechte. Es sind auch diese Werte, die wir vereten, wenn wir uns unter dem Dach der Vereinten Naonen und der NATO daran beteiligen, in anderen Teilen er Welt Sicherheit zu schaffen. Die Landesverteidigung als Bündnisverteidigung ist icht unwichtig geworden. Sie wird in den Verteidiungspolitischen Richtlinien zu Recht weiterhin als erste ufgabe der Bundeswehr genannt. Die Beteiligung an er internationalen Verhütung und Bewältigung von onflikten wird aber weiter an Bedeutung gewinnen. ine Truppe, die in der Lage sein muss, durchhaltefähig eltweit im Einsatz zu sein, braucht eine andere Struktur ls die Bundeswehr der Nachkriegszeit. Diese Reform ietet die Chance, Unzulänglichkeiten, die seit langem rkannt sind, zu beheben und die Bundeswehr so auszuchten, dass sie ihrem Auftrag auch gerecht werden ann. Zu den wesentlichen Kriterien für den Erfolg der euausrichtung der Bundeswehr zählt die Führungskulr der Streitkräfte. Auf diesem Feld gilt die Bundeswehr eltweit als Vorbild. Die Grundsätze der Inneren Fühng garantieren die Stellung jedes einzelnen Angehöri en der Bundeswehr als Staatsbürger in Uniform. Lassen ie mich das etwas ausführen, damit wir für die Öffentchkeit nicht immer in Floskeln reden. Innere Führung eißt: Jeder Auftrag innerhalb der Streitkräfte muss thisch, rechtlich und politisch legitimiert sein und soll on jedem Befehlsempfänger in Bezug auf diese Kriteen hinterfragt werden. Die Auftragstaktik, die damit erbunden ist, hat sich in allen vergleichenden Betrachngen als überlegen erwiesen. Deshalb gilt es, dieses odell zu erhalten. In einer Freiwilligenarmee ist es allerdings eine beondere Herausforderung, ein kongruentes Wertevertändnis zwischen Streitkräften und Gesellschaft zu geährleisten. Zu diesem Zweck ist es notwendig, einen esellschaftlichen Konsens über den Auftrag der Streiträfte herzustellen. Die Fähigkeit zum Einsatz im Konikt setzt voraus, dass das Kämpfen zum Anforderungsrofil der Soldaten gehört. Wir müssen uns darüber im laren sein, dass es dabei nicht nur um Selbstverteidi Thomas Silberhorn )





    (A) )

    gung geht. Entscheidend ist aber, dass der Kampf einer
    strikten Wertebindung unterliegt.

    Dieses Verständnis für den Dienst in der Bundeswehr
    muss unsere Gesellschaft aufbringen. Die Soldaten sol-
    len das Leitbild des Staatsbürgers in Uniform leben, aber
    die Gesellschaft muss es auch verstehen, damit die
    Streitkräfte in ihr fest verankert bleiben. Gerade die Frei-
    willigenarmee erfordert, dass sich die Gesellschaft zur
    Bundeswehr bekennt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Bundeswehr braucht hochmotivierte Soldaten.
    Der Bund steht im Wettbewerb mit anderen Arbeitge-
    bern. Deswegen spielt die Attraktivität der Bundeswehr
    eine wichtige Rolle für den Erfolg dieser Reform. CDU/
    CSU und FDP diskutieren intensiv über ein ganzes Bün-
    del von Maßnahmen, um den Dienst in den Streitkräften
    attraktiver zu gestalten. Ein wichtiges Anliegen ist der
    Ausbau einer elternfreundlichen Infrastruktur in der
    Bundeswehr. Von der Öffnung für Seiteneinsteiger bis
    zur Mitnahme von Versorgungsanwartschaften gibt es
    eine breite Palette von Verbesserungsmöglichkeiten. Die
    Koalitionsfraktionen arbeiten mit Nachdruck, um rasch
    zu Ergebnissen zu kommen.


    (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Sie sind gestoppt worden!)


    Mit dem Entwurf eines Einsatzversorgungs-Verbesse-
    rungsgesetzes, mit dem die Versorgung von Geschädig-
    ten und Hinterbliebenen verbessert werden soll, hat die
    christlich-liberale Koalition in der letzten Woche eine
    wichtige Änderung auf den Weg gebracht. Wir werden
    diesen Gesetzentwurf zeitnah verabschieden. Die Ver-
    besserungen werden bald Realität sein. Im vorliegenden
    Haushaltsentwurf ist bereits eine Erhöhung der Versor-
    gungsausgaben um mehr als 60 Millionen Euro für 2012
    fest eingeplant.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Frage nach den künftigen Standorten der Bundes-
    wehr ist ausgesprochen komplex. Militärische, wirt-
    schaftliche und personelle Aspekte sowie strukturpoliti-
    sche Anliegen der Bundesländer und vieles mehr
    erfordern intensive Abstimmungen. Es geht schlichtweg
    nicht anders, als sich dafür die nötige Zeit zu nehmen.
    Uns ist bewusst, dass gerade dieser Punkt einige Verun-
    sicherung in der Truppe verursacht. Aber gerade weil
    Standortentscheidungen Konsequenzen für die Soldaten,
    die Zivilbeschäftigten und ihre Familien haben, müssen
    wir mit Sorgfalt vorgehen. Der Fahrplan für die Ent-
    scheidungen steht.

    Gestatten Sie mir, hier nochmals mit Nachdruck für
    die Präsenz der Bundeswehr in der Fläche zu werben.
    Die Verwurzelung der Truppe in der Breite unseres Lan-
    des stärkt ihr Ansehen in der Bevölkerung. Flächende-
    ckende Präsenz ist eine Voraussetzung dafür, dass die
    Bundeswehr nicht auf das oft beklagte freundliche Des-
    interesse stößt.

    In der Europäischen Union stehen wir vor der Auf-
    gabe, unsere Armeen besser und enger aufeinander ab-
    zustimmen. 27 nationale Armeen können unmöglich

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    (C (D de für sich über alle Fähigkeiten verfügen, die die uropäische Union heute braucht, um ihrer weltweiten erantwortung gerecht zu werden. Wir müssen daher die erschiedenen Fähigkeiten der einzelnen Streitkräfte esser miteinander vernetzen. Bei der Luftüberwachung um Beispiel zeigt sich, dass integrierte europäische erbände funktionieren, wo spezifische Fähigkeiten innvollerweise gemeinsam ausgeübt werden. Wenn unere globale Verantwortung zunimmt, die zur Verfügung tehenden Mittel aber knapper werden, dann muss die oordinierung und Kooperation mit unseren europäi chen Partnern ein Teil der Lösung sein. Lassen Sie mich zum Schluss kommen. Die Bundesehr ist eine leistungsfähige Armee. Wo sie im Einsatz t, genießt sie höchsten Respekt für ihre Arbeit. Ich anke unseren Soldatinnen und Soldaten sowie allen ivilbeschäftigten für ihren Dienst, und ich danke auch ren Angehörigen. Sie tun etwas für unser Land. Herzlichen Dank. Vielen Dank, Herr Kollege. – Nächster und damit tzter Redner in dieser Debatte ist für die Fraktion der DU/CSU unser Kollege Klaus-Peter Willsch. Bitte chön, Kollege Willsch. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen nd Kollegen! Herr Minister, ich mag es nicht, wenn enschen Steine hinterher geworfen werden. Deshalb ill ich zwei Punkte besonders herausstellen. Wir alle issen, dass Minister de Maizière das Amt in vorbildcher Weise übernommen hat, nachdem es vakant war, ber ich möchte Karl-Theodor zu Guttenberg an diesem ag bei der Einbringung des Haushalts ausdrücklich für as danken, was er für unsere Bundeswehr getan hat. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Der wohnt nicht mehr hier!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)