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ID1712304900

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    1. Herr: 1
    2. Oppermann,: 1
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    6. Zwischenfrage?: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Thomas Oppermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Der

    Kollege Kauder hat eben so viele falsche Sachen in die
    Welt gesetzt, dass meine Redezeit von wenigen Minuten
    gar nicht ausreicht, um das wieder aus der Welt zu schaf-
    fen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Das hat er gewusst!)


    Einige Punkte müssen wir aber richtigstellen, Herr
    Kauder.

    Erstens. Sie haben die Hand gehoben für den Haus-
    halt 2010


    (Zurufe von der SPD: Ja!)


    mit einer Nettokreditaufnahme von 80 Milliarden Euro.


    (Otto Fricke [FDP]: Nein! Das stimmt doch schon wieder nicht!)


    Das war die höchste Schuldenaufnahme in der deutschen
    Geschichte. Dafür trägt Schwarz-Gelb die Verantwor-
    tung. Sie sind die Schuldenkönige von Deutschland.


    (Beifall bei der SPD – Otto Fricke [FDP]: Herr Oppermann, das stimmt doch nicht! Wie hoch war die Neuverschuldung 2010?)


    Zweitens: die Lockerung der Stabilitätskriterien. Das
    hat in der Tat stattgefunden. Die Stabilitätskriterien sa-
    hen – Stichwort „Balance“ – zunächst eine Neuverschul-
    dung von strikt 3 Prozent vor.




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    (C (D (Otto Fricke [FDP]: Nein! Höchstens! Schon wieder falsch!)


    Höchstens 3 Prozent. – Dann wurde das geändert in
    close to balance“.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Richtig!)


    as allerdings ist genau die Blaupause für die Schulden-
    remse, die heute in unserer Verfassung steht.


    (Beifall bei der SPD – Otto Fricke [FDP]: Nein!)


    ie Idee dieser Schuldenbremse ist, dass man in guten
    eiten Geld einnimmt und zurückhält, damit man in
    chlechten Zeiten kreditfinanziert dagegenhalten kann.
    as ist die Idee.


    (Otto Fricke [FDP]: Das hat Herr Schneider doch gestern abgelehnt!)


    Jetzt zu einer anderen Frage: Herr Brüderle, wo waren
    enn die Helden der FDP, als im Deutschen Bundestag
    ber die Schuldenbremse abgestimmt wurde? Wo waren
    ie da? Sie haben der Schuldenbremse nicht zuge-
    timmt.


    (Otto Fricke [FDP]: Das stimmt doch auch wieder nicht!)


    h will Ihnen genau sagen, warum Sie nicht zugestimmt
    aben: Sie hatten Angst, dass die Schuldenbremse Sie
    aran hindert, Ihrer Klientel mit auf Pump finanzierten
    eschenken zu helfen.


    (Beifall bei der SPD)


    ine der wohltuendsten Wirkungen dieser Schulden-
    remse ist, dass dadurch diese Klientelgeschenke unter-
    unden werden.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Ihre Generalsekretärin Nahles war gegen die Schuldenbremse!)


    Herr Kauder, wir haben noch einen Punkt zu bespre-
    hen. Was haben Sie denn 2010 gemacht, als der erste
    chwarz-gelbe Haushalt kam? Wenn die Stabilitätskrite-
    en von Rot-Grün zu Unrecht gelockert worden waren,
    ann wäre in dieser Zeit die beste Gelegenheit gewesen,
    as zu korrigieren und wieder zu den alten Stabilitätskri-
    rien zurückzukehren. Stattdessen haben Sie das Defi-

    itkriterium gerissen. Sie haben eine Nettokreditauf-
    ahme in Höhe von 80 Milliarden Euro beschlossen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So ein Quatsch! Das war noch der Haushalt von Steinbrück! – Otto Fricke [FDP]: Das ist schlicht gelogen!)


    as haben Sie nicht gemacht, um eine Krise abzuwen-
    en. Das haben Sie gemacht, um die Klientelgeschenke
    r Unternehmenserben und Hotelketten zu finanzieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    as ist eine einzige Heuchelei. Sie selbst haben bei der
    rsten Gelegenheit die neuen Stabilitätskriterien genutzt
    nd Ihre eigene Argumentation verraten. – So viel dazu.






    (A) )


    )(B)



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Oppermann, gestatten Sie eine Zwischenfrage?


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Oppermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Nein, am Ende können wir noch diskutieren. Ich habe

    nur noch wenige Minuten Redezeit.

    Der Bundespräsident – wenn ich damit anfangen darf –


    (Zuruf von der FDP: Am besten fangen Sie noch einmal von vorn an!)


    hat vor wenigen Tagen festgestellt: Dies ist nach dem
    Herbst der Entscheidungen der Sommer der Ernüchte-
    rungen. Wer diese diplomatische Sprache des Präsiden-
    ten in die Alltagssprache übersetzt, der kommt zu der
    Feststellung, dass er sagen will: Diese Bundesregierung
    steht nach zwei Jahren mit leeren Händen da. Selbst das,
    was Sie gemacht haben, ist fast ausnahmslos das Gegen-
    teil von dem, was Sie vorher versprochen haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Wer an die Versprechungen dieser Bundesregierung ge-
    glaubt hat, ist bitter enttäuscht worden. Die CDU hat
    versprochen, die Wehrpflicht aufrechtzuerhalten. Jetzt
    ist die Wehrpflicht abgeschafft. Sie haben eine Steuer-
    senkung von 24 Milliarden Euro versprochen. Davon ist
    noch nichts zu sehen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wachstumsbeschleunigungsgesetz!)


    Sie haben versprochen, die Laufzeiten der Atomkraft-
    werke zu verlängern. Dies haben Sie zunächst um-
    gesetzt, dann haben Sie die Umsetzung jedoch wieder
    zurückgenommen. Sie haben das dreigliedrige Schulsys-
    tem hochgehalten, und heute wollen Sie nichts mehr da-
    von wissen. Es gelten nur noch Abitur und Oberschule.
    In der Euro-Krise haben Sie die meisten Haken geschla-
    gen.

    Es gibt aber einen roten Faden in diesem ganzen Pro-
    zess. Sie haben nämlich immer genau das gemacht, was
    Sie vorher definitiv ausgeschlossen hatten, und immer
    genau die Entscheidungen getroffen, die Sie vorher defi-
    nitiv ausgeschlossen hatten. Das ist der rote Faden, der
    sich durch diese Regierung zieht.


    (Beifall bei der SPD)


    Noch nie gab es so viel Zickzack in der deutschen
    Politik. Noch nie sind so viele verwirrende Positions-
    wechsel vorgenommen worden. Ihre eigenen Leute wis-
    sen nicht mehr, wo Sie stehen. Deshalb sagen wir: Diese
    Bundesregierung ist die schlechteste Bundesregierung in
    der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.


    (Beifall bei der SPD)


    Dabei will ich Ihnen gar nicht den guten Willen ab-
    sprechen. Natürlich haben Sie den guten Willen, dieses
    Land ordentlich zu regieren. Ihr Problem ist: Sie können
    es nicht.


    (Beifall bei der SPD)


    Nicht einmal in den Bereichen, die eine bürgerliche Ko-
    alition eigentlich in der Kinderstube gelernt haben

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    (C (D üsste, können Sie es. Sie missachten die Werte, die unerer Verfassung zugrunde liegen. Ein Beispiel ist der espekt vor den Leistungen anderer. Sie missachten die uständigkeit des Parlaments und des Deutschen Bunestages. Sie haben das ein Dutzend Mal gemacht. (Otto Fricke [FDP]: Was denn? – Weiterer Zuruf von der FDP: Wo waren denn Ihre eigenen Vorschläge?)


    ie missachten auch die Rechtsprechung des Bundesver-
    ssungsgerichts. Drei Monate nach Ablauf der vom Ge-
    cht gesetzten Frist haben wir immer noch kein verfas-
    ungskonformes Wahlrecht. Das muss man sich einmal
    orstellen.


    (Beifall bei der SPD)


    icht irgendwo in einer Parallelgesellschaft, sondern
    itten im Staat, mitten im Staatsorganisationsrecht

    chaffen Sie einen rechtsfreien Raum. Es ist so unerträg-
    ch, dass wir in dieser Republik kein anwendbares
    ahlrecht haben, dass ich nur sagen kann: Mit Ihnen ist
    irklich kaum noch Staat zu machen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Trotzdem werden wir uns zusammensetzen und über
    ie Beteiligung des Parlaments an der EFSF reden. Das
    undesverfassungsgericht ist sehr schonend mit der Re-
    ierungsseite umgegangen.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    isher hatte der Haushaltsausschuss kein Zustimmungs-
    cht, sondern es gab ein Benehmen. Jetzt gibt es harte
    echte. Wir werden diese Rechte umsetzen.


    (Otto Fricke [FDP]: Sie haben bisher nichts umgesetzt!)


    Herr Fricke, wir werden aber auch darauf achten, dass
    en Hardlinern in der FDP, die diese Gelegenheit nutzen
    ollen, um die parlamentarische Beteiligung zu instru-
    entalisieren, damit die EFSF Sand ins Getriebe be-

    ommt, das Handwerk gelegt wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    as sind Leute, denen es nicht um mehr Demokratie in
    eutschland geht, sondern um mehr Handlungsunfähig-
    eit in Europa. Das werden wir nicht zulassen.


    (Beifall bei der SPD – Otto Fricke [FDP]: So nicht!)


    In der FDP haben sich einige Politikstrategen schon
    ngst aufgemacht, um klammheimlich einen Fluchtweg

    us der schwarz-gelben Koalition zu basteln.


    (Otto Fricke [FDP]: Sie hatten keinen einzigen Vorschlag! Nichts! Schweigen von Ihnen, Herr Oppermann!)


    ieser Fluchtweg ist eine klare Position gegen den Euro
    nd gegen Europa, damit Sie sich am Ende mit Populis-
    us noch einmal über die 5-Prozent-Hürde hieven kön-

    en. Das ist im Augenblick zu befürchten; das muss uns
    orge machen. Ich kann nur sagen: Spätestens dann,
    enn Sie diesen Weg gehen, meine Damen und Herren





    Thomas Oppermann


    (A) )


    )(B)

    von der FDP, wird sich ein großer Europäer und großer
    Außenminister, Hans-Dietrich Genscher, angewidert von
    der Politik Ihrer Partei abwenden.

    Sie, Herr Westerwelle, müssten eigentlich das Erbe
    von Hans-Dietrich Genscher verwalten.


    (Sebastian Blumenthal [FDP]: Sagen Sie noch etwas zur SPD, Herr Kollege?)


    Ich finde, dass Ihnen das – ganz milde formuliert – nicht
    gut gelingt. Wir sagen Ihnen ganz offen, mit offenem Vi-
    sier: Wir glauben nicht, dass Sie Deutschland im Aus-
    land gut vertreten. Wir glauben nicht, dass Sie ein guter
    Außenminister sind, der die Interessen und das Ansehen
    dieses Landes mehrt. Wir sagen das ganz offen und nicht
    hinter vorgehaltener Hand oder in anonymen Interviews
    wie manch einer in der FDP. Ich weiß nicht, auf wen in
    der FDP Sie sich noch verlassen können. Auf uns kön-
    nen Sie sich verlassen.


    (Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Davon bin ich überzeugt!)


    Wir werden Ihr entschiedener Gegner bleiben, Herr
    Westerwelle. Ich füge hinzu: Wer Freunde wie Philipp
    Rösler hat, braucht eigentlich gar keine Gegner.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Sebastian Blumenthal [FDP]: Haben Sie auch eine Position, Herr Kollege? – Otto Fricke [FDP]: Ihr wisst ja noch nicht einmal, was ihr wollt! – Gegenruf des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wir wollen eigentlich Kubicki!)


    Wenn die Bundeskanzlerin einmal mit etwas Positi-
    vem im Gepäck von den Euro-Verhandlungen zurückge-
    kommen ist, zum Beispiel mit dem Vorschlag einer Wirt-
    schaftsregierung oder der Finanzmarktbesteuerung, dann
    waren es die Leute von der FDP, die sofort K.-o.-Krite-
    rien formuliert haben. Ich wundere mich, dass die Union
    mit diesem Koalitionspartner, der konstruktive Ansätze
    zur Regulierung von Finanzmärkten immer wieder
    schon im Ansatz zerstört, weiter zusammen regieren
    will.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Volker Wissing [FDP]: Was ist denn das für ein Unsinn? Nennen Sie mal ein Beispiel!)


    Dann noch zur Steuersenkung. Das ist das große Pro-
    jekt, das noch vor uns liegt. 24 Milliarden Euro haben
    Sie versprochen. Jetzt, sagt Herr Kauder, sollen es viel-
    leicht noch 7 Milliarden Euro werden. Was für ein aber-
    witziges Projekt!


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Wir haben doch schon 10 umgesetzt! Menschenskinder!)


    Inmitten der größten internationalen Schuldenkrise sol-
    len jetzt noch mehr Kredite aufgenommen werden, da-
    mit die Steuern gesenkt werden können.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nein, überhaupt nicht!)


    Was ist das für ein aberwitziges Projekt?

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    (C (D Ich kann nur sagen: Das Versprechen, die Steuern zu enken, ist bis zur Wahl in Nordrhein-Westfalen aufchterhalten worden. Danach hat die Kanzlerin es abgeumt; das war natürlich eine klare Wählertäuschung. ann hat sie gesagt: Haushaltskonsolidierung hat Vorng. Als die FDP ganz tief in der Krise war, hieß es wie er, man mache es als Antrittsgeschenk für den neuen DP-Vorsitzenden Rösler. Herr Rösler hat den Fehler emacht, auf die Zusage der Kanzlerin zu vertrauen. Narlich wurde es dann sofort von den Ministerpräsidenn der Bundesländer abgeräumt; denn die Ministerpräsienten haben einen Amtseid geschworen. (Otto Fricke [FDP]: Sie haben die Rede verwechselt!)