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ID1712303500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Frank-Walter Steinmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

    Reden Sie
    mal in Ihre Richtung!)

    Das ist mit Sicherheit die falsche Antwort, und das zeigt,
    dass Sie Ihre Fehler fortsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nun lese ich heute in der Zeitung von dem einen und
    höre hier im Bundestag von dem anderen, dass Sie, auch
    angesichts des Bundesverfassungsgerichtsurteils, jetzt
    eine Umdefinition der Euro-Bonds vornehmen wollen.
    Bei Ihnen ist das jetzt nur noch ein Instrument, das für
    Krisenländer gemeinschaftlich, vielleicht im EFSF, ver-
    waltet wird. Dann sagen Sie das aber auch.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Nein, nein! Das ist ja Quatsch! Für Quatsch ist die Regierung zuständig!)


    Euro-Bonds sind ja definiert – bis heute war das auch
    nach Ihrem Verständnis so; das ist auch überall außer-
    halb der Fraktion der Sozialdemokratischen Partei
    Deutschlands im Deutschen Bundestag nach wie vor so –
    als Vergemeinschaftung der Schulden und Einführung
    eines einheitlichen Zinssatzes für alle.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Was machen Sie denn jetzt?)


    Das ist die falsche Antwort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb werden wir diesen Weg nicht mitgehen.

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    (C (D (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Machen Sie doch schon längst! Sagen Sie doch mal die Wahrheit!)


    ielmehr geht es darum, dass wir uns auf die Haushalts-
    hrung jedes einzelnen Mitgliedstaates verlassen kön-

    en.

    Euro-Bonds sind der Weg in die Schuldenunion. Wir
    rauchen eine Stabilitätsunion. Daran arbeitet die christ-
    ch-liberale Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    eine Generation kann sich ihre Aufgabe aussuchen.
    nsere Gründerväter mussten ein zerstörtes Deutschland

    ufbauen und die Erbfeindschaft mit Frankreich über-
    inden. Unsere Aufgabe ist es nun, den Weg aufzuzei-
    en, wie eine Stabilitätsunion erreicht werden kann.


    (Zuruf von der SPD: Dann sagen Sie das doch mal!)


    ierbei gibt es eine Grundüberzeugung, die die christ-
    ch-liberale Koalition leitet. Sie lautet: Wir brauchen
    olidarität und Eigenverantwortung, Eigenverantwor-
    ng und Solidarität.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Große Worte!)


    icht derjenige, der sofort hilft und jeder Hilfsanfrage
    ofort nachgibt, hat recht, sondern derjenige, der den
    eg zur Stabilitätsunion aufzeigt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    a hat das Bundesverfassungsgericht uns heute Morgen,
    oweit ich das in der knappen Zeit überblicken konnte,
    bsolut bestätigt.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: „Absolut“, das ist ja lächerlich! Soweit Sie das überblicken konnten! Was können Sie schon überblicken? Marktkonform statt Parlament, das ist doch Ihre Devise! Lesen Sie mal lieber das Urteil! – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Eine Ohrfeige haben Sie bekommen!)


    as Bundesverfassungsgericht hat gesagt: Eigenverant-
    ortung und Solidarität in einer transparenten, durch-

    chaubaren Art und Weise, natürlich mit absoluter Mit-
    estimmung des Parlaments. Das ist genau der Weg, den
    ir gegangen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    er dauert manchmal etwas länger und ist zuweilen et-
    as komplizierter, aber es ist der richtige Weg.

    Sie können doch sehen, was wir in den letzten andert-
    alb Jahren erreicht haben. Wir können nicht zufrieden
    ein mit den neuesten Meldungen aus Griechenland.
    riechenland muss Strukturreformen durchführen. Es
    uss transparente Strukturen in seinem Land schaffen,

    nd es muss natürlich – das wird auch immer gesagt –
    vestieren. Geld ist vorhanden in Europa. Griechenland

    at 70 Prozent der Mittel seiner Strukturfonds und Kohä-
    ionsfonds gar nicht abgerufen. Auch für Portugal steht
    och Geld zur Verfügung.





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Das muss in die Verbrauchertaschen! Sonst können sie mit dem Geld nichts anfangen!)


    Es geht um Strukturen, mit denen man Wachstum gene-
    rieren kann, und die sind nicht ausreichend vorhanden.

    Sie sagen immer, dass das Polemik gegen irgendwel-
    che Länder sei. Meine Damen und Herren, so wie wir
    uns hier auseinandersetzen, so muss das auch in einem
    Europa mit einer Währung stattfinden. Alle Probleme
    unter den Tisch zu kehren und von Solidarität zu reden,
    wird uns nicht zu einer Stabilitätsunion bringen. Das ist
    die Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb war es richtig, dass wir durchgesetzt haben,
    dass es Hilfen nur unter strengen Auflagen gibt. Das ist
    das erste Prinzip, das wir durchgesetzt haben.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Sie zwingen die Konjunktur in die Knie! 5 Prozent minus bei der Konjunktur!)


    Wir haben zweitens durchgesetzt, dass neben der Bewäl-
    tigung der Krise endlich auch die Ursachen angegangen
    werden. Deshalb haben wir mehr Wachstum und mehr
    Wettbewerbsfähigkeit im neuen Stabilitäts- und Wachs-
    tumspakt niedergelegt. Wir haben ihn nicht aufgeweicht,
    sondern verstärkt. Ich hoffe, dass die letzten Einigungen
    mit dem Europäischen Parlament erfolgen. Da geht es
    nicht nur um das temporäre Defizit, sondern es wird in
    Zukunft auch um die Gesamtverschuldung und die ma-
    kroökonomische Leistungskraft eines Landes gehen.
    Das sind genau die Kriterien.

    Wir haben mit dem französischen Präsidenten alles
    ausgelotet, was unter der jetzigen Vertragssituation an
    verbindlichen Absprachen möglich ist.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Die FDP war gleich dagegen!)


    Da habe ich eine Bitte an den Deutschen Bundestag:
    Wenn wir unseren Haushalt nach Europa schicken und
    im Rahmen des Europäischen Semesters Kommentare
    der Europäischen Kommission mit Blick auf die Erfül-
    lung des Stabilitäts- und Wachstumspakts für jedes ein-
    zelne Mitgliedsland abgegeben werden, müssen sich
    auch alle anderen Euro-Staaten verpflichten, diese Kom-
    mentare zu befolgen, damit sicher ist, dass der Stabili-
    täts- und Wachstumspakt erfüllt wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Sie machen Konjunkturen kaputt! Das ist Ihre Devise!)


    Wir haben gesagt: Wir wollen, dass alle Länder, ähn-
    lich wie wir es in Deutschland gemacht haben – da wa-
    ren wir Vorreiter –, eine Schuldenbremse in ihre Verfas-
    sung aufnehmen.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Gift!)


    Wir haben dabei unerwartete Fortschritte erzielt. Frank-
    reich denkt darüber nach, Spanien hat es gemacht, Portu-
    gal ist offen, und Italien macht es jetzt auch. Mit der
    Aussage „Das geht alles nicht“ kann man natürlich keine

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    (C (D euen Wege beschreiten. Auch das ist ein Beitrag zur tabilitätsunion. Wir haben drittens durchgesetzt, dass Lehren aus der rise gezogen werden, nämlich mit dem Euro-Plus-Pakt nd der verstärkten institutionellen Zusammenarbeit in er Euro-Zone. Wir haben im vorigen Jahr gesagt, es üsse eine Wirtschaftsregierung der 27 geben. Die ahrheit ist: Wir müssen in der Euro-Zone enger zusamenarbeiten, ohne andere zu verstoßen. Aber wir müs en das vor allen Dingen so schaffen, dass es verbindlich ird. Es hat keinen Sinn, wenn man nur Daten aususcht. Vielmehr muss eine Verbindlichkeit entstehen, nd daran muss gearbeitet werden. Nur so kann Europa tärker aus der Krise herauskommen, als es hineingeganen ist. Es zeigt sich aber in einer unglaublichen Schärfe, dass ie Probleme eines Landes – und sei es eines Landes wie riechenland, das nur 2 Prozent des Bruttoinlandsproukts der gesamten Euro-Zone hat – die ganze Währung Gefahr bringen können. Im Lissabon-Vertrag gibt es einen Mechanismus, (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Deswegen war er so toll, der Lissabon-Vertrag!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    m diejenigen zur Einhaltung des Stabilitäts- und
    achstumspakts zu zwingen, die das nicht können oder

    icht wollen. Deshalb sage ich auch: Wenn wir Europa
    eiterdenken und wenn wir mehr zukunftsfähiges und

    tarkes Europa wollen, dann dürfen auch Vertragsände-
    ngen kein Tabu sein, um ein Mehr an Verbindlichkeit

    afür zu erreichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    s gehört zu den Paradoxien, dass die Nichteinhaltung
    der Richtlinie, beispielsweise aus Bereichen wie Wirt-

    chaft oder Umwelt, zu einer Verurteilung durch den
    uropäischen Gerichtshof führt, aber ausgerechnet die
    ichteinhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes
    om Europäischen Gerichtshof gerade nicht verfolgt
    erden darf. Darüber müssen wir nachdenken. Wir sind
    r ein solches starkes Europa, weil wir eine Stabilitäts-

    nion wollen.

    Wir werden Risiken eingehen müssen.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Das haben Sie genug gemacht! Sie sind in Vorleistung getreten!)


    as wird kein einfacher Weg sein. Wir brauchen mehr
    uropa; aber wir müssen es vernünftig und richtig ma-
    hen. Wir müssen den Menschen auch ganz klar sagen:
    ie heutigen Probleme wie die übermäßige Verschul-
    ung sind in Jahrzehnten aufgewachsen. Diese lassen
    ich nicht mit Schlagwörtern wie Euro-Bonds oder Um-
    chuldung mit einem Paukenschlag einfach wegwischen,
    nd alles wird wieder gut. Nein, das wird ein langer und
    chwieriger, aber für die Zukunft richtiger Weg in eine





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    zukunftsfähige Europäische Union. Diesen Weg wollen
    wir gemeinsam gehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    In Europa leben 500 Millionen Menschen. Wir wis-
    sen: Die Welt wandelt sich. Sie wandelt sich nicht nur im
    wirtschaftlichen Bereich. Dort haben wir eine Situation,
    in der keiner mehr sozusagen aus sich selbst heraus al-
    leine stark sein kann. Das ist die Botschaft. Schauen Sie
    auf die Schweiz. Sie hat gestern den Wechselkurs ihrer
    Währung faktisch an den Euro gekoppelt; denn die
    Stärke der Schweiz wird zu ihrer eigenen Schwäche,
    wenn sie sich nicht in das gesamte globale Gefüge ein-
    ordnet. Das ist die Lehre. Deshalb ist der Euro richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Deshalb war Maastricht falsch!)


    Die Weltwirtschaft ist wie ein feingesponnenes Netz.
    Wer da an irgendeiner Stelle irgendeinen Faden kappt,
    der kann das ganze Netz zum Einreißen bringen. Des-
    halb müssen all diejenigen, die jetzt mit EFSF, ESM und
    alldem nicht einverstanden sind, eines wissen: Wir ha-
    ben keine theoretische Diskussion am Reißbrett darüber,
    wie wir uns eine politische Union vorstellen,


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Machen Sie jetzt eine Fraktionssitzung? – Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Wir können ja gehen!)


    sondern wir haben eine Situation, in der es darum geht,
    eine eng verwobene Weltwirtschaft auf einen vernünfti-
    gen Pfad der Stabilität zu führen. Deshalb muss jeder un-
    serer Schritte kontrolliert sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Frau Merkel, das müssen Sie in der Fraktionssitzung erklären!)


    – Nein, Herr Gabriel, ich halte hier eine Rede vor allen
    Abgeordneten des Deutschen Bundestages.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Diesen Teil der Rede haben wir verstanden! Aber Ihre Leute nicht! Wir haben da geklatscht!)


    – Wenn Sie mir Ihre geschätzte Aufmerksamkeit noch
    einmal schenken würden.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir dachten, wir wollen bei der Fraktionssitzung nicht stören!)


    Die Art und Weise, wie Sie über Umschuldung im euro-
    päischen Raum sprechen – unkontrolliert und ohne jede
    Basis dafür –, ist genauso verantwortungslos wie Äuße-
    rungen über Euro-Bonds. Auch das gehört zur Wahrheit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Was ist denn aus Ihrer Gläubigerbeteiligung geworden?)


    Wir glauben, dass die Staaten die Fähigkeit erlernen
    müssen – genauso wie es bei den Banken der Fall war –,
    mit Insolvenzproblemen umzugehen.

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    (C (D (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Was ist denn mit der Eigenkapitaldeckung?)


    eshalb haben wir uns für die Schaffung des permanen-
    n Rettungsschirms eingesetzt.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Den haben Sie doch am Anfang auch abgelehnt!)


    ber wir können nicht Schlagwörter in die Welt setzen


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Eigenkapitaldeckung ist kein Schlagwort!)


    nd uns anschließend wundern, dass wir damit die ge-
    amte Finanzwelt verunsichert haben. Das reicht für Op-
    ositionsarbeit, aber nicht zum Regieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    as verstehe ich unter einem kontrollierten Prozess.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sigmar Gabriel [SPD]: Es ist gut, dass Sie die Erkenntnis haben!)


    Wie gesagt: Die Welt wandelt sich, und sie wandelt
    ich nicht nur im ökonomischen Bereich. Wir haben
    uch gesehen, dass die Freiheit weiter auf ihrem Sieges-
    ug ist – in diesem Jahr im arabischen Raum. Der Bun-
    esaußenminister hat über die Verantwortung, die
    eutschland in diesem Zusammenhang übernimmt, ge-

    prochen.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Verantwortung übernimmt er auch? Donnerwetter!)


    Genau. – Wir werden sehr entschieden von Ägypten
    ber Tunesien bis Libyen und Syrien unserer Verantwor-
    ng gerecht werden.


    (Sigmar Gabriel [SPD]: Und Panzer nach Saudi-Arabien!)


    as werden sehr lange Prozesse sein. Dabei wird es auf
    inen langen Atem ankommen, um den jungen Men-
    chen in diesen Ländern Hoffnung zu geben und Ausbil-
    ungspakte zu schließen. All das ist auf dem Weg, und
    ll das stärkt die Demokratie.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie machen doch die Grenzen dicht!)


    In vier Tagen jährt sich der 11. September. Auch das
    ird uns noch einmal daran erinnern, wie sich die Be-
    rohungslage zum Anfang des 21. Jahrhunderts weltweit
    öllig verändert hat. Weil der islamistische Terrorismus
    ine völlig neue, asymmetrische Bedrohung ist, in der
    enschen ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, ist es so
    ichtig, dass wir stabile Staaten bauen helfen.

    Das ist unsere Aufgabe in Afghanistan. Im Dezember
    ird in Bonn die Afghanistan-Konferenz stattfinden, auf
    er wir über die Zukunft diskutieren. Wir haben erlebt:
    er Kampf gegen den Terrorismus ist nicht einfach. Es
    t nicht so einfach, ein stabiles Afghanistan aufzubauen.
    s war Anfang der 90er-Jahre nicht so einfach, ein stabi-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    les Somalia aufzubauen. Es ist nicht so einfach, die Pira-
    terie zu bekämpfen.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben den Sieg über den Kalten Krieg errungen – da
    können Sie lachen –; aber wir haben es noch nicht ge-
    schafft, die asymmetrischen Bedrohungen in vollem
    Umfang in den Griff zu bekommen. Die Antwort der
    Bundesregierung ist: Es wird nicht allein militärisch ge-
    lingen – die militärische Option kann nicht ausgeschlos-
    sen werden –, sondern es bedarf immer eines vernetzten
    Vorgehens, einer vernetzten Sicherheitskonzeption, um
    Frieden und Stabilität auf der Welt zu erreichen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, selten hat es so
    viele Krisen und Großereignisse in so kurzer Abfolge
    gegeben,


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Ja, das stimmt!)


    wie wir das in den vergangenen Jahren erlebt haben. Sel-
    ten gibt es die eine Antwort, die eine Lösung, auch wenn
    uns das so viele Experten jeden Tag vorgaukeln wollen.
    Aber immer gibt es eine Aufforderung, der insbesondere
    die Regierung nachzukommen hat: entschlossen wie be-
    sonnen den richtigen Weg für unser Land zu finden,


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Und marktkonform!)


    stets das Ganze im Blick und für das Gemeinwohl mit
    genau dieser Richtschnur.

    Die christlich-liberale Koalition will ein Deutschland,
    das wirtschaftlich stark ist, das auf seine Menschen setzt,
    das seine soziale Verantwortung kennt, das international
    an der Spitze steht und das Verantwortung für Europa
    und die Welt übernimmt – ein Deutschland also, das
    menschlich und erfolgreich ist.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Und marktkonform!)


    Dafür arbeiten wir, und das mit aller Kraft.

    Herzlichen Dank.


    (Langanhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Es fehlt ein bisschen die Begeisterung! Je schlechter die Umfragen, desto länger der Applaus! Ihr seid bescheidene Leute! Aufstehen! Steht doch mal auf!)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat nun der Fraktionsvorsitzende der Lin-

ken, Dr. Gregor Gysi.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren von Union und FDP, ich be-
    danke mich für Ihren langen Begrüßungsbeifall. Abgese-