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ID1712302400

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    9. derPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Veronika Bellmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Zweifelsohne leben wir in einer politi-
    schen Zeitenwende. Europa steht nicht an einem Schei-
    deweg, sondern Europa steht an einem Entscheideweg:
    Ja zu mehr Europa oder Ja zu weniger Europa? Kollege
    Schockenhoff hat diese Frage für die CDU/CSU-Frak-
    tion schon beantwortet: Ja zu mehr Europa.

    Haushalterisch bzw. vom Einsatz der Finanzmittel her
    gesehen war die Finanz- und Wirtschaftskrise wohl eine
    Art Jahrhunderthochwasser. Die Bewältigung der Staats-
    schuldenkrise kommt einem Tsunami gleich. Einige kri-
    tische Vorhersagen von Sachverständigen vor Einfüh-
    rung des Euro sind jetzt eingetreten. Auch derzeit gibt es
    wieder Sachverständige und Experten, die Entwick-
    lungsszenarien aufzeigen und alternative Handlungsan-
    sätze zu den von den Euro-Staaten installierten Ret-
    tungsschirmen vortragen. Die Vorschläge reichen von
    einer neuen europäischen Verfassung, also vom Staaten-
    bund zum Bundesstaat, über ein Kerneuropa, also Auf-
    spaltung in einen Nord- und in einen Süd-Euro, bis zu ei-
    nem Schuldenschnitt und einem Austritt aus der
    Währungsunion.

    Manchen Experten scheinen die Gipfelbeschlüsse
    zwar realpolitisch sinnvoll, aber ökonomisch manchmal
    zweifelhaft, Beispiel Griechenland-Paket. Mit einem er-
    weiterten EFSF sollen Staatsdefizite finanziert und Zeit
    für Strukturreformen gekauft werden. Wurde diese Zeit
    bisher genutzt? Wurde tatsächlich gerettet? So lautet
    auch das Fazit eines Ökonomen des Bundesverbandes
    der mittelständischen Wirtschaft: Sicher ist nur, dass
    volkswirtschaftliche Realitäten langfristig immer stärker
    sind als realpolitisches Wunschdenken. – Diese Diskre-
    panz, die es zwischen diesen beiden Punkten immer wie-
    der gibt, hat den Akzeptanzschwund und den Vertrau-
    ensverlust der Bürger gegenüber Europa verstärkt.
    Vorbei ist die Euphorie über ein freizügiges Europa, über
    Reisen ohne Grenzkontrollen.

    Zu selbstverständlich ist auch der Frieden geworden,
    der Gott sei Dank schon 60 Jahre in Europa herrscht.
    Angesichts der Zukunftsängste spielt das bei den Bür-
    gern leider keine große Rolle mehr. So manche Richt-
    linie aus der Europäischen Union und so manche Stan-
    dards – wir können die Stichpunkte ja nennen:
    Glühbirnenverbot oder Krümmungsgrad der Gurke; Sie
    alle wissen, dass es viele ähnliche Dinge gibt – haben die
    Bürger als Schikane der europäischen Bürokratie emp-
    funden. Der Umgang mit der Staatsschuldenkrise kommt
    bei vielen noch hinzu. Dabei ist europäische Integration
    nicht auf Gedeih und Verderb mit einer Währungsunion
    verbunden, wie erfolgreiche europäische Länder ohne

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    (C (D en Euro beweisen. Aber der Bürger trennt hier kaum. ancher hat uns die Einführung des Euro, der oft immer och sarkastisch „Teuro“ genannt wird, nie verziehen nd misst uns deshalb besonders streng an den damalien Versprechungen. Was haben wir dem entgegenzuhalten? Systematische egelbrüche und kaum wirksames Kontrollieren und anktionieren. Oftmals werden Euro-Skeptiker oder uro-Kritiker als Feinde der europäischen Idee hingetellt. Von Bundespräsident Wulff oder Bundesbankpräident Weidmann kann man das ganz sicher nicht sagen. uch mein persönlicher Standpunkt ist zwar immer uro-kritisch, richtet sich aber nie gegen die europäische tegration. Ich möchte ein Europa, das mehr ist als eine reihandelszone, das aber nicht eine Vergemeinschafng der Schulden und schon gar nicht Euro-Bonds unrstützt; (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    enn diese nehmen den letzten wirtschaftlichen Anreiz
    r solides Haushalten. Ich möchte auch erst dann eine
    irtschafts-, Währungs-, Fiskal- und Sozialunion und

    as damit verbundene Abtreten nationaler Souveränitäts-
    chte, wenn sich die EU durch das Einhalten ihrer eige-

    en Verträge und Vereinbarungen dafür würdig erwiesen
    at. Diesen Beweis ist die Gemeinschaft bisher noch
    chuldig geblieben.

    Deshalb ist es richtig, einen kritischen Blick auf die
    uropäische Union zu behalten, die starke Mitwirkung
    es Deutschen Bundestages – auch ohne ein Urteil des
    undesverfassungsgerichts, das übrigens soeben alle
    lagen und Verfassungsbeschwerden zurückgewiesen
    at – bei allen europäischen Entscheidungen einzufor-
    ern und realpolitische Entscheidungen zu treffen, die in
    erantwortung für künftige Generationen ökonomisch
    ernünftig und vertretbar sind. Es gibt immer einen An-
    ng für das Bessere. Um mit Wolfgang Schäuble zu

    prechen: Europa muss man richtig machen.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Klaus Brandner von der

PD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus Brandner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    amen und Herren! Zunächst gestatten Sie mir, dass ich
    en Berichterstattern aller Fraktionen und insbesondere
    en Mitarbeitern des Haushaltsreferats des Auswärtigen
    mtes für die konstruktive, verlässliche und offene Zu-

    ammenarbeit in den letzten zwei Jahren danke. Diese
    ffene Zusammenarbeit, die vor allem von Kontinuität
    nd Verlässlichkeit geprägt war, ist etwas, was man lei-
    er, sehr geehrter Herr Minister – der zurzeit auf Wan-
    erschaft ist –, von Ihnen nicht sagen kann.





    Klaus Brandner


    (A) )


    )(B)

    Gewichtige Persönlichkeiten wie zum Beispiel der
    Altbundeskanzler Helmut Kohl, der 16 Jahre zusammen
    mit zwei Ihrer Parteikollegen den außenpolitischen Kurs
    der Bundesrepublik vorgegeben hat, bringt es auf den
    Punkt: Der Bundesregierung fehlt der außenpolitische
    Kompass. Das haben Sie, Herr Außenminister, leider ge-
    rade wieder bestätigt. Denn die Rede, die der Bundes-
    außenminister hier heute zu seinem eigenen Haushalt ge-
    halten hat, war alles andere als eine Rede über den
    Haushalt des Auswärtigen Amtes oder eine Bilanz der
    deutschen Außenpolitik. Vielmehr war es eine Bewer-
    bungsrede als Parteivorsitzender.


    (Beifall der Abg. Uta Zapf [SPD])


    80 Prozent der Rede waren Partei- und Finanzpolitik,
    und höchstens 20 Prozent waren Außenpolitik. Das
    zeigt: Sie empfinden die Debatte über Ihren eigenen Etat
    als unwichtig. Das scheint Ihrer Ansicht nach, Herr
    Minister, etwas für die kleinen Leute, die die Dollars und
    Euros zusammenkramen, zu sein; aber es eignet sich
    nicht zur Beratung in diesem Hohen Hause.

    Und das bestätigt sich im Übrigen sehr deutlich, wenn
    wir auf die Entwicklung des Etats des Auswärtigen Am-
    tes blicken. Sie fahren mit Ihrem Etat einen ungeheuerli-
    chen Schlingerkurs, Herr Minister. Darüber ist heute
    noch nicht gesprochen worden. Schauen wir uns einmal
    die entsprechenden Zahlen an:

    Im Haushalt des Jahres 2010 gab es ein Plus von
    166 Millionen Euro; das sind 5,2 Prozent mehr. In 2011
    gab es ein Minus von 91 Millionen Euro; das entspricht
    2,8 Prozent weniger. In 2012 soll es wieder ein Plus von
    203 Millionen Euro geben; das sind 6,5 Prozent. In der
    Vorausschau ist laut der Finanzplanung für das Jahr 2013
    wieder mit einem Minus von 180 Millionen Euro zu
    rechnen, also 5,4 Prozent weniger. Mit einem solchen
    Zickzackkurs kann man keine planbare und solide Au-
    ßenpolitik machen. Verlässlichkeit – das müssen wir Ih-
    nen, Herr Außenminister, sagen – sieht anders aus. Sie
    muss man auch an den Haushaltszahlen ablesen können.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich komme zurück zum Haushaltsentwurf 2012. Die
    sozialdemokratische Fraktion begrüßt ausdrücklich, dass
    der Etat um 203 Millionen Euro steigen soll; das sind
    6,5 Prozent mehr. Dies war nach dem Kahlschlag im
    letzten Jahr auch dringend notwendig. Gravierende Fehl-
    entwicklungen, die es im vergangenen Jahr gegeben hat,
    werden mit diesem Haushaltsentwurf wieder korrigiert.
    Ich möchte in diesem Zusammenhang ganz deutlich sa-
    gen: Sie erfüllen damit die zentralen Forderungen der
    SPD aus dem letzten Jahr. Dies ist ein schönes Ergebnis.
    So stehen für Maßnahmen zur Sicherung von Frieden
    und Stabilität einschließlich humanitärer Hilfsmaßnah-
    men 83 Millionen Euro mehr zur Verfügung als im ver-
    gangenen Jahr.

    Konkret sind für die zivile Krisenprävention und die
    Friedenserhaltung 32 Prozent mehr geplant. Für humani-
    täre Hilfe im Ausland sind 28 Prozent mehr Mittel ver-
    anschlagt als bisher. Die Mittel für Maßnahmen zur
    Demokratisierungshilfe und für die Förderung der Men-

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    (C (D chenrechte werden um 18 Prozent erhöht. Das sind ichtige Veränderungen. Beim Stichwort Nordafrika möchte ich noch auf einen ichtigen Punkt zu sprechen kommen, der mir sehr am erzen liegt. Der Titel „Transformationspartnerschaften ordafrika/Naher Osten“ zur Unterstützung des demoratischen Wandels in der Region wird für das Jahr 2012 nd für das Jahr 2013 jeweils mit 50 Millionen Euro ausestattet. Ich konnte mich selbst überzeugen, welch ichtige Beiträge unsere Mittlerorganisationen, die Stifngen und die NGOs zum Aufbau der Zivilgesellschaft nd zur Förderung des demokratischen Wandels in gypten leisten. Zu Beginn der Umbrüche in der arabischen Welt habe h zusammen mit Günter Gloser die schnelle Entsenung von Sozialreferenten in diese Region gefordert. Ich eue mich heute, dass der Minister diese Idee aufgegrifn hat und dass in Kürze zumindest der erste Sozialrefent nach Kairo entsandt wird. Denn aus meiner Sicht ommt es nicht nur darauf an, Maschinen, Autos und nlagen zu verkaufen. Zu einer werteorientierten Auenpolitik gehört vielmehr auch, dass sozialpolitische erte weitergegeben werden. Dazu brauchen wir Men chen, die diese Prozesse vor Ort flankieren. Trotz dieser positiven Aspekte muss gesagt werden, ass der Haushalt nach wie vor eine Reihe von altbeannten Problemen und Fragen aufwirft: Erstens. Die zusätzlichen ODA-anrechenbaren Sonermittel in Höhe von 140 Millionen Euro stehen nur für as Jahr 2012 zur Verfügung. Ich frage mich, wie es daach weitergehen soll. Von dem Auf und Ab und dem ickzackkurs habe ich bereits gesprochen. Zweitens. Für den Stabilitätspakt Afghanistan müssen uch in diesem Jahr wieder 90 Millionen Euro allein aus em Etat des Außenministeriums aufgebracht werden. ir wissen – und stehen ganz klar dazu –, dass der ückzug noch in diesem Jahr beginnen muss. Dieser mitärische Rückzug wird zusätzliche zivile Aktivitäten ach sich ziehen. Sie, Herr Minister, werden die Frage eantworten müssen, wo die Finanzierung dieser Aktiviten vorgesehen ist (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt!)


    (Beifall bei der SPD)


    nd welche Vorkehrungen getroffen werden, dass sie in
    usreichendem Maße sichergestellt ist.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Drittens. Für das prestigeträchtige Sonderprogramm
    er Bundesregierung im Bereich Forschung und Bildung
    tehen 12 Milliarden Euro zur Verfügung. Diese Mittel
    ind allgemein etatisiert. Aber im Haushalt des Auswär-
    gen werden ganz erhebliche Teile davon zweckent-
    emdet, um Haushaltslöcher zu stopfen. Das ist nicht in
    rdnung, und das zeigt: Dieser Haushalt ist nach wie vor
    nterfinanziert; auch wenn insgesamt gesehen 2012 ein
    eutlicher Aufwuchs zu verzeichnen ist.





    Klaus Brandner


    (A) )


    )(B)

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, das vergan-
    gene Jahr hat es insgesamt überdeutlich gezeigt: Ent-
    wicklungen wie die internationale Finanzkrise oder Er-
    eignisse mit epochalem Charakter wie die Umbrüche in
    der arabischen Welt stellen gerade das Auswärtige Amt
    vor außerordentliche Herausforderungen. Das Auswär-
    tige Amt sieht sich in einer stark wachsenden Verantwor-
    tung.

    Gerade deshalb sind Verlässlichkeit und finanzielle
    Planbarkeit gefragter denn je. Deshalb muss Schluss sein
    mit dem Zickzackkurs. Die deutsche Außenpolitik
    braucht endlich wieder einen Kompass, an dem sie sich
    orientiert und der Verlässlichkeit von Deutschland aus in
    die Welt ausstrahlt.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)