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ID1712302000

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Wolfgang Götzer


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


      Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!
      ir alle spüren im Moment ganz besonders, dass sich

      uropa in der größten Bewährungsprobe seit Unter-
      eichnung der Römischen Verträge befindet. Die Bewäl-
      gung der Schuldenkrise einiger Euro-Länder bedeutet
      eit mehr als das Sichern unserer gemeinsamen Wäh-
      ng und auch weit mehr als das Sichern unserer Wirt-

      chafts- und Exportchancen. Es geht vor allem darum,
      uropa als eine politische Gemeinschaft zu erhalten. Wir
      ürden einen großen Fehler begehen, wenn wir es zulie-
      en, dass durch die Schuldenkrise ein Schaden an eben-
      ieser Europäischen Gemeinschaft entsteht.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Europa ist zuallererst ein bedeutender Garant für Frie-
      en. Sich für den Fortbestand eines friedlichen Europas
      inzusetzen, ist eine Grundlinie deutscher Außenpolitik.
      ie deutsche Außenpolitik ist eingebettet in die interna-





      Dr. Wolfgang Götzer


      (A) )



      (B)

      tionale Staatengemeinschaft und geschieht primär in Ab-
      stimmung mit der Europäischen Union.

      Dies bedeutet aber nicht, dass wir in der Schulden-
      krise unbegrenzt für Euro-Staaten einstehen, die sich
      nicht solidarisch verhalten. Wer Teil dieser erfolgreichen
      Europäischen Gemeinschaft sein will, muss auch solida-
      risch gegenüber seinen Nachbarn sein. Es darf keine un-
      begrenzte Einstandspflicht der Euro-Länder geben. Eine
      Transferunion lehnen wir deshalb ab.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


      Noch etwas möchte ich aus gegebenem Anlass sagen:
      Wir werden keinesfalls unsere nationale Souveränität
      und damit letztlich auch unsere nationale Identität aufge-
      ben. Damit es ganz klar ist: Die CSU und insbesondere
      die CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag möch-
      te keine Vereinigten Staaten von Europa.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Uta Zapf [SPD]: Warum denn nicht?)


      So denkt übrigens auch die übergroße Mehrheit der
      Deutschen.

      Die europäischen Staaten sind Ausdruck der Vielfalt
      und des kulturellen Reichtums Europas. Die Europäi-
      sche Union beruht auf der Gemeinschaft gleichberech-
      tigter und souveräner Staaten. Für uns gilt deshalb, dass
      der Grundsatz der Subsidiarität das am besten geeignete
      Ordnungsprinzip für die Aufgabenverteilung auf die ver-
      schiedenen Ebenen in der Europäischen Union ist. Jede
      weitere Übertragung von Kompetenzen auf die Europäi-
      sche Union darf nur mit Zustimmung des Bundestages
      und des Bundesrates erfolgen.

      Dennoch steht es außer Frage, dass wir in Zukunft un-
      sere Interessen in der Welt nur im europäischen Rahmen
      zur Geltung bringen können. Wir wollen und wir brau-
      chen ein Europa, das immer weiter zusammenwächst.
      Die EU muss dabei eine in sich gefestigte Wertegemein-
      schaft innerhalb verlässlicher Grenzen sein. Deshalb
      darf ihre Integrationskraft nicht überfordert werden. Das
      bedeutet für die Frage der EU-Erweiterung: Mit dem
      eingeleiteten Beitritt Kroatiens ist aus meiner Sicht bis
      auf Weiteres die Aufnahmefähigkeit der Europäischen
      Union an ihre Grenzen gelangt.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


      Deshalb sagen wir ein klares Nein zu einem Beitritt der
      Türkei.


      (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)


      Der Kollege Schockenhoff hat keinen Beitritt gefordert,
      und den wird es mit uns auch nicht geben.


      (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das schauen wir mal!)


      Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld in der deut-
      schen Außenpolitik ist nach wie vor Nordafrika. Seit
      Monaten sind wir Zeugen gewaltiger Umwälzungen in
      der arabischen Welt, die vor einem Jahr noch niemand


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      (C (D r möglich gehalten hätte. Wie sich die Lage in den einelnen Ländern letztlich entwickeln wird, ist noch imer nicht absehbar. Gemeinsam mit den Partnern der EU üssen und werden wir den Wandel in den Ländern ordafrikas zielorientiert, bedarfsgerecht und partner chaftlich unterstützen. Der Demokratisierungsprozess der arabischen Welt ist nicht nur für die Menschen vor rt von größter Bedeutung, sondern liegt auch im deut chen und europäischen Interesse. Klar muss aber auch ein: Finanzielle Unterstützungsleistungen der EU müsen zukünftig viel stärker als bislang von politischen und chtsstaatlichen Reformen abhängig gemacht werden. Dass nun auch die Tage der Gaddafi-Herrschaft vorei sind, ist dem mutigen Kampf der Aufständischen in ibyen, aber auch dem militärischen Eingreifen unserer ATO-Partner zu verdanken. Die Tatsache, dass sich eutschland nicht an dem militärischen Einsatz beteiligt at, darf nicht mit Neutralität verwechselt werden. ündnistreue ist und bleibt eine der obersten Maximen er deutschen Außenpolitik. Wir werden an der Seite der Bündnispartner bei dem olitischen Übergang Libyens in Richtung Demokratie nd Rechtsstaat aktiv mitwirken. Außerdem werden wir ibyen beim Wiederaufbau der Wirtschaft und Infratruktur unterstützen, und wir werden medizinische ilfe leisten. Sollte es eine Anfrage der Bündnispartner eben, wird auch die Beteiligung der Bundeswehr an eier möglichen UNO-Friedensmission in Libyen kontruktiv geprüft werden. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, genauso wie in en letzten Jahrzehnten wird die deutsche Außenpolitik uch in Zukunft wertorientiert und interessengeleitet ein. Neben einer aktiven Europapolitik bleibt die Bündisorientierung eine wichtige Säule deutscher Außenolitik. Deutschland steht zum Bündnis, Herr Kollege rler, und wird auch in Zukunft seinen Beitrag leisten. Das Wort hat der Kollege Dr. Diether Dehm von der raktion Die Linke. (Beifall bei der LINKEN – Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Salonmarxist!)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Rede von Dr. Hermann Otto Solms
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Jörg-Diether Dehm-Desoi


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr

      esterwelle, Frau Merkel, Sie haben bisher noch keine
      riechen gerettet, sondern nur die Besitzer griechischer
      chuldverschreibungen. Das ist die Wahrheit.


      (Beifall bei der LINKEN)


      ie haben nicht die Spareinlagen der kleinen Leute bei
      ns gerettet, sondern Josef Ackermann, der Sie berät und
      en Sie Geburtstag im Kanzleramt feiern lassen. Der
      ckermann/Merkel-Kurs zwingt die südeuropäischen
      onjunkturen in die Knie und auf die Knie. Aber wenn
      riechenland und Spanien fallen, wenn Sie die Euro-
      one nicht halten können, dann können Sie auch unsere
      xportkonzerne einsargen.
      )





      Dr. Diether Dehm


      (A) )


      )(B)

      Meine Damen und Herren, während Deutschlands
      Bürger morgen wieder für Ackermann und die Finanz-
      haie mit gut 253 Milliarden Euro bürgen sollen, schlie-
      ßen in Kommunen Schwimmbäder und Kulturzentren.
      Überall wird städtische Daseinsvorsorge in dieser Not zu
      Cashflow gemacht, in die Privatisierung getrieben. „Pri-
      vare“ ist Lateinisch und heißt „rauben“. Aber die Ge-
      meinden sind unser Zuhause und kein Fraß für Finanz-
      haie.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Statt Schuldverschreibungen, meine Damen und Her-
      ren, brauchen wir Nachfrage in den Verbrauchertaschen.
      Städte und Gemeinden müssen wieder kaufkräftig wer-
      den. So müssen auch Löhne und Renten steigen. Das ist
      das Antikrisenkonzept, das Ihnen neuerdings sogar kon-
      servative Ökonomen vorrechnen.

      Was glauben Sie denn, warum Frank Schirrmacher,
      Herausgeber der größten konservativen Zeitung in
      Deutschland, der FAZ, vor drei Wochen schrieb; er
      fürchte, die Linken hätten recht?


      (Beifall bei der LINKEN)


      Deutsche Billiglohnjobs sind der Motor immer tiefer
      in die Krise hinein. Solange in Deutschland als einzigem
      und größtem EU-Land die Reallöhne weiter derart sin-
      ken – in den vergangen zehn Jahren um 4,5 Prozent –
      und die Exportüberschüsse steigen, solange die Länder
      Süd- und Osteuropas sich weiter verschulden müssen,
      weil deutsche Lohnpresser diese Märkte immer schneller
      mit Produkten aus immer billigerer Arbeit, hergestellt in
      höchster Produktivität, überschwemmen, wird die Krise
      immer schlimmer.

      War da nicht mal die Rede von einer Finanztrans-
      aktionsteuer? War da nicht mal was mit der Krisenbetei-
      ligung privater Gläubiger und Großzocker? Das wurde
      auf die freiwillige Basis abgeschoben, so als ob man den
      Marder im Blutrausch bitten könnte, sich selbst die
      Maulsperre einzuziehen.


      (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Guten Morgen!)


      War da nicht mal was mit der Erhöhung der Risikode-
      ckung der Großzocker, was selbst der Internationale
      Währungsfonds erst vergangene Woche gefordert hat?
      Die Deutsche Bank hat hartes Eigenkapital von 30 Mil-
      liarden Euro bei einer Bilanzsumme von 2 000 Milliar-
      den Euro. So sieht die nächste Zeitbombe aus.

      Das Bundesverfassungsgericht soll ja wohl alle Be-
      schwerden zurückgewiesen haben. Aber beim Bundes-
      verfassungsgericht haben wir gelernt, genauestens in die
      Auflagen hineinzuschauen. Ich greife dem nicht vor,
      wenn ich sage: Wer eine umfassende parlamentarische
      Kontrolle der EFSF, der anderen Pakete ablehnt und
      sagt, diese sei nicht möglich, weil die Finanzmärkte im-
      mer schnellere Entscheidungen forderten, der ist ein
      Gegner unserer Verfassung.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Wer beim Änderungsgesetz die parlamentarische Mit-
      wirkung beschneidet, zwingt auch die Linke, erneut nach

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      (C (D arlsruhe zu gehen. Und auch dies wird nicht erfolglos leiben. Als ich letzte Woche ein Deutschlandfunk-Zitat von nen, Frau Merkel, auf den Nachdenkseiten von lbrecht Müller gelesen habe, habe ich erst gedacht, da uss der Albrecht Müller einer Stimmparodistin auf den eim gegangen sein. Ich zitiere einmal mit Genehmiung des Präsidenten: Wer leben ja in einer Demokratie, danke schön – und das ist eine parlamentarische Demokratie, auch hier: danke schön für die Belehrung – und deshalb ist das Budgetrecht ein Kernrecht des Parlaments, auch für diese tolle Erkenntnis danke ich – und insofern werden wir Wege finden, wie die parlamentarische Mitbestimmung so gestaltet wird, und das lassen Sie sich jetzt bitte ganz langsam auf em Hirn zergehen – dass sie trotzdem auch marktkonform ist. h wiederhole: Die parlamentarische Mitbestimmung so estalten, dass sie marktkonform ist. Frau Merkel, es gibt hier in diesem Deutschen Bunestag – da muss ich auch Kolleginnen und Kollegen anerer Fraktionen in Schutz nehmen – noch ausreichend olleginnen und Kollegen, die gar nicht daran denken, ich hier marktkonform zu verhalten, sondern sich vielehr demokratisch verhalten (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der FDP)


      das werden Sie von der FDP wahrscheinlich nie be-
      reifen –, weil es noch Millionen Dinge und Menschen
      uf dieser Welt gibt, die wir nicht den Märkten unterord-
      en dürfen.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Die wie ein Gottesurteil beschworenen bzw. wie ein
      lymp angebeteten Finanzmärkte bestehen in Wahrheit

      us fünf Großbanken und drei Ratingagenturen. Und
      ann gehören noch dem Hauptaktionär der Deutschen
      ank, Blackrock, zwei von den drei größten Ratingagen-
      ren. Blackrock ist also das Verbindungsglied zwischen
      eutscher Bank und den Ratingagenturen. So sind die

      ogenannten Finanzmärkte aufgestellt, denen Sie parla-
      entarische Entscheidungen unterordnen wollen. Mit

      iesen fünf Großbanken und diesen drei Ratingagentu-
      n gehen Kolleginnen und Kollegen, gehen Demokra-
      nnen und Demokraten in diesem Land nicht konform.
      ie gehen nach Karlsruhe, sie gehen auf die Straße. Wir
      erden diese Bankenmacht brechen müssen, wenn uns
      nsere Demokratie, wenn uns unser Parlament, wenn
      ns unser Leben lieb ist.


      (Beifall bei der LINKEN – Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Die rote Fahne weht voran! – Dr. Diether Dehm )





      (A) )

      Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Rotfront,
      Genosse!)