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ID1712301400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/123 Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Gernot Erler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Götzer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister bei der Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 14445 A 14445 B 14446 D 14448 B 14450 C 14451 D 14453 C 14454 B 14455 D 14456 D 14492 B 14495 A 14497 A 14499 C 14501 A 14502 B 14503 A Deutscher B Stenografisch 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E R D D D R J V 14443 A 14443 B 14443 B Veronika Bellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14458 A 14458 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : rika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . uprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt r. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . r. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . olker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 14460 A 14461 A 14462 A 14467 D 14474 B 14480 D 14484 D 14488 B BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14504 C 14506 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14508 D 14510 D 14513 A 14514 A 14515 C 14516 D 14517 A 14517 C 14519 A 14520 B 14521 C 14523 A 14530 D 14531 D 14533 A 14534 D 14535 B 14535 D 14537 D 14539 B 14539 C 14539 D 14540 D 14541 C 14543 B 14543 C Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . V V G N A L 14523 B 14525 A 14526 C 14528 B 14530 B 14530 C olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . udrun Kopp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14543 C 14544 B 14544 C 14545 C 14546 C 14547 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14443 (A) ) )(B) 123. Sitz Berlin, Mittwoch, den 7 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 123. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 14547 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011* Behrens, Herbert DIE LINKE 07.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 07.09.2011 Gerster, Martin SPD 07.09.2011 Glos, Michael CDU/CSU 07.09.2011 Gohlke, Nicole DIE LINKE 07.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 07.09.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 07.09.2011 Nietan, Dietmar SPD 07.09.2011 Nink, Manfred SPD 07.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 07.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Hunko, Andrej DIE LINKE 07.09.2011 Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 07.09.2011 Kramme, Anette SPD 07.09.2011 Krestel, Holger FDP 07.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 07.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 07.09.2011 D S T W W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates r. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 07.09.2011 tübgen, Michael CDU/CSU 07.09.2011 ack, Kerstin SPD 07.09.2011 erner, Katrin DIE LINKE 07.09.2011 underlich, Jörn DIE LINKE 07.09.2011 123. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 7. September 2011 Inhalt Redetext a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundesregierung Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 Epl. 05: AA Epl. 04: Bundeskanzleramt Epl. 14: Verteidigung Epl. 23: BMZ Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rainer Stinner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, wer soll diese beiden Par-
    ien noch ernst nehmen, zumal die beiden großen Pro-
    gonisten der Sozialdemokratischen Partei, die Herren
    abriel und Steinmeier, der Debatte heute vorsichtshal-
    er ferngeblieben sind – vielleicht um nicht mit ihrer da-
    aligen Einschätzung konfrontiert zu werden?


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    In diesem Zusammenhang muss ich ein Zitat des Grü-
    en-Politikers Cohn-Bendit wiedergeben – mit Verlaub,
    err Präsident, hoffentlich auch mit Ihrer nachträglichen
    enehmigung, wenn Sie es gehört haben –, der bezüg-
    ch der Außenpolitik der Grünen gesagt hat:

    Ich spreche von Grünen-Politikern, von Jürgen
    Trittin, Omid Nouripour und anderen Klugschei-
    ßern.

    err Präsident, ich entschuldige mich für die Wortwahl.
    ber das ist die Wortwahl der Grünen gewesen.

    Meine Damen und Herren, das ist die Qualität, mit
    er wir hier im Deutschen Bundestag, mit der die deut-
    che Öffentlichkeit und mit der die Damen und Herren
    nks oben von der Presse von der deutschen Opposition





    Dr. Rainer Stinner


    (A) )


    )(B)

    konfrontiert werden. Wenn Sie das berücksichtigen,
    dann können Sie doch nicht im Ernst einen Anspruch da-
    rauf erheben, für Deutschland eine bessere Außen- und
    Sicherheitspolitik zu gestalten. Nein, Sie haben deutlich
    bewiesen, dass Sie das nicht können.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Deshalb stelle ich abschließend völlig einvernehmlich
    für die beiden Koalitionsfraktionen und die Bundes-
    regierung fest: An der klaren Einbettung Deutschlands
    ins westliche Bündnis und an der klaren Orientierung an
    Werten und Zielen deutscher und europäischer gemein-
    samer Politik lassen wir nichts deuteln, auch nicht von
    inkompetenten Oppositionspolitikern.


    (Widerspruch bei der SPD)


    Deutschlands Rolle in Europa und der Welt wird sich
    auch in Zukunft auf der Basis dieser klaren Werteorien-
    tierung gestalten.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Dr. Rolf Mützenich von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rolf Mützenich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Bundesaußenminister, ich finde, dass in den letzten
    Wochen nicht ganz fair mit Ihnen umgegangen worden
    ist. Sie haben eine Menge Pfeile auf sich gezogen und
    damit offensichtlich von dem Komplettversagen der ge-
    samten Bundesregierung abgelenkt, die nämlich auch
    den außenpolitischen Herausforderungen nicht gerecht
    geworden ist. Deswegen glaube ich – das ist vielleicht
    ein Trost für Sie –: Das Komplettversagen der gesamten
    Bundesregierung ist blamabel für die deutsche Außen-
    politik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die schlimmen Fehler, die in den vergangenen Wo-
    chen gemacht worden sind, Herr Bundesaußenminister,
    sind das eine. Große Sorgen macht mir aber, dass Sie auf
    Trends, die es innerhalb der deutschen Gesellschaft gibt,
    offensichtlich nicht rechtzeitig und allenfalls mit Des-
    interesse eingehen.

    Ich würde gerne auf eine Allensbach-Umfrage einge-
    hen, über die im Juli 2011 in der Frankfurter Allgemei-
    nen Zeitung berichtet wurde. Ich zitiere:

    Auch die Überzeugung, es sei notwendig, Deutsch-
    land in internationale Bündnisse einzubinden,
    scheint allmählich zu erodieren.

    Ich denke, das muss uns allen, auch dem gesamten Deut-
    schen Bundestag, große Sorgen machen, Herr Minister.

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    (C (D Insofern stellt sich die Frage: Was tun Sie gegen dieen Trend? Wie erläutern Sie den Bundesbürgern, dass s wichtig ist, sich innerhalb von Institutionen und Reeln zu bewegen, was letztlich zum Wohle Deutschlands ehört? Diese Herausforderungen stellen sich. An diesen Heusforderungen sind Sie aber zumindest in den letzten wei Jahren gescheitert. Es geht nicht um die Reden, die ie gegen die Renationalisierung halten; es geht vielehr um das Handeln. In der Europapolitik – das wird sich auch gleich in der eneraldebatte zeigen – hat nicht nur der Bundesaußeninister, sondern die gesamte Bundesregierung versagt, as die Rolle Europas angeht. Die Bundeskanzlerin hat 009 den Abgeordneten im US-Kongress gesagt – einige on uns waren seinerzeit dabei –: Deutschland steht in dieser Welt in festen Bündnissen und Partnerschaften; deutsche Sonderwege sind grundsätzlich keine Alternative deutscher Außenpolitik. Diese Rede wird in Washington immer wieder geleen, und Ihr Handeln wird daran gemessen. Was Libyen ngeht, waren wir nicht an der Seite unserer Partner. Das t nicht nur Ihr Versagen, sondern das Versagen der ge amten Bundesregierung. Ich nenne ein drittes Beispiel. Die Bundeskanzlerin at sehr früh eine Option beiseitegeschoben, die im Hinlick auf die geplante UN-Resolution im September in en Vereinten Nationen wichtig gewesen wäre, nämlich en Druck auf die israelische Regierung zu erhalten, dait es wieder zu Friedensverhandlungen kommt. (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    ie Bundeskanzlerin schiebt diese Option beiseite. Sie
    rschweren die Einigung bei den Konsultationen mit den
    uropäischen Außenministern am Wochenende, weil
    eutschland in dieser Frage nicht richtig gehandelt hat.
    as ist das Komplettversagen.

    Herr Bundesaußenminister, Sie haben eben in Ihrer
    ede auf Afghanistan Bezug genommen. Sie wissen,
    ass die Sozialdemokratische Partei der Politik, die sei-
    erzeit in London kreiert worden ist, bisher gefolgt ist.
    estandteil dieser Politik war aber auch, dass Sie gesagt
    aben, bis 2015 würden die Kampftruppen aus Afgha-
    istan zurückgezogen, und wir würden im nächsten Jahr
    amit beginnen. In Ihrer Rede heute hörte sich das an-
    ers an.

    Sie gefährden den innenpolitischen Konsens, wenn
    ie das nicht einhalten, was Sie vor einigen Monaten im
    eutschen Bundestag gesagt haben. Daran werden wir
    ie messen.

    Ich finde, das Komplettversagen der Bundesregierung
    uss benannt werden. Wir haben viele verantwortliche
    inister, die der deutschen Außenpolitik in den vergan-

    enen Monaten Schaden zugefügt haben. Ein Beispiel ist
    err Niebel. Ich empfand es als einen Skandal, als er in





    Dr. Rolf Mützenich


    (A) )


    )(B)

    der Zeit auf die Frage, ob die Lieferung von Panzern an
    Saudi Arabien mit der Menschenrechtspolitik der Bun-
    desregierung übereinstimme, geantwortet hat: „Die Sta-
    bilisierung einer Region trägt durchaus dazu bei, die
    Menschenrechte zu wahren …“ – Von welchen Men-
    schenrechten in Saudi Arabien reden Sie eigentlich? Was
    sollen denn dort Panzer positiv bewirken?


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist der eigentliche Skandal. Ich hätte mir von der
    Bundeskanzlerin deutlichere Worte dazu gewünscht. Das
    betrifft auch die Begründung für die Lieferung, die nach-
    her wie ein Kartenhaus zusammengefallen ist. Sie haben
    gesagt, die israelische Regierung habe Sie ermutigt, die
    Panzer nach Saudi Arabien zu liefern.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Stimmt gar nicht!)


    Weil einige mutige Kollegen aus Ihren Reihen nach-
    gefragt haben, hat sich herausgestellt, dass das gar nicht
    stimmt. Das erinnert an eine Situation, die wir schon ein-
    mal erlebt haben. Man beruft sich auf Israel zur Recht-
    fertigung einer politischen Handlung. Es gab schon ein-
    mal eine ähnliche Begebenheit bei der CDU/CSU,
    nämlich als es um jüdische Vermächtnisse gegangen ist.
    Es ist ein Skandal, dass Argumente angeführt werden,
    die in der Realität keine Grundlage haben. Das zeigt das
    Komplettversagen der gesamten Bundesregierung.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN und des Abg. Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE])


    Herr Bundesaußenminister, ich hätte mir unabhängig
    von der Libyen-Entscheidung gewünscht, dass Sie deut-
    lich gemacht hätten, wie die Haltung der Bundesregie-
    rung in den Vereinten Nationen zu der Schutzverantwor-
    tung, der Responsibility to Protect, ist. Sie sind im
    Sicherheitsrat, und der Sicherheitsrat wird die Rolle der
    Schutzverantwortung im Rahmen des Völkerrechts aus-
    gestalten müssen. Nach der Libyen-Entscheidung stellt
    sich insbesondere die Frage, welche Instrumente man
    den Vereinten Nationen an die Hand gibt, um dieser
    Schutzverantwortung gerecht zu werden. Die Delegation
    an andere Institutionen ist offensichtlich falsch. Deshalb
    müssen wir eine Diskussion anstoßen – das ist insbeson-
    dere Ihre Aufgabe –, wie mit der Schutzverantwortung
    umgegangen wird und welchen Beitrag deutsche Außen-
    politik in der Zukunft dazu leisten will. Diesen Grund-
    satzfragen widmen Sie sich überhaupt nicht. Ich hätte
    mir gewünscht, dass das heute in Ihrer Rede eine Rolle
    gespielt hätte.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Zum Schluss möchte ich Ihnen sagen: Ich schätze Ih-
    ren Versuch in den letzten Monaten, die Lage auf dem
    Balkan zu beruhigen und die Spannungen durch Koope-
    ration, durch Gespräche und das Zusammenführen der
    Kontrahenten zu entschärfen. Das reicht aber nicht, ins-
    besondere dann nicht, wenn an der Grenze zum ehemali-
    gen Jugoslawien ein Mitgliedstaat der Europäischen

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    (C (D nion zündelt und den Chauvinismus in dieser Region ieder aufleben lässt. Es gehört Mut dazu, dem entgeenzutreten. Das weiß ich. Aber, Herr Bundesaußeninister, ich verlange von Ihnen, den Mut aufzubringen, it der ungarischen Regierung darüber zu reden, welche edeutung sie der Minderheitenpolitik im Rahmen der uropäischen Union beimisst. Das gilt auch für die Meienpolitik. Das anzusprechen, gehört zu einer mutigen eutschen Außenpolitik. Ich finde, die Bundeskanzlerin ätte sich dazu äußern müssen. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die einzige Konti-
    uität besteht in den Widersprüchen der von Ihnen be-
    iebenen deutschen Außenpolitik. Matthias Naß von der
    eit hat von seinen Reisen in die verschiedenen Haupt-
    tädte im Juli das Resümee mitgebracht: „Ratlos stehen
    ie Freunde vor der neuen deutschen Unberechenbar-
    eit.“