Rede:
ID1712214300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen! Meine Herren! Wir

    alle haben erlebt, dass die Umweltpolitik von der Ener-
    giepolitik dominiert wird. Das war Kern vieler Reden.
    Ich hätte mir gewünscht, dass die Feststellung von Bun-
    desumweltminister Röttgen, dass wir in diesem Jahr bei
    den erneuerbaren Energien die 20-Prozent-Marke über-
    schritten haben, mit einem gemeinschaftlichen Applaus
    bedacht wird und dass sich alle darüber freuen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Stephan Thomae [FDP]: Das können wir jetzt nachholen! – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wenn der so tut, als sei das sein Verdienst!)


    Stattdessen kamen hier reflexartig Unkenrufe: Wir
    könnten sehr viel weiter sein.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ist ja auch nicht das Verdienst von Herrn Röttgen!)


    Liebe Freunde von den Grünen, Ihr damaliger Umwelt-
    minister Trittin hat im Jahr 2002 für das Jahr 2010
    12,5 Prozent vorhergesagt.


    (Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach ja! Und den Rest haben Sie gemacht, oder was?)


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    (C (D as ist deutlich weniger als das, was wir erreicht haben. ir geht es auch gar nicht um die Frage, wer denn ver ntwortlich ist oder wer das bewegt hat, (Ulrich Kelber [SPD]: Wissen Sie, wie viel Frau Merkel als Umweltministerin vorher genannt hatte?)


    ondern darum, einfach einmal festzustellen, dass wir an
    ieser Stelle erfreulich weit gekommen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf von der FDP: Wir sind die wahren Grünen!)


    Dass das aber nicht durch das Wenn und Aber mit
    ermaisung und anderen Themen sowie den entspre-
    henden Einschränkungen geht, wie es Frau Kurth ge-
    de wieder angeführt hat, muss uns allen doch auch klar

    ein.

    Nun dürfen Sie mir abnehmen, dass ich nicht zu den
    einden erneuerbarer Energien gehöre, sondern eher zu
    enen, die dieses Thema immer wieder deutlich unter-
    tützen.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja etwas ganz Neues!)


    Ich muss aber auch immer wieder ein bisschen Was-
    er in diesen Wein gießen. Momentan sind wir bei Diffe-
    nzkosten von 3,5 Cent. Und wir alle wissen, dass wir

    ie Förderung erneuerbarer Energien eben nicht über un-
    eren Staatshaushalt finanzieren, sondern über das Um-
    gesystem dafür Sorge getragen haben, dass die Ver-
    raucherinnen und Verbraucher die Zeche für diese
    anze Geschichte zahlen. Gerade deshalb haben wir eine
    erantwortung, hier sehr wohl aufzupassen, dass dieses
    hema nicht zu teuer wird.


    (Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bei Atom und Kohle zahlt man die Zeche über die Steuern!)


    Man kann doch das eine tun, ohne das andere zu las-
    en. Man kann doch die erneuerbaren Energien voran-
    ringen, wie es diese Bundesregierung tut, und gleich-
    eitig aufpassen, dass es nicht zu teuer wird.

    Sie sind an dieser Stelle so empfindlich, weil Sie ge-
    au wissen, dass Sie bei der Solarförderung zu früh an-
    efangen haben. Sie haben nämlich versucht, das Thema
    chon in den Markt zu bringen, als es noch ein Thema
    on Forschung und Entwicklung war. Es ist der Sockel,
    en wir seitdem vor uns herschieben, der das Thema So-
    r immer wieder in die Schlagzeilen und immer wieder
    Verruf bringt.


    (Sören Bartol [SPD]: Wo wären wir denn jetzt?)


    Jetzt haben wir die Problematik, dass wir alles dafür
    n müssen, damit dieses Thema nicht an der falschen
    telle abgebrochen wird, weil es zu teuer wird, zum Bei-
    piel durch einen festen Deckel.


    (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie killen gerade die deutsche Solarindustrie!)






    Dr. Georg Nüßlein


    (A) )


    )(B)

    Wir sorgen weiter dafür, dass es sich im entscheidenden
    Moment weiterentwickeln kann.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Toller Freund der Erneuerbaren!)


    Das wissen Sie. Darum schreien Sie so laut. Sie wissen
    sehr präzise, dass wir hier ein hohes Maß an Altlasten
    mitschleppen.

    Sie haben auch mitbekommen, dass der Ausbau in
    diesem Jahr wieder so hoch sein wird, dass die automati-
    sche Degression heftig zuschlägt. Davon müssen wir
    ausgehen. Darauf muss man aus meiner Sicht alle, die an
    diesem Thema beteiligt sind, vorbereiten.

    Nach unserer festen Überzeugung muss sichergestellt
    werden, und zwar zeitnah, dass der Strom, der auf dem
    Dach produziert wird, erst einmal von dem Betreffenden
    ohne Subventionen selber genutzt und dass erst dann
    Strom eingespeist wird – und nicht umgekehrt, so wie es
    momentan immer noch läuft, dass man den teuren Solar-
    strom einspeist und dann den billigen Strom vom Kraft-
    werk kauft.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben doch denselben Preis!)


    Das kann nicht die Lösung sein. Dorthin müssen wir
    möglichst schnell kommen.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Preise sind doch gar nicht mehr unterschiedlich! Sie leben hinter dem Mond!)


    Das ist ein Interesse, das wir gemeinsam verfolgen soll-
    ten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Sie wissen auch sehr genau, dass wir in einem hohen
    Ausmaß das Thema „Speicherung und Netze“ voran-
    bringen müssen, und zwar möglichst schnell.

    Frau Kollegin Kurth hat gerade von Verfahrensbe-
    schleunigung, Personalbedarf und ähnlichen Dingen ge-
    sprochen. Als Erstes brauchen wir an dieser Stelle ein-
    mal ein bisschen mehr Ehrlichkeit von Ihrer Seite und
    ein bisschen mehr Unterstützung für das Thema. Sie dür-
    fen nicht theoretisch von 100 Prozent Erneuerbaren spre-
    chen, wenn Sie sich praktisch an jeder Bürgerinitiative
    gegen ein Pumpspeicherkraftwerk oder was auch immer
    beteiligen. – Jetzt sagen Sie, das sei selbstverständlich.
    Ich persönlich halte es auch für selbstverständlich, dass
    es so ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Die Realität sieht aber anders aus.

    Schauen wir uns nur einmal das Pumpspeicherkraft-
    werk Atdorf im Südschwarzwald an. Der Baubeginn ist
    für das Jahr 2014 geplant. 2018 soll das größte geplante
    Pumpspeicherkraftwerk in der Bundesrepublik dann fer-
    tig sein.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Da flüchten selbst die Zuhörer von den Rängen!)


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    (C (D Dazu sagt jemand: Dieses Projekt zerstört die Landschaft, belästigt die Bürger während der langen Bauphase mit Lärm und Dreck, und es gefährdet den Tourismus und die Kliniken vor Ort. er hat das gesagt? Eine gewisse Ruth Cremer-Ricken, orsitzende des Grünen-Kreisverbands Waldshut, die brigens 2009 Bundestagskandidatin für die Grünen ar. Das ist Ihr Problem und Ihre Politik: in der Theorie afür, in der Praxis vor Ort dagegen. Ich bitte Sie drinend, damit aufzuhören. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind eine harte Nuss!)


    Ich darf noch jemand anderen zitieren, der auch in der
    rünen Partei ist. Winfried Kretschmann hat in einem In-
    rview gesagt:

    Wir sind prinzipiell für Pumpspeicherkraftwerke.
    Aber in einem dichtbesiedelten Industrieland, wie
    es Baden-Württemberg nun einmal ist, müssen wir
    davon ausgehen, dass solche Infrastrukturprojekte
    generell auf örtlichen Widerstand treffen, weil sie
    in die lokale Umwelt eingreifen. Deshalb ist Wider-
    stand vor Ort erst mal ganz normal.

    a, was denn nun? Ich erwarte, wie Sie vermutlich auch,
    on einem Ministerpräsidenten, der für erneuerbare
    nergien und Energiewende steht,


    (Sören Bartol [SPD]: Das Trauma sitzt tief!)


    ass er klipp und klar Position bezieht und sagt: Das
    uss sein. Das wollen wir umsetzen. Das müssen wir

    oranbringen.

    Davon ist leider Gottes nichts zu merken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    ber zu Ihrer Beruhigung: Sie stehen, was das Thema
    cheinheiligkeit angeht, nicht an der Spitze.


    (Sören Bartol [SPD]: Rein in das Atom, raus aus dem Atom! – Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Nein, da sind Sie vorneweg! – Dorothea Steiner [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ach! Ich dachte, Sie meinen die FDP!)


    er WWF und der BUND haben sich 2010 ihre Klagen
    egen die Ostsee-Gaspipeline für 10 Millionen Euro ab-
    aufen lassen. Wenn man einem Bericht des NDR glau-
    en darf, haben sie ihre Klagen für 10 Millionen Euro
    urückgezogen. Das ist hoch spannend.


    (Bärbel Höhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es geht um den Haushalt, Herr Nüßlein!)


    Ich weiß, dass Ihnen das peinlich ist und es Ihnen lie-
    er wäre, wenn ich nur über den Haushalt reden würde.
    ber es geht auch darum – deswegen führe ich das an –,
    ass wir, wie Sie vorhin gesagt haben, zu wenig Personal





    Dr. Georg Nüßlein


    (A) )


    )(B)

    hätten und mehr Geld ausgeben müssten; dann wären
    alle unsere Probleme in diesem Bereich gelöst, und wir
    kämen schneller voran.


    (Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht alle, aber ein paar!)


    Nein, geben Sie erst einmal den politischen Wider-
    stand vor Ort auf! Dann kommen wir ein ganzes Stück
    schneller voran, wenn Sie die Projekte positiv begleiten.

    Das ist ein frommer Wunsch von mir an Sie. Ich weiß,
    dass Sie ihn nicht erfüllen werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Hermann Ott [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: War das peinlich!)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ulrich Kelber hat das Wort für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Kelber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Die deutschen Medien wie Süddeutsche Zei-
    tung, Stern, Spiegel, Die Welt und die Frankfurter Allge-
    meine Zeitung sind sich in diesem Sommer in ihrer Ein-
    schätzung der schwarz-gelben Bundesregierung
    ziemlich einig: „Aufhören!“, „Die können es nicht“ und
    „schlechteste Regierung seit Gründung der Bundesrepu-
    blik“.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das sind keine Werturteile der Opposition, sondern der
    führenden Medien der Bundesrepublik.

    Weil ich gerade das Grinsen in den Reihen der CDU/
    CSU sehe: Sie meinen damit nicht nur die FDP und die
    FDP-Minister. Sie meinen auch Minister wie Bundesum-
    weltminister Norbert Röttgen. Er orientiert sich auch zu-
    nehmend an der FDP. Zumindest in seinem Umgang mit
    Irrungen und Wirrungen erinnert er mich zunehmend an
    Außenminister Guido Westerwelle und dessen Umgang
    mit der Libyen-Politik.


    (Zuruf vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist aber gemein!)


    Rechthaberei statt Linie, grün reden statt grün han-
    deln: Das kennzeichnet die Politik im Umweltministe-
    rium. Ich will das an ein paar Beispielen deutlich ma-
    chen.

    Wir haben in dieser Debatte einen Umweltminister er-
    lebt, der der Opposition den Vorwurf gemacht hat, sie
    hätte sich nicht an der Suche nach einem atomaren End-
    lager beteiligt oder dieses nicht haben wollen, und er sei
    jetzt derjenige, der sich darum kümmert. Kurze Fakten-
    überprüfung: Dieser Bundesumweltminister war in den
    Jahren 2005 bis 2009 Erster Parlamentarischer Ge-
    schäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Die-
    sem Koalitionspartner hat die SPD in den Jahren 2006,
    2008 und 2009 den Vorschlag eines Endlagersuchgeset-

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    (C (D es für eine bundesweite ergebnisoffene Suche unter inschluss von Gorleben vorgelegt: abgelehnt durch den rsten Parlamentarischen Geschäftsführer Norbert öttgen. Das ist das Faktum in dieser Frage. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Unterlagen sind noch vorhanden, Herr Kollege
    öttgen. Wir können sie gerne vorlegen, wenn Sie sich
    icht mehr daran erinnern.

    Sie haben im Oktober 2010 von dieser Stelle aus die
    aufzeitverlängerung bis 2040 als Revolution verkauft,
    icht etwa in einer nüchternen Rede, sondern wie üblich
    it Pathos und weit ausholenden Armbewegungen. Im
    ärz 2011 wollte er uns dann weismachen, dass er

    chon damals gegen seinen eigenen Vorschlag gewesen
    t, und im Juni 2011 hat er auch von diesem Pult aus mit
    inem Fingerzeig zur Opposition gesagt, dort säßen die
    arteien, die sich nicht um den Einstieg in die erneuerba-
    n Energien gekümmert hätten.

    Kurzer Faktencheck: Bei der Abstimmung über das
    rneuerbare-Energien-Gesetz im Jahr 2000 ist im Proto-
    oll die Gegenstimme von Dr. Norbert Röttgen ver-
    erkt. Bei der Abstimmung über die erste Novelle 2004

    teht im Protokoll: Gegenstimme von Dr. Norbert
    öttgen. Das heißt, Sie haben gegen die Gesetze, mit de-
    en die erneuerbaren Energien eingeführt worden sind
    nd die den 20-Prozent-Anteil im ersten Halbjahr 2011
    rmöglicht haben, gestimmt, aber es sollen wieder an-
    ere schuld gewesen sein. Sie waren angeblich nicht da-
    nter. Es muss ein anderer Dr. Norbert Röttgen gewesen

    ein, der so abgestimmt hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wie die gesamte Bundesregierung lebt auch dieser
    mweltminister von der Substanz der Vorgängerregie-
    ngen. Er sonnt sich im Glanz der Erfolge der Vorgän-

    erregierungen – die CDU/CSU hat immerhin zu einer
    er Vorgängerregierungen gehört –, trägt aber selbst
    ichts zur Zukunftssicherung bei. Er lobt sich dafür, dass
    ie erneuerbaren Energien einen Anteil von 20 Prozent
    usmachen. Wann sind denn die Anlagen, die im ersten
    albjahr 2011 über 20 Prozent Anteil an der Stromer-

    eugung haben, geplant und gebaut worden: im ersten
    albjahr 2011? Reicht das nicht in die Zeit der Vorgän-
    erregierungen zurück, die noch ein klares Förderkon-
    ept und ein klares energiepolitisches Konzept hatten?


    (Lachen des Abg. Michael Kauch [FDP])


    Was tut denn dieser Umweltminister? Der Kollege
    üßlein hat einem der Vorgänger vorgeworfen, er habe
    ur einen Anteil der erneuerbaren Energien von
    2,5 Prozent für 2010 angestrebt. Ich kenne noch eine
    orgängerin, nämlich Angela Merkel, die für 2010 einen
    nteil von lediglich 10 Prozent haben wollte. Das kön-
    en Sie in einem Buch von ihr aus dem Jahre 1997 nach-
    sen.

    Wie geht denn der Umweltminister mit der neuen
    arktsituation und der größeren Konkurrenz aus ande-
    n Ländern um? In den letzten zwei Jahren, als wir den





    Ulrich Kelber


    (A) )


    )(B)

    Ausbau der erneuerbaren Energien hätten beschleunigen
    müssen, hatten wir ein Hin und Her an energiepoliti-
    schen Beschlüssen, was dazu geführt hat, dass niemand
    mehr in Deutschland investiert hat, weder in konventio-
    nelle Kraftwerke noch in Anlagen zur Erzeugung erneu-
    erbarer Energien. Das zeigt, dass Sie von der Substanz
    leben, aber selbst nichts zum Ausbau der erneuerbaren
    Energien beitragen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Widerspruch bei der CDU/ CSU)


    Ich komme zum Klimaschutz. Eine Zahl, die gerade
    gefallen ist, will ich wiederholen. 88 Prozent der Mittel,
    die der Bundesminister für neue Zusagen im internatio-
    nalen Klimaschutz und die Hilfe für die Ärmsten der Ar-
    men vorgesehen haben will, sind umetikettiert worden.
    Deutschland wird allmählich weltbekannt dafür, dass es
    seine Versprechen im Bereich des internationalen Klima-
    schutzes und in der internationalen Entwicklungszusam-
    menarbeit reihenweise bricht. Sie, Herr Dr. Röttgen, sind
    dabei.


    (Beifall bei der SPD)


    Ein weiteres Thema ist die Energieeffizienz. Sie wol-
    len sich beim geplanten Energieeffizienzgesetz nur am
    Durchschnitt der Europäischen Union orientieren. Es soll
    nur das, was die Europäische Union vorschreibt, eins zu
    eins umgesetzt werden. Auf eine Anfrage der SPD haben
    Sie geantwortet, Sie wollten kein Klimaschutzgesetz mit
    verbindlichen Klimaschutzzielen vorlegen. Ich halte das
    für ein Armutszeugnis. Stattdessen erzählen Sie uns, dass
    der Ansatz für die Gebäudesanierung um fast 50 Prozent
    gesteigert wurde. Sich mit sich selbst zu vergleichen, ist
    einfach, aber zu sagen, dass Sie vorher den Ansatz der
    Vorgängerregierung um 70 Prozent gekürzt haben, hätte
    zur Ehrlichkeit gehört.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Noch nie hat es so wenig Initiativen aus einem Bun-
    desumweltministerium gegeben wie jetzt, nicht unter
    Wallmann, nicht unter Töpfer, nicht unter Merkel, nicht
    unter Trittin und nicht unter Gabriel. Das hängt auch da-
    mit zusammen, dass in diesem Haus eine Atmosphäre
    und eine Kultur des Misstrauens gepflegt wird. Sachver-
    stand in den Abteilungen wird nicht abgefragt. Eine
    kleine Gruppe entwirft, und die Entwürfe, die aus dem
    Stab kommen, werden noch nicht einmal mit den Fach-
    leuten abgesprochen. Teilweise erfahren die Fachleute
    von den Ergebnissen erstmals aus den Medien. Deswe-
    gen ein kleiner Aufruf vonseiten der Opposition, Herr
    Minister: Verbringen Sie etwas weniger Zeit in der Pres-
    seabteilung, etwas weniger Zeit bei den Redeschreibern,
    dafür etwas mehr Zeit in Ihren Fachabteilungen! Dann
    klappt es auch mit der Umweltpolitik.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)