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ID1712205500

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    Vokabeln: 16
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eduard Oswald


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Vielen Dank. – Alle guten Wünsche gehen an den

    ollegen Dr. Peter Danckert. Wir wünschen alles Gute
    nd vor allem Gesundheit.





    Vizepräsident Eduard Oswald


    (A) )


    )(B)

    Wir sind am Ende des Geschäftsbereichs des Bundes-
    ministeriums des Innern. Weitere Wortmeldungen liegen
    zu diesem Einzelplan nicht vor.

    Wir kommen nun zum Geschäftsbereich des Bun-
    desministeriums der Justiz, Einzelplan 07.

    Ich gehe nach der Rednerliste vor, die mir vorliegt.
    Als Erstes hat sich gemeldet unsere Bundesministerin,
    Frau Kollegin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
    Bitte schön, Frau Kollegin, Sie haben das Wort.


    (Beifall bei der FDP)


    Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundes-
    ministerin der Justiz:

    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Die Bilanz der Rechtspolitik dieser Koalition
    kann sich wirklich sehen lassen: Korrektur des § 160 a
    der Strafprozessordnung, Abschaffung der Netzsperren,
    Änderung des § 522 der Zivilprozessordnung, Einfüh-
    rung der Verzögerungsrüge gegen überlange Gerichts-
    verfahren, Aufhebung des Vorbehalts gegen die UN-
    Kinderrechtskonvention, Verbesserung des Vormund-
    schaftsrechts zur besseren Betreuung von Kindern, In-
    solvenzrechtsverfahren, Opferrechtsschutzgesetz mit
    Verlängerung der zivilrechtlichen Verjährungsfrist auf
    30 Jahre – das liegt zur Beratung vor – und der vor kur-
    zem gefasste Beschluss der Bundesregierung zur Schaf-
    fung der Magnus-Hirschfeld-Stiftung.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Jetzt haben Sie aber alles aus der Zitrone herausgeholt, was herauszuholen war!)


    Das alles sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass diese
    Bundesregierung und die sie tragenden Koalitionsfrak-
    tionen erfolgreich arbeiten,


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    und zwar auf der Grundlage eines Dreiklangs: Grund-
    rechte stärken, Rechtsschutz verbessern, Rechte der Bür-
    gerinnen und Bürger ausbauen.

    In dieser Legislaturperiode ist es erstmals gelungen,
    das Stakkato immer neuer Sicherheitsgesetze zu been-
    den. Wir setzen auf der Grundlage der Gesetze, die noch
    von Rot-Grün stammen, –


    (Burkhard Lischka [SPD]: Das waren noch Gesetze!)


    – jetzt erstmals eine Regierungskommission ein, die sich
    mit einer kritischen Gesamtbetrachtung der Gesetzge-
    bung seit 9/11, also mit der Gesetzgebung der letzten
    zehn Jahre, befasst. Dazu werden natürlich auch die Si-
    cherheitsgesetze gehören. Das Luftsicherheitsgesetz war
    ein „Riesenerfolg“ von Rot-Grün. Ich habe immer noch
    die Worte von Herrn Ströbele im Ohr. Er hat gesagt: Wir
    haben dem Gesetz zugestimmt; wir haben das Richtige
    gewollt, aber wir haben die falsche Formulierung ins
    Gesetz genommen. – Das Bundesverfassungsgericht hat
    sich an der Formulierung des Gesetzes orientiert und es
    insofern für verfassungswidrig erklärt. Jetzt werden der
    Bundesinnenminister und ich uns gemeinsam mit den
    Gesetzen auseinandersetzen.

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    (C (D (Burkhard Lischka [SPD]: Gemeinsam ist mal etwas Neues! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gemeinsam einsam!)


    ir werden das nicht eins zu eins fortsetzen, was die
    arschroute früherer Koalitionen war, sondern fragen,
    as die Gesetze gebracht haben und wie wir sie zu be-
    erten haben. Dies geschieht mit dem Ziel – das steht

    usdrücklich im Kabinettsbeschluss –, zu Änderungen
    u kommen.

    Wir lassen uns dabei von einer Aussage Richard von
    eizsäckers leiten. Im Anschluss an die Worte von
    errn Dahrendorf, die der Bundesfinanzminister heute
    orgen zitiert hat – das war hervorragend –, möchte ich

    ie Worte Richard von Weizsäckers anführen, von denen
    ir uns leiten lassen:

    Die Freiheit ist kein Geschenk, von dem man billig
    leben kann, sondern Chance und Verantwortung.

    diesem Geiste arbeiten wir konstruktiv und gut zu-
    ammen. Uns ist nicht das unterlaufen, was Rot-Grün in
    aden-Württemberg bei den Koalitionsverhandlungen
    assiert ist. Dort hat Rot-Grün in voller Überzeugung
    eschrieben: Jetzt setzen wir gemeinsam das Urteil des
    undesverfassungsgerichts zur Vorratsdatenspeiche-
    ng um.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie sollen sie das denn machen?)


    Ich erwarte von Ihrer Seite mehr konstruktive Bei-
    äge, wie wir in der EU erfolgreich verhandeln können,
    amit am Ende des Evaluierungsprozesses etwas steht,
    as wir hier, im Bundestag, umsetzen können. Die Chan-
    en, die mit der Evaluierung verbunden sind, sollte man

    Rahmen gemeinsamer Beratungen nutzen.

    Lassen Sie mich angesichts der Tatsache, dass die De-
    atte in dieser Woche von der Frage nach der europäi-
    chen Integration beherrscht wird, einen Blick auf die
    lassen Sie mich das so nennen – zunehmende Europäi-

    ierung des Rechts werfen; denn wir haben es im Bun-
    estag in vielen rechtspolitischen Auseinandersetzungen
    it europäischen Entwicklungen und Vorgaben zu tun,

    ie wir umzusetzen haben. Andererseits entsteht eine
    erantwortungsbewusste und gestalterische Rechtspoli-
    k gerade dann, wenn wir uns, wie die Bundesregierung
    as in dieser Legislaturperiode macht, in den Beratungen
    uf europäischer Ebene, zum Beispiel im Justizrat, als
    anz aktiven Faktor verstehen und dort Entscheidendes
    urchsetzen. Das ist insbesondere in den Bereichen not-
    endig, in denen man in den letzten Jahren in die Sack-
    asse geraten ist. Wir müssen aus der Sackgasse heraus-
    ommen. Lassen Sie mich in diesem Zusammenhang
    ur die Beschuldigtenrechte als Antwort auf die Einfüh-
    ng des Prinzips der gegenseitigen Anerkennung justi-

    ieller Entscheidungen nennen.

    Seit dem letzten Jahr haben wir endlich Regelungen
    insichtlich der Dolmetscherarbeit und hinsichtlich der
    elehrungspflichten. Diese wurden dank des Einsatzes
    er Bundesregierung und unseres Engagements im Jus-
    zrat ausgedehnt. Jetzt geht es aber auch um die Verbes-





    Bundesministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger


    (A) )


    )(B)

    serung des Rechts auf Zugang zu einem Rechtsbeistand.
    Dazu liegt ein guter Vorschlag der Kommission vor. Ge-
    rade wenn wir Vertrauen in Europa, in diesen Raum der
    Freiheit, der Sicherheit und des Rechts schaffen wollen,
    müssen wir wissen, dass Vertrauen nur entstehen kann,
    wenn der Bürger seine Rechte in diesem europäischen
    Rechtsraum auch wahrnehmen kann.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das hat zu ganz konkreten Erfolgen geführt. Die Bun-
    desregierung hat sich auch auf europäischer Ebene mit
    Nachdruck dafür eingesetzt, dass in der Richtlinie zum
    Vorgehen gegen Kindesmissbrauch und Kinderporno-
    grafie verpflichtend das Löschen enthalten ist, dass es
    aber keine verpflichtende Vorgabe zum Sperren dieser
    Inhalte gibt. Darüber haben wir im Zusammenhang mit
    dem Zugangserschwerungsgesetz sorgfältig beraten. Das
    war nicht immer leicht. Letztendlich haben wir uns da-
    von verabschiedet, eine Netzinfrastruktur aufzubauen.
    Das ist jetzt auch die Haltung der Europäischen Union.


    (Beifall bei der FDP)


    Bestimmt wäre es nicht dazu gekommen, wenn sich
    diese Bundesregierung nicht gemeinsam mit Nachdruck
    dafür eingesetzt hätte.


    (Burkhard Lischka [SPD]: Für welchen Teil der Bundesregierung reden Sie?)


    Das gilt aber auch für den Bereich der Verbraucher-
    schutzrechte. Hier verhandeln wir natürlich so nach-
    drücklich, damit das, was wir jetzt schon national durch
    ein Mehr an Aufklärung und Transparenz sowie durch
    die Einführung einer Button-Lösung gegen unseriöse
    Angebote im Internet einbringen, auch in der Verbrau-
    cherschutzrichtlinie der Europäischen Union enthalten
    sein wird. Weil wir aber den Abschluss der Beratungen
    nicht abwarten wollen, haben wir im Kabinett einen Ge-
    setzentwurf verabschiedet, der genau diese Button-Re-
    gelung beinhaltet.

    Die Parlamente spielen natürlich in allen Fragen der
    europäischen Integration eine sehr große Rolle; denn mit
    Überwindung der Drei-Säulen-Struktur kommt dem EP
    eine herausragende Bedeutung zu. Ich sage an dieser
    Stelle aber auch: Die Bundesregierung hat dank der Un-
    terstützung des Parlaments durch Stellungnahmen, die
    der Bundesregierung nicht in jedem Punkt gefallen mö-
    gen, in den Verhandlungen auf europäischer Ebene vie-
    les besser durchsetzen können.

    Ich glaube, so ist die Rolle der Parlamente und auch
    des Bundestages zu sehen, nämlich sich sehr früh einzu-
    bringen. Wir wollen dies in dem anderen schwierigen
    Bereich der Stabilitätsmechanismen erreichen. Das Bun-
    desverfassungsgericht hat diese Rolle bisher immer ge-
    stärkt. Wir als Bundesregierung haben gesagt: Nicht nur
    die Parlamente sollen eine starke Rolle spielen, sondern
    auch die Bürgerinnen und Bürger. Deshalb haben wir die
    Grundlagen mit geschaffen, dass es die Europäische
    Bürgerinitiative geben kann. Auch das haben wir im Ka-
    binett beschlossen.

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    (C (D Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit. Ich hätte nen noch sehr viel als Bilanz vorzutragen, aber meine edezeit ist begrenzt. (Burkhard Lischka [SPD]: Das hätte mich interessiert!)


    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Bundesministerin. – Für die Frak-

on der Sozialdemokraten unser Kollege Burkhard
ischka. Bitte schön, Kollege Lischka.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Lischka


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Frau
    inisterin, als Sie vor knapp zwei Jahren zur Bundesjus-

    zministerin ernannt wurden, fanden Sie – fast so wie
    tzt – schnell große Worte. In einem Stern-Interview

    prachen Sie damals davon, dass von jetzt an ein anderer
    eist in der Rechtspolitik herrsche.


    (Zuruf von der FDP: So ist es!)


    ie sagten wörtlich:

    Ich spüre, dass meine Ernennung zur Justizministe-
    rin also viele mit Hoffnung erfüllt.

    Ich bin Löwin. Ich bin kämpferisch“, riefen Sie damals.


    (Beifall bei der FDP – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie eine Löwin gestartet, wie ein Bettvorleger gelandet!)


    Das waren große Worte, aber nach zwei Jahren wis-
    en wir: Das war viel heiße Luft und wenig Substanz.
    austellen in der Rechtspolitik, wohin man auch schaut!
    anche Baustelle ist nach zwei Jahren zur Dauerbau-

    telle verkommen, auf der sich nichts tut. Hin und wie-
    er tauchen ein paar schwarz- und gelbgekleidete Bauar-
    eiter auf diesen Baustellen auf, aber nicht um fröhlich
    ns Werk zu gehen, sondern um sich zu raufen und zu
    eilen. Mittendrin ist die Baustellenleiterin Leutheusser-
    chnarrenberger, die den schwarzgekleideten Bauarbei-
    rn zuruft, sie würden unverantwortliche Stimmung ma-

    hen. Postwendend schallt es von der schwarzen Ko-
    orte zurück, die Baustellenleiterin sei tatenlos, und den
    taunenden Passanten wird erklärt, die Baustellenleiterin
    ei inzwischen zum Sicherheitsrisiko auf dieser Bau-
    telle geworden.

    Das Versagen dieser schwarz-gelben Bundesregie-
    ng betrifft nach zwei Jahren alle Politikbereiche unse-
    s Landes, aber die Rechtspolitik ist zum Paradebeispiel
    r das geworden, was dieser Bundesregierung vor allen
    ingen fehlt: ein Fundus an Gemeinsamkeiten, ein Plan
    nd der Wille, Dinge anzupacken und zu gestalten.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie des Abg. Jens Petermann [DIE LINKE])






    Burkhard Lischka


    (A) )


    )(B)

    Stattdessen erleben wir seit zwei Jahren immerwähren-
    den Streit, nervtötende Auseinandersetzungen und Ta-
    tenlosigkeit, wohin man auch schaut. Das ist die Bilanz
    von zwei Jahren schwarz-gelber Rechtspolitik hier im
    Land. Das ist die Bilanz von zwei verlorenen Jahren. Es
    sind zwei verlorene Jahre, beispielsweise für alle, die auf
    eine Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Lebenspart-
    nerschaften warten.


    (Dr. Patrick Sensburg [CDU/CSU]: Warten Sie ab! – Zuruf von der FDP: Quatsch!)


    Es sind zwei verlorene Jahre für alle, die auf eine verfas-
    sungskonforme Regelung zur Vorratsdatenspeicherung
    warten. Es sind zwei verlorene Jahre für alle, die auf ein
    modernes Sorgerecht für nichteheliche Väter warten.

    Seit der Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs
    für Menschenrechte und des Bundesverfassungsgerichts
    war über ein Jahr lang, bis zum August dieses Jahres,
    folgende Aussage auf der Internetseite des Bundesjustiz-
    ministerium eingestellt – ich darf zitieren –:

    Das Bundesjustizministerium arbeitet an einer ge-
    setzlichen Neukonzeption … zum … Sorgerecht …
    Die intensiven Gespräche mit Rechts- und Fami-
    lienpolitikern der Regierungskoalition werden zü-
    gig fortgesetzt.

    Ich weiß nicht, Frau Ministerin, was Sie unter „zügig“
    verstehen. Auf der Internetplattform der FDP ist noch
    am heutigen Tag Ihre Ankündigung zu lesen, „in der ers-
    ten Jahreshälfte 2011“ – so wörtlich – einen Gesetzent-
    wurf zum Sorgerecht vorlegen zu wollen. Frau Ministe-
    rin, man hat vielleicht einfach nur vergessen, in Ihrem
    Amtszimmer einen neuen Jahreskalender aufzuhängen.


    (Otto Fricke [FDP]: Die Ministerin macht das schon elektronisch! Anders als Sie!)


    Ich persönlich glaube das allerdings nicht; denn die
    ganze Sache ist Ihnen offensichtlich inzwischen selber
    peinlich. Vor einigen Tagen jedenfalls wurde der Satz
    von den zügigen und intensiven Gesprächen von der In-
    ternetseite des Bundesjustizministeriums gelöscht. Aber
    das Löschen auf Internetseiten des Bundesjustizministe-
    riums, Frau Ministerin, ist noch keine erfolgreiche
    Rechtspolitik.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haben Sie die gelöscht oder gesperrt? – Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Wir haben sie nicht gesperrt!)


    Deshalb sage ich Ihnen: Machen Sie endlich Ihre Haus-
    aufgaben, und legen Sie dem Deutschen Bundestag zü-
    gig einen Gesetzentwurf für ein modernes Sorgerecht
    vor! Hunderttausende betroffene Väter, Mütter und Kin-
    der warten schon viel zu lange darauf.

    Wir warten übrigens auch, Frau Ministerin, auf ein
    Gesamtkonzept zur Sicherungsverwahrung für höchstge-
    fährliche Gewalt- und Sexualstraftäter. Auch da haben
    Sie wertvolle Zeit verstreichen lassen.

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    (C (D (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin: Das gibt es wirklich nicht!)


    ls das Bundesverfassungsgericht Anfang Mai dieses
    ahres ein solches Gesamtkonzept anmahnte, kündigten
    ie an, sofort mit den Ländern die gesetzlichen Grundla-
    en zu schaffen und aufs Tempo drücken zu wollen. Sie
    agten den Ländern jegliche Unterstützung zu. Als die
    änder Sie allerdings baten, sofort eine gemeinsame
    und-Länder-Arbeitsgruppe einzurichten, verhallte die-

    er Ruf zunächst einmal, und Sie reagierten nicht.

    Nach einem Vierteljahr haben Sie dann ohne Rück-
    prache mit den Ländern wie Kai aus der Kiste ein soge-
    anntes Eckpunktepapier zur Sicherungsverwahrung
    orgelegt und waren dann offensichtlich ganz über-
    scht, als es von allen 16 Bundesländern parteiüber-

    reifend Kritik hagelte. Verantwortungslose Stimmungs-
    ache haben Sie diese Kritik genannt. Dabei hätte uns

    in koordiniertes Vorgehen von Anfang an, wie von den
    ändern gefordert, das Hickhack, das wir in diesen Ta-
    en erleben, ersparen können, und wir wären im Zeitplan
    chon erheblich weiter, Frau Ministerin.


    (Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin: Nein!)


    Frau Leutheusser-Schnarrenberger, ich darf Sie bitten,
    ei diesem Thema in sich zu gehen. Wenn alle Länder
    nen derzeit vorwerfen, Sie hätten noch kein Gesamt-

    onzept zur Sicherungsverwahrung vorgelegt, dann ist
    as keine billige Stimmungsmache, wie Sie meinen, son-
    ern schlicht und einfach zutreffend. Sie denken in Ih-
    m Eckpunktepapier über zahlreiche Lockerungen und
    echtsmittel, über Freigang, Hafturlaub und sogar Ent-
    ssung von Sicherungsverwahrten nach, und Sie haben
    cht: Das Bundesverfassungsgericht macht uns hier
    orgaben, die wir als Gesetzgeber beachten müssen.


    (Jörg van Essen [FDP]: Genau so ist es! Es wäre schön, wenn Rot-Grün das in NordrheinWestfalen auch schon gemacht hätte!)


    Wer, wie Sie, verpflichtet ist, ein Gesamtkonzept zur
    icherungsverwahrung vorzulegen, der kann hier doch
    icht stehen bleiben, sondern muss sich auch mit der
    rage beschäftigen, was man mit den zahlreichen Siche-
    ngsverwahrten machen soll, die sich überhaupt nicht
    erapieren lassen wollen und jede Mitwirkung verwei-

    ern. Da muss der Gesetzgeber doch klarstellen, dass
    ockerungen oder gar Entlassung nicht in Betracht kom-
    en, sonst drohen überraschende und ungerechtfertigte
    ntlassungen von Gewalt- und Sexualstraftätern. Darauf
    aben die Länder vollkommen zu Recht hingewiesen.
    rau Leutheusser-Schnarrenberger, dieser Staat hat nicht
    ur eine Verantwortung gegenüber den Sicherungsver-
    ahrten, die sich in seiner Obhut befinden, sondern auch
    egenüber seinen Bürgerinnen und Bürgern und den Op-
    rn von Gewalt- und Sexualdelikten.

    Frau Ministerin, meine Damen und Herren von Union
    nd FDP, vergeuden Sie nicht, wie in den letzten zwei
    ahren, weiter Ihre Energie in vollkommen sinnlosen
    nd nervtötenden Auseinandersetzungen, sondern ma-
    hen Sie das, wofür Sie als Regierung gewählt wurden:
    acken Sie die Probleme in der Rechtspolitik an, arbei-





    Burkhard Lischka


    (A) )


    )(B)

    ten Sie sie ab, und präsentieren Sie dem Deutschen Bun-
    destag Lösungen, die diesen Problemen gerecht werden!


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das haben wir doch längst getan!)


    Sie haben schon viel zu viel Zeit vertrödelt. Wenn Sie so
    weitermachen, dann droht auf Ihren Baustellen wirklich
    Einsturzgefahr.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Sabine LeutheusserSchnarrenberger, Bundesministerin: Wegsperren für immer ist nicht mehr! – Christian Lange [Backnang] [SPD]: Die schlechteste Regierung aller Zeiten!)