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ID1712204800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Uhl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Das ist eine sehr bedeutsame Frage, Herr Kollege

    eck. Wir planen gar nichts.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie planen nichts! Das ist eine gute Aussage!)






    Dr. Hans-Peter Uhl


    (A) )


    )(B)

    – Auf dem Gebiet bestimmt nicht. Sie können das ganze
    Jahr über Karneval feiern. Das tun Sie manchmal auch.

    Ich empfehle Ihnen aber, die Entstehungsgeschichte
    des Karnevals und auch der Fasnacht nachzulesen. Es ist
    hochinteressant, welche Rolle und welche Ventilfunk-
    tion der Karneval in früheren Jahren hatte, als wir noch
    keine freiheitliche Grundordnung wie heute hatten. Da
    hatte das Vermummen tatsächlich einen Grund, nämlich
    dass die Obrigkeit nicht erfuhr, wer welche Meinung äu-
    ßert.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und Sie meinen, das brauchen wir jetzt nicht mehr? Wir verzichten darauf nicht in Köln! Das verspreche ich Ihnen!)


    Das ist gerade der Punkt, von dem ich hier rede. Wir ha-
    ben es in einem jahrhundertelangen Kampf geschafft,
    eine freiheitliche Gesellschaftsordnung zu erreichen. Bei
    uns herrscht Gedankenfreiheit. Die Gedanken sind frei,
    selbst Ihre, Herr Beck.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    „Die Gedanken sind frei … kein Mensch kann sie wis-
    sen, kein Jäger erschießen … wir bleiben dabei: Die Ge-
    danken sind frei.“


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich sage nur: Ein dreifaches Kölle Alaaf!)


    Man kann sie äußern, auf der Straße, in Versammlungen,
    überall. Deswegen brauchen wir keine Anonymität. Wir
    wollen, dass jeder ein klares Bekenntnis abgeben kann.
    Niemand hat dadurch einen Nachteil, auch nicht im In-
    ternet.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt will ich – Herrn von Notz zuliebe – noch kurz
    auf die Vorratsdatenspeicherung eingehen. Sie haben
    viel falsches Zeug erzählt, Herr von Notz; das ist nicht
    das erste Mal. Sie müssen einfach zwei Dinge zur
    Kenntnis nehmen: Erstens. Die Europäische Union hat
    zu Recht darauf Wert gelegt, dass auch wir in Deutsch-
    land einer Mindestspeicherpflicht nachkommen. Zwei-
    tens. Sie haben fälschlicherweise behauptet, dass hier
    Verfassungswidrigkeit im Spiel sei. Das Bundesverfas-
    sungsgericht hat gesagt – dies ist, wenn ich es richtig in
    Erinnerung habe, im Urteil unter Randnummer 208
    nachzulesen; Siegfried Kauder weiß es sicherlich aus-
    wendig –,


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Gericht hat Ihr Gesetz für verfassungswidrig erklärt!)


    dass diese Vorratsdatenspeicherung dem Grunde nach
    verfassungsgemäß ist. Nur der Straftatenkatalog als
    Grundlage dafür, in welchen Fällen man die Daten abru-
    fen kann, und die Art der Speicherung waren nicht kor-
    rekt. Das ist nachbesserungsbedürftig.


    (Jerzy Montag [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das haben Sie gemacht!)



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    (C (D Das haben wir zusammen mit den Damen und Herren us der SPD gemacht. Wir bekennen uns dazu und weren an dem Gesetz weiter arbeiten. (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt macht es mal besser!)


    Zum Schluss möchte ich noch zwei Punkte anspre-
    hen, die mir sehr wichtig sind: Piraterie und Integration.

    Wir werden uns, so hoffe ich, darin einig sein, dass
    ir das Problem der Piraterie nicht lösen, indem wir un-

    ere Handelsschiffe mithilfe von Polizisten und Soldaten
    chützen. Das schaffen wir nicht. Wir müssen für diesen
    weck private Sicherheitsdienste zulassen. Das Gewalt-
    onopol des Staates reduziert sich in diesem Fall auf die
    ontrolle und Überwachung solcher Dienste,


    (Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit Kriegswaffen?)


    as heißt auf den Zertifizierungsvorgang. Damit ist si-
    hergestellt, dass alles mit rechten Dingen zugeht.

    Mein letzter Punkt – damit komme ich zum Ende,
    err Präsident – ist das Thema Integration. Ich glaube,
    ie Bilder aus England haben uns gezeigt, dass wir
    chwere Fehler machen würden, wenn wir in unserer In-
    grationspolitik – wir finanzieren Integrationskurse mit
    ehr als 200 Millionen Euro – nachlassen würden. Ent-

    cheidend ist: Auf der einen Seite muss es Repression
    eben, und auf der anderen Seite muss es für Menschen,
    ie zu uns gekommen sind, Hilfe geben, damit sie sich
    ingliedern und integrieren und damit Bestandteil dieser
    esellschaft werden können. Das ist unsere Aufgabe. Da

    ind wir auf einem guten Weg.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Uhl. – Für die Fraktion der So-

ialdemokraten spricht jetzt unsere Kollegin Dagmar
iegler. Bitte schön, Frau Kollegin Ziegler.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Ziegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank, Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    olleginnen und Kollegen! Herr Minister Friedrich ist
    eit Anfang März dieses Jahres im Amt. Bis zu diesem
    eitpunkt hatte er mit den Herausforderungen Ost-
    eutschlands und den Anliegen der neuen Bundesländer
    ichts zu tun – danach auch nicht. Leider hat man auch
    eute, ein halbes Jahr später, den Eindruck, der Herr
    inister wisse mit dem Osten so recht nichts anzufan-

    en. Als Bundesminister ist ihm aber die Koordinierung
    er Politik für Ostdeutschland übertragen. Der Beauf-
    agte der Bundesregierung für die neuen Länder unter-
    teht ihm. Das sage ich in Richtung Koalition, weil Sie
    ielleicht gar nicht wissen – Sie haben nämlich kein
    ort darüber verloren –, dass diese Aufgabe dort veror-
    t ist.





    Dagmar Ziegler


    (A) )


    )(B)

    Die systematische Benachteiligung der neuen Länder
    geht unter Herrn Minister Friedrich ungehindert weiter.
    Es ist kein Wunder, dass auch er als zuständiger Minister
    in seiner Rede kein einziges Wort über die neuen Länder
    verloren hat. Die aktuell und nur noch vorübergehend im
    Amt befindliche Bundesregierung interessiert sich eben
    nicht für Ostdeutschland. Umgekehrt – das ist das trau-
    rige Ergebnis – interessieren sich immer weniger Men-
    schen in Ostdeutschland für die Politik von Schwarz-
    Gelb, wie die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpom-
    mern bestätigt hat.

    Mein Fazit aus dem, was Sie vorgelegt haben, lautet:
    Diese Bundesregierung kann es einfach nicht. Es gibt
    keine Gesamtstrategie, kein abgestimmtes Vorgehen,
    keine Idee, was das Entwickeln gleichwertiger Lebens-
    bedingungen in Deutschland betrifft. Kollege Korte hat
    bereits einiges dazu gesagt. Ich will noch einige wenige
    Beispiele anfügen.

    Die Herausforderung des demografischen Wandels
    und die Frage, wie die Politik eine schleichende Entvöl-
    kerung ganzer Landstriche verhindern will, sind mit ei-
    nem möglichen Landarztgesetz freilich nur angerissen.
    Soziologen können heute schon in vielen Gegenden im
    Osten besichtigen, wie in Zukunft viele andere ländliche
    Gegenden Westdeutschlands von Landflucht, hoher Ar-
    beitslosigkeit und kultureller Verödung bedroht sein
    werden, falls es nicht gelingt, vor Ort eine funktionie-
    rende Infrastruktur zu erhalten mit einer regionalen
    Wirtschaft und wohnortnahen Arbeitsplätzen, mit le-
    benswerten Dörfern und Mittelzentren, mit sanierten
    Städten und bezahlbarem Wohnraum.

    Im Unterschied zum Minister habe ich bis zur Som-
    merpause die neuen Länder bereist und in Erfurt,
    Schmalkalden, Genthin, Leipzig und Stralsund mit Bür-
    gerinnen und Bürgern, mit Mittelständlern, mit Hoch-
    schulvertretern und Lokalpolitikern gesprochen.

    Vom demografischen Wandel braucht man dort nie-
    mandem etwas zu erzählen. Die Menschen dort sind
    hochsensibilisiert und aktiviert. Fachkräftemangel ist al-
    lerorts ein Thema. Ein Konzept der Bundesregierung? –
    Fehlanzeige!

    In der Rubrik „Arbeit und Soziales“ wickelt die Bun-
    desarbeitsministerin die Bundesagentur für Arbeit im
    Alleingang ab. Keiner merkt es. Auch dies trifft die länd-
    lich geprägten Regionen mit überdurchschnittlich hoher
    Arbeitslosigkeit besonders hart. In meinem Wahlkreis im
    nordwestlichen Brandenburg werden die Mittel für die
    Arbeitsmarktpolitik um ein Drittel zusammengestrichen.
    Bei den Jobcentern vor Ort fehlt das Geld für Weiterbil-
    dungen, Qualifizierungen, Umschulungen und öffentlich
    geförderte Beschäftigung.

    Bundesweit haben die unsozialen Kürzungen im so-
    genannten Sparpaket der Bundesregierung – Anrech-
    nung des Elterngeldes, Wegfall der Zuschüsse zur Ren-
    tenversicherung bei Arbeitslosengeld-II-Empfängern
    oder die Umwandlung von Pflicht- in Ermessensleistun-
    gen – ganz gravierende Auswirkungen. Im Osten schla-
    gen sie aufgrund der höheren Anzahl an Langzeitarbeits-

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    (C (D sen allerdings weitaus stärker durch. Begreift die undesregierung das? Nein. (Gisela Piltz [FDP]: Wie wäre es denn mal, wenn Sie sich zur Innenpolitik äußern?)


    Wer so drastisch und pauschal streicht und keinerlei
    ücksicht auf Landstriche nimmt, in denen die Arbeits-
    sigkeit unabhängig von der Konjunktur höher ist als

    nderswo – das gilt für Ost und West, Nord und Süd –,
    er betreibt eine unverantwortliche und unsoziale Poli-
    k. Die Bundesarbeitsministerin ignoriert das. Was das
    volkswirtschaftlicher Hinsicht bedeutet – zum Bei-

    piel geringe Kaufkraft sowie Schwächung der Investi-
    onskraft der Kommunen –, wissen Sie offensichtlich
    icht.

    Ein ganz anderes Thema ist die Binnenschifffahrt.
    ine mutlose Politik schlägt gern heimlich dort zu, wo
    ie Bild-Zeitung nicht hinschaut; denn sie interessiert
    ich eben nicht für die Binnenschifffahrt. Vielleicht aber
    ommt das noch, und zwar dann, wenn die Truppe der
    DP anlässlich ihres nächsten Bundesparteitages be-
    uem in einem Gummiboot Platz findet und die Elbe ab-
    ärts schippert. Die Bundesregierung haut nämlich bei
    er Binnenschifffahrt „zufällig“ nur bei Wasserstraßen in
    stdeutschland zu


    (Patrick Döring [FDP]: Quatsch!)


    nd degradiert sie zu Restwasserstraßen. Dies wird un-
    bsehbare Folgen für die Unterhaltung, die Schiffbarkeit
    nd die Hafennutzung nach sich ziehen. Das alles ist
    olkswirtschaftlicher Unsinn. Sie tun es trotzdem.

    Mein letztes Beispiel betrifft den Städtebau. Vergli-
    hen mit dem Jahr 2009 rasieren Sie die Städtebauförde-
    ng um 28 Prozent. Schon das dritte Jahr in Folge pla-

    en Sie massive Kürzungen bei der Städtebaupolitik.
    as wird für die lokale Wirtschaft und die Arbeitsplätze

    inschneidende Folgen haben. Besonders hart trifft es
    as Programm „Soziale Stadt“. Hier wollen Sie mehr als
    0 Prozent der Mittel streichen. Das heißt, dass jedes
    weite Projekt ins Wasser fällt. Beim Stadtumbau Ost
    üssen fast 40 Prozent aller Projekte daran glauben. Bei

    en Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen leisten
    ie wirklich Radikales: Mehr als 70 Prozent der Bundes-
    ittel werden ersatzlos gestrichen.

    Damit aber nicht genug: Schwarz-Gelb ist entschlos-
    en, die sich gut entfaltende Bauwirtschaft und das örtli-
    he Handwerk im Osten vollends abzuwürgen. Auch
    ierbei handelt es sich um volkswirtschaftlichen Unsinn.


    (Patrick Döring [FDP]: Richtiger Quatsch! – Gisela Piltz [FDP]: Das machen Sie schon!)


    eil Sie sich von einer aktiv gestaltenden Stadtpolitik
    es Bundes nicht nur quantitativ, sondern leider Gottes
    uch qualitativ verabschieden, schaden Sie dem sozialen
    usammenhalt. Merken Sie das? Nein. Weiterhin strei-
    hen Sie das erfolgreiche Programm „Perspektiven ge-
    en die Abwanderung Ost“ im Kinder- und Jugendplan.
    as Programm leistet gute Arbeit; darin waren wir uns

    lle jedenfalls bislang einig. Die Mittel dafür werden al-
    rdings von 500 000 Euro auf 0 Euro gekürzt. Antwor-
    n dazu? Nein.





    Dagmar Ziegler


    (A) )


    )(B)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Westteil
    Deutschlands, all das steht auch den Menschen in Ihren
    Wahlkreisen bevor. Der Osten ist nur der Probelauf für
    eine volkswirtschaftlich unsinnige, sozial unausgewo-
    gene und menschenverachtende Politik der Regierung
    von Schwarz-Gelb, die es einfach nicht kann.


    (Beifall bei der SPD – Patrick Döring [FDP]: Noch leben wir in einer Marktwirtschaft!)


    Wir wollen vernünftige Perspektiven, und zwar für die
    Menschen in Ost und West, in Nord und Süd und vor al-
    lem für die strukturschwachen Regionen in ganz
    Deutschland.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)