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ID1712203400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Michael Hartmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Lieber Herr Krings, zum Thema Wahlrecht will
    ich Ihnen doch direkt auch eine Antwort geben. Wissen
    Sie, Hochmut kommt vor dem Fall. Wer es über drei
    Jahre hinweg nicht schafft, die Vorgaben des Verfas-
    sungsgerichts umzusetzen, der sollte mit anderen in den
    Dialog kommen, statt sie verächtlich zu behandeln. Sie
    werden uns noch sehr brauchen, Herr Krings.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann sehen wir uns in Karlsruhe!)


    Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister, man muss
    nicht ans Rednerpult treten wie Franz Josef Strauß selig,
    mit großer Rhetorik und rotem Kopf. Aber so leiden-
    schaftslos, wie Sie sie gehalten haben, muss eine Ein-
    bringungsrede wahrhaftig nicht sein, sehr geehrter Herr
    Bundesinnenminister.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist aber in gewisser Weise symptomatisch. Denn
    es gab Zeiten, als es für einen Konservativen etwas wie
    ein hoher Ritterschlag war, Bundesinnenminister zu wer-
    den. Jetzt war es aber so, dass sich das Karussell wild
    drehte, aber keiner wollte und einer musste. Das war
    Hans-Peter Friedrich. Dementsprechend füllt er sein
    Amt auch aus.


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das ist aber billig!)


    Denn in dieser Bundesregierung ist die Innenpolitik auf
    den Hund gekommen. Sie nehmen das Themenfeld nicht
    ernst.


    (Beifall bei der SPD)


    Spätestens seit dem Wechsel von Thomas de Maizière
    in das Amt des Bundesverteidigungsministers sind kei-
    nerlei Richtung und Orientierung mehr erkennbar. An
    Bundesminister de Maizière als Minister des Innern erin-
    nert vor allem die verunglückte Organisationsreform der
    Sicherheitsbehörden, die Sie als eine Ihrer ersten Amts-
    handlungen wieder kassieren mussten bzw. durften. Es
    wurde eine Kommission eingesetzt, die die bewährte
    Sicherheitsarchitektur Deutschlands ohne Not infrage
    stellt. Hinterher will es keiner gewesen sein.

    Warum haben Sie so viele anerkennende Worte in
    Richtung Bundeskriminalamt und Bundespolizei gefun-

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    (C (D en, aber nicht klar gesagt, dass es ein großer politischer, rganisatorischer und polizeilicher Fehler war, was Ihr orgänger damals angestellt hatte? (Beifall bei der SPD – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er hört ja gar nicht zu!)


    Es gibt in der Tat einen großen Diskussionsbedarf bei
    nseren Sicherheitsbehörden. Aber warum reden Sie
    icht zunächst über eine Aufgabenkritik? Warum sagen
    ie kein Wort darüber, dass die Burn-out-Quote bei der
    undespolizei himmelschreiend hoch ist? Warum reden
    ie von Wertschätzung, kürzen aber ohne Not das Weih-
    achtsgeld weiter? Das ist die wahre Politik, die Sie be-
    eiben. Alles andere ist Rhetorik.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ihr Vorgänger im Amt hat an die Stelle der inneren Si-
    herheit die sogenannte öffentliche Sicherheit stellen
    ollen. Sei’s drum: So oder so, ob als innere oder öffent-
    che Sicherheit betitelt, ist es das Kerngeschäft des Bun-
    esinnenministers. Aber warum betreiben Sie dieses
    erngeschäft nicht, sondern schwadronieren über
    000 mögliche Terroristen in Deutschland? Woher ha-

    en Sie diese Zahl? Sicherlich nicht vom Bundeskrimi-
    alamt oder von den Diensten. Sie arbeiten nämlich se-
    ös.

    Mit welchem Ziel werfen Sie solche Zahlen in die
    iskussion? Was wollen Sie daraus ableiten? Ich kann es
    icht erkennen, und ich glaube, auch das geneigte Publi-
    um nicht, ebenso wenig wie die Bild-Zeitung, in der Sie
    as kundtun zu müssen meinten.

    Eigentlich käme es darauf an, an die solide Politik der
    neren Sicherheit, wie sie unter Rot-Grün begonnen

    nd in der Großen Koalition fortgesetzt wurde, weiter
    nzuknüpfen.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Nein, bitte nicht! Um Gottes willen!)


    as bedeutet, dass viele Themen gefälligst vorangetra-
    en werden müssen.


    (Zuruf der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    Wo es ernst wird und Handeln gefordert ist, liebe Frau
    iltz, da ist völlig Fehlanzeige.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das sehen wir anders!)


    An dieser Stelle sei das Lieblingsthema Vorratsdaten-
    peicherung genannt. Auf der einen Seite steht die FDP,
    ie sofort den Orwell’schen Überwachungsstaat wittert
    nd die Bürgerrechte vernichtet sieht, wenn man damit
    orangeht. Auf der anderen Seite steht die Union, die
    tändig fordert, es müsse schneller gehen und sie müsse
    efer gehen. Entschieden wird aber nichts. Alles, was
    ir erleben, ist Streit auf offener Bühne. Das ist keine
    ute Politik der inneren Sicherheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das lässt sich fortsetzen. Das Stichwort Sicherheit bei
    er Luftfracht haben Sie dankenswerterweise wenigstens
    rwähnt. Aber die offenkundigen Lücken beim Fracht-





    Michael Hartmann (Wackernheim)



    (A) )


    )(B)

    verkehr in Passagiermaschinen sehen wir noch nicht ge-
    schlossen. Oder sind sie inzwischen geschlossen wor-
    den, Herr Minister? Stattdessen tobt weiterhin ein Streit
    zwischen dem Finanzministerium, dem Verkehrsminis-
    terium und dem Innenministerium darüber, wo die Kom-
    petenzen liegen sollen. Ich sage es Ihnen: Die Kompe-
    tenzen müssen bei der Bundespolizei liegen. Dort
    gehören sie hin und nirgendwo anders, Herr Minister.

    Stichwort Piraterie. Es wird darüber schwadroniert
    und fabuliert, man müsse das Waffenrecht ändern. Es
    wird darüber geredet, dass private Sicherheitsdienste zu-
    künftig eine Kernaufgabe des Staates erfüllen sollen. Es
    wird darüber geredet, die Polizei solle in den Einsatz,
    und es wird darüber geredet, die Bundeswehr solle in
    den Einsatz. Nur, gehandelt wird nicht – und das bei ei-
    nem Kernthema der inneren Sicherheit, Herr Minister.


    (Beifall bei der SPD)


    Es geht so weiter beim Thema organisierte Kriminali-
    tät. Das ist ein Schwerpunkt, und darüber war verdammt
    wenig zu hören. Wie ist das eigentlich mit der Kontrolle
    der Drogenwege nach Deutschland? Wie verhält es sich
    eigentlich mit dem großen Thema der Geldwäsche?


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Da ist der Bundesfinanzminister zuständig! Zoll!)


    Was ist mit der Mafia, die ihr Unwesen bei uns treibt?
    Was ist mit der Technik, die wir brauchen, und dem Per-
    sonal? Darüber äußert sich die Koalition unklar.

    Last, but not least – auch das kann ich Ihnen nicht er-
    sparen –: Die Bundespolizei, die in Saudi Arabien sozu-
    sagen als Handlanger von EADS unterwegs ist, handelt
    auf einer fehlenden Rechtsgrundlage; denn – das bewegt
    sich am Rande des Verfassungsbruchs – der Vertrag, der
    abgeschlossen wurde, wurde niemals durch das deutsche
    Parlament ratifiziert. Legen Sie ihn schnellstens vor, und
    sagen Sie uns bitte, was wirklich in Saudi Arabien pas-
    siert, sehr geehrter Herr Minister.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, wer wie Sie – jetzt zitiere ich Sie –
    klare Kante ohne viel Radau als seine Devise als Bun-
    desinnenminister bezeichnet, der muss ein geordnetes
    Regieren gewährleisten, ganz im Sinne staatskonservati-
    ver Tugenden. Das muss er zu seiner Maxime machen.
    Davon ist allerdings nichts zu hören und nichts zu sehen.
    Stattdessen kommt einem das Ganze vor wie die Ge-
    schichte vom Münchner im Himmel: Er sitzt da, er trinkt
    seine Maß, und der Innenminister wartet auf die göttli-
    chen Ratschläge. Die werden ausbleiben, Sie müssen es
    selbst machen, Herr Minister.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Schwaches Ende einer schwachen Rede!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die FDP-Fraktion hat der Kollege Florian Toncar

das Wort.

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(C (D (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Florian Toncar


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen! Liebe Kolle-

    en! Wir diskutieren, wenn wir über die innere Sicher-
    eit sprechen, darüber, wie wir unseren Bürgern Freiheit
    ewährleisten und wie wir sie schützen können. Dazu
    ehört natürlich auch, dass sie frei sind von Bedrohun-
    en ihrer körperlichen Gesundheit oder ihres Eigentums.
    abei geht es nicht darum, dass man sich im politischen
    ettbewerb mit immer neuen Vorschlägen für immer

    chärfere Gesetze überbietet, die letzten Endes nur eine
    ymbolische Wirkung haben. Es geht vielmehr um sinn-
    olle Gesetze, die tauglich und verhältnismäßig sind und
    ie nicht stärker in die Freiheit der Bürger eingreifen, als
    s nötig ist. Wenn man solche Gesetze hat, ist es nötig,
    ass sie vollzogen werden. Zu einem guten Vollzug ge-
    ört eine ausreichende Zahl von Mitarbeitern in den Si-
    herheitsbehörden, die motiviert sind, gerne ihren Dienst
    n und auch gut ausgestattet sind. Genau dieser Aspekt
    t es, der beim Haushalt eine Rolle spielt.

    Ich will aber auf das Thema der Sicherheitsgesetze
    ingehen. Das Terrorismusbekämpfungsgesetz ist von
    ieser Bundesregierung evaluiert worden. Die Evalua-
    on hat erstmals ernsthaft stattgefunden. Sie hat dazu
    eführt, dass etliche Befugnisse als überflüssig erkannt
    nd deswegen gestrichen worden sind. Das muss man
    sthalten. Wir machen das, was nötig ist, aber was

    ichts bringt oder unverhältnismäßig ist, wird gestri-
    hen. So stellen wir uns Innenpolitik vor.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir haben in der Koalition Einigung darüber erzielt,
    ass wir beim Kampf gegen das Verbrechen der Kin-
    erpornografie im Internet dem Grundsatz „Löschen
    tatt Sperren“ folgen, weil nur dadurch eine nachhaltige

    irkung erzielt und das Problem an der Wurzel gepackt
    ird. Ich glaube, dass wir hier eine ausgesprochen prak-
    kable und sinnvolle Lösung gefunden haben. Insofern
    ann keine Rede davon sein, Herr Kollege Korte, dass
    in Raubbau an Bürgerrechten stattfindet. Sie haben
    uch nicht anhand von Beispielen belegt, dass Bürger-
    chte eingeschränkt worden sind.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Doch! Ich habe Ihnen eine ganze Liste vorgelesen!)


    Ich will Ihnen eines deutlich sagen: Es fällt mir aus-
    esprochen schwer, mir solche Reden von Ihnen anzuhö-
    n. In Ihrer Partei gibt es Leute, die sitzen bleiben,
    enn am 13. August der Maueropfer gedacht wird, und
    re Parteiführung schickt Ergebenheitsadressen an den
    iktator in Kuba, der die Menschenrechte jeden Tag mit
    üßen tritt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jan Korte [DIE LINKE]: Schauen Sie mal, was sich in Ihrer eigenen Truppe abspielt, dann kehren Sie einmal vor Ihrer eigenen Tür!)






    Florian Toncar


    (A) )


    )(B)

    Sparen Sie sich einfach Ihre Reden und schauen Sie,
    dass Sie Ihren eigenen Laden in Ordnung bringen.

    Ich komme zum Thema Ressourcen. Wir brauchen
    Sicherheitsbehörden, die gut ausgestattet sind. Wir müs-
    sen feststellen, dass es im Vollzug keine Stelleneinspa-
    rungen gibt. Wir sparen beim Personal, aber nicht beim
    Vollzug von innerer Sicherheit.

    Im Übrigen hat es unsere Koalition im letzten Jahr ge-
    schafft, dafür zu sorgen – es ist lange Zeit versucht wor-
    den und nicht gelungen –, dass das Technische Hilfs-
    werk – es hat eine ganz wichtige Aufgabe für den
    Bevölkerungsschutz – im Haushaltsgesetz als Sicher-
    heitsbehörde anerkannt worden ist. Die Folge ist, dass
    auch dort zukünftig keine Stelleneinsparungen vorgese-
    hen sind.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das ist etwas, was für den Bevölkerungsschutz in
    Deutschland ebenfalls ein wichtiger Fortschritt ist.

    Sicherheitsbehörden müssen natürlich auch effizient
    arbeiten. Doppelstrukturen und doppelte Aufgabenwahr-
    nehmungen sind fragwürdig. Sie müssen weg. Sie behin-
    dern nicht nur eine gute Arbeit für die innere Sicherheit,
    sondern sie sind den Bürgern in Zeiten knapper Kassen
    schlicht und ergreifend nicht zuzumuten.


    (Beifall bei der FDP)


    Herr Minister, deswegen ist es gut, dass Ihr Vorgänger
    eine Diskussion darüber angestoßen hat. Übrigens habe
    auch ich die Idee, dass man ausgerechnet die Bundes-
    polizei und das BKA zusammenlegt, nicht für nahelie-
    gend gehalten. Die Diskussion darüber, wo es in der Si-
    cherheit doppelte Strukturen gibt, ist aber wichtig. Ich
    möchte Sie ausdrücklich ermuntern, dass Sie diese Dis-
    kussion fortsetzen. Wir sollten darüber reden, was beim
    Zoll und bei der Bundespolizei oder beim Zollkriminal-
    amt und beim Bundeskriminalamt zusammengelegt wer-
    den kann. Wir schulden unseren Bürgern, dass wir
    darauf hinwirken, dass unsere Sicherheitsbehörden effi-
    zient aufgestellt sind und dass zwei Stellen letzten Endes
    nicht sehr ähnliche Aufgaben übernehmen.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP und der CDU/CSU)


    Wenn es uns gelingt, genau dafür zu sorgen – dazu
    möchte ich Sie ermuntern, Herr Minister –, dann können
    wir die Effizienzreserven im Haushalt für die Lösung ei-
    nes wichtigen Problems nutzen, das uns in allen Haus-
    halten, im Haushalt des Bundesministeriums des Innern
    aber im besonderen Maße in den nächsten zehn Jahren
    begegnen wird: Wie schaffen wir es, dass wir genug qua-
    lifiziertes und motiviertes Personal für den öffentlichen
    Dienst, gerade für Sicherheitsbehörden, gewinnen? Die-
    ses Problem hat sich lange aufgebaut, und es wird eine
    gewisse Zeit brauchen, um es zu lösen. Der demografi-
    sche Wandel und der Arbeitsmarkt werden uns in den
    nächsten Jahren vor riesige Probleme stellen, um die wir
    uns kümmern müssen.

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    (C (D Ich schlage vor, dass wir uns überlegen, wie man eierseits eine effizientere Architektur schafft, wie man adurch Geld einspart, dass man Doppelstrukturen abaut, und wie man andererseits das eingesparte Geld utzt, um zu schauen, wie man Beschäftigung attraktiver acht, wie man für mehr Leistungsgerechtigkeit sorgt nd wie man zeigt: Es lohnt sich, eine ganze Beamtenufbahn beispielsweise bei der Polizei zu absolvieren, twa weil Beförderungen in Aussicht stehen. Das alles ind Dinge, die heute nicht gewährleistet sind. Dem entegenzuwirken, darum müssen wir uns kümmern. Wenn ir es schaffen, bei der Effizienz der Sicherheitsbehören besser zu werden, dann haben wir auch die Ressouren, mehr in die Qualität und in die Motivation des Peronals zu investieren. Daran sollten wir bei diesem aushalt jetzt und in Zukunft arbeiten. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)