Rede:
ID1712203200

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. hat: 1
    4. der: 1
    5. Kollege: 1
    6. Michael: 1
    7. Hartmann: 1
    8. für: 1
    9. dieSPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Krings


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Der heute vorliegende Entwurf des Bundeshaus-
    halts 2012 für das Innenressort ist ein klares Bekenntnis
    zur inneren Sicherheit in unserem Land. Er ist ein klares
    Bekenntnis der christlich-liberalen Koalition zu diesem
    Thema, dem Kernthema des Staates. Ich bedanke mich
    gerade bei dem Innenminister für die hervorragende Vor-
    bereitung dieses Entwurfs.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die klare und wichtige Schwerpunktsetzung auf in-
    nere Sicherheit sehen wir am augenfälligsten daran, dass
    fast die Hälfte dieses Etats der Bundespolizei zugute-
    kommt. Wir sehen es daran, dass wir trotz Sparnotwen-
    digkeiten, die wir alle nicht bestreiten wollen, im Ent-
    wurf das Niveau von 2011 gehalten haben. Ja, wir haben
    sogar einen leichten Aufwuchs bei der Bundespolizei
    und beim Bundesamt für Sicherheit in der Informations-
    technik zu verzeichnen.

    Seit 2006, seit CDU- oder CSU-Minister Verantwor-
    tung im Innenressort tragen, gibt es einen kontinuierli-
    chen Aufwuchs um insgesamt etwa 400 Millionen Euro
    in diesem wichtigen Bereich. Das ist ein gutes und star-
    kes Signal für die innere Sicherheit in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die von mir genannte Bundespolizei und ihre ent-
    scheidende Bedeutung sieht man nicht nur im Bereich
    der Grenzkontrollen und der immer stärker und notwen-
    diger werdenden Auslandsverwendung. Wir sehen das
    auch immer stärker bei der Unterstützung der Landespo-
    lizei. Wir stellen es besonders stark und besonders klar
    hier in Berlin fest, wo es eben leider der Berliner Polizei
    nicht gelungen ist, Gewalt- und Vandalismusexzesse der
    vergangenen Wochen alleine zu stoppen. Erst durch die
    Bundespolizei konnten hier effektive Abschreckungs-
    und Aufklärungswirkungen erzielt werden. Dafür herzli-
    chen Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will aber eines klipp und klar sagen: Das liegt in
    keinem Falle am mangelnden Engagement der Berliner
    Polizisten. Ganz im Gegenteil: Das sind motivierte und
    hoch engagierte Kollegen. Sie werden aber seit zehn Jah-
    ren vom rot-roten Senat im Stich gelassen. Ihnen werden
    Stellen gekürzt. In den letzten zehn Jahren sind in Berlin
    unter SPD-Verantwortung 4 000 Stellen gekürzt worden.


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Sagen Sie, wie viele Stellen Sachsen gekürzt hat bei der Polizei!)


    Sie sind Opfer einer sogenannten Deeskalationsstrategie,
    die auf die Knochen der Polizisten geht.

    D
    s
    s

    c
    u
    ra
    H
    m
    w
    v
    S
    te
    te
    w
    d
    s

    b
    d
    u
    s
    W
    G
    w
    n
    n
    s
    li
    s
    g
    d
    te
    e
    g
    w

    w
    E
    u

    w
    is
    le
    E
    g
    n
    u

    (C (D (Katja Kipping [DIE LINKE]: Denn die CDULänder können es nicht!)


    em rot-roten Senat ist es wichtiger, dass sie Namens-
    childer tragen, als dass sie angemessen ausgestattet
    ind. Das ist das Gegenteil unserer Sicherheitspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jan Korte [DIE LINKE]: Es ist gut, dass Sie nie mehr regieren werden in Berlin! Das ist eine gute Nachricht!)


    Neben der richtigen Ausstattung für die Polizei brau-
    hen unsere Polizeikräfte natürlich auch angemessene
    nd verantwortungsvoll genutzte Befugnisse. Das ist ge-
    de im letzten Jahrzehnt angesichts neuer terroristischer
    erausforderungen deutlich geworden. Eben wurde es
    ehrfach erwähnt: Am kommenden Sonntag begehen
    ir den zehnten Jahrestag des grausamen Massenmordes
    om 11. September 2001. Ich finde, es ist an dieser
    telle der Ort, auch einmal darauf hinzuweisen, dass un-
    r den 3 000 Toten – das geht in der Gesamtzahl fast un-
    r – damals auch immerhin elf Deutsche waren und dass
    ir insgesamt in den letzten zehn Jahren als zivile Opfer
    es islamistischen Terrors den Tod von über 40 deut-
    chen Mitbürgern zu beklagen haben.

    Wir müssen auch nach zehn Jahren weiter wachsam
    leiben, nicht nur, aber eben auch gegenüber der Gefahr
    es islamistischen internationalen Terrors, der nicht nur
    ns in Deutschland und in der westlichen Welt bedroht,
    ondern auch eine große Bedrohung in allen Teilen der
    elt ist, gerade auch im asiatischen Raum. Aus diesem
    runde ist es wichtig, dass die Polizei wachsam ist. Aber
    ir brauchen verstärkt auch – das haben wir gesehen –
    achrichtendienstliche Erkenntnisse. Ohne diese geht es
    icht. Es geht nicht mit einer Omnipräsenz der Polizei,
    ondern wir sind darauf angewiesen, nachrichtendienst-
    che Erkenntnisse mit europäischen, auch transatlanti-
    chen Partnern vertrauensvoll auszutauschen. Deswe-
    en reagieren wir so allergisch darauf, wenn man jede
    ieser notwendigen Kooperationsmaßnahmen gleich un-
    r Generalverdacht stellt. Ohne diese Kooperation hätte

    s in Deutschland wahrscheinlich weitere Anschläge ge-
    eben. Deshalb ist dieser Austausch wichtig und not-
    endig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit dem Generalverdacht haben Sie ansonsten nicht solche Probleme!)


    Die schreckliche Bluttat von Norwegen – auch das
    ill ich erwähnen – hat gezeigt: Selbst vermeintliche
    inzeltäter sind über die Landesgrenzen hinaus vernetzt
    nd müssen international bekämpft werden.

    Sicherheit ist aber nicht nur in der sichtbaren Welt
    ichtig, sondern auch im digitalen Raum. Das Internet
    t Mittel zur Begehung von Straftaten: von feigen Ver-
    umdungen durch meistens anonyme Verleumder, die
    xistenzen zerstören können, über den Diebstahl geisti-
    en Eigentums bis hin zum Identitätsdiebstahl. Jede Mi-
    ute wurden in Deutschland zwei Identitäten gestohlen
    nd werden damit Betrugstaten begangen.





    Dr. Günter Krings


    (A) )


    )(B)

    In diesem Bereich verzeichnen wir einen Anstieg der
    Kriminalität um 8 Prozent. Schon das ist alarmierend.
    Zusätzlich gibt es klare Hinweise darauf, dass sich da-
    hinter ein noch viel größeres Dunkelfeld verbirgt.

    Zum anderen ist das Internet aber auch ein immer be-
    liebteres Ziel von Angriffen, viele davon aus dem Aus-
    land. Insgesamt haben wir pro Jahr etwa 1 800 Hacker-
    angriffe.

    Außerdem wird das Internet immer mehr – das ist es
    schon zunehmend geworden – zu einer lebenswichtigen
    Infrastruktur. Natürlich hat der Staat auch eine Verant-
    wortung zum Schutz dieser Infrastruktur. Diesen staatli-
    chen Schutzauftrag nehmen wir in dieser Bundesregie-
    rung und in dieser Koalition ernst. Deshalb wurde in
    diesem Jahr das Nationale Cyber-Abwehrzentrum ge-
    gründet. Wir müssen auch weitere Kompetenzen im
    Sinne von Sachkunde aufbauen, um mit der Entwicklung
    Schritt zu halten. Deswegen ist es richtig, dass es beim
    BSI an dieser Stelle zu einem gewissen Aufwuchs
    kommt.

    Mit Terrorismusbekämpfung und Internetkriminalität
    habe ich bereits zwei Beispiele für die europäische
    Dimension der Innenpolitik angesprochen. Wichtig
    bleibt aber trotz allem – das hat der Minister sehr richtig
    gesagt – eine saubere Abgrenzung zwischen nationalen
    und europäischen Zuständigkeiten.

    Die Asylpolitik ist für uns ein zentrales Beispiel da-
    für, was in nationaler Verantwortung bleiben muss –
    jedenfalls fairerweise so lange, wie es durch unter-
    schiedliche Sozialpolitiken in verschiedenen Staaten der
    Europäischen Union sehr unterschiedliche Migrations-
    anreize gibt.

    Deswegen sehen wir aktuelle Kommissionsvor-
    schläge für ein gemeinsames europäisches Asylsystem
    sehr kritisch; denn im Ergebnis würden sie genau das
    Gegenteil von Gemeinsamkeit und europäischer Verein-
    heitlichung schaffen. Wenn zum Beispiel laut Kommis-
    sionsvorstellungen vorgesehen werden soll, dass ein
    Asylbewerber gerichtlich erstreiten darf, in welchem
    Land sein Asylverfahren durchgeführt werden soll, ist
    das nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht der Idee des
    europäischen Raums der Freiheit, der Sicherheit und des
    Rechts; denn dadurch wird die dauerhafte Unterschrei-
    tung und Missachtung der Mindeststandards im Asylver-
    fahren in einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen
    Union gerade zementiert. Genau das können wir nicht
    hinnehmen. Wir brauchen im Asylrecht nicht immer
    neue Regeln, sondern endlich die europaweite Befol-
    gung der bestehenden Regeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das gilt aus meiner Sicht auch ganz generell in der
    Europäischen Union. Die neuen und auch die alten Pro-
    bleme der Europäischen Union werden wir nicht durch
    immer mehr Rechtsetzung lösen können. Vielmehr brau-
    chen wir endlich mehr Rechtdurchsetzung, also Durch-
    setzung der Regeln, die wir schon längst beschlossen ha-
    ben.

    g
    s
    d
    T
    p

    h
    u
    F

    h
    li
    n
    s
    k

    T
    ih
    g

    F
    le

    fo
    n
    S

    d
    re

    e
    s
    re
    e

    v
    s
    s
    c

    li
    D
    w
    d
    c
    d
    le

    is
    m
    h

    (C (D Das gilt auch für das Schengener Grenzkontrollreime. Die Schengener Regeln müssen effektiver ausgetaltet und durchgesetzt werden. Ich bin sehr froh, dass azu jetzt endlich Kommissionsvorschläge auf dem isch liegen. Diese Vorschläge müssen wir eingehend rüfen. Persönlich sage ich aber: Zumindest einen Schritt alte ich für richtig, nämlich den Vorschlag, dass auch nangemeldete Inspektionen der Grenzkontrollen durch rontex erfolgen können sollen. Denn wir brauchen ich wiederhole es – eine klare Durchsetzung der beste enden Regeln. Und je besser wir die Grenzen kontroleren und je mehr wir auf andere Staaten vertrauen könen, desto gelassener können wir es dann vielleicht auch ehen, wenn neue Staaten in den Schengenraum hineinommen wollen. Gestatten Sie mir zum Schluss noch einen Satz zum hema Wahlrecht, weil Frau Fograscher es in der Mitte rer Rede angesprochen hat, obwohl es mit Haushalt ei entlich nicht viel zu tun hat. (Gabriele Fograscher [SPD]: Aber mit Ihnen hat es zu tun!)


    rau Fograscher, es geht in meinem Feld aber um Zah-
    n. Das war wahrscheinlich auch der Bezug.

    Wir haben gestern die Anhörung aufmerksam ver-
    lgt. Die meisten von Ihnen konnten nicht da sein. Ich

    enne Ihnen noch einmal das Ergebnis: Der Entwurf der
    PD ist mit Abstand am schlechtesten bewertet worden.


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Ganz eindeutig!)


    Wir haben als Koalition einen Vorschlag vorgelegt,
    en man nicht mögen muss, der aber das verfassungs-
    chtlich vorgegebene Problem löst.

    Da es so ist, hoffe ich darauf, dass die SPD als die
    inzige politische Kraft im Hause, die keinen verfas-
    ungstauglichen Vorschlag gemacht hat, sondern mit ih-
    m Vorschlag das verfassungsrechtliche Problem nicht

    inmal im Ansatz löst,


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das ist ja nichts Neues!)


    ielleicht auf unseren Vorschlag, auf den sich immerhin
    chon drei Parteien im Bundestag verständigt haben, ein-
    chwenken kann. Ich hoffe jedenfalls auf gute Gesprä-
    he.

    Kennzeichen christlich-demokratischer und christ-
    ch-liberaler Innenpolitik ist der soziale Zusammenhalt.
    eswegen ist für uns neben den Sicherheitsthemen auch
    ichtig, dass wir im BMI federführend das Thema des
    emografischen Wandels in den nächsten Jahren anpa-
    ken. Wir erwarten hier einen Demografiebericht, und
    ie Bundesregierung wird eine Demografiestrategie vor-
    gen. Das ist Teil des sozialen Zusammenhalts.

    Teil des sozialen Zusammenhalts in der Innenpolitik
    t ferner, dass wir Generationengerechtigkeit ernst neh-
    en. Deswegen haben wir bei allen wichtigen Aufgaben

    eute auch einen sparsamen Haushalt zu beraten. Aus





    Dr. Günter Krings


    (A) )


    )(B)

    diesem Grunde ist der vorliegende Vorschlag gut. Ich
    freue mich auf die Beratungen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Michael Hartmann für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Hartmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Lieber Herr Krings, zum Thema Wahlrecht will
    ich Ihnen doch direkt auch eine Antwort geben. Wissen
    Sie, Hochmut kommt vor dem Fall. Wer es über drei
    Jahre hinweg nicht schafft, die Vorgaben des Verfas-
    sungsgerichts umzusetzen, der sollte mit anderen in den
    Dialog kommen, statt sie verächtlich zu behandeln. Sie
    werden uns noch sehr brauchen, Herr Krings.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann sehen wir uns in Karlsruhe!)


    Sehr geehrter Herr Bundesinnenminister, man muss
    nicht ans Rednerpult treten wie Franz Josef Strauß selig,
    mit großer Rhetorik und rotem Kopf. Aber so leiden-
    schaftslos, wie Sie sie gehalten haben, muss eine Ein-
    bringungsrede wahrhaftig nicht sein, sehr geehrter Herr
    Bundesinnenminister.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Das ist aber in gewisser Weise symptomatisch. Denn
    es gab Zeiten, als es für einen Konservativen etwas wie
    ein hoher Ritterschlag war, Bundesinnenminister zu wer-
    den. Jetzt war es aber so, dass sich das Karussell wild
    drehte, aber keiner wollte und einer musste. Das war
    Hans-Peter Friedrich. Dementsprechend füllt er sein
    Amt auch aus.


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das ist aber billig!)


    Denn in dieser Bundesregierung ist die Innenpolitik auf
    den Hund gekommen. Sie nehmen das Themenfeld nicht
    ernst.


    (Beifall bei der SPD)


    Spätestens seit dem Wechsel von Thomas de Maizière
    in das Amt des Bundesverteidigungsministers sind kei-
    nerlei Richtung und Orientierung mehr erkennbar. An
    Bundesminister de Maizière als Minister des Innern erin-
    nert vor allem die verunglückte Organisationsreform der
    Sicherheitsbehörden, die Sie als eine Ihrer ersten Amts-
    handlungen wieder kassieren mussten bzw. durften. Es
    wurde eine Kommission eingesetzt, die die bewährte
    Sicherheitsarchitektur Deutschlands ohne Not infrage
    stellt. Hinterher will es keiner gewesen sein.

    Warum haben Sie so viele anerkennende Worte in
    Richtung Bundeskriminalamt und Bundespolizei gefun-

    d
    o
    V

    u
    n
    S
    B
    S
    n
    tr

    c
    w
    li
    d
    K
    1
    b
    n
    ri

    D
    n
    k
    d

    in
    u
    a

    D
    g


    P

    s
    d
    u
    v
    s
    ti
    w
    g

    d
    e

    (C (D en, aber nicht klar gesagt, dass es ein großer politischer, rganisatorischer und polizeilicher Fehler war, was Ihr orgänger damals angestellt hatte? (Beifall bei der SPD – Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er hört ja gar nicht zu!)


    Es gibt in der Tat einen großen Diskussionsbedarf bei
    nseren Sicherheitsbehörden. Aber warum reden Sie
    icht zunächst über eine Aufgabenkritik? Warum sagen
    ie kein Wort darüber, dass die Burn-out-Quote bei der
    undespolizei himmelschreiend hoch ist? Warum reden
    ie von Wertschätzung, kürzen aber ohne Not das Weih-
    achtsgeld weiter? Das ist die wahre Politik, die Sie be-
    eiben. Alles andere ist Rhetorik.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ihr Vorgänger im Amt hat an die Stelle der inneren Si-
    herheit die sogenannte öffentliche Sicherheit stellen
    ollen. Sei’s drum: So oder so, ob als innere oder öffent-
    che Sicherheit betitelt, ist es das Kerngeschäft des Bun-
    esinnenministers. Aber warum betreiben Sie dieses
    erngeschäft nicht, sondern schwadronieren über
    000 mögliche Terroristen in Deutschland? Woher ha-

    en Sie diese Zahl? Sicherlich nicht vom Bundeskrimi-
    alamt oder von den Diensten. Sie arbeiten nämlich se-
    ös.

    Mit welchem Ziel werfen Sie solche Zahlen in die
    iskussion? Was wollen Sie daraus ableiten? Ich kann es
    icht erkennen, und ich glaube, auch das geneigte Publi-
    um nicht, ebenso wenig wie die Bild-Zeitung, in der Sie
    as kundtun zu müssen meinten.

    Eigentlich käme es darauf an, an die solide Politik der
    neren Sicherheit, wie sie unter Rot-Grün begonnen

    nd in der Großen Koalition fortgesetzt wurde, weiter
    nzuknüpfen.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Nein, bitte nicht! Um Gottes willen!)


    as bedeutet, dass viele Themen gefälligst vorangetra-
    en werden müssen.


    (Zuruf der Abg. Gisela Piltz [FDP])


    Wo es ernst wird und Handeln gefordert ist, liebe Frau
    iltz, da ist völlig Fehlanzeige.


    (Gisela Piltz [FDP]: Das sehen wir anders!)


    An dieser Stelle sei das Lieblingsthema Vorratsdaten-
    peicherung genannt. Auf der einen Seite steht die FDP,
    ie sofort den Orwell’schen Überwachungsstaat wittert
    nd die Bürgerrechte vernichtet sieht, wenn man damit
    orangeht. Auf der anderen Seite steht die Union, die
    tändig fordert, es müsse schneller gehen und sie müsse
    efer gehen. Entschieden wird aber nichts. Alles, was
    ir erleben, ist Streit auf offener Bühne. Das ist keine
    ute Politik der inneren Sicherheit.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Das lässt sich fortsetzen. Das Stichwort Sicherheit bei
    er Luftfracht haben Sie dankenswerterweise wenigstens
    rwähnt. Aber die offenkundigen Lücken beim Fracht-





    Michael Hartmann (Wackernheim)



    (A) )


    )(B)

    verkehr in Passagiermaschinen sehen wir noch nicht ge-
    schlossen. Oder sind sie inzwischen geschlossen wor-
    den, Herr Minister? Stattdessen tobt weiterhin ein Streit
    zwischen dem Finanzministerium, dem Verkehrsminis-
    terium und dem Innenministerium darüber, wo die Kom-
    petenzen liegen sollen. Ich sage es Ihnen: Die Kompe-
    tenzen müssen bei der Bundespolizei liegen. Dort
    gehören sie hin und nirgendwo anders, Herr Minister.

    Stichwort Piraterie. Es wird darüber schwadroniert
    und fabuliert, man müsse das Waffenrecht ändern. Es
    wird darüber geredet, dass private Sicherheitsdienste zu-
    künftig eine Kernaufgabe des Staates erfüllen sollen. Es
    wird darüber geredet, die Polizei solle in den Einsatz,
    und es wird darüber geredet, die Bundeswehr solle in
    den Einsatz. Nur, gehandelt wird nicht – und das bei ei-
    nem Kernthema der inneren Sicherheit, Herr Minister.


    (Beifall bei der SPD)


    Es geht so weiter beim Thema organisierte Kriminali-
    tät. Das ist ein Schwerpunkt, und darüber war verdammt
    wenig zu hören. Wie ist das eigentlich mit der Kontrolle
    der Drogenwege nach Deutschland? Wie verhält es sich
    eigentlich mit dem großen Thema der Geldwäsche?


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Da ist der Bundesfinanzminister zuständig! Zoll!)


    Was ist mit der Mafia, die ihr Unwesen bei uns treibt?
    Was ist mit der Technik, die wir brauchen, und dem Per-
    sonal? Darüber äußert sich die Koalition unklar.

    Last, but not least – auch das kann ich Ihnen nicht er-
    sparen –: Die Bundespolizei, die in Saudi Arabien sozu-
    sagen als Handlanger von EADS unterwegs ist, handelt
    auf einer fehlenden Rechtsgrundlage; denn – das bewegt
    sich am Rande des Verfassungsbruchs – der Vertrag, der
    abgeschlossen wurde, wurde niemals durch das deutsche
    Parlament ratifiziert. Legen Sie ihn schnellstens vor, und
    sagen Sie uns bitte, was wirklich in Saudi Arabien pas-
    siert, sehr geehrter Herr Minister.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, wer wie Sie – jetzt zitiere ich Sie –
    klare Kante ohne viel Radau als seine Devise als Bun-
    desinnenminister bezeichnet, der muss ein geordnetes
    Regieren gewährleisten, ganz im Sinne staatskonservati-
    ver Tugenden. Das muss er zu seiner Maxime machen.
    Davon ist allerdings nichts zu hören und nichts zu sehen.
    Stattdessen kommt einem das Ganze vor wie die Ge-
    schichte vom Münchner im Himmel: Er sitzt da, er trinkt
    seine Maß, und der Innenminister wartet auf die göttli-
    chen Ratschläge. Die werden ausbleiben, Sie müssen es
    selbst machen, Herr Minister.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Schwaches Ende einer schwachen Rede!)