Rede:
ID1712203000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 11
    1. Der: 1
    2. Kollege: 1
    3. Dr.: 1
    4. Günter: 1
    5. Krings: 1
    6. hat: 1
    7. für: 1
    8. die: 1
    9. Unions-fraktion: 1
    10. das: 1
    11. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/122 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2011 bis 2015 (Drucksache 17/6601) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14349 C 14349 D 14360 A 14362 A 14365 A 14367 A 14369 A 14370 D 14373 A 14389 A 14390 C 14391 C 14393 A 14394 A 14393 B 14394 D 14394 D 14395 D Deutscher B Stenografisch 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abge- ordneten Uta Zapf, Franz Obermeier, Anita Schäfer, Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, Angelika Krüger- Leißner, Undine Kurth und Eberhard Gienger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wahl der Abgeordneten Stefan Rebmann, Holger Krestel und Johanna Voß als Schrift- führer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2012 (Haushaltsgesetz 2012) (Drucksache 17/6600) . . . . . . . . . . . . . . . . D B D G H J K D 14349 B 14349 B 14349 C Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 14374 C 14374 D undestag er Bericht ung . September 2011 t : r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . artholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern r. Hans-Peter Friedrich, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . abriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . artfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . atja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 14375 D 14377 B 14378 D 14381 A 14382 C 14383 C 14385 D 14387 A Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 14397 A 14398 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14400 A 14401 C 14403 A 14404 B 14404 B 14404 C 14404 C 14406 A 14408 A 14409 B 14415 D 14417 A 14418 C 14420 A 14421 B 14424 B 14425 C 14427 A 14428 A Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . U D M E U D U B N A L 14406 A 14411 B 14411 B 14411 D 14412 A 14412 A 14412 B 14413 B 14415 A 14415 C lrich Petzold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . va Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . ndine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 14429 C 14430 D 14432 C 14434 A 14435 A 14436 B 14438 A 14439 C 14440 D 14441 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14349 (A) ) )(B) 122. Sitz Berlin, Dienstag, den 6 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 122. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 14441 (A) (C) )(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ahrendt, Christian FDP 06.09.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 06.09.2011 Bockhahn, Steffen DIE LINKE 06.09.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 06.09.2011 Gerdes, Michael SPD 06.09.2011 Holmeier, Karl CDU/CSU 06.09.2011 Hunko, Andrej DIE LINKE 06.09.2011* Dr. Jochimsen, Lukrezia DIE LINKE 06.09.2011 Koch, Harald DIE LINKE 06.09.2011 Lambrecht, Christine SPD 06.09.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 06.09.2011 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 06.09.2011 Nink, Manfred SPD 06.09.2011 Polenz, Ruprecht CDU/CSU 06.09.2011 Schreiner, Ottmar SPD 06.09.2011 Schwabe, Frank SPD 06.09.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich * Kramme, Anette SPD 06.09.2011 Krestel, Holger FDP 06.09.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.09.2011 W (D für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates underlich, Jörn DIE LINKE 06.09.2011 122. Sitzung Berlin, Dienstag, den 6. September 2011 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Katja Dörner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    iebe Kollegen! Die Ereignisse des 11. September 2001
    urden schon angesprochen. Ich denke, diese Ereignisse

    ind vielleicht die einzigen, bei denen jeder und jede in
    iesem Raum sich erinnert, wo und wann er davon er-
    hren hat, wer ihm was gesagt hat und was ihm als Ers-
    s dabei durch den Kopf gegangen ist. Es waren absolut

    inschneidende Ereignisse, für jeden individuell, aber
    uch für die Welt insgesamt.

    Mit diesen Anschlägen ist der islamistische Terror in
    en Mittelpunkt der Wahrnehmung gerückt. Zweifels-
    hne mussten und müssen unsere Sicherheitsbehörden
    nd unsere Sicherheitsvorkehrungen angepasst und auf





    Katja Dörner


    (A) )


    )(B)

    die Bedrohungen durch den internationalen und den
    transnational agierenden Terrorismus ausgerichtet wer-
    den. Ich möchte daran erinnern, dass das schon unter
    Rot-Grün eingerichtete Terrorabwehrzentrum einen ganz
    wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat und dazu leistet,
    dass es in Deutschland in den vergangenen Jahren nicht
    zu Anschlägen gekommen ist.

    Die Verbesserung der Sicherheit, das Schließen von
    tatsächlichen Sicherheitslücken und eine ordentliche
    Evaluierung bestehender Gesetze sind angesichts neuer
    Herausforderungen permanente Aufgaben. Diesen Auf-
    gaben stellen wir uns gemeinsam. Der Innenminister hat
    bereits darauf hingewiesen: Der Haushaltsausschuss hat
    in der Woche vor der Sommerpause die notwendigen
    Stellen entsperrt, um die Sicherheit in der Luftfracht zu
    verbessern.

    Klar ist aber: Die Gefahren für die innere Sicherheit
    dürfen uns keineswegs dazu verleiten, Grund- und Bür-
    gerrechte einfach so über Bord zu werfen. Die Politik
    der inneren Sicherheit muss die Bürgerinnen und Bürger
    doppelt schützen: vor Anschlägen, aber auch vor über-
    flüssigen, unverhältnismäßigen und diskriminierenden
    Überwachungsmaßnahmen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Im vergangenen Monat wurde nicht nur die Geltungs-
    dauer der Befugnisse, die sich aus dem Terrorismusbe-
    kämpfungsergänzungsgesetz ergeben, verlängert, son-
    dern die Befugnisse wurden sogar verschärft, und das
    ohne eine ordentliche Prüfung, ob Bürgerrechte unzuläs-
    sig eingeschränkt wurden. Die FDP hat im Vorfeld zwar
    wieder die Backen aufgeblasen, gepfiffen; aber, wie man
    so schön sagt, geliefert wurde natürlich nicht. Aber das
    wundert uns schon lange nicht mehr.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Das stimmt! – Gisela Piltz [FDP]: Was haben Sie denn in Ihrer Regierungszeit bei diesem Thema gemacht?)


    Mit 9/11 hat sich auch das Leben der Muslime in
    Deutschland gravierend verändert. Viele unbescholtene
    Bürgerinnen und Bürger fühlten und fühlen sich unter
    Generalverdacht gestellt. Was Rasterfahndung, Schleier-
    fahndung


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Aha! Wer hat das denn eingeführt? – Gegenruf des Abg. Josef Philip Winkler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja! Wir haben es aber auch wieder abgeschafft!)


    und die Existenz des Eingebürgertenregisters im Hin-
    blick auf das Gefühl, heimisch und integriert zu sein,
    aber auch im Hinblick darauf, ob man sich integrieren
    will, für jeden Einzelnen, also höchst individuell, bedeu-
    tet, darüber sollte jeder einmal genau nachdenken, vor
    allem weil klar ist, dass die pauschale Einschätzung von
    Ausländerinnen und Ausländern, von Menschen mit Mi-
    grationshintergrund und insbesondere von Muslimen als
    Sicherheitsrisiko faktisch falsch ist.

    W
    e
    n
    te

    c
    b
    d
    M
    d
    B
    m
    te
    in

    S
    g
    A
    b




    Im
    g
    d
    s
    d

    fi
    d

    H
    re
    Is

    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Patrick Döring [FDP]: Die größten Kritiker der Elche waren früher selber welche! – Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das ist mal wieder typisch grün-rote Politik!)


    enn dies den Innenminister nicht beeindruckt, weil es
    ine Oppositionsabgeordnete sagt, dann möchte ich Ih-
    en das Bischofswort zu genau diesem Thema, das ges-
    rn veröffentlicht worden ist, ans Herz legen.

    Dieser Sommer war überschattet von den schreckli-
    hen Ereignissen in Norwegen. Die Anschläge dort ha-
    en uns ganz dramatisch vor Augen geführt, dass es für
    erartige Wahnsinnstaten auch ganz andere ideologische
    otive geben kann als die von al-Qaida. Als ich im Juni

    ieses Jahres mit der Kinderkommission des Deutschen
    undestags in Oslo war, bin ich bei einem Abendtermin
    it einer Abgeordneten der sogenannten Fortschrittspar-
    i, einer ganz netten Dame in einem adretten Kostüm,
    s Gespräch gekommen.


    (Patrick Döring [FDP]: Dafür sind Sie da! Das gehört zur Politik!)


    ie erzählte mir, dass es mit den Muslimen in Norwegen
    roße Probleme gebe. Sie sagte, dass es dort zu viele
    usländer gibt und dass nur noch die Muslime Kinder
    ekommen, die Norweger aber nicht. Es war eine Art
    Norwegen schafft sich ab“, nur ohne Buch.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und ohne Sarrazin!)


    Und ohne Sarrazin; das stimmt.


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Und was wollen Sie uns jetzt damit sagen?)


    Juni lag die Fortschrittspartei in Norwegen in Umfra-
    en bei mehr als 20 Prozent. Nach den Anschlägen hat
    ie Vorsitzende der Fortschrittspartei natürlich jeden Zu-
    ammenhang zwischen dem Programm ihrer Partei und
    em, was passiert ist, ganz weit von sich gewiesen.

    In der Zeit standen die erschreckenden, aber, wie ich
    nde, völlig richtigen Sätze – ich zitiere mit Erlaubnis
    er Präsidentin –:


    (Dr. Günter Krings [CDU/CSU]: Dafür brauchen Sie keine Erlaubnis mehr! Die Geschäftsordnung wurde schon vor langer Zeit geändert!)


    Anders Breivik kam nicht aus dem Nichts. Er mag
    ein Einzeltäter gewesen sein, das wird sich noch he-
    rausstellen, aber sicher ist schon jetzt: Er war kein
    Einzeldenker.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch vor diesem
    intergrund wäre es gut gewesen, wenn wir von unse-
    m Innenminister heute den Satz gehört hätten, dass der
    lam ganz selbstverständlich zu Deutschland gehört.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)







    (A) )


    )(B)



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Der Kollege Dr. Günter Krings hat für die Unions-

fraktion das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Günter Krings


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Der heute vorliegende Entwurf des Bundeshaus-
    halts 2012 für das Innenressort ist ein klares Bekenntnis
    zur inneren Sicherheit in unserem Land. Er ist ein klares
    Bekenntnis der christlich-liberalen Koalition zu diesem
    Thema, dem Kernthema des Staates. Ich bedanke mich
    gerade bei dem Innenminister für die hervorragende Vor-
    bereitung dieses Entwurfs.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die klare und wichtige Schwerpunktsetzung auf in-
    nere Sicherheit sehen wir am augenfälligsten daran, dass
    fast die Hälfte dieses Etats der Bundespolizei zugute-
    kommt. Wir sehen es daran, dass wir trotz Sparnotwen-
    digkeiten, die wir alle nicht bestreiten wollen, im Ent-
    wurf das Niveau von 2011 gehalten haben. Ja, wir haben
    sogar einen leichten Aufwuchs bei der Bundespolizei
    und beim Bundesamt für Sicherheit in der Informations-
    technik zu verzeichnen.

    Seit 2006, seit CDU- oder CSU-Minister Verantwor-
    tung im Innenressort tragen, gibt es einen kontinuierli-
    chen Aufwuchs um insgesamt etwa 400 Millionen Euro
    in diesem wichtigen Bereich. Das ist ein gutes und star-
    kes Signal für die innere Sicherheit in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die von mir genannte Bundespolizei und ihre ent-
    scheidende Bedeutung sieht man nicht nur im Bereich
    der Grenzkontrollen und der immer stärker und notwen-
    diger werdenden Auslandsverwendung. Wir sehen das
    auch immer stärker bei der Unterstützung der Landespo-
    lizei. Wir stellen es besonders stark und besonders klar
    hier in Berlin fest, wo es eben leider der Berliner Polizei
    nicht gelungen ist, Gewalt- und Vandalismusexzesse der
    vergangenen Wochen alleine zu stoppen. Erst durch die
    Bundespolizei konnten hier effektive Abschreckungs-
    und Aufklärungswirkungen erzielt werden. Dafür herzli-
    chen Dank!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will aber eines klipp und klar sagen: Das liegt in
    keinem Falle am mangelnden Engagement der Berliner
    Polizisten. Ganz im Gegenteil: Das sind motivierte und
    hoch engagierte Kollegen. Sie werden aber seit zehn Jah-
    ren vom rot-roten Senat im Stich gelassen. Ihnen werden
    Stellen gekürzt. In den letzten zehn Jahren sind in Berlin
    unter SPD-Verantwortung 4 000 Stellen gekürzt worden.


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Sagen Sie, wie viele Stellen Sachsen gekürzt hat bei der Polizei!)


    Sie sind Opfer einer sogenannten Deeskalationsstrategie,
    die auf die Knochen der Polizisten geht.

    D
    s
    s

    c
    u
    ra
    H
    m
    w
    v
    S
    te
    te
    w
    d
    s

    b
    d
    u
    s
    W
    G
    w
    n
    n
    s
    li
    s
    g
    d
    te
    e
    g
    w

    w
    E
    u

    w
    is
    le
    E
    g
    n
    u

    (C (D (Katja Kipping [DIE LINKE]: Denn die CDULänder können es nicht!)


    em rot-roten Senat ist es wichtiger, dass sie Namens-
    childer tragen, als dass sie angemessen ausgestattet
    ind. Das ist das Gegenteil unserer Sicherheitspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jan Korte [DIE LINKE]: Es ist gut, dass Sie nie mehr regieren werden in Berlin! Das ist eine gute Nachricht!)


    Neben der richtigen Ausstattung für die Polizei brau-
    hen unsere Polizeikräfte natürlich auch angemessene
    nd verantwortungsvoll genutzte Befugnisse. Das ist ge-
    de im letzten Jahrzehnt angesichts neuer terroristischer
    erausforderungen deutlich geworden. Eben wurde es
    ehrfach erwähnt: Am kommenden Sonntag begehen
    ir den zehnten Jahrestag des grausamen Massenmordes
    om 11. September 2001. Ich finde, es ist an dieser
    telle der Ort, auch einmal darauf hinzuweisen, dass un-
    r den 3 000 Toten – das geht in der Gesamtzahl fast un-
    r – damals auch immerhin elf Deutsche waren und dass
    ir insgesamt in den letzten zehn Jahren als zivile Opfer
    es islamistischen Terrors den Tod von über 40 deut-
    chen Mitbürgern zu beklagen haben.

    Wir müssen auch nach zehn Jahren weiter wachsam
    leiben, nicht nur, aber eben auch gegenüber der Gefahr
    es islamistischen internationalen Terrors, der nicht nur
    ns in Deutschland und in der westlichen Welt bedroht,
    ondern auch eine große Bedrohung in allen Teilen der
    elt ist, gerade auch im asiatischen Raum. Aus diesem
    runde ist es wichtig, dass die Polizei wachsam ist. Aber
    ir brauchen verstärkt auch – das haben wir gesehen –
    achrichtendienstliche Erkenntnisse. Ohne diese geht es
    icht. Es geht nicht mit einer Omnipräsenz der Polizei,
    ondern wir sind darauf angewiesen, nachrichtendienst-
    che Erkenntnisse mit europäischen, auch transatlanti-
    chen Partnern vertrauensvoll auszutauschen. Deswe-
    en reagieren wir so allergisch darauf, wenn man jede
    ieser notwendigen Kooperationsmaßnahmen gleich un-
    r Generalverdacht stellt. Ohne diese Kooperation hätte

    s in Deutschland wahrscheinlich weitere Anschläge ge-
    eben. Deshalb ist dieser Austausch wichtig und not-
    endig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Mit dem Generalverdacht haben Sie ansonsten nicht solche Probleme!)


    Die schreckliche Bluttat von Norwegen – auch das
    ill ich erwähnen – hat gezeigt: Selbst vermeintliche
    inzeltäter sind über die Landesgrenzen hinaus vernetzt
    nd müssen international bekämpft werden.

    Sicherheit ist aber nicht nur in der sichtbaren Welt
    ichtig, sondern auch im digitalen Raum. Das Internet
    t Mittel zur Begehung von Straftaten: von feigen Ver-
    umdungen durch meistens anonyme Verleumder, die
    xistenzen zerstören können, über den Diebstahl geisti-
    en Eigentums bis hin zum Identitätsdiebstahl. Jede Mi-
    ute wurden in Deutschland zwei Identitäten gestohlen
    nd werden damit Betrugstaten begangen.





    Dr. Günter Krings


    (A) )


    )(B)

    In diesem Bereich verzeichnen wir einen Anstieg der
    Kriminalität um 8 Prozent. Schon das ist alarmierend.
    Zusätzlich gibt es klare Hinweise darauf, dass sich da-
    hinter ein noch viel größeres Dunkelfeld verbirgt.

    Zum anderen ist das Internet aber auch ein immer be-
    liebteres Ziel von Angriffen, viele davon aus dem Aus-
    land. Insgesamt haben wir pro Jahr etwa 1 800 Hacker-
    angriffe.

    Außerdem wird das Internet immer mehr – das ist es
    schon zunehmend geworden – zu einer lebenswichtigen
    Infrastruktur. Natürlich hat der Staat auch eine Verant-
    wortung zum Schutz dieser Infrastruktur. Diesen staatli-
    chen Schutzauftrag nehmen wir in dieser Bundesregie-
    rung und in dieser Koalition ernst. Deshalb wurde in
    diesem Jahr das Nationale Cyber-Abwehrzentrum ge-
    gründet. Wir müssen auch weitere Kompetenzen im
    Sinne von Sachkunde aufbauen, um mit der Entwicklung
    Schritt zu halten. Deswegen ist es richtig, dass es beim
    BSI an dieser Stelle zu einem gewissen Aufwuchs
    kommt.

    Mit Terrorismusbekämpfung und Internetkriminalität
    habe ich bereits zwei Beispiele für die europäische
    Dimension der Innenpolitik angesprochen. Wichtig
    bleibt aber trotz allem – das hat der Minister sehr richtig
    gesagt – eine saubere Abgrenzung zwischen nationalen
    und europäischen Zuständigkeiten.

    Die Asylpolitik ist für uns ein zentrales Beispiel da-
    für, was in nationaler Verantwortung bleiben muss –
    jedenfalls fairerweise so lange, wie es durch unter-
    schiedliche Sozialpolitiken in verschiedenen Staaten der
    Europäischen Union sehr unterschiedliche Migrations-
    anreize gibt.

    Deswegen sehen wir aktuelle Kommissionsvor-
    schläge für ein gemeinsames europäisches Asylsystem
    sehr kritisch; denn im Ergebnis würden sie genau das
    Gegenteil von Gemeinsamkeit und europäischer Verein-
    heitlichung schaffen. Wenn zum Beispiel laut Kommis-
    sionsvorstellungen vorgesehen werden soll, dass ein
    Asylbewerber gerichtlich erstreiten darf, in welchem
    Land sein Asylverfahren durchgeführt werden soll, ist
    das nichts anderes als ein Schlag ins Gesicht der Idee des
    europäischen Raums der Freiheit, der Sicherheit und des
    Rechts; denn dadurch wird die dauerhafte Unterschrei-
    tung und Missachtung der Mindeststandards im Asylver-
    fahren in einzelnen Mitgliedstaaten der Europäischen
    Union gerade zementiert. Genau das können wir nicht
    hinnehmen. Wir brauchen im Asylrecht nicht immer
    neue Regeln, sondern endlich die europaweite Befol-
    gung der bestehenden Regeln.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Das gilt aus meiner Sicht auch ganz generell in der
    Europäischen Union. Die neuen und auch die alten Pro-
    bleme der Europäischen Union werden wir nicht durch
    immer mehr Rechtsetzung lösen können. Vielmehr brau-
    chen wir endlich mehr Rechtdurchsetzung, also Durch-
    setzung der Regeln, die wir schon längst beschlossen ha-
    ben.

    g
    s
    d
    T
    p

    h
    u
    F

    h
    li
    n
    s
    k

    T
    ih
    g

    F
    le

    fo
    n
    S

    d
    re

    e
    s
    re
    e

    v
    s
    s
    c

    li
    D
    w
    d
    c
    d
    le

    is
    m
    h

    (C (D Das gilt auch für das Schengener Grenzkontrollreime. Die Schengener Regeln müssen effektiver ausgetaltet und durchgesetzt werden. Ich bin sehr froh, dass azu jetzt endlich Kommissionsvorschläge auf dem isch liegen. Diese Vorschläge müssen wir eingehend rüfen. Persönlich sage ich aber: Zumindest einen Schritt alte ich für richtig, nämlich den Vorschlag, dass auch nangemeldete Inspektionen der Grenzkontrollen durch rontex erfolgen können sollen. Denn wir brauchen ich wiederhole es – eine klare Durchsetzung der beste enden Regeln. Und je besser wir die Grenzen kontroleren und je mehr wir auf andere Staaten vertrauen könen, desto gelassener können wir es dann vielleicht auch ehen, wenn neue Staaten in den Schengenraum hineinommen wollen. Gestatten Sie mir zum Schluss noch einen Satz zum hema Wahlrecht, weil Frau Fograscher es in der Mitte rer Rede angesprochen hat, obwohl es mit Haushalt ei entlich nicht viel zu tun hat. (Gabriele Fograscher [SPD]: Aber mit Ihnen hat es zu tun!)


    rau Fograscher, es geht in meinem Feld aber um Zah-
    n. Das war wahrscheinlich auch der Bezug.

    Wir haben gestern die Anhörung aufmerksam ver-
    lgt. Die meisten von Ihnen konnten nicht da sein. Ich

    enne Ihnen noch einmal das Ergebnis: Der Entwurf der
    PD ist mit Abstand am schlechtesten bewertet worden.


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Ganz eindeutig!)


    Wir haben als Koalition einen Vorschlag vorgelegt,
    en man nicht mögen muss, der aber das verfassungs-
    chtlich vorgegebene Problem löst.

    Da es so ist, hoffe ich darauf, dass die SPD als die
    inzige politische Kraft im Hause, die keinen verfas-
    ungstauglichen Vorschlag gemacht hat, sondern mit ih-
    m Vorschlag das verfassungsrechtliche Problem nicht

    inmal im Ansatz löst,


    (Hartfrid Wolff [Rems-Murr] [FDP]: Das ist ja nichts Neues!)


    ielleicht auf unseren Vorschlag, auf den sich immerhin
    chon drei Parteien im Bundestag verständigt haben, ein-
    chwenken kann. Ich hoffe jedenfalls auf gute Gesprä-
    he.

    Kennzeichen christlich-demokratischer und christ-
    ch-liberaler Innenpolitik ist der soziale Zusammenhalt.
    eswegen ist für uns neben den Sicherheitsthemen auch
    ichtig, dass wir im BMI federführend das Thema des
    emografischen Wandels in den nächsten Jahren anpa-
    ken. Wir erwarten hier einen Demografiebericht, und
    ie Bundesregierung wird eine Demografiestrategie vor-
    gen. Das ist Teil des sozialen Zusammenhalts.

    Teil des sozialen Zusammenhalts in der Innenpolitik
    t ferner, dass wir Generationengerechtigkeit ernst neh-
    en. Deswegen haben wir bei allen wichtigen Aufgaben

    eute auch einen sparsamen Haushalt zu beraten. Aus





    Dr. Günter Krings


    (A) )


    )(B)

    diesem Grunde ist der vorliegende Vorschlag gut. Ich
    freue mich auf die Beratungen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)