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    Plenarprotokoll 17/121 in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Lena Strothmann, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Paul K. Friedhoff, Claudia Bögel, Dr. Erik Schweickert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Wirtschaftsmacht Handwerk – Kein Wachs- tum in Deutschland ohne das Handwerk (Drucksache 17/6457) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 48: a) Antrag der Abgeordneten Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Bettina Herlitzius, Daniela Wagner, Dr. Anton Hofreiter, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: 40 Jahre Städtebauförderung – Erfolgsmodell für die Zukunft der Städte und Regio- nen erhalten und fortentwickeln (Drucksache 17/6444) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Heidrun Bluhm, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Städtebauförderung auf hohem Niveau verstetigen, Forderun- 14247 B 14247 C 14249 D 14268 B Deutscher B Stenografisch 121. Sitz Berlin, Freitag, de I n h a l Absetzung des Tagesordnungspunktes 50 . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisungen . . . . Tagesordnungspunkt 47: Große Anfrage der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Lena Strothmann, Ernst Hinsken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Paul K. Friedhoff, Claudia Bögel, Klaus Breil, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Wirtschaftsmacht Handwerk – Impulse für Wachstum und Beschäftigung (Drucksache 17/3270, 17/5879) . . . . . . . . . . . C C R L D E A U 14247 A 14247 A 14247 A 14247 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . 14251 B 14252 D undestag er Bericht ung n 8. Juli 2011 t : hristine Scheel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . laudia Bögel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ita Schwarzelühr-Sutter (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ena Strothmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . rnst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ndrea Wicklein (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . we Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 14254 B 14256 B 14257 C 14258 A 14258 C 14259 D 14262 A 14263 C 14265 C 14267 A gen der Bauministerkonferenz umset- zen (Drucksache 17/6447) . . . . . . . . . . . . . . . 14268 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Petra Müller (Aachen) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Bettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Götz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Franz Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 8: – Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteili- gung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der AU/UN-Hybrid-Operation in Dar- fur (UNAMID) auf Grundlage der Reso- lution 1769 (2007) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 31. Juli 2007 und Folgeresolutionen (Drucksachen 17/6322, 17/6509) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/6510) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: – Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- wärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffne- ter deutscher Streitkräfte an der von den Vereinten Nationen geführten Frie- densmission im Südsudan (Drucksachen 17/6449, 17/6511) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/6512) . . . . . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . C J C H C C C K P K D H N E Z A G A K (D in Z A tu E e (D in Z A N v (D D 14268 D 14270 B 14270 D 14273 B 14274 D 14276 C 14277 C 14279 A 14281 C 14283 B 14284 C 14285 C 14286 C 14288 B 14288 D 14289 C 14290 B 14290 C 14290 C 14290 D 14290 D hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . hristoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . artwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) . . . amentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . rgebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 10: ntrag der Abgeordneten Jan van Aken, Dr. regor Gysi, Wolfgang Gehrcke, weiterer bgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: eine Panzer an Saudi-Arabien verkaufen rucksache 17/6528) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 11: ntrag der Fraktion der SPD: Keine Rüs- ngsgüter in Spannungsgebiete – Für die inhaltung einer restriktiven Rüstungs- xportpolitik rucksache 17/6540) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 12: ntrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN: Keine Genehmigung zur Lieferung on Kriegswaffen an Saudi-Arabien rucksache 17/6529) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 14292 A 14294 A 14295 A 14295 B 14296 C 14297 A 14297 C 14297 D 14298 A 14298 D 14299 C 14300 C 14301 A 14301 D 14302 D, 14303 A 14310 D, 14313 C 14303 B 14303 B 14303 B 14303 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 III Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmungen . . . . . . . . . . . . . Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 49: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Arbeit und Soziales zu dem An- trag der Abgeordneten Maria Michalk, Ingrid Fischbach, Karl Schiewerling, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Gabriele Molitor, Heinz Lanfermann, Dr. Heinrich L. Kolb, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Für eine umfassende Umset- zung der UN-Behindertenrechtskonven- tion – Nationaler Aktionsplan als Leitli- nie (Drucksachen 17/4862, 17/6155) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, Dr. Martina Bunge, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kostenvorbe- halt in § 13 des Zwölften Buches So- zialgesetzbuch streichen – Selbstbe- stimmtes Leben für Menschen mit Behinderungen gewährleisten M S G D M P T A O w B g g (D O J F J K N 14304 C 14306 C 14306 C 14308 A 14309 A 14309 C 14315 B 14317 B 14317 C 14317 D 14318 C 14319 D 14321 A 14321 C 14322 A 14322 B, 14322 C 14322 C 14326 C, 14328 A 14330 A 14322 D – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, Dr. Martina Bunge, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: zu der Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament, den Rat, den Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss und den Ausschuss der Regionen Europäische Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen 2010 – 2020: Erneuertes Engagement für ein barrierefreies Europa KOM(2010) 636 endg.; Ratsdok. 16489/10 hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages gemäß Artikel 23 Absatz 2 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bun- desregierung und Deutschem Bundestag in Angelegenhei- ten der Europäischen Union Europäische Strategie zugunsten von Menschen mit Behinderungen 2010 – 2020 unterstützen (Drucksachen 17/4911, 17/5043, 17/6154) . aria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ilvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . abriele Molitor (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ilja Seifert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . arkus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . agesordnungspunkt 52: ntrag der Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt, mid Nouripour, Marieluise Beck (Bremen), eiterer Abgeordneter und der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ressortüber- reifende Friedens- und Sicherheitsstrate- ie entwickeln rucksache 17/6351) . . . . . . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ritz Rudolf Körper (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . oachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14322 D 14323 B 14324 C 14333 A 14334 A 14335 A 14336 A 14337 C 14337 D 14338 C 14340 B 14341 B 14342 B 14343 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Keine Rüs- tungsgüter in Spannungsgebiete – Für die Einhaltung einer restriktiven Rüstungsexport- politik (Zusatztagesordnungspunkt 11) Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nicole Gohlke und Andrej Hunko (beide DIE LINKE) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Keine Rüstungsgüter in Span- nungsgebiete – Für die Einhaltung einer res- triktiven Rüstungsexportpolitik (Zusatztages- ordnungspunkt 11) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Norbert Lammert (CDU/CSU) zu den na- mentlichen Abstimmungen über die Anträge: – Keine Panzer an Saudi-Arabien verkaufen – Keine Rüstungsgüter in Spannungsgebie- te – Für die Einhaltung einer restriktiven Rüstungsexportpolitik – Keine Genehmigung zur Lieferung von Kriegswaffen an Saudi-Arabien (Zusatztagesordnungspunkte 10 bis 12) . . . . . Anlage 5 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Armuts- und Reich- tumsbericht zum Ausgangspunkt für Politik- wechsel zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit machen (120. Sitzung, Tagesordnungspunkt 45) Ottmar Schreiner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14345 A 14345 D 14345 D 14346 A 14346 B 14346 C 14347 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 14247 (A) ) )(B) 121. Sitz Berlin, Freitag, de Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 14345 (A) ) )(B) Nord, Thomas DIE LINKE 08.07.2011 Die Abgeordneten meiner Fraktion und ich stimmen sionen und Menschenrechtsverletzungen gegen die Be- völkerung durchzusetzen. Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Nahles, Andrea SPD 08.07.2011 Nink, Manfred SPD 08.07.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte * A A „ li e d n z Z m e m p Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bellmann, Veronika CDU/CSU 08.07.2011 Brand, Michael CDU/CSU 08.07.2011 Burchardt, Ulla SPD 08.07.2011 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.07.2011* Dr. Danckert, Peter SPD 08.07.2011 Dr. h. c. Erler, Gernot SPD 08.07.2011 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 08.07.2011 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 08.07.2011 Höger, Inge DIE LINKE 08.07.2011 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 08.07.2011 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.07.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.07.2011 Kramme, Anette SPD 08.07.2011 Krellmann, Jutta DIE LINKE 08.07.2011 Leidig, Sabine DIE LINKE 08.07.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 08.07.2011 Lindemann, Lars Friedrich FDP 08.07.2011 Menzner, Dorothee DIE LINKE 08.07.2011 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 08.07.2011 P P S S D U W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE nlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Keine Rüstungsgüter in Spannungsgebiete – Für die Einhaltung einer restriktiven Rüstungs- exportpolitik (Zusatztagesordnungspunkt 11) Jörn Wunderlich (DIE LINKE): Ich stimme dem ntrag der SPD zu, auch wenn ich die Bezeichnung restriktive Exportrichtlinie“ für falsch halte. Grundsätz- ch bin ich gegen jedwede Art des Rüstungsexportes. Gleichwohl bietet dieser Antrag die konkrete Chance, ine Panzerlieferung nach Saudi-Arabien zu unterbin- en, um die bestehenden Spannungen im Nahen Osten icht zu verschärfen und weitere Menschenrechtsverlet- ungen zu verhindern. Von daher kann ich ihm meine ustimmung nicht verweigern. Mit meiner Ja-Stimme öchte ich die Möglichkeit nutzen, im Nahen Osten für in Klima der Entspannung zu sorgen und keinen Staat it Panzern zu unterstützen, die dieser sowohl außen- olitisch als auch im Inneren einsetzen kann, um Repres- loetz, Yvonne DIE LINKE 08.07.2011 oß, Joachim SPD 08.07.2011 chaaf, Anton SPD 08.07.2011 pahn, Jens CDU/CSU 08.07.2011 r. Troost, Axel DIE LINKE 08.07.2011 lrich, Alexander DIE LINKE 08.07.2011 ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 08.07.2011* inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.07.2011 apf, Uta SPD 08.07.2011* bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 14346 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 (A) ) )(B) dem Antrag der SPD mit der Maßgabe und nur insoweit zu, dass II. dritter Spiegelstrich – Drucksache 17/6540 – nur meint, was im dritten Spiegelstrich des Antrags mei- ner Fraktion – Drucksache 17/6529 – konkret formuliert wird, wonach die Bundesregierung aufgefordert wird, „Genehmigungen des Bundessicherheitsrats für den Ex- port von Rüstungsgütern dem Bundestag zeitnah be- kannt zu machen“. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nicole Gohlke und Andrej Hunko (beide DIE LINKE) zur namentlichen Abstimmung über den Antrag: Keine Rüs- tungsgüter in Spannungsgebiete – Für die Ein- haltung einer restriktiven Rüstungsexportpoli- tik (Zusatztagesordnungspunkt 11) Wir stimmen dem Antrag der SPD aus dem Grunde zu, weil er – neben den Anträgen der Linken und der Grünen – eine konkrete Chance eröffnet, den nach Medienberich- ten im Bundessicherheitsrat beschlossenen Panzerdeal mit Saudi-Arabien zu verhindern. Ausdrücklich teilen wir nicht die im Antrag benannte Einschätzung der Rüstungsexportrichtlinien als „restrik- tiv“. Diese Richtlinien wurden im Jahre 2000 von der da- maligen SPD-Grünen-Bundesregierung eingeführt und haben den deutschen Rüstungsexport nicht gesenkt – im Gegenteil. Nach Saudi-Arabien wurden unter der SPD-Grünen- Regierung Waffen im Wert von über 200 Millionen Euro geliefert, darunter Maschinengewehre, Schießanlagen oder Teile für Kampfflugzeuge. Nach 2005 sind die deutschen Rüstungslieferungen nach Saudi-Arabien wei- ter ausgedehnt worden – trotz der Rüstungsexportrichtli- nien. Auch insgesamt haben sich die Rüstungsexporte aus Deutschland seit dem Jahre 2001 nahezu verdreifacht. Die Zahlen belegen, dass die Rüstungsexportlinien nicht als „restriktiv“ bezeichnet werden können und kei- nen hinreichenden Bezug darstellen, um die skandalöse Rüstungsexportpolitik sowohl der gegenwärtigen Bun- desregierung als auch die der Vorgängerregierungen in- frage zu stellen. Unsere Zustimmung zum Antrag bezieht sich aus- schließlich auf den Versuch, den aktuell beschlossenen „Panzerdeal“ zu verhindern, sowie auf die Forderungen nach Transparenz und Aufklärung dieses Vorgangs. Anlage 4 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Dr. Norbert Lammert (CDU/ CSU) zu den namentlichen Abstimmungen über die Anträge: – Keine Panzer an Saudi-Arabien verkaufen w ru n „ E te A tu c P A w b A s S E d g m E m A d E rü th z g s b S te g V u D n (C (D – Keine Rüstungsgüter in Spannungsgebiete – Für die Einhaltung einer restriktiven Rüs- tungsexportpolitik – Keine Genehmigung zur Lieferung von Kriegswaffen an Saudi-Arabien (Zusatztagesordnungspunkte 10 bis 12) An den Abstimmungen nehme ich nicht teil, da mir eder Informationen vorliegen, ob solche Waffenliefe- ngen überhaupt vereinbart oder bereits erfolgt sind, och welche Abwägungen mit Blick auf die geltenden Politischen Grundsätze der Bundesregierung für den xport von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgü- rn“ gegebenenfalls stattgefunden haben. nlage 5 Nachträglich zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Armuts- und Reich- tumsbericht zum Ausgangspunkt für Politik- wechsel zur Herstellung sozialer Gerechtigkeit machen (120. Sitzung, Tagesordnungspunkt 45) Ottmar Schreiner (SPD): Die Armuts- und Reich- msberichterstattung der Bundesregierung ist wesentli- he Grundlage für die Ausgestaltung sozial gerechter olitik. Gerechterer Verteilung von Wohlstand und rbeit kommt entscheidende Bedeutung für die Ent- icklung unseres Landes zu. Die Verbesserung der Le- enssituation von Menschen mit einem erhöhten rmutsrisiko ist Herausforderung für die ganze Gesell- chaft. Der Bericht sollte Handlungsperspektiven für eine tärkung der Teilhabe- und Verwirklichungschancen des inzelnen aufzeigen, vor allem in Richtung besserer Bil- ung, verbesserter Gesundheit und erleichterten Zugän- en zu Erwerbsarbeit mit existenzsicherndem Einkom- en. Der Bericht muss auf der statistisch-empirischen rfassung der gesellschaftlichen Realität in Deutschland it ihren Gegenpolen Armut und Reichtum basieren. Die Verbesserung der Datenlage insgesamt: Im Dritten rmuts- und Reichtumsbericht wurde zum ersten Mal auf ie Datenbasis der amtlichen europäischen Statistik zu inkommens- und Lebensverhältnissen – EU-SILC – zu- ckgegriffen. Dabei zeigte sich, dass die Erfassungsme- oden von EU-SILC fehlerhaft sind. So hat EU-SILC um Beispiel in Bezug auf die Personengruppe der Mi- rantinnen und Migranten die Daten in Deutschland aus- chließlich mit Fragebögen in deutscher Sprache erho- en, was eine bedeutende Fehlerquelle ausmacht. Festgestellt werden muss: Die Verwendung der EU- ILC-Daten erschwert die Vergleichbarkeit zu den Da- n des Ersten und Zweiten ARB bzw. macht einen Ver- leich in langen Zeitreihen unmöglich, weil eine ergleichbarkeit zu den Erhebungen der Einkommens- nd Verbrauchsstichprobe der Amtlichen Statistik in eutschland – EVS – und des Sozio-oekonomischen Pa- els – SOEP – nicht gegeben ist. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 14347 (A) ) )(B) Unabhängig von der Umstellung der Basisdaten in zentralen Bereichen auf EU-SILC enthält der Bericht auch in Bereichen, für die keine EU-SILC-Indikatoren vorliegen bzw. zugrunde gelegt werden, Daten, die nicht sachgerecht sind bzw. eine Vergleichbarkeit erschweren und dazu genutzt werden, den Bericht zu beschönigen. So werden zum Beispiel für die Zahl überschuldeter Haushalte im Verhältnis zu den Vorgängerberichten keine vergleichbaren Daten vorgelegt. Damit wird der Eindruck erweckt, die Überschuldungsproblematik habe sich abgeschwächt, was aber durch anderweitig vorlie- gende Daten widerlegt wird. Die im Jahr 2007 erstmals vom Statistischen Bundesamt durchgeführte bundes- weite Erhebung zur Überschuldung privater Haushalte – Überschuldungsstatistik – hat wesentlich zur Verbesse- rung der Datenlage zu den sozio-oekonomischen Merk- malen von überschuldeten Personen, den Schuldenarten und den Gründen für die Überschuldungssituation bei- getragen. Aber geschlossen sind die offensichtlichen Lü- cken der „Überschuldungsstatistik“ damit bei weitem nicht. Es besteht nicht nur „weiterer Forschungsbedarf“, sondern Bedarf nach einer verstärkten öffentlichen Finanzierung der Überschuldungsforschung – auch um zu einer Harmonisierung der Forschungs- und Daten- erhebungsansätze und zielgenaueren Analysen zu gelan- gen. Auch kann nicht von aktuellen Daten und der Kenn- zeichnung der Lebenslagen, für die sie stehen, gesprochen werden, wenn wie zum Beispiel bei der Vermögensvertei- lung auf einen Erfassungszeitraum zurückgegriffen wird, der sechs Jahre zurückliegt. Bedeutung und Wertschätzung der Armuts- und Reichtumsberichterstattung dürfen durch solcherart Lü- cken, Mängel, Ausblendungen und Verwischungen bei der Erfassung nicht weiter geschwächt werden. Im Dritten Armuts- und Reichtumsbericht ist die Reichtumsberichterstattung der Bundesregierung nur sehr eingeschränkt wahrgenommen worden. So hat sich die Analyse und Darstellung der Vermögensverteilung auf nur einen einzigen Indikator – „Q.1.: Vermögensver- teilung“ – beschränkt, der für die „Verteilung der Vermö- gen“ nur „auf die oberen 10 Prozent“ und „auf die unte- ren 50 Prozent“ – zudem schwer vergleichbare – Zahlenangaben bietet und deren „aktuellste“ Zahl aus dem Jahr 2003 stammt. Im Bericht wurde festgestellt, „dass die Daten- und Erkenntnislage im Bereich des pri- vaten Reichtums mit Blick auf besonders hohe Einkom- men und Vermögen kurzfristig nur schwer zu verbessern ist. Darüber hinaus muss eine Analyse von Reichtum auch privilegierte Zugänge zu Bildung und zu berufli- chen Spitzenpositionen sowie Aspekte wie Macht und Einfluss umfassen.“ Die Datenlage und die Erfassung dessen, was als „Reichtum“ definiert wird, wie er zustande kommt und wie er weitergegeben wird – Erbschaften –, muss auf alle relevanten Bereiche ausgeweitet und verbessert wer- d h u n a a b c d d 1 k w 0 ü s e tr ti S R u w S w p S fl A s u w d d S d s A m S z (C (D en. Der private Reichtum muss mit Blick auf besonders ohe Einkommen und Vermögen ähnlich differenziert nd präzise erfasst werden wie die Armut im Armutsteil. Es reicht nicht aus, etwa zur Vermögensverteilung auf ur einen einzigen Indikator zurückzugreifen. Es fehlt uch eine detailierte Darstellung ) der Einkommens- und Vermögensentwicklung, ) des Konsumreichtums, ) der zunehmenden Einkommensungleichheit sowie ) die zusätzliche Klärung der Beziehung zwischen pri- vatem Reichtum und öffentlicher Armut. Dazu muss auch die Erfassung von Vermögensbestän- en – ausgewiesenerweise auch derjenigen den obersten Prozent der Reichen – grundlegend verbessert werden. Die Größe und Wirkung von Erbschaften und Schen- ungen muss fester Bestandteil der Berichterstattung erden. So wurden zum Beispiel für 2008 für nur ,2 Prozent der Fälle, die einen steuerpflichtigen Erwerb ber 5 Millionen Euro aufwiesen, 25 Prozent der festzu- etzenden Steuer, das heißt des gesamten Erbschaftsteu- raufkommens, errechnet. Die Erkenntnisse der Monopolkommission zu Be- iebsvermögen der Unternehmen und ihrer Konzentra- on wurden bisher in der Berichterstattung ausgespart. ie sollen Eingang in den Reichtumsteil der Armuts- und eichtumsberichterstattung finden. Steuervermeidung, Steuerflucht, Steuerhinterziehung nd Steuertraglast – Abgeltungsteuer – sind in ihrer Aus- irkung auf die Vermögensbildung nicht unbeträchtlich. ie sollen künftig in der Berichterstattung erfasst und be- ertet werden. Eine hinreichende Analyse von Reichtum muss auch rivilegierte Zugänge zu Bildung und zu beruflichen pitzenpositionen sowie Aspekte wie Macht und Ein- uss umfassen. Die Eliteforschung und insbesondere der spekt der sozialen Herkunft muss in die Reichtumsfor- chung und -berichterstattung einbezogen werden. Neben Untersuchungen zur Rekrutierung von Eliten nd der Durchlässigkeit von Gesellschaftsbereichen so- ie dem Verhältnis zwischen Reichtum und Eliten soll ie Eliteforschung verstärkt die Auswirkungen auf Bil- ung, berufliche Erfahrungen und Gesundheit sowie das ozialvermögen – gesellschaftliche Stellung, Entschei- ungsgewalt, gesellschaftliche Beziehungen – erfor- chen. nlage 6 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u den nachstehenden Vorlagen absieht: 14348 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 121. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 (A) ) )(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration Achter Bericht über die Lage der Ausländerinnen und Ausländer in Deutschland – Drucksachen 17/2400 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im ersten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2009 – Drucksachen 16/13078, 17/790 Nr. 20 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im zweiten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2009 – Drucksachen 16/13948, 17/591 Nr. 1.26 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im dritten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2009 – Drucksachen 16/14147, 17/591 Nr. 1.39 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2009 Über- und außerplanmäßige Ausgaben und Verpflich- tungsermächtigungen im vierten Vierteljahr des Haus- haltsjahres 2009 – Drucksachen 17/1525, 17/1819 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/6176 Nr. A.1 EuB-BReg 158/2011 Haushaltsausschuss Drucksache 17/5822 Nr. A.27 SEK(2011)498 endg. Drucksache 17/5822 Nr. A.28 Ratsdokument 9061/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.49 Ratsdokument 11707/1/09 REV 1 Drucksache 17/5434 Nr. A.7 Ratsdokument 7363/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.10 Ratsdokument 8548/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.11 Ratsdokument 9350/11 (C (D Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/6010 Nr. A.13 Ratsdokument 9593/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.14 Ratsdokument 9665/11 Drucksache 17/6176 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2011)0226 Drucksache 17/6176 Nr. A.16 Ratsdokument 10288/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/5822 Nr. A.43 Ratsdokument 9028/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.44 Ratsdokument 9030/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.45 Ratsdokument 9066/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.46 Ratsdokument 9083/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.16 Ratsdokument 6213/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.17 Ratsdokument 6214/11 Drucksache 17/6176 Nr. A.19 Ratsdokument 9982/11 Drucksache 17/6176 Nr. A.20 Ratsdokument 10031/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/790 Nr. 1.41 Ratsdokument 11448/09 Drucksache 17/5434 Nr. A.11 Ratsdokument 7505/11 Drucksache 17/5434 Nr. A.12 Ratsdokument 7637/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.47 Ratsdokument 8203/11 Drucksache 17/5822 Nr. A.48 Ratsdokument 8204/11 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/4509 Nr. A.30 EuB-EP 2092 Drucksache 17/4509 Nr. A.31 EuB-EP 2093 Drucksache 17/4509 Nr. A.32 EuB-EP 2107 Drucksache 17/4598 Nr. A.21 EuB-EP 2114 Drucksache 17/4927 Nr. A.28 EuB-EP 2125 Drucksache 17/4927 Nr. A.29 EuB-EP 2126 Drucksache 17/4927 Nr. A.30 EuB-EP 2127 Drucksache 17/4927 Nr. A.31 EuB-EP 2131 Drucksache 17/4927 Nr. A.32 EuB-EP 2133 Drucksache 17/4927 Nr. A.33 EuB-EP 2135 Drucksache 17/5123 Nr. A.20 EuB-EP 2144 Drucksache 17/5434 Nr. A.13 EP P7_TA-PROV(2011)0092 Drucksache 17/5822 Nr. A.49 Ratsdokument 8727/11 121. Sitzung Berlin, Freitag, den 8. Juli 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Marina Schuster


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    er Sudan hat einen jahrzehntelangen blutigen Bürger-
    rieg hinter sich. Morgen wird eine neue Seite in den





    Marina Schuster


    (A) )


    )(B)

    Geschichtsbüchern aufgeschlagen. Morgen gründet sich
    der jüngste Staat Afrikas, der Südsudan. Schon zu Be-
    ginn des Jahres wurde ein großer Meilenstein geschafft,
    nämlich das Referendum über die Unabhängigkeit. Es
    ging viel friedlicher vonstatten, als wir das alle hier er-
    wartet hatten. Ein großer Teil ist also schon geschafft.
    Aber die großen Aufgaben stehen noch bevor.

    Wenn wir uns die Gewaltausbrüche in den vergange-
    nen Wochen anschauen – heftige Zusammenstöße zwi-
    schen Nord und Süd in Abyei und Süd-Kurdufan, weiter
    andauernde Kämpfe zwischen dem Norden und Milizen
    in Darfur, aber auch Gewaltausbrüche innerhalb des
    Südsudans –, dann erkennen wir, dass grundlegende Pro-
    bleme weiterhin noch nicht gelöst sind. Deswegen ist es
    wichtig, dass wir heute die beiden Mandate beschließen;
    denn die internationale Gemeinschaft darf in ihrem En-
    gagement nicht nachlassen, sondern muss auch weiter-
    hin ihren Beitrag für die langfristige Befriedung der Re-
    gion leisten. Auch Deutschland ist hier in der Pflicht.

    Die neue Mission UNMISS hat drei Aufgaben. Die
    erste Aufgabe umfasst den Schutz der Zivilbevölkerung;
    dies ist ein robustes Mandat. Die zweite Aufgabe bezieht
    sich auf die Unterstützung beim Aufbau von Armee und
    Polizei. Die dritte Aufgabe ist eine ganz entscheidende,
    nämlich die Entwaffnung, Demobilisierung und Reinte-
    gration von ehemaligen Kämpfern.

    Ich sage an die Adresse des Südsudans ganz klar:
    Auch der Süden muss seine Hausaufgaben machen und
    seine Verpflichtungen erfüllen. Es darf nicht zu einem
    ethnischen Klientelismus kommen; er muss Korruption
    und Menschenrechtsverletzungen klar bekämpfen.


    (Beifall des Abg. Christoph Strässer [SPD])


    Die große Aufgabe, die es nach wie vor zu meistern gilt,
    ist der Aufbau eines funktionierenden Staatswesens.
    Dazu gehört der Zugang zu Bildung, zu Gesundheit und
    zu Infrastruktur.

    Auch der Norden ist weiterhin gefordert. Wir hoffen
    – darauf drängen wir –, dass sich der Norden bereit
    erklärt, dass UNMISS die Grenzüberwachung vom Nor-
    den her durchführen kann. Ich halte dies für dringend ge-
    boten. Die dramatische Situation, die wir in der Nuba-
    Region und in Süd-Kurdufan erleben, sowie die Schwere
    der Menschenrechtsverletzungen zeigen, dass gehandelt
    werden muss. Für Abyei hat man Gott sei Dank mit dem
    Mandat UNISFA einen Weg zur entmilitarisierten Zone
    gefunden, der Zeit schafft, um die notwendigen Fragen
    zu klären. Wir hoffen alle, dass die Gewalt nicht wieder
    eskaliert.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Noch einige Worte zur Mandatierung selbst. Wir ha-
    ben bei der ersten Lesung dieses Verfahren ganz offen
    angesprochen. Natürlich sind wir, was die Mandatierung
    des UMNISS-Mandats betrifft, in einer ungewöhnlichen
    Situation. Denn der formale Beschluss des VN-Sicher-
    heitsrats liegt gleich, wenn wir abstimmen werden, noch
    nicht vor. Dennoch ist ganz klar: Das Mandat ist hinrei-
    chend konkretisiert; es basiert auf dem Resolutionstext,

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    (C (D ber den heute in New York abgestimmt wird. Die Bunesregierung hat nach bestem Wissen und Gewissen geandelt, und es ist ausdrücklich auch kein Vorratsbechluss. Wir sind uns im Hohen Haus – ich glaube, bis auf die inken – einig, dass wir für diesen speziellen Fall einer euen Staatsgründung auch eine praktikable Lösung finen müssen; denn wir müssen natürlich eines verhinern: dass quasi als erste Amtshandlung die deutschen oldaten abgezogen werden müssen, weil kein Mandat orliegt. Das würde auch gar nicht zu unserem langjährien Engagement passen. Ich glaube, es ist wichtig, dass ir dieses Engagement lückenlos fortsetzen. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Unser Engagement beinhaltet ja nicht nur die beiden
    andate, sondern es geht viel weiter. Es sind die Ent-
    icklungszusammenarbeit, die humanitäre Hilfe, die
    nterstützung, die wir im Rahmen der Polizeimission
    isten, aber es ist auch das, was wir im Vorfeld an Un-
    rstützung bei der Verfassungsreform geleistet haben,
    obei sich auch Professor Wolfrum sehr stark engagiert
    at.

    Unser Engagement fügt sich auch in das neue ressort-
    bergreifende Afrika-Konzept der Bundesregierung ein,
    as eben von den klassischen Geber-Nehmer-Strukturen
    eggeht, sondern diese Partnerschaft auf Augenhöhe
    ill, und das gerade auch den Bereich „Peace and Security“

    ls einen Pfeiler sieht. Insofern ist es sehr kohärent,
    enn wir mit unserem Engagement dort fortfahren.

    Ich möchte noch auf den letzten Punkt eingehen, auf
    ie Situation in Darfur. Natürlich hat die Staatsgründung
    iel mediale Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber wir
    ürfen nicht außer Acht lassen, was in Darfur geschieht.
    eit acht Jahren gibt es dort diesen Konflikt, und auch
    enn es bei den Friedensverhandlungen in Doha einige
    ortschritte gab, haben wir immer noch kein endgültig
    bgeschlossenes Friedensabkommen, und auch wesentli-
    he Parteien waren nicht in den Prozess einbezogen.

    Insofern bleibt viel zu tun für die Verhandlungen un-
    r Thabo Mbeki. Es ist uns allen klar, dass hier letztlich
    ur ein tragfähiger politischer Konsens dauerhaften Frie-
    en bringen kann.

    Bis dahin wird die Hybridmission weiterhin notwen-
    ig sein; sie tut ihr Möglichstes, um die Flüchtlingslager
    u schützen und die humanitäre Situation zu lindern.
    ber es ist natürlich so: Die Mandate sind kein Politiker-

    atz. Der Schlüssel kann nur von den Verhandlungen
    ommen. Nur da kann sich eine tragfähige, dauerhafte
    ösung ergeben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Unsere Soldaten werden im Rahmen von UNAMID
    Bereich der Einsatzführung und der Logistik weiter-

    in eine wichtige Rolle spielen. Ich bitte auch deshalb
    m breite Zustimmung zu diesem Mandat.





    Marina Schuster


    (A) )


    )(B)

    Lassen Sie mich zum Schluss meiner Rede unseren
    Soldaten im Einsatz ganz herzlich danken, aber auch den
    Polizisten, den zivilen Helfern, die seit Jahren im Sudan
    engagiert sind, für ihre ausdrücklich großen Leistungen,
    die sie dort in einer sehr schwierigen Situation vollbrin-
    gen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die SPD-Fraktion hat jetzt Christoph Strässer das

Wort.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christoph Strässer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Der Südsudan wird morgen
    offiziell seine Unabhängigkeit erklären. Grundlage hier-
    für war die Vereinbarung zum umfassenden Frieden im
    Jahre 2005 – das sogenannte Comprehensive Peace
    Agreement –, die neben vielem anderen Wahlen, eine
    Volksabstimmung über einen Verbleib im Staatsgebiet
    des Sudan oder eine Abspaltung des Südens und die
    Gründung eines eigenen Staates, des 54. auf dem afrika-
    nischen Kontinent, beinhaltete.

    Beide Abstimmungen haben stattgefunden, beide hat-
    ten eindeutige Ergebnisse, beide sind unter Beobachtung
    und mit Unterstützung der internationalen Staatenge-
    meinschaft besser abgelaufen, als das gemeinhin be-
    fürchtet wurde. Dafür – das sage ich an dieser Stelle
    auch ganz bewusst – hat unter anderem auch die Mission
    der Vereinten Nationen, die alte UNMIS-Mission, einen
    nicht unwesentlichen Beitrag geleistet. Viele, die den
    Verhandlungsprozess über Jahrzehnte begleitet haben,
    wissen auch, dass das CPA, dieses Abkommen, ohne
    UNMIS als konstitutivem Bestandteil nicht möglich ge-
    worden wäre.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der deutsche Repräsentant bei den Vereinten Natio-
    nen, Botschafter Peter Wittig, hat am Dienstag erklärt,
    dass der Sudan gegenwärtig, insbesondere während der
    deutschen Ratspräsidentschaft, im Fokus der Weltöffent-
    lichkeit stehe; man werde vorschlagen, die neue Repu-
    blik Südsudan schnellstmöglich in die UN-Vollver-
    sammlung aufzunehmen. Das unterstützen wir von der
    SPD-Fraktion nachdrücklich.

    Der sudanesische Präsident Omar al-Baschir, der per
    Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs gesucht
    wird und trotz vielfältiger Auslandsbesuche noch immer
    nicht verhaftet ist, hat auch vernünftige Momente. Er hat
    erklärt, dass sein Staat die neue Republik Südsudan an-
    erkennen und kooperieren werden. Wir alle hoffen sehr,
    dass dies nicht nur ein Lippenbekenntnis bleibt; denn
    erst vor kurzem rief al-Baschir seine Truppen zu wei-
    teren Kämpfen in der umstrittenen Grenzregion Süd-
    Kurdufan auf, die so lange andauern sollen, bis „das Ge-
    biet von Rebellen gesäubert“ sei. Nach Schätzungen der

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    (C (D NO wurden durch die Kämpfe in der Grenzregion beits mindestens 70 000 Menschen vertrieben. Die renzstaaten gehören zwar zum Norden, stehen aber uch unter dem Einfluss der südsudanesischen Befreingsbewegung SPLM, die den Süden anführt und von iner Bevölkerungsmehrheit geprägt ist, die sich eher em Süden zugehörig fühlt. Die Kollegin Schuster hat chon darauf hingewiesen: Wenn wir über den Sudan reen, dann heißt das sehr deutlich, dass auch die SPLM nter unserer Beobachtung steht. Die Angehörigen der PLM sind keine Kinder von Traurigkeit. Wir werden enau hinsehen müssen, ob sie Menschenrechtsverletungen begehen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Wir haben kurz vor der Teilung des Sudans den Streit
    m diese Grenzregion ansatzweise befriedet. Ob es sich
    abei um eine nachhaltige Regelung handelt, bleibt ab-
    uwarten. Die Verständigungen geben allerdings Anlass
    u der Hoffnung, dass die Konfliktparteien in der Lage
    ind, ergebnisorientierte Regelungen zu vereinbaren.

    ir werden sehen, ob die Truppe, die in Addis Abeba
    erabredet wurde, in der Grenzregion für nachhaltigen
    rieden sorgen kann.

    Aber das alles macht deutlich, wie explosiv und fragil
    ie Situation ist und vorerst auch bleiben wird. Neben
    iesem Konfliktpunkt an der Grenze ist der Südsudan
    on einer rückständigen Infrastruktur, einer hohen An-
    lphabetenrate sowie inneren Widersprüchen geprägt.
    ffen sind zudem die Fragen nach der Verteilung von
    ewinnen aus dem Ölgeschäft, der Aufteilung der
    chuldenlast und dem Grenzverlauf sowie der Grenz-
    icherung insbesondere im Bereich der Stadt Abyei. Der
    üden steht damit vor gewaltigen Herausforderungen,
    ie er bewältigen muss, um nach der Unabhängigkeits-
    rklärung eine tatsächlich selbstständige Entwicklung
    alisieren zu können.

    In dieser Situation ist eine weitere Unterstützung
    urch die internationale Gemeinschaft dringend geboten.
    ie Regierung des Südsudan hat sich deshalb schon früh
    r eine weitere UN-Präsens in ihrem Territorium ausge-

    prochen und dementsprechend um eine Folgemission
    ebeten. Die SPD-Fraktion hält ein Folgemandat für die
    lte UNMIS insofern für äußerst sinnvoll und richtig,
    nd zwar weil die Erfolgsaussichten dieses neuen Staa-
    s im Süden jenseits der elementaren Beziehungen zum
    ordsudan von wichtigen Elementen, wie der Entwick-
    ng einer pluralistischen Demokratie mit gestärkten

    ivilgesellschaftlichen Kräften und dem Aufbau eines
    ffektiven Staatsapparates, abhängen. Von ganz beson-
    erer Bedeutung ist jedoch für jede weitere Entwicklung
    ie Stärkung des Sicherheitssektors. Anstrengungen, im-
    er noch hoch bewaffnete Milizen zu entwaffnen, sie zu

    emobilisieren und in eine zivilgesellschaftliche Ent-
    icklung zu integrieren, stehen an erster Stelle. Dies
    ird nach unserer festen Überzeugung ohne ein robustes
    andat der Vereinten Nationen nicht möglich sein.

    Wenn Sie mir das schon nicht glauben, dann lassen
    ir doch einmal Leute sprechen, die nicht nur einmal im
    udan gewesen sind und sich dort umgetan haben,





    Christoph Strässer


    (A) )


    )(B)

    Leute, die seit Jahren für zivilgesellschaftliche Organisa-
    tionen dort arbeiten. So fordert ein breites Bündnis afri-
    kanischer NGOs unter dem Titel „Beyond the Pledge“
    – das alles ist Ihnen zugegangen – die Garantiemächte
    des CPA nachdrücklich auf, die Robustheit ihres Enga-
    gements zu verstärken. Der Regionalkoordinator der
    Welthungerhilfe in Nairobi, Johan van der Kamp, kriti-
    sierte die alte UNMIS in einer Presseerklärung des
    Evangelischen Pressedienstes vom gestrigen Tage:
    „Wenn es tatsächlich Kämpfe gab, war die UNMIS oft
    nicht da.“ Doch Kamp fordert aufgrund dieser Analyse
    nicht das Ende der Mission, sondern – aus meiner Sicht
    folgerichtig und konsequent –: „Die UN-Truppe braucht
    ein robusteres Mandat.“


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Vielleicht noch unverdächtiger ist die Leiterin des
    Oxfam-Büros in New York, Kirsten Hagon, die sich seit
    vielen Jahren mit diesem Thema befasst. Sie fordert in
    derselben Pressemitteilung die VN dazu auf, nicht „bei
    der Ausstattung dieser Mission zu geizen“. Sie sagt wei-
    ter, eine Deckelung der Truppenobergrenze bei der
    neuen Mission wie bei der alten UNMIS von derzeit
    9 000 Soldaten und gut 1 500 zivilen Mitarbeitern gehe
    zulasten der Zivilbevölkerung. – So weit die Repräsen-
    tantin der weltweit bekannten und gut arbeitenden Orga-
    nisation Oxfam.

    Unter diesem Aspekt sollten wir uns vor diesem Man-
    dat nicht drücken. Wir sollten dieses Mandat unterstüt-
    zen und dafür sorgen, dass das, was in dem Mandat
    steht, in den nächsten Jahren möglich wird.

    In diesem Zusammenhang ein Appell an die Bundes-
    regierung: Herr Staatsminister, die Bundesrepublik hat
    in den nächsten sechs Monaten den Vorsitz des Weltsi-
    cherheitsrates. Wir rätseln in diesem Hause schon seit
    längerem, was auf der Agenda stehen wird. Ich könnte
    ein Beispiel nennen, was Sie jenseits der konkreten Ta-
    gesordnung tun könnten. Kümmern Sie sich darum, dass
    das Mandat so ausgestaltet wird, dass die Rolle von
    Frauen in Führungspositionen gestärkt wird. Das könnte
    bei der Sensibilisierung des Konflikts eine große Rolle
    spielen und würde der Bundesregierung international bei
    der Umsetzung der Resolution 1325 sicher viel Renom-
    mee verschaffen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Die Probleme, die bei der Verabschiedung des Man-
    dats diskutiert worden sind, sind bereits angesprochen
    worden. Es gibt, soviel ich weiß, seit zwei Stunden einen
    konsolidierten Text des Weltsicherheitsrats, der nicht
    mehr veränderbar ist. Nichtsdestotrotz – das meine ich
    ganz ernst – kann und darf es nicht die Regel in diesem
    Hohen Hause werden, dass der Parlamentsvorbehalt ein-
    geschränkt wird. Wir müssen heute Abend genau hin-
    schauen, wie der Text lautet. Wenn er nicht mit dem
    übereinstimmt, was wir hier im Deutschen Bundestag als
    Mandat beschrieben haben, dann müssen wir im
    Sommer eine Sondersitzung des Deutschen Bundestages

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    (C (D u diesem Thema einberufen. Alles andere wird unserem nspruch als Parlamentarier nicht gerecht. Das ist mit ns nicht zu machen. – Ich höre keinen Beifall. Das hat twas damit zu tun, dass das Ganze vielleicht nicht auf ngeteilte Zustimmung stößt. (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Weil das trotzdem Vorratsbeschluss heißt! – Kerstin Müller [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir vertrauen auf die UN!)


    h will auch nicht dafür sorgen, dass das passiert.

    Zum Schluss noch einige Bemerkungen zu dem von
    ns begrüßten UNAMID-Mandat. Darfur ist ein Stück
    eit aus dem Blickwinkel der Öffentlichkeit geraten,
    sbesondere nach den Feierlichkeiten und den Umstän-

    en der Staatsgründung im Süden. Nichtsdestotrotz wäre
    s ein fundamentaler Fehler, wenn wir die Situation in
    arfur außer Acht ließen. Wir haben darüber schon in
    er ersten Lesung diskutiert.

    Ich will dazu nur eine Anmerkung machen, die mir
    irklich wichtig ist: Viele Kolleginnen und Kollegen
    aren in den letzten Jahren in Darfur. Ich persönlich war

    iebenmal dort und habe Flüchtlingslager besucht, auch
    och im vorletzten Jahr. Wenn ich höre, dass ernsthaft
    ie Position vertreten wird – angesichts der aktuellen Si-
    ation und der Zuspitzung des Konflikts durch die Zer-

    plitterung der Rebellengruppen, die mittlerweile ein-
    eutig Teil des Problems sind und nicht mehr als Opfer
    ieser ganzen Entwicklung anzusehen sind –, den Men-
    chen in den Flüchtlingslagern sei dadurch geholfen,
    ass man Mediation organisiert und verhandelt, dann
    uss ich sagen, dass diese Position die reale Situation in
    arfur elementar verkennt. Es wird nicht anders gehen,

    ls diesen Menschen auch militärischen Schutz zu ge-
    ähren, damit sie in den Flüchtlingslagern überleben
    önnen.

    Ein großes Flüchtlingslager heißt Abu Schuq. Es
    urde 2004 mit deutschen Mitteln für damals
    5 000 sich vorübergehend dort aufhaltende Flüchtlinge
    rrichtet. Mittlerweile leben dort über 50 000 Menschen.
    ir haben mit diesen Menschen gesprochen und sie ge-
    agt, warum sie nicht in ihre Regionen zurückgehen. Sie
    aben uns ganz klar geantwortet: weil wir Angst haben,
    nd zwar nicht vor den UNAMID-Truppen, sondern vor
    en Rebellen und der Dschandschawid-Truppe des
    ordsudan, die uns nicht in Ruhe leben lassen, unsere
    inder rauben, uns vergewaltigen und dort weiterhin ihr
    nwesen treiben. – Das ist die Realität, die ich wahrge-
    ommen habe. Deshalb brauchen wir ein stärkeres Man-
    at für UNAMID, Herr Staatsminister, auch mit deut-
    cher Beteiligung. Sonst werden wir keine Lösung
    rreichen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden morgen viele Feierlichkeiten erleben.
    ine Nachricht am Rande finde ich ganz wichtig. Es gibt
    in Verbot von Böllerschüssen bei den Unabhängigkeits-
    iern im Südsudan. Aber es wird morgen dort gefeiert
    erden, und es wird für viele Menschen ein Tag der
    reude sein, ein Tag, den sie herbeigesehnt haben nach





    Christoph Strässer


    (A) )


    )(B)

    Jahrzehnten des Krieges, der Unterdrückung und der
    Not. Wir aus Deutschland sollten unseren Beitrag dazu
    leisten, dass diese Feiern nicht mit einem großen Kater
    enden. Nach 40 Jahren Bürgerkrieg, Tod, Unterdrückung
    und Vergewaltigung haben die Menschen im Sudan un-
    sere Solidarität verdient, und die sollten wir ihnen trotz
    der schwierigen Umstände auch gewähren.

    Schönen Dank.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)