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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/112 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12841 B Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Breil (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Judith Skudelny (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12822 A 12823 C 12824 D 12825 D 12827 A 12828 B 12829 D 12830 D 12832 A 12843 A 12844 C 12846 A 12847 C 12848 D 12849 B 12851 B 12852 A 12853 B 12855 A Deutscher B Stenografisch 112. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Begrüßung der anwesenden amerikanischen Stipendiatinnen und Stipendiaten des Par- lamentarischen Patenschafts-Programms . Abwicklung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 24: Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundesminister der Verteidigung: zur Neu- ausrichtung der Bundeswehr . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . T A K n m P (D H L H 12815 A 12815 B 12815 C 12815 D 12818 B 12820 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Julia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 12833 C 12834 C undestag er Bericht ung 27. Mai 2011 t : agesordnungspunkt 25: ntrag der Abgeordneten Ulla Lötzer, Katrin unert, Dr. Barbara Höll, weiterer Abgeord- eter und der Fraktion DIE LINKE: Rekom- unalisierung beschleunigen – Öffentlich- rivate Partnerschaften stoppen rucksache 17/5776) . . . . . . . . . . . . . . . . . . arald Wolf, Senator (Berlin) . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . isa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arald Wolf, Senator (Berlin) . . . . . . . . . . . . 12835 D 12836 A 12837 B 12837 D 12840 A 12840 B Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . 12856 B 12857 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Gero Storjohann, Dirk Fischer (Hamburg), Arnold Vaatz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Oliver Luksic, Patrick Döring, Werner Simmling, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die Verkehrssicher- heit in Deutschland weiter verbessern (Drucksache 17/5530) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Kirsten Lühmann, Uwe Beckmeyer, Martin Burkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Sicher durch den Straßenverkehr – Für eine ambitionierte Verkehrssicherheits- arbeit in Deutschland (Drucksache 17/5772) . . . . . . . . . . . . . . . . Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Dr. Edgar Franke, Christine Lambrecht, Bärbel Bas, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Korruption im Gesundheitswesen wirksam bekämpfen (Drucksache 17/3685) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Erwin Lotter (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Erwin Lotter (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Klaus Riegert, Eberhard Gienger, Stephan Mayer (Altötting), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Joachim Günther (Plauen), Dr. Lutz Knopek, Gisela P d d w la (D T A N w B d ti (D D M D P J N A L A Z d u w la K D S H J K V A A 12859 A 12859 B 12859 C 12860 D 12863 A 12864 B 12865 C 12866 C 12867 C 12867 C 12868 D 12870 B 12871 C 12872 D 12874 A 12875 A 12876 A iltz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion er FDP: Klima- und Umweltschutz im und urch den Sport stärken – Für eine verant- ortungsvolle Sportentwicklung in Deutsch- nd rucksache 17/5779) . . . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Beate Müller-Gemmeke, Kerstin Andreae, eiterer Abgeordneter und der Fraktion ÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: ELENA – Mel- epflicht aufheben und Daten der Beschäf- gten löschen rucksache 17/5527) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ax Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . oris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Reden zur Beratung es Antrags: Klima- und Umweltschutz im nd durch den Sport stärken – Für eine verant- ortungsvolle Sportentwicklung in Deutsch- nd (Tagesordnungspunkt 26) laus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . abine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . ans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . oachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . atrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . iola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12876 C 12876 D 12877 A 12878 A 12878 D 12880 C 12881 A 12882 D 12883 D 12885 A 12886 A 12888 A 12889 B 12890 B 12891 A 12892 B 12893 A 12894 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 12815 (A) ) )(B) 112. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 12885 (A) ) )(B) für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der NATOLiebing, Ingbert CDU/CSU 27.05.2011 * Leutheusser-Schnarren- berger, Sabine FDP 27.05.2011 Liebich, Stefan DIE LINKE 27.05.2011 Zypries, Brigitte SPD 27.05.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Beckmeyer, Uwe SPD 27.05.2011 Behrens, Herbert DIE LINKE 27.05.2011 Bleser, Peter CDU/CSU 27.05.2011 Dr. Bunge, Martina DIE LINKE. 27.05.2011 Connemann, Gitta CDU/CSU 27.05.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 27.05.2011 Duin, Garrelt SPD 27.05.2011 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2011 Evers-Meyer, Karin SPD 27.05.2011 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 27.05.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 27.05.2011 Gerdes, Michael SPD 27.05.2011 Götz, Peter CDU/CSU 27.05.2011 Granold, Ute CDU/CSU 27.05.2011 Gutting, Olav CDU/CSU 27.05.2011 Hardt, Jürgen CDU/CSU 27.05.2011* Dr. Hendricks, Barbara SPD 27.05.2011 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2011 Dr. Hoyer, Werner FDP 27.05.2011 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 27.05.2011 Koch, Harald DIE LINKE 27.05.2011 Kopp, Gudrun FDP 27.05.2011 Dr. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 27.05.2011* D L v M D M N D N N O D S S S D D S D S T W W W A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten r. Linnemann, Carsten CDU/CSU 27.05.2011 ips, Patricia CDU/CSU 27.05.2011 on der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 27.05.2011 attfeldt, Andreas CDU/CSU 27.05.2011 r. Merkel, Angela CDU/CSU 27.05.2011 eßmer, Ullrich SPD 27.05.2011 estle, Ingrid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.05.2011 r. Neumann (Lausitz), Martin FDP 27.05.2011 ietan, Dietmar SPD 27.05.2011 ink, Manfred SPD 27.05.2011 rtel, Holger SPD 27.05.2011 r. Scheuer, Andreas CDU/CSU 27.05.2011 chirmbeck, Georg CDU/CSU 27.05.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 27.05.2011 chmidt (Aachen), Ulla SPD 27.05.2011* r. Schröder (Wiesbaden) Kristina CSU/CSU 27.05.2011 r. Seifert, Ilja DIE LINKE 27.05.2011 taffeldt, Torsten FDP 27.05.2011 r. Steinmeier, Frank- Walter SPD 27.05.2011 üßmair, Alexander DIE LINKE 27.05.2011 empel, Frank DIE LINKE 27.05.2011 ellenreuther, Ingo CDU/CSU 27.05.2011 erner, Katrin DIE LINKE 27.05.2011 ieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 27.05.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12886 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung des Antrags: Klima- und Umwelt- schutz im und durch den Sport stärken – Für eine verantwortungsvolle Sportentwicklung in Deutschland (Tagesordnungspunkt 26) Klaus Riegert (CDU/CSU): Der Klima- und Um- weltschutz ist weltweit eine der bedeutendsten Heraus- forderungen unserer Zeit. Manch einer mag sich bei dem Thema wundern und fragen, was denn der Sport mit dem Umwelt- und Klimaschutz zu tun habe – allenfalls stelle die Umwelt den nötigen Raum für Sport und Bewegung dar. Doch bei näherer Betrachtung ist der Sport national wie auch international schon seit vielen Jahren ein wich- tiger Partner beim Umwelt- und Klimaschutz. Der Sport ist Selbstzweck, aber er steht allen voran im Dienste der Menschheit, so hat es der IOC-Präsident Jacques Rogge erst kürzlich in einer Formel trefflich zu- sammengefasst. Das heißt für eine mittlerweile globale Sportcommunity, die natürliche Lebensgrundlage zu be- wahren und die Umwelt zu schützen. Dabei ist der Sport als Verursacher von Umweltbelastungen selbst gefragt, was dieser nach innen gerichtet verbessern kann. Aber auch nach außen stellt sich die Frage, wie die Popularität des Sports für die Nachhaltigkeit und für den Klima- und Umweltschutz genutzt werden kann. In diesem Sinne werden schon seit langem zahlreiche Anstrengungen durch die Bundesregierung in Kooperation mit den Sportverbänden, den Vereinen und den Sporttreibenden unternommen – diese Anstrengungen heißt es weiter zu unterstützen und voranzubringen. Wer einen Blick in den 12. Sportbericht der Bundes- regierung wirft, wird erkennen, dass der Umwelt- und Klimaschutz schon lange ein wichtiger Bestandteil der christlich-liberalen Sportpolitik ist. Die Umwelt ist für den Sport nicht Ressource, sondern vor allem Partner. Diese Aussage versteht der Deutsche Olympische Sport- bund, DOSB, schon seit langem als Arbeitsauftrag. Demnach folgt dem Denken und Reden vor allem auch ein aktives Handeln! Bei der Vielzahl der verschiedenen Initiativen des DOSB und seiner Mitgliederorganisatio- nen zum Klima- und Umweltschutz fällt es schwer, sich bei der Aufzählung auf einige Beispiele zu begrenzen. Auch ist man selbst als Sportpolitiker erstaunt, in wie vielen Bereichen die Bürgerinnen und Bürger sich ernst- haft und intensiv mit dem Thema beschäftigen: Die Bei- spiele reichen über Arbeitsmaterialien zum „Klima- schutz im Sport“, über den Sport-Audit im Luftsport, über Umweltschutzprojekte beim Wassersport, einem Klima-Check beim Bayrischen Landessportbund, Nach- haltigkeitskonzepte beim Turner-Bund, bis hin zur För- derung der Solarenergie beim DLRG. Ich möchte die vier Grundlinien des Klima- und Um- weltschutzes im Sport kurz erwähnen, an denen sich der DOSB orientiert. Dabei können die Kategorien „Sport in Natur und Landschaft“, „Klima- und Umweltfreundliche Weiterentwicklung von Sportstätten“, „umweltfreundli- che Gestaltung von Großsportveranstaltungen“ sowie „ S u v n n M N K w u s d E ö Z a s v k z fo h h a S s te fe s u s n d w v ri w z D g v b w s d B li b B v C lu B z w b z (C (D Sport und Immissionen“ herausgestellt werden. Die portförderung der Bundesregierung wie auch die von ns im Antrag genannten Punkte lassen sich auf diese ier Felder beziehen, sie gehen aber auch darüber hi- aus. Die etwa 91 000 Sportvereine mit circa 27,5 Millio- en Mitgliedern bieten eine breite Kommunikations- und ultiplikationsplattform, um Sport im Einklang mit der atur und in Verbindung zu einem aktiven Umwelt- und limaschutz zu erleben. So soll beispielsweise die Um- eltbildung und Umweltkommunikation bei Kindern nd Jugendlichen weiter verstärkt werden, um das Ver- tändnis der Vereinbarkeit von Sport und Natur zu för- ern. Auch ist die Unterstützung des bürgerschaftlichen ngagements im Sport, unter anderem mit Blick auf kologische Aspekte und Tätigkeitsbereiche, in diesem usammenhang eine große Chance. Der Antrag der Ko- litionsfraktionen beinhaltet weiterhin eine stärkere Sen- ibilisierung beim Thema „Mobilität“, um die Vorzüge on klimafreundlichen Verkehrsmitteln sowie Möglich- eiten der Kompensation von CO2-Emissionen hervor- uheben. Nach dem durch das Bundesumweltministerium er- lgreich geförderten Projekt „Klimaschutz im Sport“ eißt es, das Engagement des Sports im Bereich des Er- alts der biologischen Vielfalt weiter zu bestärken. Das usgerufene „Internationale Jahr der Wälder“ kann im inne des Erhalts der Biodiversität, des Bodenschutzes owie des Erhalts einer gesunden Waldstruktur in direk- r Verbindung zum naturfreundlichen Sport aufgegrif- n werden. Die Kompetenz des organisierten Sports ollte bei der „Waldstrategie 2020“ eingebracht werden, m fachspezifische Kenntnisse im Breiten- und Freizeit- port und im Tourismus zu nutzen. Angesichts diverser ationaler und internationaler Sportveranstaltungen und eren touristischer Vermarktung soll ein Preis ausgelobt erden, der besonders gute Beispiele für die Verbindung on umweltfreundlichen Sportangeboten mit dem Tou- smus würdigt. Auch die klima- und umweltfreundliche Weiterent- icklung von Sportstätten spielt in unserem Antrag eine entrale Rolle: Der Sanierungsbedarf bei Sportstätten in eutschland wird zurzeit auf circa 42 Milliarden Euro eschätzt. Trotz des Konjunkturpaketes II lassen sich ielerorts ein zu hoher Energie- und Ressourcenver- rauch bei den Sportstätten feststellen, sei es beispiels- eise durch veraltete Heizungsanlagen oder eine chlechte Dämmung. Daher ist aus unserer Sicht die För- erung von Beratungsangeboten für Sportvereine zu au, Erhalt und Sanierung von Sportanlagen unerläss- ch. Im Mittelpunkt dieser Angebote stehen Beratungen ezüglich der Umweltsituation von Sportanlagen – zum eispiel bezogen auf den Anlagenbedarf oder die Natur- erträglichkeit –, aber auch Beratungen bezüglich Öko- hecks sowie sportartspezifischer Handlungsempfeh- ngen. Bei der Förderung von Sportanlagen durch den und sollen die Faktoren des Umwelt- und Klimaschut- es entsprechend neuer Standards weiter berücksichtigt erden, um damit zu einem nachhaltigen Sportstätten- au in Deutschland beizutragen. Auch soll der Dialog wischen der Bundesregierung, den Bundesländern, den Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 12887 (A) ) )(B) Bundessportfachverbänden, den Verbänden der Eigentü- mer und Nutzer wie auch den beteiligten Sport- und Um- weltorganisationen weiter konstruktiv fortgeführt wer- den, um unter anderem Konzepte zum Abbau des Sanierungsstaus bei Sportanlagen insgesamt zu entwi- ckeln. Die Umwelt macht an keinen Landesgrenzen halt, wie auch der Sport als gesellschaftliche Bewegung diese längst überwunden hat. Bei internationalen Großsport- veranstaltungen wird indes umso deutlicher, dass etwaige Umweltbelastungen und Schäden durch das Sporttreiben dem Verursacherprinzip nach einbezogen werden müs- sen. Internationale Sportbegegnungen sind demnach aus umwelt- und sportpolitischer Sicht Herausforderung wie gleichzeitig auch eine enorme Chance, um auf die ge- meinsame Verantwortung beim Umwelt- und Klima- schutz hinzuweisen. Dass wir in Deutschland im Sport diese Herausforderung annehmen und als Chance be- greifen, zeigt sich aktuell besonders gut bei der FIFA Frauen-WM 2011 im eigenen Land. Das Umweltkonzept „Green Goal“ der Fußballweltmeisterschaft 2006 hat ei- nen enormen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz in der Vergangenheit geleistet. Dieses bewährte Konzept wird bei der diesjährigen FIFA Frauen-WM ebenso eine große Rolle spielen, um unter anderem CO2-Emissionen zu vermeiden oder zu kompensieren. Im Rahmen einer solchen Großsportveranstaltung kann im eigenen Land wie auch weit über die Landesgrenzen hinaus für eine stärkere Akzeptanz und Sensibilisierung der Bevölke- rung für den Umwelt- und Klimaschutz eingetreten bzw. geworben werden. Auch die Bewerbung München 2018 mit dem Ziel der Austragung der Olympischen und Paralympischen Win- terspiele 2018 verdeutlicht eindrucksvoll, wie eine inter- nationale Großsportveranstaltung umweltverträglich und nachhaltig durchgeführt werden kann. Das 186-seitige Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept der Bewerbung München 2018 wurde bereits international gelobt und als wegweisend bezeichnet. Bei einem Zuschlag der Olym- pischen und Paralympischen Winterspiele stehen für 18 Umweltleitprojekte sage und schreibe mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung. Die Bewerbung München 2018 zeigt, dass sozial, ökologisch und ökono- misch nachhaltige Winterspiele möglich sind. Mit Inno- vationen wie dem Olympischen Dorf als Plus-Energie- Dorf und neuer Umwelttechnik können bei Olympischen Spielen neue Standards gesetzt werden. Mit den größten- teils bereits bestehenden Sportanlagen und damit mini- mal notwendigen Eingriffen in die Natur könnte ein grü- nes Erbe für die Region und für Deutschland geschaffen werden. Zudem können durch Investitionen in Gold Standard für Klimaschutzprojekte auf allen fünf Konti- nenten circa 284 000 Tonnen CO2 eingespart werden. Dies ist jene Menge CO2, die durch den Luft- bzw. Rei- severkehr zu den Winterspielen unvermeidlich entstehen und so ausgeglichen werden könnten. Grundsätzlich sol- len bei künftigen Bewerbungen um Sportgroßveran- staltungen in Deutschland Konzepte zum Schutz der na- türlichen Lebensgrundlagen, des Klimas sowie für eine nachhaltige Sport- und Regionalentwicklung unterstützt werden. B w g p g g d fü s d v C „ D n u u te d u d lo c s u g s fl G u n m d L s Z n fr g g R d s fa re n P B g s d d a A m s (C (D Selbst der bisherige sportpolitische Sprecher von ündnis 90/Die Grünen, Winfried Hermann, hat die Be- erbung München 2018 als ein „durch und durch ökolo- isches Projekt“ gelobt – wohingegen sich die Grünen er Parteitagsbeschluss zu später Abendstunde und ohne roße Diskussion oder Anhörung von Sachverständigen egen die Bewerbung ausgesprochen haben. Das zeigt ie Widersprüchlichkeit der Grünen. Die Pro-Argumente r die Bewerbung will man bei den Grünen augen- cheinlich auch aus den eigenen Reihen nicht hören, we- er von den elf Grünen des Münchener Stadtrates noch om eigenen sportpolitischen Sprecher oder „Fußball- laudia“ Roth. Mit der Ablehnung der Bewerbung Münchens um Grüne Spiele“ scheitert die Sportpolitik von Bündnis 90/ ie Grünen an der eigenen Agenda. Anstatt eines eige- en Antrages zum Thema Umwelt- und Klimaschutz nd konstruktiven Argumenten konstatiert man Protest nd Ablehnung. Winfried Hermann merkte in einem In- rview abschließend an, dass „der halbe bayrische Lan- esverband der Grünen selbst Ski auf den ökologisch so nmöglichen Pisten fährt.“ Es ist mehr als traurig, wenn ie Grünen erschreckend undifferenziert ein solch öko- gisch wegweisendes Projekt wie die Bewerbung Mün- hen 2018 versuchen national wie international zu be- chädigen. Lassen Sie mich zuletzt kurz auf das Thema Sport nd Immissionen eingehen. Beim Sport entstehen natur- emäß Geräusche bis hin zu Lärm. Hierbei kommt es ich nicht selten zu einem klassischen Interessenskon- ikt zwischen den Sportreibenden und Anwohnern. rundsätzlich sind beide Interessenslagen anzuerkennen nd zu respektieren. Die Sportanlagenlärmschutzverord- ung hat nach dem Inkrafttreten 1991 zu einem ange- essenen Interessenausgleich und zu einer langen Phase er Beruhigung dieses Themas geführt. Die Fraktion Die inke konnte mit ihrem Antrag zuletzt im Sportaus- chuss ihre Forderungen nicht überzeugend begründen. udem liegt die Zuständigkeit hinsichtlich der Verord- ungen bei den Bundesländern. Eine informelle Um- age der Länder und zuständigen Landesbehörden hat ezeigt, dass kein Bedarf zur Änderung der Sportanla- enlärmschutzverordnung gesehen wird. Bestehende egelungen werden sogar bezüglich der Vollzugspraxis es Bundes-Immissionsschutzgesetzes gelobt. Erst gestern wurde der Kinderlärm durch unseren Be- chluss unter einen besonderen Schutz gestellt. Eine um- ssende Privilegierung verschiedener Akteure und Inte- ssengruppen bringt uns ordnungspolitisch am Ende icht weiter. Dennoch ist ein differenzierter Blick auf die roblematik unverzichtbar: Unklar ist beispielsweise die eurteilung von sogenannten freien Jugendeinrichtun- en wie Bolzplätzen, Skate-und Basketballanlagen hin- ichtlich des Lärms. Die Koalition wird dafür sorgen, bei er Bundes-Immissionsschutzverordnung Bolzplätze in ie Privilegierung mit aufzunehmen. Mein Appell geht n die Umsetzung der Landesverordnungen: Bei der usweisung von Wohngebieten und Nutzungsplänen üssen künftig die Vereinbarkeit verschiedener Interes- enslagen stärker beachtet werden. 12888 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 (A) ) )(B) Der Sport kann zusammen mit der Politik einen be- deutenden und vor allem nicht zu unterschätzenden Bei- trag zum Umwelt- und Klimaschutz leisten. Lassen Sie uns den Sport im Alltag wie zu Großsportereignissen und vor allem die Bürgerinnen und Bürger in den Verei- nen weiterhin in ihrem Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz bestärken. Lassen Sie uns die Bereiche Sport und Umweltschutz nicht als Widersprüche oder Gegensätze begreifen, sondern lassen Sie uns zusammen nach der Vereinbarkeit, der gegenseitigen Förderung und innovativen Lösungsansätzen fragen. Eine dem Grund- satz der Wahrung der Schöpfung folgende christlich- liberale Sportpolitik unterstützt den organisierten Sport auch künftig kraftvoll bei den gemeinsamen Herausfor- derungen, um den Klima- und Umweltschutz im und durch den Sport weiter zu fördern. Dieter Stier (CDU/CSU): „Im Namen aller Organi- satoren und Beteiligten verspreche ich, dass wir an den Olympischen Spielen teilnehmen und dabei unsere Um- welt schonen, die gültigen Regeln der Natur respektieren und befolgen und uns dabei einem Sport der Nachhaltig- keit und Umweltverträglichkeit und möglichst hoher CO2-Neutralität verpflichten, im wahren Geist der Sport- lichkeit, für die Bewahrung unserer Umwelt und Schöp- fung und für die Zukunft nachfolgender Generationen.“ Nach erfolgreicher Bewerbung für die Olympischen Winterspiele könnten wir uns in Anlehnung an den ak- tuellen Schwur der Kampfrichter mit diesem „Ökologi- schen Olympischen Eid“ 2018 der Welt präsentieren. Die aktuelle deutsche München-Bewerbung ist beispiel- haft in ihrer umweltverträglichen und ressourcenscho- nenden Konzeption. Das betrifft beispielsweise das Sportflächenmanagement. Für 77 Prozent des Flächen- bedarfs greift man auf bereits existierende Sportareale zurück. 22 Prozent der skisportlich genutzten Flächen werden dafür nur vorübergehend erbaut, sodass im Sinne einer umfassenden Umweltverträglichkeit der Flächen- entzug gering ist. Allein die Fläche eines Fußballfeldes muss für die Durchführung der Olympischen und Para- lympischen Winterspiele in München neu erschlossen werden – ein Novum in dieser Qualität und Quantität. Ich wünsche mir, dass die Winterspiele aktive Vorbild- wirkung für nationale große und kleine Sportveranstal- tungen haben werden. Denn auch die Bauplanung für das Olympische Dorf und alle Fragen der Verkehrserschließung und Mobilität verfolgen das Ziel der Umweltverträglichkeit, um unse- ren Lebens- und Sportraum „Natur“ aktiv zu bewahren. Für das Anliegen des Umwelt- und Naturschutzes müs- sen wir daher den Sport als umfassenden Partner weiter- entwickeln und den Sport als Medium für einen um- fassenden Umweltschutz begreifen und nutzen. Der vorliegende Antrag der Fraktionen CDU/CSU und FDP greift dabei dieses „rationale Interesse an einer nachhal- tigen Nutzung und Nutzbarkeit des Raumes für das Sporttreiben“ auf. Es gibt dafür verschiedene Ansätze, die wir konsequent verfolgen müssen, wenn wir uns die- sem wichtigen Thema aufrichtig und gewissenhaft verschreiben. Dazu gehört vor allem der Bereich der Bil- dung und Kommunikation. Eine frühkindliche Umwelt- b s s a e b fü s s im lä h te T d to g n b E W a h s u b fo ü S te m v a to s u b v H P w li U h d U S e u z p d c (C (D ildung – etwa in der Schule – gibt es bereits in ver- chiedener Form. Doch wir müssen diese ausbauen, odass auch Erwachsene und somit unsere Gesellschaft ls Ganzes Umwelt und Sport in einem Miteinander, als twas Selbstverständliches erkennen. Ich bin dabei der festen Überzeugung, dass das Wer- en für unsere Natur durch den Sport mit einem Werben r den Sport verbunden werden muss, um erfolgreich zu ein. Der Wunsch nach Bewegung in einem Teil der Ge- ellschaft ist offensichtlich. Hier in Berlin wird mir das mer sehr deutlich. Durch die Vielzahl von Marathon- ufen bleibt es mir präsent. Und das Verlangen nach Er- olung und Natur – auf der anderen Seite – ist unbestrit- n. Beim jüngsten Besuch der ITB, Internationale ourismus-Börse, konnte man ein Wachstum der Zahl er Anbieter von Naturtourismus im Bereich des Städte- urismus erkennen. Und an diese Suche nach Bewe- ung der Bürgerinnen und Bürger und diese Sehnsucht ach Wald und Grün müssen wir andocken – mit Ange- oten, die sie in die Natur bringen – und – das ist das ntscheidende – die dies umweltverträglich gestalten. eshalb also nicht durch gezielte Bürgerinformationen uf die Vielfalt der sportlichen Aktivitäten in ihrer Nähe inweisen, ihnen zeigen, welche Möglichkeiten für portliche Betätigung ihre Umgebung bietet und wie dies mweltverträglich erfolgen kann? Daher lassen Sie uns eine Kampagne mit auf den Weg ringen, in der wir nicht nur die Kinder in der Schule in- rmieren, sondern alle Bürger in ihrem jeweiligen Kiez ber ihren nahen Park, den Stadtwald oder die nahen portplätze und über die individuellen Sportmöglichkei- n dort aufklären. Eine andere Form der Aufklärung und Information üssen wir den Vereinen und Organisatoren von Sport- eranstaltungen offerieren. Diejenigen, die Sport für ndere organisieren, müssen wir als wichtige Multiplika- ren für unser Anliegen eines „sportlichen Umwelt- chutzes“ begeistern und unterstützen. Daher gilt ihnen nsere Aufmerksamkeit, als eine der ersten. Aber vergessen wir nicht diejenigen, die Infrastruktur ereithalten: Betreiber, Sportvereine und Eigentümer on Sportstätten. Dieser Gruppe müssen wir zum einen andreichungen geben, die sie auf umweltfördernde rogramme hinweisen. Entscheidend ist aber zum anderen, dass wir ihnen irtschaftliche Anreize schaffen, ihren Sportstätten bau- che Veränderungen zukommen zu lassen, die aktiv der mweltverträglichkeit dienen. Und zur Aufklärung ge- ört ein Miteinander innerhalb der Bundes- und der Lan- esregierungen und der Verwaltungen Deutschlands. m ein intelligentes Sanierungskonzept der deutschen portanlagen zu bekommen, müssen Sportverbände und ben auch Vertreter der Belange des Natur-, Umwelt- nd Tierschutzes mit den Ebenen der Verwaltung früh- eitig zusammenwirken. In diesem Antrag wird zum einen deutlich, wie kom- lex der Umweltschutz ist. Zum anderen wird aber auch eutlich, dass dem Sport eine umfassende gesellschaftli- he Bedeutung zukommt. Wir müssen den Bürgerinnen Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 12889 (A) ) )(B) und Bürgern auch ein Gebiet für Sport zugänglich ma- chen können, das eine gewisse Nähe zu ihrem Quartier aufweist. Das bedarf auch eines gezielten Flächenma- nagements, das sich konkret auf sportliche Naherholung einstellt. Auch im Jahr 2011 wird täglich eine Fläche von um- gerechnet 200 Fußballfeldern versiegelt. Das entspricht nicht dem Umweltschutz und muss im Rahmen der Nachhaltigkeit mit bedacht werden. Gerade auch im Hinblick auf die Endlichkeit des Hauptproduktionsmit- tels „Boden“ für die Landwirtschaft und auch im Hin- blick auf die gerade geführte Energiediskussion müssen wir davon wegkommen, immer mehr Fläche zu versie- geln. Dieser Antrag kann daher nur eine Ergänzung sein für einen umfassenden Umweltschutz. Durch den Sport werden wir einen weiteren wichtigen Beitrag leisten. Unsere Aufgabe ist es dabei auch, die Weichen für ein reibungsloses Miteinander von Umwelt und Sport und von Sport und Gesellschaft zu ermöglichen: Bedenken wir also auch unsere bestehenden Standards und über- prüfen wir deren Zweckmäßigkeit. Ich greife dafür zum Beispiel die 18. Bundes-Immissionsschutzverordnung, BImSchV, auf. Wir müssen uns entscheiden was wir wollen; denn sportlich Aktive sind selten lautlos. Vielleicht wenn man sie im Fitnesscenter trifft, hinter schalldichten Fenster- scheiben, auf energieverbrauchenden Geräten, inmitten einer Natur-Doku auf einem der Plasmafernseher zwi- schen den einzelnen Sportgeräten. Aber wenn man Natur nicht nur virtuell erleben möchte, kann man Lärm nicht immer vermeiden. Wir wollen Natur- und Sportverbun- dene. Dann lassen Sie uns auch die Immissionsricht- werte von Sportanlagen überdenken. Dazu will ich gern den Vergleich zum sogenannten Kinderlärm suchen und zum Abschluss einmal in Anlehnung an das Oberverwal- tungsgericht Münster einen Ausblick für den Sport wa- gen: „… Lärm, der von sportlich Aktiven ausgeht, ist grundsätzlich allen Menschen zumutbar. Wer Sportlärm als lästig empfindet, hat selbst eine falsche Einstellung zu Sport.“ Wie Sie wissen, haben wir in dieser Sitzungs- woche bereits das Bundes-Immissionsschutzgesetz in Bezug auf Kinderlärm entrümpelt, auch in Richtung Sportanlagen sollten wir diesen Gedanken aufgreifen. Es geht um einen gesunden Interessenausgleich. Und um nichts anderes ist dieser Antrag bemüht: um einen Inte- ressenausgleich zwischen Natur und Sport, zwischen Umwelt und Gesellschaft. Daher bitte ich um Ihre unge- teilte Zustimmung. Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD): Sportlich ist das Jahr 2011 vollgepackt mit Ereignissen, Veranstaltun- gen und Entscheidungen. Wir hatten vor einigen Wochen die Turn-Europameisterschaft in Berlin, wir zählen die Tage bis zum Beginn der Endrunde der Fußball-WM der Frauen in unserem Land, und wir warten mit Spannung auf die Entscheidung über die Olympischen und Para- lympischen Winterspiele 2018, für deren Austragung sich die Städte München und Garmisch-Partenkirchen bewerben. Gleichzeitig sind die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Öffentlichkeit so präsent wie n p e n F a li k s n z z g z G g a re ru K u tr w F tr fl F d b d e s s e S d h n k h s u e g d w U d s e N h E F k (C (D ie. Was läge also näher, als Sport und Nachhaltigkeit olitisch miteinander zu verbinden? Dazu haben Sie nun einen Antrag vorgelegt, sehr ge- hrte Kolleginnen und Kollegen der Regierungsfraktio- en. In diesem Antrag stellen Sie eine ganze Reihe von orderungen auf, die durchaus lobenswert scheinen. Wir ls sozialdemokratische Fraktion begrüßen es ausdrück- ch, dass auch Ihre Fraktionen mittlerweile bei der Er- enntnis angekommen sind, dass Klima- und Umwelt- chutz auch in Verbindung mit anderen Politikfeldern icht im Abseits stehen muss. In Ihrem Antrag holen Sie unächst einmal Anlauf. Sie fordern die Unterstützung laufender Programme ur Umweltbildung für Kinder und Jugendliche, Pro- ramme zur Förderung und Beratung von Sportvereinen ur nachhaltigen Sportstättensanierung und viele mehr. rundsätzlich kann man dagegen eigentlich nichts sa- en. Ich wundere mich aber dennoch über das ein oder ndere. Ich wundere mich etwa darüber, dass Sie im Be- ich der Förderung von Sportstätten und deren Sanie- ng großzügig Programme fordern, die dann von den ommunen, den Ländern und den Landessportbünden mgesetzt werden müssen. Leider verschweigt der An- ag, wie diese dafür bezahlen sollen. Beim Weitsprung ären Sie damit schon übergetreten. Ich wundere mich auch darüber, dass Ihre beiden raktionen scheinbar so wasserscheu sind, dass Ihr An- ag die vielen Wassersportarten an und unter der Ober- äche komplett ignoriert. Im Wasser, in den Meeren, lüssen und Seen, zeigen sich die Folgen des Klimawan- els zum Teil deutlich früher als an Land. Daher ist es edauerlich, dass Ihr Antrag bestehende Programme, mit enen Wassersportverbände seit langem ihre Mitglieder inbinden, um Veränderungen an den Biotopen, in denen ie ihren Sport ausüben, zu dokumentieren, ignoriert. Es ist aber nicht nur die Tiefe, die Sie in Ihrem Antrag cheuen. Sie übersehen auch die Alpen – was man erst inmal schaffen muss. Vor 20 Jahren haben sich die taaten des Alpenbogens in der Alpenkonvention mit em Ziel zusammengeschlossen, den Alpenraum zu er- alten. Es gibt Zusatzprotokolle, die sich mit verschiede- en Aspekten dieses Vorhabens befassen, etwa mit Ver- ehr, Tourismus und Naturschutz. Die Bundesrepublik at diese Protokolle ratifiziert; sie bilden eine grenzüber- chreitende Grundlage für nachhaltige Sportpolitik im nd am Berg. Folgen des Klimawandels, etwa auftau- nde Permafrostböden, schmelzende Gletscher und re- elmäßige Unwetter, schaden der sportlichen Nutzung es Alpenraumes und führen zu Symptombehandlungen ie der Verbreitung von Schneemaschinen, durch die die rsachen der Veränderungen jedoch nur kaschiert wer- en. Die extremen Lebensräume, die Ozeane und Gipfel ind es, die als erstes den Klimawandel spürten. Sie sind s, die wirtschaftlich oft am stärksten von sportlicher utzung abhängen. Sie sollten daher auch in einer nach- altigen Sportpolitik gebührende Erwähnung finden. ine Erwähnung der Konvention in Ihrem Antrag, die orderung, sie als völkerrechtliche Grundlage zu stär- en, die Aufforderung an die Bundesregierung, hinsicht- 12890 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 (A) ) )(B) lich der Ratifizierung der relevanten Zusatzprotokolle auf die Schweiz einzuwirken, wäre daher wünschens- wert gewesen. Ich wundere mich bei Ihrem Antrag auch ein wenig darüber, dass Sie konsequent im Windschatten bleiben und Ihr Antrag sich darauf beschränkt, Vorschläge zu sammeln, die an anderer Stelle erarbeitet wurden. Gleichzeitig lässt Ihr Antrag aber Hinweise auf Institu- tionen vermissen, die sich nachhaltig und intensiv mit der Problematik auseinandersetzen. So erwähnen Sie noch nicht einmal die Arbeit des Kuratoriums Sport & Natur, das Sportvereine und -verbände mit über 3 Millio- nen Mitgliedern vertritt und – der Name sagt es bereits – sich dezidiert mit den Problemen auseinandersetzt, die Sie in Ihrem Antrag angehen wollen. Ich wundere mich darüber, dass Sie sich der gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Bedeutung des Sports bewusst sind, aber beispielsweise nicht auf die Idee kommen, eine Forde- rung hinzuzufügen, bei künftigen Gesetzesänderungen auch die betroffenen Bundesverbände des Sports zu kon- sultieren. An dieser Stelle sind Sie mit Ihrem Antrag dann wiederum zu kurz gesprungen. Ich wundere mich auch sehr darüber, dass Sie dem Deutschen Bundestag einen Antrag vorlegen, in dem einer nachhaltigen Sport- politik explizit ein „christlich-liberaler“ Stempel aufge- drückt werden soll. Der Klimawandel hat seinen Ur- sprung in menschlichem Handeln, unabhängig von Parteizugehörigkeit, und die Folgen des Klimawandels werden parteiübergreifend von uns und den folgenden Generationen getragen werden. Außerdem benötigt man kein Parteibuch irgendeiner Couleur, um sich an Sport zu erfreuen. Schutz von Klima und Umwelt ist, sei es im Sport oder in anderen Lebensbereichen, zu bedeutend, um ihn zum Spielball einer Partie parteipolitischen Ping- Pongs zu machen. Wenn es Ihnen also ernst ist mit den Anliegen, die Sie beschreiben, wenn Sie wirklich etwas bewegen wollen, wenn Sie etwas verändern wollen, dann sprechen Sie mit uns. Beziehen Sie die Oppositionsfraktionen ein. Ihr An- trag enthält viel Richtiges und Wichtiges, aber er hat auch seine Schwächen. Wir bieten Ihnen an, gemeinsam an einer nachhaltigen Sportpolitik zu arbeiten, die sich keine parteipolitischen Leibchen überzieht, sondern sich der bestehenden Probleme annimmt. Gerne können wir dafür den heute hier vorgelegten Antrag als Startpunkt verwenden. Ein altes Sprichwort sagt schließlich, dass man auch auf einem hinkenden Pferd formidabel reiten kann. Andernfalls wird es wohl dabei bleiben: viel An- lauf genommen, leider übergetreten und dann noch zu kurz gesprungen. Hans-Joachim Hacker (SPD): Die Koalitionsfrak- tionen haben einen Antrag vorgelegt, der die Integration der wichtigen Politikfelder Klima- und Umweltschutz sowie Sport enthält. Als Ziel wird eine verantwortungs- volle Sportentwicklung in Deutschland beschrieben. Ich gehe davon aus, dass Sie damit den Sport in seiner gan- zen Breite meinen und hierbei auch die vielen Tausende Ehrenamtler in Ihre Überlegungen einbeziehen. T d g b s a d im S b le z a d m B g a h d g g k d n v c h g D w le ta H w w s b d k D s re 6 d u n d R R B a B B k ti – A (C (D Sie haben in Ihrem Antrag unter Punkt eins auch das hema „Lärm und Sportanlagen“ angesprochen sowie ie Unklarheiten in der Beurteilung von „sog. freien Ju- endeinrichtungen wie Bolzplätzen, Skate- und Basket- allanlagen hinsichtlich des Lärms, der im Rahmen der portlichen Betätigung von Jugendlichen ab 14 Jahren usgeht“. Gestern haben wir über einen Gesetzentwurf er Bundesregierung zur Privilegierung von Kinderlärm Plenum diskutiert. In der zweiten Lesung hat die PD-Bundestagsfraktion einen Änderungsantrag einge- racht, der genau dieses Ziel verfolgt, nämlich die Privi- gierung von Lärm auf Spielstätten für Jugendliche bis um 18. Lebensjahr. Diesen Änderungsantrag haben Sie bgelehnt. Für mich stellt sich insofern die Frage nach er inneren Logik und Nachvollziehbarkeit Ihrer parla- entarischen Initiativen. In Ihrem Antrag haben Sie die undesregierung aufgefordert, einen Preis für besonders ute Beispiele auszuloben, die umweltfreundliche Sport- nlagen mit dem Tourismus verbinden. An dieser Stelle ätte es sich angeboten, einen Sportbereich zu erwähnen, er auf der einen Seite Tausenden Bürgerinnen und Bür- ern Spaß und Erholung in der Freizeit bietet und zu- leich in weiten Bereichen dem Ansatz gerecht wird, lima- und umweltverträglich zu sein. Ich meine hier en Wassersport, bei dem in über 5 000 Mitgliedsverei- en über 800 000 Mitglieder organisiert sind, von denen iele ehrenamtliche Arbeit leisten. In den unterschiedli- hen Sparten des Wassersports in Deutschland gibt es ohe Erwartungen an die Politik, die Rahmenbedingun- en für den Wassersport und Wassertourismus in eutschland zu verbessern. Die Bundesregierung steht in der Pflicht und Verant- ortung, zwei Anträge zum Wassertourismus aus der tzten Legislaturperiode, für die sich die SPD-Bundes- gsfraktion besonders eingesetzt hatte, abzuarbeiten. ier muss die Bundesregierung nunmehr Kreativität ent- ickeln, um dem Auftrag des Bundestages gerecht zu erden und die berechtigten Erwartungen der Wasser- portler zu erfüllen. Aus dem Kreis der Wassersportver- ände nenne ich die Bereiche des Kanutourismus und es Kanusports, die beide in herausgehobener Weise lima- und umweltfreundlich betrieben werden. eutschland hat ein rund 10 000 Kilometer langes zu- ammenhängendes Wasserwegenetz, ergänzt durch zahl- iche Seen. In diesen Wassergebieten betreiben über Millionen Bürgerinnen und Bürger Wassersport. Die in en Wassersportverbänden organisierten Ehrenamtler nd hauptberuflich Tätigen, aber auch die kleine Unter- ehmen in diesem Bereich schauen mit großer Sorge auf ie Pläne der Bundesregierung in Verbindung mit der eform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung. Beide eformentwürfe enthalten Kategorisierungen für die innenwasserstraßen, die bei den Wassersportverbänden uf Unverständnis stoßen, auch bei den gewerblichen innenschiffern und den kleinen Unternehmen, die oote und Kanus vermieten. Für die SPD-Bundestagsfraktion sage ich: Auch wir ritisieren Ihre Reformpläne, auch wenn von den Koali- onsfraktionen zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen man schaue sich diese bunte Koalition an – nun die bkoppelung der Kategorisierung der Binnenwasser- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 12891 (A) ) )(B) straßen von der WSV-Reform im Haushaltsausschuss in dieser Woche beschlossen wurde. Ich fordere die Koali- tionsfraktionen auf: Bleiben Sie bei der Verfolgung Ihres Antrags nicht bei Lippenbekenntnissen! Denken Sie daran, welche Leistungen der organisierte Wassersport wie auch die Sport- und Freizeitschifffahrt in der Vergangenheit erbracht haben. Sie müssen klare Antworten geben, was bei der WSV-Reform unter „Was- sertourismusnetz“ konkret zu verstehen ist. Welche Per- spektiven erhalten oder eröffnen Sie für den Wassertou- rismus und den Wassersport? Und wie sichern Sie, dass die von gemeinnützigen Wassersportvereinen in den zu- rückliegenden Jahrzehnten geschaffenen mitglieder- finanzierten Sportanlagen und die mit öffentlichen Mit- teln, insbesondere im Zuge des Aufbaus Ost, wieder geöffneten, ausgebauten und modernisierten Infrastruk- tureinrichtungen erhalten bleiben? Darauf müssen Sie – damit meine ich die Bundesregierung und die Koali- tionsfraktionen – Antworten geben, und zwar recht bald. Die vielen Wassersportlerinnen und Wassersportler, die Wassertouristen und kleinen Unternehmen in diesem Be- reich haben ein Recht darauf. Joachim Günther (Plauen) (FDP): Der vorliegende Antrag beschäftigt sich mit der Frage, wie Umwelt- und Klimaschutz durch den Sport gestärkt und gefördert wer- den können. Lassen Sie mich diesbezüglich auf einige Dinge eingehen, die mir besonders wichtig erscheinen. Ich denke wir kennen folgenden Tagesablauf alle: Man steht morgens auf, bringt die Kinder zur Schule, be- gibt sich dann voller Arbeitseifer ins Büro, und nach ei- nem langen Tag fallen noch all die kleinen Alltagstätig- keiten an, die der heimische Haushalt bereithält. Da bleibt wenig Zeit zur Entspannung. Es verwundert daher nicht, dass der moderne Mensch sich nur sehr selten in der freien Natur aufhält. Umso wichtiger ist es aus mei- ner Sicht, dass wir als Politiker uns dafür einsetzen, dass den Menschen in unserer schnelllebigen Welt, die so voll von den verschiedensten Anforderungen ist, die Natur als Erholungsraum für Sport und Freizeit erhalten bleibt. Dass ein dementsprechendes Interesse vorhanden ist, zeigt uns beispielsweise die seit Jahren boomende Lauf- bewegung mit einer Vielzahl an Veranstaltungen, wie Marathon- und Crossläufen; beispielhaft genannt seien hier der Rennsteiglauf und natürlich der Berlin-Mara- thon. Auch die wachsende Begeisterung für den Rad- sport beweist, dass Sport im Freien für viele Menschen heute zu einem erfüllten Leben gehört. So verzeichnete der Velothon, der vergangenes Wochenende in Berlin stattfand, eine Teilnehmerzahl von 13 000 Radsportbe- geisterten. Mit dem „Peakbreak“ (Österreichs erstes Etappenradrennen für jedermann) gibt es mittlerweile auch für Hobbyradler die Möglichkeit, an einem Radren- nen über mehrere Etappen durch die Alpen teilzuneh- men. Bei der diesjährigen Ausgabe des Rennens wird über sieben Etappen eine Distanz von über 1 000 Kilo- metern unter Überwindung von 18 000 Höhenmetern zu bestreiten sein. Man sieht also, dass das Bedürfnis der Menschen nach sportlichen Herausforderungen auch sei- tens der Wirtschaft aufgegriffen wird, indem immer mehr solcher Veranstaltungen organisiert werden. Das d re v s d a w in z E tu e s d d d d g s le g g U D L tu A w s w u A s b 1 c b G n re D R K m E im g s fö s tu S B d A (C (D arf aber nicht zu einer grenzenlosen Ausnutzung unse- r Natur führen. Wir müssen begreifen, dass es sich beim Verhältnis on Natur zu Mensch und umgekehrt um eine symbioti- che Verbindung handelt. Es ist also wichtig, dass wir ie Natur nicht nur als Ressource benutzen, sondern uns uch ihrem Schutz vor Ausbeutung und Verschmutzung idmen. So begründet sich ein umweltbewusster Sport dem rationalen Interesse an einer nachhaltigen Nut- ung und Nutzbarkeit des Raumes für das Sporttreiben. s gilt also, steigende Ansprüche, eine nachhaltige Leis- ngsfähigkeit und gesellschaftliches Wohlergehen mit- inander zu vereinbaren. In diesem Sinne werden schon eit langem zahlreiche Anstrengungen durch die Bun- esregierung in Kooperation mit den Sportverbänden, en Vereinen und den Sporttreibenden unternommen, ie wir weiter unterstützen und intensivieren müssen. So halten wir es für unerlässlich, dass die Umweltbil- ung und Umweltkommunikation bei Kindern und Ju- endlichen, aber auch bei Erwachsenen in den Fokus un- erer Bemühungen rücken. Zum Sport gehört manchmal ider auch Lärm. Man hört ja hier und da von Spannun- en, die es manchmal zwischen jugendlichen Fußballbe- eisterten und etwas älteren Anwohnern in der näheren mgebung von Bolzplätzen gibt. In Kenntnis solcher ifferenzen fordern wir in unserem Antrag, dass bei der ärmbeurteilung von sogenannten freien Jugendeinrich- ngen Rechtssicherheit zu schaffen ist, etwa durch die ufnahme von neuen, nicht zu engen Immissionsricht- erten und Öffnungszeiten in die Sportanlagenlärm- chutzverordnung. Dabei ist aus unserer Sicht allerdings ichtig, die staatliche Kontrolle der Spielgewohnheiten nserer Kinder nicht zu scharf zu gestalten. Klartext: uch wenn es in puncto Lärm auf gegenseitige Rück- ichtnahme ankommt, kann es nicht sein, dass wir Fuß- all spielende Jungen und Mädchen per Gesetz um Punkt 8 Uhr zurück an ihre heimischen Spielkonsolen schi- ken. Erst recht nicht, wenn wir uns im selben Augen- lick um den grassierenden Bewegungsmangel dieser eneration sorgen. Hier ist Augenmaß gefragt! Ich will an dieser Stelle auch einmal sagen, dass man icht alles rechtlich regeln muss, was man theoretisch chtlich regeln könnte. Ich möchte jeden Menschen in eutschland dazu auffordern, nicht immer gleich einen echtsanwalt zu Rate zu ziehen, sondern im Wege der ommunikation zu einem Interessenausgleich zu kom- en, ohne dass Gerichte entscheiden müssen. Ein weiteres Anliegen ist uns das bürgerschaftliche ngagement im Sport. All denen, die sich ehrenamtlich Sport als Trainer, Jugendbetreuer oder Ähnliches en- agieren, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Wir müs- en uns überlegen, wie wir solchen Einsatz noch mehr rdern können, gerade auch im Hinblick auf ökologi- che Aspekte. Noch ein paar Anmerkungen zu Sportgroßveranstal- ngen. Wir sind uns, glaube ich, alle bewusst, dass eine portgroßveranstaltung wie die Olympischen Spiele zu elastungen für die Umwelt führt. Daher fordern wir in iesem Antrag ja auch, dass bei der Bewerbung und ustragung solcher Veranstaltungen Fragen der Umwelt 12892 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 (A) ) )(B) und einer nachhaltigen Regionalentwicklung Rechnung getragen wird. Natürlich können selbst dann Verände- rungen einer Region nicht auszuschließen sein. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass es mit einer Haltung, wie sie die Kolleginnen und Kollegen von Bündnis 90/ Die Grünen an den Tag legen, sehr ruhig in Deutschland zuginge. Denn die Konsequenz aus einem unbedingten und absoluten Schutz der Umwelt und damit dem Vor- rang der Interessen der Wälder vor denen der Menschen wäre doch, dass sportliche Großveranstaltungen gar nicht mehr stattfinden! Kein Olympia, kein Sommermär- chen, keine Leichtathletik-WM und kein DFB-Pokal in Berlin, zu dem erst am Wochenende so viele Schalker und Duisburger Fans friedlich und mit Bus und Bahn an- reisten, um gemeinsam ein Fußballfest zu feiern. Deutschland wäre nicht nur ein ruhiges, nein, auch ein sehr trauriges Land. Das würde auch das Ende jeden ge- sellschaftlichen Miteinanders bedeuten. Wichtig ist, und deshalb haben wir es in diesen Antrag auch aufgenommen, dass der Dialog zwischen der Bun- desregierung, den Bundesländern, den Bundessportfach- verbänden, den Verbänden der Eigentümer und Nutzer wie auch den beteiligten Sport- und Umweltorganisatio- nen konstruktiv weitergeführt wird, um unter anderem Konzepte zum Abbau des Sanierungsstaus bei Sportanla- gen zu entwickeln. Dieser Punkt ist existenziell, denn wenn wir nicht wollen, dass unsere Kinder nur in Ein- kaufszentren und Innenstädten herumlungern und vor lauter Langeweile zu Drogen greifen oder sich ins Koma trinken, dann müssen wir ihnen auch Alternativen bieten! Deshalb ist es wichtig, gemeinsam mit den Vereinen die Sportstättensanierung weiter voranzutreiben. Wer also für ein sportliches Deutschland ist, wer Freude am Sport leben will, der stimmt unserem Antrag zu. Katrin Kunert (DIE LINKE): In Sachen Klima- und Umweltschutz sieht sich die Bundesregierung gegenüber anderen Staaten gern in der Vorreiterrolle und ist mutig beim Äußern von ambitionierten Zielen. Problematisch wird es hingegen, wenn die geäußerten Selbstverpflich- tungen nicht zielstrebig umgesetzt werden. Nun muss die christlich-liberale Sportpolitik ein- schreiten und legt mit einem entsprechenden Antrag eine Messlatte auf. Die Koalition nimmt Anlauf, aber wagt den Absprung nicht. Ich will das an drei Beispielen deut- lich machen: Erstens. Das 30-Prozent-Ziel bei der Reduktion von Treibhausgasen bis 2020 zu erreichen, wäre für Deutsch- land ein Leichtes. Schon im Jahr 2009 lagen die Emis- sionen 29 Prozent niedriger als 1990. Zudem sind die Klimaschutzziele nicht gesetzlich geregelt, was keinerlei Sanktionen bei Missachtung zur Folge hat. Die Bundes- regierung kann also ihre Ziele in alle Richtungen anpas- sen, ohne das Parlament zu beteiligen. Zweitens. Die Meeres- und die Waldpolitik der Bun- desregierung sind hauptsächlich an wirtschaftlichen In- teressen ausgerichtet und weniger am Naturschutz. g z F p k c z m s q z ri k h v p D d w F d W fe d z s n w M b c k tr R d in J e le z B z z „ b s D m m g (C (D Drittens. Die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesre- ierung umfasst zeitlich und quantitativ definierte und um Teil sehr anspruchsvolle Ziele. Zum Beispiel die lächenneuversiegelung von nicht mehr als 30 Hektar ro Tag, das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber durch fehlende onkrete Maßnahmen derzeit überhaupt nicht zu errei- hen. Hinzu kommt, dass bei sinkenden Bevölkerungs- ahlen der Wert im Grunde nach unten korrigiert werden üsste! Sie sehen, die Latte der Anforderungen wird immer o hoch gelegt, dass man bzw. die Bundesregierung be- uem darunter durchlaufen kann. Der Antrag zum Klima- und Umweltschutz im Sport eigt eine Reihe von Themen auf, die durchaus in die chtige Richtung gehen. Es sind aber nur Absichtsbe- undungen, konkrete Maßnahmen fehlen. Ich möchte auf drei Anstriche Ihres Antrages einge- en: Sie möchten Rechtssicherheit bei der Lärmbeurteilung on sogenannten freien Jugendeinrichtungen wie Bolz- lätzen, Basketballanlagen oder Skateanlagen schaffen. ie Linke hatte diesbezüglich einen Antrag eingebracht, en Sie alle hier im Haus abgelehnt haben. Derzeit – ich iederhole mein Beispiel aus dem Sportausschuss – sind rösche bei der Ausübung ihres Lärms mehr geschützt als ie Kinder und Jugendlichen auf den Sportanlagen in ohnanlagen. Der Bundesgerichtshof hat in einem Urteil stgestellt, dass zwar massive Störungen der Nachtruhe urch Froschlärm gelegentlich für den Nachbarn nicht umutbar seien, aber alle Frösche nach § 44 Bundesnatur- chutzgesetz geschützt sind. Weder dürfen sie entfernt och Teiche zugeschüttet oder Froschlaich entnommen erden. Im federführenden Umweltausschuss herrschte die einung, dass man Kindern in ihrem Lautverhalten eim Sport nicht beeinflussen könne, wogegen Jugendli- he und Erwachsene auf ihre „Lärmemissionen“ achten önnten. Mit dieser Begründung haben Sie unseren An- ag abgelehnt. Insofern wollen Sie nur ein bisschen echtssicherheit bei der Lärmbeurteilung. Zweites Beispiel: die Waldstrategie. Hier wollen Sie en Sport in die Waldstrategie 2020 einbinden. Ich frage: welche Strategie? Es wurde zwar angekündigt, Ende anuar 2011 die Waldstrategie vorzustellen. Bisher gibt s zwei Entwürfe dazu, aus dem Jahr 2010 und 2011. Drittes Beispiel: die Sportstätten in Deutschland. Im tzten Anstrich Ihres Antrages wollen Sie „den Dialog wischen der Bundesregierung, den Bundesländern, den undessportfachverbänden … um unter anderem Kon- epte zum Abbau des Sanierungsstaus bei Sportanlagen u entwickeln.“ Es gab über Jahre in Deutschland den Goldenen Plan“, nach 1990 den „Goldenen Plan Ost“, eide haben bis vor wenigen Jahren erhebliche Unter- tützung bei der Sanierung von Sportstätten geleistet. er Grund für die Einführung dieser Pläne lag im im- ens hohen Sanierungsbedarf. Im Jahr 2010 haben Sie it großer Mehrheit hier im Haus diesen Plan ersatzlos estrichen, auch wenn Staatssekretär Bergner immer Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 12893 (A) ) )(B) gern sagt, er sei ausgelaufen. Ich sage: Er wurde beer- digt! Es gibt derzeit einen Sanierungsstau von circa 42 Mil- liarden Euro bundesweit. Ein Großteil der Sportanlagen wurde in den 70er-Jahren gebaut und entspricht heute kaum mehr den Anforderungen in Sachen Barrierefrei- heit, Sicherheit und energetische Standards. Hauptpro- blem bei der Sanierung der Sportstätten ist die desolate Finanzausstattung der Kommunen. Deshalb kritisiere ich an Ihrem Antrag, dass die Kommunen auch nicht als „Dialogpartner“ genannt werden. Die Kommunen leis- ten den Löwenanteil an der Unterhaltung von Sportanla- gen. Insofern brauchen wir zur Beseitigung des Sanie- rungsstaus nicht wirklich ein Konzept, sondern vielmehr eine wirksame finanzielle Unterstützung für die Kom- munen und sonstigen Träger von Sportanlagen! Auch hier lehnen Sie seit Jahren unseren Vorschlag für einen gesamtdeutschen „Goldenen Plan“ mit einem Volumen von 50 Millionen Euro pro anno ab! Und nach all dem von mir Gesagten: Würden Sie Ihren Antrag als wir- kungsvoll und zielführend bezeichnen? Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Zunächst einmal möchte ich meine große Freude darüber ausdrücken, dass die Regierungskoali- tion sich eines Themas annimmt, das bei uns Grünen seit langem eine wichtige Rolle spielt: die Funktion des Sports für einen positiven Umgang mit Natur. Weder der Individual- noch der organisierte Sport sind jedoch per se Umweltschützer. Naturräume sind durch den Sport ebenso starken Belastungen ausgesetzt. Es ist also gut, seitens des Gesetzgebers eine systematische Verknüp- fung von Umwelt- und Klimaschutz mit dem Sport ein- zufordern. Nun gilt es, zu schauen, mit welchen Mitteln Sie dies versuchen und wie Sie die Akteure für eine ak- tive Mitarbeit gewinnen wollen. Richtig ist: Die Natur ist einerseits ein wichtiger Raum für den Sport. Andererseits ist sie vielfältigen ne- gativen Auswirkungen durch den Sport ausgesetzt. Rich- tig ist weiterhin – in Ihrem Antrag explizit genannt –, dass Umweltbelastungen und Schäden durch Sportakti- vitäten nach dem Verursacherprinzip getragen werden müssen und nicht auf Dritte abgewälzt werden dürfen. Negative externe Effekte gibt es nicht nur beim Sport- treiben; aber eben auch hier müssen sie mit in die Ge- samtkalkulation einfließen. Wir Grünen teilen und be- grüßen diese Einschätzung der Koalition. Wir haben dies seit Jahren gefordert. Internalisierung dieser Kosten bedeutet allerdings auch an vielen Stellen Erhöhung der Kosten für die Be- teiligten. Davon ist in Ihrem Antrag nichts zu lesen. Da- mit ist er vielmehr ein „Wohlfühlantrag“ und keine ehr- liche Analyse der notwendigen Schritte. Was bedeutet es denn konkret, Schäden durch den Sport bei uns oder in anderen Regionen der Welt zu verringern, auszugleichen und die Kosten dafür zu tragen? Wir brauchen mehr Um- weltbildung für Kinder und Jugendliche, mehr Be- ratungsangebote für die Sportvereine sowie umfang- reichere Forschungsprojekte am Bundesinstitut für Sportwissenschaft. Wir sind gerne bereit, Sie und die B Ih k rü B je g s „ R n s fü fo s n w R te D k a k B s ri e O Z d in te b A s ta O s B d G h u U M d re w n d k d ic te v d (C (D undesregierung bei der Umsetzung der Forderungen res Antrags zu unterstützen. Es müssen allerdings kon- rete Mittel dafür bereitgestellt werden, anstatt nur da- ber zu reden. Der Antrag vertritt außerdem die Auffassung, dass die undesregierung und die Sportverbände durch Leitpro- kte schon jetzt in vielen Bereichen ihrer Verantwortung erecht würden. Ein paar begrüßenswerte Leitprojekte ind aus grüner Sicht jedoch noch nicht genug. Von Verantwortung gerecht werden“ kann erst dann die ede sein, wenn verbindliche Standards auf allen Ebe- en zur Selbstverständlichkeit geworden sind. Davon ind wir noch weit entfernt. Wir dürfen uns nicht bloß r Nachhaltigkeitskonzepte einsetzen, wie es Ihr Antrag rdert, sondern wir müssen sie für alle Sportgroßveran- taltungen verbindlich machen und könnten uns damit och deutlicher, auch international, an die Spitze der Be- egung stellen. Umweltschutz ist kein Selbstläufer. Sie loben zu echt die Nachhaltigkeitskonzepte der Fußballweltmeis- rschaft der Frauen und der Olympiabewerbung 2018. och wer hat viele Jahre lang für diese Nachhaltigkeits- onzepte gekämpft? Wer sorgt durch mühevolle Detail- rbeit dafür, dass Vereinbarungen nicht nur Lippenbe- enntnisse bleiben? Es sind besorgte Bürgerinnen und ürger, die sich nicht ausreichend einbezogen fühlen. Es ind die Naturschutzverbände und es sind grüne Politike- nnen und Politiker von der Kommunal- bis zur Bundes- bene. Das Umwelt- und Nachhaltigkeitskonzept der lympiabewerbung München 2018 kann im Falle des uschlags dazu dienen, die negativen Auswirkungen auf ie Umwelt so gering wie möglich zu halten. Angesichts der Vorbehalte gegenüber der Bewerbung Teilen der Bevölkerung vor Ort und innerhalb der Par- i Bündnis 90/Die Grünen halte ich es jedoch für eine odenlose Übertreibung, dass dieses Konzept laut Ihrem ntrag „Sport im Einklang mit der Natur“ ermöglichen oll. Wie nachhaltig das Konzept, das derzeit vorliegt, tsächlich ist, ließe sich jedoch erst nach Abschluss der lympischen Spiele beurteilen. Der Umweltschutz hat ich durch das kontinuierliche Engagement besorgter ürgerinnen und Bürger etabliert. Es waren Menschen, ie nicht lockergelassen haben. Solange die Kritik der egnerinnen und Gegner im Raum steht, dürfen wir da- er auch bei der Olympiabewerbung 2018 nicht denken, nsere Hausaufgaben seien gemacht. In Ihrem Antrag loben Sie das Kapitel „Sport und mwelt“ im 12. Sportbericht der Bundesregierung. Ihrer einung nach dokumentiere dieses Kapitel anschaulich ie eben erwähnte These, dass der organisierte Sport be- its in „vielen Bereichen seiner Verantwortung gerecht“ erde. In einem 130-seitigen Bericht sind das allerdings ur etwas mehr als zwei Seiten, und zwar im vorletzten er sechs Teile des Berichts. Das Thema Umwelt ist ein lassisches Querschnittsthema und muss sich damit urch alle Bereiche ziehen. Mein Vorschlag wäre, wenn h Ihrem Antrag Glauben schenken darf, dass ein Kapi- l „Sport und Umwelt“ auch ganz zentral im ersten Teil orkommt. Der heißt nämlich: „Allgemeine Rahmenbe- ingungen der Sportpolitik“. 12894 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 112. Sitzung. Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 (A) (C) )(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über ihre Exportpolitik für konventionelle Rüstungsgüter im Jahr 2009 (Rüs- tungsexportbericht 2009) Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/5434 Nr. A.6 Ratsdokument 7017/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/5434 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2011)0076 Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/1492 Nr. A.29 Ratsdokument 7370/10 Drucksache 17/3608 Nr. A.33 Ratsdokument 13767/10 – Drucksachen 17/4200, 17/4588 Nr. 1.1 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verkehrsinvestitionsbericht 2010 – Drucksachen 17/4980, 17/5269 Nr. 1 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/5123 Nr. A.3 Ratsdokument 6163/11 Drucksache 17/5434 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2011)0095 Drucksache 17/5434 Nr. A.3 Ratsdokument 7569/11 Drucksache 17/5434 Nr. A.4 Ratsdokument 7592/11 Innenausschuss Drucksache 17/4116 Nr. A.4 Ratsdokument 15614/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.10 Ratsdokument 6007/11 Drucksache 17/5302 Nr. A.8 Ratsdokument 7044/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/5447 Nr. A.1 EuB-BReg 157/2011 (D Drucksache 17/5123 Nr. A.18 Ratsdokument 6571/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/3955 Nr. A.18 Ratsdokument 14035/10 Drucksache 17/5123 Nr. A.21 Ratsdokument 6525/11 Drucksache 17/5123 Nr. A.22 Ratsdokument 6528/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/5123 Nr. A.23 EuB-EP 2136 Drucksache 17/5302 Nr. A.11 Ratsdokument 6957/11 Drucksache 17/5302 Nr. A.12 Ratsdokument 6960/11 Drucksache 17/5434 Nr. A.17 EP P7_TA-PROV(2011)0082 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/3791 Nr. A.20 Ratsdokument 14679/10 Drucksache 17/4338 Nr. A.24 Ratsdokument 16336/10 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/4598 Nr. A.24 Ratsdokument 18211/10 Drucksache 17/4768 Nr. A.16 Ratsdokument 5160/11 112. Sitzung Berlin, Freitag, den 27. Mai 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ernst Hinsken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Ich betrachte es nicht als feinen Stil, wenn man als Berli-
    ner Senator in den Bundestag kommt, als Antragsteller
    eine elfminütige Rede hält und dann, nachdem sie wahl-
    kampfbetont herübergebracht wurde, von dannen zieht
    und die Kolleginnen und Kollegen, die auch etwas dazu
    zu sagen haben, nicht mehr anhört.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der SPD, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Bitte geben Sie das an Herrn Senator Wolf weiter.

    Meine Damen und Herren, ich habe mich mit diesem
    Antrag intensiv auseinandergesetzt. Ich habe alle
    35 Fragen gelesen, die Antworten genau studiert und bin
    zu einigen Ergebnissen gekommen, die ich Ihnen heute
    nicht vorenthalten möchte. Deshalb sage ich eingangs:
    Der Grundsatz, so viel Privat wie irgend möglich, und
    nur so viel Staat, wie unbedingt erforderlich, gilt nicht
    nur für die FDP; für diesen Grundsatz steht auch meine
    Fraktion.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen von der Linken:
    Sie haben – das zeigt Ihr Antrag – nichts dazugelernt. Zu
    viel Staat macht die Wirtschaft kaputt. Dafür gibt es ak-
    tuelle Beispiele. Schauen Sie einmal nach Griechenland:
    Hier arbeitet jeder vierte Erwerbstätige beim Staat. In
    der Bundesrepublik Deutschland ist es zurzeit jeder
    Vierzehnte. Dazwischen klafft also eine riesengroße Lü-
    cke, und da kommen Sie mit Ihrem Antrag und wollen
    Verstaatlichungsorgien feiern. Meine Damen und Her-
    ren, da machen wir nicht mit.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Genau!)


    Sie gehen von dem Ansatz aus, dass der Unternehmer
    zu verteufeln ist und dass die Devise „Staat, Staat, Staat;
    es gibt nichts Besseres“ immer in den Vordergrund ge-
    stellt werden muss. Wir lassen uns von ganz anderen
    Vorstellungen leiten und ziehen vor allen Dingen Konse-
    quenzen daraus, dass Ihre Vorgänger dies 40 Jahre in der
    DDR praktiziert haben und jetzt festgestellt werden
    muss, wohin der Zug ging, nämlich in den „Bahnhof
    Bankrott“. Auch das ist nicht von der Hand zu weisen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Ist der unterirdisch oder oberirdisch?)


    Es zeigt sich, dass Ihre Wahlprogramme und Ihr
    Wahlprogrammentwurf alle linken Ladenhüter beinhal-
    ten – bis hin zur Überführung von Schlüsselbereichen
    der Wirtschaft in Gemeineigentum und zur Verstaatli-
    chung auch anderer Bereiche. Wieder kommt zum Aus-
    druck: Sie wollen eine andere Gesellschaft.

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    (C (D (Ulla Lötzer [DIE LINKE]: Kommunales Eigentum ist keine andere Gesellschaft!)


    ier unterscheiden sich unsere Ansichten fundamental
    on dem, was Sie hier fordern. Pauschale Rekommunali-
    ierungen können nicht im Interesse der Allgemeinheit
    ein. Deshalb setzen wir von der Union auf PPP bzw.
    PP.

    Wir wollen verstärkt privates Kapital akquirieren. Für
    ns sind neue, innovative, effizienzsteigernde und damit
    ostensparende Beschaffungsmethoden erforderlich, mit
    enen die Pflichtaufgaben des Staates finanziert und ab-
    ewickelt werden können.

    Schon in der Großen Koalition haben wir die Rah-
    enbedingungen hierfür verbessert. Diese Rahmenbe-

    ingungen – ich möchte an das anknüpfen, was Herr
    ollege Tiefensee soeben gesagt hat – haben sich zwi-

    chenzeitlich auch in Deutschland bewährt. Von 2002
    is 2010 wurden Investitionen in Höhe von gut 5,9 Mil-
    arden Euro getätigt: vom Bund über 2 Milliarden Euro,
    on den Ländern 1,5 Milliarden Euro und von den Kom-
    unen 2,4 Milliarden Euro.

    Das Potenzial ist immer noch groß. Derzeit befinden
    ich über 100 größere Projekte in der Ausschreibung und
    orbereitung. Das ist gut so; denn richtig durchgeführte
    PP- bzw. ÖPP-Projekte führen erstens zur Entlastung
    er öffentlichen Haushalte, zweitens zu einer niedrigeren
    taatsquote, drittens zur Verbesserung des Standortes
    eutschland, viertens zu Wachstums- und Beschäfti-
    ungsimpulsen, fünftens zur Mobilisierung von priva-
    m Kapital, sechstens zur Umsetzung von Projekten, die

    nsonsten nicht realisiert werden könnten, und siebtens
    ur Freisetzung weiterer Investitionen. Wir alle, der
    taat, die Betriebe und die Bürger, profitieren davon.
    as sollte auch heute als Botschaft mit hinausgehen.

    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, klar ist aber
    uch: PPP ist kein Allheilmittel für die Bewältigung der
    chwierigen Haushaltslage, aber unbestritten ergibt sich
    in Effizienzvorteil. Zudem kann der Staat die benötig-
    n Güter oder Projekte mit PPP meist schneller, günsti-
    er und in höherer Qualität für den Bürger bereitstellen.
    as Einsatzspektrum für diese Programme ist breit, zum
    eispiel in den Bereichen Infrastruktur, öffentliche Bau-
    n, Verkehr, Kultur und Forschung.

    Lassen Sie uns alle einmal über den Tellerrand und
    ie Landesgrenzen hinausschauen und sehen, wie die
    achbarländer das machen. PPP hat sich in ganz Europa
    ewährt, und die Erfahrungen zeigen: Mit diesem Pro-
    ramm können Infrastrukturprojekte schneller und kos-
    ngünstiger realisiert werden. Hier können wir lernen.
    llein 2010 hatte Public-Private Partnership in Europa

    in Volumen von 18,3 Milliarden Euro. Deutschland be-
    gt den achten Platz. Hier ist, anders als Sie meinen,

    lso noch viel Luft nach oben drin.

    Wir wollen PPP nicht nur auf den Transportbereich,
    ie Verkehrsinfrastruktur fokussieren. 2010 haben des-
    alb die Investitionen durch PPP in anderen Bereichen
    ereits über die Hälfte ausgemacht. Die Erfolge sind
    norm und überall zu sehen: Straßen, Brücken, Schulen,
    üros, Krankenhäuser, aber auch sozialer Wohnungs-





    Ernst Hinsken


    (A) )


    )(B)

    bau, Luftraumüberwachung und sehr vieles mehr. Sie
    alle wurden und werden über dieses Programm abgewi-
    ckelt.

    Statt wie Sie von der Linken PPP zu verteufeln, ist es
    meiner Meinung nach vielmehr erforderlich, dass sämtli-
    che Rahmenbedingungen für PPP-Programme verbessert
    und Hemmnisse abgebaut werden. Wir wollen mehr
    Aufgaben durch private Unternehmer erledigen lassen
    und dadurch dringend notwendige Arbeitsplätze schaf-
    fen und zudem die Infrastruktur verbessern.

    Wir meinen auch – das sollte gerade in dieser Debatte
    zum Ausdruck kommen –: Mittelstand und PPP gehören
    zusammen. Der Mittelstand profitiert sehr stark davon.
    Dieses System stärkt die regionale Wirtschaft. Im
    Durchschnitt entfallen 83 Prozent des Auftragswertes
    auf mittelständische Unternehmen.

    Richtig ist, dass unabhängig von einer Beteiligung auf
    der Nachunternehmerebene mittelständische Unterneh-
    men und Handwerksbetriebe als direkte Partner an
    solchen Projekten beteiligt werden. Dabei dürfen Öffent-
    lich-Private Partnerschaften bisherige Investitionsvorha-
    ben des Staates nicht ersetzen. Ziel muss es deshalb sein,
    das Investitionsvolumen insgesamt zu erhöhen und die
    Wirtschaft das machen zu lassen, was sie besser kann als
    der Staat.

    Die einzelnen Projekte, die von den Vorrednern ge-
    nannt worden sind, haben das bereits eindrucksvoll zum
    Ausdruck gebracht. Ihr Antrag kommt aus der alten
    Mottenkiste. Ich schätze Sie persönlich, Frau Kollegin
    Lötzer; Sie haben anscheinend nicht daran mitgewirkt,
    sonst wäre nicht so etwas herausgekommen.

    Ich meine, Sie liegen damit völlig falsch. Gehen Sie
    in sich! Ziehen Sie Konsequenzen! Werfen Sie den An-
    trag in den Papierkorb und seien Sie bereit, unsere Argu-
    mente zu würdigen! Denn sie sind tausendmal besser als
    das, was Sie mit Ihrem Antrag bewirken wollen.

    In diesem Sinne herzlichen Dank für die Aufmerk-
    samkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat der Kollege Bernd Scheelen von der

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bernd Scheelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Es ist faszinierend, wie viel Lärm vier Personen er-
    zeugen können: Vielen Dank für den Applaus.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Du hast ihn ja verdient!)


    – Das wird sich zeigen.

    Der Kollege Toncar hat daran Anstoß genommen,
    dass mein Kollege Kahrs das Mantra von Schwarz-Gelb
    „Privat vor Staat“ als Ideologie bezeichnet hat.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Was es ja ist!)


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    (C (D h will das unterstreichen: Es ist Ideologie. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    s ist eine Ideologie, die krachend gescheitert ist. Sie ist
    diesem Jahr in Baden-Württemberg krachend geschei-
    rt, und sie ist insbesondere vor einem Jahr in Nord-
    ein-Westfalen krachend gescheitert. „Insbesondere“

    age ich deswegen, weil es im Landtagswahlkampf in
    ordrhein-Westfalen darum ging, gerade diese Ideologie
    ieder auszuhebeln. Die Bürger haben ein Mandat dafür
    egeben, das alles zurückzudrehen, was Schwarz-Gelb
    nter der Ideologie „Privat vor Staat“ in Nordrhein-
    estfalen angerichtet hat.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Sie haben nämlich den öffentlichen Unternehmen
    esseln angelegt, die ihnen sozusagen einen Tod auf Ra-
    n garantiert hätten. Sie haben ihnen nicht mehr als den
    tatus quo garantiert. Sie haben ihnen durch die Ände-
    ng des § 107 der Gemeindeordnung jede Entwick-
    ngsmöglichkeit genommen.

    Das alles haben wir mit der neuen rot-grünen Koali-
    on wieder zurückgedreht, und das ist in Nordrhein-
    estfalen sehr begrüßt worden. Die Bürger finden das

    brigens sehr gut, weil sie gerade zu den kommunalen
    nternehmen großes Vertrauen haben. Befragungen ha-
    en ergeben, dass über 61 Prozent der Bürger ihnen viel
    ehr trauen als anderen Unternehmen.

    Uns geht es nicht darum, für die öffentlichen Unter-
    ehmen Wettbewerbsvorteile gegenüber den privaten zu
    enerieren. Das ist nicht der Ansatz. Wir wollen viel-
    ehr Wettbewerbsgleichheit. Das ist das Ziel, das wir

    rreichen wollen. Wir wollen, dass öffentliche Unterneh-
    en die gleichen Chancen am Markt haben wie private
    nternehmen.

    Wer die Faktenlage kennt, weiß, dass sich öffentliche
    nternehmen in der Regel sowieso privater Unterneh-
    en bedienen, weil sie ihre Aufgaben nicht komplett al-
    in erfüllen können. Sie wissen sicherlich, in welchem
    aße das örtliche Handwerk von den Stadtwerken lebt.
    ie Auftragslage dort wäre ganz anders, wenn die Stadt-
    erke die Entfaltungsmöglichkeiten, die sie heute in
    ordrhein-Westfalen wieder haben – in anderen Ländern
    t es leider noch nicht so weit –, nicht hätten.

    Insofern ist es eine Ideologie. Ich will es Ihnen an-
    and Ihres Koalitionsvertrages entgegenhalten.


    (Johannes Kahrs [SPD]: An den werden sie ungern erinnert!)


    uch wenn Sie sich nicht immer daran halten, sollte man
    n lesen. Darin wird die Ideologie deutlich beschrieben.
    um Thema Verkehr steht im Koalitionsvertrag:

    Aufgabe der Privatwirtschaft ist es, Personenver-
    kehr, Gütertransport und Logistik zu betreiben.

    ann heißt es weiter:

    Aufgabe des Staates ist es, eine zukunfts- und leis-
    tungsfähige Infrastruktur zu garantieren …





    Bernd Scheelen


    (A) )


    )(B)

    Was heißt das denn übersetzt? Das heißt, der Staat ist der
    Büttel derjenigen, die Gewinne machen. Der Staat muss
    alles leisten, darf aber selber nicht an Gewinnen beteiligt
    werden. Dafür sind die Privaten zuständig. Das ist nicht
    unsere Ideologie.

    Zum öffentlichen Personennahverkehr schreiben Sie
    ganz unverblümt:

    Dabei werden wir den Vorrang kommerzieller Ver-
    kehre gewährleisten.

    Wer sich mit kommerziellen Verkehren in Städten aus-
    einandersetzt, der weiß, dass – als Folge der Privatisie-
    rung – die betreffenden Unternehmen Dumpinglöhne
    zahlen und trotzdem die Fahrpreise steigen. In diese
    Richtung wollen wir nicht gehen. Aber das ist die Ideo-
    logie, die Sie in Ihrem Koalitionsvertrag ganz unver-
    blümt niedergeschrieben haben.

    Ich komme auf den Antrag der Linken zurück. Der
    Grundsatz „Privat vor Staat“ hat allerdings nichts mit
    PPP zu tun. Ich glaube, da haben Sie – darauf haben
    schon einige Redner hingewiesen – einiges durcheinan-
    dergeworfen. Man sollte vielleicht der Öffentlichkeit er-
    klären, was eine Öffentlich-Private Partnerschaft – ÖPP
    oder auf Englisch PPP – eigentlich ist. Was kann man
    sich darunter vorstellen? Die Grundüberlegung ist, dass
    die öffentliche Hand und private Unternehmen auf Au-
    genhöhe miteinander verhandeln und einen Vertrag für
    ein Objekt schließen. Der Kollege Tiefensee hat vorhin
    Beispiele aus dem schulischen Bereich genannt. In vie-
    len Landesteilen der Republik lässt sich nachweisen,
    dass diese Partnerschaften funktionieren.

    Wie geht das genau? Viele Kommunen stehen vor
    dem Problem, dass die Schulen marode sind. Das kennen
    Sie alle sicherlich aus Ihren Heimatgemeinden. Wenn je-
    mand eine Kommune kennt, in der die Situation besser
    ist, der sage mir bitte Bescheid. Die rund 75 Schulen in
    meiner Heimatgemeinde sind jedenfalls fast alle in ir-
    gendeiner Form renovierungsbedürftig. Der Investitions-
    bedarf beträgt grob geschätzt 150 Millionen bis 200 Mil-
    lionen Euro. Wenn eine Kommune nun etwas für
    Bildung tun und das schulische System verbessern will,
    dann müsste sie eigentlich das dafür notwendige Geld
    auf dem Kapitalmarkt aufnehmen und es sofort investie-
    ren. Das könnte sie, wenn sie es denn dürfte. Aber so
    viel Kapital darf in der Regel keine Kommune aufneh-
    men. Da sind Regularien davor, die eine solche Kredit-
    aufnahme verhindern. Selbst wenn die Kommune es
    dürfte: Was würde sie dann machen? Sie würde ihre Pla-
    nungs- bzw. Architekturabteilung beauftragen, Pläne zu
    erarbeiten. Man darf aber nicht vergessen, dass die meis-
    ten Kommunen in den letzten 20 bis 30 Jahren diese Ab-
    teilungen abgebaut haben. Diese müssten also Private
    mit der Planung beauftragen. Wenn die Planungen durch
    die parlamentarischen Gremien durch sind, würde die
    Kommune private Unternehmen beauftragen, das ent-
    sprechende Projekt zu realisieren, und zwar mit dem
    Geld, das sich die Kommune – sofern sie es denn darf –
    zuvor geliehen hat. Das ist bisher der klassische Weg.

    Eine PPP funktioniert wie folgt: Ein Privater stellt das
    notwendige Geld zur Verfügung, realisiert nach Abspra-

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    (C (D he mit der Kommune das Projekt – darüber werden Veräge geschlossen; entscheidend ist die Vertragsgestalng – und betreibt das Projekt so lange, wie es der ebenszyklus vorsieht. Das ist Teil der Leistung. Der nterschied zwischen einer PPP und der klassischen Vaante ist die Lebenszyklusbetrachtung. Wenn wir ehrlich ind, müssen wir zugeben, dass die kommunalen Räte en Lebenszyklus nicht immer im Blick haben. Bei einer PP wird ein Objekt mit allen seinen Kosten bis zum nde nach etwa 25 oder 30 Jahren betrachtet. Diese Kosn werden berechnet. Die Kommune mietet das Objekt u einem festen Satz und hat immer ein funktionierendes bjekt. Nach 25 oder 30 Jahren geht es in ihren Besitz ber. Das ist PPP. Das ist kein Allheilmittel. Jede Kommune muss für sich entscheiden, ob sie ein rojekt so angehen will und angehen kann. Wir sind jeenfalls nicht bereit, dieses Instrument – es kann sinnoll sein, muss es aber nicht – einfach zu beseitigen. Ihr ntrag liefe aber darauf hinaus, dieses Instrument abzu chaffen. Das wollen wir nicht. Wir wollen, dass die ommunen in der Lage sind, selber zu entscheiden, ob PP für sie ein sinnvolles Modell ist. Sie behaupten in Ihrem Antrag, die PPP Deutschland G werde nur vom Bund und von Wirtschaftsunternehen betrieben. Das ist nicht richtig. Bund, Länder und ommunen halten einen Anteil von 57 Prozent, während ie private Wirtschaft einen Anteil von 43 Prozent hält. as heißt, Kommunen, die wollen, haben die Möglicheit, einzugreifen. In Nordrhein-Westfalen zum Beispiel ibt es eine Taskforce für PPP. Das Finanzministerium at ein Beratungsinstitut errichtet, das Kommunen berät, ie dieses Instrument nutzen wollen. Wir halten das für en richtigen Weg. Deswegen lehnen wir Ihren Antrag b. Vielen Dank. Als letztem Redner zu diesem Tagesordnungspunkt rteile ich nun das Wort dem Kollegen Christian von tetten von der CDU/CSU-Fraktion. Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her n! Der heute von der Linksfraktion eingebrachte Anag fordert in seiner Überschrift eine Beschleunigung er Rekommunalisierung und einen Stopp der Öffentch-Privaten Partnerschaften. Wenn man allerdings den ntrag genau liest, dann wird deutlich, dass das, was Sie eute hier einfordern, im Prinzip ein Generalangriff auf ie kleinen Handwerker, die kleinen Dienstleister und ie Kleinstunternehmen in den Städten und Gemeinden t. (Ulla Lötzer [DIE LINKE]: So ein Unsinn! Sämtliche Studien belegen, dass kleine Handwerker dadurch Vorteile haben!)


    (Beifall bei der SPD)