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    Plenarprotokoll 17/109 c) Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Garrelt Duin, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Flagge zeigen für die maritime Wirtschaft (Drucksache 17/5237) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Jutta Krellmann, Sabine Zimmermann, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Arbeitnehmerfrei- zügigkeit sozial gestalten (Drucksachen 17/5177, 17/5424) . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Röhlinger (FDP) . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12479 B 12479 D 12481 A 12482 D 12484 C 12485 C 12487 C 12497 D 12497 D 12499 B 12501 B 12502 A 12502 D 12504 C Deutscher B Stenografisch 109. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 24: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Zweiter Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung und Zukunftsper- spektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland (Drucksache 17/5572) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dr. Joachim Pfeiffer, Eckhardt Rehberg, Peter Altmaier, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Torsten Staffeldt, Dr. Martin Lindner (Berlin), Angelika Brunkhorst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die Zukunftsfähigkeit der ma- ritimen Wirtschaft als nationale Auf- gabe (Drucksache 17/5770) . . . . . . . . . . . . . . . . H H T T a b 12479 A 12479 B Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 12489 A 12490 D undestag er Bericht ung 13. Mai 2011 t : erbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ans-Werner Kammer (CDU/CSU) . . . . . . . homas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 25: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales zu dem Antrag der Abgeordneten Josip Juratovic, Anton Schaaf, Anette Kramme, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Faire Mobilität und soziale Sicherung – Voraussetzungen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit ab 1. Mai 2011 schaffen (Drucksachen 17/4530, 17/5425) . . . . . . . ) Beschlussempfehlung und Bericht des 12492 C 12493 D 12496 A 12497 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 12506 A 12508 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Dagmar Enkelmann (DIE LINKE) . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Johann Wadephul (CDU/CSU) . . . . . . . . . Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Sabine Zimmermann, Agnes Alpers, Jutta Krellmann, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Ar- beitsmarktpolitik neu ausrichten und nachhaltig finanzieren (Drucksache 17/5526) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 28: a) Antrag der Abgeordneten Birgitt Bender, Elisabeth Scharfenberg, Maria Anna Klein- Schmeink, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt aus der Reichsversicherungs- ordnung in das Fünfte Buch Sozialge- setzbuch überführen und zeitgemäß ausgestalten (Drucksache 17/5098) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Cornelia Möhring, Caren Lay, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Versorgung durch Hebammen und Entbindungspfleger sicherstellen (Drucksachen 17/2128, 17/4290) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Birgitt Bender, Fritz Kuhn, Elisabeth Scharfenberg, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Erhebung von Daten zu der Versorgung mit Heb- ammenhilfe sowie zur Arbeits- und Ein- kommenssituation von Hebammen und Entbindungspflegern sicherstellen (Drucksachen 17/1587, 17/4349) . . . . . . . B S M D E N B A L A Z E R la V g g p P A Z – – (T J A Z A u p S 12509 C 12510 A 12510 C 12511 D 12513 B 12515 B 12515 C 12516 C 12517 D 12519 B 12519 C 12519 D 12520 D 12521 D 12521 D 12522 A irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . echthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . rwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der ichtlinie 2009/43/EG des Europäischen Par- ments und des Rates vom 6. Mai 2009 zur ereinfachung der Bedingungen für die inner- emeinschaftliche Verbringung von Verteidi- ungsgütern (108. Sitzung, Tagesordnungs- unkt 14) aul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . nlage 3 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung: Beschlussempfehlung und Bericht: Faire Mobilität und soziale Sicherung – Voraus- setzungen für die Arbeitnehmerfreizügig- keit ab 1. Mai 2011 schaffen Beschlussempfehlung und Bericht: Ar- beitnehmerfreizügigkeit sozial gestalten agesordnungspunkt 25 a und b) ohannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP) . . . . . . nlage 4 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Arbeitsmarktpolitik neu ausrichten nd nachhaltig finanzieren (Tagesordnungs- unkt 27) ebastian Blumenthal (FDP) . . . . . . . . . . . . . 12522 A 12523 A 12523 D 12524 D 12526 A 12526 B 12527 B 12528 D 12529 A 12531 A 12533 B 12534 C 12535 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 III Anlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Antrag: Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt aus der Reichsversicherungs- ordnung in das Fünfte Buch Sozialgesetz- buch überführen und zeitgemäß ausgestal- ten – Beschlussempfehlung und Bericht: Ver- sorgung durch Hebammen und Entbin- dungspfleger sicherstellen – Beschlussempfehlung und Bericht: Erhe- bung von Daten zu der Versorgung mit Hebammenhilfe sowie zur Arbeits- und Einkommenssituation von Hebammen und Entbindungspflegern sicherstellen (Tagesordnungspunkt 28 a bis c) Lars Lindemann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12536 C 12537 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12479 (A) ) )(B) 109. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12529 Vizepräsident Eduard Oswald (A) (C)Berichtigung 108. Sitzung, Seite 12408 (D), der erste Absatz ist wie folgt zu lesen: „Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge- ehrte Kolleginnen und Kollegen! Zunächst einmal muss ich meinem Ärger über Verfahren der Bundesregierung Luft machen. Die Reform der Arbeitnehmerüberlassung wurde über ein Jahr lang lautstark angekündigt. Dann legte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vor, ohne Lohnuntergrenze. Diese folgte im Laufe des Ver- fahrens über einen Änderungsantrag. Heute, im dritten Anlauf, kommt nun ein Gesetzentwurf zur Kontrolle. Mittlerweile haben wir die Arbeitnehmerfreizügigkeit, aber noch keine allgemeinverbindlich erklärte Lohnun- tergrenze. Es wurde viel Zeit vertrödelt. Ich kann das ge- samte Verfahren nur als miserabel bezeichnen.“ (D)(B) Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12531 (A) ) )(B) van Essen, Jörg FDP 13.05.2011 Flach, Ulrike FDP 13.05.2011 Kauch, Michael FDP 13.05.2011 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.05.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Ackermann, Jens FDP 13.05.2011 Ahrendt, Christian FDP 13.05.2011 Aschenberg-Dugnus, Christine FDP 13.05.2011 Bahr (Münster), Daniel FDP 13.05.2011 Bernschneider, Florian FDP 13.05.2011 Blumenthal, Sebastian FDP 13.05.2011 Bögel, Claudia FDP 13.05.2011 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.05.2011 Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 13.05.2011 Bracht-Bendt, Nicole FDP 13.05.2011 Brandner, Klaus SPD 13.05.2011 Breil, Klaus FDP 13.05.2011 Brüderle, Rainer FDP 13.05.2011 Brunkhorst, Angelika FDP 13.05.2011 Burgbacher, Ernst FDP 13.05.2011 Buschmann, Marco FDP 13.05.2011 Canel, Sylvia FDP 13.05.2011 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 13.05.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 13.05.2011 Daub, Helga FDP 13.05.2011 Dr. Djir-Sarai, Bijan FDP 13.05.2011 Döring, Patrick FDP 13.05.2011 Dyckmans, Mechthild FDP 13.05.2011 Erdel, Rainer FDP 13.05.2011 F F D D D G G G G D H H H D H H D H D H D K A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ricke, Otto FDP 13.05.2011 riedhoff, Paul K. FDP 13.05.2011 r. Friedrich, Hans-Peter CDU/CSU 13.05.2011 r. Geisen, Edmund FDP 13.05.2011 r. Gerhardt, Wolfgang FDP 13.05.2011 oldmann, Hans- Michael FDP 13.05.2011 olombeck, Heinz FDP 13.05.2011 ruß, Miriam FDP 13.05.2011 ünther (Plauen), Joachim FDP 13.05.2011 r. Happach-Kasan, Christel FDP 13.05.2011 ardt, Jürgen CDU/CSU 13.05.2011 austein, Heinz-Peter FDP 13.05.2011 eil, Hubertus SPD 13.05.2011 r. Hendricks, Barbara SPD 13.05.2011 ermann, Winfried BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.05.2011 öferlin, Manuel FDP 13.05.2011 r. Höll, Barbara DIE LINKE 13.05.2011 off, Elke FDP 13.05.2011 r. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.05.2011 omburger, Birgit FDP 13.05.2011 r. Hoyer, Werner FDP 13.05.2011 amp, Heiner FDP 13.05.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12532 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 (A) ) )(B) Klimke, Jürgen CDU/CSU 13.05.2011 Dr. Knopek, Lutz FDP 13.05.2011 Kober, Pascal FDP 13.05.2011 Körber, Sebastian FDP 13.05.2011 Dr. Kolb, Heinrich L. FDP 13.05.2011 Kopp, Gudrun FDP 13.05.2011 Dr. h.c. Koppelin, Jürgen FDP 13.05.2011 Korte, Jan DIE LINKE 13.05.2011 Kramme, Anette SPD 13.05.2011 Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 13.05.2011 Kurth (Kyffhäuser), Patrick FDP 13.05.2011 Lanfermann, Heinz FDP 13.05.2011 Laurischk, Sibylle FDP 13.05.2011 Leibrecht, Harald FDP 13.05.2011 Leutert, Michael DIE LINKE 13.05.2011 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 13.05.2011 Liebich, Stefan DIE LINKE 13.05.2011 Lindemann, Lars Friedrich FDP 13.05.2011 Lindner, Christian FDP 13.05.2011 Dr. Lindner (Berlin), Martin FDP 13.05.2011 Link (Heilbronn), Michael FDP 13.05.2011 Dr. Lotter, Erwin FDP 13.05.2011 Ludwig, Daniela CDU/CSU 13.05.2011 Luksic, Oliver FDP 13.05.2011 Dr. Luther, Michael CDU/CSU 13.05.2011 Meierhofer, Horst FDP 13.05.2011 Meinhardt, Patrick FDP 13.05.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich D M M M M D N P P P P D D R D S S D S S S S D S S D S S D A (C (D r. Miersch, Matthias SPD 13.05.2011 öller, Kornelia DIE LINKE 13.05.2011 ücke, Jan FDP 13.05.2011 üller (Aachen), Petra FDP 13.05.2011 üller-Sönksen, Burkhardt FDP 13.05.2011 r. Neumann (Lausitz), Martin FDP 13.05.2011 iebel, Dirk FDP 13.05.2011 au, Petra DIE LINKE 13.05.2011 ieper, Cornelia FDP 13.05.2011 iltz, Gisela FDP 13.05.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 13.05.2011 r. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 13.05.2011 r. Reinemund, Birgit FDP 13.05.2011 oth, Michael SPD 13.05.2011 r. Ruppert, Stefan FDP 13.05.2011 änger, Björn FDP 13.05.2011 chäffler, Frank FDP 13.05.2011 r. Scheuer, Andreas CDU/CSU 13.05.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 13.05.2011 chnurr, Christoph FDP 13.05.2011 chulz, Jimmy FDP 13.05.2011 chuster, Marina FDP 13.05.2011 r. Schweickert, Erik FDP 13.05.2011 enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 13.05.2011 kudelny, Judith FDP 13.05.2011 r. Solms, Hermann Otto FDP 13.05.2011 patz, Joachim FDP 13.05.2011 teinbrück, Peer SPD 13.05.2011 r. Stinner, Rainer FDP 13.05.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12533 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur Umsetzung der Richtlinie 2009/43/EG des Euro- päischen Parlaments und des Rates vom 6. Mai 2009 zur Vereinfachung der Bedingungen für die innergemeinschaftliche Verbringung von Verteidigungsgütern (108. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 14) Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE): Sollte der Ge- setzentwurf der Bundesregierung heute eine Mehrheit im Bundestag finden, wäre dies ein deutlicher Rückschlag für die Kontrolle deutscher Rüstungsexporte. In Zukunft soll die deutsche Rüstungsindustrie nach dem Willen der Bundesregierung ihre Produkte noch unkontrollierter als bisher innerhalb der EU verkaufen dürfen. Es ist mehr als betrüblich, wie die Bundesregierung rüstungsindustrielle Interessen bedient, und es ist ärger- lich, dass die SPD hier mitzieht. Vor Ostern hatte die SPD noch in einem Antrag vollmundig gefordert, „die rüstungspolitischen Grundsätze nicht durch die Hintertür einer europäischen Harmonisierung zu verwässern“. Jetzt, wo der Gesetzentwurf, der genau dazu führen wird, auf dem Tisch liegt, war die SPD nicht einmal be- re is W V d G e B d s v m B D te E 7 v im d S n w s u le R n h S a g re v m P p d w d k n w e w a n V n w m ü b tu tr a Dr. h.c. Thierse, Wolfgang SPD 13.05.2011 Thomae, Stephan FDP 13.05.2011 Toncar, Florian FDP 13.05.2011 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 13.05.2011 Vogel (Lüdenscheid), Johannes FDP 13.05.2011 Vogler, Kathrin DIE LINKE 13.05.2011 Dr. Volk, Daniel FDP 13.05.2011 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 13.05.2011 Werner, Katrin DIE LINKE 13.05.2011 Dr. Westerwelle, Guido FDP 13.05.2011 Wieczorek-Zeul, Heidemarie SPD 13.05.2011 Dr. Winterstein, Claudia FDP 13.05.2011 Dr. Wissing, Volker FDP 13.05.2011 Wolff (Rems-Murr), Hartfried FDP 13.05.2011 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (C (D it, eine Anhörung durchzuführen. Aber verwunderlich t dieses Verhalten leider nicht. Schließlich war es der unschkandidat von Ex-Kanzler Schröder, Günter erheugen, der als EU-Industriekommissar maßgeblich ie Weichen für die EU-Richtlinie gestellt hat, auf deren rundlage jetzt der Gesetzentwurf vorbereitet wurde. Seit mehr als zehn Jahren bemühen sich die großen uropäischen Rüstungskonzerne um die Schaffung eines innenmarktes für ihre Güter. Mit dabei ist auch immer ie deutsche Rüstungsindustrie, die nach einer Harmoni- ierung der Exportbestimmungen ruft, aber den Abbau on Exportschranken meint. Man wolle endlich nicht ehr benachteiligt sein, heißt es da. Allein, woran diese enachteiligung festgemacht wird, bleibt ein Rätsel. eutschland zählt seit Jahren zu den fünf weltweit größ- n Rüstungsexporteuren. Allein 2009 wurden wieder xporte von Rüstungsgütern im Wert von mehr als Milliarden Euro genehmigt. Hinzu kommen noch die ielen Geschäfte, die über Tochterfirmen oder Partner Ausland abgewickelt werden: Heckler und Koch pro- uziert seine Kleinwaffen in Spanien und bald auch in audi-Arabien. Rheinmetall hat eine Technologiepart- erschaft in Algerien im Visier. U-Boote deutschen Typs erden in Griechenland und Südkorea gebaut. Nein, chlecht geht es der Rüstungsindustrie hierzulande nicht, nd in Zukunft soll diese Art von Geschäften noch er- ichtert werden. Dabei gäbe es genügend Anlass, schon die derzeitige üstungsexportpolitik zu kritisieren. In den letzten Mo- aten haben wir in den Staaten Nordafrikas und des Na- en Ostens hautnah miterleben können, wie Polizei und treitkräfte, die mit Waffentechnik „Made in Germany“ usgestattet waren, gegen die eigene Bevölkerung vorge- angen sind und noch vorgehen. Innerhalb von fünf Jah- n wurden sage und schreibe Rüstungsexporte im Wert on knapp 1 Milliarde Euro in diese Regionen geneh- igt. Ethisch und moralisch wäre es eigentlich unsere flicht, alles dafür zu tun, dass in Zukunft so etwas nicht assieren kann. Doch weit gefehlt: Mit der Umsetzung er EU-Richtlinie in dem vorliegenden Gesetzentwurf ill die Bundesregierung nun die Weichen dafür stellen, ass Rüstungsexporte noch weniger kontrolliert werden önnen. Mit dem Gesetz sollen sogenannte Allgemeine Ge- ehmigungen für bestimmte Rüstungsgüter eingeführt erden. Das heißt, Rüstungsfirmen brauchen sich nur inmal zu registrieren, um dann in der Folgezeit ohne eitere Genehmigungsverfahren diese Rüstungsgüter in ndere EU-Staaten ausführen zu können. Die Einzelge- ehmigung soll in Zukunft die Ausnahme werden, die ereinbarkeit von Rüstungsexporten mit den jeweiligen ationalen Vorschriften würde dann nur noch ausnahms- eise individuell geprüft. Die Rüstungsindustrie wird it größerer Eigenverantwortung selber Buch führen ber die getätigten Exporte und an wen sie geliefert ha- en. Da darf man gespannt sein. Wie das eigentlich für die Genehmigung von Rüs- ngsexporten zuständige Bundesamt für Ausfuhrkon- olle dann diese Informationen erhält, steht auf einem nderen Blatt. In welche Waffensysteme diese Rüstungs- 12534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 (A) ) )(B) güter dann eingebaut werden und in welche Staaten diese dann weiterexportiert werden, interessiert nicht weiter. Das ist fahrlässig, das ist gefährlich, das unter- läuft den Sinn des Verhaltenskodex für Rüstungsexporte der Europäischen Union. Quasi im Vorbeigehen wird noch eine andere Hürde eingerissen: Deutsche Kriegswaffen, die eigentlich nur in Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Prüfung expor- tiert werden dürfen, können in Zukunft pauschal im Rah- men einer allgemeinen Ausfuhrgenehmigung ausgeführt werden! Die Vorgaben des Grundgesetzes und des Kriegswaffenkontrollgesetzes werden zugunsten der Rüstungsindustrie einfach aufgegeben. Der Gesetzentwurf zur Schaffung eines einheitlichen europäischen Binnenmarktes basiert auf einer entspre- chenden EU-Richtlinie, die Ende 2009 beschlossen wurde. In der EU-Richtlinie werden noch andere überge- ordnete Grundsätze für den Umgang mit Rüstungsexpor- ten bestimmt, die damit auch für Deutschland Geltungs- kraft erlangen: Statt der bisher klaren Regelung, dass vor einem Weiterexport gelieferter Rüstungsgüter in andere Staaten eine Genehmigung des Lieferlandes einzuholen ist, soll nun der Empfänger nur noch „davon absehen“, die Ausfuhrbeschränkungen des Lieferlandes zu ignorie- ren. Außerdem soll der eigenständige Warencharakter der Rüstungsgüter mit dem Einbau in ein Waffensystem erlöschen – und damit würde auch jede weitere Geneh- migungspflicht erlöschen. Wie soll unter diesen Umstän- den dann bitte der Endverbleib verlässlich überprüft werden? Hier wird die gefährliche Fiktion aufrechterhalten, dass Rüstungsexporte innerhalb der EU harmlos sind. Es wird ausgeblendet, dass die EU weltweit der mit Ab- stand größte Rüstungsexporteur ist: 2009 wurden von den EU-Staaten Rüstungsexporte im Wert von mehr als 30 Milliarden Euro an Drittstaaten genehmigt! Wie man es dreht und wendet: Das Gesetz erschwert die Transparenz und Erfassung von Rüstungsexporten. Richtig, schon heute werden nicht alle Rüstungsexporte erfasst, aber das ist keine Rechtfertigung dafür, die Er- fassung noch weiter zu erschweren. Die Lieferanten von Rüstungskomponenten werden in Zukunft ein leichteres Geschäft haben. Versagen die deutschen Behörden die Genehmigung des Exports in einen Drittstaat, wird der Export einfach über einen anderen EU-Staat abgewi- ckelt. Ich weiß, „Rüstungskomponenten“ klingt erst ein- mal trivial, aber gepanzerte Fahrzeuge können die meis- ten Staaten selber bauen, Stabilisierungstechnik für die Geschütztürme der Kampfpanzer dagegen wenige. Glei- ches gilt für die Elektronik. Hier kommen dann die deut- schen Rüstungsfirmen ins Spiel. Schon heute übertrifft der Wert der Komponentenexporte aus Deutschland den der Waffenexporte. Das ist nicht trival! Das kann der Bundestag nicht wollen. Rüstungsexporte sind immer mit enormen Gefahren für die Sicherheit ganzer Regionen und der Menschen dort verbunden – und dies dank der Langlebigkeit der Waffen über mehrere Generationen. Rüstungsexporte ermöglichen Kriege und heizen Konflikte an. Den Inte- ressen und den Forderungen der Rüstungsindustrie nach e m d A z s d w m w s u s g c e A n s S te u d u a d w k s g b u s te e s d s w d s A g n A (C (D inem freien Markt einen höheren Stellenwert einzuräu- en, ist mehr als zynisch und skrupellos. Die Linke wird eswegen mit Nein stimmen. nlage 3 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Beschlussempfehlung und Bericht: Faire Mobilität und soziale Sicherung – Vorausset- zungen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit ab 1. Mai 2011 schaffen – Beschlussempfehlung und Bericht: Arbeit- nehmerfreizügigkeit sozial gestalten (Tagesordnungspunkt 25 a und b) Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP): Seit fast wei Wochen genießen unsere mittel- und osteuropäi- chen Nachbarn nun endlich eine entscheidende Freiheit, ie Freiheit, dort in der Europäischen Union zu arbeiten, o sie es selbst wollen – auch bei uns. Es ist kein Ruh- esblatt für die gesamte deutsche Politik gewesen, dass ir zusammen mit Österreich die Einzigen gewesen ind, die sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft haben, m dies hinauszuzögern. Jetzt können endlich alle Men- chen aus den am 1. Januar 2004 beigetretenen EU-Mit- liedstaaten auch in Deutschland nach einer Stelle su- hen, wenn sie es denn wollen. Ich möchte das noch inmal festhalten, weil es mir persönlich wichtig ist: lle diejenigen, die Ängste geschürt und nebulös vor ei- er Gefahr aus dem Osten gewarnt haben, sollten sich chämen. Das war unanständig! Gut, dass damit jetzt chluss ist. Freizügigkeit ist eine der vier Grundfreihei- n der Europäischen Union, wir sollten sie achten und ns darüber freuen, dass wir sie haben. Wir als FDP tun as vorbehaltlos. Die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit ist eine Chance nd kein Grund, um Panik zu verbreiten. Wir sollten sie ls solche sehen und nicht Gefahren herbeifabulieren. Es ürfen jetzt mehr Menschen selbst entscheiden, wo und ie sie ihr Leben verbringen wollen, und wir als Politi- er sollten den Menschen diesbezüglich vertrauen, an- tatt unnötige Hürden aufzubauen. Als Europapartei be- rüßt die FDP die Einigung des Kontinents, und wir egrüßen auch die fleißigen polnischen, tschechischen nd lettischen Menschen oder woher aus der Europäi- chen Union sie auch kommen wollen, um hier zu arbei- n. Weil das ein so wichtiges Thema ist, zitiere ich noch inmal das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor- chung, also das IAB, das in seiner Stellungnahme für ie Anhörung wirklich eindeutig gewesen ist. Das IAB agt klipp und klar: „Mit gravierenden negativen Aus- irkungen auf Arbeitsmarkt und Gesamtwirtschaft ist emnach nicht zu rechnen.“ Das wusste auch jeder, der ich vorher ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hatte. ngesichts dessen sind Ihre Panikanträge, liebe Kolle- innen und Kollegen von der SPD und von der Linken, ichts weiter als ein unrühmlicher Versuch, auf einer ngstwelle mitzuschwimmen, die Sie teilweise selbst zu Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12535 (A) ) )(B) verantworten haben. Wenn wir zum Beispiel nach Groß- britannien schauen, wo die Freizügigkeit bereits seit 2004 gilt, kann man überhaupt nicht von Arbeitsmarkt- problemen reden. Und kommen Sie mir jetzt bloß nicht mit dem Mindestlohnargument, denn für unseren nördli- chen Nachbarn, für Dänemark, gilt genau dasselbe und einen gesetzlichen Mindestlohn haben die nicht. Soziale Verwerfungen? Fehlanzeige! Apropos Anhörung: Die Sachverständigen waren ja ausgesprochen klar in ihren Aussagen. Leider hat die Opposition offensichtlich nicht zugehört. Sie hätten et- was lernen können über die Arbeitnehmerfreizügigkeit. Das IAB geht insgesamt von einem positiven Effekt für unsere Wirtschaft aus. Die Geschichte der echten Ar- beitsmigration zeigt uns, dass Zuwanderer aus den neuen Mitgliedstaaten vor allem jung, gut ausgebildet und hoch motiviert sein dürften. Genau solche Menschen brau- chen wir in Deutschland, gerade wegen des Fachkräfte- mangels. Hierbei rechnet das IAB mit einer Nettozuwan- derung zwischen 100 000 und 140 000 jährlich. Das lindert den Fachkräftemangel ein bisschen, beseitigt ihn aber keinesfalls. Vor allem wird diese Zahl aber nicht unseren Arbeitsmarkt beschädigen. Abgesehen davon sind wesentliche Teile Ihrer Anträge inzwischen voll- kommen überholt. Bei der Zeitarbeit hat die Bundesre- gierung kühlen Kopf bewiesen und vorgesorgt. Ihre Hauruckmethoden hätten allen geschadet und keinem genützt. Dass Sie allen Ernstes die Arbeitnehmerfreizü- gigkeit zum Anlass genommen haben, um Ihrem übli- chen Zerstörungswahn gegenüber der Zeitarbeitsbranche freien Lauf zu lassen, ist wirklich unangemessen. In dieser Branche ist heute fast 1 Million Menschen beschäftigt. Die Zeitarbeit hat wie keine andere Branche Menschen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt eröff- net. Die konjunkturelle Entwicklung wird sich im Übri- gen jetzt wieder abflachen. Ich vermute, dass sich die Beschäftigtenzahlen in der Branche stabilisieren werden. Schon jetzt hören wir ja davon, dass es die Zeitarbeit schwer hat, neue Mitarbeiter zu finden. Kurzum, hier tritt genau das ein, was wir immer vorausgesagt hatten. Und das, was Sie immer vorausgesagt hatten, tritt genau nicht ein. Ich bin der festen Überzeugung, dass Zeitar- beit nicht zur Abwicklung von Stammbelegschaften füh- ren darf – das tut sie aber auch nicht. Beim Thema Equal Pay wird ja schon dort an einer Lösung gearbeitet, wo dies auch gemacht werden soll, nämlich in der Branche selbst. Auch da bin ich optimistisch, dass wir bald einen guten Kompromiss sehen werden. Ich halte dies für eine vernünftige und liberale Lösung. Wir waren auf die Ar- beitnehmerfreizügigkeit gut vorbereitet. Wirklich witz- los ist dann schließlich Ihre Verknüpfung der Arbeitneh- merfreizügigkeit mit der Mindestlohnfrage. Das ist einfach ein völlig herbeikonstruierter Zusammenhang. Wir haben ein gut funktionierendes Tarifsystem. Das zeigt sich ja auch gerade dort, wo besonders niedrige Löhne gezahlt werden und auch keine höheren zu erwirt- schaften sind, beispielsweise bei den Gebäudereinigern. Aber das wissen Sie ja besser als ich. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, ihre neueste Auftragsstudie zum Thema war ja wieder einmal eine Offenbarung. Eine neue Runde im fröhlichen Min- d a Ic k w k v n n h s fe g a S c T im d d s a u G D a A tr re u s g s A d b A re 1 lu w tr d b ra (C (D estlohndreisatz. Beschäftigungseffekte lieber einmal usgespart, wer will sich da schon Gedanken zu machen. h sage Ihnen: Das ist Arbeitsmarktpolitik aus der lin- en Mottenkiste – kommen Sie lieber mal in der Gegen- art an. Bei uns sieht man jetzt, was im Endeffekt raus- ommen kann: neue Chancen, weniger Bürokratie und ernünftige Maßnahmen für den Arbeitsmarkt, da wo sie otwendig sind. Aber: Bis zum Jahr 2025 werden uns 5 bis 6 Millio- en Erwerbstätige fehlen. Schon heute suchen Firmen änderingend nach Fachkräften, vor allem in mathemati- chen, technischen sowie naturwissenschaftlichen Beru- n. Ich sage Ihnen: Ein fehlender Ingenieur im Betrieb efährdet weitere Arbeitsplätze. Deswegen müssen wir lle inländischen Potenziale ausschöpfen und bei der teuerung der Zuwanderung besser werden. Wir brau- hen mehr Zuwanderung, sonst kommen wir einfach in eufels Küche. Nur wenn wir gleichzeitig im Inland wie Ausland nach qualifizierten Fachkräften suchen, wer- en wir die entsprechende Lücke schließen können. Zum Schluss möchte ich noch mal auf die Chancen er Freizügigkeit zurückkommen. Durch die Europäi- che Union profitiert Deutschland immens. Wir können ber nicht auf der einen Seite Nutznießer sein wollen nd uns auf der anderen Seite abschotten. Genau diesen eist atmen aber Ihre Anträge, das hat für mich auch die iskussion im Ausschuss gezeigt. Deswegen bleibt es uch dabei. Wir lehnen Ihre Anträge ab. nlage 4 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Arbeitsmarktpolitik neu ausrichten und nachhaltig finanzieren (Ta- gesordnungspunkt 27) Sebastian Blumenthal (FDP): Auch in diesem An- ag hat die Fraktion Die Linke einen Großteil ihrer – be- its mehrfach anderweitig beantragten – arbeitsmarkt- nd sozialpolitischen Forderungen zusammengefasst. So tehen im Mittelpunkt des vorliegenden Antrags fol- ende Forderungen: „Eine Vermittlung in Arbeit darf nur erfolgen, wenn ie den Standards guter Arbeit entspricht. Innerhalb der rbeitslosenversicherung ist eine Arbeit zumutbar, wenn ie Qualifikation geschützt und die vorherige Lohnhöhe erücksichtigt werden. Generell nicht zumutbar ist eine rbeit, die untertariflich bzw. unterhalb eines einzufüh- nden allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von 0 Euro brutto die Stunde entlohnt wird. … Die Vermitt- ng in prekäre Arbeitsverhältnisse wie Minijobs, unfrei- illige Teilzeitarbeit und Leiharbeit ist nicht zumutbar.“ „Die Vergabepraxis der BA hat sich zu ändern. Auf- äge sind nur an Unternehmen und Träger zu vergeben, ie selbst Qualitätsstandards guter Arbeit einhalten.“ „Die Anbieter öffentlich geförderter Beschäftigung edürfen eines verlässlichen Rechts- und Finanzierungs- hmens. … Darauf aufbauend müssen der öffentliche 12536 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 (A) ) )(B) Dienst und öffentliche Dienstleistungen mit dauerhaften und tariflich entlohnten Arbeitsplätzen ausgeweitet wer- den.“ Im Rahmen des föderalistischen Systems der Bundes- republik Deutschland haben unsere Bundesländer einen hohen Autonomiegrad, der es ihnen ermöglicht, bei der- artigen Forderungen eigenständig anzusetzen. Insofern lohnt sich an dieser Stelle ein Blick auf das Bundesland Berlin, damit wir uns ein Bild machen können, in wel- cher Form die Linke ihre arbeitsmarktpolitischen Instru- mente in die Tat umsetzt. Die Bilanz der Regierungsbe- teiligung der Linken im Land Berlin stellt sich bislang folgendermaßen dar: Im öffentlichen Dienst sind seit 2001 circa 35 000 Stellen abgebaut worden. In den Be- zirken wurde die Anzahl der Stellen – nach Angaben der Senatsverwaltung für Finanzen – von über 48 000 auf knapp 24 000 Stellen halbiert. Eine Ausweitung des öffentlichen Dienstes ist hier an keiner Stelle festzustellen. Von dauerhaften und tariflich entlohnten Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst kann vor dem Hintergrund der Regierungsbeteiligung der Lin- ken in Berlin auch keine Rede sein: Die Löhne und Ge- hälter im öffentlichen Dienst wurden im Zuge des An- wendungstarifvertrags im Jahr 2003 um 8 bis 12 Prozent bis August 2011 abgesenkt und von den bundesweiten Lohnsteigerungen völlig abgekoppelt. Die Angleichung an das bundesweite Lohnniveau soll erst im Jahr 2017 erfolgen! Öffentliche Aufgaben werden in Berlin an freie Trä- ger überführt, die von Verdi-Kreisen „als Leiharbeitsfir- men des öffentlichen Dienstes“ bezeichnet werden. Auch hier ist für mich nicht ersichtlich, inwieweit – wie von der Linken im vorliegenden Antrag gefordert – die Standards „guter Arbeit“ gewährleistet werden. Gleiches gilt für den Öffentlich geförderten Beschäf- tigungssektor, ÖBS: Der Stellenabbau im öffentlichen Dienst wurde durch die Schaffung von 7 000 Stellen im ÖBS flankiert. Die Linke weist auch in ihrem Berliner Wahlprogramm darauf hin, dass die ÖBS-Beschäftigten ein Mindestbruttomonatsgehalt von 1 300 Euro erhalten – also netto um die 1 000 Euro. Nach Auffassung der Lin- ken – sofern man dem vorliegenden Antrag folgt – han- delt es sich somit um Tätigkeiten im Niedriglohnbereich und deutlich unter dem geforderten Stundenlohn von 10 Euro. Mit dem geforderten Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde nimmt die Linke es vor Ort in Berlin im Rahmen ihrer Regierungstätigkeit auch nicht so genau. Laut Ver- gabegesetz werden in Berlin öffentliche Aufträge schon an Firmen vergeben, die mindestens 7,50 Euro Stunden- lohn zahlen – und laut Berliner Wahlprogramm begnügt sich die Linke mit einer Anhebung auf 8,50 Euro. Die negativen Auswirkungen eines gesetzlichen Mindest- lohns für die Wirtschaft und der damit verbundenen Ar- beitsplätze blendet der Antrag der Linken erneut völlig aus. Vor diesem Hintergrund werden wir von der FDP- Fraktion die weitere Beratung dieses Antrags mit gro- ßem Interesse verfolgen. Verehrtes Präsidium, liebe Kol- le n A D s m S B R G z re K u n m tu S A K n B d R tu te v a g b v b v te is (C (D ginnen und Kollegen, in diesem Sinne wünsche ich Ih- en noch ein schönes Wochenende. nlage 5 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung: – Antrag: Leistungen bei Schwangerschaft und Geburt aus der Reichsversicherungs- ordnung in das Fünfte Buch Sozialgesetz- buch überführen und zeitgemäß ausgestal- ten – Beschlussempfehlung und Bericht: Versor- gung durch Hebammen und Entbindungs- pfleger sicherstellen – Beschlussempfehlung und Bericht: Erhe- bung von Daten zu der Versorgung mit Heb- ammenhilfe sowie zur Arbeits- und Ein- kommenssituation von Hebammen und Entbindungspflegern sicherstellen (Tagesordnungspunkt 28 a bis c) Lars Lindemann (FDP): Die Fraktion Bündnis 90/ ie Grünen behauptet, dass vielen Schwangeren ihre ge- etzlichen Ansprüche auf Unterstützung durch Hebam- en in der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der tillzeit nicht bekannt sind. Deshalb fordert die Fraktion ündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung auf, die egelungen zu den Leistungen bei Schwangerschaft und eburt aus der Reichsversicherungsordnung in das SBG V u überführen und zeitgemäß auszugestalten. Die FDP-Fraktion hat sich schon immer für die Inte- ssen der Hebammen und das Wohl von Mutter und ind eingesetzt. Für eine Versorgung der schwangeren nd jungen Mütter vor und nach der Geburt nach medizi- ischen Erfordernissen sind die Leistungen von Hebam- en und Entbindungspflegern von besonderer Bedeu- ng. Der Anspruch auf Hebammenhilfe wird in § 134 a GB V und der Hebammen-Vergütungsverordnung als nlage zu diesen Verträgen konkretisiert. Eine weitere onkretisierung der Ansprüche findet sich in den soge- annten Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen undesausschusses. Es ist nicht ersichtlich, dass der Umstand, dass sich ie Regelungen zur Schwangerschaft und Geburt in der eichsversicherungsordnung befinden, auf die Leis- ngsinanspruchnahme bei Schwangerschaft und Mut- rschaft Auswirkungen hat, da die Ausgaben der GKV on rund 76 Millionen Euro im Jahr 1991 für die Heb- mmenhilfe auf rund 427 Millionen Euro im Jahr 2009 estiegen sind. Gleichwohl prüft die Bundesregierung ereits im Hinblick auf die bestehenden Gesetzgebungs- erfahren, inwieweit die Regelungen zu den Leistungen ei Schwangerschaft und Mutterschaft von der Reichs- ersicherungsordnung ins SGB V überführt werden soll- n. Das Ergebnis dieser Prüfung ist abzuwarten. Daher t dieser Antrag abzulehnen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12537 (A) ) )(B) Die Fraktion Die Linke beanstandet in ihrem Antrag, dass die flächendeckende Versorgung durch freiberufli- che Hebammen und Entbindungspfleger nicht mehr ge- währleistet ist, da aufgrund der geringen Vergütung und der gestiegenen Haftpflichtversicherungsprämien viele Hebammen und Entbindungspfleger ihren Beruf aufge- ben würden. Hebammen leisten durch die medizinische Versorgung und umfassende Begleitung Schwangerer und junger Mütter rund um die Geburt einen wesentli- chen und unverzichtbaren Beitrag für die Frauengesund- heit. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versor- gung mit Hebammenhilfe hat daher eine wichtige Bedeutung und erfordert eine angemessene Vergütung. Jedoch haben bereits Anfang Juli 2010 die Hebam- menverbände und der Spitzenverband Bund der Kran- kenkassen, GKV-Spitzenverband, vor der Schiedsstelle über die Berücksichtigung der zum 1. Juli 2010 gestiege- nen Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung ver- handelt und sich schließlich auf eine Anhebung der Ver- gütung für klinische und außerklinische Geburten geeinigt. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert die Bundesregierung auf, Daten zur Versorgung mit Hebammenhilfe und zur Einkommenssituation zu erhe- ben. Dieses Anliegen ist berechtigt. Deshalb begrüßen wir auch die Entscheidung des Bundesministeriums für Gesundheit, in enger Abstimmung mit den Hebammen- verbänden eine Studie in Auftrag zu geben, die die nö- tige Datengrundlage schafft. Die Anträge sind somit nicht mehr aktuell und daher abzulehnen. Anlage 6 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 882. Sitzung am 15. April 2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- überlassungsgesetzes – Verhinderung von Miss- brauch der Arbeitnehmerüberlassung – Erstes Gesetz zur Änderung des BVL-Gesetzes – Gesetz zur Auflösung und Abwicklung der Anstalt Absatzförderungsfond der deutschen Land- und Ernährungswirtschaft und der Anstalt Absatzför- derungsfonds der deutschen Forst- und Holzwirt- schaft – Gesetz über die vorläufige Durchführung unmit- telbar geltender Vorschriften der Europäischen Union über die Zulassung oder Genehmigung des Inverkehrbringens von Pflanzenschutzmitteln – Gesetz zur Einführung eines Bundesfreiwilligen- dienstes – Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung von Geldwäsche und Steuerhinterziehung (Schwarz- geldbekämpfungsgesetz) – – – – – – – – m S z (C (D Gesetz zur Beschleunigung der Zahlung von Ent- schädigungsleistungen bei der Anrechnung des Lastenausgleichs und zur Änderung des Aufbau- hilfefondsgesetzes (ZEALG) Gesetz zur Bekämpfung der Zwangsheirat und zum besseren Schutz der Opfer von Zwangsheirat sowie zur Änderung weiterer aufenthalts- und asylrechtlicher Vorschriften Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EG) Nr. 4/2009 und zur Neuordnung bestehender Aus- und Durchführungsbestimmungen auf dem Gebiet des internationalen Unterhaltsverfahrensrechts Gesetz zur Änderung wehrrechtlicher Vorschrif- ten 2011 (Wehrrechtsänderungsgesetz 2011 – WehrRÄndG 2011) Drittes Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrs- gesetzes und anderer Gesetze Gesetz zu dem Abkommen vom 1. Juli 2010 zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen Gesetz zu dem Abkommen vom 20. August 2009 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die Wehrpflicht der Doppelstaater/Doppelbürger Gesetz zur Vereinbarung vom 16. April 2009 über die Änderungen des Übereinkommens vom 5. Sep- tember 1998 zwischen der Regierung der Bundes- republik Deutschland, der Regierung des König- reichs Dänemark und der Regierung der Republik Polen über das Multinationale Korps Nordost Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung u den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und den Verein- ten Nationen und einzelnen, global agierenden, interna- tionalen Organisationen und Institutionen im Rahmen des VN-Systems in den Jahren 2008 und 2009 – Drucksachen 17/2726, 17/2971 Nr. 1.15 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung 2010 zur Anwendung des Standardkosten-Modells und zum Stand des Bürokra- tieabbaus – Drucksachen 17/4242, 17/4499 Nr. 1.6 – (A) (C) )(B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Stand und Bewertung der Exportförderung erneuerba- rer Energien sowie Evaluierung der Gesamtkonzeption, Einzelinstrumente und Erfolge der Exportinitiative Er- neuerbare Energien 2007 bis 2009 – Drucksachen 17/4395, 17/4742 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/5123 Nr. A.6 EuB-BReg 141/2011 Drucksache 17/5123 Nr. A.8 Ratsdokument 2139 Drucksache 17/5123 Nr. A.9 Ratsdokument 5992/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales V mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/4927 Nr. A.3 Ratsdokument 2129 Drucksache 17/4927 Nr. A.4 Ratsdokument 2130 Drucksache 17/4927 Nr. A.7 Ratsdokument 5746/11 Drucksache 17/5123 Nr. A.1 Ratsdokument 2137 Drucksache 17/5123 Nr. A.2 Ratsdokument 2141 Drucksache 17/5302 Nr. A.1 EuB-BReg 142/2011 Drucksache 17/5302 Nr. A.2 EuB-BReg 143/2011 Drucksache 17/5302 Nr. A.3 EuB-BReg 144/2011 Drucksache 17/5302 Nr. A.4 EuB-BReg 145/2011 Drucksache 17/5302 Nr. A.5 EuB-BReg 146/2011 Drucksache 17/5302 Nr. A.6 EuB-BReg 147/2011 Drucksache 17/5302 Nr. A.7 Ratsdokument 7083/11 Finanzausschuss Drucksache 17/5123 Nr. A.4 Ratsdokument 6295/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.12 Ratsdokument 17330/10 Drucksache 17/4509 Nr. A.13 Ratsdokument 17361/10 Drucksache 17/4768 Nr. A.9 Ratsdokument 18066/10 Drucksache 17/5123 Nr. A.5 Ratsdokument 6158/11 Offsetdrucker ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln (D Drucksache 17/4509 Nr. A.26 Ratsdokument 17066/1/10 REV 1 Drucksache 17/4509 Nr. A.27 Ratsdokument 2088 Drucksache 17/4598 Nr. A.18 Ratsdokument 18111/10 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/2071 Nr. A.32 Ratsdokument 9582/10 Drucksache 17/5123 Nr. A.19 Ratsdokument 6618/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/178 Nr. A.32 Ratsdokument 15317/09 Drucksache 17/3791 Nr. A.13 Ratsdokument 2077 Drucksache 17/4338 Nr. A.17 Ratsdokument 16169/10 Drucksache 17/4509 Nr. A.29 Ratsdokument 14768/10 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/2994 Nr. A.55 Ratsdokument 11130/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.34 Ratsdokument 5242/11 Drucksache 17/4927 Nr. A.35 Ratsdokument 5976/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/4509 Nr. A.35 Ratsdokument 17354/10 Drucksache 17/4509 Nr. A.36 Ratsdokument 17356/10 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/4927 Nr. A.37 EuB-BReg 136/2011 12538 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 ei, Bessemerstraße 83–91, 1 , Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 109. Sitzung Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Birgitt Bender


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Tau-

    sende von Hebammen gingen dieses und letztes Jahr
    zum Internationalen Hebammentag auf die Straße. Aber
    die Hoffnung, dass diese Aktionen und das große medi-
    ale Echo darauf alsbald zu Reaktionen in der Politik füh-
    ren würden, wurde herb enttäuscht.

    Es herrscht massiver Zeitdruck. Etliche Hebammen
    geben die Geburtshilfe wegen geringer Einkommen und
    steigender Haftpflichtprämien auf. Die diesjährigen Ak-
    tionen waren sehr kreativ. Die Situation ist aber weiter
    ernst. Ich wage die Behauptung: Wären es Ärztedemos
    gewesen, dann hätte die Koalition schon längst reagiert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    In Schleswig-Holstein hat ein Viertel der freiberufli-
    chen Hebammen die Geburtshilfe eingestellt. Es soll
    Leute geben, die bezweifeln, dass das dramatisch ist; es
    gebe ohnehin zu viele Hebammen. Das Fatale ist, dass
    wir nicht belegen können, dass auf diese Weise Lücken
    in der Versorgung entstehen, weil dazu keine Daten ver-
    fügbar sind. Wenn wir über den behaupteten Ärzteman-
    gel reden, dann können alle anhand der Zahlen sehen,
    wo welche Ärzte sitzen und wo es gegebenenfalls Lü-
    cken in der Versorgung gibt. Solche Daten haben wir für
    die Hebammen nicht. Die Bundesregierung weigert sich,
    eine Aufschlüsselung der Ausgaben der gesetzlichen
    Kassen für die Hebammenhilfe gesetzlich zu verankern.

    Warum haben Sie Angst vor Transparenz, liebe Kolle-
    ginnen und Kollegen aus der Koalition? Weil es Sie zum
    Handeln auffordern würde? Ist das der Grund?

    Wir haben uns daran gewöhnt, dass in der Gesund-
    heitspolitik einiges recht lange dauert. Mich hat es aller-
    dings erstaunt, festzustellen, dass die letzte Bundestags-
    debatte, in der ausführlich über die Situation der
    Geburtshilfe gesprochen wurde, im Jahr 1984 stattfand.
    Meine Damen und Herren, wir können nicht wieder

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    (C (D 7 Jahre warten, bis auf diesem Felde etwas passiert. er Handlungsbedarf besteht heute. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    r besteht für diejenigen, die sich für schwangere Frauen
    ngagieren, nämlich die Hebammen, für die die Situa-
    on mit einem großen persönlichen Leidensdruck ver-
    unden ist, und selbstverständlich für die betroffenen
    rauen, die gegebenenfalls nicht mehr auf diese Hilfe
    urückgreifen können.

    Sie haben unseren Antrag abgelehnt, eine Studie zur
    ituation der Hebammen und zum Bedarf der Schwan-
    eren zu erstellen. Dann hat der Exminister eine Mini-
    tudie versprochen. Dieses Gutachten ist bis heute nicht
    Auftrag gegeben worden.

    Nachdem der Gesundheitsminister mit einer der kür-
    eren Amtszeiten aller Gesundheitsminister entschwun-
    en ist, bleibt festzustellen: Es warten Hausaufgaben auf
    en neuen Minister. Dazu gehört auch, § 134 a SGB V
    u ändern, weil darin die wirtschaftliche Situation der
    ebammen als Grundlage für die Honorarbemessung
    icht hinreichend berücksichtigt wird. Das BMG steckt
    ffenbar im Zustand des Dauerprüfens. Hoffentlich än-
    ert sich das jetzt endlich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Es gibt auch weitere Baustellen. Beispielsweise ist
    ine zeitgemäße Ausgestaltung der Hebammenhilfe und
    ie Verankerung im SGB V überfällig. Die Regierung
    at inzwischen auf eine Kleine Anfrage von uns immer-
    in geantwortet, dass sie das auch aus rechtssystemati-
    cher Sicht für erwägenswert hält. Ich sage Ihnen: Kom-
    en Sie mit dem Prüfen zum Ende und tun Sie etwas!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Diese Regierung redet auch gerne über Gesundheits-
    rderung und Prävention. Aber wenn es um die Förde-
    ng der Mutter-Kind-Bindung oder das Stillen geht,

    erweist sie auf die Länder. Was aber sagen die Länder,
    enn man sie danach fragt? Sie verweisen auf die Fort-
    ildungsangebote für Hebammen in diesem Bereich. Da
    eißt sich doch die Katze in den Schwanz.

    Nehmen Sie die Realität wahr, liebe Kolleginnen und
    ollegen aus der Koalition! Es handelt sich interessan-
    rweise um einen Bereich, in dem sowohl die Leis-
    ngserbringerinnen, also die Hebammen, als auch die
    assen den Handlungsbedarf ansprechen und sehr ähnli-

    he Vorschläge machen, die sie im Versorgungsgesetz
    erankert haben wollen.

    Es geht beim Versorgungsgesetz nicht nur um die
    rzteschaft. Sie müssen auch die anderen Gesundheits-
    erufe im Blick haben. Gerade bei der Geburtshilfe und
    er Hebammenhilfe ist es dringend.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)







    (A) )


    )(B)



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Stefanie Vogelsang hat das Wort für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Stefanie Vogelsang


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Frau Bender, ich habe Sie in

    den anderthalb Jahren, in denen wir im Gesundheitsaus-
    schuss zusammenarbeiten, als Kollegin eigentlich schät-
    zen gelernt. Vor allen Dingen habe ich schätzen gelernt,
    dass Sie sich immer darum bemühen, erst einmal Fakten
    zu sammeln, und nicht einzelne Gruppen gegeneinander
    ausspielen. Aber Ihr Ansatz in dieser Diskussion, Heb-
    ammen gegen Ärzte auszuspielen, stammt aus dem vor-
    vorletzten Jahrhundert. Das sollte nicht unser gemeinsa-
    mer Weg sein. Werdende Mütter und Säuglinge
    brauchen gute Hebammen und auch gute Ärzte für den
    Fall der Fälle. Es geht nicht um ein Gegeneinander, son-
    dern um ein Miteinander.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Anlass für unsere Diskussion über den letzten Ta-
    gesordnungspunkt vor dem Wochenende ist eigentlich
    sehr schön. Wir kümmern uns um die Situation von Heb-
    ammen, werdenden Müttern, Gebärenden und denjeni-
    gen, die sich nach der Geburt um die Kinder kümmern
    und die Säuglinge versorgen.

    Wir haben uns vor gut einem Jahr, im April 2010, im
    Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages mit einer
    Mehrfachpetition befasst, die von 70 unterschiedlichen
    Petenten eingereicht wurde. Diese Petition hat online un-
    gefähr 110 000 Unterschriften und auf postalischem
    Weg 190 000 Unterschriften bekommen. Aufgrund die-
    ser Petition haben sich alle Fraktionen in diesem Haus
    mit der Situation der Hebammen sehr intensiv auseinan-
    dergesetzt. Im Mai haben wir erstmalig über einen An-
    trag von Bündnis 90/Die Grünen beraten, der sich genau
    mit diesem Thema befasste. Wir waren uns darin einig,
    dass wir zuerst schauen müssen, was es alles gibt – die
    Finanzierungs- und Versorgungsstrukturen vom Bund
    und von der gesetzlichen Krankenversicherung, die un-
    terschiedlichen Modellprojekte von Ländern und Kom-
    munen –, um dann die richtigen Schlussfolgerungen zu
    ziehen und dort zielgerichtet fördern und verändern zu
    können, wo wir es im Hinblick auf die Zukunft unserer
    Kinder für richtig und gerecht halten.

    Die Mitglieder des Petitionsausschusses haben die
    Hebammenvertreter zu einer öffentlichen Anhörung ein-
    geladen und haben sich mit den Argumenten intensiv
    auseinandergesetzt. Die Bundesregierung hat die Vertre-
    terinnen und Vertreter der Hebammenverbände eingela-
    den und hat intensive Gespräche mit ihnen geführt.
    Wenn ich mich richtig erinnere, hat sich unser damaliger
    Gesundheitsminister Rösler sogar persönlich um diese
    Problematik gekümmert. Die Bundesregierung hat in der
    Ausschussberatung über Ihren Antrag deutlich gemacht,
    dass sie der Pflicht zur Datenerhebung in der Bundesre-
    publik Deutschland nachkommt, dass die Ausschreibun-
    gen zusammen mit den Hebammenverbänden erarbeitet
    wurden und dass es nach Ablauf der Angebotsfrist – sie

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    (C (D t in dieser Woche abgelaufen; die Angebote der Instituonen sind eingegangen – zu einer schnellen Vergabe ommt. Die Bundesregierung hat auch zugesagt, darüber achzudenken, ob es noch zeitgemäß und richtig ist, dass ie Hebammenversorgung, also das Recht der Frauen nd Mütter auf die Begleitung von Hebammen vor, wähnd und nach der Geburt, auf der Reichsversicherungs rdnung von 1938 fußt, oder ob es nicht richtig und sinnoll ist, das im SGB V zu regeln. Aber prüfen und ntersuchen muss man auch, ob es eine qualitative Veresserung bedeutet, wenn man das tut. Es ist sinnvoll, ass die Bundesregierung diesen Auftrag sehr ernst immt und dass wir sie dabei intensiv begleiten. Desween teile ich ausdrücklich die Beschlussempfehlung des usschusses zu dem Antrag der Grünen und zu dem Anag der Linken. Umso mehr bin ich verwundert, dass die Grünen in rem neuen Antrag, über den wir heute erstmalig beran, Frau Bender, die Schlussfolgerungen aus der von ihen geforderten Datenerhebung, die vorgenommen wird, m am Ende passgenau und zielgerichtet fördern zu könen, vorwegnehmen und dass Sie es für richtig erachten, chon jetzt bestimmte Positionen einzunehmen. Möchten Sie eine Zwischenfrage der Kollegin Klein chmeink zulassen, Frau Kollegin? Ja. – Entschuldigung, das habe ich nicht gesehen. Bitte schön. Maria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN)