Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12529
Vizepräsident Eduard Oswald
(A) (C)Berichtigung
108. Sitzung, Seite 12408 (D), der erste Absatz ist wie
folgt zu lesen: „Beate Müller-Gemmeke (BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr ge-
ehrte Kolleginnen und Kollegen! Zunächst einmal muss
ich meinem Ärger über Verfahren der Bundesregierung
Luft machen. Die Reform der Arbeitnehmerüberlassung
wurde über ein Jahr lang lautstark angekündigt. Dann
legte die Bundesregierung einen Gesetzentwurf vor,
ohne Lohnuntergrenze. Diese folgte im Laufe des Ver-
fahrens über einen Änderungsantrag. Heute, im dritten
Anlauf, kommt nun ein Gesetzentwurf zur Kontrolle.
Mittlerweile haben wir die Arbeitnehmerfreizügigkeit,
aber noch keine allgemeinverbindlich erklärte Lohnun-
tergrenze. Es wurde viel Zeit vertrödelt. Ich kann das ge-
samte Verfahren nur als miserabel bezeichnen.“
(D)(B)
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12531
(A) )
)(B)
van Essen, Jörg FDP 13.05.2011
Flach, Ulrike FDP 13.05.2011
Kauch, Michael FDP 13.05.2011
Keul, Katja BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
13.05.2011
Anlage 1
Liste der entschuldigte
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Ackermann, Jens FDP 13.05.2011
Ahrendt, Christian FDP 13.05.2011
Aschenberg-Dugnus,
Christine
FDP 13.05.2011
Bahr (Münster), Daniel FDP 13.05.2011
Bernschneider, Florian FDP 13.05.2011
Blumenthal, Sebastian FDP 13.05.2011
Bögel, Claudia FDP 13.05.2011
Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
13.05.2011
Bosbach, Wolfgang CDU/CSU 13.05.2011
Bracht-Bendt, Nicole FDP 13.05.2011
Brandner, Klaus SPD 13.05.2011
Breil, Klaus FDP 13.05.2011
Brüderle, Rainer FDP 13.05.2011
Brunkhorst, Angelika FDP 13.05.2011
Burgbacher, Ernst FDP 13.05.2011
Buschmann, Marco FDP 13.05.2011
Canel, Sylvia FDP 13.05.2011
Dağdelen, Sevim DIE LINKE 13.05.2011
Dr. Danckert, Peter SPD 13.05.2011
Daub, Helga FDP 13.05.2011
Dr. Djir-Sarai, Bijan FDP 13.05.2011
Döring, Patrick FDP 13.05.2011
Dyckmans, Mechthild FDP 13.05.2011
Erdel, Rainer FDP 13.05.2011
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(D
Anlagen zum Stenografischen Bericht
n Abgeordneten
ricke, Otto FDP 13.05.2011
riedhoff, Paul K. FDP 13.05.2011
r. Friedrich, Hans-Peter CDU/CSU 13.05.2011
r. Geisen, Edmund FDP 13.05.2011
r. Gerhardt, Wolfgang FDP 13.05.2011
oldmann, Hans-
Michael
FDP 13.05.2011
olombeck, Heinz FDP 13.05.2011
ruß, Miriam FDP 13.05.2011
ünther (Plauen),
Joachim
FDP 13.05.2011
r. Happach-Kasan,
Christel
FDP 13.05.2011
ardt, Jürgen CDU/CSU 13.05.2011
austein, Heinz-Peter FDP 13.05.2011
eil, Hubertus SPD 13.05.2011
r. Hendricks, Barbara SPD 13.05.2011
ermann, Winfried BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
13.05.2011
öferlin, Manuel FDP 13.05.2011
r. Höll, Barbara DIE LINKE 13.05.2011
off, Elke FDP 13.05.2011
r. Hofreiter, Anton BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
13.05.2011
omburger, Birgit FDP 13.05.2011
r. Hoyer, Werner FDP 13.05.2011
amp, Heiner FDP 13.05.2011
bgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
12532 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011
(A) )
)(B)
Klimke, Jürgen CDU/CSU 13.05.2011
Dr. Knopek, Lutz FDP 13.05.2011
Kober, Pascal FDP 13.05.2011
Körber, Sebastian FDP 13.05.2011
Dr. Kolb, Heinrich L. FDP 13.05.2011
Kopp, Gudrun FDP 13.05.2011
Dr. h.c. Koppelin,
Jürgen
FDP 13.05.2011
Korte, Jan DIE LINKE 13.05.2011
Kramme, Anette SPD 13.05.2011
Krischer, Oliver BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN
13.05.2011
Kurth (Kyffhäuser),
Patrick
FDP 13.05.2011
Lanfermann, Heinz FDP 13.05.2011
Laurischk, Sibylle FDP 13.05.2011
Leibrecht, Harald FDP 13.05.2011
Leutert, Michael DIE LINKE 13.05.2011
Leutheusser-
Schnarrenberger,
Sabine
FDP 13.05.2011
Liebich, Stefan DIE LINKE 13.05.2011
Lindemann, Lars
Friedrich
FDP 13.05.2011
Lindner, Christian FDP 13.05.2011
Dr. Lindner (Berlin),
Martin
FDP 13.05.2011
Link (Heilbronn),
Michael
FDP 13.05.2011
Dr. Lotter, Erwin FDP 13.05.2011
Ludwig, Daniela CDU/CSU 13.05.2011
Luksic, Oliver FDP 13.05.2011
Dr. Luther, Michael CDU/CSU 13.05.2011
Meierhofer, Horst FDP 13.05.2011
Meinhardt, Patrick FDP 13.05.2011
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
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r. Miersch, Matthias SPD 13.05.2011
öller, Kornelia DIE LINKE 13.05.2011
ücke, Jan FDP 13.05.2011
üller (Aachen), Petra FDP 13.05.2011
üller-Sönksen,
Burkhardt
FDP 13.05.2011
r. Neumann (Lausitz),
Martin
FDP 13.05.2011
iebel, Dirk FDP 13.05.2011
au, Petra DIE LINKE 13.05.2011
ieper, Cornelia FDP 13.05.2011
iltz, Gisela FDP 13.05.2011
loetz, Yvonne DIE LINKE 13.05.2011
r. Ratjen-Damerau,
Christiane
FDP 13.05.2011
r. Reinemund, Birgit FDP 13.05.2011
oth, Michael SPD 13.05.2011
r. Ruppert, Stefan FDP 13.05.2011
änger, Björn FDP 13.05.2011
chäffler, Frank FDP 13.05.2011
r. Scheuer, Andreas CDU/CSU 13.05.2011
chlecht, Michael DIE LINKE 13.05.2011
chnurr, Christoph FDP 13.05.2011
chulz, Jimmy FDP 13.05.2011
chuster, Marina FDP 13.05.2011
r. Schweickert, Erik FDP 13.05.2011
enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 13.05.2011
kudelny, Judith FDP 13.05.2011
r. Solms, Hermann
Otto
FDP 13.05.2011
patz, Joachim FDP 13.05.2011
teinbrück, Peer SPD 13.05.2011
r. Stinner, Rainer FDP 13.05.2011
bgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12533
(A) )
)(B)
Anlage 2
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung des Entwurfs eines Gesetzes zur
Umsetzung der Richtlinie 2009/43/EG des Euro-
päischen Parlaments und des Rates vom 6. Mai
2009 zur Vereinfachung der Bedingungen für
die innergemeinschaftliche Verbringung von
Verteidigungsgütern (108. Sitzung, Tagesord-
nungspunkt 14)
Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE): Sollte der Ge-
setzentwurf der Bundesregierung heute eine Mehrheit im
Bundestag finden, wäre dies ein deutlicher Rückschlag
für die Kontrolle deutscher Rüstungsexporte. In Zukunft
soll die deutsche Rüstungsindustrie nach dem Willen der
Bundesregierung ihre Produkte noch unkontrollierter als
bisher innerhalb der EU verkaufen dürfen.
Es ist mehr als betrüblich, wie die Bundesregierung
rüstungsindustrielle Interessen bedient, und es ist ärger-
lich, dass die SPD hier mitzieht. Vor Ostern hatte die
SPD noch in einem Antrag vollmundig gefordert, „die
rüstungspolitischen Grundsätze nicht durch die Hintertür
einer europäischen Harmonisierung zu verwässern“.
Jetzt, wo der Gesetzentwurf, der genau dazu führen
wird, auf dem Tisch liegt, war die SPD nicht einmal be-
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Dr. h.c. Thierse,
Wolfgang
SPD 13.05.2011
Thomae, Stephan FDP 13.05.2011
Toncar, Florian FDP 13.05.2011
Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 13.05.2011
Vogel (Lüdenscheid),
Johannes
FDP 13.05.2011
Vogler, Kathrin DIE LINKE 13.05.2011
Dr. Volk, Daniel FDP 13.05.2011
Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 13.05.2011
Werner, Katrin DIE LINKE 13.05.2011
Dr. Westerwelle, Guido FDP 13.05.2011
Wieczorek-Zeul,
Heidemarie
SPD 13.05.2011
Dr. Winterstein, Claudia FDP 13.05.2011
Dr. Wissing, Volker FDP 13.05.2011
Wolff (Rems-Murr),
Hartfried
FDP 13.05.2011
Abgeordnete(r)
entschuldigt bis
einschließlich
(C
(D
it, eine Anhörung durchzuführen. Aber verwunderlich
t dieses Verhalten leider nicht. Schließlich war es der
unschkandidat von Ex-Kanzler Schröder, Günter
erheugen, der als EU-Industriekommissar maßgeblich
ie Weichen für die EU-Richtlinie gestellt hat, auf deren
rundlage jetzt der Gesetzentwurf vorbereitet wurde.
Seit mehr als zehn Jahren bemühen sich die großen
uropäischen Rüstungskonzerne um die Schaffung eines
innenmarktes für ihre Güter. Mit dabei ist auch immer
ie deutsche Rüstungsindustrie, die nach einer Harmoni-
ierung der Exportbestimmungen ruft, aber den Abbau
on Exportschranken meint. Man wolle endlich nicht
ehr benachteiligt sein, heißt es da. Allein, woran diese
enachteiligung festgemacht wird, bleibt ein Rätsel.
eutschland zählt seit Jahren zu den fünf weltweit größ-
n Rüstungsexporteuren. Allein 2009 wurden wieder
xporte von Rüstungsgütern im Wert von mehr als
Milliarden Euro genehmigt. Hinzu kommen noch die
ielen Geschäfte, die über Tochterfirmen oder Partner
Ausland abgewickelt werden: Heckler und Koch pro-
uziert seine Kleinwaffen in Spanien und bald auch in
audi-Arabien. Rheinmetall hat eine Technologiepart-
erschaft in Algerien im Visier. U-Boote deutschen Typs
erden in Griechenland und Südkorea gebaut. Nein,
chlecht geht es der Rüstungsindustrie hierzulande nicht,
nd in Zukunft soll diese Art von Geschäften noch er-
ichtert werden.
Dabei gäbe es genügend Anlass, schon die derzeitige
üstungsexportpolitik zu kritisieren. In den letzten Mo-
aten haben wir in den Staaten Nordafrikas und des Na-
en Ostens hautnah miterleben können, wie Polizei und
treitkräfte, die mit Waffentechnik „Made in Germany“
usgestattet waren, gegen die eigene Bevölkerung vorge-
angen sind und noch vorgehen. Innerhalb von fünf Jah-
n wurden sage und schreibe Rüstungsexporte im Wert
on knapp 1 Milliarde Euro in diese Regionen geneh-
igt. Ethisch und moralisch wäre es eigentlich unsere
flicht, alles dafür zu tun, dass in Zukunft so etwas nicht
assieren kann. Doch weit gefehlt: Mit der Umsetzung
er EU-Richtlinie in dem vorliegenden Gesetzentwurf
ill die Bundesregierung nun die Weichen dafür stellen,
ass Rüstungsexporte noch weniger kontrolliert werden
önnen.
Mit dem Gesetz sollen sogenannte Allgemeine Ge-
ehmigungen für bestimmte Rüstungsgüter eingeführt
erden. Das heißt, Rüstungsfirmen brauchen sich nur
inmal zu registrieren, um dann in der Folgezeit ohne
eitere Genehmigungsverfahren diese Rüstungsgüter in
ndere EU-Staaten ausführen zu können. Die Einzelge-
ehmigung soll in Zukunft die Ausnahme werden, die
ereinbarkeit von Rüstungsexporten mit den jeweiligen
ationalen Vorschriften würde dann nur noch ausnahms-
eise individuell geprüft. Die Rüstungsindustrie wird
it größerer Eigenverantwortung selber Buch führen
ber die getätigten Exporte und an wen sie geliefert ha-
en. Da darf man gespannt sein.
Wie das eigentlich für die Genehmigung von Rüs-
ngsexporten zuständige Bundesamt für Ausfuhrkon-
olle dann diese Informationen erhält, steht auf einem
nderen Blatt. In welche Waffensysteme diese Rüstungs-
12534 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011
(A) )
)(B)
güter dann eingebaut werden und in welche Staaten
diese dann weiterexportiert werden, interessiert nicht
weiter. Das ist fahrlässig, das ist gefährlich, das unter-
läuft den Sinn des Verhaltenskodex für Rüstungsexporte
der Europäischen Union.
Quasi im Vorbeigehen wird noch eine andere Hürde
eingerissen: Deutsche Kriegswaffen, die eigentlich nur
in Ausnahmefällen und nach sorgfältiger Prüfung expor-
tiert werden dürfen, können in Zukunft pauschal im Rah-
men einer allgemeinen Ausfuhrgenehmigung ausgeführt
werden! Die Vorgaben des Grundgesetzes und des
Kriegswaffenkontrollgesetzes werden zugunsten der
Rüstungsindustrie einfach aufgegeben.
Der Gesetzentwurf zur Schaffung eines einheitlichen
europäischen Binnenmarktes basiert auf einer entspre-
chenden EU-Richtlinie, die Ende 2009 beschlossen
wurde. In der EU-Richtlinie werden noch andere überge-
ordnete Grundsätze für den Umgang mit Rüstungsexpor-
ten bestimmt, die damit auch für Deutschland Geltungs-
kraft erlangen: Statt der bisher klaren Regelung, dass vor
einem Weiterexport gelieferter Rüstungsgüter in andere
Staaten eine Genehmigung des Lieferlandes einzuholen
ist, soll nun der Empfänger nur noch „davon absehen“,
die Ausfuhrbeschränkungen des Lieferlandes zu ignorie-
ren. Außerdem soll der eigenständige Warencharakter
der Rüstungsgüter mit dem Einbau in ein Waffensystem
erlöschen – und damit würde auch jede weitere Geneh-
migungspflicht erlöschen. Wie soll unter diesen Umstän-
den dann bitte der Endverbleib verlässlich überprüft
werden?
Hier wird die gefährliche Fiktion aufrechterhalten,
dass Rüstungsexporte innerhalb der EU harmlos sind. Es
wird ausgeblendet, dass die EU weltweit der mit Ab-
stand größte Rüstungsexporteur ist: 2009 wurden von
den EU-Staaten Rüstungsexporte im Wert von mehr als
30 Milliarden Euro an Drittstaaten genehmigt!
Wie man es dreht und wendet: Das Gesetz erschwert
die Transparenz und Erfassung von Rüstungsexporten.
Richtig, schon heute werden nicht alle Rüstungsexporte
erfasst, aber das ist keine Rechtfertigung dafür, die Er-
fassung noch weiter zu erschweren. Die Lieferanten von
Rüstungskomponenten werden in Zukunft ein leichteres
Geschäft haben. Versagen die deutschen Behörden die
Genehmigung des Exports in einen Drittstaat, wird der
Export einfach über einen anderen EU-Staat abgewi-
ckelt. Ich weiß, „Rüstungskomponenten“ klingt erst ein-
mal trivial, aber gepanzerte Fahrzeuge können die meis-
ten Staaten selber bauen, Stabilisierungstechnik für die
Geschütztürme der Kampfpanzer dagegen wenige. Glei-
ches gilt für die Elektronik. Hier kommen dann die deut-
schen Rüstungsfirmen ins Spiel. Schon heute übertrifft
der Wert der Komponentenexporte aus Deutschland den
der Waffenexporte. Das ist nicht trival! Das kann der
Bundestag nicht wollen.
Rüstungsexporte sind immer mit enormen Gefahren
für die Sicherheit ganzer Regionen und der Menschen
dort verbunden – und dies dank der Langlebigkeit der
Waffen über mehrere Generationen. Rüstungsexporte
ermöglichen Kriege und heizen Konflikte an. Den Inte-
ressen und den Forderungen der Rüstungsindustrie nach
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inem freien Markt einen höheren Stellenwert einzuräu-
en, ist mehr als zynisch und skrupellos. Die Linke wird
eswegen mit Nein stimmen.
nlage 3
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung:
– Beschlussempfehlung und Bericht: Faire
Mobilität und soziale Sicherung – Vorausset-
zungen für die Arbeitnehmerfreizügigkeit
ab 1. Mai 2011 schaffen
– Beschlussempfehlung und Bericht: Arbeit-
nehmerfreizügigkeit sozial gestalten
(Tagesordnungspunkt 25 a und b)
Johannes Vogel (Lüdenscheid) (FDP): Seit fast
wei Wochen genießen unsere mittel- und osteuropäi-
chen Nachbarn nun endlich eine entscheidende Freiheit,
ie Freiheit, dort in der Europäischen Union zu arbeiten,
o sie es selbst wollen – auch bei uns. Es ist kein Ruh-
esblatt für die gesamte deutsche Politik gewesen, dass
ir zusammen mit Österreich die Einzigen gewesen
ind, die sämtliche Möglichkeiten ausgeschöpft haben,
m dies hinauszuzögern. Jetzt können endlich alle Men-
chen aus den am 1. Januar 2004 beigetretenen EU-Mit-
liedstaaten auch in Deutschland nach einer Stelle su-
hen, wenn sie es denn wollen. Ich möchte das noch
inmal festhalten, weil es mir persönlich wichtig ist:
lle diejenigen, die Ängste geschürt und nebulös vor ei-
er Gefahr aus dem Osten gewarnt haben, sollten sich
chämen. Das war unanständig! Gut, dass damit jetzt
chluss ist. Freizügigkeit ist eine der vier Grundfreihei-
n der Europäischen Union, wir sollten sie achten und
ns darüber freuen, dass wir sie haben. Wir als FDP tun
as vorbehaltlos.
Die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit ist eine Chance
nd kein Grund, um Panik zu verbreiten. Wir sollten sie
ls solche sehen und nicht Gefahren herbeifabulieren. Es
ürfen jetzt mehr Menschen selbst entscheiden, wo und
ie sie ihr Leben verbringen wollen, und wir als Politi-
er sollten den Menschen diesbezüglich vertrauen, an-
tatt unnötige Hürden aufzubauen. Als Europapartei be-
rüßt die FDP die Einigung des Kontinents, und wir
egrüßen auch die fleißigen polnischen, tschechischen
nd lettischen Menschen oder woher aus der Europäi-
chen Union sie auch kommen wollen, um hier zu arbei-
n. Weil das ein so wichtiges Thema ist, zitiere ich noch
inmal das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsfor-
chung, also das IAB, das in seiner Stellungnahme für
ie Anhörung wirklich eindeutig gewesen ist. Das IAB
agt klipp und klar: „Mit gravierenden negativen Aus-
irkungen auf Arbeitsmarkt und Gesamtwirtschaft ist
emnach nicht zu rechnen.“ Das wusste auch jeder, der
ich vorher ernsthaft mit dem Thema beschäftigt hatte.
ngesichts dessen sind Ihre Panikanträge, liebe Kolle-
innen und Kollegen von der SPD und von der Linken,
ichts weiter als ein unrühmlicher Versuch, auf einer
ngstwelle mitzuschwimmen, die Sie teilweise selbst zu
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12535
(A) )
)(B)
verantworten haben. Wenn wir zum Beispiel nach Groß-
britannien schauen, wo die Freizügigkeit bereits seit
2004 gilt, kann man überhaupt nicht von Arbeitsmarkt-
problemen reden. Und kommen Sie mir jetzt bloß nicht
mit dem Mindestlohnargument, denn für unseren nördli-
chen Nachbarn, für Dänemark, gilt genau dasselbe und
einen gesetzlichen Mindestlohn haben die nicht. Soziale
Verwerfungen? Fehlanzeige!
Apropos Anhörung: Die Sachverständigen waren ja
ausgesprochen klar in ihren Aussagen. Leider hat die
Opposition offensichtlich nicht zugehört. Sie hätten et-
was lernen können über die Arbeitnehmerfreizügigkeit.
Das IAB geht insgesamt von einem positiven Effekt für
unsere Wirtschaft aus. Die Geschichte der echten Ar-
beitsmigration zeigt uns, dass Zuwanderer aus den neuen
Mitgliedstaaten vor allem jung, gut ausgebildet und hoch
motiviert sein dürften. Genau solche Menschen brau-
chen wir in Deutschland, gerade wegen des Fachkräfte-
mangels. Hierbei rechnet das IAB mit einer Nettozuwan-
derung zwischen 100 000 und 140 000 jährlich. Das
lindert den Fachkräftemangel ein bisschen, beseitigt ihn
aber keinesfalls. Vor allem wird diese Zahl aber nicht
unseren Arbeitsmarkt beschädigen. Abgesehen davon
sind wesentliche Teile Ihrer Anträge inzwischen voll-
kommen überholt. Bei der Zeitarbeit hat die Bundesre-
gierung kühlen Kopf bewiesen und vorgesorgt. Ihre
Hauruckmethoden hätten allen geschadet und keinem
genützt. Dass Sie allen Ernstes die Arbeitnehmerfreizü-
gigkeit zum Anlass genommen haben, um Ihrem übli-
chen Zerstörungswahn gegenüber der Zeitarbeitsbranche
freien Lauf zu lassen, ist wirklich unangemessen.
In dieser Branche ist heute fast 1 Million Menschen
beschäftigt. Die Zeitarbeit hat wie keine andere Branche
Menschen eine Perspektive auf dem Arbeitsmarkt eröff-
net. Die konjunkturelle Entwicklung wird sich im Übri-
gen jetzt wieder abflachen. Ich vermute, dass sich die
Beschäftigtenzahlen in der Branche stabilisieren werden.
Schon jetzt hören wir ja davon, dass es die Zeitarbeit
schwer hat, neue Mitarbeiter zu finden. Kurzum, hier
tritt genau das ein, was wir immer vorausgesagt hatten.
Und das, was Sie immer vorausgesagt hatten, tritt genau
nicht ein. Ich bin der festen Überzeugung, dass Zeitar-
beit nicht zur Abwicklung von Stammbelegschaften füh-
ren darf – das tut sie aber auch nicht. Beim Thema Equal
Pay wird ja schon dort an einer Lösung gearbeitet, wo
dies auch gemacht werden soll, nämlich in der Branche
selbst. Auch da bin ich optimistisch, dass wir bald einen
guten Kompromiss sehen werden. Ich halte dies für eine
vernünftige und liberale Lösung. Wir waren auf die Ar-
beitnehmerfreizügigkeit gut vorbereitet. Wirklich witz-
los ist dann schließlich Ihre Verknüpfung der Arbeitneh-
merfreizügigkeit mit der Mindestlohnfrage. Das ist
einfach ein völlig herbeikonstruierter Zusammenhang.
Wir haben ein gut funktionierendes Tarifsystem. Das
zeigt sich ja auch gerade dort, wo besonders niedrige
Löhne gezahlt werden und auch keine höheren zu erwirt-
schaften sind, beispielsweise bei den Gebäudereinigern.
Aber das wissen Sie ja besser als ich.
Liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD, ihre
neueste Auftragsstudie zum Thema war ja wieder einmal
eine Offenbarung. Eine neue Runde im fröhlichen Min-
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estlohndreisatz. Beschäftigungseffekte lieber einmal
usgespart, wer will sich da schon Gedanken zu machen.
h sage Ihnen: Das ist Arbeitsmarktpolitik aus der lin-
en Mottenkiste – kommen Sie lieber mal in der Gegen-
art an. Bei uns sieht man jetzt, was im Endeffekt raus-
ommen kann: neue Chancen, weniger Bürokratie und
ernünftige Maßnahmen für den Arbeitsmarkt, da wo sie
otwendig sind.
Aber: Bis zum Jahr 2025 werden uns 5 bis 6 Millio-
en Erwerbstätige fehlen. Schon heute suchen Firmen
änderingend nach Fachkräften, vor allem in mathemati-
chen, technischen sowie naturwissenschaftlichen Beru-
n. Ich sage Ihnen: Ein fehlender Ingenieur im Betrieb
efährdet weitere Arbeitsplätze. Deswegen müssen wir
lle inländischen Potenziale ausschöpfen und bei der
teuerung der Zuwanderung besser werden. Wir brau-
hen mehr Zuwanderung, sonst kommen wir einfach in
eufels Küche. Nur wenn wir gleichzeitig im Inland wie
Ausland nach qualifizierten Fachkräften suchen, wer-
en wir die entsprechende Lücke schließen können.
Zum Schluss möchte ich noch mal auf die Chancen
er Freizügigkeit zurückkommen. Durch die Europäi-
che Union profitiert Deutschland immens. Wir können
ber nicht auf der einen Seite Nutznießer sein wollen
nd uns auf der anderen Seite abschotten. Genau diesen
eist atmen aber Ihre Anträge, das hat für mich auch die
iskussion im Ausschuss gezeigt. Deswegen bleibt es
uch dabei. Wir lehnen Ihre Anträge ab.
nlage 4
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung des Antrags: Arbeitsmarktpolitik
neu ausrichten und nachhaltig finanzieren (Ta-
gesordnungspunkt 27)
Sebastian Blumenthal (FDP): Auch in diesem An-
ag hat die Fraktion Die Linke einen Großteil ihrer – be-
its mehrfach anderweitig beantragten – arbeitsmarkt-
nd sozialpolitischen Forderungen zusammengefasst. So
tehen im Mittelpunkt des vorliegenden Antrags fol-
ende Forderungen:
„Eine Vermittlung in Arbeit darf nur erfolgen, wenn
ie den Standards guter Arbeit entspricht. Innerhalb der
rbeitslosenversicherung ist eine Arbeit zumutbar, wenn
ie Qualifikation geschützt und die vorherige Lohnhöhe
erücksichtigt werden. Generell nicht zumutbar ist eine
rbeit, die untertariflich bzw. unterhalb eines einzufüh-
nden allgemeinen gesetzlichen Mindestlohns von
0 Euro brutto die Stunde entlohnt wird. … Die Vermitt-
ng in prekäre Arbeitsverhältnisse wie Minijobs, unfrei-
illige Teilzeitarbeit und Leiharbeit ist nicht zumutbar.“
„Die Vergabepraxis der BA hat sich zu ändern. Auf-
äge sind nur an Unternehmen und Träger zu vergeben,
ie selbst Qualitätsstandards guter Arbeit einhalten.“
„Die Anbieter öffentlich geförderter Beschäftigung
edürfen eines verlässlichen Rechts- und Finanzierungs-
hmens. … Darauf aufbauend müssen der öffentliche
12536 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011
(A) )
)(B)
Dienst und öffentliche Dienstleistungen mit dauerhaften
und tariflich entlohnten Arbeitsplätzen ausgeweitet wer-
den.“
Im Rahmen des föderalistischen Systems der Bundes-
republik Deutschland haben unsere Bundesländer einen
hohen Autonomiegrad, der es ihnen ermöglicht, bei der-
artigen Forderungen eigenständig anzusetzen. Insofern
lohnt sich an dieser Stelle ein Blick auf das Bundesland
Berlin, damit wir uns ein Bild machen können, in wel-
cher Form die Linke ihre arbeitsmarktpolitischen Instru-
mente in die Tat umsetzt. Die Bilanz der Regierungsbe-
teiligung der Linken im Land Berlin stellt sich bislang
folgendermaßen dar: Im öffentlichen Dienst sind seit
2001 circa 35 000 Stellen abgebaut worden. In den Be-
zirken wurde die Anzahl der Stellen – nach Angaben der
Senatsverwaltung für Finanzen – von über 48 000 auf
knapp 24 000 Stellen halbiert.
Eine Ausweitung des öffentlichen Dienstes ist hier an
keiner Stelle festzustellen. Von dauerhaften und tariflich
entlohnten Arbeitsplätzen im öffentlichen Dienst kann
vor dem Hintergrund der Regierungsbeteiligung der Lin-
ken in Berlin auch keine Rede sein: Die Löhne und Ge-
hälter im öffentlichen Dienst wurden im Zuge des An-
wendungstarifvertrags im Jahr 2003 um 8 bis 12 Prozent
bis August 2011 abgesenkt und von den bundesweiten
Lohnsteigerungen völlig abgekoppelt. Die Angleichung
an das bundesweite Lohnniveau soll erst im Jahr 2017
erfolgen!
Öffentliche Aufgaben werden in Berlin an freie Trä-
ger überführt, die von Verdi-Kreisen „als Leiharbeitsfir-
men des öffentlichen Dienstes“ bezeichnet werden.
Auch hier ist für mich nicht ersichtlich, inwieweit – wie
von der Linken im vorliegenden Antrag gefordert – die
Standards „guter Arbeit“ gewährleistet werden.
Gleiches gilt für den Öffentlich geförderten Beschäf-
tigungssektor, ÖBS: Der Stellenabbau im öffentlichen
Dienst wurde durch die Schaffung von 7 000 Stellen im
ÖBS flankiert. Die Linke weist auch in ihrem Berliner
Wahlprogramm darauf hin, dass die ÖBS-Beschäftigten
ein Mindestbruttomonatsgehalt von 1 300 Euro erhalten –
also netto um die 1 000 Euro. Nach Auffassung der Lin-
ken – sofern man dem vorliegenden Antrag folgt – han-
delt es sich somit um Tätigkeiten im Niedriglohnbereich
und deutlich unter dem geforderten Stundenlohn von
10 Euro.
Mit dem geforderten Mindestlohn von 10 Euro pro
Stunde nimmt die Linke es vor Ort in Berlin im Rahmen
ihrer Regierungstätigkeit auch nicht so genau. Laut Ver-
gabegesetz werden in Berlin öffentliche Aufträge schon
an Firmen vergeben, die mindestens 7,50 Euro Stunden-
lohn zahlen – und laut Berliner Wahlprogramm begnügt
sich die Linke mit einer Anhebung auf 8,50 Euro. Die
negativen Auswirkungen eines gesetzlichen Mindest-
lohns für die Wirtschaft und der damit verbundenen Ar-
beitsplätze blendet der Antrag der Linken erneut völlig
aus.
Vor diesem Hintergrund werden wir von der FDP-
Fraktion die weitere Beratung dieses Antrags mit gro-
ßem Interesse verfolgen. Verehrtes Präsidium, liebe Kol-
le
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ginnen und Kollegen, in diesem Sinne wünsche ich Ih-
en noch ein schönes Wochenende.
nlage 5
Zu Protokoll gegebene Rede
zur Beratung:
– Antrag: Leistungen bei Schwangerschaft
und Geburt aus der Reichsversicherungs-
ordnung in das Fünfte Buch Sozialgesetz-
buch überführen und zeitgemäß ausgestal-
ten
– Beschlussempfehlung und Bericht: Versor-
gung durch Hebammen und Entbindungs-
pfleger sicherstellen
– Beschlussempfehlung und Bericht: Erhe-
bung von Daten zu der Versorgung mit Heb-
ammenhilfe sowie zur Arbeits- und Ein-
kommenssituation von Hebammen und
Entbindungspflegern sicherstellen
(Tagesordnungspunkt 28 a bis c)
Lars Lindemann (FDP): Die Fraktion Bündnis 90/
ie Grünen behauptet, dass vielen Schwangeren ihre ge-
etzlichen Ansprüche auf Unterstützung durch Hebam-
en in der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der
tillzeit nicht bekannt sind. Deshalb fordert die Fraktion
ündnis 90/Die Grünen die Bundesregierung auf, die
egelungen zu den Leistungen bei Schwangerschaft und
eburt aus der Reichsversicherungsordnung in das SBG V
u überführen und zeitgemäß auszugestalten.
Die FDP-Fraktion hat sich schon immer für die Inte-
ssen der Hebammen und das Wohl von Mutter und
ind eingesetzt. Für eine Versorgung der schwangeren
nd jungen Mütter vor und nach der Geburt nach medizi-
ischen Erfordernissen sind die Leistungen von Hebam-
en und Entbindungspflegern von besonderer Bedeu-
ng. Der Anspruch auf Hebammenhilfe wird in § 134 a
GB V und der Hebammen-Vergütungsverordnung als
nlage zu diesen Verträgen konkretisiert. Eine weitere
onkretisierung der Ansprüche findet sich in den soge-
annten Mutterschafts-Richtlinien des Gemeinsamen
undesausschusses.
Es ist nicht ersichtlich, dass der Umstand, dass sich
ie Regelungen zur Schwangerschaft und Geburt in der
eichsversicherungsordnung befinden, auf die Leis-
ngsinanspruchnahme bei Schwangerschaft und Mut-
rschaft Auswirkungen hat, da die Ausgaben der GKV
on rund 76 Millionen Euro im Jahr 1991 für die Heb-
mmenhilfe auf rund 427 Millionen Euro im Jahr 2009
estiegen sind. Gleichwohl prüft die Bundesregierung
ereits im Hinblick auf die bestehenden Gesetzgebungs-
erfahren, inwieweit die Regelungen zu den Leistungen
ei Schwangerschaft und Mutterschaft von der Reichs-
ersicherungsordnung ins SGB V überführt werden soll-
n. Das Ergebnis dieser Prüfung ist abzuwarten. Daher
t dieser Antrag abzulehnen.
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011 12537
(A) )
)(B)
Die Fraktion Die Linke beanstandet in ihrem Antrag,
dass die flächendeckende Versorgung durch freiberufli-
che Hebammen und Entbindungspfleger nicht mehr ge-
währleistet ist, da aufgrund der geringen Vergütung und
der gestiegenen Haftpflichtversicherungsprämien viele
Hebammen und Entbindungspfleger ihren Beruf aufge-
ben würden. Hebammen leisten durch die medizinische
Versorgung und umfassende Begleitung Schwangerer
und junger Mütter rund um die Geburt einen wesentli-
chen und unverzichtbaren Beitrag für die Frauengesund-
heit. Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versor-
gung mit Hebammenhilfe hat daher eine wichtige
Bedeutung und erfordert eine angemessene Vergütung.
Jedoch haben bereits Anfang Juli 2010 die Hebam-
menverbände und der Spitzenverband Bund der Kran-
kenkassen, GKV-Spitzenverband, vor der Schiedsstelle
über die Berücksichtigung der zum 1. Juli 2010 gestiege-
nen Prämien für die Berufshaftpflichtversicherung ver-
handelt und sich schließlich auf eine Anhebung der Ver-
gütung für klinische und außerklinische Geburten
geeinigt. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen fordert
die Bundesregierung auf, Daten zur Versorgung mit
Hebammenhilfe und zur Einkommenssituation zu erhe-
ben. Dieses Anliegen ist berechtigt. Deshalb begrüßen
wir auch die Entscheidung des Bundesministeriums für
Gesundheit, in enger Abstimmung mit den Hebammen-
verbänden eine Studie in Auftrag zu geben, die die nö-
tige Datengrundlage schafft.
Die Anträge sind somit nicht mehr aktuell und daher
abzulehnen.
Anlage 6
Amtliche Mitteilungen
Der Bundesrat hat in seiner 882. Sitzung am 15. April
2011 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu-
stimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Absatz 2
des Grundgesetzes nicht zu stellen:
– Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer-
überlassungsgesetzes – Verhinderung von Miss-
brauch der Arbeitnehmerüberlassung
– Erstes Gesetz zur Änderung des BVL-Gesetzes
– Gesetz zur Auflösung und Abwicklung der Anstalt
Absatzförderungsfond der deutschen Land- und
Ernährungswirtschaft und der Anstalt Absatzför-
derungsfonds der deutschen Forst- und Holzwirt-
schaft
– Gesetz über die vorläufige Durchführung unmit-
telbar geltender Vorschriften der Europäischen
Union über die Zulassung oder Genehmigung des
Inverkehrbringens von Pflanzenschutzmitteln
– Gesetz zur Einführung eines Bundesfreiwilligen-
dienstes
– Gesetz zur Verbesserung der Bekämpfung von
Geldwäsche und Steuerhinterziehung (Schwarz-
geldbekämpfungsgesetz)
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Gesetz zur Beschleunigung der Zahlung von Ent-
schädigungsleistungen bei der Anrechnung des
Lastenausgleichs und zur Änderung des Aufbau-
hilfefondsgesetzes (ZEALG)
Gesetz zur Bekämpfung der Zwangsheirat und
zum besseren Schutz der Opfer von Zwangsheirat
sowie zur Änderung weiterer aufenthalts- und
asylrechtlicher Vorschriften
Gesetz zur Durchführung der Verordnung (EG)
Nr. 4/2009 und zur Neuordnung bestehender Aus-
und Durchführungsbestimmungen auf dem Gebiet
des internationalen Unterhaltsverfahrensrechts
Gesetz zur Änderung wehrrechtlicher Vorschrif-
ten 2011 (Wehrrechtsänderungsgesetz 2011 –
WehrRÄndG 2011)
Drittes Gesetz zur Änderung des Straßenverkehrs-
gesetzes und anderer Gesetze
Gesetz zu dem Abkommen vom 1. Juli 2010 zwi-
schen der Bundesrepublik Deutschland und den
Vereinigten Arabischen Emiraten zur Vermeidung
der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung
auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen
Gesetz zu dem Abkommen vom 20. August 2009
zwischen der Bundesrepublik Deutschland und
der Schweizerischen Eidgenossenschaft über die
Wehrpflicht der Doppelstaater/Doppelbürger
Gesetz zur Vereinbarung vom 16. April 2009 über
die Änderungen des Übereinkommens vom 5. Sep-
tember 1998 zwischen der Regierung der Bundes-
republik Deutschland, der Regierung des König-
reichs Dänemark und der Regierung der Republik
Polen über das Multinationale Korps Nordost
Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben
itgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3
atz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung
u den nachstehenden Vorlagen absieht:
Auswärtiger Ausschuss
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Bericht der Bundesregierung zur Zusammenarbeit zwi-
schen der Bundesrepublik Deutschland und den Verein-
ten Nationen und einzelnen, global agierenden, interna-
tionalen Organisationen und Institutionen im Rahmen
des VN-Systems in den Jahren 2008 und 2009
– Drucksachen 17/2726, 17/2971 Nr. 1.15 –
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Bericht der Bundesregierung 2010 zur Anwendung des
Standardkosten-Modells und zum Stand des Bürokra-
tieabbaus
– Drucksachen 17/4242, 17/4499 Nr. 1.6 –
(A) (C)
)(B)
– Unterrichtung durch die Bundesregierung
Stand und Bewertung der Exportförderung erneuerba-
rer Energien sowie Evaluierung der Gesamtkonzeption,
Einzelinstrumente und Erfolge der Exportinitiative Er-
neuerbare Energien 2007 bis 2009
– Drucksachen 17/4395, 17/4742 Nr. 1.2 –
Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben
Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
Drucksache 17/5123 Nr. A.6
EuB-BReg 141/2011
Drucksache 17/5123 Nr. A.8
Ratsdokument 2139
Drucksache 17/5123 Nr. A.9
Ratsdokument 5992/11
Ausschuss für Arbeit und Soziales
V
mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden
Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei-
ner Beratung abgesehen hat.
Auswärtiger Ausschuss
Drucksache 17/4927 Nr. A.3
Ratsdokument 2129
Drucksache 17/4927 Nr. A.4
Ratsdokument 2130
Drucksache 17/4927 Nr. A.7
Ratsdokument 5746/11
Drucksache 17/5123 Nr. A.1
Ratsdokument 2137
Drucksache 17/5123 Nr. A.2
Ratsdokument 2141
Drucksache 17/5302 Nr. A.1
EuB-BReg 142/2011
Drucksache 17/5302 Nr. A.2
EuB-BReg 143/2011
Drucksache 17/5302 Nr. A.3
EuB-BReg 144/2011
Drucksache 17/5302 Nr. A.4
EuB-BReg 145/2011
Drucksache 17/5302 Nr. A.5
EuB-BReg 146/2011
Drucksache 17/5302 Nr. A.6
EuB-BReg 147/2011
Drucksache 17/5302 Nr. A.7
Ratsdokument 7083/11
Finanzausschuss
Drucksache 17/5123 Nr. A.4
Ratsdokument 6295/11
Haushaltsausschuss
Drucksache 17/4509 Nr. A.12
Ratsdokument 17330/10
Drucksache 17/4509 Nr. A.13
Ratsdokument 17361/10
Drucksache 17/4768 Nr. A.9
Ratsdokument 18066/10
Drucksache 17/5123 Nr. A.5
Ratsdokument 6158/11
Offsetdrucker
ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln
(D
Drucksache 17/4509 Nr. A.26
Ratsdokument 17066/1/10 REV 1
Drucksache 17/4509 Nr. A.27
Ratsdokument 2088
Drucksache 17/4598 Nr. A.18
Ratsdokument 18111/10
Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Drucksache 17/2071 Nr. A.32
Ratsdokument 9582/10
Drucksache 17/5123 Nr. A.19
Ratsdokument 6618/11
Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit
Drucksache 17/178 Nr. A.32
Ratsdokument 15317/09
Drucksache 17/3791 Nr. A.13
Ratsdokument 2077
Drucksache 17/4338 Nr. A.17
Ratsdokument 16169/10
Drucksache 17/4509 Nr. A.29
Ratsdokument 14768/10
Ausschuss für Bildung, Forschung und
Technikfolgenabschätzung
Drucksache 17/2994 Nr. A.55
Ratsdokument 11130/10
Drucksache 17/4927 Nr. A.34
Ratsdokument 5242/11
Drucksache 17/4927 Nr. A.35
Ratsdokument 5976/11
Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
Entwicklung
Drucksache 17/4509 Nr. A.35
Ratsdokument 17354/10
Drucksache 17/4509 Nr. A.36
Ratsdokument 17356/10
Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen
Union
Drucksache 17/4927 Nr. A.37
EuB-BReg 136/2011
12538 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 109. Sitzung. Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011
ei, Bessemerstraße 83–91, 1
, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de
109. Sitzung
Berlin, Freitag, den 13. Mai 2011
Inhalt:
Redetext
Anlagen zum Stenografischen Bericht
Anlage 1
Anlage 2
Anlage 3
Anlage 4
Anlage 5
Anlage 6