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ID1710612100

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    Vokabeln: 9
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    9. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/106 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Dirk Becker, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- gramm für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung (Drucksache 17/5481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 B 12178 C 12179 D 12180 D 12182 A 12183 B 12184 A 12185 B 12186 C 12187 C 12191 C 12191 C 12194 A 12195 A 12195 B 12196 B 12198 A 12200 C 12201 C Deutscher B Stenografisch 106. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2011 (Drucksache 17/5400) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Krista Sager, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche ver- ringern, Erfolgsquoten erhöhen (Drucksache 17/5489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N M T A D A s a (D in Z 12171 A 12171 B 12171 C 12173 B 12174 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D 12188 A undestag er Bericht ung 15. April 2011 t : adine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: ntrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, r. Matthias Miersch, Dirk Becker, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein- etzung eines Sonderausschusses „Atom- usstieg und Energiewende“ rucksache 17/5473) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: 12188 D 12190 A 12191 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12202 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: 12204 A 12204 D 12206 B 12207 C 12227 D 12229 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung maut- rechtlicher Vorschriften für Bundes- fernstraßen (Drucksachen 17/4979, 17/5519) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/5520) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Cornelia Möhring, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechterge- recht gestalten (Drucksache 17/5477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Christoph Poland (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . A N te N s R v K h (D D C W G J S N A L A Z A E o D A A 12209 A 12210 B 12211 B 12212 B 12213 C 12215 B 12215 B 12215 C 12216 D 12218 C 12219 D 12220 B 12220 D 12221 D 12222 D 12224 C 12224 C 12225 C ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- peicherung von Fluggastdaten – ichtlinienvorschlag über die Verwendung on Fluggastdatensätzen OM(2011) 32 endg., Ratsdok. 6007/11 ier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 EUZBBG rucksache 17/5490) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Agrarförderung in Deutschland und uropa geschlechtergerecht gestalten (Tages- rdnungspunkt 26) r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12230 B 12230 C 12231 C 12233 B 12234 C 12235 C 12236 D 12237 D 12239 C 12241 A 12242 A 12243 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12171 (A) ) )(B) 106. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12241 (A) ) )(B) rischen UnionNiebel, Dirk FDP 15.04.2011 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an der 124. Jahreskonferenz der Interparlamenta- Lindner, Christian FDP 15.04.2011 Möller, Kornelia DIE LINKE 15.04.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 15.04.2011 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Becker, Dirk SPD 15.04.2011 Blumenthal, Sebastian FDP 15.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 15.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 15.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 15.04.2011 Friedrich, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 15.04.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 15.04.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 15.04.2011 Gerster, Martin SPD 15.04.2011 Götz, Peter CDU/CSU 15.04.2011** Heil, Mechthild CDU/CSU 15.04.2011 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Kampeter, Steffen CDU/CSU 15.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Dr. Lammert, Norbert CDU/CSU 15.04.2011** Lindemann, Lars FDP 15.04.2011 N P P P R R R D S S S S D U W W W W D W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ink, Manfred SPD 15.04.2011 ieper, Cornelia FDP 15.04.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 15.04.2011 oß, Joachim SPD 15.04.2011 oth (Heringen), Michael SPD 15.04.2011 oth (Esslingen), Karin SPD 15.04.2011 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 15.04.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 15.04.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 15.04.2011 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 15.04.2011 chuster, Marina FDP 15.04.2011* enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 15.04.2011 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 lrich, Alexander DIE LINKE 15.04.2011** agner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 einberg, Harald DIE LINKE 15.04.2011 ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 15.04.2011* erner, Katrin DIE LINKE 15.04.2011* r. Westerwelle, Guido FDP 15.04.2011 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 15.04.2011 ypries, Brigitte SPD 15.04.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12242 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechtergerecht gestalten (Tagesordnungspunkt 26) Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Deutschland ist längst voll- zogen, ihre formale Bildung ist der der männlichen Kol- legen weitgehend überlegen und dennoch sind Frauen in der gesellschaftlichen Realität deutlich benachteiligt. Es ist kein Ruhmesblatt für unsere Gesellschaft, die gesellschaftliche Teilhabe eines Teils der Bevölkerung zu beschränken. Es ist zum Nachteil für unsere Gesell- schaft, dass ihre Kreativität und Intelligenz nicht in dem Umfang genutzt wird, wie dies in anderen Gesellschaf- ten realisiert ist. Wir haben eine Kanzlerin, zwei Vizepräsidentinnen im Deutschen Bundestag, mehrere Ministerinnen, aber gleichwohl sind wir ein weitgehend männerbestimmtes Land. Ein an der Universität Lüneburg erarbeiteter Bericht, der sich mit der medialen Präsenz von Politikerinnen be- schäftigt, kommt zu dem Schluss: „Gemessen an ihrer Vielfalt und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden Frauen medial unzureichend abgebildet.“ Der Anteil der Politikerinnen in Pressemedien beträgt 18 Prozent. Auf den Titelseiten der Zeitungen beträgt der Anteil der Poli- tikerinnen nur 13 Prozent. Es gibt somit eine deutliche Unterrepräsentation der Spitzenpolitikerinnen in den Me- dien. Frau Merkel ist als Bundeskanzlerin überdurch- schnittlich in den Medien präsent, aber selbst die Bundes- ministerinnen sind – wie andere Politikerinnen – nach wie vor in den Medien unterrepräsentiert. Um Frauen eine bessere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, werden verschiedene Vorschläge disku- tiert. Zumeist wird die Quote vorgeschlagen. Ich bin skeptisch, ob eine Quote zu einer Verhaltensänderung von Männern und Frauen führen wird. Der heute von der Linken gemachte Vorschlag, das bestehende gesellschaftliche Defizit über eine Änderung der Agrarförderung zu beheben, ist zumindest innovativ. Ich bezweifele allerdings, dass er zielführend ist. Der Titel des Antrags legt nahe, dass unsere bisherige Agrarförderung und Agrarpolitik geschlechterungerecht ist und es möglich sei, diese geschlechterspezifisch und damit angeblich geschlechtergerechter zu gestalten. Ich teile diese Einschätzung nicht: Agrarpolitik, Agrarförde- rung ist geschlechterneutral und muss es auch bleiben. Frauen im ländlichen Raum sind das Rückgrat für un- sere Dörfer. Sie haben oft eine Vielzahl von Doppel- und Dreifachbelastungen in der Familie, im eigenen Beruf, in den landwirtschaftlichen Betrieben und auch in der dörf- lichen Gemeinschaft. Sie sind oft die tragende Säule im ehrenamtlichen sozialen Engagement und in vielen Ver- einen. Wir sind uns einig, dass ehrenamtliches Engage- m s U F a d z a d e F s u d d a s e D d v te D z ic d v L e li u K n g k M In te b a D fa ti V s te u le g d k s d in u (C (D ent und insbesondere das der Frauen einer höheren ge- ellschaftlichen Anerkennung bedarf. Fakt ist, dass es im ländlichen Raum Probleme und mstände gibt, die sich auf die Selbstbestimmung der rauen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten nachteilig uswirken. Das ist jedoch in vielen Städten und im in- ustriellen Arbeitsumfeld genauso. Allerdings ist die so- iale Verbundenheit in ländlichen Regionen oft größer ls in vielen Städten, wodurch Defizite, beispielsweise ie ungenügende Zahl von Plätzen in Kinderbetreuungs- inrichtungen, weitgehend ausgeglichen werden. Der Duktus des vorliegenden Antrags suggeriert, dass rauen besonders förderungsbedürftig seien. Diese Ein- chätzung teile ich nicht. Frauen sind gut ausgebildet nd stark. Sie brauchen keine spezielle Förderung, son- ern einfach nur Gerechtigkeit. Der Bildungsbereich hat ies deutlich gezeigt. Frauen sind dort erfolgreich, wo es uf Leistung ankommt, zum Beispiel in der Schule. Uns Frauen wird mit derartigen Anträgen stets unter- tellt, es wäre eine Ausnahme, wenn wir aus eigener Kraft twas schaffen. Diese Unterstellung halte ich für eine iskriminierung, sie stärkt uns nicht, sondern schwächt ie Position der Frauen. Es ist deshalb gut, wenn Defizite, on denen wir meinen, dass sie sich besonders als nach- ilig für Frauen auswirken, als gesamtgesellschaftliche efizite begriffen werden. Frauen gehören schließlich ur Mitte der Gesellschaft und sind keine Randgruppe. Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, und h halte dies für richtig, müssen wir überlegen, wie wir ie Bedingungen für Frauen, aber eben auch für Männer, erbessern, sich neue eigene Erwerbsquellen auf dem and zu erschließen. Dies ist allemal besser als frau- nspezifische Globalförderung. Der Ausbau von öffent- chen Verkehrsmitteln, Zugang zum schnellen Internet nd nicht zuletzt eine Verbreiterung des Angebots von inderbetreuungsplätzen ermöglicht Frauen und Män- ern den Start und den Ausbau eigener Erwerbsgrundla- en im ländlichen Raum. Die Möglichkeiten von Klein- rediten und Start-up-Förderungen helfen Frauen und ännern. Aber das ist keine Agrarförderung, sondern frastrukturförderung, Investitionsförderung und Wei- rbildung. Viele Projekte, die sich mit diesen Problem- ereichen beschäftigen, können für Frauen heute schon us dem Europäischen Sozialfond gefördert werden. ort gehört die Förderung auch hin. Wir sollten nicht an- ngen, mit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpoli- k, GAP, noch eine Sozialpolitik „light“ zu machen. Wir arbeiten konstruktiv an den jetzt vorliegenden orschlägen von Herrn Ciolos zur Reform der Gemein- amen Agrarpolitik der Europäischen Union. Wir möch- n für unsere Landwirte, und damit meine ich Männer nd Frauen, dass bei der Reform der GAP das Zwei-Säu- n-Modell erhalten bleibt, dass es weiterhin einen Aus- leich für die Bereitstellung öffentlicher Güter gibt und ass der Bürokratieabbau vorangetrieben wird. Die Ent- opplung, welche in Deutschland schon fast abgeschlos- en ist, muss sich auch in anderen EU-Mitgliedstaaten urchsetzen. Wir setzen uns in der Agrarpolitik für eine die Zukunft gerichtete, multifunktionale, moderne und nternehmerische Landwirtschaft ein. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12243 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.8 Ratsdokument 16746/10 Rechtsausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.10 Ratsdokument 18122/10 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/4927 Nr. A.23 Ratsdokument 2124 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/1270 Nr. A.5 Ratsdokument 6948/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.17 Ratsdokument 14927/10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/4927 Nr. A.36 Ratsdokument 2122 Drucksache 17/5123 Nr. A.24 Ratsdokument 2138 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.41 Ratsdokument 15367/09 Drucksache 17/504 Nr. A.26 Ratsdokument 17193/09 106. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Clemens Binninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    orneweg eine klarstellende Bemerkung, Herr Kollege
    on Notz: Die Richtlinie liegt im Entwurf vor. Über sie
    ird etwa ein Jahr verhandelt werden. Sie ist noch nicht
    eschlossen. Wir alle sind aufgefordert, gute Beiträge
    ur Formulierung der Richtlinie zu leisten. Ihre Rede
    ar leider kein guter Beitrag dazu.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber hallo!)


    Die Erwartungshaltung der Bevölkerung, der Medien
    nd der Politik, wenn es um die Notwendigkeit der Spei-
    herung von Passagierdaten und um die Luftsicherheit
    eht, lässt sich am besten mit einem Blick in die Realität
    eantworten.

    25. September 2009: Es gelingt einem Terrorverdäch-
    gen, von Nigeria über Amsterdam nach Detroit zu flie-
    en.


    (Dr. Eva Högl [SPD]: Trotz Datenspeicherung!)


    s gibt Hinweise auf sein Verhalten: Er bezahlt bar; er
    ucht nur ein One-Way-Ticket; er reist ohne Gepäck in
    ie USA. All das bleibt unbemerkt. Er versucht, im Lan-
    eanflug auf Detroit eine Flüssigkeit zu entzünden, um
    as Flugzeug zum Absturz zu bringen.

    Als das passierte, kam aus allen Parteien – von der
    inken über die Grünen, bei uns sowieso – zu Recht die
    lare Aussage, dass es nicht sein kann, dass ein Terror-
    erdächtiger unerkannt ein Flugzeug besteigt. Da müsse
    och irgendwo eine Warnlampe angehen. Wenn die
    arnlampe angehen soll, brauchen wir auch eine Passa-

    ierdatenspeicherung. Alles andere ist Unfug und Sand,
    er den Leuten in die Augen gestreut wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Unsinn! Wir hatten sie mit den USA, als der eingestiegen ist!)


    as wir unter Rot-Grün hatten, will ich lieber nicht nä-
    er erläutern.

    Wir müssen uns auch darüber im Klaren sein, dass in
    en Bereichen von Terrorismus und organisierter
    riminalität – um nichts anderes geht es hier – die Si-

    herheitsbehörden darauf angewiesen sind, Daten über





    Clemens Binninger


    (A) )


    )(B)

    Reisebewegungen, Kommunikationsbeziehungen und
    Finanzströme zu erhalten.

    Das PNR-Abkommen, das jetzt im Entwurf vorliegt,
    schafft einen einheitlichen Rahmen innerhalb der EU.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hat es was genutzt bei dem Unterwäschebomber? Nein!)


    Es wird jetzt ein Jahr verhandelt werden. Die Richtlinien
    haben drei Ziele. Erstens. Es soll – ich glaube, noch
    nicht einmal Sie sind da anderer Meinung – verhindert
    werden, dass Terrorverdächtige, die einen Anschlag pla-
    nen, überhaupt erst ein Flugzeug besteigen. Wer dagegen
    etwas hat, soll es sagen. Es gibt gegen die Forderung,
    das zu verhindern, ernsthaft nichts einzuwenden.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein, aber es hilft nicht!)


    Zweiter Punkt: Es soll gelingen, schwere Straftaten auf-
    zuklären. Dritter Punkt: Es soll gelingen, Verdächtige zu
    erkennen.

    Wenn wir die Richtlinie jetzt ansehen, stellen sich na-
    türlich einige – auch datenschutzrechtliche – Fragen.
    Das bestreite ich überhaupt nicht. Wir sind erst am Be-
    ginn der Debatte. Eine Frage, die sich auch für mich
    stellt, ist, ob die Speicherdauer – 30 Tage offen, dann
    pseudonymisiert für fünf Jahre – notwendig oder zu
    lange ist.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Nein, zu lang!)


    Ich bin durchaus der Auffassung, dass wir sehr genau
    überlegen müssen, warum es fünf Jahre sein sollen. Es
    könnten auch weniger sein. Ich will aber auch darauf
    hinweisen – das gehört zur Ehrlichkeit dazu –: Diese Da-
    ten werden nicht gespeichert, weil der Staat es will.
    Diese Daten sind alle schon heute bei den Fluggesell-
    schaften vorhanden und werden auch dort heute schon
    mehrere Jahre gespeichert.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Aber dezentral!)


    Es geht um die Frage, ob wir unter bestimmten Voraus-
    setzungen den Sicherheitsbehörden diese Daten zur Ver-
    fügung stellen, um Anschläge zu verhindern, schwere
    Straftaten aufzuklären oder Verdächtige zu identifizie-
    ren. Wem die Sicherheit der Bürger etwas wert ist, der
    kann diese Frage nicht mit Nein beantworten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Trotzdem glaube ich, dass wir über das Thema Speicher-
    dauer reden müssen.

    Die zweite Frage, die sich stellt, ist, ob wir nur Flüge
    von außerhalb in die EU erfassen wollen oder auch
    Flüge innerhalb der EU. Da gibt es unterschiedliche
    Positionen. Das will ich nicht bestreiten. Wir müssen uns
    darüber klar werden, dass die Gefährlichkeit von Perso-
    nen nicht geringer wird, weil sie von Barcelona nach
    Berlin fliegen statt von Nigeria nach Berlin. Wir müssen
    versuchen, diese Frage eher an der Gefährlichkeit der
    Personen zu orientieren.



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    (C (D (Jan Korte [DIE LINKE]: Also wollen Sie es auch innereuropäisch?)


    Nein, das ist eine Frage, die sich stellt.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Aber die Antwort ist ja klar!)


    ir debattieren darüber. Machen Sie einen Vorschlag!

    Für mich ganz persönlich stellt sich auch eine dritte
    rage, da greife ich sogar Ihre Bedenken ein Stück weit
    uf. Zu verhindern, dass ein Terrorverdächtiger ein Flug-
    eug besteigt, ist oberstes Ziel. Daran kann es für mich
    einen Zweifel geben.


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Richtig!)


    er das ablehnt, macht keine seriöse Sicherheitspolitik.
    uch schwere Straftaten aufzuklären, halte ich für abso-
    t berechtigt. Die dritte Zielrichtung des Abkommens
    t, anhand der Daten Kriterien zu erkennen, mit denen
    erdächtige identifiziert werden können, also eine Art
    asterfahndung. Da hat uns das Bundesverfassungsge-
    cht ganz klar aufgegeben: Die Rasterfahndung ist zu-
    ssig, sie muss aber an eine konkrete Gefahr geknüpft

    ein. Das heißt, eine pauschale Ermächtigung, diese Da-
    n quasi jede Woche auf irgendwelche Auffälligkeiten
    in zu durchleuchten, ist rechtlich nach unserem Ver-
    tändnis schwer abzubilden. Deshalb müssen wir darauf
    chten, dass wir hier, wenn es dabei bleibt, auch den Be-
    ug zur konkreten Gefahr haben.

    Insgesamt können wir aber nicht darüber hinwegge-
    en, dass wir an einem solchen Instrument nicht vorbei-
    ommen, wenn wir Sicherheit im Luftverkehr wollen,
    enn wir verhindern wollen, dass Passagiermaschinen
    iele von Anschlägen werden, und wenn wir wollen,
    ass wir in der Lage sind, schwere Verbrechen – es geht
    uch um organisierte Kriminalität, es geht um Men-
    chenhandel – aufzuklären und Strukturen zu erkennen.

    Durch die PNR-Richtlinie wird zumindest ein einheit-
    cher Rahmen geschaffen. Es gab zwischen einzelnen
    taaten lange einen bilateralen Wildwuchs. Es war völlig
    nklar, wer wie viele Daten bekommt. Insofern ist eine
    ichtlinie, durch die Einheitlichkeit hergestellt wird, zu
    egrüßen. Wir können über das Thema Speicherdauer
    den. Wir können auch über das Thema „Was alles soll
    an mit den Daten machen dürfen?“ sprechen. Ich

    laube, an den zwei Grundzielen braucht man nicht zu
    tteln.

    Herr Kollege von Notz, ich finde, das, was Sie von
    en Grünen in Ihrem Antrag geschrieben haben, ist ein
    isschen Wischiwaschi:


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    on allem ein wenig, aber keine klare Position.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Richtlinie ist Wischiwaschi!)


    ie müssten schon sagen, ob Sie grundsätzlich gegen die
    assagierdatenspeicherung sind – auch wenn Sie damit
    Kauf nehmen, dass Terrorverdächtige Flugzeuge be-

    teigen – oder ob Sie unter bestimmten Bedingungen da-





    Clemens Binninger


    (A) )


    )(B)

    für sind. Dazu äußern Sie sich in Ihrem Antrag nicht.
    Die häufigste Formulierung in Ihrem Antrag lautet
    – viermal kommt das vor –:

    Falls ein Verzicht auf die Normierung einer Ver-
    pflichtung zur Speicherung von Fluggastdaten nicht
    durchsetzbar sein sollte …

    Sagen Sie doch klipp und klar, ob Sie für diese Daten-
    speicherung sind – bringen Sie dann Ihre Kritikpunkte
    vor – oder ob Sie dagegen sind. Dann wissen die Men-
    schen in Deutschland, was Ihnen die Sicherheit wert ist –
    offensichtlich sehr wenig. Beziehen Sie Position!


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Mann, Mann!)


    Es geht nicht an, dass Sie sich einmal so und einmal so
    äußern, nur weil Sie einer bestimmten Klientel gefallen
    wollen. Wir brauchen diese Richtlinie, um mehr Sicher-
    heit zu bekommen. Sie sind herzlich eingeladen, auf un-
    serem Weg mitzumachen. Beziehen Sie aber bitte eine
    klare Position.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Wolfgang Gunkel für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Wolfgang Gunkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Die Dis-

    kussion über die PNR-Daten ist nicht neu; wir haben sie
    schon in der vorigen Legislaturperiode geführt. Ich erin-
    nere daran, dass der damalige EU-Kommissar für Justiz,
    Frattini, einen Vorschlag eingebracht hat, der sich an den
    Fluggastdatenvereinbarungen mit den USA orientiert
    hat. Damals waren horrende Speicherfristen und ähnli-
    che Dinge vorgesehen. Bis auf die CDU/CSU haben wir
    damals einheitlich festgestellt, dass Frattinis Vorschlag
    nicht akzeptabel ist. Die Unionsfraktion hat dann mitge-
    teilt, man versuche, zu verhandeln und entsprechend
    nachzubessern. Dazu ist es dann nicht mehr gekommen,
    weil Frattini gehen musste und die Sache auf Eis lag.

    Jetzt taucht dieser Vorschlag wieder auf. Wichtig ist
    in diesem Zusammenhang, dass eine einheitliche Daten-
    erhebung in der Europäischen Union außerordentlich
    schwierig ist. Das wird klar, wenn man sich anschaut,
    welche Daten bisher schon erhoben werden. Da setze ich
    an: Wenn wir schon ein Schengener Informationssystem,
    ein Visa-Informationssystem und API-Dateien haben,
    warum brauchen wir dann noch zusätzlich etwas? Auch
    die EU-Kommission hat nicht erklärt, warum die bisher
    vorhandenen Dateien nicht ausreichen, um ein System
    zu installieren, durch das das ermöglicht wird, was Sie,
    Herr Binninger, hier vorhin vorgestellt haben. Diese
    Frage ist für mich nach wie vor unbeantwortet.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Ich kann nur sagen: Das, was Sie vorgetragen haben,
    ist in vollem Umfang zu unterstützen. Es kollidiert zum

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    (C (D eil mit deutschem Recht. Es kollidiert auch mit dem rteil des Bundesverfassungsgerichts, das wir seinerzeit och nicht kannten. Es ist also berechtigt, das Ganze zu interfragen. Unter Umständen kommt man zu dem Erebnis, dass man das, was geplant ist, nicht benötigt. Ich iete an, zu prüfen, was umsetzbar ist. (Helmut Brandt [CDU/CSU]: Was will die SPD denn jetzt?)


    Herr Wieland, ich nenne Ihnen ein Beispiel. Herr
    inninger hat nicht so unrecht. Sie schreiben in Ihrem
    ntrag viermal: Wenn das alles nicht geht, dann soll das
    nd das gemacht werden. – Das ist außerordentlich ge-
    chickt gemacht – das gebe ich zu –: Man stellt eine Ma-
    imalforderung, räumt ein, dass die Erfüllung dieser
    orderung nicht sehr realistisch ist, und arbeitet sich
    chrittweise an den Punkten ab, die kritikwürdig sind.
    lever gemacht; das muss man Ihnen lassen.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Genug des Lobes jetzt! – Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ein Hilfsantrag! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es war schon sehr clever!)


    Siehste, ein bisschen was drauf haben muss man.

    Es geht hier darum, zu sagen, was konkret gefordert
    erden soll.


    (Helmut Brandt [CDU/CSU]: Genau! Das wollen wir jetzt mal hören!)


    ir haben das im Innenausschuss schon diskutiert. Die
    undesregierung hat dazu Stellung genommen: Sie will
    eile übernehmen. Ich zum Beispiel bin grundsätzlich
    egen die Vorratsdatenspeicherung. Sie ist meiner Mei-
    ung nach an dieser Stelle total verfehlt, weil bereits ge-
    ügend andere Daten vorhanden sind.


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Viel zielgerichteter!)


    Das Verfassungsgerichtsurteil besagt, dass Deutschland
    nter bestimmten Voraussetzungen Vorratsdatenspeiche-
    ngen vorzunehmen hat. Das Verfassungsgericht hat sol-

    he Speicherungen mit hohen Eingriffsschwellen verse-
    en. Es müssten zumindest konkrete erhebliche
    efahren bestehen oder Rechtsgüter von hohem Wert
    etroffen sein. Auch das ist in diesem Falle zu berück-
    ichtigen. Diesbezüglich fehlt in der Richtlinie der EU-
    ommission ein klarer Hinweis, was Kriterium sein soll
    nd wie die Umsetzung vonstatten gehen soll. Schwere
    riminalität: Ja. Terrorismusbekämpfung: auch Ja. Aber
    it welchen Mitteln und zu welchem Zweck soll das er-

    oben werden? Wir denken, dass darüber noch einmal
    esprochen werden muss. Nach unserer Auffassung
    ann die Richtlinie so nicht bleiben.

    Es ist klar, dass für die Erfassung der Daten be-
    timmte Zentralstellen vorgesehen sind. Es würden dann
    7 Staaten nationale Zentralstellen haben. Die Flugge-
    ellschaften würden in diesen 27 Staaten Daten erheben
    nd sie an die jeweilige nationale Zentralstelle weiter-





    Wolfgang Gunkel


    (A) )


    )(B)

    geben. Schon allein deswegen wird man unter daten-
    rechtlichen Gesichtspunkten zu unterschiedlichen Be-
    handlungsweisen kommen. Was daran einheitlich sein
    soll, verstehe ich nicht ganz. Es steht sogar noch ge-
    schrieben, dass die Daten an Drittstaaten weitergegeben
    werden sollen. Es wird aber nicht auf die Verfahrens-
    weise eingegangen und dargelegt, nach welchen Krite-
    rien die Daten verwendet werden dürfen und wer über-
    haupt erfasst werden soll. All das bleibt völlig unklar.
    Insofern können wir diese Richtlinie nicht mittragen.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist aus meiner Sicht die
    Frage der Nutzung innerhalb der Europäischen Union.
    Da stellt sich mir die Frage, wozu wir dann überhaupt ei-
    nen Raum der Freiheit geschaffen haben,


    (Helmut Brandt [CDU/CSU]: Nicht für Kriminelle! – Zuruf von der SPD: Alle Flugpassagiere sind Kriminelle! Das gibt es doch gar nicht!)


    in dem 470 Millionen Menschen in 27 Staaten zusam-
    mengefasst werden. Es handelt sich doch nur noch um
    eine Freiheit auf dem Landwege, wenn wir anfangen, je-
    den Einzelnen zu registrieren, der innerhalb der Europäi-
    schen Union auf dem Luftwege reist.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein Punkt, über den man nachdenken sollte. Herr
    Binninger, der geschilderte Fall und das Beispiel mit
    Barcelona waren okay. Aber sehen Sie: Der Herr Minis-
    ter Friedrich – jetzt sitzt der Herr Staatssekretär
    Dr. Schröder hier – war gerade erst, am 14. dieses Mo-
    nats, in Brüssel und hat diesen Sachverhalt im Justizrat
    besprochen. Was hat er getan? Er hat sich eindeutig ge-
    gen die innereuropäische Erfassung ausgesprochen.


    (Gisela Piltz [FDP]: Er ist eben ein unabhängiger Abgeordneter!)


    Folgen Sie doch Ihrem Minister, Herr Binninger!


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Ich folge niemandem!)


    Sehen Sie doch ein, dass zumindest er erkannt hat, um
    was es geht.


    (Clemens Binninger [CDU/CSU]: Wir sind hier das Parlament, Herr Kollege!)


    – Ja, gut. Manchmal orientiert man sich aber auch an
    Ministern und Staatssekretären. Das machen Sie auch.
    Richtig, Frau Piltz? Ich muss sagen: Das haben Sie
    locker drauf.

    Ich will sagen: Es ist deutlich zu erkennen, dass es im
    europäischen Rahmen sehr, sehr große Diskrepanzen
    gibt. Es haben sich neuerdings weitere Länder ange-
    schlossen. Früher waren es fünf Länder plus Deutsch-
    land. Nach der letzten Sitzung sind zwei weitere Länder
    dazugekommen, die erhebliche Bedenken haben, die
    PNR-Richtlinie in europäisches Recht umzusetzen. Ich
    meine, dass das auch inhaltlich begründet ist. Sie haben
    angeboten, ein Jahr darüber zu diskutieren. Dann disku-

    ti
    R
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    (C (D eren sie darüber aber auch wirklich. Wenn tatsächlich atschläge der Opposition in Ihre Überlegungen einflieen, kann ich Ihnen nur empfehlen: Nehmen Sie den eitrag von Herrn von Notz, meinen Beitrag und die, die och kommen, wahr und verarbeiten Sie sie. Dann wän wir schon sehr zufrieden. Vielen Dank. (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Clemens Binninger [CDU/ CSU]: Sagen Sie das den Kollegen im Europäischen Parlament!)