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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/106 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Dirk Becker, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- gramm für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung (Drucksache 17/5481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 B 12178 C 12179 D 12180 D 12182 A 12183 B 12184 A 12185 B 12186 C 12187 C 12191 C 12191 C 12194 A 12195 A 12195 B 12196 B 12198 A 12200 C 12201 C Deutscher B Stenografisch 106. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2011 (Drucksache 17/5400) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Krista Sager, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche ver- ringern, Erfolgsquoten erhöhen (Drucksache 17/5489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N M T A D A s a (D in Z 12171 A 12171 B 12171 C 12173 B 12174 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D 12188 A undestag er Bericht ung 15. April 2011 t : adine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: ntrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, r. Matthias Miersch, Dirk Becker, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein- etzung eines Sonderausschusses „Atom- usstieg und Energiewende“ rucksache 17/5473) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: 12188 D 12190 A 12191 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12202 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: 12204 A 12204 D 12206 B 12207 C 12227 D 12229 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung maut- rechtlicher Vorschriften für Bundes- fernstraßen (Drucksachen 17/4979, 17/5519) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/5520) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Cornelia Möhring, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechterge- recht gestalten (Drucksache 17/5477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Christoph Poland (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . A N te N s R v K h (D D C W G J S N A L A Z A E o D A A 12209 A 12210 B 12211 B 12212 B 12213 C 12215 B 12215 B 12215 C 12216 D 12218 C 12219 D 12220 B 12220 D 12221 D 12222 D 12224 C 12224 C 12225 C ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- peicherung von Fluggastdaten – ichtlinienvorschlag über die Verwendung on Fluggastdatensätzen OM(2011) 32 endg., Ratsdok. 6007/11 ier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 EUZBBG rucksache 17/5490) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Agrarförderung in Deutschland und uropa geschlechtergerecht gestalten (Tages- rdnungspunkt 26) r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12230 B 12230 C 12231 C 12233 B 12234 C 12235 C 12236 D 12237 D 12239 C 12241 A 12242 A 12243 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12171 (A) ) )(B) 106. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12241 (A) ) )(B) rischen UnionNiebel, Dirk FDP 15.04.2011 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an der 124. Jahreskonferenz der Interparlamenta- Lindner, Christian FDP 15.04.2011 Möller, Kornelia DIE LINKE 15.04.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 15.04.2011 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Becker, Dirk SPD 15.04.2011 Blumenthal, Sebastian FDP 15.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 15.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 15.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 15.04.2011 Friedrich, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 15.04.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 15.04.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 15.04.2011 Gerster, Martin SPD 15.04.2011 Götz, Peter CDU/CSU 15.04.2011** Heil, Mechthild CDU/CSU 15.04.2011 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Kampeter, Steffen CDU/CSU 15.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Dr. Lammert, Norbert CDU/CSU 15.04.2011** Lindemann, Lars FDP 15.04.2011 N P P P R R R D S S S S D U W W W W D W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ink, Manfred SPD 15.04.2011 ieper, Cornelia FDP 15.04.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 15.04.2011 oß, Joachim SPD 15.04.2011 oth (Heringen), Michael SPD 15.04.2011 oth (Esslingen), Karin SPD 15.04.2011 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 15.04.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 15.04.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 15.04.2011 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 15.04.2011 chuster, Marina FDP 15.04.2011* enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 15.04.2011 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 lrich, Alexander DIE LINKE 15.04.2011** agner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 einberg, Harald DIE LINKE 15.04.2011 ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 15.04.2011* erner, Katrin DIE LINKE 15.04.2011* r. Westerwelle, Guido FDP 15.04.2011 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 15.04.2011 ypries, Brigitte SPD 15.04.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12242 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechtergerecht gestalten (Tagesordnungspunkt 26) Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Deutschland ist längst voll- zogen, ihre formale Bildung ist der der männlichen Kol- legen weitgehend überlegen und dennoch sind Frauen in der gesellschaftlichen Realität deutlich benachteiligt. Es ist kein Ruhmesblatt für unsere Gesellschaft, die gesellschaftliche Teilhabe eines Teils der Bevölkerung zu beschränken. Es ist zum Nachteil für unsere Gesell- schaft, dass ihre Kreativität und Intelligenz nicht in dem Umfang genutzt wird, wie dies in anderen Gesellschaf- ten realisiert ist. Wir haben eine Kanzlerin, zwei Vizepräsidentinnen im Deutschen Bundestag, mehrere Ministerinnen, aber gleichwohl sind wir ein weitgehend männerbestimmtes Land. Ein an der Universität Lüneburg erarbeiteter Bericht, der sich mit der medialen Präsenz von Politikerinnen be- schäftigt, kommt zu dem Schluss: „Gemessen an ihrer Vielfalt und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden Frauen medial unzureichend abgebildet.“ Der Anteil der Politikerinnen in Pressemedien beträgt 18 Prozent. Auf den Titelseiten der Zeitungen beträgt der Anteil der Poli- tikerinnen nur 13 Prozent. Es gibt somit eine deutliche Unterrepräsentation der Spitzenpolitikerinnen in den Me- dien. Frau Merkel ist als Bundeskanzlerin überdurch- schnittlich in den Medien präsent, aber selbst die Bundes- ministerinnen sind – wie andere Politikerinnen – nach wie vor in den Medien unterrepräsentiert. Um Frauen eine bessere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, werden verschiedene Vorschläge disku- tiert. Zumeist wird die Quote vorgeschlagen. Ich bin skeptisch, ob eine Quote zu einer Verhaltensänderung von Männern und Frauen führen wird. Der heute von der Linken gemachte Vorschlag, das bestehende gesellschaftliche Defizit über eine Änderung der Agrarförderung zu beheben, ist zumindest innovativ. Ich bezweifele allerdings, dass er zielführend ist. Der Titel des Antrags legt nahe, dass unsere bisherige Agrarförderung und Agrarpolitik geschlechterungerecht ist und es möglich sei, diese geschlechterspezifisch und damit angeblich geschlechtergerechter zu gestalten. Ich teile diese Einschätzung nicht: Agrarpolitik, Agrarförde- rung ist geschlechterneutral und muss es auch bleiben. Frauen im ländlichen Raum sind das Rückgrat für un- sere Dörfer. Sie haben oft eine Vielzahl von Doppel- und Dreifachbelastungen in der Familie, im eigenen Beruf, in den landwirtschaftlichen Betrieben und auch in der dörf- lichen Gemeinschaft. Sie sind oft die tragende Säule im ehrenamtlichen sozialen Engagement und in vielen Ver- einen. Wir sind uns einig, dass ehrenamtliches Engage- m s U F a d z a d e F s u d d a s e D d v te D z ic d v L e li u K n g k M In te b a D fa ti V s te u le g d k s d in u (C (D ent und insbesondere das der Frauen einer höheren ge- ellschaftlichen Anerkennung bedarf. Fakt ist, dass es im ländlichen Raum Probleme und mstände gibt, die sich auf die Selbstbestimmung der rauen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten nachteilig uswirken. Das ist jedoch in vielen Städten und im in- ustriellen Arbeitsumfeld genauso. Allerdings ist die so- iale Verbundenheit in ländlichen Regionen oft größer ls in vielen Städten, wodurch Defizite, beispielsweise ie ungenügende Zahl von Plätzen in Kinderbetreuungs- inrichtungen, weitgehend ausgeglichen werden. Der Duktus des vorliegenden Antrags suggeriert, dass rauen besonders förderungsbedürftig seien. Diese Ein- chätzung teile ich nicht. Frauen sind gut ausgebildet nd stark. Sie brauchen keine spezielle Förderung, son- ern einfach nur Gerechtigkeit. Der Bildungsbereich hat ies deutlich gezeigt. Frauen sind dort erfolgreich, wo es uf Leistung ankommt, zum Beispiel in der Schule. Uns Frauen wird mit derartigen Anträgen stets unter- tellt, es wäre eine Ausnahme, wenn wir aus eigener Kraft twas schaffen. Diese Unterstellung halte ich für eine iskriminierung, sie stärkt uns nicht, sondern schwächt ie Position der Frauen. Es ist deshalb gut, wenn Defizite, on denen wir meinen, dass sie sich besonders als nach- ilig für Frauen auswirken, als gesamtgesellschaftliche efizite begriffen werden. Frauen gehören schließlich ur Mitte der Gesellschaft und sind keine Randgruppe. Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, und h halte dies für richtig, müssen wir überlegen, wie wir ie Bedingungen für Frauen, aber eben auch für Männer, erbessern, sich neue eigene Erwerbsquellen auf dem and zu erschließen. Dies ist allemal besser als frau- nspezifische Globalförderung. Der Ausbau von öffent- chen Verkehrsmitteln, Zugang zum schnellen Internet nd nicht zuletzt eine Verbreiterung des Angebots von inderbetreuungsplätzen ermöglicht Frauen und Män- ern den Start und den Ausbau eigener Erwerbsgrundla- en im ländlichen Raum. Die Möglichkeiten von Klein- rediten und Start-up-Förderungen helfen Frauen und ännern. Aber das ist keine Agrarförderung, sondern frastrukturförderung, Investitionsförderung und Wei- rbildung. Viele Projekte, die sich mit diesen Problem- ereichen beschäftigen, können für Frauen heute schon us dem Europäischen Sozialfond gefördert werden. ort gehört die Förderung auch hin. Wir sollten nicht an- ngen, mit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpoli- k, GAP, noch eine Sozialpolitik „light“ zu machen. Wir arbeiten konstruktiv an den jetzt vorliegenden orschlägen von Herrn Ciolos zur Reform der Gemein- amen Agrarpolitik der Europäischen Union. Wir möch- n für unsere Landwirte, und damit meine ich Männer nd Frauen, dass bei der Reform der GAP das Zwei-Säu- n-Modell erhalten bleibt, dass es weiterhin einen Aus- leich für die Bereitstellung öffentlicher Güter gibt und ass der Bürokratieabbau vorangetrieben wird. Die Ent- opplung, welche in Deutschland schon fast abgeschlos- en ist, muss sich auch in anderen EU-Mitgliedstaaten urchsetzen. Wir setzen uns in der Agrarpolitik für eine die Zukunft gerichtete, multifunktionale, moderne und nternehmerische Landwirtschaft ein. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12243 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.8 Ratsdokument 16746/10 Rechtsausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.10 Ratsdokument 18122/10 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/4927 Nr. A.23 Ratsdokument 2124 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/1270 Nr. A.5 Ratsdokument 6948/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.17 Ratsdokument 14927/10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/4927 Nr. A.36 Ratsdokument 2122 Drucksache 17/5123 Nr. A.24 Ratsdokument 2138 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.41 Ratsdokument 15367/09 Drucksache 17/504 Nr. A.26 Ratsdokument 17193/09 106. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Wilhelm Priesmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    olleginnen und Kollegen! Verehrter Herr Kollege
    oland, Ihre Bemerkung zu Heiterkeit und Ernst nehme
    h als gegeben hin. Aber die Sachlichkeit war in Ihrer
    ede nicht besonders stark ausgeprägt.


    (Iris Gleicke [SPD]: Ja, die Sachkunde auch nicht! – Kerstin Tack [SPD]: Das war peinlich!)


    sofern hat es auch entsprechende Bemerkungen gege-
    en.

    Ich glaube, das Thema, um das es geht, hat gravie-
    nde Auswirkungen auf den gesamten ländlichen Raum

    nd die demografische Entwicklung im ländlichen
    aum.


    (Iris Gleicke [SPD]: Richtig!)


    ie Gleichstellungsstrategie ist ein Kernziel der Strate-
    ie „Europa 2020“. Insofern hat sich Ihre Kollegin Frau
    eggle im Europaparlament besondere Verdienste erwor-
    en. Sie hat nämlich den Bericht aufgegriffen und am
    . April dieses Jahres einen wirklich hervorragenden





    Dr. Wilhelm Priesmeier


    (A) )


    )(B)

    Entschließungsantrag – Sie haben ihn vielleicht noch
    nicht gelesen –, der 39 Forderungen enthält, durch das
    Europaparlament gebracht. In diesem Antrag wurden
    viele Dinge, die im Antrag der Linken stehen, themati-
    siert und fast wortgleich eingefordert.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Das ist ja Sozialismus! Mein Gott!)


    Insofern würde ich mir das – was moderne Politik für
    Frauen im ländlichen Raum und auch was die Möglich-
    keiten betrifft, den Agrarhaushalt dort mit einzusetzen –
    zumindest einmal vor Augen führen und unter Umstän-
    den zum Konzept machen.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN – Christoph Poland [CDU/CSU]: Aber nicht wortgleich mit dem Linken-Antrag!)


    Wir Sozialdemokraten wollen natürlich die Rolle der
    Frauen in den ländlichen Räumen stärken, damit diese
    lebenswert bleiben. Deshalb unterstützen wir nachdrück-
    lich alle 39 Forderungen dieses Entschließungsantrags.
    Wir haben allerdings auch die Aufgabe, die Forderun-
    gen, die für Europa formuliert sind, an Deutschland und
    seine Strukturen anzupassen.

    Die Bundesregierung bekennt sich ebenfalls zur
    Gleichstellungspolitik. An der Antwort auf die Kleine
    Anfrage der Linken erkennt man aber, dass sie bislang
    keine Vorschläge erarbeitet und offensichtlich auch
    keine konkreten Vorstellungen im Hinblick auf die Um-
    setzung hat.

    Im Rahmen der Ausgestaltung der zweiten Säule nach
    ELER gibt es einen relativ großen Spielraum an Mög-
    lichkeiten, dort spezifische Frauenförderung zu veran-
    kern. Schauen Sie sich doch einmal an, wie sich der
    ländliche Raum darstellt. Schauen Sie vor allem in die
    ländlichen Räume der neuen Bundesländer: nach Nord-
    ostvorpommern, in die Prignitz oder nach Sachsen. Dann
    erkennen Sie, dass dort mittlerweile ein Missverhältnis
    zwischen den Geschlechtern besteht – ein Verhältnis im
    Extremfall von 100 zu 75, im Regelfall von 100 zu 80.
    Das heißt, 20 Prozent der Frauen in den Altersgruppen
    zwischen 18 und 29 Jahren fehlen, und es werden weni-
    ger Kinder geboren. Auch das führt dazu, dass diese
    Räume sozial instabil werden.

    Die Wanderungsbewegung – das haben Sie richtig be-
    merkt – ist sicherlich eine Erscheinung, die wir seit
    100 oder 200 Jahren haben. Das ist so, seitdem die
    Städte wachsen. Bislang waren wir aber immer in der
    Lage, dies durch einen entsprechenden Bevölkerungszu-
    wachs in den ländlichen Räumen auszugleichen. Das
    passiert schon lange nicht mehr.

    Wenn ich meinen eigenen Wahlkreis bzw. meine ei-
    gene Kommune anschaue, sehe ich dort ein charakteris-
    tisches Beispiel. Wir hatten, als ich anfing, Kommunal-
    politik zu machen, etwa 11 500 Einwohner. Heute haben
    wir noch 9 800 Einwohner. Im letzten Jahr sind in dieser
    Kommune – ich habe bei meinem Bürgermeister nach-
    gefragt – 48 Kinder geboren worden. Das ist die Per-
    spektive, die wir in ländlichen Räumen haben. Aktive
    Frauenpolitik, das Fördern von Frauen im ländlichen

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    (C (D aum ist ein zentrales Instrument, um dem demografichen Wandel, der sich in den ländlichen Räumen vollieht, etwas entgegenzusetzen und ihn zu bewältigen. Für uns ist aktive Gleichstellungspolitik eine Selbsterständlichkeit. Wir wollen die Agrarpolitik davon icht ausnehmen. Es geht sicherlich nicht um einen Anatz in Richtung „Bauer sucht Frau“ zur Finanzierung es Projekts. Es geht viel weiter. Aber wenn Sie in solhen Regionen leben, ist die Wahrscheinlichkeit, eine däquate Lebenspartnerin zu finden, geringer, als wenn ie am Polarkreis lebten. Man muss auch sehen, welche Entwicklungen sich in ezug auf das Wahlverhalten abspielen. Es gibt eine Unrsuchung – ich kann sie Ihnen vorlegen –, in der der achweis geführt wird, dass rechtsradikales Wählerveralten unmittelbar mit dem Phänomen der Abwanderung orreliert. Das sollte uns allen zu denken geben. Wir üssen versuchen, dort aktiv gegenzusteuern. Wir müs en versuchen, jungen Frauen Perspektiven zu bieten. enn wer wandert ab? Es wandern die ab, die am besten usgebildet sind und die besten Voraussetzungen haben. Es ist uns mittlerweile gelungen, in unserem Bilungssystem dafür zu sorgen, dass die Zahl der weiblihen Hochschulzugangsberechtigten fast 60 Prozent eies Jahrgangs ausmacht. Wenn wir auf der anderen Seite chauen, wer einen Hauptschulabschluss oder keinen chulabschluss hat, dann sind 60 Prozent der Betroffeen männlich. Das sollte uns zu denken geben. Es hat in iesen Räumen unmittelbare Auswirkungen. Jemand, der für sich eine adäquate Lebensperspektive ucht, der sucht auch eine adäquate Arbeit und ein adquates Beschäftigungsverhältnis. Insofern ist es gechtfertigt, dass man sich diesem Thema im Rahmen er Diskussion über die Neuausrichtung der Gemeinsaen Agrarpolitik in ganz besonderer Weise widmet und ie Demografie im ländlichen Raum zu einem zentralen hema bei der Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarolitik in der zweiten Säule macht. Darum kommen wir ar nicht herum; denn allen Veränderungen, die sich in iesen Räumen abspielen, müssen wir zumindest begleind etwas entgegenstellen, wenn wir diesen Prozess chon nicht verhindern können. Darum ist der Ansatz, er von der Kollegin eingefordert wird, richtig. Ich kann nicht alle Ihre Forderungen unterschreiben; ber es besteht durchaus die Notwendigkeit, das polisch anzuerkennen und auch in politisches Handeln umusetzen. Darüber, ob gerade Frau Schröder als Familinministerin an den PLANAK-Verhandlungen beteiligt erden muss, kann man sich trefflich streiten. Was wir auch brauchen, ist – das ist hier ebenfalls theatisiert worden – Entgeltsicherheit und Entgeltgleich eit für Männer und Frauen. Bislang ist es so, dass rauen im Regelfall – besonders aber in den ländlichen äumen – erheblich schlechter bezahlt werden. Es gilt em etwas entgegenzusetzen. Deshalb bedauere ich, ass Sie unseren Antrag mit dem Titel „Entgeltgleichheit Dr. Wilhelm Priesmeier )


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)





    (A) )

    zwischen Männern und Frauen gesetzlich durchsetzen“
    in der letzten Woche abgelehnt haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Damit haben Sie den Frauen und auch den ländlichen
    Räumen weiß Gott keinen Dienst erwiesen.

    Die Lohndiskriminierung von Frauen auf dem Lande
    sollte längst der Vergangenheit angehören.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Ich garantiere Ihnen: Hinsichtlich der Forderungen nach
    Lohn- bzw. Entgeltgleichheit und Mindestlöhnen auch in
    der Landwirtschaft und in den ländlichen Räumen stehen
    wir an der Seite der Gewerkschaften; wir unterstützen
    dies. Ich glaube, Gender Budgeting, also das Einfließen
    dieser Grundüberlegungen in alle Politik- und Haus-
    haltsbereiche, sollte in Zukunft eine Selbstverständlich-
    keit sein. Wir als Sozialdemokraten werden uns dafür
    einsetzen, dass diese Selbstverständlichkeit zur Realität
    wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Die Kollegin Christel Happach-Kasan von der FDP-

Fraktion hat ihre Rede zu Protokoll gegeben,1) sodass
jetzt Kollegin Cornelia Behm von der Fraktion Bünd-
nis 90/Die Grünen als letzte Rednerin in dieser Debatte
das Wort erhält.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Cornelia Behm


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, sehr geehrter Herr Präsident. – Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Herr Poland, Ihre Rede war
    wahrlich sehr schwer zu ertragen. Dass Sie von den Ko-
    alitionsfraktionen so viel Beifall bekommen haben,
    spricht Bände hinsichtlich Ihrer Geisteshaltung in dieser
    Frage.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Es wird niemand leugnen wollen, dass die Chancen-
    gleichheit von Frauen in unserer Gesellschaft besonders
    in ländlichen Regionen eine besondere Herausforderung
    darstellt.


    (Holger Krestel [FDP]: Da wächst der österliche Friede aber nicht!)


    Ich blicke hier insbesondere auf Ostdeutschland. Die
    Forschung weist seit Jahren auf die prekäre Situation der
    Frauen dort hin, die eine massive Abwanderung zur
    Folge hat.


    (Holger Krestel [FDP]: Sie sollten Ihrem Vorredner zuhören!)


    Die formalrechtliche Gleichstellung der Frauen ist zwar
    auf dem Papier vorhanden, die Wirklichkeit sieht aber
    leider häufig anders aus. Frauen werden schlechter be-
    zahlt, sie haben schlechtere Aufstiegschancen, und sie

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    fr1) Anlage 2

    (C (D aben nach wie vor mit einem tradierten Rollenverständis zu kämpfen, das ihren eigenen Vorstellungen in keier Weise entspricht. Die Linksfraktion greift diese Problematik in ihrem ntrag dankenswerterweise auf. Ein klares politisches andlungskonzept, wie wir diese Herausforderung eistern können, bleiben Sie allerdings schuldig. Das egt vor allem daran, dass man ländliche Räume und andwirtschaft wieder einmal in einen Topf geworfen at. Die Bedeutung der Agrarbranche für die ländliche ntwicklung ist zwar unstrittig. Wenn wir aber die Situaon von Frauen auf dem Lande nachdrücklich verbesern wollen – und das sollte ja ein wesentliches Ergebnis on Gleichstellung sein –, dann kommen wir mit einer eschränkung auf Landwirtschaft und Agrarförderung icht weit. Arbeitsplätze, gute Löhne, Ausund Weiterildungsmöglichkeiten, die Vereinbarkeit von Familie nd Beruf durch familienfreundliche Infrastrukturen – as sind die Knackpunkte für mehr Chancengleichheit nd gelebte Geschlechtergerechtigkeit gerade für Frauen uf dem Lande. Im Forderungsteil des Antrags der Linksfraktion finet sich dazu nichts. Da hilft auch die Aufnahme des undesfamilienministeriums in den PLANAK nicht irklich weiter. Meinen Sie, dass sich dadurch etwas an er falschen Prioritätensetzung bei der GAK ändert? (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Wenn wir eine kompetente Ministerin hätten, wäre das schon möglich!)


    Selbst wenn wir uns auf den Agrarbereich beschrän-
    en, sind die Vorstellungen der Linken nicht wirklich
    mbitioniert. „Mehr Frauen in die Führungsetagen der
    roßen Agrargenossenschaften und GmbHs“ lautet eine
    rer Forderungen. Das wäre sicherlich ein wichtiges
    eichen. Vielen gestandenen Landwirten erschiene es
    ahrlich als eine Art Kulturrevolution. Aber reicht uns
    as?


    (Wolfgang Wieland [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nein!)


    ie Stärkung der ökologischen und bäuerlichen Land-
    irtschaft würde uns viel weiter bringen; denn diese

    chafft Arbeitsplätze.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ie ist im Gegensatz zu den großen Betrieben innovativ,
    enn es um mehr Beschäftigung und neue, gleichbe-
    chtigte Einkommensmöglichkeiten gerade auch für
    rauen geht. Aber dazu findet sich im Antrag der Linken
    ider nichts.

    Ich will das Kind nicht mit dem Bade ausschütten.
    er Ansatz ist gut. Jetzt kommt es aber auf konkrete In-

    trumente an.

    Ich will Ihnen ein Beispiel nennen, liebe Kolleginnen
    nd Kollegen von der Koalition: die Hofabgabeklausel.
    ach der geltenden Regelung gilt: Wenn ein Landwirt
    it 65 Jahren nicht seinen Hof abgibt, verliert er seinen
    entenanspruch. Will er ihn aber an seine jüngere Ehe-
    au abgeben, so darf diese nicht jünger als 55 Jahre sein.





    Cornelia Behm


    (A) )


    )(B)

    Ist sie beispielsweise 53 oder 48, hat sie Pech gehabt.
    Der Gesetzgeber verbietet ihr die Übernahme des Hofes
    und entzieht ihr damit die Lebensgrundlage als Bäuerin.

    Ein weiteres Beispiel: Ist die Bäuerin 65, ihr Ehe-
    mann aber nicht bereit, den Hof mit Eintritt ins Ren-
    tenalter abzugeben, verweigert ihr der Gesetzgeber die
    Rente. Es ist ihr somit gesetzlich verwehrt, eigenständig
    über ihr Leben im Rentenalter zu entscheiden. Das müs-
    sen wir ändern, und zwar jetzt.

    Zusammengefasst heißt das: Um die Diskriminierung
    von Frauen auf dem Lande zu beenden, reicht es nicht,
    sie stärker an Förderprogrammen zu beteiligen, und
    schon gar nicht, Aktionsprogramme zu machen und Bei-
    räte zu berufen. Das Feld, das es zu beackern gilt, ist
    groß und steinig. Die Regierungskoalition sollte endlich
    die Kraft zusammennehmen, nicht nur vor Ort bei den
    Betroffenen schöne Worte zu machen, sondern wenigs-
    tens die schwersten Steine – damit meine ich beispiels-
    weise die Hofabgabeklausel – aus dem Weg zu räumen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)