Rede:
ID1710609400

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    Vokabeln: 1
    1. \n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/106 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Dirk Becker, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- gramm für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung (Drucksache 17/5481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 B 12178 C 12179 D 12180 D 12182 A 12183 B 12184 A 12185 B 12186 C 12187 C 12191 C 12191 C 12194 A 12195 A 12195 B 12196 B 12198 A 12200 C 12201 C Deutscher B Stenografisch 106. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2011 (Drucksache 17/5400) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Krista Sager, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche ver- ringern, Erfolgsquoten erhöhen (Drucksache 17/5489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N M T A D A s a (D in Z 12171 A 12171 B 12171 C 12173 B 12174 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D 12188 A undestag er Bericht ung 15. April 2011 t : adine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: ntrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, r. Matthias Miersch, Dirk Becker, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein- etzung eines Sonderausschusses „Atom- usstieg und Energiewende“ rucksache 17/5473) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: 12188 D 12190 A 12191 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12202 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: 12204 A 12204 D 12206 B 12207 C 12227 D 12229 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung maut- rechtlicher Vorschriften für Bundes- fernstraßen (Drucksachen 17/4979, 17/5519) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/5520) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Cornelia Möhring, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechterge- recht gestalten (Drucksache 17/5477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Christoph Poland (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . A N te N s R v K h (D D C W G J S N A L A Z A E o D A A 12209 A 12210 B 12211 B 12212 B 12213 C 12215 B 12215 B 12215 C 12216 D 12218 C 12219 D 12220 B 12220 D 12221 D 12222 D 12224 C 12224 C 12225 C ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- peicherung von Fluggastdaten – ichtlinienvorschlag über die Verwendung on Fluggastdatensätzen OM(2011) 32 endg., Ratsdok. 6007/11 ier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 EUZBBG rucksache 17/5490) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Agrarförderung in Deutschland und uropa geschlechtergerecht gestalten (Tages- rdnungspunkt 26) r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12230 B 12230 C 12231 C 12233 B 12234 C 12235 C 12236 D 12237 D 12239 C 12241 A 12242 A 12243 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12171 (A) ) )(B) 106. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12241 (A) ) )(B) rischen UnionNiebel, Dirk FDP 15.04.2011 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an der 124. Jahreskonferenz der Interparlamenta- Lindner, Christian FDP 15.04.2011 Möller, Kornelia DIE LINKE 15.04.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 15.04.2011 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Becker, Dirk SPD 15.04.2011 Blumenthal, Sebastian FDP 15.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 15.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 15.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 15.04.2011 Friedrich, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 15.04.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 15.04.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 15.04.2011 Gerster, Martin SPD 15.04.2011 Götz, Peter CDU/CSU 15.04.2011** Heil, Mechthild CDU/CSU 15.04.2011 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Kampeter, Steffen CDU/CSU 15.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Dr. Lammert, Norbert CDU/CSU 15.04.2011** Lindemann, Lars FDP 15.04.2011 N P P P R R R D S S S S D U W W W W D W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ink, Manfred SPD 15.04.2011 ieper, Cornelia FDP 15.04.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 15.04.2011 oß, Joachim SPD 15.04.2011 oth (Heringen), Michael SPD 15.04.2011 oth (Esslingen), Karin SPD 15.04.2011 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 15.04.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 15.04.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 15.04.2011 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 15.04.2011 chuster, Marina FDP 15.04.2011* enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 15.04.2011 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 lrich, Alexander DIE LINKE 15.04.2011** agner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 einberg, Harald DIE LINKE 15.04.2011 ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 15.04.2011* erner, Katrin DIE LINKE 15.04.2011* r. Westerwelle, Guido FDP 15.04.2011 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 15.04.2011 ypries, Brigitte SPD 15.04.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12242 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechtergerecht gestalten (Tagesordnungspunkt 26) Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Deutschland ist längst voll- zogen, ihre formale Bildung ist der der männlichen Kol- legen weitgehend überlegen und dennoch sind Frauen in der gesellschaftlichen Realität deutlich benachteiligt. Es ist kein Ruhmesblatt für unsere Gesellschaft, die gesellschaftliche Teilhabe eines Teils der Bevölkerung zu beschränken. Es ist zum Nachteil für unsere Gesell- schaft, dass ihre Kreativität und Intelligenz nicht in dem Umfang genutzt wird, wie dies in anderen Gesellschaf- ten realisiert ist. Wir haben eine Kanzlerin, zwei Vizepräsidentinnen im Deutschen Bundestag, mehrere Ministerinnen, aber gleichwohl sind wir ein weitgehend männerbestimmtes Land. Ein an der Universität Lüneburg erarbeiteter Bericht, der sich mit der medialen Präsenz von Politikerinnen be- schäftigt, kommt zu dem Schluss: „Gemessen an ihrer Vielfalt und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden Frauen medial unzureichend abgebildet.“ Der Anteil der Politikerinnen in Pressemedien beträgt 18 Prozent. Auf den Titelseiten der Zeitungen beträgt der Anteil der Poli- tikerinnen nur 13 Prozent. Es gibt somit eine deutliche Unterrepräsentation der Spitzenpolitikerinnen in den Me- dien. Frau Merkel ist als Bundeskanzlerin überdurch- schnittlich in den Medien präsent, aber selbst die Bundes- ministerinnen sind – wie andere Politikerinnen – nach wie vor in den Medien unterrepräsentiert. Um Frauen eine bessere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, werden verschiedene Vorschläge disku- tiert. Zumeist wird die Quote vorgeschlagen. Ich bin skeptisch, ob eine Quote zu einer Verhaltensänderung von Männern und Frauen führen wird. Der heute von der Linken gemachte Vorschlag, das bestehende gesellschaftliche Defizit über eine Änderung der Agrarförderung zu beheben, ist zumindest innovativ. Ich bezweifele allerdings, dass er zielführend ist. Der Titel des Antrags legt nahe, dass unsere bisherige Agrarförderung und Agrarpolitik geschlechterungerecht ist und es möglich sei, diese geschlechterspezifisch und damit angeblich geschlechtergerechter zu gestalten. Ich teile diese Einschätzung nicht: Agrarpolitik, Agrarförde- rung ist geschlechterneutral und muss es auch bleiben. Frauen im ländlichen Raum sind das Rückgrat für un- sere Dörfer. Sie haben oft eine Vielzahl von Doppel- und Dreifachbelastungen in der Familie, im eigenen Beruf, in den landwirtschaftlichen Betrieben und auch in der dörf- lichen Gemeinschaft. Sie sind oft die tragende Säule im ehrenamtlichen sozialen Engagement und in vielen Ver- einen. Wir sind uns einig, dass ehrenamtliches Engage- m s U F a d z a d e F s u d d a s e D d v te D z ic d v L e li u K n g k M In te b a D fa ti V s te u le g d k s d in u (C (D ent und insbesondere das der Frauen einer höheren ge- ellschaftlichen Anerkennung bedarf. Fakt ist, dass es im ländlichen Raum Probleme und mstände gibt, die sich auf die Selbstbestimmung der rauen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten nachteilig uswirken. Das ist jedoch in vielen Städten und im in- ustriellen Arbeitsumfeld genauso. Allerdings ist die so- iale Verbundenheit in ländlichen Regionen oft größer ls in vielen Städten, wodurch Defizite, beispielsweise ie ungenügende Zahl von Plätzen in Kinderbetreuungs- inrichtungen, weitgehend ausgeglichen werden. Der Duktus des vorliegenden Antrags suggeriert, dass rauen besonders förderungsbedürftig seien. Diese Ein- chätzung teile ich nicht. Frauen sind gut ausgebildet nd stark. Sie brauchen keine spezielle Förderung, son- ern einfach nur Gerechtigkeit. Der Bildungsbereich hat ies deutlich gezeigt. Frauen sind dort erfolgreich, wo es uf Leistung ankommt, zum Beispiel in der Schule. Uns Frauen wird mit derartigen Anträgen stets unter- tellt, es wäre eine Ausnahme, wenn wir aus eigener Kraft twas schaffen. Diese Unterstellung halte ich für eine iskriminierung, sie stärkt uns nicht, sondern schwächt ie Position der Frauen. Es ist deshalb gut, wenn Defizite, on denen wir meinen, dass sie sich besonders als nach- ilig für Frauen auswirken, als gesamtgesellschaftliche efizite begriffen werden. Frauen gehören schließlich ur Mitte der Gesellschaft und sind keine Randgruppe. Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, und h halte dies für richtig, müssen wir überlegen, wie wir ie Bedingungen für Frauen, aber eben auch für Männer, erbessern, sich neue eigene Erwerbsquellen auf dem and zu erschließen. Dies ist allemal besser als frau- nspezifische Globalförderung. Der Ausbau von öffent- chen Verkehrsmitteln, Zugang zum schnellen Internet nd nicht zuletzt eine Verbreiterung des Angebots von inderbetreuungsplätzen ermöglicht Frauen und Män- ern den Start und den Ausbau eigener Erwerbsgrundla- en im ländlichen Raum. Die Möglichkeiten von Klein- rediten und Start-up-Förderungen helfen Frauen und ännern. Aber das ist keine Agrarförderung, sondern frastrukturförderung, Investitionsförderung und Wei- rbildung. Viele Projekte, die sich mit diesen Problem- ereichen beschäftigen, können für Frauen heute schon us dem Europäischen Sozialfond gefördert werden. ort gehört die Förderung auch hin. Wir sollten nicht an- ngen, mit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpoli- k, GAP, noch eine Sozialpolitik „light“ zu machen. Wir arbeiten konstruktiv an den jetzt vorliegenden orschlägen von Herrn Ciolos zur Reform der Gemein- amen Agrarpolitik der Europäischen Union. Wir möch- n für unsere Landwirte, und damit meine ich Männer nd Frauen, dass bei der Reform der GAP das Zwei-Säu- n-Modell erhalten bleibt, dass es weiterhin einen Aus- leich für die Bereitstellung öffentlicher Güter gibt und ass der Bürokratieabbau vorangetrieben wird. Die Ent- opplung, welche in Deutschland schon fast abgeschlos- en ist, muss sich auch in anderen EU-Mitgliedstaaten urchsetzen. Wir setzen uns in der Agrarpolitik für eine die Zukunft gerichtete, multifunktionale, moderne und nternehmerische Landwirtschaft ein. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12243 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.8 Ratsdokument 16746/10 Rechtsausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.10 Ratsdokument 18122/10 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/4927 Nr. A.23 Ratsdokument 2124 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/1270 Nr. A.5 Ratsdokument 6948/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.17 Ratsdokument 14927/10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/4927 Nr. A.36 Ratsdokument 2122 Drucksache 17/5123 Nr. A.24 Ratsdokument 2138 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.41 Ratsdokument 15367/09 Drucksache 17/504 Nr. A.26 Ratsdokument 17193/09 106. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Andreas Scheuer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)





    (A) )

    ßen war und ist gegenwärtig nicht beabsichtigt. Dazu
    gibt es auch verschiedene Meinungen im Fachgremium,
    dem Verkehrsausschuss. Die Kolleginnen und Kollegen
    der Linksfraktion und der Grünen gehen insofern noch
    einen Schritt weiter – aber das werden wir in dieser De-
    batte noch hören –, als sie das ganze Bundesfernstraßen-
    system bemauten wollen.

    Gemäß dem Ziel des Gesetzes waren nach dem ur-
    sprünglichen Gesetzentwurf rund 2 000 Kilometer Bun-
    desstraße zusätzlich zur Bemautung vorgesehen. Sie wa-
    ren gesetzlich definiert als mindestens vierstreifige
    Bundesstraßen in der Baulast des Bundes mit unmittel-
    barer und mittelbarer Anbindung an die Autobahn. Ent-
    sprechend dem Wunsch der Bundesländer und auf
    Antrag der Koalitionsfraktionen werden zusätzliche Kri-
    terien aufgenommen, nämlich Bemautung erst bei einer
    Mindestlänge von 4 Kilometern, Bemautung nur von
    Bundesstraßen mit einer durchgehenden baulichen Rich-
    tungstrennung und keine Bemautung innerorts. Auch
    sollen die mittelbar an die Autobahn angebundenen Stre-
    cken nicht mehr bemautet werden. Damit wird auch das
    Problem des derzeit reduzierten Speicherplatzes der Ge-
    räte gelöst.

    Somit gehen wir im Bundesministerium für Verkehr,
    Bau und Stadtentwicklung auch auf die Belange des mittel-
    ständischen Transportgewerbes ein. Mit diesen zusätzlichen
    Kriterien und der Streichung des mittelbaren Streckenbe-
    zugs stehen nunmehr anstelle von rund 2 000 Kilometern
    Bundesstraße nur noch 1 000 Kilometer zur Bemautung
    an.

    Damit wären wir beim Thema, ob sich das rechnet.
    Kollege Hofreiter hat dazu mehrere Fragen an die Exper-
    ten gestellt. Zunächst einmal verbietet uns das Haus-
    haltsrecht, unwirtschaftliche Projekte zu realisieren. Un-
    sere Projekte sind wirtschaftlich gerechnet.


    (Lachen bei der SPD – Florian Pronold [SPD]: Der war gut!)


    Das Projekt Maut auf Bundesstraßen und das Gesetz-
    gebungsverfahren beruhen auf einer pflichtgemäßen Ab-
    schätzung von Einnahmen und Ausgaben. Hierzu sind
    die Erfahrungswerte aus der uns bekannten Kostenkal-
    kulation von Mautbetreibern und die Einschätzung der
    mautpflichtigen Fahrleistungen durch einen Gutachter
    herangezogen worden. Danach ergibt sich, dass das Pro-
    jekt auch nach aktuellem Stand wirtschaftlich ist. Was
    ich gesagt habe, lässt sich trotz des Lachens der Kolle-
    ginnen und Kollegen der SPD-Fraktion definitiv nicht
    entkräften. Wir haben wirtschaftlich gerechnet. Dies ist
    auch dann richtig, wenn der Kollege Pronold über diese
    Aussage lächelt.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Gemäß ersten gutachterlichen Einschätzungen wird
    mit 1,288 Milliarden mautpflichtigen Fahrzeugkilome-
    tern bei einer Streckenlänge von ursprünglich 2 187 Kilo-
    metern gerechnet. Auch bei Reduzierung des ursprüngli-
    chen Streckennetzes um 50 Prozent können somit bei
    einem derzeit kalkulierten durchschnittlichen Mautsatz von
    17 Cent pro Kilometer die in der mittelfristigen Finanzpla-

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    (C (D ung ausgewiesenen Mehreinnahmen von 100 Millionen uro erreicht werden. Noch ein Wort zu den Systemkosten – auch hierzu hat er Kollege Hofreiter nachgefragt –: Wir haben mit dem estehenden Netz die Erfahrung gemacht, dass die Sysmkosten bei etwa 12,5 Prozent liegen. Das wird bei en Bundesstraßen nicht anders sein. Damit ist die diesezügliche Kritik entkräftet. Vor allem ist die Zuverlässigkeit des Toll-Collectystems hervorzuheben; darüber wird medial sehr diskuert. Ich möchte hier noch einmal hervorheben, dass uner System die dichteste Abdeckung aller Mautsysteme at und mit am wenigsten Kosten verursacht. Das heißt, ndere Mautsysteme verursachen bedeutend höhere osten. Ich sage das auch vor dem Hintergrund, dass wir in Interesse daran haben, dieses System weltweit zu ertreiben. Zur Zuverlässigkeit und Zulässigkeit der Verabe haben wir ein externes Gutachten erstellen lassen. er entsprechende Einwand ist im Fachausschuss diskuert worden; ihm wurde Rechnung getragen. Wir haben lso alles sowohl wirtschaftlich als auch rechtlich gerüft. Hinzu kommt, dass das mittelständische Gewerbe die öglichkeit hatte, Hinweise zu den Geräten vorzubrin en. Auch das wurde berücksichtigt. Ich glaube, dieses ystem ist ausgewogen. Wir können somit den Einstieg den Finanzierungskreislauf Straße vollziehen. Wir, as Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtenticklung, haben sämtliche Schattierungen dieses Sysms getestet. Wir kommen zu dem Ergebnis, dass wir ie Ausdehnung auf 1 000 Kilometer verantworten könen. Ich bedanke mich noch einmal für die konstruktive iskussion. Mein Dank gilt auch den Experten, die uns ei der Anhörung mit Rat und Tat zur Seite gestanden aben. Vielen herzlichen Dank für die parlamentarische eratung. Uwe Beckmeyer hat das Wort für die SPD-Fraktion. Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und erren! Was im ersten Teil der Rede des Staatssekretärs esagt wurde, war richtig: Wir haben uns im Ausschuss arüber unterhalten. (Beifall der Abg. Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE])


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

(Beifall bei Abgeordneten der SPD)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Uwe Beckmeyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    ber Murks bleibt Murks. Das zu sagen, kann ich Ihnen
    icht ersparen.

    Der Gesetzentwurf der Merkel-Regierung stammt
    om 2. März 2011. Verantwortlich dafür ist das Ministe-
    um für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Er ist uns
    it einem Zuleitungsschreiben der Kanzlerin übersandt
    orden. Der Änderungsantrag der Koalition stammt





    Uwe Beckmeyer


    (A) )


    )(B)

    vom 22. März 2011; er wurde also knapp drei Wochen
    später eingebracht. Durch ihn ist einiges verändert wor-
    den. Die Frage ist: Warum musste eigentlich einiges ver-
    ändert werden? Haben Sie schlecht gearbeitet? Das, was
    abgeliefert worden ist, war also nicht so gut.

    Wenn man sich anschaut, was uns die Sachverständi-
    gen in ihren Stellungnahmen vermittelt haben, wird man
    feststellen: Überall ist deutliche Kritik geäußert worden.
    Wenn Sie schon der SPD-Fraktion nicht trauen, weil ihre
    Mitglieder einer anderen Partei angehören, dann trauen
    Sie doch bitte schön den Experten der Verbände und
    Gremien, in denen auch Ihre Parteikollegen Verantwor-
    tung tragen.

    Der Deutsche Städtetag zum Beispiel sagt, das, was
    vorgeschlagen wird, sei nicht zielführend. Er befürchtet
    eine Verdrängung. Ich zitiere Ihnen das alles ausweislich
    der entsprechenden Vorlage. Der Deutsche Städte- und
    Gemeindebund und der Deutsche Landkreistag rechnen
    mit Mautausweichverkehren und vielem mehr. Ich kann
    Ihnen all die Kritik zu Ihrem Entwurf eines Mautgeset-
    zes vorlesen, die in diesen Stellungnahmen angeführt
    wird.


    (Patrick Döring [FDP]: Deshalb haben wir ihn ja geändert!)


    Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag
    mahnt die VIFG an. Außerdem sagt er: Durch die Verab-
    schiedung dieses Gesetzentwurfs würde das Ziel, die
    Transportbranche zu entlasten, konterkariert. Er sagt
    auch, dass innerhalb dieses Gesetzentwurfes eine offene
    Vergabefrage enthalten ist, und erstellt eine bemerkens-
    werte Berechnung hinsichtlich der Systemkosten. Mit-
    tels der alten Rechnung auf der Grundlage von 2 000 Ki-
    lometern kommt er zu entsprechenden Mauteinnahmen
    und führt aus, dass sie pro Kilometer deutlich geringer
    ausfallen werden als auf Bundesautobahnen. Er ver-
    gleicht dann den entsprechenden Systemaufwand und
    kommt nicht nur auf 8,5 Millionen Euro an Vollzugskos-
    ten für das BAG, sondern auf weitere 24,3 Millionen
    Euro an Kosten, und das alles bei Einnahmen in Höhe
    von 100 Millionen Euro. Wollen Sie das wirklich verant-
    worten?

    Mein nächster Punkt betrifft den BGL. Der Bundes-
    verband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung, der
    eine entsprechende Position hat, fragt im Hinblick auf
    die Aufstellung, ob es ein angemessenes Verhältnis zwi-
    schen dem Aufwand für Betrieb und Kontrolle und dem
    Ertrag gebe. Er fragt ferner, ob der Gesetzentwurf in die-
    ser Weise gerechtfertigt sei.

    In der Stellungnahme des DSLV – die einzelnen
    Punkte kann man unter den Spiegelstrichen auf Seite 2
    nachlesen – kommt auffällig oft das Wort „begrüßt“ vor.
    Man könnte den Eindruck gewinnen, dass hier einige
    Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ihre Änderungen bzw.
    einen zweiten Gesetzentwurf verfasst haben.


    (Thomas Jarzombek [CDU/CSU]: Jetzt schimpfen Sie auf den DSLV! Ob das clever ist?)


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    (C (D Der DSLV kommt in seiner Stellungnahme des Weiten zu dem Ergebnis, dass der Gesetzentwurf keinerlei ussagen über die zu erwartenden Systemkosten bei der bertragung der Mauterhebung auf einen externen ienstleister beinhaltet. Diese Systemkosten sollen aus nserer Sicht im Vorfeld ermittelt und bekanntgegeben erden, so heißt es, damit eine verlässliche Nutzen-Kosn-Aufstellung erstellt werden kann. Nach dem derzeitien Kenntnisstand haben wir erhebliche Zweifel, dass ufwendungen und Einnahmen zur Bemautung auf viernd mehrspurigen Bundesstraßen in einem vernünftigen osten-Nutzen-Verhältnis stehen. Zum Bundesrat: Der federführende Ausschuss, der erkehrsausschuss, und der Ausschuss für innere Angegenheiten wünschen sich eindeutigere Kriterien hin ichtlich der bemauteten Bundesstraßen. Sie fordern weckmäßigerweise die Einführung einer Rechtsverordung mit der Zustimmung des Bundesrates. Sonst wäre ei jeder Veränderung des Streckennetzes immer ein Geetzentwurf notwendig. (Patrick Döring [FDP]: Deswegen haben wir es ja geändert! – Thomas Jarzombek [CDU/ CSU]: Das war ja auch der Sinn davon!)


    er federführende Verkehrsausschuss sagt auch deut-
    ch, dass er sich gegen eine Zweckbindung der Mautein-
    ahmen nur für Bundesfernstraßen wendet.

    All das zeigt, dass von Ihnen aus unserer Sicht keine
    erlässliche und verantwortungsbewusste Politik ge-
    acht wird. Denn auf der einen Seite – das ist die Be-

    ründung – entsteht durch die entsprechende Aufhebung
    er Zweckbindungen in Bezug auf die Bundesfernstra-
    en eine sichere Grundlage. Auf der anderen Seite
    ommt es aber zur Zuweisung in die Haushaltszwänge
    es Bundes. Das kann man zwar so fortsetzen. Ich sage
    ber: Das, was Sie uns heute öffentlich vortragen, ist die
    mpfehlung eines Gesetzentwurfes, der große Mängel
    ufweist. Ich habe bereits im Ausschuss dazu gesagt,
    ass dieser Gesetzentwurf nicht ausgegoren und nicht
    eschlussfähig ist.

    Ein Letztes: Wir haben am Mittwoch um 13.31 Uhr
    er Fax die Antwort auf die Kleine Anfrage der SPD-
    undestagsfraktion bekommen, und zwar nach der Aus-

    chusssitzung. Das wurde schön getimt, damit wir diese
    orlage nicht auch schon während der Ausschusssitzung
    ur Beratung heranziehen konnten. Unsere Frage lautete:
    uf welche rechtlichen Regelungen des deutschen und

    uropäischen Vergaberechts bezieht sich die in der Öf-
    ntlichkeit zitierte Aussage der Bundesregierung, dass

    ei der Einführung der Lkw-Maut auf vierspurigen Bun-
    esstraßen keine Ausschreibung erfolgen muss und eine
    irektvergabe der Erhebung der Lkw-Maut an ein Un-
    rnehmen möglich ist?

    Die Antwort lautet folgendermaßen:

    Die zitierte Aussage zur Zulässigkeit eines Ver-
    handlungsverfahrens ohne vorherigen Teilnahme-
    wettbewerb mit der Möglichkeit der Direktvergabe
    eines Auftrages zu Errichtung und Betrieb eines
    Systems zur Erhebung streckenbezogener Lkw-
    Maut auf vier- und mehrstreifigen Bundesstraßen be-





    Uwe Beckmeyer


    (A) )


    )(B)

    zieht sich auf § 3 Abs. 4 Buchstabe c) EG VOL/A

    (Fallgruppe „Schutz von Ausschließlichkeitsrechten“)

    der Richtlinie 2004/18/EG vom 31.03.2004 über
    die Koordinierung der Verfahren zur Vergabe öf-
    fentlicher Aufträge um.

    Wunderbar, denkt man, alles geregelt. Dann liest man
    aber in der Vorlage:

    Die Auftraggeber können Aufträge im Verhand-
    lungsverfahren ohne Teilnahmewettbewerb verge-
    ben: …

    Dann kommen a, b, c usw.; c trifft wahrscheinlich genau
    auf Ihren Fall zu:

    wenn der Auftrag wegen seiner technischen oder
    künstlerischen Besonderheiten oder aufgrund des

    (z. B. Patent-, Urheberrecht)

    ternehmen durchgeführt werden kann;

    Dazu gibt es entsprechende Rechtsprechungen in der
    Bundesrepublik Deutschland und der EU. Wenn man
    sich diese anschaut, wird man feststellen, dass Sie sich
    auf sehr dünnem Eis bewegen, lieber Herr Staatssekretär.
    Voraussetzung für die Durchführung eines Verhand-
    lungsverfahrens ohne Teilnahmewettbewerb ist nicht
    nur, dass ein Ausschließlichkeitsrecht besteht; die Norm
    fordert zudem einen eng auszulegenden Ausnahmetatbe-
    stand und zusätzlich, dass aufgrund des Ausschließlich-
    keitsrechtes nur ein einziges Unternehmen in der gesam-
    ten EU den fraglichen Auftrag durchführen kann.

    Es geht weiter:

    Die bloße Behauptung, mit der fraglichen Liefe-
    rung habe nur ein bestimmter Lieferant beauftragt
    werden können, weil der auf nationaler Ebene vor-
    handene Wettbewerber kein Erzeugnis angeboten
    habe, das den notwendigen technischen Anforde-
    rungen entsprochen habe, kann nicht für den Nach-
    weis genügen, dass die außergewöhnlichen Um-
    stände … tatsächlich vorlagen.

    Was das angeht, kann ich nur sagen: Gute Nacht!
    Denn sobald irgendjemand in dieser Frage auch nur den
    Hauch einer Chance wittert, ist er vor Gericht, und dann
    haben Sie den Salat.


    (Oliver Luksic [FDP]: Wortsalat!)


    Ein letzter Punkt, Herr Präsident. Die Antwort auf un-
    sere Frage 3 ist ziemlich verräterisch. Wir fragen näm-
    lich, mit welcher rechtlichen Begründung die Bundesre-
    gierung die Bedenken des Bundesministeriums der
    Justiz und des Bundesministeriums für Wirtschaft und
    Technologie hinsichtlich der Frage, ob eine Direktver-
    gabe möglich ist, fallengelassen hat. Darauf wird geant-
    wortet: Das federführende Bundesministerium für Ver-
    kehr, Bau und Stadtentwicklung ist nach Prüfung der
    rechtlichen Fragen zu dem Ergebnis gekommen, dass
    das so ist. – Das heißt im Grunde, die anderen Ressorts
    haben heftigste Bedenken dagegen, aber das federfüh-
    rende Ressort ist anderer Meinung.

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    (C (D Und ich habe heftige Bedenken, dass Sie weiterreden. ie Redezeit ist deutlich überschritten. Herr Präsident, ich komme zum Schluss. Ich sage an dieser Stelle: Murks bleibt Murks, und ieses Gesetz ist kein gutes Gesetz. Wir Sozialdemokran werden es ablehnen. Danke schön. (Beifall bei der SPD – Arnold Vaatz [CDU/ CSU]: Der größte Murks war Ihre Rede!)