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ID1710600700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/106 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Dirk Becker, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- gramm für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung (Drucksache 17/5481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 B 12178 C 12179 D 12180 D 12182 A 12183 B 12184 A 12185 B 12186 C 12187 C 12191 C 12191 C 12194 A 12195 A 12195 B 12196 B 12198 A 12200 C 12201 C Deutscher B Stenografisch 106. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2011 (Drucksache 17/5400) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Krista Sager, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche ver- ringern, Erfolgsquoten erhöhen (Drucksache 17/5489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N M T A D A s a (D in Z 12171 A 12171 B 12171 C 12173 B 12174 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D 12188 A undestag er Bericht ung 15. April 2011 t : adine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: ntrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, r. Matthias Miersch, Dirk Becker, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein- etzung eines Sonderausschusses „Atom- usstieg und Energiewende“ rucksache 17/5473) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: 12188 D 12190 A 12191 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12202 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: 12204 A 12204 D 12206 B 12207 C 12227 D 12229 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung maut- rechtlicher Vorschriften für Bundes- fernstraßen (Drucksachen 17/4979, 17/5519) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/5520) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Cornelia Möhring, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechterge- recht gestalten (Drucksache 17/5477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Christoph Poland (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . A N te N s R v K h (D D C W G J S N A L A Z A E o D A A 12209 A 12210 B 12211 B 12212 B 12213 C 12215 B 12215 B 12215 C 12216 D 12218 C 12219 D 12220 B 12220 D 12221 D 12222 D 12224 C 12224 C 12225 C ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- peicherung von Fluggastdaten – ichtlinienvorschlag über die Verwendung on Fluggastdatensätzen OM(2011) 32 endg., Ratsdok. 6007/11 ier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 EUZBBG rucksache 17/5490) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Agrarförderung in Deutschland und uropa geschlechtergerecht gestalten (Tages- rdnungspunkt 26) r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12230 B 12230 C 12231 C 12233 B 12234 C 12235 C 12236 D 12237 D 12239 C 12241 A 12242 A 12243 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12171 (A) ) )(B) 106. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12241 (A) ) )(B) rischen UnionNiebel, Dirk FDP 15.04.2011 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an der 124. Jahreskonferenz der Interparlamenta- Lindner, Christian FDP 15.04.2011 Möller, Kornelia DIE LINKE 15.04.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 15.04.2011 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Becker, Dirk SPD 15.04.2011 Blumenthal, Sebastian FDP 15.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 15.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 15.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 15.04.2011 Friedrich, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 15.04.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 15.04.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 15.04.2011 Gerster, Martin SPD 15.04.2011 Götz, Peter CDU/CSU 15.04.2011** Heil, Mechthild CDU/CSU 15.04.2011 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Kampeter, Steffen CDU/CSU 15.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Dr. Lammert, Norbert CDU/CSU 15.04.2011** Lindemann, Lars FDP 15.04.2011 N P P P R R R D S S S S D U W W W W D W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ink, Manfred SPD 15.04.2011 ieper, Cornelia FDP 15.04.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 15.04.2011 oß, Joachim SPD 15.04.2011 oth (Heringen), Michael SPD 15.04.2011 oth (Esslingen), Karin SPD 15.04.2011 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 15.04.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 15.04.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 15.04.2011 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 15.04.2011 chuster, Marina FDP 15.04.2011* enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 15.04.2011 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 lrich, Alexander DIE LINKE 15.04.2011** agner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 einberg, Harald DIE LINKE 15.04.2011 ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 15.04.2011* erner, Katrin DIE LINKE 15.04.2011* r. Westerwelle, Guido FDP 15.04.2011 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 15.04.2011 ypries, Brigitte SPD 15.04.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12242 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechtergerecht gestalten (Tagesordnungspunkt 26) Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Deutschland ist längst voll- zogen, ihre formale Bildung ist der der männlichen Kol- legen weitgehend überlegen und dennoch sind Frauen in der gesellschaftlichen Realität deutlich benachteiligt. Es ist kein Ruhmesblatt für unsere Gesellschaft, die gesellschaftliche Teilhabe eines Teils der Bevölkerung zu beschränken. Es ist zum Nachteil für unsere Gesell- schaft, dass ihre Kreativität und Intelligenz nicht in dem Umfang genutzt wird, wie dies in anderen Gesellschaf- ten realisiert ist. Wir haben eine Kanzlerin, zwei Vizepräsidentinnen im Deutschen Bundestag, mehrere Ministerinnen, aber gleichwohl sind wir ein weitgehend männerbestimmtes Land. Ein an der Universität Lüneburg erarbeiteter Bericht, der sich mit der medialen Präsenz von Politikerinnen be- schäftigt, kommt zu dem Schluss: „Gemessen an ihrer Vielfalt und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden Frauen medial unzureichend abgebildet.“ Der Anteil der Politikerinnen in Pressemedien beträgt 18 Prozent. Auf den Titelseiten der Zeitungen beträgt der Anteil der Poli- tikerinnen nur 13 Prozent. Es gibt somit eine deutliche Unterrepräsentation der Spitzenpolitikerinnen in den Me- dien. Frau Merkel ist als Bundeskanzlerin überdurch- schnittlich in den Medien präsent, aber selbst die Bundes- ministerinnen sind – wie andere Politikerinnen – nach wie vor in den Medien unterrepräsentiert. Um Frauen eine bessere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, werden verschiedene Vorschläge disku- tiert. Zumeist wird die Quote vorgeschlagen. Ich bin skeptisch, ob eine Quote zu einer Verhaltensänderung von Männern und Frauen führen wird. Der heute von der Linken gemachte Vorschlag, das bestehende gesellschaftliche Defizit über eine Änderung der Agrarförderung zu beheben, ist zumindest innovativ. Ich bezweifele allerdings, dass er zielführend ist. Der Titel des Antrags legt nahe, dass unsere bisherige Agrarförderung und Agrarpolitik geschlechterungerecht ist und es möglich sei, diese geschlechterspezifisch und damit angeblich geschlechtergerechter zu gestalten. Ich teile diese Einschätzung nicht: Agrarpolitik, Agrarförde- rung ist geschlechterneutral und muss es auch bleiben. Frauen im ländlichen Raum sind das Rückgrat für un- sere Dörfer. Sie haben oft eine Vielzahl von Doppel- und Dreifachbelastungen in der Familie, im eigenen Beruf, in den landwirtschaftlichen Betrieben und auch in der dörf- lichen Gemeinschaft. Sie sind oft die tragende Säule im ehrenamtlichen sozialen Engagement und in vielen Ver- einen. Wir sind uns einig, dass ehrenamtliches Engage- m s U F a d z a d e F s u d d a s e D d v te D z ic d v L e li u K n g k M In te b a D fa ti V s te u le g d k s d in u (C (D ent und insbesondere das der Frauen einer höheren ge- ellschaftlichen Anerkennung bedarf. Fakt ist, dass es im ländlichen Raum Probleme und mstände gibt, die sich auf die Selbstbestimmung der rauen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten nachteilig uswirken. Das ist jedoch in vielen Städten und im in- ustriellen Arbeitsumfeld genauso. Allerdings ist die so- iale Verbundenheit in ländlichen Regionen oft größer ls in vielen Städten, wodurch Defizite, beispielsweise ie ungenügende Zahl von Plätzen in Kinderbetreuungs- inrichtungen, weitgehend ausgeglichen werden. Der Duktus des vorliegenden Antrags suggeriert, dass rauen besonders förderungsbedürftig seien. Diese Ein- chätzung teile ich nicht. Frauen sind gut ausgebildet nd stark. Sie brauchen keine spezielle Förderung, son- ern einfach nur Gerechtigkeit. Der Bildungsbereich hat ies deutlich gezeigt. Frauen sind dort erfolgreich, wo es uf Leistung ankommt, zum Beispiel in der Schule. Uns Frauen wird mit derartigen Anträgen stets unter- tellt, es wäre eine Ausnahme, wenn wir aus eigener Kraft twas schaffen. Diese Unterstellung halte ich für eine iskriminierung, sie stärkt uns nicht, sondern schwächt ie Position der Frauen. Es ist deshalb gut, wenn Defizite, on denen wir meinen, dass sie sich besonders als nach- ilig für Frauen auswirken, als gesamtgesellschaftliche efizite begriffen werden. Frauen gehören schließlich ur Mitte der Gesellschaft und sind keine Randgruppe. Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, und h halte dies für richtig, müssen wir überlegen, wie wir ie Bedingungen für Frauen, aber eben auch für Männer, erbessern, sich neue eigene Erwerbsquellen auf dem and zu erschließen. Dies ist allemal besser als frau- nspezifische Globalförderung. Der Ausbau von öffent- chen Verkehrsmitteln, Zugang zum schnellen Internet nd nicht zuletzt eine Verbreiterung des Angebots von inderbetreuungsplätzen ermöglicht Frauen und Män- ern den Start und den Ausbau eigener Erwerbsgrundla- en im ländlichen Raum. Die Möglichkeiten von Klein- rediten und Start-up-Förderungen helfen Frauen und ännern. Aber das ist keine Agrarförderung, sondern frastrukturförderung, Investitionsförderung und Wei- rbildung. Viele Projekte, die sich mit diesen Problem- ereichen beschäftigen, können für Frauen heute schon us dem Europäischen Sozialfond gefördert werden. ort gehört die Förderung auch hin. Wir sollten nicht an- ngen, mit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpoli- k, GAP, noch eine Sozialpolitik „light“ zu machen. Wir arbeiten konstruktiv an den jetzt vorliegenden orschlägen von Herrn Ciolos zur Reform der Gemein- amen Agrarpolitik der Europäischen Union. Wir möch- n für unsere Landwirte, und damit meine ich Männer nd Frauen, dass bei der Reform der GAP das Zwei-Säu- n-Modell erhalten bleibt, dass es weiterhin einen Aus- leich für die Bereitstellung öffentlicher Güter gibt und ass der Bürokratieabbau vorangetrieben wird. Die Ent- opplung, welche in Deutschland schon fast abgeschlos- en ist, muss sich auch in anderen EU-Mitgliedstaaten urchsetzen. Wir setzen uns in der Agrarpolitik für eine die Zukunft gerichtete, multifunktionale, moderne und nternehmerische Landwirtschaft ein. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12243 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.8 Ratsdokument 16746/10 Rechtsausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.10 Ratsdokument 18122/10 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/4927 Nr. A.23 Ratsdokument 2124 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/1270 Nr. A.5 Ratsdokument 6948/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.17 Ratsdokument 14927/10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/4927 Nr. A.36 Ratsdokument 2122 Drucksache 17/5123 Nr. A.24 Ratsdokument 2138 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.41 Ratsdokument 15367/09 Drucksache 17/504 Nr. A.26 Ratsdokument 17193/09 106. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Heiner Kamp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    eine Damen und Herren! Liebe Frau Ziegler, man

    ann Zahlen schlechtreden – die unter Ihrer Regierung
    aren noch schlechter – und den Jugendlichen auf den
    ängen oder an den Bildschirmen jeglichen Mut und
    gliche Zuversicht nehmen, oder man liest den Bericht
    chtig und versucht, die guten Zahlen zu deuten und
    em Publikum näherzubringen, um bei den Menschen
    ut und Zuversicht zu verbreiten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)






    Heiner Kamp


    (A) )


    )(B)

    Der Mensch, vor allem der junge Mensch, braucht
    die Hoffnung auf Fortschritt. Älteren Menschen ge-
    nügt es, wenn sie hoffen können, dass es nicht
    schlechter wird.

    Dieser Satz ist nicht von mir, sondern er wird dem lang-
    jährigen Stuttgarter Oberbürgermeister Manfred Rom-
    mel zugeschrieben. Ich glaube, in diesem Hause zählen
    wir uns alle nicht nur nach dieser Definition zu den jün-
    geren Menschen, und das sollten wir auch.

    Was den von der Bundesregierung vorgelegten Be-
    rufsbildungsbericht 2011 angeht, dürfen wir uns zu den
    jungen Menschen zählen und zuversichtlich in die Zu-
    kunft blicken. Der Bericht zeigt, dass sich die Situation
    auf dem Ausbildungsmarkt weiter verbessert. Die Aus-
    bildungsbilanz kann sich wirklich sehen lassen. Die An-
    fang der Woche veröffentlichte Ausbildungsumfrage der
    Industrie- und Handelskammern bestätigt diese erfreuli-
    che Entwicklung. Die Chancen der Jugendlichen auf ei-
    nen Ausbildungsplatz werden als glänzend angesehen.
    Für ihren Bereich rechnen die Kammern mit einem Zu-
    wachs an Ausbildungsverträgen von 5 Prozent. 40 000
    zusätzliche Ausbildungsplätze wollen die Unternehmen
    allein in diesem Bereich im Jahr 2011 anbieten. Das sind
    ausgezeichnete Nachrichten für die jungen Leute, über
    die wir uns freuen dürfen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Auch der Berufsbildungsbericht rechnet angesichts
    der erfreulichen wirtschaftlichen Entwicklung mit einer
    Zunahme der angebotenen Ausbildungsstellen. Die aktu-
    ellen Zahlen der Kammern sind ein erster empirischer
    Beleg. Gleichzeitig ist festzuhalten, dass die Bundesre-
    gierung die richtigen wirtschaftspolitischen Akzente
    setzt. 2,6 Prozent prognostiziertes Wachstum in diesem
    Jahr und ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen auf
    2,9 Millionen sind hierfür ein Nachweis.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Die Unternehmen werden ihrer gesellschaftlichen
    Verantwortung gerecht und zeigen mit ihrer voraus-
    schauenden Personalpolitik, dass sie mit Optimismus in
    die Zukunft blicken. Diesen Optimismus können auch
    die jungen Leute teilen. Sie profitieren von dem steigen-
    den Angebot an Ausbildungsplätzen. Aufgrund der sin-
    kenden Bewerberzahlen verbessern sich auch für leis-
    tungsschwächere Schülerinnen und Schüler die Chancen
    auf einen Ausbildungsplatz. Diese Entwicklung wird vor
    allem in den neuen Bundesländern besonders deutlich.
    Dort ist die Zahl der Schulabgänger um 13,5 Prozent zu-
    rückgegangen. Darauf ist auch im Wesentlichen der ge-
    ringfügige Rückgang an abgeschlossenen Ausbildungs-
    verträgen im Bundesschnitt zurückzuführen; denn in den
    alten Bundesländern wurden sogar mehr Verträge abge-
    schlossen als im Vorjahr.

    Der erfreuliche Umstand, dass die Wehrpflicht end-
    lich aufgehoben wird, schmälert die Chancen auf einen
    Ausbildungsplatz keineswegs. Auch der große Abitur-
    jahrgang wird kein Problem darstellen, ganz im Gegen-
    teil: Der enorme Bewerbermangel wird dadurch kurzzei-
    tig ein wenig abgemildert. Während in rot-grünen Zeiten
    Ausbildungsplätze Mangelware waren, suchen Hand-

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    (C (D erk und Wirtschaft heutzutage händeringend Nachuchs. Für dieses zentrale Problem müssen wir Lösungen nden, und zwar in einer gemeinsamen Anstrengung on Bundes-, Landesund kommunaler Ebene. Gerade or Ort brauchen wir Kooperationen von Schulen und nternehmen. Die zahlreichen Einzelmaßnahmen könen vielfach durch bessere Koordination eine größere irkung entfalten. Jugendliche sollen früh ihre berufli hen Entwicklungsmöglichkeiten entdecken können. Wir müssen alle Reserven für die berufliche Dualausildung aktivieren. Dazu gehört, dass wir das vielfach och brachliegende Potenzial der oft nur vermeintlich eistungsschwächeren ausschöpfen. Pilotversuche einelner Unternehmen zeigen deutlich, dass viele als chwer vermittelbar eingestufte Bezieher von Transferistungen mit einer Einstiegsqualifizierung tatsächlich rfolgreich in die Ausbildung hereingeführt werden könen. Es lohnt sich also für die Unternehmen, Chancen zu eben. Den Unternehmen, die das tun, gebührt unser ank. Wie im Vorjahr gab es auch am Ende dieses Berichtshres wieder mehr unbesetzte Ausbildungsstellen als nversorgte Bewerber. Ganz besonders freue ich mich arüber, dass auch die Zahl der Altbewerber seit 2008 m rund ein Drittel zurückgegangen ist. Altbewerbern, rnschwachen Jugendlichen und jungen Menschen mit igrationshintergrund müssen wir zu einer Qualifizieng verhelfen. Eine Ausbildung ist und bleibt die beste arantie für gesellschaftliche Teilhabe und Integration den Arbeitsmarkt. ass es sich lohnt, hierfür Geld in die Hand zu nehmen, eigt die aktuelle Studie der Bertelsmann-Stiftung zu en gesellschaftlichen Folgekosten unzureichender Bilung. Der fortgeschriebene Ausbildungspakt mit neuem chwerpunkt ist ein wichtiger Beitrag zu unseren Antrengungen bei der Sicherung des Fachkräftenachwuches. Das Übergangssystem selbst gilt es zu optimieren. en unübersehbaren Maßnahmendschungel werden wir chten. Mit den Bildungsketten setzen wir in der Schule n, indem wir Schulabbrüche verhindern und Übergänge on der Schule in die duale Ausbildung verbessern. Die ildungslotsen leisten dabei kontinuierlich und individull einen richtigen und wertvollen Beitrag auf dem Weg rderbedürftiger Jugendlicher zum Ausbildungsab chluss. Dabei beschreiten wir einen anderen Weg – jetzt hön Sie gut zu, Frau Ziegler – als der Regierende Bürgereister Wowereit und seine hilflose Arbeitsund So ialsenatorin Bluhm von der Linken. Beide beteuern merfort, wie wichtig das Schaffen neuer Lehrstellen t, und drohen der Wirtschaft und dem Handwerk. Heiner Kamp )


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Zuruf von der FDP: Das ist linke Politik!)





    (A) )

    Doch wenn es darauf ankommt, in der eigenen Verwal-
    tung – sozusagen vor der eigenen Haustür – Ausbil-
    dungsplätze zu schaffen, versagen SPD und Linke kläg-
    lich.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zuruf von der FDP: Genau so ist das!)


    Man muss sich das einmal vorstellen: In der Haupt-
    stadt lässt der rot-rote Senat über 10 Millionen Euro an
    Mitteln für Ausbildung verfallen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Unglaublich!)


    Von eingeplanten 2 Millionen Euro im Haushalt der lin-
    ken Sozial- und Arbeitssenatorin sind hierfür gerade ein-
    mal 350 000 Euro ausgegeben worden. Peinlich hoch
    zehn, kann ich da nur sagen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Zuruf von der CDU/CSU: Skandal!)


    Wir arbeiten mit den jungen Leuten daran, dass es
    weiter vorangeht. Rot-Rot-Grün begnügt sich damit, zu
    hoffen, dass es nicht schlechter wird. Sie sind eben ei-
    nes: von gestern.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Das von einem FDPRedner derzeit! – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Herr Präsident, er zitiert mich!)


    FDP und Union werden weiter zukunfts- und fort-
    schrittsorientierte Politik für die jungen Menschen und
    unser Land gestalten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Rosemarie Hein für die Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Rosemarie Hein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Verehrte Frau Ministerin! Liebe Kol-

    leginnen und Kollegen! Frau Ministerin, ich kann den
    Optimismus, den Sie hier verbreiten, nicht teilen.


    (Heiner Kamp [FDP]: Schade!)


    – Ja, das ist schade. Ich würde es gern, aber es gibt kei-
    nen Grund dazu. – In der vergangenen Woche haben Sie
    – auch Ihr Staatssekretär – von einer insgesamt ausgegli-
    chenen Bilanz gesprochen. Die Zahl der Altbewerber,
    das haben Sie auch zitiert, sei um 30 Prozent zurückge-
    gangen. Fakt ist aber:

    Erstens. Von einer Entspannung kann eigentlich nicht
    die Rede sein. Vielmehr wurden insgesamt etwas weni-
    ger neue Ausbildungsverträge abgeschlossen als im Vor-
    jahr. Dabei geht die Schere zwischen Ost und West wie-
    der auseinander. Während in den westlichen
    Bundesländern ein leichter Zuwachs zu verzeichnen war,
    ging die Zahl der Ausbildungsplätze im Osten um über
    4 000, also um 7,4 Prozent, zurück. Hinzu kommt, dass
    der Anteil der überbetrieblichen, also ausschließlich öf-
    fentlich finanzierten, Ausbildungsplätze mit 20 Prozent

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    (C (D Osten viermal höher ist als im Westen. Im Westen ist afür das Übergangssystem anteilig wesentlich stärker. as hat sicherlich damit zu tun, dass die Zahl der Mirantinnen und Migranten, die in diesem Bildungssysm stärker benachteiligt sind, dort größer ist. Die gibt es Osten nicht so reichlich. Zweitens. Mehr als 184 000 Altbewerberinnen und ltbewerber – ein schreckliches Wort – haben in den ergangenen fünf Jahren vergeblich einen Ausbildungslatz gesucht. Angesichts dieser Zahl ist es doch ein kandal, wenn von einem Fachkräftemangel geredet ird und Unternehmen beklagen, dass sie Ausbildungslätze nicht besetzen können. Drittens. Auf die derzeit etwa 19 000 unbesetzten usbildungsstellen kämen jeweils zehn Bewerberinnen nd Bewerber, wenn man allen Altbewerberinnen und ltbewerbern und denen aus diesem Jahr eine Ausbilungsstelle anbieten würde. Es ergäbe sich, wie gesagt, in Verhältnis von eins zu zehn. Dieser Bilanz sollten Sie ich stellen. Eine ausgeglichene Bilanz stelle ich mir weentlich anders vor. Die Ministerin sagte eben, dass es angesichts der irtschaftslage noch schlimmer hätte kommen können. enn die Statistik jetzt nicht ganz so schlimm aussieht ie noch vor ein oder zwei Jahren, so ist das offensichtch allein Folge der zurückgegangenen Zahl der Schulbsolventinnen und Schulabsolventen. Die geburtenchwachen Jahrgänge, die es nach der Wende im Osten ab, sind jetzt altersmäßig vollständig in der Ausbilung. Damals ist die Geburtenzahl auf ein Drittel des tzten Vorwendejahres zurückgegangen. Die Zahl der chulabgängerinnen und Schulabgänger, die einen Ausildungsplatz suchen, hat sich infolge dessen im Osten tzt halbiert. Die Positivbilanz, die die Bundesregierung un einfährt, ist also dem Geburtentief im Osten gechuldet. Man gewinnt den Eindruck, man habe das einch ausgesessen. Die Bundesregierung setzt heute offensichtlich immer och auf das Prinzip Hoffnung. Sie hofft zum einen auf eiter zurückgehende Schülerzahlen und zum anderen uf einen überproportionalen Anstieg des Bruttoinlandsrodukts, was die Wirtschaft wohl animieren soll, mehr usbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Was bitte t das denn für ein Fortschrittsverständnis? Das können ir nicht teilen. Wir haben den Eindruck, dass man sich eftig in die Tasche lügt. Hinzu kommt, dass es zugegebenermaßen eine große unkelziffer gibt, weil die Statistik nur die Bewerberinen und Bewerber erfasst, die sich bei der Bundesagenr für Arbeit und den anderen sogenannten zugelasse en Trägern melden. Das ist aber nur gut die Hälfte eines bsolventenjahrgangs. Wenn nun aber die Bundesregieng gar nicht so genau weiß, wer sich warum und wie nge um einen Ausbildungsplatz bemüht und wer wann inen findet, wie kann sie dann helfend eingreifen? Dam lese ich mit großem Interesse, dass es endlich Beühungen um eine bessere Ausbildungsstatistik gibt. Dr. Rosemarie Hein )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )

    Das haben wir in einem Antrag, den wir vor einigen Mo-
    naten in diesem Haus vorgelegt haben, bereits gefordert.

    Ein weiteres Problem bleibt das Übergangssystem.
    Unternehmen benennen heute die mangelnde Ausbil-
    dungsfähigkeit als Grund, weshalb nicht alle Ausbil-
    dungsplätze besetzt werden können. Aber woran bemisst
    sich eigentlich die Ausbildungsfähigkeit? Im Bericht
    kann man dazu keinerlei Aussagen finden. Auch der
    Staatssekretär ist mir in der vergangenen Woche eine
    Antwort auf meine Frage schuldig geblieben. Ich habe
    erfahren, dass es ein entsprechendes Kästchen in den
    Formularen der Bundesagentur für Arbeit gibt. Ich er-
    fuhr, dass man da ein Kreuz mache oder eben nicht –
    nach welchen Maßstäben bleibt sehr undurchsichtig.
    Wer an dieser Stelle ein Kreuzchen hat, landet mit ziem-
    licher Sicherheit im Übergangssystem. Im Jahr 2010 ha-
    ben sich 324 000 Jugendliche in irgendeiner Weise im
    Übergangssystem wiedergefunden. Nicht alle von ihnen
    galten als nichtausbildungsfähig. Sie haben trotzdem
    keinen Ausbildungsplatz bekommen. Bekannt ist aber,
    dass das ein- oder oftmals auch mehrmalige Durchlaufen
    des Übergangssystems längst nicht das bringt, was das
    System verspricht. Dadurch wird der Übergang in eine
    Ausbildung in der Regel nicht erleichtert, sondern er-
    schwert.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Jörn Wunderlich [DIE LINKE], an BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Das ist kein Grund, zu klatschen! Das ist Grund, zu weinen!)


    Mit der Zahl der Jahre, in denen man sich erfolglos
    auf dem Ausbildungsmarkt beworben hat, sinkt zudem
    die Chance auf eine erfolgreiche Vermittlung drastisch.
    Darum ist der vorhin schon erwähnte Befund, dass
    1,5 Millionen junge Erwachsene im Alter zwischen
    20 und 29 Jahren überhaupt keine Berufsausbildung ha-
    ben, eines der schlimmsten Ergebnisse bundesdeutscher
    Berufsbildungspolitik der letzten Jahre. Da kann sich
    auch keine Vorgängerregierung ausnehmen. Für die Lö-
    sung dieses Problems gibt es bis heute überhaupt kein
    überzeugendes Konzept.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun scheint ein neues Problem herangewachsen zu
    sein: der vermeintliche oder tatsächliche Fachkräfteman-
    gel. Zunächst einmal ist festzuhalten: Wenn man in den
    vergangenen Jahren ausreichend Ausbildungsplätze ge-
    schaffen hätte, gäbe es diesen Mangel heute nicht.


    (Beifall bei der LINKEN – Matthias W. Birkwald [DIE LINKE]: Das ist der Punkt!)


    Heute stellt man fest, man könne auf keinen jungen
    Menschen mehr verzichten. Konnte man das denn je?
    Offensichtlich konnten sich Unternehmen in Zeiten star-
    ker Jahrgänge einfach die Besten aussuchen. Der Rest
    wurde abgeschoben. Man konnte ja wählen.


    (Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Machen Sie das nicht so in Ihrer Partei? Wen nehmen Sie denn so?)


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    (C (D Nun aber wählen die Bewerberinnen und Bewerber. – ören Sie einmal zu; ich habe etwas sehr Interessantes efunden. – Im Bericht findet sich das Schaubild 10. ort sind die Berufe aufgeführt, in denen schon jetzt ein ewerbermangel beklagt wird. Das sind Berufe in der astronomie, Verkäuferinnen und Verkäufer, Bäcker, ebäudereiniger usw. All diese Berufe finden sich in eier Tabelle – es geht um Tarifverträge und Entgelte –, in er die Berufe aufgeführt sind, in denen in meinem Bunesland ein Stundenlohn von unter 7,50 Euro gezahlt ird. ntsprechend dieser Tabelle wird im Gebäudereinigerandwerk am meisten verdient. In Sachsen-Anhalt wird diesem Bereich ein Stundenlohn von 6,58 Euro ge ahlt, und das ist ein Branchenmindestlohn. Hört! Hört! (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Wer verhandelt denn? Die Gewerkschaften!)


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Hört! Hört!)


    edenkt man dann noch die Arbeitsbedingungen in die-
    en Berufsgruppen, dann ist verständlich, warum diese
    erufe zu diesen Konditionen heute von jungen Leuten
    icht mehr gewählt werden. Da funktioniert der Markt
    ben einmal anders herum. Ich finde, das ist auch in Ord-
    ung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    in anständiger gesetzlicher Mindestlohn könnte da hel-
    n. Er würde die Attraktivität dieser Berufe erhöhen.

    Es gibt im vorliegenden Berufsbildungsbericht sehr
    iele beunruhigende Befunde. Ich frage mich: Was kann
    an dagegen tun? Das Bundesministerium hat eine Ab-
    ilung „Programmerfindung“ – ich habe das hier schon
    or einigen Monaten erwähnt –, der es immer noch nicht
    n Ideen mangelt. Die Programme, die ich jetzt nenne,
    abe ich alle im Berufsbildungsbericht gefunden: Es gibt
    en Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräf-
    nachwuchs; er wurde bis 2014 verlängert. Es gibt die
    itiative „Abschluss und Anschluss – Bildungsketten

    is zum Ausbildungsabschluss“, die unter anderem die
    erufseinstiegsbegleiter beinhaltet; die Ministerin hat
    ies angesprochen.


    (Beifall des Abg. Heiner Kamp [FDP])


    eitere Programme heißen: EQ Plus, APO, BOP, ÜBS,
    RENA, VerA und Jobstarter Connect. Ich befürchte,
    h habe ein paar übersehen. Das alles hört sich lustig an,

    ber es ist nicht lustig. Es wird immer unübersichtlicher.
    elches Programm läuft wie lange und richtet sich an
    en? Hinzu kommen noch die landeseigenen Modell-
    rojekte und Programme. Wenn die Ministerin heute
    agt, man wolle das alles vereinheitlichen, dann warte
    h gespannt auf den Entwurf, der zeigt, wie diese Ver-

    inheitlichung aussehen soll. Ich bin skeptisch. Das hier
    echt nach Vielfalt, klingt nach Vielfalt, aber ich glaube,
    s ist nur Wirrwarr.


    (Beifall bei der LINKEN)


    So wird das nichts werden. Auch die Programme, die
    un frühzeitig in den Schulen ansetzen sollen, um ab-
    chlussgefährdeten Jugendlichen zu helfen, sind nichts





    Dr. Rosemarie Hein


    (A) )


    )(B)

    weiter als Reparaturprogramme für ein verfehltes Bil-
    dungssystem. Wenn in Zukunft immer weniger Arbeits-
    plätze für Geringqualifizierte vorhanden sein werden,
    dann muss man für bessere Bildung sorgen. Wir brau-
    chen das Geld dort, wo die Bildung von Anfang an bes-
    ser gemacht werden kann,


    (Beifall bei der LINKEN)


    und das Kooperationsverbot muss fallen, damit die ge-
    meinsame Verantwortung von Bund und Ländern auch
    gemeinsam wahrgenommen werden kann.

    Als Erstes muss sich die Schule ändern, damit mehr
    bessere Abschlüsse erworben werden können. Ein
    Hauptschulabschluss reicht oft nicht mehr. Auch das
    Übergangssystem hilft an dieser Stelle überhaupt nicht
    weiter. Wir brauchen mindestens solide Realschulab-
    schlüsse für die Mehrzahl der jungen Menschen und na-
    türlich mehr Abiturienten.

    Zweitens brauchen wir endlich einen Rechtsanspruch
    auf eine qualitativ hochwertige berufliche Erstausbil-
    dung.

    Drittens muss es in der Wirtschaft ein solidarisches
    System der Ausbildungsfinanzierung nach dem Vorbild
    der Bauindustrie geben. Es muss durchgesetzt werden,
    dass sich alle Unternehmen daran beteiligen.

    Viertens muss der Unsinn aufhören, dass die einen
    eine Ausbildungsvergütung bekommen – nicht immer
    eine besonders hohe, aber immerhin eine –, während die
    anderen Schulgeld zahlen müssen, um überhaupt eine
    Ausbildung zu erhalten. Darüber schweigt der Bericht
    übrigens.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das ist vor allem in den Gesundheitsberufen der Fall,
    obwohl der Bedarf an Arbeitskräften in diesen Berufen
    in den nächsten Jahren enorm zunehmen wird.

    Fünftens muss das Berufsübergangssystem weitge-
    hend überflüssig gemacht werden; ganz wird man es
    nicht abschaffen können. Stattdessen brauchen wir aus-
    bildungsbegleitende Hilfen in den Ausbildungsberufen,
    beim Gang in die Berufsausbildung. Es ist sinnvoll, dort
    anzusetzen; denn dort kann es tatsächlich helfen und
    stellt nicht nur eine Warteschleife dar.

    Sechstens bedarf es einer schnellen Lösung für die
    20- bis 29-Jährigen ohne abgeschlossene Berufsausbil-
    dung; denn hier geht es nicht nur um die individuellen
    Lebensperspektiven – um die geht es natürlich auch –,
    sondern auch um hohe Folgekosten bis ins Alter.

    Das sind ganz sicher nur einige der wichtigsten
    Schritte, die unbedingt gegangen werden müssen. Es
    gibt sicher noch mehr. Man muss sie umsetzen. Wir
    möchten eigentlich nicht bis zum nächsten Bericht war-
    ten, um dann festzustellen, dass sich wieder nichts getan
    hat.

    Ich danke.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Das Wort hat nun Ekin Deligöz für die Fraktion ündnis 90/Die Grünen. Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! err Kamp, Sie haben zu Beginn Ihrer Rede die Jugendchen vor dem Fernseher begrüßt. Ich gehe davon aus, ass die meisten Jugendlichen um diese Uhrzeit, um .30 Uhr, entweder in der Schule oder bei der Ausbilung sind. Den Jugendlichen, die um 9.30 Uhr vor dem ernseher sitzen, hilft Ihr Schönreden nicht. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Heiner Kamp [FDP]: Nachrichten! Man kann das alles auf Phoenix nachschauen! Dass Sie kein Phoenix schauen, kann ich mir denken! Auch im Politikunterricht wird so etwas gezeigt!)