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ID1710600100

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    9. SPD-Frak-tion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/106 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Canel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Dirk Becker, Hubertus Heil (Peine), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Pro- gramm für eine nachhaltige, bezahlbare und sichere Energieversorgung (Drucksache 17/5481) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 12176 B 12178 C 12179 D 12180 D 12182 A 12183 B 12184 A 12185 B 12186 C 12187 C 12191 C 12191 C 12194 A 12195 A 12195 B 12196 B 12198 A 12200 C 12201 C Deutscher B Stenografisch 106. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Tagesordnungspunkt 23: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Berufsbildungsbericht 2011 (Drucksache 17/5400) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Priska Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Krista Sager, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche ver- ringern, Erfolgsquoten erhöhen (Drucksache 17/5489) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heiner Kamp (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N M T A D A s a (D in Z 12171 A 12171 B 12171 C 12173 B 12174 D Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12187 D 12188 A undestag er Bericht ung 15. April 2011 t : adine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . agesordnungspunkt 24: ntrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, r. Matthias Miersch, Dirk Becker, weiterer bgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein- etzung eines Sonderausschusses „Atom- usstieg und Energiewende“ rucksache 17/5473) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbindung mit usatztagesordnungspunkt 6: 12188 D 12190 A 12191 C Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12202 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: 12204 A 12204 D 12206 B 12207 C 12227 D 12229 B DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Ott (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 25: – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Neuregelung maut- rechtlicher Vorschriften für Bundes- fernstraßen (Drucksachen 17/4979, 17/5519) . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/5520) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Döring (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: Antrag der Abgeordneten Dr. Kirsten Tackmann, Cornelia Möhring, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion DIE LINKE: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechterge- recht gestalten (Drucksache 17/5477) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . Christoph Poland (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . A N te N s R v K h (D D C W G J S N A L A Z A E o D A A 12209 A 12210 B 12211 B 12212 B 12213 C 12215 B 12215 B 12215 C 12216 D 12218 C 12219 D 12220 B 12220 D 12221 D 12222 D 12224 C 12224 C 12225 C ntrag der Abgeordneten Dr. Konstantin von otz, Wolfgang Wieland, Jerzy Montag, wei- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN: Keine Vorratsdaten- peicherung von Fluggastdaten – ichtlinienvorschlag über die Verwendung on Fluggastdatensätzen OM(2011) 32 endg., Ratsdok. 6007/11 ier: Stellungnahme gegenüber der Bun- desregierung gemäß Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9 Absatz 4 EUZBBG rucksache 17/5490) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . olfgang Gunkel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . isela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 u Protokoll gegebene Rede zur Beratung des ntrags: Agrarförderung in Deutschland und uropa geschlechtergerecht gestalten (Tages- rdnungspunkt 26) r. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . nlage 3 mtliche Mitteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12230 B 12230 C 12231 C 12233 B 12234 C 12235 C 12236 D 12237 D 12239 C 12241 A 12242 A 12243 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12171 (A) ) )(B) 106. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12241 (A) ) )(B) rischen UnionNiebel, Dirk FDP 15.04.2011 * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates ** für die Teilnahme an der 124. Jahreskonferenz der Interparlamenta- Lindner, Christian FDP 15.04.2011 Möller, Kornelia DIE LINKE 15.04.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Arnold, Rainer SPD 15.04.2011 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Becker, Dirk SPD 15.04.2011 Blumenthal, Sebastian FDP 15.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 15.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 15.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 15.04.2011 Friedrich, Peter SPD 15.04.2011 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 15.04.2011 Dr. Geisen, Edmund Peter FDP 15.04.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 15.04.2011 Gerster, Martin SPD 15.04.2011 Götz, Peter CDU/CSU 15.04.2011** Heil, Mechthild CDU/CSU 15.04.2011 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Kampeter, Steffen CDU/CSU 15.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 Dr. Lammert, Norbert CDU/CSU 15.04.2011** Lindemann, Lars FDP 15.04.2011 N P P P R R R D S S S S D U W W W W D W W Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten ink, Manfred SPD 15.04.2011 ieper, Cornelia FDP 15.04.2011 loetz, Yvonne DIE LINKE 15.04.2011 oß, Joachim SPD 15.04.2011 oth (Heringen), Michael SPD 15.04.2011 oth (Esslingen), Karin SPD 15.04.2011 upprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 15.04.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 15.04.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 15.04.2011 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 15.04.2011 chuster, Marina FDP 15.04.2011* enger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 15.04.2011 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 lrich, Alexander DIE LINKE 15.04.2011** agner, Daniela BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 einberg, Harald DIE LINKE 15.04.2011 ellmann, Karl-Georg CDU/CSU 15.04.2011* erner, Katrin DIE LINKE 15.04.2011* r. Westerwelle, Guido FDP 15.04.2011 inkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.04.2011 olff (Wolmirstedt), Waltraud SPD 15.04.2011 ypries, Brigitte SPD 15.04.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 12242 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 (A) ) )(B) Anlage 2 Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung des Antrags: Agrarförderung in Deutschland und Europa geschlechtergerecht gestalten (Tagesordnungspunkt 26) Dr. Christel Happach-Kasan (FDP): Die rechtliche Gleichstellung der Frauen in Deutschland ist längst voll- zogen, ihre formale Bildung ist der der männlichen Kol- legen weitgehend überlegen und dennoch sind Frauen in der gesellschaftlichen Realität deutlich benachteiligt. Es ist kein Ruhmesblatt für unsere Gesellschaft, die gesellschaftliche Teilhabe eines Teils der Bevölkerung zu beschränken. Es ist zum Nachteil für unsere Gesell- schaft, dass ihre Kreativität und Intelligenz nicht in dem Umfang genutzt wird, wie dies in anderen Gesellschaf- ten realisiert ist. Wir haben eine Kanzlerin, zwei Vizepräsidentinnen im Deutschen Bundestag, mehrere Ministerinnen, aber gleichwohl sind wir ein weitgehend männerbestimmtes Land. Ein an der Universität Lüneburg erarbeiteter Bericht, der sich mit der medialen Präsenz von Politikerinnen be- schäftigt, kommt zu dem Schluss: „Gemessen an ihrer Vielfalt und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung werden Frauen medial unzureichend abgebildet.“ Der Anteil der Politikerinnen in Pressemedien beträgt 18 Prozent. Auf den Titelseiten der Zeitungen beträgt der Anteil der Poli- tikerinnen nur 13 Prozent. Es gibt somit eine deutliche Unterrepräsentation der Spitzenpolitikerinnen in den Me- dien. Frau Merkel ist als Bundeskanzlerin überdurch- schnittlich in den Medien präsent, aber selbst die Bundes- ministerinnen sind – wie andere Politikerinnen – nach wie vor in den Medien unterrepräsentiert. Um Frauen eine bessere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, werden verschiedene Vorschläge disku- tiert. Zumeist wird die Quote vorgeschlagen. Ich bin skeptisch, ob eine Quote zu einer Verhaltensänderung von Männern und Frauen führen wird. Der heute von der Linken gemachte Vorschlag, das bestehende gesellschaftliche Defizit über eine Änderung der Agrarförderung zu beheben, ist zumindest innovativ. Ich bezweifele allerdings, dass er zielführend ist. Der Titel des Antrags legt nahe, dass unsere bisherige Agrarförderung und Agrarpolitik geschlechterungerecht ist und es möglich sei, diese geschlechterspezifisch und damit angeblich geschlechtergerechter zu gestalten. Ich teile diese Einschätzung nicht: Agrarpolitik, Agrarförde- rung ist geschlechterneutral und muss es auch bleiben. Frauen im ländlichen Raum sind das Rückgrat für un- sere Dörfer. Sie haben oft eine Vielzahl von Doppel- und Dreifachbelastungen in der Familie, im eigenen Beruf, in den landwirtschaftlichen Betrieben und auch in der dörf- lichen Gemeinschaft. Sie sind oft die tragende Säule im ehrenamtlichen sozialen Engagement und in vielen Ver- einen. Wir sind uns einig, dass ehrenamtliches Engage- m s U F a d z a d e F s u d d a s e D d v te D z ic d v L e li u K n g k M In te b a D fa ti V s te u le g d k s d in u (C (D ent und insbesondere das der Frauen einer höheren ge- ellschaftlichen Anerkennung bedarf. Fakt ist, dass es im ländlichen Raum Probleme und mstände gibt, die sich auf die Selbstbestimmung der rauen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten nachteilig uswirken. Das ist jedoch in vielen Städten und im in- ustriellen Arbeitsumfeld genauso. Allerdings ist die so- iale Verbundenheit in ländlichen Regionen oft größer ls in vielen Städten, wodurch Defizite, beispielsweise ie ungenügende Zahl von Plätzen in Kinderbetreuungs- inrichtungen, weitgehend ausgeglichen werden. Der Duktus des vorliegenden Antrags suggeriert, dass rauen besonders förderungsbedürftig seien. Diese Ein- chätzung teile ich nicht. Frauen sind gut ausgebildet nd stark. Sie brauchen keine spezielle Förderung, son- ern einfach nur Gerechtigkeit. Der Bildungsbereich hat ies deutlich gezeigt. Frauen sind dort erfolgreich, wo es uf Leistung ankommt, zum Beispiel in der Schule. Uns Frauen wird mit derartigen Anträgen stets unter- tellt, es wäre eine Ausnahme, wenn wir aus eigener Kraft twas schaffen. Diese Unterstellung halte ich für eine iskriminierung, sie stärkt uns nicht, sondern schwächt ie Position der Frauen. Es ist deshalb gut, wenn Defizite, on denen wir meinen, dass sie sich besonders als nach- ilig für Frauen auswirken, als gesamtgesellschaftliche efizite begriffen werden. Frauen gehören schließlich ur Mitte der Gesellschaft und sind keine Randgruppe. Wenn wir den ländlichen Raum stärken wollen, und h halte dies für richtig, müssen wir überlegen, wie wir ie Bedingungen für Frauen, aber eben auch für Männer, erbessern, sich neue eigene Erwerbsquellen auf dem and zu erschließen. Dies ist allemal besser als frau- nspezifische Globalförderung. Der Ausbau von öffent- chen Verkehrsmitteln, Zugang zum schnellen Internet nd nicht zuletzt eine Verbreiterung des Angebots von inderbetreuungsplätzen ermöglicht Frauen und Män- ern den Start und den Ausbau eigener Erwerbsgrundla- en im ländlichen Raum. Die Möglichkeiten von Klein- rediten und Start-up-Förderungen helfen Frauen und ännern. Aber das ist keine Agrarförderung, sondern frastrukturförderung, Investitionsförderung und Wei- rbildung. Viele Projekte, die sich mit diesen Problem- ereichen beschäftigen, können für Frauen heute schon us dem Europäischen Sozialfond gefördert werden. ort gehört die Förderung auch hin. Wir sollten nicht an- ngen, mit der Gemeinsamen Europäischen Agrarpoli- k, GAP, noch eine Sozialpolitik „light“ zu machen. Wir arbeiten konstruktiv an den jetzt vorliegenden orschlägen von Herrn Ciolos zur Reform der Gemein- amen Agrarpolitik der Europäischen Union. Wir möch- n für unsere Landwirte, und damit meine ich Männer nd Frauen, dass bei der Reform der GAP das Zwei-Säu- n-Modell erhalten bleibt, dass es weiterhin einen Aus- leich für die Bereitstellung öffentlicher Güter gibt und ass der Bürokratieabbau vorangetrieben wird. Die Ent- opplung, welche in Deutschland schon fast abgeschlos- en ist, muss sich auch in anderen EU-Mitgliedstaaten urchsetzen. Wir setzen uns in der Agrarpolitik für eine die Zukunft gerichtete, multifunktionale, moderne und nternehmerische Landwirtschaft ein. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 106. Sitzung. Berlin, Freitag, den 15. April 2011 12243 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.8 Ratsdokument 16746/10 Rechtsausschuss Drucksache 17/4598 Nr. A.10 Ratsdokument 18122/10 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/4927 Nr. A.23 Ratsdokument 2124 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/1270 Nr. A.5 Ratsdokument 6948/10 Drucksache 17/3791 Nr. A.17 Ratsdokument 14927/10 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/4927 Nr. A.36 Ratsdokument 2122 Drucksache 17/5123 Nr. A.24 Ratsdokument 2138 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/178 Nr. A.41 Ratsdokument 15367/09 Drucksache 17/504 Nr. A.26 Ratsdokument 17193/09 106. Sitzung Berlin, Freitag, den 15. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Sitzung ist eröffnet.

    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 23 a und b auf:

    a) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
    regierung

    Berufsbildungsbericht 2011

    – Drucksache 17/5400 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Sportausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
    Ausschuss für Gesundheit
    Ausschuss für Tourismus
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Priska
    Hinz (Herborn), Brigitte Pothmer, Krista Sager,
    weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
    NIS 90/DIE GRÜNEN

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    Redet
    Aus- und Weiterbildung stärken, Abbrüche
    verringern, Erfolgsquoten erhöhen

    – Drucksache 17/5489 –
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung (f)

    Ausschuss für Wirtschaft und Technologie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

    Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
    die Aussprache eineinhalb Stunden vorgesehen. – Ich
    höre keinen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

    Damit eröffne ich die Aussprache und ertei
    ministerin Annette Schavan das Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FD (C (D ung 15. April 2011 0 Uhr Dr. Annette Schavan, Bundesministerin für Bilung und Forschung: Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! eine Damen und Herren! Der jährliche Berufsbil ungsbericht der Bundesregierung informiert über die age auf dem Ausbildungsmarkt. Damit gibt er uns auch ichtige Informationen über die Zukunftschancen der ngen Generation. Denn wir wissen: Zwei Drittel aller ugendlichen gehen den Weg über die berufliche Bilung. Deshalb ist die Situation auf dem Ausbildungsarkt ein sensibles Thema, das im Jahr 2010 mit der rage verbunden war: Wie wird sich die Zahl der Ausildungsplätze in Zeiten der Wirtschaftskrise entwikeln? Wird sie stark zurückgehen? Wie werden die Beerberzahlen sein? Kurz zusammengefasst sehen die Fakten in Bezug auf as Jahr 2010 folgendermaßen aus: Erstens. Prognostiziert war ein Rückgang der Zahl der usbildungsangebote um 20 000. Diese Prognose hat ich nicht bewahrheitet. Bezogen auf die Gesamtzahl der bgeschlossenen Ausbildungsverträge von 560 000 beägt der Rückgang 0,8 Prozent. Aber – das ist der zweite wichtige Punkt – wir konnn die interessante Entwicklung beobachten, dass es ext erstmals wieder ein Plus bei der Zahl der Ausbildungsverträge in den Betrieben gibt. Es geht hier also nicht um die außerbetrieblichen und die vielen Maßnahmen, die wir vor allem in den strukturschwachen Regionen auf den Weg gebracht haben, in denen aufgrund der schwierigen Situation nicht genügend betriebliche Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen. Die Entwicklung bei den betrieblichen Ausbildungsverträgen ist ausgesprochen positiv. 2010 sind 519 000 Verträge abgeschlossen worden. Das ist ein Plus von 5,6 Prozent gegenüber 2005. die Unternehmen auch in Zeiten der nicht nachgelassen haben, dass sie nicht , sondern zugelegt haben. le Bundes P)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Das zeigt, dass
    Wirtschaftskrise
    zurückgefahren





    Bundesministerin Dr. Annette Schavan


    (A) )


    )(B)

    Der dritte wichtige Punkt betrifft die Zahl der Altbe-
    werber, die uns in diesem Hohen Hause schon vielfach
    beschäftigt hat. Diese Zahl ist von 262 000 im Jahre
    2008 auf 185 000 im Jahre 2010 zurückgegangen; das ist
    ein Rückgang um knapp 30 Prozent. Auch das ist eine
    überaus positive Entwicklung. Wir wollen, dass der
    Übergang von der Schule in die Ausbildung direkt er-
    folgt und dass nicht viele junge Leute als Altbewerber
    jahrelang in einem Übergangssystem warten müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Der vierte wichtige Punkt bezieht sich auf das Über-
    gangssystem selbst. Auch hier ist in den vergangenen
    fünf Jahren, seit wir uns gezielt darum kümmern, indem
    wir Veränderungen vornehmen, Kompetenzen zurück-
    bringen und Maßnahmen bündeln, ein deutlicher Rück-
    gang zu verzeichnen, nämlich um 22,5 Prozent. Das
    heißt, junge Leute kommen schneller in Ausbildung als
    noch vor einigen Jahren.

    Das Resümee der Bundesagentur für Arbeit bezogen
    auf das letzte Jahr ist – wir werden ein solches Resümee in
    den kommenden Jahren noch häufiger erleben –: Es wur-
    den mehr unbesetzte Ausbildungsplätze gemeldet, als es
    unversorgte Bewerber gibt. In Zahlen bedeutet dies: Rund
    20 000 Ausbildungsplätze – exakt sind es 19 605 – blie-
    ben unbesetzt. Es verblieben rund 12 000 unversorgte Be-
    werber.

    Das macht deutlich, wie sich die Bevölkerungsent-
    wicklung auswirkt. In Ostdeutschland konnte man diese
    Auswirkung in den letzten Jahren schon sehr gut be-
    obachten. Im übrigen Bundesgebiet wird es in den
    nächsten Jahren eine ähnliche Entwicklung geben. Die
    Schülerzahlen werden in den nächsten zehn Jahren
    deutschlandweit deutlich zurückgehen. Die Frage ist
    also nicht mehr: „Bekommt jeder Jugendliche einen
    Ausbildungsplatz?“, sondern die Frage wird lauten:
    „Was müssen wir tun, damit angebotene Ausbildungs-
    stellen tatsächlich besetzt werden?“

    Ich will Ihnen noch weitere Vergleichszahlen nennen:
    Im Jahr 2005 gab es über 40 000 unversorgte Bewerber
    auf ungefähr 12 000 unbesetzte Stellen. Das Verhältnis
    hat sich also ins Gegenteil verkehrt.

    Ausblick auf das Jahr 2011. Die Bundesagentur für
    Arbeit verzeichnet in ihrer Halbjahresbilanz einen deut-
    lichen Anstieg der Zahl der gemeldeten Ausbildungs-
    plätze. Wir können davon ausgehen, dass es für den
    Zeitraum September 2010 bis Ende März 2011 einen
    Anstieg der gemeldeten Ausbildungsplätze um 14,3 Pro-
    zent gegeben hat. In absoluten Zahlen ausgedrückt:
    48 000 Ausbildungsplätze mehr als im Vorjahr wurden
    bis Ende März gemeldet. Das ist eine gute Perspektive
    für dieses Jahr 2011.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Damit stellt sich die Frage: Was sind die zentralen
    Aufgaben in der Berufsbildungspolitik, vor denen wir
    stehen, damit wir diese neue Situation sinnvoll gestalten
    können?

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    (C (D Der erste Punkt. Der Schwerpunkt des Ausbildungsaktes, dessen Zeitraum wir bis 2014 verlängert haben, egt nicht mehr bei quantitativen, sondern bei qualitatien Größen. Im Mittelpunkt steht also die Qualifikation. azu haben Bund und Länder die Qualifizierungsinitiave verabschiedet. Es ist jetzt wichtig, dass die darin ereinbarten Maßnahmen auch auf der Seite der Länder onsequent umgesetzt werden. Wir wollen erreichen, ass jeder Jugendliche einen Abschluss bzw. eine Qualikation erreicht, die den Einstieg in die Ausbildung eröglicht. Der zweite Punkt betrifft die Neuordnung des Überangssystems. Wir sollten in dieser Frage nicht fahrläsig sein. Manchmal entsteht der Eindruck: Das Überangssystem brauchen wir überhaupt nicht. (Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist schlimm!)


    So ist es. – Das ist aber keine Lösung. Man muss
    anchmal auch über den Tellerrand schauen und darf

    ich nicht nur auf Deutschland beziehen. Wer sich bei
    en europäischen Nachbarn umschaut, der weiß: Der
    bergang von Bildung in Beschäftigung ist ein ganz

    entrales bildungspolitisches Thema. Die Jugendarbeits-
    sigkeit würde in Spanien nicht 40 Prozent, in Frank-
    ich nicht 25 Prozent und in den skandinavischen Län-

    ern nicht um die 20 Prozent betragen, wenn es in diesen
    ändern an der Stelle funktionieren würde. Der Über-
    ang ist die sensible Stelle überhaupt. Wir haben in
    eutschland eine Jugendarbeitslosigkeit von 7 Prozent.
    arum werden wir beneidet. Bei uns ist die Jugend-

    rbeitslosigkeit so viel niedriger als in anderen Ländern,
    eil es die berufliche Bildung und die duale Ausbildung
    ibt.

    Jetzt müssen aber die nächsten Schritte gegangen
    erden. Für mich beginnt das Übergangssystem nicht
    a, wo die Schule endet. Daher sind für mich die Bil-
    ungsketten die wichtigste Maßnahme, die ab Klasse 7
    it der Potenzialanalyse beginnen. Begleitet werden

    0 000 Schülerinnen und Schüler bis zur Ausbildung.
    h bin davon überzeugt, dass es das Ziel der Neuord-

    ung des Übergangssystems – es ist die entscheidende
    aßnahme, beginnend ab Klasse 7 – sein muss, mehr

    ugendlichen den Schulabschluss zu ermöglichen. Um
    ieses Ziel zu erreichen, müssen wir uns sowohl auf der
    bene der Länder wie auch auf der Ebene des Bundes ei-
    igen. Mein Ziel ist nicht, einfach Geld von A nach B,
    lso zur BA, zu schieben. Wir brauchen vielmehr eine
    entrale Maßnahme der Länder und des Bundes.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Zuruf des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD])


    Lieber Herr Schulz, genau das machen wir. Sie glau-
    en das nicht? Das glaube ich Ihnen sofort. – Was will
    h sagen? Wir haben jetzt auf der Bundesebene genau
    iesen Schritt getan: Wir haben diverse Maßnahmen zu-
    ammengefasst, solche im Kontext der Schule und sol-
    he im Kontext der beruflichen Bildung. Nach allem,
    as ich aus den Schulen höre – es ist eine wichtige un-
    rstützende Maßnahme für die Arbeit in den Schulen;
    an kann das nicht einfach den Lehrerinnen und Leh-





    Bundesministerin Dr. Annette Schavan


    (A) )



    (B)

    rern überlassen –, bin ich davon überzeugt, dass diese
    Maßnahme von allen Maßnahmen, die wir vor allen Din-
    gen auf der Ebene der Länder ausprobiert haben, die
    wirksamste ist; sie gibt uns die Möglichkeit, tatsächlich
    eine bessere Qualifikation der Jugendlichen zu errei-
    chen, die sich schwertun.

    Dritter Punkt. Die Gruppe, die uns in diesem Kontext
    am meisten interessieren muss – auch was die Bildungs-
    ketten angeht –, bilden die Jugendlichen mit Migrations-
    hintergrund; man braucht dafür keine eigenen, neuen
    Maßnahmen. Wir wissen, dass die Ausbildungsquote in
    dieser Gruppe geringer ist; die Quote derer, die ohne
    Schulabschluss bleiben, ist höher. Deshalb ist die Maß-
    nahme für diese Jugendlichen besonders wichtig.

    Wichtig ist aber auch, dass es uns in den nächsten
    Jahren gelingt, bei unserem Bemühen, Unternehmer mit
    Migrationshintergrund in die Ausbildung einzubeziehen,
    weiter voranzukommen. Die Unternehmer mit Migra-
    tionshintergrund kommen aus unterschiedlichen Kultu-
    ren und wissen um kulturelle Vorbehalte und klassisches
    Bildungsverhalten in dieser oder jener Kultur; sie kön-
    nen uns auf dem Ausbildungsmarkt helfen. Auch da sind
    wir einen guten Schritt vorangekommen; aber die Zahl
    derer, die mitmachen, kann noch erhöht werden.

    Letzter wichtiger Punkt. Im Laufe der nächsten Mo-
    nate wird die Umsetzung des Europäischen Qualifika-
    tionsrahmens im Deutschen Qualifikationsrahmen voll-
    endet; wir sind in der Endphase. Das ist ein zentraler
    Schritt; denn damit kommt es bei der Frage, ob wir bei
    der Umsetzung des Qualifikationsrahmens die Gleich-
    wertigkeit von allgemeiner und beruflicher Bildung ak-
    zeptieren, zur Stunde der Wahrheit. Ich bin der festen
    Überzeugung: Jetzt ist der Moment, in dem wir europa-
    politisch einen wichtigen Impuls setzen können. Viele
    beneiden uns um die duale Ausbildung. Mit der Umset-
    zung des Europäischen Qualifikationsrahmens im Deut-
    schen Qualifikationsrahmen haben wir die große Chance
    – wir werden sie nutzen –, die Gleichwertigkeit von all-
    gemeiner und beruflicher Ausbildung mit der Anerken-
    nung von Ausbildungen und Abschlüssen zu belegen.
    Insofern finde ich, dass das eine gute Situation für die
    berufliche Bildung ist. Das ist mit Blick auf die Zukunfts-
    chancen der jungen Generation eine gute Botschaft.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Dagmar Ziegler für die SPD-Frak-

tion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Ziegler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Sehr geehrte Frau Ministerin, Sie sagen, es gebe
    eine positive Entwicklung. Darin stimmen wir überein.
    Diese positive Entwicklung kann uns dennoch nicht zu-
    friedenstellen; darüber sind wir uns hoffentlich einig.

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    (C (D (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    azu will ich Ihnen drei Zahlen nennen: 85 000 junge
    enschen haben im vergangenen Jahr keinen Ausbil-

    ungsplatz erhalten. Weitere 320 000 junge Menschen
    tecken in einer der vielen Maßnahmen im Übergangs-
    schungel; auch die Frau Ministerin hat bemerkt, dass
    ort unbedingt eine Lichtung erforderlich ist. Die bedrü-
    kendste Zahl ist für mich: 1,5 Millionen junge Erwach-
    ene im Alter zwischen 20 und 29 Jahren haben keinen
    erufsabschluss und können deshalb die Schwelle zum
    erufsleben gar nicht überwinden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    iese jungen Erwachsenen befinden sich nicht einmal in
    iner Qualifizierungsmaßnahme. Diese erschreckend
    ohe Zahl sinkt auch nicht, trotz des demografischen
    andels, trotz des Fachkräftebedarfs und trotz der Erho-
    ng der Wirtschaft; das ist für mich das schlimmste Si-

    nal, das von dieser Zahl ausgeht.

    Wenn ich auf die Website Ihres Hauses gehe, dann
    se ich über diese jungen Menschen:

    Hierbei handelt es sich um ein weitere „Reserve“,
    die für eine Steigerung der künftigen Zahl junger
    Fachkräfte genutzt werden kann.

    as ist, freundlich gesagt, eine sehr unglückliche Be-
    chreibung dieser jungen Menschen.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist eben keine Reserve, die man für schlechte Zei-
    n anlegt. Diese Menschen haben einfach keine Start-
    öglichkeiten in das Berufsleben, weil ihnen die Berufs-

    usbildung fehlt. Es ist zynisch, wenn man eine solche
    ortwahl trifft. Es handelt sich um Einzelschicksale, de-

    en wir helfen müssen. Vielleicht haben Sie in den
    ächsten drei Wochen der sitzungsfreien Zeit die Gele-
    enheit, diesen Terminus auf der Website zu entfernen.

    Wir sind uns einig: Wir dürfen keinen der jungen
    enschen aufgeben und verloren geben. Wir müssen je-

    en jungen Menschen mit einem Schulabschluss und ei-
    em Berufsabschluss in das Leben entlassen. Als SPD-
    undestagsfraktion haben wir dazu drei konkrete Vor-

    chläge gemacht.

    Wir wollen erstens eine Berufsausbildungsgarantie.
    uch wenn Sie auf die Jugendarbeitslosigkeit bei uns in
    öhe von 7 Prozent verweisen und sagen, dass diese
    ahl im Vergleich zu den anderen europäischen Ländern
    ut aussieht, sind wir der Meinung, dass eine Ausbil-
    ungsgarantie ein Signal an die Jugendlichen in unserem
    and ist, dass es für sie eine sichere Perspektive beim
    tart in das Berufsleben geben wird. Das ist etwas, was
    ir unbedingt erreichen wollen. Das lehnen Sie leider

    b.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Was sagt Platzeck dazu?)


    Zweitens halten wir an dem Ausbildungsbonus fest.
    uch wenn Sie sagen: „Die Wirtschaft hat bei der Be-
    itstellung von Ausbildungsplätzen zugelegt“, ist es im
    )





    Dagmar Ziegler


    (A) )


    )(B)

    Moment das falsche Signal, auf dieses Instrument zu
    verzichten. Durch diesen Bonus sind bisher rund 50 000
    junge Menschen zu einer Ausbildungsstelle gekommen.


    (Beifall bei der SPD)


    Davon abgehen zu wollen, ist das falsche Signal zum
    falschen Zeitpunkt.

    Drittens wollen wir das Programm „Zweite Chance“
    erhalten, das Sie jetzt streichen wollen. Das ist kontra-
    produktiv.


    (Zuruf von der FDP: Wir streichen überhaupt nichts!)


    – Sie wollen zumindest kürzen. – Sie sagten eben, die
    Zahl der Ausbildungen im dualen Bereich sei gestiegen.
    Wenn die Zahl der Ausbildungen insgesamt gesunken
    ist, muss ja die Zahl der Ausbildungen in den staatlichen
    Ausbildungseinrichtungen gesunken sein. Das ist der
    Beleg dafür, dass man dort nicht kürzen darf, wenn wir
    gemeinsam an dem Ziel festhalten, dass jede Schülerin
    und jeder Schüler eine Berufsausbildung erhält. Genau
    deshalb brauchen wir das Programm „Zweite Chance“ in
    voller Höhe.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber das reicht auch nicht. Zweite und dritte Chancen
    für Jugendliche in unserem Land einzuräumen, ist das
    eine. Das alles sind Reparaturmaßnahmen. Das alles sind
    Lösungen, wenn wir Jugendlichen aus einer Situation
    heraushelfen, in die sie durch vielerlei Gründe hineinge-
    raten sind. Wir haben – das ist das andere – einen ganz-
    heitlichen Ansatz. Damit komme ich zu meinem letzten
    Punkt. Wir brauchen eine sogenannte – ich nehme dieses
    Wort, weil Sie es so gern benutzen – Exzellenzinitiative
    für Kitas und für Ganztagsschulen. Das ist Bildung von
    Anfang an. Hier müssen wir investieren, und zwar in
    ganz Deutschland. Es ist der richtige Ansatz, dort viel
    Geld hineinzugeben, damit Kinder von Anfang an, unab-
    hängig von ihrer sozialen Herkunft, individuell gefördert
    werden können und einen guten Start bekommen.

    Beim Ausbau von Kitas und Ganztagsschulen wissen
    wir Sie eben leider nicht an unserer Seite. Genauso wie
    Ihre Kollegin Familienministerin Schröder und die
    ganze Regierung Merkel legen Sie dort eben keinen
    Schwerpunkt Ihrer Politik.


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Was ist denn in Brandenburg?)


    Das ist der grundsätzliche Fehler in Ihrer Bildungspoli-
    tik. Wir fordern immer wieder und erneut einen Krippen-
    gipfel,


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Was läuft in Brandenburg?)


    bei dem man sich mit den Ländern zusammensetzt,


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Sehen Sie mal nach Brandenburg!)


    um dafür zu sorgen,


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Wie sehen dort die Fortschritte aus?)


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    (C (D ass der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz ab 2013 tatächlich eingelöst werden kann. In dieser Frage lassen ie die Länder und Kommunen im Stich. Sie haben auch keine neue Initiative – wie wir sie forern – für den Ausbau der Ganztagsschulen gestartet. ie reden immer davon – mal die CDU, mal die FDP, uch mal Frau Merkel –, dass Sie das Kooperationsverot für eine falsche Entscheidung halten. (Patrick Meinhardt [FDP]: Wer hat das eingeführt?)


    ir teilen das in diesem Haus, glaube ich, unisono. Wo
    leibt Ihre Initiative, dieses Kooperationsverbot aufzu-
    eben?


    (Heiner Kamp [FDP]: Sie müssen mal die Zeitung lesen, Frau Ziegler!)


    h kenne keine Initiative,


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    eder von der Regierung noch vom Parlament noch von
    ieser Koalition.


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Ob das wohl die SPD eingeführt hat?)


    h würde weniger Zeitung lesen wollen,


    (Patrick Meinhardt [FDP]: Warten wir ab!)


    ondern hier in diesem Haus gern eine Gesetzesinitiative
    ehen.


    (Beifall bei der SPD)