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ID1710301100

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    Vokabeln: 12
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    12. Grünen.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/103 Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Jan van Aken, Christine Buchholz, Sevim Dağdelen, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen unverzüglich aus Deutsch- land abziehen (Drucksachen 17/116, 17/2214) . . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Jan van Aken, Christine Buchholz, Sevim Dağdelen, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE: Überprüfungskonferenz des Atomwaf- fensperrvertrages durch atomare Ab- rüstung stärken (Drucksachen 17/886, 17/2215) . . . . . . . . d) Antrag der Abgeordneten Agnes Malczak, Bei der Abrüstung der Atomwaffen vo- rangehen (Drucksachen 17/122, 17/2213) . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Antrag der Fraktion der SPD: Deutschland im VN-Sicherheitsrat – Impulse für Frieden und Abrüstung (Drucksache 17/4863) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11805 B 11805 C 11806 A 11806 A 11806 B 11807 C Deutscher B Stenografisch 103. Sitz Berlin, Freitag, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag des Abgeord- neten Johannes Pflug . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung der Botschafterin der Ukraine, Frau Natalia Zarudna . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 26: a) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zum Stand der Bemühungen um Rüstungs- kontrolle, Abrüstung und Nichtverbrei- tung sowie über die Entwicklung der Streitkräftepotenziale (Jahresabrüstungs- bericht 2010) (Drucksache 17/4620) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des e f) 11805 A 11829 C 11805 B Dr. Gerhard Schick, Dr. Thomas Gambke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Investitio- undestag er Bericht ung 8. April 2011 t : nen in Antipersonenminen und Streu- munition gesetzlich verbieten und die steuerliche Förderung beenden (Drucksache 17/4697) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Agnes Malczak, Sylvia Kotting-Uhl, Ute Koczy, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Aufnahme In- diens in die Nuclear Suppliers Group verhindern – Keine weitere Erosion des nuklearen Nichtverbreitungsregimes (Drucksache 17/5374) . . . . . . . . . . . . . . . Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Agnes Malczak, Omid Nouripour, Katja Keul, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Deutschland atomwaffenfrei – 11805 D 11805 D Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 11808 D 11809 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. April 2011 Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christoph Schnurr (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Uta Zapf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erich G. Fritz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 27: a) Antrag der Abgeordneten Jürgen Trittin, Renate Künast, Sylvia Kotting-Uhl, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Nie wieder Tscher- nobyl – Atomzeitalter beenden (Drucksache 17/5375) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Dorothee Menzner, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: 25 Jahre Reaktorkatastrophe von Tschernobyl – Atomkraftwerke ab- schalten (Drucksache 17/5379) . . . . . . . . . . . . . . . . in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Antrag der Fraktion der SPD: Tschernobyl mahnt – Für eine zukunftssichere Energie- versorgung ohne Atomkraft und eine le- bendige europäische Erinnerungskultur (Drucksache 17/5366) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marco Bülow (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Brunkhorst (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . M D D T Z d G 2 u s g z (D 1 P D B H D R L T B s A B d ti (D C D E K M D M T E W w L z s (D 11809 D 11811 D 11814 B 11816 B 11817 D 11819 B 11820 D 11821 D 11823 A 11824 C 11824 D 11824 D 11824 D 11826 B 11828 A 11829 D 11830 D 11831 D 11832 B 11832 D 11834 C 11836 A 11837 A anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Michael Paul (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 28: weite und dritte Beratung des von der Bun- esregierung eingebrachten Entwurfs eines esetzes zur Umsetzung der Richtlinie 009/65/EG zur Koordinierung der Rechts- nd Verwaltungsvorschriften betreffend be- timmte Organismen für gemeinsame Anla- en in Wertpapieren (OGAW-IV-Umset- ungsgesetz – OGAW-IV-UmsG) rucksachen 17/4510, 17/4811, 17/5403, 7/5417) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . r. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . jörn Sänger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . arald Koch (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . alph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . othar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . agesordnungspunkt 29: eschlussempfehlung und Bericht des Aus- chusses für Gesundheit zu dem Antrag der bgeordneten Dr. Marlies Volkmer, Bärbel as, Elke Ferner, weiterer Abgeordneter und er Fraktion der SPD: Für ein modernes Pa- entenrechtegesetz rucksachen 17/907, 17/5227) . . . . . . . . . . . hristine Aschenberg-Dugnus (FDP) . . . . . . r. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . rwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . athrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . aria Anna Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ietrich Monstadt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . echthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 30: rste Beratung des von den Abgeordneten olfgang Nešković, Harald Koch, Jan Korte, eiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE INKE eingebrachten Entwurfs eines Geset- es zur Bekämpfung der Abgeordnetenbe- techung rucksache 17/1412) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11838 A 11839 B 11841 A 11842 C 11842 D 11844 A 11845 C 11846 C 11847 C 11848 D 11850 C 11851 D 11852 A 11853 B 11854 C 11856 A 11857 B 11858 C 11859 D 11860 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. April 2011 III Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ansgar Heveling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . Jörg van Essen (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11860 D 11861 D 11863 A 11864 A 11865 D 11867 A 11868 C 11869 D 11871 A 11872 C 11873 A 11874 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. April 2011 11805 (A) ) )(B) 103. Sitz Berlin, Freitag, den Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. April 2011 11873 (A) (C) )(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Kramme, Anette SPD 08.04.2011 Kressl, Nicolette SPD 08.04.2011 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 08.04.2011 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bluhm, Heidrun DIE LINKE 08.04.2011 Bonde, Alexander BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 08.04.2011 Crone, Petra SPD 08.04.2011 Dr. Danckert, Peter SPD 08.04.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 08.04.2011 Friedrich, Peter SPD 08.04.2011 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 08.04.2011 Gädechens, Ingo CDU/CSU 08.04.2011 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 08.04.2011 Gruß, Miriam FDP 08.04.2011 Günther (Plauen), Joachim FDP 08.04.2011 Hasselfeldt, Gerda CDU/CSU 08.04.2011 Haustein, Heinz-Peter FDP 08.04.2011 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 Hinz (Essen), Petra SPD 08.04.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 Hörster, Joachim CDU/CSU 08.04.2011 Jasper, Dieter CDU/CSU 08.04.2011 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 08.04.2011 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 K K D L L L L L L L L M P P P D D S S S T D A (D n Abgeordneten ühn, Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 uhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 r. Lamers (Heidelberg), Karl A. CDU/CSU 08.04.2011 ange, Ulrich CDU/CSU 08.04.2011 ange (Backnang), Christian SPD 08.04.2011 aurischk, Sibylle FDP 08.04.2011 enkert, Ralph DIE LINKE 08.04.2011 eutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 08.04.2011 indner, Christian FDP 08.04.2011 ips, Patricia CDU/CSU 08.04.2011 udwig, Daniela CDU/CSU 08.04.2011 öller, Kornelia DIE LINKE 08.04.2011 etermann, Jens DIE LINKE 08.04.2011 flug, Johannes SPD 08.04.2011 ieper, Cornelia FDP 08.04.2011 r. Riesenhuber, Heinz CDU/CSU 08.04.2011 r. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 08.04.2011 chlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2011 chmidt (Eisleben), Silvia SPD 08.04.2011 teinke, Kersten DIE LINKE 08.04.2011 empel, Frank DIE LINKE 08.04.2011 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 11874 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 103. Sitzung. Berlin, Freitag, den 8. April 2011 (A) (C) )(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik 2009/2010 – Drucksachen 17/4413, 17/4742 Nr. 4 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/4768 Nr. A.l Ratsdokument 16689/10 Innenausschuss Drucksache 17/4509 Nr. A.7 Ratsdokument 15894/1/10 REV 1 Drucksache 17/4768 Nr. A.2 Ratsdokument 16271/1/10 REV 1 Haushaltsausschuss Finanzausschuss – Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung über die Steuerermäßigung für haushaltsnahe Dienstleistun- gen und Handwerkerleistungen nach § 35a des Einkom- mensteuergesetzes – Drucksachen 17/4641, 17/4917 Nr. 1.2 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Raumfahrtstrategie der Bundesregierung – Für eine zu- kunftsfähige deutsche Raumfahrt – Drucksachen 17/4140, 17/4499 Nr. 1.4 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2008 und 2009 der Bundesnetzagen- tur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen für den Bereich Eisenbahnen gemäß § 14b des Allgemeinen Eisenbahngesetzes und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksachen 17/4630, 17/4917 Nr. 1 – (D Drucksache 17/4768 Nr. A.7 Ratsdokument 5330/11 Drucksache 17/4768 Nr. A.8 Ratsdokument 5331/11 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/4768 Nr. A.10 EuB-BReg 135/2011 Drucksache 17/4927 Nr. A.l5 Ratsdokument 2115 Drucksache 17/4927 Nr. A.l6 Ratsdokument 5559/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/4768 Nr. A.l3 Ratsdokument 5064/11 Drucksache 17/4768 Nr. A.l4 Ratsdokument 5068/11 Drucksache 17/4768 Nr. A.l5 Ratsdokument 5520/11 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/4927 Nr. A.25 Ratsdokument 5541/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.15 Ratsdokument 14868/10 103. Sitzung Berlin, Freitag, den 8. April 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gregor Gysi


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Wir füh-

    n heute eine Abrüstungsdebatte und keine Debatte
    ber das Personal der FDP. Deshalb werde ich mich an
    tzterer auch nicht beteiligen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch nicht zur Linken? Sag mal was zu Oskar! Wann kommt der denn?)


    Der Tenor des Jahresabrüstungsberichts 2010 liest
    ich wie der der vorangegangenen Jahresberichte: Da-
    ach hat die Bundesregierung eigentlich alles richtig ge-
    acht, und Abrüstung wird im Grunde nur von Staaten

    ußerhalb der NATO gefordert. Das ist so was von ein-
    eitig, und das ist auch nicht akzeptabel.

    Wenn man weltweit Abrüstung will, muss man selbst
    orbildlich vorangehen.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Dr. Gregor Gysi


    (A) )


    )(B)

    Stattdessen wird aus der Bundeswehr, die im Grundge-
    setz als Landesverteidigungsarmee konstruiert ist,
    Schritt für Schritt eine Armee zur weltweiten Interven-
    tion gemacht. Sie machen aus einer Verteidigungsarmee
    eine Kriegsarmee.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das Problem ist, dass sich diesbezüglich Union, SPD,
    FDP und Grüne einig sind. Die Einzigen, die dagegen-
    stehen, ist die Fraktion der Linken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das, was Sie machen, ist nicht Abrüstung, sondern das
    Gegenteil davon.

    Sprechen wir ganz kurz über Libyen. Im Unterschied
    zu den Grünen und anderen fanden wir es richtig, dass
    sich die Bundesregierung zumindest enthalten hat; man
    hätte im Sicherheitsrat auch mit Nein stimmen können.
    Auf jeden Fall haben Sie gesagt: Deutsche Soldaten wer-
    den an diesem Krieg nicht beteiligt. – Aber nun schicken
    Sie deutsche Soldaten nach Libyen, und zwar bewaff-
    nete deutsche Soldaten. Das ist ein Widerspruch in sich
    und nicht akzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich weiß, Herr Trittin, Sie lachen da nur arrogant,
    weil Sie schon immer für Kriege waren, auch in Bezug
    auf Jugoslawien.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich kann gar nicht arrogant lachen!)


    Ich sage Ihnen eines: Frieden mag schwieriger sein, aber
    das ist ein viel besserer Weg, als Krieg zum Mittel der
    Politik zu machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Man kann über Rüstung und Abrüstung nicht ernst-
    haft diskutieren, wenn man nicht gleichzeitig über Waf-
    fenexporte diskutiert. Ich finde, Deutschland hätte aus
    dem Zweiten Weltkrieg diese Lehre ziehen müssen: Wir
    machen nie wieder Geschäfte mit dem Krieg! Wir wol-
    len nie wieder am Verkauf von Waffen verdienen! – Lei-
    der ist das Gegenteil realisiert worden: Deutschland ist
    jetzt der drittgrößte Waffenexporteur der Erde. Ich bitte
    Sie! Nur die USA und Russland verkaufen mehr Waffen
    als Deutschland. Deutschland steht in der Rangliste vor
    Großbritannien, vor Frankreich und vor China. Das ist
    doch ein Skandal, mit dem man sich auseinandersetzen
    muss!


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein großes Ziel war auch die Eindämmung des Ex-
    ports von Kleinwaffen. Fehlanzeige! Kleinwaffen aus
    Deutschland werden in alle Regionen der Welt verkauft.
    Es wurde sogar der Bau einer Produktionsanlage für Ge-
    wehre vom Typ G 36 in Saudi-Arabien genehmigt. Herr
    Bundesaußenminister, international fordert die Bundes-
    regierung die Markierung des Herkunftslandes auf allen
    Waffen und auf jeder Munition. Das ist richtig. Aber wa-
    rum werden Kleinwaffen und Munition in Deutschland
    trotzdem nicht markiert? Warum dürfen wir nicht wis-
    sen, ob die Waffen und die Munition, die in irgendwel-

    c
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    (C (D hen Kriegen eingesetzt werden, aus Deutschland sind der nicht? Es ist doch eine Selbstverständlichkeit, das urchzusetzen. Wie Sie wissen, wurde ein Verbot von Streumunition ngestrebt. Auch Deutschland hat sich für Ausnahmereeln für eigene Munitionstypen eingesetzt. Abgesehen avon setzen Sie das Lagerverbot nicht durch. Denn die S-Streitkräfte in Deutschland besitzen nach wie vor treumunition. Warum sagen Sie Herrn Obama oder rau Clinton nicht: „Das geht nicht. Es ist nicht hinehmbar. Es ist aus Deutschland abzuziehen.“? (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kommen wir zu den Atomwaffen. Der Atomwaffen-
    perrvertrag sieht auch die Abrüstung der damaligen
    nf Atommächte vor. Da das so gut wie gar nicht ge-

    chehen ist, haben wir jetzt acht Atommächte; denn ne-
    en den USA, Russland, China, Großbritannien und
    rankreich sind Israel, Indien und Pakistan hinzugekom-
    en. Jetzt ruft Obama zur Abrüstung auf. Das ist okay.
    ber reale Schritte gibt es, siehe START-Abkommen, ei-
    entlich nur zwischen den USA und Russland, und das
    uch nur begrenzt. Die haben noch so viele überflüssige
    tomwaffen, dass sie diesbezüglich weitermachen könn-
    n. Die anderen Länder unternehmen in dieser Frage
    eine Schritte.

    Obwohl auch Sie gesagt haben, Herr Bundesaußen-
    inister, dass Sie dagegen sind, dass US-Atomwaffen in
    eutschland lagern, gibt es 20 Jahre nach Herstellung
    er deutschen Einheit immer noch US-Atomwaffen in
    eutschland. Sorgen Sie doch einmal dafür, dass diese

    bgezogen werden! Wir brauchen keine einzige davon.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])


    Ich hatte vor vielen Jahren ein Erlebnis, das mich be-
    indruckt hat. Zu der Zeit, als Krieg gegen Jugoslawien
    eführt wurde, war ich in Indien und habe mit dem da-
    aligen Außenminister Singh gesprochen. Pflichtgemäß

    abe ich ihm natürlich gesagt, dass ich mir Sorgen ma-
    he, dass auch Indien jetzt Atomwaffen hat. – Daraufhin
    agte er mich: Sagen Sie mal, waren Sie für oder gegen
    en Jugoslawien-Krieg? – Da habe ich gesagt: Ich war
    agegen. – Darauf fragte er: Hatte Jugoslawien Atom-
    affen? – Darauf antwortete ich: Nein. – Dann fragte er:
    lauben Sie im Ernst, Belgrad wäre bombardiert wor-
    en, wenn Jugoslawien Atomwaffen gehabt hätte? Das
    t meine Antwort. – Er sagte mir also: Man macht sich
    urch den Besitz von Atomwaffen unangreifbar. – Des-
    alb gibt es nur eine Lösung: Die Atomwaffen weltweit
    üssen vernichtet werden. Nur dann sind wir berechtigt,
    eltweit zu verhindern, dass jemand eine Atomwaffe
    erstellt.


    (Beifall bei der LINKEN)


    nsonsten werden wir das Problem mit Iran und mit
    ordkorea nicht los; denn es ist immer die gleiche Lo-
    ik, die dort herrscht.





    Dr. Gregor Gysi


    (A) )


    )(B)

    Lassen Sie mich etwas zur Nuclear Suppliers Group
    sagen. Dieser gehören die Staaten, die Atomhandel be-
    treiben, an. Der Atomwaffensperrvertrag verbietet
    Atomhandel mit Ländern, die diesem Vertrag nicht bei-
    getreten sind. Es muss – wie auch immer – die erste Aus-
    nahme bei Israel gegeben haben, worüber so gut wie nie
    diskutiert wurde. Jetzt hat es eine weitere Ausnahme bei
    Indien gegeben; denn es gibt ein Abkommen zwischen
    den USA und Indien über den Atomhandel. Das verletzt
    den Atomwaffensperrvertrag. Nun hat auch China mit
    Pakistan ein entsprechendes Abkommen geschlossen.
    Dieses ist kritisiert worden, woraufhin China gesagt hat:
    Aber wenn die USA das mit Indien dürfen, dann dürfen
    wir das mit Pakistan. – So zieht ein Schritt der Verlet-
    zung eines Vertrages den nächsten nach sich.

    Nun soll Indien Mitglied der Nuclear Suppliers Group
    werden. Auch das ist vertragswidrig, weil ein Beitritt
    von Ländern, die dem Atomwaffensperrvertrag nicht
    beigetreten sind – die Ausnahme bilden die ursprüngli-
    chen fünf Staaten –, ausgeschlossen ist, und Indien ist ja
    nicht beigetreten. Wenn wir hier die erste Ausnahme ma-
    chen, werden weitere Ausnahmen folgen. Die ganze
    Richtung ist falsch. Das ist kein Weg zur Abrüstung,
    sondern eine Animierung zur Rüstung. Auf diesem Weg
    müssen wir umkehren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu den Rüstungsexportgenehmigungen; diese liegen
    im Milliardenbereich. Hören Sie einmal gut zu. Im Jahre
    1998 genehmigten Union und FDP in der Kohl-Regie-
    rung Rüstungsexporte im Wert von 6,2 Milliarden Euro.
    Unter der Regierung aus SPD und Grünen waren die
    Zahlen erst einmal rückläufig. Aber schon im Jahre 2001
    genehmigte die Regierung Rüstungsexporte im Wert von
    7,5 Milliarden Euro. Von 2003 bis 2005 hat Rot-Grün,
    genau wie die Kohl-Regierung, jährlich Rüstungs-
    exporte im Wert von 6,2 Milliarden Euro genehmigt.
    Was war in dieser Frage der Unterschied zwischen den
    beiden Regierungen? Es gab keinen. Danach regierten
    Union und SPD. Sie haben zum Beispiel in einem Jahr
    Rüstungsexporte im Wert von 8,7 Milliarden Euro er-
    laubt.

    Der größte Anteil der Waffenexporte erfolgt in die
    NATO oder an Länder wie Australien und Kanada; aber
    niemals ist vereinbart worden, dass diese die Waffen
    nicht weiterverkaufen dürfen. Wir wissen überhaupt
    nicht, wo die Waffen letztlich landen. Darüber hinaus hat
    der Anteil der sogenannten Drittstaaten, in die Rüstungs-
    exporte stattfinden, ständig zugenommen. Nehmen wir
    nur das Jahr 2009. In diesem Jahr wurden Waffenexporte
    in Drittstaaten, davon zwei Drittel in den Nahen Osten,
    im Umfang von 2,5 Milliarden Euro genehmigt. Aber
    Waffenexporte in Spannungsgebiete und an Diktaturen
    sind doch verboten. Wieso werden ständig Waffen an
    Diktaturen und vor allen Dingen auch in Spannungsge-
    biete verkauft? Der ganze Nahe Osten ist ein Spannungs-
    gebiet.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Ich möchte Ihnen einige Beispiele für Waffenexporte n Diktaturen und in Spannungsgebiete zwischen 2006 nd 2009 nennen. Libyen – eine Diktatur – bekam Wafnexporte in Höhe von 83 Millionen Euro. Israel – es ist elbstverständlich keine Diktatur, aber liegt in einem pannungsgebiet – bekam Waffenexporte im Umfang on 106 Millionen Euro. Andere Länder bekamen noch viel mehr Waffenxporte: Ägypten – eine Diktatur – im Werte von 144 Milonen Euro, Bahrain – eine Diktatur – im Werte von 84 Millionen Euro, Saudi-Arabien – eine feudal strukrierte Diktatur – im Werte von 441 Millionen Euro, die ereinigten Arabischen Emirate – eine Diktatur – im erte von 846 Millionen Euro. So werden Geschäfte geacht. Sogar die Diktatur Syrien bekam Waffenexporte, enn auch nur im Werte von 550 000 Euro. Ich glaube, chon 1 Euro ist zu viel. Waffen werden auch geliefert an Indien, an Indoneien, an Malaysia, an Pakistan – das sind doch Spanungsgebiete, oder nicht? – und an Südkorea. Südkorea t nun wirklich ein Spannungsgebiet. Im Jahre 2008 urden Waffenlieferungen an Südkorea im Wert von ,9 Milliarden Euro genehmigt. Das war der höchste Beag von allen. Was könnte die Bundesregierung tun? Wofür sollten ir streiten? Ich sage erstens: Wir müssen sehr grundsätzlich daber nachdenken, ob aus unserer Geschichte nicht die erpflichtung resultiert, zu sagen: Wir beteiligen uns berhaupt nicht mehr an Waffenexporten. Wir verbieten ie in Deutschland. enn Sie das nicht wollen, wenn Sie also sagen, Wafnlieferungen innerhalb der NATO, an Kanada, Austraen etc. seien notwendig, dann versuchen Sie doch enigstens, in Verträgen zu vereinbaren, dass ein Weirverkauf dieser Waffen ausgeschlossen wird. Das wäre och das Mindeste, was man hinbekommen müsste. Verbieten Sie wenigstens Waffenexporte an Drittstaan, zumindest an Staaten in Spannungsgebieten – diese üssten dann definiert werden, und zwar ganz eng – und n Diktaturen! Nichts dergleichen geschieht. Wir benötien endlich ein Ende der Waffenexporte in den Nahen sten. Das ist doch wohl das Mindeste, worauf man sich ier verständigen könnte, wenn Sie unsere weitergehenen Forderungen schon nicht erfüllen. Zweitens: atomare Abrüstung. Wir brauchen den Abug der Atomwaffen aus Deutschland, wir brauchen eine itiative für eine kernwaffenfreie Zone in ganz Europa, nd wir müssen eine Initiative für eine kernwaffenfreie one im Nahen Osten unterstützen. Das betrifft nicht nur rael, sondern verhindert vor allem auch eine atomare ufrüstung im Iran. Drittens. Nicht mehr benötigte Waffensysteme der undeswehr müssen vernichtet und dürfen nicht weiter Dr. Gregor Gysi )


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)


    (Beifall bei der LINKEN)





    (A) )

    gegeben und verkauft werden. Sie müssen endlich ver-
    nichtet werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Viertens. Die Lagerung von Streumunition in
    Deutschland ist nicht zu dulden.

    Fünftens. Endlich muss der Vertrag über konventio-
    nelle Abrüstung in Europa hier ratifiziert werden.

    Sechstens. Wir brauchen keinen Ausbau der militäri-
    schen Kapazitäten in der EU. Mein Gott, Sie haben doch
    die NATO! Warum reicht Ihnen das nicht? Warum muss
    jetzt auch noch die EU militarisiert werden? Das ist
    überhaupt nicht nachzuvollziehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Siebtens. Ich sage Ihnen, dass der Aufbau einer Rake-
    tenabwehr durch die USA in Tschechien und Polen
    Russland völlig verunsichert. Auch hier wäre es erfor-
    derlich, dass die Bundesregierung ihre Stimme erhebt
    und deutlich macht, dass dies kein Weg zur Abrüstung
    ist.

    Lassen Sie uns umkehren! Schluss mit den Geschäf-
    ten mit Waffen, Schluss mit Kriegen! Lassen Sie
    Deutschland einen anderen Weg gehen!


    (Anhaltender Beifall bei der LINKEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Die Kollegin Agnes Malczak ist die nächste Rednerin

für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Agnes Malczak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Abrüs-

    tungspolitik muss ein Grundpfeiler deutscher Außen-
    politik sein.


    (Christoph Schnurr [FDP]: Ist sie!)


    Denn weniger Rüstung und mehr vertrauensbildende
    Rüstungskontrolle bedeuten mehr Frieden und Sicher-
    heit für alle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])


    Herr Minister Westerwelle, Sie betonen hier im Bun-
    destag immer wieder, wie wichtig Ihnen Abrüstung ist.
    Das klingt gut. Sie hätten uns Grüne und wahrscheinlich
    das ganze Parlament an Ihrer Seite, wenn Sie Ihre Ver-
    sprechen wahrmachen würden. Sie ziehen aber immer
    mit großen Worten davon und kommen dann mit leeren
    Händen wieder.

    Ihre Außenpolitik lässt eine klare Linie vermissen. Ihr
    Zickzackkurs in Bezug auf Libyen ist dafür wieder ein-
    mal bezeichnend.

    Zuerst sagten Sie generell Nein zu einem militäri-
    schen Einsatz in Libyen.


    (Philipp Mißfelder [CDU/CSU]: Was sagen Sie denn?)


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    (C (D ann sagten Sie, dass Sie sich auch nicht am Waffenemargo beteiligen und die deutschen Schiffe abziehen. etzt sagen Sie: Bei EUFOR Libya sind wir mit dabei. – an hat das Gefühl, Ihnen fehlt der Kompass und Sie erfen eine Münze, wenn es darum geht, zu entscheien, an welchem Einsatz man sich beteiligt und an welhem nicht. Es gibt kein Wertefundament, keine Begrünungen und keine einheitliche Linie. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Zuruf von der CDU/CSU: Ja, ja! Die Grünen sind sich in der Frage ja sehr einig!)


    Abrüstungspolitik funktioniert nur dann, wenn sie
    mfassend, konsequent und ehrlich ist. Ihre Abrüstungs-
    olitik ist in zentralen Punkten reduziert, inkonsequent
    nd halbherzig. Gegenüber grundlegenden Zusammen-
    ängen scheinen Sie oftmals blind zu sein. Sie denken
    icht zusammen, was zusammengehört. Das hat schwer-
    iegende Folgen, wie ich Ihnen mit Blick auf mehrere
    ereiche aufzeigen möchte.

    Bei der Umsetzung von internationalen Abrüstungs-
    erträgen ist es geboten, umfassende Maßnahmen zu
    effen, um geächtete Waffen effektiv aus dem Verkehr
    u ziehen. Mit dem Inkrafttreten des Abkommens zum
    erbot von Antipersonenminen und des Übereinkom-
    ens über Streumunition wurden für die weltweite Äch-
    ng dieser barbarischen Waffen wichtige Fortschritte

    rzielt.

    Trotz dieser großen Erfolge werden diese Waffen je-
    och weiter in vielen Ländern produziert und eingesetzt.
    ie töten und verstümmeln Menschen auf grausame
    eise und treffen vor allem die Zivilbevölkerung. Viele
    nterzeichnerstaaten haben diese Verträge leider noch
    icht ratifiziert, Deutschland zum Glück schon.

    Aber mit Halbherzigkeit ist ein umfassendes Verbot
    on Landminen und Streumunition nicht zu verwirkli-
    hen. Und um effektiv und konsequent den Einsatz, die
    agerung, die Herstellung, die Entwicklung und den
    andel dieser Waffen zu verhindern, muss in allen rele-
    anten Bereichen dafür Sorge getragen werden, dass das
    erbot dieser Waffen nicht untergraben wird.

    Zu einem universellen und wirksamen Verbot gehört
    eshalb zwingend auch das Verbot von Investitionen in
    nternehmen, die diese grausamen Waffen herstellen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    och in Deutschland darf weiterhin munter in die Pro-
    uktion dieser barbarischen Waffen investiert werden.
    er zum Beispiel in Deutschland eine Riester-Rente hat,
    uss damit rechnen, dass das angelegte Geld in Streu-
    unition investiert wird. Denn die Produkte der staatlich

    eförderten privaten Altersvorsorge werden überhaupt
    icht daraufhin überprüft, ob ethische Mindeststandards
    ingehalten werden. Die Bundesregierung scheint es gar
    icht zu interessieren, ob mit Steuergeldern Unterneh-
    en unterstützt werden, die diese geächteten Waffen

    erstellen und entwickeln. Dadurch wird das Verbot von
    ntipersonenminen und Streumunition zugunsten der





    Agnes Malczak


    (A) )


    )(B)

    wirtschaftlichen Interessen der Rüstungsindustrie und
    des Finanzsektors ausgehöhlt.

    Herr Minister, hier ist kein Herz für Banken und In-
    vestmentfonds gefragt, sondern ein beherztes Eintreten
    für ein Investitionsverbot in Unternehmen, die völker-
    rechtswidrige Waffen entwickeln und herstellen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Deutschland sollte dem Beispiel Belgiens, Luxemburgs,
    Norwegens oder Neuseelands folgen und diese Investi-
    tionen generell gesetzlich untersagen. Denn zu einem
    Verbot des Einsatzes und der Produktion gehört unwei-
    gerlich auch ein Verbot, damit Profit zu machen. Beides
    muss zusammengedacht werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Deshalb legen wir Grüne heute einen Antrag für ein
    umfassendes Investitionsverbot in Streumunition und
    Landminen vor. Wir laden heute auch alle Fraktionen zur
    Zusammenarbeit ein, um endlich Investitionen in diese
    Waffen gesetzlich zu verbieten und die steuerliche För-
    derung zu beenden.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Alle?)


    – Ja, alle.

    Meine Damen und Herren, im vergangenen Jahr stand
    die nukleare Abrüstung und Nichtverbreitung an obers-
    ter Stelle auf der abrüstungspolitischen Agenda. Im Ko-
    alitionsvertrag wurde vollmundig versprochen, dass sich
    die Bundesregierung für den Abzug der in Deutschland
    stationierten amerikanischen Atomwaffen einsetzt. Die
    breite Mehrheit dieses Hauses hat bei der Debatte zum
    Jahresabrüstungsbericht im vergangenen Jahr mit einem
    historischen Antrag, der von CDU/CSU, SPD, FDP und
    uns Grünen gemeinsam erarbeitet wurde, die Bundesre-
    gierung dazu aufgefordert, dieses Versprechen auch ein-
    zulösen.

    Herr Minister, ich darf Sie daran erinnern: Dieser Be-
    schluss des Bundestages ist keine unverbindliche Hand-
    lungsempfehlung. Wir sind in dieser Frage aber leider
    keinen Schritt weitergekommen. Innerhalb der NATO
    konnte die Bundesregierung keine nennenswerten abrüs-
    tungspolitischen Erfolge erzielen. Sie sind daran ge-
    scheitert, die Reduzierung der US-Atomwaffen in Eu-
    ropa im neuen strategischen Konzept der Allianz zu
    verankern.

    Stattdessen weitet die Bundesregierung ihre Verzöge-
    rungstaktik aus und koppelt die Frage des Abzugs der
    US-Atomwaffen aus Deutschland an Zugeständnisse
    Russlands im substrategischen Bereich. Damit verschie-
    ben Sie den Abzug der US-Atomwaffen absichtlich auf
    den Sankt-Nimmerleins-Tag. Diese kurzsichtige Politik
    lassen wir Ihnen nicht durchgehen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


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    (C (D Wirkliche Fortschritte werden wir außerdem nur chaffen, wenn wir atomare Abrüstung und den Atomusstieg zusammendenken. Denn es gibt einen höchst roblematischen Zusammenhang zwischen atomarer ufrüstung und der zunehmenden Ausbreitung der zivin Nutzung von Atomenergie. Wer davor die Augen erschließt, denkt eben nicht zu Ende und nicht an das anze. Durch die zivile Nutzung erwerben immer mehr taaten die Fähigkeit zum Aufbau militärischer Nuklearrogramme. Wir alle wissen: Die Nutzung der Atomraft ist mit unverantwortlichen ökologischen und siherheitspolitischen Risiken verbunden. Die furchtbare atastrophe in Fukushima fordert auch international ein ndamentales Umdenken. Allerdings unterliegen noch immer viele Entwickngsländer und aufstrebende Staaten dem Irrglauben, tomenergie sei das Wundermittel für eine sichere Enerieversorgung. Dafür sind auch die Atommächte verantortlich, die jahrelang, statt ihren Abrüstungsverpflichngen nachzukommen, allen Nichtkernwaffenstaaten ie zivile Nutzung schmackhaft gemacht haben. Dieser rend muss dringend aufgehalten werden. Deutschland muss nicht nur schnellstmöglich aus der tomenergie aussteigen, sondern auch weltweit dafür erben. Schwarz-Gelb stellt sich hier blind und hält an er fahrlässigen Förderung deutscher Atomexporte fest. it Blick auf Indien, das wie kaum ein anderes Land tomkraftwerke aus dem Boden stampfen will und als bsatzmarkt für die deutsche Industrie lockt, scheinen ie sogar bereit, alle sicherheitspolitischen Bedenken ber Bord zu werfen. Die Brückentechnologie-Kanzlerin elbst befürwortet den nukleartechnologischen Brückenchlag zum Atomwaffenstaat Indien. Dabei erlaubt das ukleare Nichtverbreitungsregime den Handel von ukleartechnologie und Nuklearmaterial nur unter sehr trengen Auflagen. Deutschland ist Mitglied der Gruppe der nuklearen ieferstaaten, der sogenannten Nuclear Suppliers Group, nd hat hier, wie jedes andere Mitglied, ein Vetorecht. chon im September 2008 haben die Lieferstaaten unter eutschem Vorsitz die fatale Entscheidung getroffen, für en Nuklearhandel mit Indien eine Ausnahme zu mahen. Das haben damals nicht nur wir Grüne, sondern uch die FDP zu Recht sehr scharf kritisiert. Heute ist sogar im Gespräch, Indien in die Nuclear uppliers Group aufzunehmen und damit den nuklearen ammbruch endgültig zu besiegeln. Auf unsere Frage in, wie man zur Aufnahme Indiens in die Nuclear Supliers Group steht, windet sich die Bundesregierung heus. Ich fordere Sie auf, hier endlich Farbe zu beken en! Wenn Sie mit einem Veto nicht Nein zur Aufnahme on Indien sagen, dann sagen Sie Ja zu einem verstärkn Handel von Nukleartechnologie mit einem Staat, der icht Mitglied des Atomwaffensperrvertrages ist und essen Atomanlagen nicht unter dauerhafter Aussicht er Internationalen Atomenergie-Organisation stehen. enn Sie nicht Nein zur Aufnahme Indiens in die Nu Agnes Malczak )


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)





    (A) )

    clear Suppliers Group sagen, dann bleibt auch all Ihre
    Freude über den Erfolg der Überprüfungskonferenz zum
    Atomwaffensperrvertrag im letzten Jahr letztendlich ein-
    fach nur scheinheilig. Die Bundesregierung ist dann
    auch verantwortlich dafür, dass der Atomwaffensperr-
    vertrag komplett ausgehebelt wird.

    Mit unserem zweiten grünen Antrag, den wir heute
    hier vorlegen, erteilen wir deshalb dem Nuklearhandel
    mit Indien eine entschiedene Absage und stellen uns ge-
    gen diese auf kurzsichtigen Profit ausgerichtete Politik.
    Angesichts der enormen ökologischen und sicherheits-
    politischen Risiken gibt es für uns nur eine Lösung: den
    Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland schnellst-
    möglich zu vollziehen und international voranzutreiben.
    Als eines der technologisch fortschrittlichsten Länder
    kann Deutschland bei dieser Überzeugungsarbeit eine
    sehr wichtige Rolle spielen, wenn es selbst zügig und
    konsequent aus der Atomenergie aussteigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])


    Ein grundsätzliches Umdenken hinsichtlich der weltwei-
    ten Energieversorgung anzustoßen und andere Länder
    durch alternative und ökologische Energiegewinnung in
    ihrem Streben nach Energiesicherheit zu unterstützen –
    das könnte der wertvollste Beitrag Deutschlands zu einer
    atomwaffenfreien Welt sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD])


    Zusammendenken, was zusammengehört! Ich emp-
    fehle Ihnen, sowohl in der Energiepolitik als auch in der
    Abrüstungspolitik die Denkblockaden zu durchbrechen.
    Falls Sie dazu Denkanstöße brauchen: In beiden Fällen
    sind Sie bei uns, wie immer, gut beraten.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Heidemarie Wieczorek-Zeul [SPD] und Josip Juratovic [SPD])