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    Plenarprotokoll 17/83 Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . Margit Conrad, Staatsministerin (Rheinland-Pfalz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Margit Conrad, Staatsministerin (Rheinland-Pfalz) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister 9270 B 9271 C 9273 B 9273 C 9274 A 9275 C 9276 C 9278 A 9279 C 9280 A 9292 C 9292 D 9293 A 9293 D 9293 D 9294 C 9294 D 9295 B Deutscher B Stenografisch 83. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Mechthild Dyckmans, Ulrike Flach und Holger Ortel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erweiterung der Tagesordnung . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundesministerin für Ernährung, Landwirt- schaft und Verbraucherschutz: Verbraucher konsequent schützen – Höchstmaß an Si- cherheit für Lebensmittel gewährleisten . . Ilse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Christel Happach-Kasan (FDP) . . . . . . . . F J U F T B b D M 9263 A 9263 B 9263 B 9263 D 9267 A 9268 C Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 9280 C 9283 B undestag er Bericht ung 19. Januar 2011 t : riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ohannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . ranz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . agesordnungspunkt 1: efragung der Bundesregierung: Migrations- ericht 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . emet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9284 C 9285 D 9287 A 9288 C 9289 A 9291 A 9291 B 9292 B BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 9295 C 9296 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Fragestunde (Drucksachen 17/4406, 17/4421) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Dorothee Menzner (DIE LINKE) Sicherheitsrelevanz eines möglichen Risses einer Hauptkühlleitung innerhalb des Re- aktors im Atomkraftwerk Grafenrheinfeld Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Dorothee Menzner (DIE LINKE) Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und zur Prüfung des neuesten Vorfalls im Atom- kraftwerk Grafenrheinfeld Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dorothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Kornelia Möller (DIE LINKE) Beweggründe der Experten in der Abtei- lung für Reaktorsicherheit des Bundes- ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit für das Nichterheben der Forderung nach einer sofortigen Ab- schaltung des Reaktors Grafenrheinfeld Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z K D H S D K E b a E s A K Z K S D M R F b h A D Z R M R D fü A D Z R M M A a A D 9296 C 9297A 9297 B 9298 A 9298 A 9298 B 9299 A 9299 C 9299 D 9300 A 9300 B 9300 D 9301 B 9301 C usatzfragen ornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . orothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ringliche Frage 4 ornelia Möller (DIE LINKE) instufung eines Vorfalls durch den Betrei- er als ungefährlich trotz Kategorisierung ls möglicher Störfall der Stufe 3 durch xperten in der Abteilung für Reaktor- icherheit des BMU ntwort atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ornelia Möller (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . ündliche Frage 1 ené Röspel (SPD) orschungsansätze betreffend Hilfsange- ote für chronisch Kranke im Gesund- eitsforschungsprogramm ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 2 ené Röspel (SPD) efizite bei strukturellen Voraussetzungen r die klinische Forschung ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ené Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 5 arianne Schieder (Schwandorf) (SPD) uswirkungen der Haushaltskürzungen uf die Begabtenförderwerke ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9302 A 9302 C 9302 D 9303 A 9303 C 9303 C 9304 A 9304 C 9305 A 9305 B 9306 A 9306 B 9306 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 III Mündliche Frage 6 Marianne Schieder (Schwandorf) (SPD) Erhöhung der Zahl der durch das Bologna- Mobilitätspaket geförderten Studenten Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 7 Swen Schulz (Spandau) (SPD) Teilnahme möglichst vieler Hochschulen am dialogorientierten Serviceverfahren bei der Hochschulzulassung Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 8 Swen Schulz (Spandau) (SPD) Vorlage der Ergebnisse der Studienplatz- börse für das Wintersemester 2010/11 Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 9 Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) Forderung nach einem weiteren Ausbau des Angebots an Ganztagsschulen zur bes- seren individuellen Förderung der Kinder und Jugendlichen sowie besseren Verein- barkeit von Familie und Beruf Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Mündliche Frage 10 Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) Forderungen nach Ausbau der Jugend- und Schulsozialarbeit zur besseren Ver- wirklichung des Rechts auf Bildungsteil- habe und soziokulturelle Teilhabe bedürfti- ger Kinder Antwort Dr. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Z D M D K d P S s A D Z D D M D K n g D A D Z D D D M W F d d A D Z W D M W A d te A D Z W 9307 A 9307 B 9307 C 9307 D 9308 B 9308 C 9308 C 9308 D 9309 B usatzfragen r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 11 aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) ürzungen der Semesterstipendien sowie er Stipendien für Abschlussarbeiten, raktika, Fachkurse, Sprachkurse und tudienreisen des Deutschen Akademi- chen Austauschdienstes (DAAD) ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 12 aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) ompensation des Rückgangs in der inter- ationalen Mobilität der Studierenden auf- rund der verringerten Fördertätigkeit des AAD ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen aniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . r. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 13 illi Brase (SPD) inanzierung der angekündigten Bürger- ialoge des Bundesministeriums für Bil- ung und Forschung ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen illi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . ündliche Frage 14 illi Brase (SPD) uswirkungen der angekündigten Bürger- ialoge auf Fördertätigkeit oder Prioritä- nsetzung in der Arbeit des BMBF ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen illi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9309 C 9309 D 9310 A 9310 C 9310 D 9310 D 9311 A 9311 B 9311 D 9311 D 9312 C 9313 A 9313 B IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 Mündliche Frage 15 Dr. Barbara Hendricks (SPD) Instrumente und Verfahren der Bundesre- gierung zur Sicherstellung einer korrup- tionsfreien Entwicklungszusammenarbeit in den Partnerländern Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . . . . Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 18 Karin Roth (Esslingen) (SPD) Abfluss der Mittel für den zivilen Aufbau im Norden Afghanistans Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 19 und 20 Dr. Sascha Raabe (SPD) Unterstützung von verfolgten Christen im Wege der Entwicklungszusammenarbeit; Auswirkungen einer etwaigen Einstellung der Entwicklungszusammenheit in Län- dern mit eingeschränkter Religionsfreiheit für Christen Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 21 Jan Korte (DIE LINKE) Politische Verantwortung für die fehlende oder verspätete Weitergabe von Informa- tionen über den Aufenthaltsort des NS- Verbrechers Adolf Eichmann in den 1950er-Jahren Antwort Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin BK. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . M J G d A A D Z J D Z A D B B a J M M D J C D C N A L A M M Z le A D A M M S n to A D 9313 C 9313 D 9314 D 9315 A 9315 B 9315 C 9316 A 9317 A 9317 B 9318 A 9318 B ündliche Frage 22 an Korte (DIE LINKE) ründe für die Verhinderung der vollstän- igen Veröffentlichung der BND-Akte über dolf Eichmann ntwort r. Maria Böhmer, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . orothee Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . usatztagesordnungspunkt 3: ktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion IE LINKE gemäß Anlage 5 Nummer 1 uchstabe b GO-BT: zu den Antworten der undesregierung auf die Fragen 21 und 22 uf Drucksache 17/4406 an Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . anfred Grund (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . ichael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . r. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . hristian Ahrendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . nlage 2 ündliche Frage 3 ichael Gerdes (SPD) ukünftige Vermeidung von Planungsfeh- rn wie beim sogenannten Wissenschaftszug ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 4 ichael Gerdes (SPD) teigerung des Anteils deutscher Auftrag- ehmer beim Bau des Kernfusionsreak- rs ITER ntwort r. Helge Braun, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9318 C 9319 A 9319 B 9319 D 9320 D 9321 C 9322 C 9323 C 9324 B 9325 C 9326 B 9326 D 9327 A 9327 C 9327 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 V Anlage 4 Mündliche Frage 16 Dr. Bärbel Kofler (SPD) Überprüfung eines positiven Entwick- lungseffektes von öffentlichen Krediten der Europäischen Investitionsbank auf die Pri- vatwirtschaft der Entwicklungsländer Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 5 Mündliche Frage 17 Dr. Bärbel Kofler (SPD) Strategie bei der Entwicklungskooperation mit afrikanischen Ländern hinsichtlich des Wirtschaftswachstums Antwort Gudrun Kopp, Parl. Staatssekretärin BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 6 Mündliche Frage 23 Niema Movassat (DIE LINKE) Überprüfung der Abkommen mit der tune- sischen und algerischen Regierung über europäische Finanzhilfen und Wirt- schaftskooperation aufgrund des Verstoßes gegen Menschenrechte Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 7 Mündliche Frage 24 Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aussetzen des Assoziationsabkommens der EU mit Tunesien Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 25 Inge Höger (DIE LINKE) Partnerschaft mit Tunesien bei der Terro- rismusbekämpfung vor dem Hintergrund der aktuellen Polizeigewalt Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M D F s A C A M K S s d A C A M H V fe s te A C A M M Z B A C A M M U ti te G A C 9328 B 9328 C 9329 A 9329 B 9329 C nlage 9 ündliche Fragen 26 und 27 r. Rolf Mützenich (SPD) rühestmögliche Reduzierung des deut- chen ISAF-Kontingents in Afghanistan ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 10 ündliche Fragen 28 und 29 erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) trategie zum Friedensaufbau im Süd- udan und weitere Zusammenarbeit mit er sudanesischen Regierung in Khartum ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 11 ündliche Frage 30 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erwendung von Finanzmitteln des Kämp- rdemobilisierungsprogramms im Süd- udan für Verwaltungs- und Personalkos- n der UN-Entwicklungsagentur UNDP ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 31 anuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ypern-Konflikt und Zypern-Reise der undeskanzlerin Dr. Angela Merkel ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Fragen 32 und 33 arieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nterstützung der infolge der Demonstra- onen gegen die Fälschung der Präsiden- nwahl in Belarus inhaftierten politischen efangenen ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9329 D 9330 A 9331 A 9331 C 9331 D VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 Anlage 14 Mündliche Frage 34 Dr. Barbara Hendricks (SPD) Korruptionsbekämpfung auf der Ebene in- ternationaler Organisationen Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 15 Mündliche Frage 35 Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Etwaiges Vertragsverletzungsverfahren ge- gen Ungarn wegen des am 1. Januar 2011 in Kraft getretenen Mediengesetzes Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Frage 36 Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen China Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Frage 37 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Haltung der Bundesregierung zum Vorge- hen der US-Justizbehörden gegen die als „Miami Five“ bekannt gewordenen kuba- nischen Gefangenen in den USA vor dem Hintergrund einer neuerlichen Kritik von Amnesty International hinsichtlich der Ge- währleistung eines fairen Verfahrens Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Frage 38 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Schutz koptischer Christen; Aufnahme von Angehörigen christlicher und anderer in Ä D A D A M A T K A D A M A S fo g M A D A M H R tä n M S n A D A M D U S s s A H 9332 C 9333 B 9333 C 9334 A gypten bedrohter Minderheiten in eutschland ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 19 ündliche Frage 39 ndrej Hunko (DIE LINKE) od einer Roma nach Abschiebung in das osovo ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 20 ündliche Frage 40 ndrej Hunko (DIE LINKE) chutz politischer Aktivisten vor Strafver- lgung aufgrund falscher Anschuldigun- en oder durch illegale Handlungen von . K. ntwort r. Ole Schröder, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Frage 41 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) echtfertigung der Praxis deutscher Mili- r- oder Sicherheitsbehörden einer Benen- ung angeblich Aufständischer für aßnahmenlisten der Internationalen icherheitsunterstützungstruppe in Afgha- istan ntwort r. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Fragen 42 und 43 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nversteuerte Kapitalanlagen deutscher teuerpflichtiger in der Schweiz; anonymi- ierende Wirkung von Versicherungs- chutzmänteln ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9334 B 9334 C 9334 D 9335 A 9335 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 VII Anlage 23 Mündliche Frage 44 Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ankauf von Staatsanleihen krisenanfälliger Staaten nach Änderung der Europäischen Finanzstabilisierungsfazilität Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 24 Mündliche Frage 45 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Arbeitsplätze in nach der Wende nicht pri- vatisierten Braunkohletagebauen und Braunkohleveredelungsanlagen in den neuen Bundesländern Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 25 Mündliche Frage 46 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Rechtsgutachten der Europäischen Kom- mission zu unkonventionellen Erdgasboh- rungen Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Mündliche Frage 47 Inge Höger (DIE LINKE) Etwaige Überprüfung deutscher Ausstat- tungshilfen für Polizei und Militär in Tune- sien vor dem Hintergrund der aktuellen Polizeigewalt Antwort Peter Hintze, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Fragen 48 und 49 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Umstrukturierung der Integrationsfach- dienste für den Fachbereich Berufliche Si- c s A D A M N N z b A D A M V I b A D A M A P d m s fä A D A M B A te w ü A D 9336 B 9336 D 9337 A 9337 B herung; Arbeitsmarktsituation für Men- chen mit Behinderung ntwort r. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 28 ündliche Frage 50 iema Movassat (DIE LINKE) ationale und internationale Maßnahmen ur Verhinderung weiterer Erhöhungen ei Nahrungsmittelpreisen ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 29 ündliche Frage 51 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) n den Handel gelangte dioxinbelastete Le- ensmittel ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 30 ündliche Fragen 52 und 53 lexander Süßmair (DIE LINKE) robenstrategie in den Bundesländern bei en Betriebsuntersuchungen im Zusam- enhang mit dem Dioxinskandal; Berück- ichtigung von Risikogruppen bei der Ge- hrdungsbewertung ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 31 ündliche Frage 54 ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ufgrund von Dioxinfunden in Futtermit- ln gesperrte Landwirtschaftsbetriebe so- ie Anzahl der Proben mit Grenzwert- berschreitungen ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9337 C 9338 A 9338 B 9338 C 9338 D VIII Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 Anlage 32 Mündliche Frage 55 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Herkunft der bei der Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie sicherge- stellten Waffen Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 33 Mündliche Frage 56 Heidrun Dittrich (DIE LINKE) Ergebnisse des runden Tisches Heimerzie- hung und Verfahren zur Erlangung einer Entschädigung Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 34 Mündliche Fragen 57 und 58 Caren Marks (SPD) Einsatz und Qualifikation von Familien- hebammen Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 35 Mündliche Frage 59 Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) Auswirkungen der UN-Behindertenrechts- konvention auf § 35 a SGB VIII Antwort Dr. Hermann Kues, Parl. Staatssekretär BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 36 Mündliche Fragen 60 und 61 Dr. Marlies Volkmer (SPD) Initiativen des Beauftragten der Bundesre- gierung für die Belange der Patientinnen und Patienten für eine unabhängige Ver- braucher- und Patientenberatung als Re- gelversorgung Antwort Daniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M K K w r A D A M D I d B A D A M C B F F n A D A M S A ö A d A K A M D P V 9339 B 9339 C 9339 D 9340 C 9341 A nlage 37 ündliche Frage 62 athrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) onfliktlösungsverfahren zur Weiterent- icklung der Pflegetransparenzvereinba- ungen ntwort aniel Bahr, Parl. Staatssekretär BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 38 ündliche Fragen 63 und 64 r. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) nvestitionsbedarf für Straßenbauprojekte es Bundesverkehrswegeplans 2003 in ayern ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 39 ündliche Frage 65 ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) erücksichtigung des Vogelschutzes bei der estlegung der Flugrouten am zukünftigen lughafen Berlin Brandenburg Internatio- al ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 40 ündliche Fragen 66 und 67 ylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) tomrechtliches Verfahren für die Probe- ffnung von Einlagerungskammern des tommülllagers Asse II sowie Umsetzung es Notfallplans ntwort atherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 41 ündliche Fragen 68 und 69 orothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) riorität der Präventionsmaßnahmen zur erhinderung des Laugeneintritts im 9341 C 9341 D 9342 A 9342 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 IX Atommülllager Asse II; Beschleunigung des stockenden Genehmigungsverfahrens zum Anbohren der ersten Kammer Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 42 Mündliche Fragen 70 und 71 Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Erreichung der Erneuerbare-Energien- Ziele auf Grundlage der EU-Richtlinie und nationaler Aktionsprogramme sowie Schaffung eines einheitlichen europäi- schen Fördersystems Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 43 Mündliche Frage 72 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Sicherstellung der Nutzung von Teilflächen für erneuerbare Energien bei der Übertra- gung des Geländes der ehemaligen Heeres- versuchsstelle Kummersdorf in das Natio- nale Naturerbe Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9343 A 9343 C 9344 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9263 (A) ) )(B) 83. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 12.0
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9327 (A) ) )(B) sache 17/4406, Frage 4):Zimmermann, Sabine DIE LINKE 19.01.2011 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage des Abgeordneten Michael Gerdes (SPD) (Druck- Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.01.2011 Ulrich, Alexander DIE LINKE 19.01.2011 Anlage 1 Liste der entschuldigte A d d 1 tr 2 Z s w B d b 2 L d B re p b lu te B v p E ti A Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Barthle, Norbert CDU/CSU 19.01.2011 Bülow, Marco SPD 19.01.2011 Burchardt, Ulla SPD 19.01.2011 Connemann, Gitta CDU/CSU 19.01.2011 Edathy, Sebastian SPD 19.01.2011 Ernst, Klaus DIE LINKE 19.01.2011 Friedhoff, Paul K. FDP 19.01.2011 Friedrich, Peter SPD 19.01.2011 Funk, Alexander CDU/CSU 19.01.2011 Höfken, Ulrike BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.01.2011 Hoppe, Thilo BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.01.2011 Jelpke, Ulla DIE LINKE 19.01.2011 Klöckner, Julia CDU/CSU 19.01.2011 Dr. Kofler, Bärbel SPD 19.01.2011 Kruse, Rüdiger CDU/CSU 19.01.2011 Dr. Lehmer, Max CDU/CSU 19.01.2011 Mücke, Jan FDP 19.01.2011 Nord, Thomas DIE LINKE 19.01.2011 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 19.01.2011 Remmers, Ingrid DIE LINKE 19.01.2011 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 19.01.2011 Scholz, Olaf SPD 19.01.2011 Sendker, Reinhold CDU/CSU 19.01.2011 Z A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten nlage 2 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Helge Braun auf die Frage es Abgeordneten Michael Gerdes (SPD) (Drucksache 7/4406, Frage 3): Durch welche Maßnahmen will die Bundesregierung künftig sicherstellen, dass sich Planungsfehler wie beim soge- nannten Wissenschaftszug, der mit Millioneninvestitionen des Bundes auf das Gleis gestellt und beworben wurde, letztlich aber aufgrund fehlender sinnvoller Nutzungskonzepte unge- nutzt abgestellt werden musste und offenbar auch verschrottet werden soll, nicht wiederholen? Der Wissenschaftszug Science Express war eine zen- ale Aktivität des Wissenschaftsjahres 2009. Mehr als 60 000 Besucher in 62 Städten haben im Jahr 2009 den ug besichtigt und dadurch vielfältige Einblicke in Wis- enschaft und Technik gewonnen. Der Science Express ar damit ein großer Erfolg. Das Bundesministerium für ildung und Forschung, BMBF, hat den Zug auf Antrag er Max-Planck-Gesellschaft, MPG, vom 1. Juli 2008 is zum 30. Juni 2010 gefördert. Seit Anfang Januar 011 steht der Zug auf einem Bundeswehrgelände im and Brandenburg. Abstellung und Bewachung erfolgen ort kostenlos. Eigentümerin von Wagen und Loks ist die Deutsche ahn AG, DB. Die MPG hat ein achtjähriges Nutzungs- cht für die Ausstellung. Die Max-Planck-Gesellschaft rüft derzeit intensiv die Option, die Exponate auszu- auen und im Rahmen von bereits bestehenden Ausstel- ngen weiter zu nutzen, beispielsweise in Science Cen- rn oder Museen – im Inland oder auch im Ausland. Aufgrund dieser Sach- und Planungslage rechnet die undesregierung nicht mit einer Verschrottung, sondern ielmehr damit, dass der Zug zu einem geeigneten Zeit- unkt an die Eigentümerin DB zurückgegeben und die xponate weiter sinnvoll zur Wissenschaftskommunika- on eingesetzt und genutzt werden. nlage 3 öllmer, Manfred Helmut SPD 19.01.2011 bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 9328 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung eingeleitet, um bei der Auftragsvergabe im Zusammenhang mit dem Bau des Kernfusionsreaktors ITER in Frankreich den Anteil von Auftragnehmern aus Deutschland über die bisherige Quote von rund 2,2 Prozent zu steigern? Das Bundesministerium für Bildung und Forschung, BMBF, konnte in regelmäßigen Gesprächen mit der Kommission und der europäischen ITER-Agentur, F4E, erreichen, dass die Ausschreibungsregeln überarbeitet wurden. Im Blickpunkt stehen nun Fragen der Vergabepraxis als Teil der Managementreformen der europäischen ITER-Agentur. Die Bundesregierung konnte bereits durchsetzen, dass die Kommission vom Rat aufgefordert wurde, das Management von F4E zu optimieren. In die- sem Zusammenhang fordert die Bundesregierung auch solche Änderungen, die auf Verbesserungen bei der Aus- schreibungspraxis abzielen, zum Beispiel die Reduzie- rung des Umfangs von geforderten Detailbeschreibun- gen, die nach einschlägigen Erfahrungen bis zu mehr als tausend Seiten betragen können. Auf deutscher Seite vergibt das BMBF Projektmittel, die auch darauf abzielen, deutsche KMU zu ertüchtigen, sich durch Vernetzung mit den deutschen Forschungs- einrichtungen erfolgreich auf die ITER-Ausschreibun- gen zu bewerben. In diesem Zusammenhang wurde das deutsche ITER-Industrie Forum, dIIF, im Rahmen der Projektförderung ins Leben gerufen. Das dIIF nimmt eine unterstützende und koordinierende Funktion gegen- über den Unternehmen wahr. Das BMBF steht mit deut- schen Industrievertretern und dem dIIF in engem Aus- tausch. Anlage 4 Antwort der Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Frage der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler (SPD) (Drucksache 17/4406, Frage 16): Wie gedenkt die Bundesregierung sich dafür einzusetzen, dass bei der Vergabe öffentlicher Kredite seitens der Europäi- schen Investitionsbank an die Privatwirtschaft in Entwicklungs- ländern überprüft wird, ob und inwieweit diese tatsächlich einen positiven Entwicklungseffekt auf die Entwicklungsländer hat? Alle Maßnahmen der Europäischen Investitionsbank, EIB, in den Ländern Afrikas, der Karibik und des Pazifi- schen Raumes, AKP, müssen zur Erfüllung entwick- lungspolitischer Ziele gemäß dem Cotonou-Abkommen beitragen. Eine in Kürze von der EU-Kommission zu ver- öffentlichende Evaluierung der EIB-Projekte in AKP- Ländern hat bestätigt, dass die Maßnahmen der EIB-In- vestitionsfazilität eine positive Wirkung auf Armutsmin- derung und nachhaltige Entwicklung entfalten. Für das sogenannte Außenmandat der EIB kann auf den aktuellen EU-Gesetzgebungsprozess verwiesen werden, in wel- chem sich die Bundesregierung bei der Stellungnahme des Rates dafür eingesetzt hat, dass auch die Aktivitäten unter dem EIB-Außenmandat in allen Entwicklungslän- d w p d E v lu fe A d A 1 lu p te w E s s s B ru ti d g V E ti b s im s z z In 2 d fo H s m w ti s li (C (D ern stärker und kohärenter zu deren nachhaltiger Ent- icklung beitragen sollen. In jährlichen Berichten der Kommission an das Euro- äische Parlament und den Rat werden die entsprechen- en Informationen über Finanzierungen im Rahmen des IB-Außenmandats sowie der AKP-Investitionsfazilität eröffentlicht. Darüber hinaus führt die EIB eigene Eva- ierungen zu ausgewählten Themen durch und veröf- ntlicht diese auf ihrer Internetseite. nlage 5 Antwort er Parl. Staatssekretärin Gudrun Kopp auf die Frage der bgeordneten Dr. Bärbel Kofler (SPD) (Drucksache 7/4406, Frage 17): Welche Strategie verfolgt die Bundesregierung in ihrer Entwicklungskooperation mit afrikanischen Ländern, wenn von wirtschaftlichen Wachstumsimpulsen die Rede ist, und wie will sie gewährleisten, dass wirtschaftliches Wachstum, wie beispielsweise in der Rohstoffindustrie in Sambia, auch zur Bekämpfung der Armut im Lande und zum Wohle der Be- völkerung konkret beiträgt? Die Bundesregierung unterstützt in ihrer Entwick- ngskooperation in Afrika breitenorientierte Wachstums- rozesse, die gerade auch der armen Bevölkerung zugu- kommen sollen. Unser Ziel ist, das zum Teil enorme irtschaftliche Potenzial noch besser für die nachhaltige ntwicklung der afrikanischen Länder zu nutzen. Unser trategischer Ansatz zielt darauf ab, angepasste wirt- chaftspolitische Reformen gemeinsam mit dem Privat- ektor zur Erhöhung von Wettbewerb, Investitionen und eschäftigung umzusetzen. Im Rohstoffsektor sind Transparenz und gute Regie- ngsführung von zentraler Bedeutung, um die nachhal- ge Verwendung von Rohstoffeinnahmen zum Wohle er Gesamtbevölkerung zu ermöglichen. Die Bundesre- ierung unterstützt daher die internationale Initiative zur erbesserung der Transparenz in der Rohstoffindustrie, xtractive Industries Transparency Initiative/EITI, poli- sch und finanziell. Herausragende Beispiele sind Sam- ia und Ghana. In Sambia unterstützt die deutsche Entwicklungszu- ammenarbeit nationale Governance-Reformprozesse, so Finanzministerium und bei der Steuerbehörde, um bei- pielsweise die Steuereinnahmen aus dem Rohstoffsektor u steigern und für die Entwicklung des Landes zu nut- en. Auch kooperieren wir eng mit der Zivilgesellschaft. Ghana geht es um die transparente Verwaltung der ab 011 beginnenden Öleinnahmen. Deutschland hat hier as Thema Rohstoffgovernance von Beginn an mit Re- rmen der öffentlichen Finanzen, Steuer-, Finanz-, aushaltswesen, verbunden und als zentralen Gegen- tand in der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit it Ghana vereinbart. Auch privatwirtschaftliche Partner, ie SAP, sind hier eingebunden, um moderne Informa- onstechnologien für die Überwachung von Zahlungs- trömen zu nutzen – nach unserer Auffassung ein einma- ges Referenzprojekt. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9329 (A) ) )(B) Anlage 6 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Niema Movassat (DIE LINKE) (Druck- sache 17/4406, Frage 23): Erwägt die Bundesregierung bzw. ihre Vertretung bei der EU, die Abkommen mit der tunesischen und der algerischen Regierung über europäische Finanzhilfen und Wirtschaftsko- operation im Rahmen der Euro-Mediterranen Partnerschaft zu überprüfen, aufgrund der Tatsache, dass die tunesische und die algerische Regierung gegen die Bedingungen dieser Ko- operation – die Achtung demokratischer Rechte und Men- schenrechte – verstoßen? Die Bundesregierung misst der Achtung demokrati- scher Rechte und Menschenrechte in den Außenbezie- hungen der Europäischen Union große Bedeutung zu. Der Dialog über Grund- und Menschenrechte ist wichti- ger Bestandteil der Außenbeziehungen der Europäischen Union. In Reaktion auf die Unruhen in der Demokratischen Volksrepublik Algerien und der tunesischen Republik hat die Bundesregierung deutlich ihre Erwartungen an die Einhaltung von Grund- und Menschenrechten zum Ausdruck gebracht und wiederholt auf ein klares Signal der EU gedrängt. Auch in Anbetracht der Möglichkeit eines Neuanfangs in Tunesien ist eine klare Postitio- nierung der EU erforderlich, die nachhaltige Reform- bemühungen unterstützt. Kurzfristig geht es um eine Unterstützung bei der Vorbereitung demokratischer Neu- wahlen, die innerhalb von 6 Monaten stattfinden sollen. Die weitere konkrete Gestaltung der Zusammenar- beit, einschließlich der Frage der Fortsetzung europäi- scher Finanzhilfen bzw. der Wirtschaftskooperation, wird im Lichte der Entwicklung der nächsten Tage und Wochen zu entscheiden sein. Die Ankündigung der tune- sischen Übergangsregierung, alle politischen Gefange- nen freizulassen, ist ein erstes ermutigendes Zeichen. Anlage 7 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 24): Beabsichtigt die Bundesregierung, innerhalb der EU auf ein Aussetzen des Assoziationsabkommens der EU mit Tune- sien zu drängen, und, wenn nein, warum nicht? Nachdem der ehemalige Staatspräsident der Tune- sischen Republik, Ben Ali, am 14. Januar 2011 Tunesien verlassen hat, steht das Land vor einem Neuanfang. Die weitere konkrete Gestaltung der Zusammenarbeit wird im Lichte der Entwicklung der nächsten Tage und Wo- chen zu entscheiden sein. Die Ankündigung der tune- sischen Übergangsregierung, alle politischen Gefange- nen freizulassen, ist ein erstes ermutigendes Zeichen. Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, hat am 15. Januar 2011 zu Demokratie und Stabilität aufgerufen. Das Auswärtige Amt hat im Ver- lauf der eskalierenden Unruhen auf eine deutliche und s L n E N S A d A c s g s v W d m P w h 2 M A d A 1 d d u D B g d d fü (C (D ichtbare EU-Haltung und Rolle gedrängt und wird diese inie auch weiter verfolgen. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel hat am 15. Ja- uar 2011 die Bereitschaft der Bundesregierung und der uropäischen Union signalisiert, Tunesien bei einem euanfang wirklicher Demokratie unterstützend zur eite zu stehen. nlage 8 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der bgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Drucksa- he 17/4406, Frage 25): Wie bewertet die Bundesregierung ihre Partnerschaft mit Tunesien im sogenannten Kampf gegen den Terrorismus vor dem Hintergrund der staatlichen Repressionsmaßnahmen ge- gen Demonstrantinnen und Demonstranten, unter denen es laut tunesischen Quellen bislang 70 Todesopfer gab? Die Bundesregierung misst der Einhaltung rechts- taatlicher Grundsätze im Kampf gegen den Terrorismus roße Bedeutung zu. Im Verlauf der Unruhen in Tune- ien hat das Auswärtige Amt wiederholt die Einhaltung on Menschen- und Bürgerrechten eingefordert. Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido esterwelle, hat am 13. Januar 2011 deutlich zum Aus- ruck gebracht, dass das massive Vorgehen gegen De- onstranten ein Ende haben muss und rechtsstaatliche rinzipien gewahrt werden müssen. Die Erwartung des Respekts der Menschenrechte so- ie der Garantie von Presse- und Versammlungsfreiheit at Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel am 15. Januar 011 an den amtierenden tunesischen Staatspräsidenten ebazaa herangetragen. nlage 9 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen des bgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Drucksache 7/4406, Fragen 26 und 27): Wird die Bundesregierung jeden sicherheitspolitisch ver- tretbaren Spielraum für eine frühestmögliche Reduzierung des deutschen ISAF-Kontingents in Afghanistan nutzen? Teilen alle Mitglieder der Bundesregierung die Zuversicht, die Präsenz des deutschen ISAF-Kontingents ab Ende 2011 reduzieren zu können? Das Kabinett hat am 12. Januar 2011 vorbehaltlich er Zustimmung des Deutschen Bundestags die weitere eutsche Beteiligung an der Internationalen Sicherheits- nterstützungstruppe, ISAF, beschlossen. Im Antrag der Bundesregierung, der daraufhin dem eutschen Bundestag zugeleitet wurde, heißt es: „Die undesregierung ist zuversichtlich, im Zuge der Über- abe der Sicherheitsverantwortung die Präsenz der Bun- eswehr ab Ende 2011 reduzieren zu können und wird abei jeden sicherheitspolitisch vertretbaren Spielraum r eine frühestmögliche Reduzierung nutzen, soweit die 9330 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Lage dies erlaubt und ohne dadurch unsere Truppen oder die Nachhaltigkeit des Übergabeprozesses zu gefähr- den.“ Damit ist die Haltung der Bundesregierung, die von allen Mitgliedern des Kabinetts getragen wird, umfas- send dargestellt. Anlage 10 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen der Abgeordneten Kerstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fragen 28 und 29): Welche Strategie zum Friedensaufbau im Südsudan ver- folgt die Bundesregierung als verantwortliches Mitglied des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen, und welchen konkre- ten Beitrag will sie künftig dazu vor Ort leisten, um ihren Auftrag aus dem Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen vom 24. März 2010 (Bun- destagsdrucksache 17/1158) „Freie und faire Wahlen im Su- dan sicherstellen, den Friedensprozess über das Referendum 2011 hinaus begleiten sowie die humanitäre und menschen- rechtliche Situation verbessern“ zu erfüllen? Unter welchen Voraussetzungen wird die Bundesregierung angesichts des bestehenden Haftbefehls des Internationalen Strafgerichtshofes gegen den Präsidenten des Sudan, Umar al- Baschir, wegen Völkermordes in Darfur künftig mit der suda- nesischen Regierung in Khartoum zusammenarbeiten, und schließt sich die Bundesregierung dem Vorschlag der Regie- rung der USA an, die Sanktionen gegen die Regierung Umar al-Baschirs ohne Berücksichtigung des bestehenden Haftbe- fehls aufzuheben, falls diese das Ergebnis des Referendums akezptiert und den Südsudan in Frieden in die Unabhängigkeit entlässt? Zu Frage 28: Die Bundesregierung hat erheblich dazu beigetragen, dass das Referendum über die Unabhängigkeit des Südsudan nach Auffassung aller internationalen Be- obachter weitestgehend die internationalen Standards für freie und faire Wahlen erfüllt hat. Die Bundesregierung hat sich entscheidend für die Entsendung der EU-Beobachtermission eingesetzt, an der fünf Deutsche teilgenommen haben. Das Auswärtige Amt hat das Carter Center und Maßnahmen zu Wähler- aufklärung mit mehr als 3 Millionen Euro unterstützt. Mit ersten offiziellen Ergebnissen des Referendums wird Ende Januar, Anfang Februar 2011 zu rechnen sein. Mit Ausgaben von rund 87 Millionen Euro hat die Bun- desregierung die Friedenssicherung mit ihrer Beteili- gung an der Mission der Vereinten Nationen im Sudan, UNMIS, dem Training für die südsudanesische Polizei sowie an Versöhnungsprojekten zwischen Nord- und Südsudan unterstützt. Darüber hinaus werden die Rück- kehr und Reintegration von Flüchtlingen, Maßnahmen der entwicklungsorientierten Not- und Übergangshilfe sowie Einsätze des Zivilen Friedensdienstes gefördert. Die Bundesregierung wird den Staatsaufbau im Südsudan weiter unterstützen, da die Stabilität in hohem Maße vom Vertrauen in staatliche Strukturen und von d A M tu W v k s d z F sc D E p Z p g S d e v s ru ti D s re Ö d d a te e e d ti n n R z re m lo R K S a E (C (D er Bereitstellung sozialer Dienstleistungen abhängt. ngesichts der enormen Defizite im Land erscheinen aßnahmen zum Aufbau einer leistungsfähigen Verwal- ng, Polizeiausbildung und Basisdienstleistungen wie asserversorgung, Bildung und Ernährungssicherung ordringlich. Sowohl für den Nord- als auch den Südsudan ist ein onstruktiver Dialog über die Einhaltung globaler Men- chenrechtsstandards erforderlich. Ein wichtiger Beitrag zur Friedenssicherung ist auch ie deutsche Unterstützung der internationalen Prozesse u Entschuldungsfragen für den gesamten Sudan und der rage der HIPC-Entschuldungsinitiative für schwer ver- huldete arme Länder, Heavily Indebted Poor Countries. abei darf auch der Nordsudan nicht vergessen werden. r muss zur Sicherung des Friedensaufbaus in Aufbau- rogramme einbezogen werden. u Frage 29: Die Bundesregierung sieht in ihrem Sudankonzept die olitische Zusammenarbeit mit den Entscheidungsträ- ern im Nord- und Südsudan als entscheidend für die icherung der gegenwärtigen, immer noch fragilen Frie- ensprozesse im Sudan an. Ziel der Zusammenarbeit ist s, die Lage für die Menschen im gesamten Sudan zu erbessern. Die Wiederaufnahme formeller bilateraler taatlicher Entwicklungszusammenarbeit mit der Regie- ng in Khartum ist aufgrund der Menschenrechtssitua- on und einer ausbleibenden friedlichen Lösung des arfur-Konflikts noch nicht möglich. Dennoch beabsichtigt die Bundesregierung ihre politi- che Zusammenarbeit mit dem Nordsudan zu intensivie- n. Dazu zählt die Förderung der zivilgesellschaftlichen ffnung und der Entwicklung von Reformkräften, sowie ie für die Friedenssicherung entscheidenden Bereiche er Entwaffnungs- und Demobilisierungsprogramme, die uch über übergeordnete EU- sowie VN-Programme un- rstützt werden können. Wichtig ist auch die Aufnahme ines ergebnisorientierten Menschenrechtsdialogs und ine Stärkung eines den globalen Standards entsprechen- en Justizsektors. Das Angebot der US-Regierung an den Sudan, Sank- onen aufzuheben, bezieht sich auf entsprechende natio- ale Embargomaßnahmen der US-Regierung. Die Verei- igten Staaten von Amerika sind nicht Mitglied des ömischen Statuts. Es steht der Bundesregierung nicht u, dieses Vorgehen zu bewerten. Die Bundesregierung stimmt aber mit den USA, unse- n Partnern in der EU und in der internationalen Ge- einschaft darin überein, dass nur ein konstruktiver Dia- g und die politische Zusammenarbeit mit beiden egierungen, sowohl im Norden mit der Regierung in hartum als auch im Süden, die Friedensprozesse im udan voranbringen können. Bestandteil dessen ist unter nderem die deutsche Unterstützung der internationalen ntschuldungsprozesse für den gesamten Sudan. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9331 (A) ) )(B) Anlage 11 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 30): Wie beurteilt es die Bundesregierung, dass von den ange- setzten Finanzmitteln für das Kämpferdemobilisierungspro- gramm im Südsudan, welches die Bundesregierung mit meh- reren Millionen US-Dollar mitfinanziert und die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH mit durchführt, allein 7 Prozent als Verwaltungskosten an das Ent- wicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP abzufüh- ren sind sowie dass von den 20 Millionen US-Dollar Perso- nalmitteln für 2010 allein 14 Millionen US-Dollar an 50 internationale Fachkräfte gezahlt wurden – bis zu einem Jahresgehalt von über 370 000 US-Dollar –, sodass einem UNDP-Prüfbericht zufolge das Programm 2011 deshalb fi- nanziell nicht fortgeführt werden kann (vergleiche taz vom 23. Dezember 2010), und welche Initiativen wird die Bundes- regierung – gegebenenfalls auch im UN-Sicherheitsrat – er- greifen, um solche Fehlentwicklungen nicht nur in diesem Einzelfall zu korrigieren und eine Fortführung des Programms im Sudan zu ermöglichen? Grundsätzlich ist die Kritik in den taz-Artikeln zutref- fend: Das Programm leidet unter überdurchschnittlich hohen Personalkosten und wird nicht gut umgesetzt. In- effizienzen haben sich im Laufe des Jahres 2010 ange- deutet. So wurden zum Beispiel von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, KfW, geforderte finanzielle Informatio- nen nicht in ausreichender Tiefe bereitgestellt. Dieser Eindruck hat sich während des Kontrollbesuchs der KfW im September 2010 erhärtet. Personalkosten standen in keinem Verhältnis zum Erfolg des Programms. Wie an- dere Geber auch hat Deutschland deshalb von dem Ent- wicklungsprogramm der Vereinten Nationen, UNDP, die Erstellung eines Prüfberichts, „internal audit“, gefordert und weitere Unterstützungsleistungen von den Ergebnis- sen dieses Berichts und daraus zu ziehender Konsequen- zen abhängig gemacht. Der Prüfbericht liegt in seiner Endfassung noch nicht vor. Die Einsichtnahme ist beim UNDP-Hauptquartier in New York am 23. Dezember 2010 schriftlich beantragt worden. Mit einer Einsicht- nahme ist nicht vor Mitte Februar 2011 zu rechnen. Allerdings ist die berechtigte Kritik in Relation zu den schwierigen Verhältnissen im Sudan zu stellen. Die Aufgabe der Demobilisierung ehemaliger Soldaten ist gewaltig, circa 180 000 Personen müssen im Nord- und Südsudan entwaffnet und in das Zivilleben eingegliedert werden. Bisher wurden 31 000 Personen entwaffnet. UNDP ist eine erfahrene Organisation. Leitendes Per- sonal wurde bereits ausgetauscht. Die reinen UNDP- Verwaltungskosten, nicht die Personalkosten, entspre- chen mit 7 Prozent den üblichen UNDP-Standards für die Durchführung von Projekten und können insoweit nicht als überhöht bezeichnet werden. Außer Zweifel steht, wie auch im taz-Artikel betont, dass das Programm als solches für die Stabilität des Su- dan von hoher Bedeutung ist. Die Bundesregierung will daher Demobilisierungsmaßnahmen im Sudan weiter unterstützen. Umso wichtiger ist es, dass im Geberkreis konsequent und konstruktiv auf eine effiziente Verwal- tung des Programms hingewirkt wird. Die deutsche tech- n fü S lä V h A d A G s Z h s g g d R g w T G ri is b „ a te k s A d A D (C (D ische Beratung für die Südsudanesische Kommission r Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration, SDDRC, wird daher zunächst bis Ende März 2011 ver- ngert. Ein erneuter finanzieller Beitrag wird von der orlage und Auswertung des UNDP-internen Audits ab- ängen. nlage 12 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 31): Hat die Bundesregierung ein Interesse an der Lösung des Konflikts zwischen griechischen und türkischen Zyprioten, und warum hat die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel wäh- rend ihres Besuchs der Insel Zypern nicht den höchsten Re- präsentanten der türkisch-zypriotischen Gemeinschaft getrof- fen? Die Bundesregierung hat sich auch aus europapoliti- chen Gründen immer für eine umfassende Lösung des ypern-Konflikts eingesetzt. Die Bundesregierung begrüßt daher die direkten Ver- andlungen und ermutigt die Verhandlungspartner, ent- chlossen und konstruktiv nach einer dauerhaften und erechten Lösung des Zypern-Konfliktes zu suchen. Der Besuch von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel alt dem EU-Mitgliedstaat Zypern und insbesondere em Regierungschef dieses Mitgliedstaates. In diesem ahmen wurde auch über die laufenden Verhandlungen esprochen. Ein Treffen mit den Verhandlungsführern ar nicht geplant. Die sogenannte Türkische Republik Nordzypern, RNZ, umfasst das seit 1974 von der Türkei okkupierte ebiet im Norden Zyperns, etwa ein Drittel des Territo- ums. Die sogenannte TRNZ wurde 1983 gegründet und t allein von der Türkei völkerrechtlich anerkannt. Dies edeutet, dass weder „Regierung“, „Parlament“ oder Präsident“ des türkisch-zyprischen Teils international nerkannt sind. Treffen von Staats-und Regierungschefs mit Vertre- rn der türkisch-zyprischen Gemeinschaft könnten völ- errechtlich als Anerkennung gewertet werden. Ein ent- prechender Präzedenzfall sollte hier vermieden werden. nlage 13 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Fragen der bgeordneten Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fragen 32 und 33): Welche Kenntnis hat die Bundesregierung über die ak- tuelle Anzahl, den seelischen sowie physischen Zustand und den Stand der juristischen Verfahren der wegen der Proteste gegen Fälschung der Präsidentschaftswahl in Belarus am 19. Dezember 2010 inhaftierten politischen Gefangenen, und was unternimmt die Bundesregierung zur Unterstützung die- ser politischen Häftlinge? Hat die Bundesregierung Kenntnis über die drohende Kin- desentziehung des dreijährigen Sohnes der beiden politischen 9332 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Häftlinge Irina Chalip und Andrej Sannikow, denen wegen des Vorwurfs des Aufrufs zu Protesten gegen die Fälschung der belarussischen Präsidentschaftswahl am 19. Dezember 2010 langjährige Haftstrafen drohen, und was unternimmt die Bundesregierung, um die Eltern bei der Abwendung der dro- henden Kindesentziehung zu unterstützen? Zu Frage 32: Nach Kenntnis der Bundesregierung sind zum jet- zigen Stand 31 Personen wegen der Organisation von oder der Teilnahme an Massenunruhen angeklagt wor- den. Das belarussische Strafgesetz droht hierfür bis zu 15 Jahre Gefängnis für Organisatoren und bis zu 8 Jahre Haft für Teilnehmer an. Gegen 16 weitere Personen lau- fen Ermittlungsverfahren. Zwei Personen sind des Row- dytums angeklagt. Ihnen drohen Haftstrafen von bis zu 10 Jahren. Es sind noch knapp 30 Personen in Haft. Mehrere Oppositionskandidaten und Journalisten wurden vor oder bei ihrer Festnahme verletzt. Kontakte der Inhaftierten zu ihren Anwälten sind eingeschränkt, Besuche der Familien nur in Ausnahmefällen gestattet. Präsidentschaftsbewerber Nikolai Statkewitsch befindet sich seit seiner Inhaftierung im Hungerstreik. Genaue Kenntnisse über den Zustand der Inhaftierten bestehen nicht, da ihre Anwälte angehalten sind, nicht darüber zu berichten, und sich belarussische Behörden gegenüber fortwährenden EU-Bemühungen in Minsk um Informationen über die Inhaftierten und um Besuchs- erlaubnis nicht kooperativ zeigen. Die belarussischen Behörden behaupten, dass die me- dizinische Versorgung in den Gefängnissen bei allen In- haftierten sichergestellt sei. Es gibt jedoch Berichte über unzumutbare Haftbedingungen und die Versagung medi- zinischer Betreuung. Die Bundesregierung hat die Gewalt nach der Präsi- dentschaftswahl in Belarus am 19. Dezember 2010 öf- fentlich entschieden verurteilt und die belarussischen Behörden dazu aufgerufen, die Festgenommenen unver- züglich freizulassen und in einen Dialog mit der Opposi- tion zu treten. Das Auswärtige Amt hat den Botschafter der Republik Belarus in der Bundesrepublik Deutsch- land dreimal einbestellt, seine große Besorgnis zum Ausdruck gebracht und die Freilassung aller Verhafteten gefordert. Aus diesem Grund ist auch der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und Hu- manitäre Hilfe, Markus Löning, am 14./15. Januar 2011 nach Minsk gereist. Dort traf er mit Vertretern der Op- position, Angehörigen inhaftierter Regimekritiker und Vertretern der Regierung zu Gesprächen zusammen. Er forderte die sofortige Freilassung der Gefangenen, das Fallenlassen der Anklagen, einen uneingeschränkten Zu- gang der Verwandten und Anwälte zu den Inhaftierten sowie ausreichende medizinische Versorgung. Die EU hat sich bereits darauf verständigt, Gewalt- und Repressionsopfer und deren Angehörige zum Bei- spiel durch rechtlichen Beistand zu unterstützen. Zu Frage 33: Die Bundesregierung und die Deutsche Botschaft in Minsk verfolgen die Entwicklung im Fall des drohenden K k M M L d C v k A d A s n S k g im d d K E ti lu p c ri lu fi lä K la w k A 1 m u ru c v S Ü fu M (C (D indesentzuges mit großer Besorgnis und Aufmerksam- eit. Im Rahmen seines Besuches am 14. Januar 2011 in insk hat sich der Beauftragte der Bundesregierung für enschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe, Markus öning, mit der Mutter von Frau Chalip getroffen und en dreijährigen Sohn der beiden Inhaftierten Frau halip und Herrn Sannikow gesehen. Die Bundesregierung fordert, dass der Junge in der ertrauten Umgebung bei seiner Großmutter bleiben ann. nlage 14 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der bgeordneten Dr. Barbara Hendricks (SPD) (Druck- ache 17/4406, Frage 34): Mit welchen Schritten treibt die Bundesregierung die Kor- ruptionsbekämpfung auf der Ebene internationaler Organisa- tionen wie den Vereinten Nationen, der Weltbank, der Euro- päischen Union und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung konkret voran? Korruption macht vor den Grenzen der Staaten heute icht mehr Halt. Die Bundesregierung unterstützt die chaffung internationaler Rechtsinstrumente zur Be- ämpfung der Korruption nachdrücklich. Um möglichst leiche Wettbewerbsbedingungen für alle Unternehmen Weltmarkt zu schaffen, ist ein koordiniertes Vorgehen er Staatengemeinschaft erforderlich. Die Bundesregierung begleitet und fördert seit Jahren ie Umsetzung der völkerrechtlichen Instrumente zur orruptionsbekämpfung in den Vereinten Nationen, der uropäischen Union, im Europarat und in der Organisa- on für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- ng, OECD. Dies geschieht unter anderem durch finanzielle und rojektgebundene Unterstützung von strukturschwa- hen Ländern. Ein Beispiel ist das vom Bundesministe- um für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- ng mit 4,5 Millionen Euro – 2004 bis 2010 – nanzierte Sektorvorhaben „Unterstützung von Partner- ndern bei der Umsetzung der VN-Konvention gegen orruption“. Ferner arbeitet die Bundesregierung multi- teral mit der Weltbank, dem OECD-Ausschuss für Ent- icklungshilfe, DAC, und regionalen Entwicklungsban- en zusammen. An den jährlichen Internationalen ntikorruptionskonferenzen – zuletzt in Bangkok vom 0. bis 13. November 2010 – beteiligt sich Deutschland it Workshops und stellt seine vielbeachtete Projekt- nd Programmarbeit vor. In Deutschland sind bisher zur Bekämpfung der Kor- ption im internationalen Bereich mit dem EU-Beste- hungsesetz vom 10. September 1998 das EU-Protokoll om 27. September 1996 zum Übereinkommen über den chutz der finanziellen Interessen der EG und das EU- bereinkommen vom 26. Mai 1997 über die Bekämp- ng der Bestechung, an der Beamte der EG oder der itgliedstaaten der EU beteiligt sind, umgesetzt worden. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9333 (A) ) )(B) Mit dem Gesetz zur Bekämpfung internationaler Beste- chung vom 10. September 1998 wurde das OECD-Über- einkommen über die Bekämpfung der Bestechung ausländischer Amtsträger im internationalen Geschäfts- verkehr vom 17. Dezember 1997 umgesetzt. Die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an verschie- denen multilateralen Foren im Rahmen von Vertrags- staatenkonferenzen und Arbeitsgruppen, zum Beispiel über Vermögenseinfrierung und technischer Zusammen- arbeit, und bringt sich bei den Anstrengungen der G20 ein, im Rahmen des Aktionsplans gegen Korruption die Bekämpfung der globalen Korruption zu verstärken. Der Aktionsplan fordert die G20-Staaten vorbildhaft zur Ratifizierung der VN-Konvention, zur Unterstrafe- stellung der Bestechung ausländischer Amtsträger, zu stärkerem Engagement in der OECD-Arbeitsgruppe ge- gen Bestechung und zu verstärkter Thematisierung von Korruption im Rahmen der Financial Action Task Force, FATF, auf. Informanten zu Korruptionsstraftaten sollen besser geschützt, die Rückführung von Vermögensgütern soll verstärkt, und die freie Bewegung korrupter Amtsträger soll im Rahmen des Möglichen eingeschränkt werden. Die Bundesregierung hat außerdem mit Nachdruck die Einrichtung des 2009 beschlossenen Mechanismus zur Überwachung der Implementierung der VN-Kon- vention gegen Korruption vom 31. Oktober 2003 durch die VN-Mitgliedstaaten vorangetrieben. Dem zuständi- gen Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Ver- brechensbekämpfung, UNODC, wurden vom Auswärti- gen Amt 2009/2010 Mittel in Höhe von 1,05 Millionen Euro zur Umsetzung der VN-Konvention zur Verfügung gestellt. Anlage 15 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) (Drucksache 17/4406, Frage 35): Wie steht die Bundesregierung zu dem Mediengesetz, das am 1. Januar 2011 in Ungarn in Kraft getreten ist, und wird die Bundesregierung gegebenenfalls ein Vertragsverletzungs- verfahren nach Art. 7 des Vertrags über die Europäische Union unterstützen? Die Bundesregierung hat ihre Kritik an dem ungari- schen Mediengesetz mehrfach geäußert. Die EU-Kom- mission und die Organisation für Sicherheit und Zusam- menarbeit in Europa, OSZE, äußerten ebenfalls ihre Besorgnis über mögliche Eingriffe in ein so hohes Gut wie die Pressefreiheit. Eine erste Analyse des Gesetzeswerks kommt zu dem Ergebnis, dass das Gesetz erhebliche Risiken für die Meinungs- und Medienfreiheit birgt. Diese erste Analyse der Gesetzesbestimmungen, Kritikpunkte von ungari- schen Medienvertretern und der OSZE sehen formale und inhaltliche Unzulänglichkeiten: Mitglieder im Me- dienrat sind ausschließlich Mitglieder der Regierungs- partei Fidesz, die auf neun Jahre ernannt wurden; anders a p e B n h p te b 2 K ru n E e s A d A N b V d k C m c B A s m V d n s ri T ti s g (C (D ls in Deutschland macht das ungarische Mediengesetz ositive inhaltliche Vorgaben – „ausgewogene Bericht- rstattung, umfassend objektiv, Themen von nationaler edeutung“ – statt, wie zum Beispiel in Deutschland, egative Schranken (Jugendschutz, Strafrecht) zu zie- en. Das Europäische Parlament trifft heute mit Minister- räsident Viktor Orban zusammen, der das Gesetz wei- rhin als EU-konform bezeichnet. Die Bundesregierung egrüßt aber die Ankündigung Orbans vom 7. Januar 011 gegenüber dem Präsidenten der Europäischen ommission, Jose Manuel Barroso, eventuelle Ände- ngsvorschläge der EU-Kommission zu akzeptieren. Eine abschließende Bewertung des Mediengesetzes ach detaillierter sachlicher Prüfung ist nun Aufgabe der U-Kommission. Die Bundesregierung setzt sich für ine möglichst rasche Prüfung durch die EU-Kommis- ion ein. nlage 16 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- EN) (Drucksache 17/4406, Frage 36): Gibt es innerhalb der Europäischen Union Überlegungen, das EU-Waffenembargo gegen China aufzuheben, und, wenn ja, welche Position bezieht die Bundesregierung zu diesem Vorschlag? Einzelne Partner im EU-Kreis haben die Überprüfung zw. Aufhebung des EU-Waffenembargos gegen die olksrepublik China im Rahmen der Beratungen über ie strategische Partnerschaft der EU mit China zur Dis- ussion gestellt. Dazu gibt es in der EU keinen Konsens. hina spricht das Thema weiterhin bei Konsultationen it EU-Mitgliedstaaten und mit der EU aktiv an. Die Bundesregierung würde bei Vorliegen entspre- hender Voraussetzungen die völlige Normalisierung der eziehungen der EU zu China begrüßen, kann aber einer ufhebung des Waffenembargos gegenwärtig nicht zu- timmen. Für eine Aufhebung des Waffenembargos üssen nach Ansicht der Bundesregierung bestimmte oraussetzungen gegeben sein, die auch in entsprechen- en Beschlüssen der EU festgehalten wurden. Dazu gehören: 1. Nachhaltige Entspannung in der Taiwanstraße. Hier gibt es deutliche Fortschritte, diese sind jedoch och nicht nachhaltig. China verhält sich derzeit kon- truktiv und pragmatisch, hält sich aber auch die militä- sche Option weiterhin offen und unternimmt gegen aiwan gerichtete Rüstungsanstrengungen. 2. Weitere Verbesserungen der Menschenrechtssitua- on. Auch hier gab es seit 1989 insgesamt große Fort- chritte, aber gerade in den letzten zwei Jahren eher Sta- nation und sogar negative Entwicklungen. Noch sind 9334 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) auch Personen in Haft, die im Zusammenhang mit Tiananmen verurteilt wurden. Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, hat im August 2010 in einem Brief an die Hohe Vertreterin der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Lady Catherine Ashton, der auch an alle Außenminister der Mitgliedstaaten verteilt wurde, über eine umfassende Chinapolitik der Europäi- schen Union die deutsche Haltung in dieser Frage darge- stellt. Dies wurde von vielen EU-Partnern ausdrücklich begrüßt. Anlage 17 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Druck- sache 17/4406, Frage 37): Inwieweit teilt die Bundesregierung die Auffassung ihrer Vorgängerregierung aus CDU, CSU und SPD, wonach „die Bundesregierung keine Veranlassung hat, am rechtmäßigen Vorgehen der amerikanischen Justizbehörden“ gegen die als „Miami Five“ bekannten kubanischen Gefangenen in den USA zu zweifeln (Plenarprotokoll 16/135, Seite 14230 (B), Antwort zu Frage 21), nachdem die US-amerikanische Sektion von Am- nesty International in einem Brief an den US-Justizminister Eric Holder vom 4. Oktober 2010 die Wahl von Miami als Ort der Verhandlung angesichts der überwiegenden Feindseligkeit gegenüber der kubanischen Regierung in dieser Region sowie deren Medienberichterstattung und anderer Ereignisse vor und während der Verhandlung, sodass eine faire Verhandlung unmöglich gewesen sei, kritisiert hat (www.amnestyusa.org/ document.php?id=ENGUSA20101013001&lang=e)? Die Bundesregierung hat ihre Einschätzung zum Fall der „Miami Five“ nicht geändert. Aufgrund der öffentlich zugänglichen Informationen sieht die Bundesregierung weiterhin keine Veranlassung, am rechtmäßigen Vorgehen der amerikanischen Justiz- behörden zu zweifeln. Die Bundesregierung hat keine eigenen Erkenntnisse zu den genannten Fällen. Anlage 18 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 38): Welche konkreten Maßnahmen hat die Bundesregierung zum Schutz von koptischen Christen in Deutschland ergriffen, und erwägt sie nun eine verstärkte Aufnahme von Angehöri- gen christlicher und anderer in Ägypten bedrohter Minderhei- ten, wie etwa den Bahai, sollten diese in Deutschland Schutz suchen? Aus Sicht der Bundesregierung stellt der Anschlag auf Besucher der koptischen Kirche in Alexandria/ Ägypten am 1. Januar 2011 eine neue Dimension der Gewalt dar; vergleichbare Auswirkungen auf die Situa- tion der Kopten in Deutschland sind jedoch gegenwärtig nicht zu erwarten. ru w b s d fo li S e N d h E G d w z g A Ä A d d (D ru fü F R d s 7 k F c w A d d (D (C (D Die im Dezember 2010 im Internet gefundenen Auf- fe zu weltweiten Anschlägen gegen koptische Kirchen ährend der Weihnachtsfeiertage haben die Sicherheits- ehörden des Bundes unverzüglich an alle Länder ge- teuert. Die Länder, nach dem Grundgesetz zuständig für en polizeilichen Schutz vor Ort, haben daraufhin die er- rderlichen Maßnahmen in Abstimmung mit den jewei- gen koptischen Gemeinden ergriffen. Die zuständigen tellen von Bund und Ländern stehen hierzu weiterhin in ngem Kontakt. Sicherheitsrelevante Zwischenfälle zum achteil koptischer Interessen und Einrichtungen sind en Sicherheitsbehörden in diesem Zusammenhang bis- er nicht bekannt geworden. Den Sicherheitsbehörden liegen gegenwärtig weder rkenntnisse noch Hinweise vor, die für eine konkrete efährdung koptischer Interessen und Einrichtungen auf em Gebiet der Bundesrepublik Deutschland sprechen ürden. Für weitere Maßnahmen der Bundesregierung um Schutz der koptischen Gemeinden im Bundesgebiet ibt es aktuell keine Ansätze. Die Bundesregierung plant derzeit keine Aktion zur ufnahme von Angehörigen von Minderheiten aus gypten in Deutschland. nlage 19 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage es Abgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) rucksache 17/4406, Frage 39): Welche Informationen hat die Bundesregierung über den Tod der 47 Jahre alten Roma aus dem Landkreis Mayen- Koblenz, die in Deutschland fachärztlich therapiert wurde und einen Monat nach ihrer Abschiebung aus Deutschland im Ko- sovo gestorben ist, und wie beurteilt es die Bundesregierung, dass bei der Einzelfallprüfung, bei der die Frau nicht als be- sonders schutzbedürftige Person anerkannt wurde, lediglich die Flugtauglichkeit der Frau, jedoch nicht die Diagnose ärzt- lich überprüft wurde (taz vom 13. Januar 2011)? Es handelt sich hierbei um einen Fall des Rückfüh- ngsvollzugs, den das Land Rheinland-Pfalz durchge- hrt hat, weil Rheinland-Pfalz einzig zuständig ist. Der all wird derzeit im zuständigen Innenministerium heinland-Pfalz fachaufsichtlich überprüft. Die Prüfung auert noch an. Nach Kenntnis der Bundesregierung wurde die Ver- torbene mit ihrer Familie und weiteren Personen am . Dezember 2010 in den Kosovo zurückgeführt. Dabei am es zu keinem besonderen Vorfall; auch während des luges und am Flughafen Pristina bereitstehendes ärztli- hes Personal musste weder in diesem Fall noch ander- eitig in Anspruch genommen werden. nlage 20 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ole Schröder auf die Frage es Abgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) rucksache 17/4406, Frage 40): Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9335 (A) ) )(B) Wie können Aktivistinnen und Aktivisten aus dem globa- lisierungskritischen, antirassistischen oder antimilitaristischen Spektrum in Deutschland sichergehen, dass sie nicht in den letzten sieben Jahren aufgrund falscher Anschuldigungen oder durch illegale Handlungen – als Agent Provocateur oder auf andere Art und Weise, darunter den Einsatz von Sexualität – von M. K. ins Visier von Verfolgungsbehörden gerieten oder verurteilt wurden und werden, wie dies unter anderem in Großbritannien geschah und was nach Bekanntwerden zur so- fortigen Einstellung von Gerichtsverfahren führte? Wie bereits in der Beantwortung der Kleinen Anfrage der Fraktion Die Linke, Bundestagsdrucksache 17/4333, vom 22. Dezember 2010 unter anderem zum grenzüber- schreitenden Einsatz verdeckter Ermittler, verweist die Bundesregierung auf die allgemeinen Rechte des Betrof- fenen, im Strafverfahren Eingriffsmaßnahmen einer gerichtlichen Überprüfung zuzuführen. Diese ergeben sich unter anderem aus § 98 Abs. 2 Satz 2 analog, §§ 101 und 304 der Strafprozessordnung. Anlage 21 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Max Stadler auf die Frage des Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 41): Wie rechtfertigt die Bundesregierung auch unter straf- rechtlichen Gesichtspunkten, vor allem einer bedingt vorsätz- lichen Mordteilnahme, die laufende Praxis deutscher Militär- oder Sicherheitsbehörden, in Afghanistan angebliche Aufstän- dische für diverse Maßnahmenlisten der Internationalen Si- cherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan zu benennen, obwohl die Bundesregierung dabei in Kenntnis entsprechen- der Vorgehensweisen nicht ausschließen kann, dass die betref- fenden Personen daraufhin in Afghanistan oder Pakistan unter anderem durch Drohnenangriffe von US-Stellen getötet wer- den (vergleiche Antworten der Bundesregierung auf meine zahlreichen Anfragen sowie auf die Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf Bundestagsdrucksache 17/2884 zu Frage 27), und wie beurteilt die Bundesregierung ebenfalls strafrechtlich die Praxis des Bundeskriminalamtes so- wie wohl weiterer deutscher Sicherheitsbehörden, laufend an ausländische Partnerdienste Personaldaten über aus Deutsch- land ausreisende „Gefährder“ zu übermitteln, ohne dabei eine Datenverwendung zu deren Tötung auszuschließen, wie – ei- ner Strafanzeige des Richters am Oberlandesgericht Thomas Schulte-Kellinghaus zufolge – der Präsident des Bundeskri- minalamtes, Jörg Ziercke, schon am 21. Juni 2006 öffentlich eingeräumt haben soll (vergleiche Spiegel Online vom 8. Ja- nuar 2011, taz vom 12. Januar 2011)? Die strafrechtliche Beurteilung der von Ihnen ange- sprochenen Geschehnisse obliegt den zuständigen Stel- len der Justiz des Bundes und der Länder. Dementspre- chend hat – vergleiche die Antwort der Bundesregierung auf die Frage 23 der Kleinen Anfrage der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen vom 23. November 2010 „US-Droh- nenangriff tötet deutsche Staatsangehörige – Eingreifen der deutschen Justiz“, Bundestagsdrucksache 17/3916, Seite 8, – der Generalbundesanwalt beim Bundesge- richtshof wegen eines mutmaßlichen Drohnenangriffs am 4. Oktober 2010 bei der Stadt Mir Ali, über den in den Medien berichtet wurde, einen Prüfvorgang ange- legt. Gegenstand der Prüfung ist die Frage, ob Anlass be- steht, ein Ermittlungsverfahren wegen eines in die Zu- ständigkeit des Generalbundesanwalts fallenden S n d Z e Ü fü d n A S is S W d A a b P d s A d g N g Z E B n c e v d w O s li n o (C (D traftatbestandes einzuleiten. Diese Prüfung ist noch icht abgeschlossen. Der Bundesregierung ist weiterhin bekannt, dass bei er Staatsanwaltschaft Hamburg eine Strafanzeige im usammenhang mit den „Drohnenfällen“ in Pakistan ingegangen ist, die dort derzeit bearbeitet wird. Im brigen darf ich auf die – auch von Ihnen bereits ange- hrte – Antwort der Bundesregierung auf die Frage 27 er Kleinen Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grü- en vom 8. September 2010 „Informationspolitik zum fghanistan-Einsatz“, Bundestagsdrucksache 17/2884, eite 10 f., verweisen. Zum zweiten Teil Ihrer Frage: Der Bundesregierung t bekannt, dass ein Richter am Oberlandesgericht eine trafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft iesbaden gestellt hat. Die Staatsanwaltschaft Wiesba- en hat den Vorgang mit der Bitte um Prüfung, ob der nfangsverdacht einer in die Zuständigkeit der Bundes- nwaltschaft fallenden Straftat besteht, an den General- undesanwalt beim Bundesgerichtshof übersandt. Diese rüfung findet derzeit statt. In diesem Verfahrenssta- ium nimmt die Bundesregierung zu dem erhobenen trafrechtlichen Vorwurf keine Stellung. nlage 22 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fra- en 42 und 43): Wie schätzt die Bundesregierung Umfang und Bedeutung des Sachverhalts der anonymisierenden Wirkung von Versi- cherungsschutzmänteln (Financial Times Deutschland vom 10. Dezember 2010) in Bezug auf die verschiedenen Staaten ein, über die dieses sogenannte Wrapping erfolgen kann? Wie beabsichtigt die Bundesregierung Steuerflucht über sogenanntes Wrapping zu verhindern, und welche Lösungs- möglichkeiten strebt die Bundesregierung im Rahmen der Verhandlungen mit der Schweiz über ein Steuerabkommen für eine dauerhafte Lösung des Problems unversteuerter Kapital- anlagen deutscher Steuerpflichtiger in der Schweiz diesbezüg- lich an? u Frage 42: Die Bundesregierung geht davon aus, dass mit der inbringung von in einem ausländischen Staat geführten ankdepots oder Bankkonten als Einmalbeitrag in eine ach ausländischem Recht abgeschlossene Lebensversi- herung eine Auskunftserteilung für Steuerzwecke nach iner dem OECD-Standard für Transparenz und effekti- en Informationsaustausch in Steuersachen entsprechen- en Informationsaustauschklausel nicht ausgeschlossen erden kann. Die Verpflichtung zur Auskunftserteilung nach dem ECD-Standard betrifft alle Informationen, die zur Be- teuerung im ersuchenden Staat „voraussichtlich erheb- ch“ sind. Dies gilt für Steuern aller Art und Bezeich- ung und schließt auch Angaben über die Berechtigten der Begünstigten von Lebensversicherungen bzw. über 9336 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Transaktionen wie die Übertragung von Depots oder Konten ein. Zu Frage 43: Der Gesetzgeber hat durch die gesetzliche Regelung in § 20 Abs. 1 Nr. 6 Satz 5 EStG im Jahressteuergesetz 2009 etwaige steuerliche Privilegierungen für vermö- gensverwaltende Lebensversicherungen – den klassi- schen Versicherungs-„Wraps“ – erheblich eingeschränkt, indem die Besteuerung durch den Lebensversicherungs- „Mantel“ auf das vom Versicherungsunternehmen gehal- tene Anlage-Produkt durchgreift. Außerdem hat er den Steuerabzug bei Lebensversicherungserträgen auf inlän- dische Niederlassungen ausländischer Unternehmen er- weitert. Schließlich sind nunmehr auch Versicherungs- vermittler im Inland verpflichtet, den Vertragsabschluss eines Kunden mit einem ausländischen Unternehmen an- zuzeigen. Ferner verfolgt die Bundesregierung im Rahmen der Revision der EU-Zinsrichtlinie das Ziel, bestimmte Le- bensversicherungen in den Anwendungsbereich der Zinsrichtlinie aufzunehmen. In den Steuerverhandlungen mit der Schweiz ist es ein Anliegen der Bundesregierung, dass die zu vereinba- renden Lösungen nicht durch Umgehungsgestaltungen wie zum Beispiel durch die Verwendung von „Versiche- rungs-Mänteln“ unterlaufen werden können. Ich bitte um Verständnis, dass die Bundesregierung keine weiter- gehenden Einzelheiten zum Inhalt der laufenden Ver- handlungen mitteilt. Anlage 23 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage des Abgeordneten Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 44): Wie hat sich die Bundesregierung in den derzeit laufenden Verhandlungen gegenüber den geplanten Änderungen der Eu- ropäischen Finanzstabilisierungsfazilität, EFSF, positioniert, und wie steht sie zu dem Vorschlag, dass die EFSF in Zukunft nach einer vorherigen Gläubigerbeteiligung – sogenanntes Haircut – Staatsanleihen von krisengebeutelten Staaten an- kauft? Die Bundesregierung beobachtet die Entwicklungen an den Finanz- und Anleihemärkten sehr genau. Sie ist entschlossen, das Notwendige umzusetzen, um die Sta- bilität der Wirtschafts- und Währungsunion als Ganzes zu sichern. Die Bundesregierung vertritt dabei die Auffassung, dass alle Maßnahmen zur Euro-Stabilisierung in eine Gesamtstrategie zur Krisenbewältigung eingebettet wer- den müssen, über die auch in einem Gesamtkontext zu befinden und entscheiden ist. Eine solche Gesamtstrate- gie beinhaltet beispielsweise auch die Anstrengungen der einzelnen Länder und eine stärkere wirtschaftspoliti- sche Koordinierung. Die EFSF hat im letzten Jahr ihre Arbeit aufgenom- men. Ende Januar wird sie voraussichtlich zur Finan- z A A d s ti d e m d E d e M g g p n S w d z g F rü s S ä A d d G L tu s ru g G b A d A lä d (C (D ierung der ersten Tranche des Irland-Kredits eine erste nleihe begeben. Die Rating-Agenturen werden diese nleihe erstklassig bewerten. Die EFSF ist als Refinanzierungsinstrument für Kre- ithilfen ausgestaltet. Die Euro-Staaten – sofern sie nicht elbst Nehmer eines Kredits sind – stellen hierzu Garan- en bereit, um die Kredite abzusichern. Die Grundlagen ieses Mechanismus sind in einem Gesellschafts- und in inem Rahmenvertrag geregelt. Das Ziel der Bundesregierung ist, diesen Mechanis- us effizient und effektiv zu nutzen. Nach der Mechanik er Fazilität stehen die beschlossenen 440 Milliarden uro in der Realität nicht voll umfänglich zur Wahrung er Finanzstabilität zur Verfügung stehen, weil die EFSF in erstklassiges Rating braucht und deshalb finanzielle ittel in der EFSF gebunden werden müssen. Änderun- en, die das Verhältnis von Mitteleinsatz und Wirkungs- rad verbessern, werden von der Bundesregierung ge- rüft. Eine Aufstockung des Eurorettungsschirms steht jetzt icht an. Abzüglich des Irland-Kredits ist genügend pielraum für weitere Stabilisierungshilfen vorhanden, enn die Europäische Union, die Mitgliedstaaten und er Internationale Währungsfonds in bewährter Manier usammenwirken. Zu der von Wissenschaftlern und Experten vorgeschla- enen Erweiterung des Aufgabenspektrums der EFSF in orm einer finanziellen Unterstützung von Schulden- ckkäufen durch die überschuldeten Staaten selbst hat ich die Bundesregierung bislang nicht positioniert. chuldenrückkäufe durch die EFSF bewertet sie aber als ußerst problematisch. nlage 24 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage es Abgeordneten Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 45): Wie viele direkte und indirekte Arbeitsplätze existieren in den Bundesländern der ehemaligen DDR in der Sanierung von Braunkohletagebauen und Braunkohleveredelungsanla- gen – bitte nach aktuellem Stand nach Bundesländern auf- schlüsseln, möglichst für 2010 –, die nach der Wende nicht privatisiert werden konnten? Gemäß Angaben des bundeseigenen Bergbausanierers MBV, Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwal- ngsgesellschaft mbH, bestanden im Jahr 2010 insge- amt circa 2 800 Arbeitsplätze in der Braunkohlesanie- ng. Davon ergeben sich 2 477 direkte Arbeitsplätze, leich primäre Beschäftigungswirkung, aus folgenden ruppen: Beschäftigte bei der LMBV, förderfähige Ar- eitsplätze, Arbeitsplätze bei Nachauftragnehmern und uszubildende. Circa 330 Arbeitsplätze ergaben sich aus er sekundäre Beschäftigungswirkung der Kaufkraft aus rbeitseinkommen, indirekte Arbeitsplätze. Nachfolgend die erbetene Zuordnung auf die Bundes- nder: Land Brandenburg: 1 134 direkte und circa 150 in- irekte Arbeitsplätze; Freistaat Sachsen: 1 019 direkte Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9337 (A) ) )(B) und circa 140 indirekte Arbeitsplätze; Land Sachsen-An- halt: 298 direkte und circa 40 indirekte Arbeitsplätze; Freistaat Thüringen: 26 direkte und circa 4 indirekte Ar- beitsplätze. Anlage 25 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage des Abgeordneten Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 46): Wie bewertet die Bundesregierung die Ankündigungen der Europäischen Kommission zur Erstellung eines Rechts- gutachtens zu unkonventionellen Erdgasbohrungen und der damit einhergehenden Frage, ob die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen in Europa und Deutschland ausreichen (dpa-Meldung vom 10. Januar 2011), vor dem Hintergrund ih- rer Aussagen in der Antwort auf die Kleine Anfrage auf Bun- destagsdrucksache 17/1867, dass bei Beachtung der geltenden technischen Umweltstandards grundsätzlich keine Unter- schiede zur Förderung von konventionellem Erdgas bestehen? Die Bundesregierung begrüßt die Initiative der Euro- päischen Kommission, durch externen Sachverstand überprüfen zu lassen, ob der bestehende europäische Rechtsrahmen ausreicht, um die geltenden Umweltstan- dards auch bei der Förderung von unkonventionellem Erdgas europaweit einzuhalten. Anlage 26 Antwort des Parl. Staatssekretärs Peter Hintze auf die Frage der Abgeordneten Inge Höger (DIE LINKE) (Drucksa- che 17/4406, Frage 47): Hat die Bundesregierung vor, deutsche Ausstattungshilfe für die tunesische Polizei und das tunesische Militär sowie Rüstungsexporte nach Tunesien vor dem Hintergrund der ak- tuellen Polizeigewalt zu überprüfen (bitte begründen)? Die Bundesregierung entscheidet über Rüstungs- exporte jeweils im Einzelfall und im Lichte der aktuellen Situation. Grundlage dafür sind die „Politischen Grund- sätze der Bundesregierung für den Export von Kriegs- waffen und sonstigen Rüstungsgütern“ aus dem Jahr 2000 und der „Gemeinsame Standpunkt 2008/944/ GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. De- zember 2008 betreffend gemeinsame Regeln für die Kontrolle der Ausfuhr von Militärtechnologie und Mili- tärgütern“. Der Beachtung der Menschenrechte im Emp- fängerland kommt danach eine besondere Bedeutung zu. Dies gilt auch für Exporte und Ausstattungshilfe für Polizei und Militär in Tunesien. In den Jahren 2007 und 2008 wurde die tunesische Polizei mit Informationstechnik sowie mit Bürokommu- nikation in Höhe von circa 37 000 Euro durch das BKA unterstützt. Für 2011 sind keine polizeilichen Ausstat- tungshilfen vorgesehen. Die Streitkräfte der Republik Tunesien waren, mit zeitlichen Unterbrechungen, seit 1968 Empfängerland im Rahmen des Ausstattungshilfeprogramms, AH, der Bundesregierung für ausländische Streitkräfte. Mit Billi- g sc B g ru H fe te ri a P A d g (D Z d b d In d N In d fo d b S d n m m Z s b A A 3 d d s (C (D ung des Auswärtigen Ausschusses und des Haushaltsaus- husses des Deutschen Bundestages wurden bisher in ewilligungszeiträumen von jeweils 3 bis 4 Jahren ins- esamt rund 44 Millionen Euro bereitgestellt. Die Liefe- ng von Waffen und Munition ist dabei ausdrücklich durch aushaltsvermerk ausgeschlossen. Die Ausstattungshil- n bezogen sich unter anderem auf Transportfahrzeuge, chnische Ausbildungszentren und medizinische Ein- chtungen. Die entsprechenden Ausstattungshilfen sind bgeschlossen. Eine Wiederaufnahme Tunesiens in das rogramm ist nicht vorgesehen. nlage 27 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Ralf Brauksiepe auf die Fra- en des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) rucksache 17/4406, Fragen 48 und 49): Welche Vorteile erwartet die Bundesregierung von der ge- planten Umstrukturierung der Integrationsfachdienste, IFD, für den Fachbereich Berufliche Sicherung (§ 109 ff. des Neunten Buches Sozialgesetzbuch – SGB IX), wonach die freihändige Vergabe seitens der Bundesagentur für Arbeit für Vermittlungsdienstleistungen entfällt, in Anbetracht der Tatsa- che, dass damit die Umsetzung des im SGB IX formulierten Ziels, mit den Integrationsfachdiensten eine verlässliche und kontinuierliche Struktur für schwerbehinderte Menschen und ihre Arbeitgeber zu schaffen, gefährdet wird? Wie stellte sich 2010 die Arbeitsmarktsituation für Men- schen mit Behinderung dar, und wie bewertet die Bundesre- gierung diese Entwicklungen? u Frage 48: Die Bundesregierung plant keine Umstrukturierung er Integrationsfachdienste. Die Bundesagentur für Ar- eit beschafft Arbeitsmarktdienstleistungen im Rahmen es Vergaberechts. Dies gilt auch für die Leistungen der tegrationsfachdienste zur Vermittlung schwerbehin- erter Menschen, soweit sie keine Rehabilitanden sind. ach den Änderungen der VOL/A im Jahr 2009 können tegrationsfachdienste nicht mehr im Wege der freihän- igen Vergabe beauftragt werden. Diese Rechtsänderung lgt der Rechtsprechung zum Vergaberecht, an das auch ie Bundesagentur für Arbeit als öffentlicher Auftragge- er gebunden ist. Die in der Frage genannten §§ 109 ff. Neuntes Buch ozialgesetzbuch, SGB IX, gelten nur für Rehabilitan- en. Integrationsfachdienste werden in diesen Fällen icht im Wege des Vergaberechts in Anspruch genom- en und vergütet, sondern auf der Grundlage der Ge- einsamen Empfehlung nach § 113 SGB IX. u Frage 49: Von der guten Entwicklung des Arbeitsmarktes insge- amt hat im vergangen Jahr der Arbeitsmarkt für schwer- ehinderte Menschen leider nicht in dem gewünschten usmaß profitiert. Entgegen der Gesamtentwicklung der rbeitslosigkeit 2010, Rückgang um 5,2 Prozent auf ,2 Millionen, nahm die Arbeitslosigkeit schwerbehin- erter Menschen um 4,8 Prozent auf 175 586 zu. Aller- ings gelang es im Vergleich zu 2009 deutlich mehr chwerbehinderten Menschen, ihre Arbeitslosigkeit durch 9338 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Aufnahme einer Beschäftigung auf dem ersten Arbeits- markt zu beenden, + 20,2 Prozent. Dieser Anstieg liegt spürbar über der Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit ins- gesamt, + 11 Prozent. Angesichts der Entwicklung bei der Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen und vor dem Hintergrund des Fachkräftebedarfs muss es das Ziel sein, bisher unge- nutzte Potenziale schwerbehinderter Menschen intensi- ver für den Arbeitsmarkt zu nutzen. Die Bundesregierung prüft derzeit in Abstimmung mit den Ländern, auf welche Weise vorhandene Bundesmittel aus der Ausgleichsab- gabe zur Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäfti- gungssituation schwerbehinderter Menschen genutzt werden können. Anlage 28 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage des Abgeordneten Niema Movassat (DIE LINKE) (Drucksache 17/4406, Frage 50): Welche Maßnahmen wird die Bundesregierung auf natio- naler, europäischer und internationaler Ebene ergreifen, um die Preisspirale bei Nahrungsmitteln, die sich derzeit wieder gefährlich in die Höhe dreht, zu stoppen und Hungerrevolten wie derzeit in Algerien zu verhindern? Die Bundesregierung sieht die extremen Preis- schwankungen mit Sorge, weil sich damit die Risiken für die weltweite Ernährungssicherheit erheblich ver- stärkt haben. Sie setzt sich vor diesem Hintergrund aktiv dafür ein, im Rahmen der Bemühungen um eine stärkere Regulierung der Finanzmärkte auch mögliche Maßnah- men im Agrarbereich intensiv zu prüfen. Auch hat sie ihr entwicklungspolitisches Engagement zur Sicherung der Welternährung in den letzten Jahren deutlich ausgebaut. Im internationalen Bereich setzt sich die Bundesre- gierung für einen erfolgreichen Abschluss der Doha- Runde bei der WTO ein, von dem stabilisierende Wir- kungen auf die Märkte erwartet werden. Außerdem veranstaltet das BMELV in dieser Woche die internationale Agrarministerkonferenz in Berlin, die sich im Rahmen des „Global Forum for Food and Agri- culture“ auch mit dem Thema Preisvolatilität und Aus- wirkungen auf die Welternährungslage befasst. Anlage 29 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 51): Auf welcher Faktengrundlage – bitte für die jeweilige ver- öffentlichende Stelle mit Veröffentlichungsdatum aufschlüs- seln – wurde den deutschen Verbrauchern mitgeteilt, es sei keine mit Dioxin belastete Ware in den Lebensmittelhandel gelangt, und welche dioxinbelasteten Lebensmittel sind nach Kenntnis der Bundesregierung in den Handel – sowohl in Deutschland als auch durch den Export – gelangt (Spiegel On- line vom 13. Januar 2011)? fä Ü d g A d d (D Z c b E m d e te k Z n H e A d d G s 8 S e v B P H F (C (D Die Kontrolle von Lebensmitteln und Futtermitteln llt in Deutschland in die Zuständigkeit der Länder. ber die Faktengrundlage, auf deren Basis die Länder ie Öffentlichkeit informieren oder informiert haben, lie- en dem Bund keine Erkenntnisse vor. nlage 30 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Fragen es Abgeordneten Alexander Süßmair (DIE LINKE) rucksache 17/4406, Fragen 52 und 53): Welche Probenstrategie wurde in den jeweiligen Bundes- ländern bei der Untersuchung der Betriebe im Zusammenhang mit dem derzeitigen Dioxinskandal angewendet? Hat die Bundesregierung im Rahmen ihrer Bewertung der Gefährdung der Bevölkerung durch Dioxin im Zusammen- hang mit dem aktuellen Skandal Risikogruppen wie Schwan- gere, Stillende, Personen mit Gewichtsreduzierung und an- dere gesondert berücksichtigt? u Frage 52: Die Zuständigkeit für die Durchführung der amtli- hen Lebensmittel- und Futtermittelüberwachung liegt ei den Ländern. Nach den dem Bundesministerium für rnährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über- ittelten Angaben geben die Überwachungsbehörden ie Betriebe erst wieder frei, wenn die Erzeugnisse keine rhöhten Dioxingehalte aufweisen oder wenn durch Un- rsuchungen erwiesen ist, dass die verfütterten Partien eine überhöhten Dioxingehalte enthielten. u Frage 53: Das Bundesinstitut für Risikobewertung zieht bei sei- en Risikobewertungen vielfältige Kriterien heran. ierzu gehören auch die in der Fragestellung genannten mpfindlichen Bevölkerungsgruppen. nlage 31 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage er Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 54): Wie viele landwirtschaftliche Betriebe sind aktuell auf- grund der Dioxinfunde in Futtermitteln noch gesperrt – bitte auch nach Bundesländern auflisten –, und wie viele der in die- sem Zusammenhang bundesweit analysierten Proben weisen Dioxinwerte über dem entsprechenden Grenzwert auf? Nach derzeitigem Stand (16. Januar 2011, 18:00 Uhr) ind 943 landwirtschaftliche Betriebe gesperrt, hiervon 79 in Niedersachsen, 56 in Nordrhein-Westfalen, 4 in achsen-Anhalt, 2 in Mecklenburg-Vorpommern und je in Betrieb in Brandenburg und Hessen. Es liegen Analyseergebnisse für 34 amtliche Proben on Mischfuttermitteln vor. Die Ergebnisse liegen im ereich von 0,039 (+/- 0,008) bis 0,41 (+/- 0,12) ng CDD/F WHO-TEQ/kg und damit unterhalb des öchstgehalts für Mischfuttermittel von 0,75 ng PCDD/ WHO-TEQ/kg. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9339 (A) ) )(B) Untersuchungsergebnisse von Eiern aus den betroffe- nen Betrieben zeigen Gehalte im Bereich des zulässigen Höchstgehalts von 3 pg/g Fett, WHO-PCDD/F-TEQ und in Einzelfällen Überschreitungen bis zum Vierfachen. Von insgesamt 98 Proben von Hühnereiern und Eipro- dukten (homogenisiertes und pasteurisiertes Vollei) wei- sen 66 (73 Prozent) keine Höchstgehaltsüberschreitungen auf. Die Gehalte der Proben mit Höchstgehaltsüber- schreitungen liegen zwischen 3 und 8,7 pg/g Fett. Zwei von drei amtlichen Untersuchungsergebnissen von Fleisch der Legehennen aus den betroffenen Betrie- ben wiesen erhöhte Dioxingehalte auf (4,99 pg/g bzw. 3,93 pg/g, Höchstgehalt 2 pg/g WHO-PCDD/ F-TEQ). Sechs Proben von Hähnchen – davon jeweils drei aus Eigenkontrollen und drei aus amtlichen Kontrollen – weisen keine Überschreitungen des Höchstgehalts von 2 pg/g WHO-PCDD/ F-TEQ) auf. Bei Mastputen liegen bisher amtliche Ergebnisse für 16 Proben und weitere 5 Ergebnisse aus betrieblichen Eigenkontrollen vor. Deren Gehalte liegen deutlich un- terhalb des Höchstgehalts von 2,0 pg/g WHO-PCDD/ F-TEQ. 42 Untersuchungen vom Fleisch von Schweinen zei- gen keine Überschreitungen des Höchstgehalts von 1 pg/g Fett WHO-PCDD/ F-TEQ. Bei zwei Probeschlachtun- gen von Schweinen aus gesperrten landwirtschaftlichen Betrieben wurde bei einer Probe eine Überschreitung des Höchstgehalts (1,51 pg/g) festgestellt. Eine weitere Probe liegt mit 1,07 pg/g im Streubereich des Höchstge- halts. Für Rindfleisch liegt bisher ein amtliches Untersu- chungsergebnis vor, welches deutlich unterhalb des Höchstgehalts von 3,0 pg/g, WHO-PCDD/ F-TEQ, liegt. 26 amtliche Proben von Kuhmilch sind inzwischen analysiert. Die Ergebnisse liegen alle unterhalb des Höchstgehalts von 3,0 pg/g Fett WHO-PCDD/ F-TEQ. Anlage 32 Antwort des Parl. Staatssekretärs Christian Schmidt auf die Frage der Abgeordneten Sevim Dağdelen (DIE LINKE) (Drucksache 17/4406, Frage 55): Welche Angaben kann die Bundesregierung über die Her- kunft der Waffen machen, die bislang im Zuge der Militärmis- sionen von EU und NATO am Horn von Afrika bei der Be- kämpfung der Piraterie – Atalanta, Allied Protection, Allied Provider, Ocean Shield – sichergestellt wurden, und welche Informationen hat sie darüber, ob von den Piraten auch Waf- fen verwendet werden, die im Zuge der Entführung des Motorschiffs „Faina“, das Waffen von der Ukraine an die „Regierung des Südsudan“ bzw. die Sudanesische Volksbe- freiungsarmee SPLA lieferte, im September 2008 – unmittel- bar vor dem drastischen Anstieg der Piratenübergriffe am Horn von Afrika, dem drastischen Appell des UN-Generalse- kretärs zur Bekämpfung der Piraterie und dem Beginn der ers- ten entsprechenden NATO-Mission – erbeutet wurden? Der Bundesregierung liegen keine Erkenntnisse zur Herkunft der im Rahmen der Pirateriebekämpfung am Horn von Afrika beschlagnahmten Waffen vor. A d F (D 6 s D D e d tü d b n n A e s la re ru u u Ih s w d T d c a s fo B d s A d g s (C (D nlage 33 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die rage der Abgeordneten Heidrun Dittrich (DIE LINKE) rucksache 17/4406, Frage 56): Inwieweit wurden die Ergebnisse des runden Tisches Heim- erziehung zur Entschädigung ehemaliger Heimkinder ange- sichts des hohen Alters der Betroffenen und der finanziellen und psychischen Not vieler umgesetzt, und was müssen Be- troffene tun, um eine Entschädigung für entgangenes Entgelt, nicht gezahlte Rentenversicherungsbeiträge sowie einen Nach- teilsausgleich wegen zwangsläufigen Abbruchs der Berufs- ausbildung durch Heimunterbringung zu erlangen? Der runde Tisch Heimerziehung in den 50er- und 0er-Jahren hat heute, 19. Januar 2011, seinen Ab- chlussbericht dem Bundestagpräsidenten übergeben. amit hat er sein auf zwei Jahre befristetes Mandat des eutschen Bundestags fristgerecht und mit einem sehr indrücklichen Ergebnis erfüllt. Mein Dank gilt an dieser Stelle ausdrücklich der Mo- eratorin des runden Tischs, Frau Dr. Vollmer, und na- rlich allen Mitgliedern des runden Tischs aus Verbän- en, Kirchen, Wissenschaft und Verwaltung, aber ganz esonders den ehemaligen Heimkindern, die trotz man- igfaltiger Anfeindungen von außen konstruktiv, aber achdrücklich ihre Erfahrungen und Interessen in die rbeit des runden Tischs sowie in den Abschlussbericht ingebracht haben. Nach Übergabe des Abschlussberichts an den Deut- chen Bundestag obliegt es nun diesem, den Länderpar- menten sowie den beiden christlichen Kirchen und ih- n Wohlfahrtsverbänden, die im Abschlussbericht des nden Tischs Heimerziehung unterbreiteten Vorschläge nd Empfehlungen zu bewerten, darüber zu entscheiden nd die Umsetzung in die Wege zu leiten. Ich teile jedoch re Auffassung, dass eine zügige Behandlung der Vor- chläge des runden Tischs im Interesse der Betroffenen ünschenswert ist. Da die Arbeit der Geschäfts- und Infostelle des run- en Tischs im Februar 2011 enden wird hat der runde isch Heimerziehung in seinem Anschlussbericht die ringende Empfehlung an Bund und Länder ausgespro- hen, für eine Übergangszeit eine Stelle einzurichten, die ls Anlaufstelle für ehemalige Heimkinder dient und onstige interessierte Personen über die Entwicklung in- rmiert. Es ist geplant, die bisherige Ansprechstelle für die etroffenen bis Ende 2011 fortzuführen. Derzeit finden hierzu Gespräche zwischen Bund, Län- ern sowie dem bisherigen Träger der bisherigen An- prechstelle zur Klärung der Rahmenbedingungen statt. nlage 34 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die Fra- en der Abgeordneten Caren Marks (SPD) (Druck- ache 17/4406, Fragen 57 und 58): 9340 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Wie begründet die Bundesregierung die Tatsache, dass zur langfristigen Stärkung des Kinderschutzes – insbesondere des Netzwerks Frühe Hilfen – Familienhebammen eingesetzt wer- den sollen, während gleichzeitig die geplante Bundesinitiative Familienhebammen, die im Referentenentwurf des Bundes- kinderschutzgesetzes enthalten ist, auf den Zeitraum von 2012 bis 2015 befristet ist? In welchem Zeitraum vor und nach der Geburt eines Kin- des sollen die im Rahmen der geplanten Bundesinitiative Fa- milienhebammen tätig werdenden Familienhebammen zum Einsatz kommen, und welche Qualifikation müssen diese ha- ben? Zu Frage 57: Zuständig für den Einsatz von Familienhebammen sind ganz klar Länder und Kommunen – insbesondere im Rahmen des öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Kinder- und Jugendhilfe. Um jedoch die Aktivitäten zu Familienhebammen als Teil der Frühen Hilfen von Ländern und Kommunen zu unterstützen und dort solche anzuregen, wo es noch keine gibt, möchten wir auch als Bund unseren Beitrag leisten und planen mit dem Bundeskinderschutzgesetz eine Regelung im Kontext der Vorgaben zur strukturel- len Zusammenarbeit im Rahmen des Gesetzes zur Kooperation und Information im Kinderschutz, KKG. Wir werden uns im Rahmen unserer begrenzten Zu- ständigkeit mit der „Bundesinitiative Familienhebam- men“ dafür einsetzten, dass der Aus- und Aufbau der Ar- beit der Familienhebammen auch im Hinblick auf ihre Funktion in Netzwerken Früher Hilfen so gestärkt wird, dass der Kinderschutz langfristig davon profitieren kann. Die Initiative ist auf den Zeitraum 2012 bis 2015, vier Jahre, befristet. Geplant ist ein Zwischenbericht nach zwei Jahren, der konkrete Empfehlungen enthält, wie die Erfahrungen aus dem Programm nach dieser durch den Bund initiierten und unterstützten Anlaufphase umge- setzt werden sollen. Klar ist, dass der Bund diese Leis- tung vor Ort nicht dauerhaft finanzieren kann. Wir wer- den rechtzeitige Gespräche zwischen Bund, Ländern und Kommunen initiieren, um die Nachhaltigkeit der Bundesinitiative sicherzustellen. Zu Frage 58: Die dazu im Einzelnen zu klärenden Fragen werden wir in den kommenden Monaten in engem Austausch mit Ländern und Kommunen sowie Verbänden und wei- teren Expertinnen und Experten erörtern. Wir planen, für die Laufzeit der Bundesinitiative und die Vergabe der Bundesmittel eine Kooperationsvereinbarung mit den Ländern abzuschließen. Familienhebammen sind staatlich examinierte Heb- ammen mit einer Zusatzqualifikation. Die Weiterbildung erfolgt über die Länder, in der Regel durch Landesbe- rufsverbände, aber auch Fortbildungsinstitute, Jugend- ämter oder Landessozialministerien, und ist bundesweit nicht einheitlich. Sie umfasst je nach Land 150 bis 240 Stunden in ei- nem Zeitraum von 6 Monaten bis 1 Jahr und orientiert s b d K li in s te is v L s S A d F b s m s M m G g B u h d re ru d b d d d b g ö T d b (C (D ich meistens an einem vom Deutschen Hebammenver- and, DHV, entwickelten Fortbildungscurriculum. Familienhebammen begleiten Familien in belasten- en Lebenslagen bis maximal zum 1. Lebensjahr des indes. Ziel ist es, in dieser Zeit die Familie so zu stabi- sieren, dass sie selbstständig zu Recht kommt oder sie die Hand einer anderen Hilfe zu geben zum Beispiel ozialpädagogische Familienhilfe, Vermittlung einer El- rngruppe in der örtlichen Familienberatungsstelle, usw. Für jede Hebamme – also auch die Familienhebamme – t grundsätzlich eine Abrechnung der im Hebammen- ergütungsvertrag, i. V. m. § 134 a SGB V, vorgesehenen eistungen und damit über die Gesetzliche Krankenver- icherung möglich, also eine Betreuung von Beginn der chwangerschaft bis zur 8. Woche nach der Geburt. nlage 35 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Hermann Kues auf die rage der Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchen- ach) (SPD) (Drucksache 17/4406, Frage 59): Inwiefern hat aus Sicht der Bundesregierung die Umset- zung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen Auswirkungen auf § 35 a des Achten Buches Sozialgesetzbuch, und inwieweit sieht die Bundesregierung bei dieser Regelung Änderungsbedarf? Die VN-Behindertenrechtskonvention prägt grund- ätzlich das Verständnis für die Teilhabe der Menschen it Behinderungen in unserer Gesellschaft. Dieses Ver- tändnis hat Ausstrahlungswirkung auf alle Bereiche, die enschen mit Behinderungen betreffen. § 35 a SGB VIII dient dazu, Kindern und Jugendlichen it seelischer Behinderung die Teilhabe am Leben in der esellschaft zu ermöglichen. Dies entspricht dem Anlie- en der VN-Behindertenrechtskonvention, Menschen mit ehinderungen zu einer unabhängigen Lebensführung nd zur vollen Teilhabe in allen Lebensbereichen zu ver- elfen. Zur weiteren Beförderung des Inklusionsgedankens er VN-Behindertenrechtskonvention prüft die Bundes- gierung derzeit die Zusammenführung der Eingliede- ngshilfe für alle Kinder und Jugendlichen mit Behin- erungen. BMFSFJ und BMAS arbeiten hier eng zusammen und ringen sich aktiv in die neue gemeinsame Arbeitsgruppe er Arbeits- und Sozialministerkonferenz, ASMK, und er Jugend- und Familienministerkonferenz, JFMK, ein, ie sich unter Beteiligung der kommunalen Spitzenver- ände, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesju- endämter und der Bundesarbeitsgemeinschaft der über- rtlichen Sozialhilfeträger im Jahr 2011 vertieft mit der hematik befassen wird. Die Arbeitsgruppe wird 2011 er ASMK und der JFMK einen qualifizierten Zwischen- ericht vorlegen. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9341 (A) ) )(B) Anlage 36 Antwort des Parl. Staatssekretärs Daniel Bahr auf die Fragen der Abgeordneten Dr. Marlies Volkmer (SPD) (Drucksa- che 17/4406, Fragen 60 und 61): Welche Maßnahmen hat der Beauftragte der Bundesregie- rung für die Belange der Patientinnen und Patienten ergriffen, um seine Zuversicht, „dass wir mit Beginn des neuen Jahres eine unabhängige Verbraucher- und Patientenberatung als Re- gelversorgung haben werden“ (Pressemitteilung vom 11. No- vember 2010), in politisches Handeln umzusetzen? Aus welchen Gründen erweist sich die in Frage 60 zitierte Aussage bisher – ausweislich der nach wie vor nicht stattfin- denden Beratung der Patientinnen und Patienten – als unzu- treffend, und wann erwartet der Beauftragte der Bundesregie- rung, dass die Beratung der Patientinnen und Patienten in den Beratungsstellen telefonisch und über das Internet vollständig wieder aufgenommen wird? Zu Frage 60: Auch als Mitglied des Beirates, der den Spitzenver- band Bund der Krankenkassen bei der Vergabe der För- dermittel nach § 65 b Fünftes Buch Sozialgesetzbuch, SGB V, berät, hat der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten auf eine zügige und sachgerechte Bewertung der im Rahmen des Vergabeverfahrens eingereichten konkreten Konzepte zur Einrichtung einer unabhängigen Patienten- und Ver- braucherberatung hingewirkt. Nach Auskunft des Beauftragten der Bundesregie- rung für die Belange der Patientinnen und Patienten, der über die Vergabe der Fördermittel entsprechend der ge- setzlichen Vorgabe in § 65 b Abs. 1 SGB V mit dem Spitzenverband der Krankenkassen einvernehmlich ent- scheidet, gab es gute Bewerber, mit denen intensive Ver- handlungen um die beste Qualität der Beratung geführt wurden. Die letzte Verhandlung mit den Bietern hat stattgefun- den. Aktuell läuft die zehntägige sogenannte Stillhalte- frist bis zum 23. Januar 2011, 00:00 Uhr. Es ist geplant, am 24. Januar den Zuschlag an den Gewinner der Aus- schreibung zu erteilen. Zu Frage 61: Bereits im August 2010 hat der Spitzenverband Bund der Krankenkassen unter dem Vorbehalt des Inkraft-Tre- tens der Neufassung des § 65 b SGB V mit einer europa- weiten Neuausschreibung begonnen und die Vergabebe- kanntmachung veröffentlicht. Die im Einvernehmen mit dem Beauftragten der Bun- desregierung für die Belange der Patientinnen und Pa- tienten gefallene Entscheidung des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen über die Vergabe der Förder- mittel nach § 65 b SGB V wird aufgrund der gegenwär- tig laufenden zehntägigen sogenannten Stillhaltefrist des Vergabeverfahrens bis zum 23. Januar 2011, 00:00 Uhr zum jetzigen Zeitpunkt nicht veröffentlicht. Der Beauf- tragte der Bundesregierung für die Belange der Patientin- nen und Patienten erwartet, dass die Beratungseinrich- tu w A d A (D k W b d fü z d ru s d m A d g D Z n S v (C (D ng umgehend nach Zuschlag ihre Arbeit aufnehmen ird. nlage 37 Antwort es Parl. Staatssekretärs Daniel Bahr auf die Frage der bgeordneten Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) rucksache 17/4406, Frage 62): Wann ist seitens der Bundesregierung mit einem, wie vom GKV-Spitzenverband gemeinsam mit den Vertragspartnern nach § 113 des Elften Buches Sozialgesetzbuch geforderten, für die Weiterentwicklung der Pflegetransparenzvereinbarun- gen ambulant und stationär geeigneten Konfliktlösungsver- fahren und den dafür notwendigen Änderungen des SGB XI zu rechnen, und wie weit sind die dafür notwendigen Vorbe- reitungen für das gesetzgeberische Verfahren vorangeschrit- ten? Eine Überarbeitung der Transparenzvereinbarungen ann derzeit nur einvernehmlich erfolgen. Notwendige eiterentwicklungen können damit durch Minderheiten lockiert werden. Um die Chance zu erhalten, sowohl ie Qualität der Einrichtungen als auch die Transparenz r die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen weiter u verbessern, wird – auch dem Wunsch relevanter Teile er Selbstverwaltung entsprechend – die Bundesregie- ng daher ein geeignetes Konfliktlösungsverfahren vor- chlagen. Die Bundesregierung strebt die rasche Einbringung es Vorschlags einer gesetzlichen Änderung und parla- entarische Behandlung an. nlage 38 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Fra- en des Abgeordneten Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fragen 63 und 64): Wie hoch ist der Investitionsbedarf in Summe und nach aktuellem Kostenstand für die Straßenbauprojekte des Bun- desverkehrswegeplanes 2003 im Freistaat Bayern, für die ein unanfechtbarer Planfeststellungsbeschluss vorliegt, deren Bau jedoch noch nicht begonnen wurde, und wie hoch ist der In- vestitionsbedarf in Summe und nach aktuellem Kostenstand für die Straßenbauprojekte des Bundesverkehrswegeplanes 2003 im Freistaat Bayern, die sich derzeit im Planfeststel- lungsverfahren befinden? Wie hoch ist der Investitionsbedarf in Summe und nach aktuellem Kostenstand für die Straßenbauprojekte des Bun- desverkehrswegeplanes 2003 im Freistaat Bayern, für die die Linienbestimmungsverfahren abgeschlossen sind und Plan- feststellungsverfahren noch nicht aufgenommen wurden, und wie hoch ist der Investitionsbedarf in Summe und nach aktu- ellem Kostenstand für die Straßenbauprojekte des Bundesver- kehrswegeplanes 2003 im Freistaat Bayern, für die bereits Entwurfsplanungen erarbeitet wurden bzw. werden, die je- doch noch nicht linienbestimmt sind? u Frage 63: Die Investitionssumme der Projekte mit Baurecht, die och nicht begonnen wurden, beträgt nach derzeitigem tand 1,42 Milliarden Euro, die der im Planfeststellungs- erfahren befindlichen 1,23 Milliarden Euro. 9342 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) ) )(B) Zu Frage 64: Die geschätzte Investitionssumme für die linienbe- stimmten Projekte, die sich noch nicht im Planfeststel- lungsverfahren befinden, beläuft sich auf 2,49 Milliar- den Euro, wobei auch Projekte berücksichtigt wurden, für die keine formale Linienbestimmung erfolgt ist. Davon ausgehend, dass im zweiten Teil der Frage Projekte in der Phase der Linienplanung gemeint sind, be- trägt deren geschätzte Investitionssumme 3,01 Milliarden Euro. Nicht für alle diese Projekte wird eine formale Linien- bestimmung erfolgen und die Entwurfsplanung wird erst nach der Linienplanung durchgeführt. Anlage 39 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 65): Auf welche Weise stellt die Bundesregierung sicher, dass bei den durch das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung fest- zulegenden Flugrouten am zukünftigen Flughafen Berlin Brandenburg International BBI, die entsprechend der gelten- den Gesetzeslage nicht im Rahmen des Planfeststellungsver- fahrens festgelegt worden sind und die nach aktuellen Vor- schlägen anders verlaufen werden als nach der dem Planfeststellungsverfahren zugrunde liegenden Grobplanung, europäische Vogelschutzgebiete – Special Protection Areas, SPA – wie das SPA-Gebiet Nr. 7023 am Rangsdorfer See aus- reichend Berücksichtigung finden, unter anderem durch eine Flora-Fauna-Habitat-Prüfung bzw. Umweltverträglichkeits- prüfung? Für die Festlegung von Flugverfahren durch das Bun- desaufsichtsamt für Flugsicherung sieht das Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung weder eine Umwelt- verträglichkeitsprüfung noch eine Strategische Umwelt- prüfung vor. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung beabsich- tigt nicht, eine FFH-Verträglichkeitsprüfung gemäß § 34 und 35 Bundesnaturschutzgesetz, durchzuführen. Anlage 40 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Fra- gen der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fra- gen 66 und 67): Wie sind, wenn es richtig ist, dass für die Probeöffnung von Einlagerungskammern des Atommülllagers Asse II ein förmliches atomrechtliches Verfahren durchgeführt wird, die Zeitabläufe dieses Genehmigungsverfahrens, und aus welchen Gründen wurde nicht der nach dem Atomgesetz mögliche Weg einer Maßnahme zur Gefahrenabwehr gewählt (bitte mit Angabe, wer in diesem Fall die Entscheidung für das förmli- che Verfahren getroffen hat)? Werden bereits Komponenten des vom Bundesamt für Strahlenschutz vorgelegten Notfallplans für das Atommüll- lager Asse II umgesetzt – gegebenenfalls bitte mit Angabe, welche –, und, wenn nein, aus welchen Gründen wurde mit diesen Maßnahmen noch nicht begonnen? Z 2 fü § S ru d s n d w v d d m c Z d m m d S m m te la ri L tu L e b D fa d F g b A n tu A E s F S k in s h (C (D u Frage 66: Das Bundesamt für Strahlenschutz, BfS, hat am 7. Oktober 2010 beim Niedersächsischen Ministerium r Umwelt und Klimaschutz, NMU, einen Antrag nach 9 Abs. 1 Atomgesetz, AtG, für die Faktenerhebung chritt 1 zum Anbohren von zwei ausgewählten Einlage- ngskammern gestellt. Am 23. Dezember 2010 lagen em NMU die Antragsunterlagen vor. Das NMU hat ich zum Ziel gesetzt, die Genehmigung circa zwei Mo- ate nach Vorliegen der Antragsunterlagen zu beschei- en. Es liegt zurzeit keine Situation vor, die es als unab- eisbar erscheinen lässt, nach Gefahrenabwehrrecht orzugehen, so dass aufgrund der derzeitigen Situation as gesetzlich vorgesehene Genehmigungsverfahren urchgeführt wird. Diese Entscheidung hat das Bundes- inisterium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi- herheit getroffen. u Frage 67: Nach Vorlage des Notfallplans im Februar 2010 hat as Bundesamt für Strahlenschutz, BfS, unverzüglich it der Umsetzung von Vorsorge- und Notfallmaßnah- en begonnen. Bereits in der Umsetzung befinden sich ie Rückholung gasbildender und wassergefährdender toffe sowie die Reduzierung des Resthohlraumvolu- ens durch Feststoffversatz als Maßnahmen zur Mini- ierung der Konsequenzen eines auslegungsüberschrei- nden Lösungszutritts. Auch wurden Maßnahmen zur Verbesserung der An- genauslegung durchgeführt. Hierzu gehören die Ein- chtung eines über- und unterirdischen Notfalllagers zur agerung technischer Geräte wie zum Beispiel Rohrlei- ngen und Pumpen für den Fall eines unvorgesehenen ösungszutritts sowie die vertragliche Sicherung einer rhöhten Entsorgungskapazität für eine technisch förder- are Lösungsmenge von nunmehr 500 Kubikmetern. aneben laufen die Auffahrungen von zusätzlichen Not- llspeichervolumen für steigende Lösungsmengen auf er 800-Meter-Sohle. Zur Stützung des Grubengebäudes wurde mit der irstspaltverfüllung als Gefahrenabwehrmaßnahme be- onnen; bisher wurden circa 9 000 Kubikmeter Sorel- eton in die Firstspalten gepumpt. Ebenfalls konnte die Planung der Maßnahmen zur bdichtung potenzieller Wegsamkeiten durch die sali- are Schutzschicht sowie zur Stabilisierung und Abdich- ng der Zugangsbereiche zu den LAW-Kammern, Low ctive Waste, deutsch: schwachaktive Abfälle, und der inlagerungskammern für mittelaktive Abfälle abge- chlossen werden. Schließlich laufen derzeit Planungsarbeiten für den all, dass der Lösungszutritt in das Grubengebäude der chachtanlage Asse II nicht mehr kontrolliert werden ann. Hierzu gehören das Verfüllen der Resthohlräume den Nebenbauen der Einlagerungskammern mit chwachradioaktiven Abfällen, das Verfüllen der Rest- ohlräume in den Einlagerungskammern, das Verfüllen Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 9343 (A) ) )(B) und Abdichten der Tagesschächte sowie die Gegenflu- tung zur Verringerung der Umlösungsprozesse. Anlage 41 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Fra- gen der Abgeordneten Dorothea Steiner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fragen 68 und 69): Wurden vor dem Hintergrund, dass im Atommülllager Asse II bei Wolfenbüttel in 750 Meter Tiefe erstmals von au- ßen eindringendes Wasser den Weg in eine Lagerkammer mit über 11 000 Atommüllfässern gefunden hat, entsprechende Präventionsmaßnahmen zur Verhinderung des Eintretens von Laugen in die Einlagerungskammern mit höchster Priorität versehen, wurde mit diesen Maßnahmen bereits begonnen und, wenn nein, warum nicht? Was gedenkt die Bundesregierung zur Beschleunigung des stockenden Genehmigungsverfahrens (vergleiche Braun- schweiger Zeitung vom 8. Januar 2011) zum Anbohren der ersten Kammer im Atommülllager Asse II zu tun, welches der Gefahrenabwehr dient und eine wichtige Vorraussetzung für den schnellen Beginn der Rückholung der Fässer darstellt? Zu Frage 68: Vorsorge- und Notfallmaßnahmen zur Minimierung eines auslegungsüberschreitenden Lösungszutritts haben oberste Priorität. Um das Zutreten von Lösungen aus dem umgebenden Gebirge zu verhindern, werden poten- zielle Wegsamkeiten abgedichtet, Resthohlräume aufge- füllt und Kammern mit Sorelbeton stabilisiert, in denen keine radioaktiven Abfälle lagern. Derzeit wird das Resthohlraumvolumen durch Fest- stoffversatz reduziert und bei der Firstspaltverfüllung zur Stützung des Grubengebäudes wurden bereits circa 9 000 Kubikmeter Sorelbeton in die Firstspalten ge- pumpt. Zutrittswässer werden soweit technisch möglich gesammelt, um ein Eindringen in die Einlagerungskam- mern zu verhindern. Die Planung der Maßnahmen zur Abdichtung poten- zieller Wegsamkeiten durch die salinare Schutzschicht sowie zur Stabilisierung und Abdichtung der Zugangs- bereiche zu den LAW-Kammern, Low Active Waste, deutsch: schwachaktive Abfälle, und der Einlagerungs- kammern für mittelradioaktive Abfälle konnte bereits abgeschlossen werden. Dagegen laufen noch die Pla- nungsarbeiten für die Maßnahmen zum Verfüllen der Resthohlräume in den Nebenbauen der Einlagerungs- kammern mit schwachradioaktiven Abfällen, zum Ver- füllen der Resthohlräume in den Einlagerungskammern, zum Verfüllen und Abdichten der Tagesschächte sowie für die Gegenflutung zur Verringerung der Umlösungs- prozesse. Notfall- und Vorsorgemaßnahmen werden so geplant und durchgeführt, dass sie einer Rückholung der radio- aktiven Abfälle möglichst wenig entgegenstehen. Zu Frage 69: Das Bundesamt für Strahlenschutz, BfS, hat am 27. Oktober 2010 beim Niedersächsischen Ministerium für Umwelt und Klimaschutz, NMU, einen Antrag nach § S ru d s n d p v d n c b A d d G Z A v N m E p s e Z G b s s D E ti li (C (D 9 Abs. 1 Atomgesetz, AtG, für die Faktenerhebung chritt 1 zum Anbohren von zwei ausgewählten Einlage- ngskammern gestellt. Am 23. Dezember 2010 lagen em NMU die Antragsunterlagen vor. Das NMU hat ich zum Ziel gesetzt, die Genehmigung circa zwei Mo- ate nach Vorliegen der Antragsunterlagen zu beschei- en. Somit verläuft das Genehmigungsverfahren derzeit lanmäßig. Die für ein atomrechtliches Genehmigungs- erfahren vergleichsweise kurze Bearbeitungszeit zeigt ie Anstrengungen aller Verfahrensbeteiligten, das Ge- ehmigungsverfahren unter Einhaltung der atomrechtli- hen Bestimmungen schnellstmöglich zum Abschluss zu ringen. nlage 42 Antwort er Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Fragen es Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/4406, Fragen 70 und 71): Erwartet die Bundesregierung, dass die Erneuerbare-Ener- gien-Ziele der Europäischen Union für 2020 auf der Grund- lage der bestehenden Richtlinie für erneuerbare Energien und der vorliegenden nationalen Aktionsprogramme der Mitglied- staaten erreicht werden, und was spricht aus Sicht der Bun- desregierung dagegen, neben den Energiekonzernen auch die mittelständischen Vertreter der Erneuerbare-Energien-Bran- che zu ihren Energiegesprächen zur europäischen Energie- politik der Bundesregierung ins Bundeskanzleramt einzula- den? Befürwortet die Bundesregierung den Fortbestand des deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetzes auf der Grundlage der bestehenden EU-Richtlinie für erneuerbare Energien, oder unterstützt die Bundesregierung die Pläne der Europäischen Kommission für die Abschaffung der nationalen Fördersys- teme und deren Ersatz durch ein europaweit vereinheitlichtes Fördersystem? u Frage 70: Die von den Mitgliedstaaten vorgelegten Nationalen ktionspläne für erneuerbare Energie sind noch nicht on der Europäischen Kommission ausgewertet worden. ach einer ersten, vorläufigen Abschätzung der Kom- ission kann das EU-Ziel von 20 Prozent erneuerbare nergien im Jahr 2020 erreicht werden. Die Bundesregierung führt zur europäischen Energie- olitik regelmäßig Gespräche mit allen betroffenen Wirt- chaftsbranchen, selbstverständlich auch mit der Erneu- rbare-Energien-Branche. u Frage 71: Die Bundesregierung hält am Erneuerbare-Energien- esetz fest und wird im Rahmen des EEG-Erfahrungs- erichts über seine Weiterentwicklung beraten und ent- cheiden. Die Erneuerbaren-Energien-Richtlinie sieht als In- trument zur Zielerfüllung nationale Fördersysteme vor. er Bundesregierung ist kein aktueller Vorschlag der uropäischen Kommission für eine Abschaffung der na- onalen Fördersysteme durch ein EU-weit vereinheit- chtes Fördersystem bekannt. 9344 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 83. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 (A) (C) (D)(B) V Anlage 43 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage der Abgeordneten Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/4406, Frage 72): Inwieweit kann die von der Bundesregierung angedachte Übertragung des Geländes der ehemaligen Heeresversuchs- stelle Kummersdorf in das Nationale Naturerbe sicherstellen, dass das Gelände in seiner Gesamtheit erhalten bleibt, ohne dass der Status des Nationalen Naturerbes eine Nutzung von Teilflächen für erneuerbare Energien verhindert? Die Bundesregierung hat bisher keine Schritte zur Aufnahme der ehemaligen Heeresversuchsstelle Kum- mersdorf in das Nationale Naturerbe ergriffen. Die Lie- genschaft fällt unter das Verwaltungsabkommen zwi- schen der Bundesrepublik Deutschland und dem Land Brandenburg zur Übertragung der von der Westgruppe der Truppen, WGT, genutzten Liegenschaften auf das Land Brandenburg vom 20. Juni 1994, WGT-Abkom- men. Der Bund, die Bundesanstalt für Immobilienaufga- ben, hat sich mit diesem Abkommen verpflichtet, die Liegenschaft dem Land Brandenburg zu übereignen. Das Land Brandenburg ist im Gegenzug verpflichtet, diese Liegenschaft ohne weitere Bedingungen in ihr Eigentum zu übernehmen. Davon unabhängig gilt, dass auf Flächen des Natio- nalen Naturerbes nicht bzw. – in Ausnahmefällen – nur für einen Übergangszeitraum eine Nutzung möglich ist. Offsetdrucker ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsgesellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln , - ei, Bessemerstraße 83–91, 1 Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 7980 83. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 19. Januar 2011 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31 Anlage 32 Anlage 33 Anlage 34 Anlage 35 Anlage 36 Anlage 37 Anlage 38 Anlage 39 Anlage 40 Anlage 41 Anlage 42 Anlage 43
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Jerzy Montag


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Trotz aller Berechtigung der Vorwürfe gegenüber der
    inken, dass sie in dieser Sache „Leichen im eigenen
    eller“ liegen hat – bezüglich ihrer Verantwortung für
    en Staatssicherheitsdienst der DDR zum Beispiel –,
    ürde ich diese Themen gerne trennen und nicht in ei-
    em Atemzug nennen


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    nd die Debatte über den Nationalsozialismus und seine
    ortwirkung bis heute nicht zusammen mit der über die
    hlende Aufarbeitung des Unrechts in der DDR führen
    ollen. Auch durch den Hinweis darauf, dass das heute
    ormittag in einer nichtöffentlichen Innenausschusssit-
    ung vielleicht schon besprochen worden ist,


    (Dr. Stefan Ruppert [FDP]: Hätte werden können!)


    erden wir nicht davon entbunden, über dieses Thema
    ier im Plenum zu diskutieren, wenn es aus diesem
    ause den Wunsch danach gibt.

    Die Situation ist so – jedenfalls aus meiner Sicht –,
    ass sich die Historiker auch in den letzten Jahren und
    uch auf der Seite der FDP darum bemüht haben, auf-
    udecken, was man eigentlich schon vor Jahrzehnten
    ätte offenlegen müssen. Mich schmerzt, ärgert und
    undert, dass es offensichtlich das Faktum gibt – das ist
    erausgekommen –, dass in den Akten des Bundesnach-
    chtendienstes aus dem Jahre 1952 steht, dass dem Bun-
    esnachrichtendienst bekannt war, wo sich der Massen-
    örder Eichmann aufgehalten hat und unter welchem
    ecknamen er wo gelebt hat. Davon haben wir nichts
    ewusst.

    Ich würde mir wünschen, dass der Bundesnachrich-
    ndienst – ich mache wirklich kein BND-Bashing – von

    ich aus ein Symposium organisiert,





    Jerzy Montag


    (A) )


    )(B)


    (Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Hat er doch getan! – Clemens Binninger [CDU/CSU]: Hat er doch!)


    in dem er sich zum Beispiel mit seiner Frühgeschichte
    auseinandersetzt


    (Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Das macht er doch, Herr Montag!)


    und von sich aus offenlegt, dass er Informationen über
    den Fall Eichmann in seinem Keller hat. Solange so et-
    was nicht geschieht,


    (Dr. Hans-Peter Uhl [CDU/CSU]: Es geschieht!)


    habe ich die Befürchtung, dass nicht nur in den Akten-
    beständen des BND, sondern auch in denen des Bundes-
    amtes für Verfassungsschutz und vielleicht auch in den
    alten Akten des Bundeskriminalamtes noch mehr solcher
    Informationen zu finden sind.


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Genau!)


    Solange wir die Vergangenheit und unsere Verantwor-
    tung aus der Frühzeit der Bundesrepublik Deutschland
    nicht lückenlos aufarbeiten, wird uns die Geschichte des
    Nationalsozialismus immer wieder einholen. Deswegen
    ist es mein Wunsch bzw. meine Forderung an die Bun-
    desregierung, wirklich in einer radikalen Art und Weise
    zu sagen: Wir drehen jetzt die Richtung um. Die Ämter
    sind nicht in erster Linie daran interessiert, ihre alten
    Aktenbestände, ihre Historie aus 60 Jahren abzudecken
    und zu kuvrieren, sondern wir werden diese Unterlagen,
    soweit es unter der notwendigen Beachtung der Persön-
    lichkeitsrechte und auch der heute aktuell noch vorhan-
    denen Probleme mit benachbarten Staaten und befreun-
    deten Diensten geht, selbst auf den Tisch legen. Wenn
    wir drei- oder viermal erleben, dass uns die Exekutive
    mit neuem Material versorgt, statt dass wir immer nur
    von investigativen Journalisten aus der Presse oder
    durch Zufall etwas erfahren, dann ändert sich etwas. Das
    ist mein Wunsch. Das wäre ein Gewinn aus dieser De-
    batte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Clemens Binninger hat das Wort für die CDU/CSU-

Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Clemens Binninger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Herr Kollege Montag, gestatten Sie mir, dass ich
    zunächst auf Ihren Beitrag eingehe. Ich bin mit Ihnen
    einig, dass wir Verstrickungen oder Verbindungen zwi-
    schen Sicherheitsbehörden der Bundesrepublik Deutsch-
    land in ihrer Anfangszeit und Nazis und anderen Verbre-
    chern aus dieser schlimmen Zeit deutscher Geschichte
    aufklären, jedem Einzelfall nachgehen und ihn bewerten
    müssen, um damit einen weiteren Beitrag dazu zu leis-
    ten, dass wir hier nichts, aber auch gar nichts zu verde-
    cken haben. Darin sind wir uns, glaube ich, alle einig.

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    (C (D Wenn es uns damit ernst ist, dann müssen wir aber in ieser politischen Debatte darauf achten, dass wir dieses rnsthafte Anliegen, das uns alle eint, nicht vordergrünig politisch motiviert nutzen, um irgendetwas zu skanalisieren oder von irgendetwas abzulenken. Diesen Vorurf mache ich Ihnen, Herr Korte. ie haben eher den Eindruck erweckt, dass es Ihnen um ie aktuelle Bundesregierung geht, die irgendetwas vereckt, als um die wirkliche Aufklärung von Verstrickunen anhand von Akten unserer Sicherheitsbehörden. enn das so durchsichtig politisch motiviert ist, wie es ei Ihnen der Fall ist, dann sind Sie nicht glaubwürdig. as muss ich Ihnen in dieser Deutlichkeit sagen. Wenn es um Aufklärung geht, dann darf man, glaube h, in dieser Debatte zu Recht darauf hinweisen, dass ich die Bundesregierung heute Nachmittag nicht geweiert hat, die Fragen von Herrn Korte zu beantworten, ondern beide Fragen beantwortet hat, nd dass wir bei dieser Aufgabe schon seit geraumer eit dem Bundesarchiv in Koblenz eine zentrale Rolle ukommen lassen. (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Interessant ist, dass die Bundesregierung jetzt dazu nicht spricht!)


    (Widerspruch bei der LINKEN)


    (Dr. Barbara Höll [DIE LINKE]: Natürlich!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Doch!)


    (Jan Korte [DIE LINKE]: Nein!)


    ie gleiche Debatte haben Joschka Fischer im Auswärti-
    en Amt und der Präsident des Bundeskriminalamtes
    iercke in seinem Amt angestoßen. Das liegt schon et-
    as zurück. Der BND-Präsident Ernst Uhrlau hat schon
    letzten Jahr eine Historikerkommission eingesetzt,

    ie inzwischen ihre Arbeit aufgenommen hat. Sie befasst
    ich mit genau solchen Fragen und soll aufarbeiten, wo
    s solche schlimmen Verstrickungen gab.

    Dafür stellt die Bundesregierung Mittel zur Verfü-
    ung, und zwar je eine halbe Million Euro in 2010 und
    011.


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Warum spricht die Bundesregierung nicht in dieser Aktuellen Stunde? Das würde mich mal interessieren!)


    Herr Kollege Lange, wenn es uns wie mir, den Kolle-
    en Montag und Hartmann – das nehme ich ihm ab –
    nd auch dem Kollegen Ruppert von der FDP ernsthaft
    arum geht,


    (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Deswegen erwarte ich eine Stellungnahme der Bundesregierung, und zwar definitiv!)


    ann müssen wir uns, glaube ich, nicht gegenseitig vor-
    alten, wer wie viel zu wenig oder noch nicht genug ge-
    acht hat. Entscheidend ist für uns, dass wir uns darin

    inig sind, dass wir das machen wollen, und dass wir als





    Clemens Binninger


    (A) )


    )
    Parlamentarier auch im Blick behalten, dass es umge-
    setzt wird. Aber wir sollten nicht so tun, als ob nichts ge-
    macht würde.

    Trotz aller Aufarbeitung und der Notwendigkeit, his-
    torische Akten aufzuarbeiten und Versäumnisse aufzu-
    decken, bleibt ein Spannungsfeld. Das wissen Sie, Kol-
    lege Montag. Ein Geheimdienst wird immer darauf
    hinweisen, dass eine Aufarbeitung in der Öffentlichkeit
    problematisch ist.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Auch bei Eichmann! Da bin ich auch gespannt! Haben wir nicht gemeinsam ein großes nationales Interesse daran, dass alles offengelegt wird, soweit irgend möglich?)


    – Ja, wie Sie gerade sagen: Soweit irgend möglich, muss
    jeder Fall offengelegt werden. Aber da es um den ge-
    samten Aktenbestand geht, gilt für die Fälle, wo dies,
    wie auch seitens der Gerichte festgestellt wurde, nicht
    möglich ist, dass das Parlament nicht außen vor ist. Wir
    haben das Parlamentarische Kontrollgremium, das ge-
    nau dieses Thema in der nächsten Woche auf die Tages-
    ordnung setzen wird. Dieses Gremium ist schließlich
    dafür da, nachzufragen, ob wirklich eine Geheimhal-
    tungspflicht besteht oder ob die betreffenden Fälle nicht
    doch offengelegt werden können.


    (Dr. Dieter Wiefelspütz [SPD]: Herr Binninger, lassen Sie uns das doch gemeinsam offensiv angehen!)


    – Das tun wir ja offensiv. Aber tun Sie bitte nicht so, als
    ob das Parlament damit nicht befasst wäre. Wir sind da-
    mit in der heutigen Aktuellen Stunde befasst.

    Es eint uns, dass wir diese Fälle so weit wie möglich
    aufklären wollen, und zwar jeden Fall und je schwerwie-
    gender, desto umfassender. Aber zur Wahrheit gehört
    auch, dass es Vorgänge geben kann, die zuerst dem Gre-
    mium vorgelegt werden müssen, das sich dieses Parla-
    ment für die Kontrolle der Geheimdienste gegeben hat.
    Das Parlamentarische Kontrollgremium wird sich in der
    nächsten Woche damit befassen. In diesem Gremium ist
    auch der Kollege Nešković von der Linken Mitglied, der
    für die heutige Debatte leider keine Zeit gefunden hat.
    So viel zum Thema Interesse.

    Wir werden alles tun, um das gemeinsam in unserem
    Sinne aufzuklären und aufzuarbeiten. Wir sind dazu be-
    reit. Die Bundesregierung ist dazu bereit. Ich habe dieser
    Debatte entnommen, dass auch alle Fraktionen dazu be-
    reit sind. Ihnen, meine Damen und Herren von der Lin-
    ken, unterstelle ich eine etwas doppelzüngige Motiva-
    tion. Das ist schade und dient nicht der Sache.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)