Rede von
Gabriele
Lösekrug-Möller
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Nein, die erlaube ich heute nicht. Ich will das auch
gern begründen, Herr Kollege Weiß. Sie hatten viele Mi-
nuten Zeit, Ihre Sichtweise vorzutragen. Sie haben sich
im Wesentlichen darauf beschränkt, uns zu beschimpfen.
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h finde, davon haben wir heute genug gehört.
Ich möchte eher über die reden, denen es in der Leih-
rbeit nicht gut geht, Herr Weiß. Dazu will ich aus einer
nhörung des Deutschen Bundestages im Juni zitieren.
amals sagte jemand: Meine Werkskollegen an der glei-
hen Maschine bei gleicher Arbeit arbeiteten zum Lohn
on 17,50 Euro plus Schichtzulage, Leiharbeitslohn
,42 Euro.
Dann geht es weiter: Wir mussten eine andere Klei-
ung tragen, wir mussten zum Beispiel für das Kantinen-
ssen das Doppelte bezahlen, weil wir die Ermäßigung
icht bekamen. – Das stelle man sich einmal vor! – Wir
urften die betriebseigenen Parkplätze nicht benutzen.
Das alles mögen Sie als Kleinigkeiten empfinden. Es
t aber Ausdruck einer Diskriminierung von vielen Be-
chäftigten in Deutschland, mit der wir uns so nicht ab-
nden wollen.
Deshalb sagen wir, das muss sich ändern. Deshalb le-
en wir Wert darauf, dass ein Gesetz nicht nur irgendwie
uropakonform wird, sondern dass es mit den Missstän-
en deutlich aufräumt. Das ist unser Wille, und das ist
halt unseres Antrags.
Eine Sache hat mich heute maßlos geärgert. Das ist
as Schönreden der Brückenfunktion. Mehrfach habe
h gehört, wie wunderbar breit und sicher diese Brücke
t. Hier wurde – Herr Vogel, wenn Sie aufhören, zu tele-
nieren, könnten Sie an meiner Rede teilhaben – gesagt,
ie wunderbar es klappt, dass man damit in den ersten
rbeitsmarkt kommt.
Sie haben gesagt: Das IAB ist eine so verlässliche
uelle. – Ja, das finde ich auch. Und was sagt das IAB
u diesem Punkt? Es sagt, nur 5 Prozent können diese
rücke erfolgreich nutzen.
ur 5 Prozent. Was ist mit den anderen 95 Prozent?
m diese kümmern Sie sich nicht gut genug.
Ich will Ihnen sagen, was ich noch prekär finde: Pre-
är finde ich, dass wir in der Leiharbeit sehr viele junge
rbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer finden. Wir haben
estern beim Thema „Generation Praktikum“ darüber
estritten. Wer beklagt, dass wir möglicherweise nicht
enug Fachkräfte haben, der sollte sich um die jungen
eute kümmern, die gern unsere Fachkräfte sein wollen
9210 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010
Gabriele Lösekrug-Möller
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und die wir schäbig behandeln, wenn wir sie in puncto
Leiharbeit weiterhin in einer so prekären Situation belas-
sen.
In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Be-
scherung.