Rede von
Dr.
Stefan
Ruppert
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(FDP)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)
Frau Präsidentin! Meine lieben Kolleginnen und Kol-
gen! Das Friedenslicht aus Bethlehem ist heute Mor-
en im Deutschen Bundestag in einer, wie ich finde, sehr
chönen Andacht im Andachtsraum angekommen. Es
uchtet für alle Christen: für die, die in diesem Land le-
en, und für die, die weltweit bedrängt sind. Dieses
icht leuchtet für die Christen, die ihre Religion nicht
ei ausüben können.
In diesem Zusammenhang muss ich mich mit dem ei-
en oder anderen Vorredner einmal auseinandersetzen.
iebe Kolleginnen und Kollegen von der Linken und
um Teil auch von SPD und Grünen, ich verstehe Ihre
bgrenzungsenergie nicht. Wir reden heute über be-
rängte Christen in aller Welt.
amit soll nicht die religiöse Verfolgung anderer gerin-
er eingeschätzt oder geleugnet werden. Es ist doch viel-
ehr ein sinnvolles Zeichen, wenn ein Land, in dem
iele Christen leben,
ktiv an die Solidarität mit bedrängten Christen in aller
elt appelliert.
ie geben jeden Tag neue Solidaritätsbekundungen für
inzelne Gruppen ab, und zumeist sind sie berechtigt.
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 82. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Dezember 2010 9185
Dr. Stefan Ruppert
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Dann lassen Sie uns heute ein Signal setzen, dass wir ge-
gen die religiöse Verfolgung von Christen in aller Welt
sind!
„Die Religion kennt keinen Zwang“, so steht es in
dem bemerkenswerten Vers 256 der zweiten Sure des
Koran. Deswegen ermutige ich alle Moslems in diesem
Land, aber auch andernorts, ihre Haltung gegenüber be-
drängten Christen in aller Welt zu überprüfen und ein
festes Zeichen für die Religionsfreiheit, die sie in diesem
Land erfahren, nach außen zu tragen.
Die religionspolitischen Sprecher in diesem Haus, Herr
Sharma, Herr Ehrmann und alle anderen, fordern dazu
gemeinsam auf. Wir sagen: Die bedrängten Christen in
der Türkei, insbesondere in Mor Gabriel, verlangen un-
sere Solidarität. Deswegen sprechen wir mit dem türki-
schen Botschafter und bitten ihn, dafür zu sorgen, dass
sie ihre Religion frei leben können.
Ein weltanschaulich neutraler Staat, ein liberaler
Rechtsstaat wie Deutschland lebt von Voraussetzungen,
die er allein nicht garantieren kann. Eine Kraft, die die
Festigkeit und die Integrationskraft dieses Staates jeden
Tag neu gewährleistet, sind die Christen und Christinnen
in aller Welt wie auch die Angehörigen aller anderen Re-
ligionsgemeinschaften. Sie tragen zum Gelingen des Ge-
meinwesens bei, wenn sie ihre Religion leben können.