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ID1707424300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Werner Hoyer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)



    Das Vergnügen werde ich mir jetzt nicht machen.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Vielen Dank, Sie sind sehr freundlich!)


    Ich freue mich aber auf die engagierte Diskussion dieses
    Antrages der Bundesregierung in den Ausschüssen des
    Deutschen Bundestages. Gegenwärtig sind wir in der
    Einbringung.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Das ist das erste Mal, dass Sie eine Zwischenfrage nicht zulassen!)


    – In der Tat, es ist auch erst das zweite Mal, dass ich ein
    Mandat einbringe. Bei einer Debatte im Deutschen Bun-
    destag werden Sie mich als aktiven Debattenredner wie-
    derfinden. Aber jetzt werde ich das für die Bundesregie-
    rung vortragen, was hier gesagt werden muss.

    Wir alle haben in den letzten Tagen erneut erfahren,
    dass die Bedrohung durch den internationalen Terroris-
    mus real ist und auch uns betrifft. Wir werden uns dieser
    Herausforderung auch in Zukunft stellen müssen.

    Im Bündnis werben wir dafür, die aktive Verteidi-
    gungsoperation Active Endeavour auf Grundlage von
    Art. 5 des NATO-Vertrages – da sind wir bei der Rechts-
    grundlage, Herr Kollege Erler; vielleicht können wir uns
    aufeinander zubewegen – mittelfristig zu einem ständigen
    Verteidigungsplan weiterzuentwickeln, in dessen Rahmen
    Alliierte und NATO-Partner ständig zur Aufklärung und
    Vorwarnung beitragen. Diese Umwandlung, bei der wir,
    wie gesagt, wahrscheinlich wieder zusammenkommen,
    wird einige Zeit in Anspruch nehmen. Auf dem Weg dort-
    hin werden wir weiterhin im Rahmen der Bündnissolida-
    rität zu unseren Verpflichtungen aus der Operation ste-





    Staatsminister Dr. Werner Hoyer


    (A) (C)



    (D)(B)

    hen. Den deutschen Soldatinnen und Soldaten, die hierzu
    täglich ihren Beitrag leisten, gebührt unser aufrichtiger
    Dank. Aus diesen Gründen bittet die Bundesregierung
    Sie um eine breite Unterstützung dieses durch den Weg-
    fall der Beteiligung an Operation Enduring Freedom nun
    neu zu bestimmenden Mandats zum Einsatz bewaffneter
    Streitkräfte im Rahmen der NATO-Operation Active En-
    deavour.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Michael Groschek

für die SPD-Fraktion.


(Zuruf von der CDU/CSU: Nicht so laut!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Groschek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Ganz leise und ganz ruhig, weil ich konsterniert bin. –

    Sehr geehrter Herr Staatsminister, als Abgeordneter wa-
    ren Sie ein prägnanter verteidigungs- und sicherheits-
    politischer Akteur, der auf Abrüstung und Rüstungskon-
    trolle gesetzt und frühzeitig darauf hingewiesen hat, dass
    man OEF nicht verlängern sollte, weil es ein vorüberge-
    hendes Mandat sei.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Da waren Sie noch nicht im Parlament!)


    Als Staatsminister haben Sie beim letzten Mal schon
    eine Legitimation für OEF herbeigezaubert, von der Sie
    selbst im Grunde nicht überzeugt waren. Sie haben uns
    ein Mandat mit einer Laufzeit von zwölf Monaten vorge-
    legt, obwohl Sie wussten, dass Sie selbst als Person und
    auch Ihre Fraktion von diesem Mandat nicht überzeugt
    sind; denn vor Ihrer Regierungsbeteiligung haben Sie
    gegen die Verlängerung von OEF argumentiert. Nach ei-
    nem halben Jahr haben Sie den Cut gemacht und gesagt:
    Wir lassen OEF auslaufen.


    (Dr. Werner Hoyer, Staatsminister: Haben wir auch!)


    Wir haben schon zum letzten Zeitpunkt der Mandats-
    verlängerung darum gebeten, OEF in Atalanta aufgehen
    zu lassen. Das haben Sie von sich gewiesen. Das, was
    Sie gerade gemacht haben, ist schon wieder eine Stufe
    weiter. Es ist eine Verschlimmbesserung und ein Verwi-
    schen Ihres parlamentarischen Rufes, lieber Herr Staats-
    minister.


    (Beifall des Abg. Dr. Diether Dehm [DIE LINKE])


    Warum? Was haben Sie gesagt? Sie haben als Be-
    gründung für die Operation Active Endeavour gesagt:
    Die NATO lebt noch. Wir waren immer bündnissolida-
    risch. Die OEF-Absage war plausibel, und deshalb brau-
    chen wir keine entsprechende Mandatierung vorzuneh-
    men.

    Die völkerrechtliche Plausibilität des Art. 5 des Nord-
    atlantikvertrags bzw. des Art. 51 der Satzung der Verein-
    ten Nationen ist, jedenfalls im Moment, unstrittig. Was
    wir Ihnen heute hier als Mandatsverlängerung anbieten,
    ist ein innovatives Zentrum. – Unter dem Strich, lieber
    Herr Staatsminister, war das ein Herumeiern und Nebel-
    kerzenwerfen. Sie wissen nämlich, auf welch tönernen
    Füßen Ihr Antrag steht.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Jetzt kommen wir zum Kern. Wir hatten eine sehr inte-
    ressante, aufschlussreiche Anhörung mit General Petraeus.
    Folgender Satz von ihm hat mich nachhaltig beeindruckt:
    Ich als Soldat will vor allen Dingen eines, politische Klar-
    heit und eine präzise Beauftragung. – An Klarheit und
    Präzision mangelt es in Ihrem Antrag. Warum? Weil Sie
    den Antragstext mit nachlässiger Routine und nicht mit
    Klarheit und Präzision geschrieben haben, was nicht nur
    der Bundestag, sondern auch die zu mandatierenden Sol-
    datinnen und Soldaten erwarten können.

    Ich will das deutlich machen. Sie haben bei der erst-
    mals alleinigen Verlängerung der Operation Active En-
    deavour eben nicht auf eine präzise originale Begrün-
    dung dieses Anliegens Bezug genommen, sondern Sie
    haben weitestgehend aus der in der Vergangenheit ge-
    meinsamen Mandatierung von Active Endeavour und
    Enduring Freedom abgeschrieben.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Was wollen Sie denn?)


    Beides ist aber nicht so zu vereinbaren. OEF, das war ein
    zu Recht robustes Mandat, das mit hohen militärischen
    Fähigkeiten ausgestattet war. Dazu gehörten zum Teil
    Spezialkräfte, Unterstützungskräfte, ABC-Abwehrkräfte.
    Das Ganze war eine gezielte Reaktion, um Kampfein-
    sätze gegen Terrorcamps und Terroristen möglich zu ma-
    chen. Das, was heute zur Abstimmung steht, die Fortset-
    zung der Operation Active Endeavour, hat einen ganz
    anderen Charakter: den einer Seeaufklärung. Die Funk-
    tion besteht nur darin, Präsenz zu zeigen.

    Das wird in dem Antrag der Bundesregierung aber
    überhaupt nicht deutlich. Sie haben uns im Grunde im
    Rahmen einer Wiedervorlage die Begründung aus dem
    Antrag auf Fortsetzung der Operation Enduring Freedom
    vorgelegt, was die Aufgaben der Bundeswehr angeht,
    was die Gesamtmission angeht, beispielsweise die angeb-
    liche Bekämpfung und Gefangennahme von Terroristen
    und das Ausschalten von Terrorcamps. Das entspricht
    aber nicht dem Geist der Operation Active Endeavour.
    Denn das ist eher eine Gelegenheitsmandatierung, sozu-
    sagen eine Durchreisemandatierung, von am Horn von
    Afrika seefahrenden Einheiten auf dem Weg in die Hei-
    mathäfen. Das bedeutet zum Teil die Präsenz von NATO-
    Einheiten und Stippvisiten von Seefernaufklärern.

    All das hat wenig mit dem zu tun, was Sie in Ihrem An-
    trag verlangen, nämlich das Aufsuchen und Gefangen-
    nehmen von Terroristen und das Zerstören von Terror-
    camps. Das ist mit dem eigentlichen Anliegen überhaupt
    nicht deckungsgleich. Das gilt auch für die Mandatsober-
    grenze. Sie haben festgelegt, dass die Mandatsobergrenze
    bei 700 liegt, ohne präzise zu begründen, wie Sie zu die-
    ser Zahl kommen. In der ersten Hälfte dieses Monats wa-
    ren null Soldatinnen und Soldaten in diesem Einsatz. Wa-
    rum wollen Sie jetzt eine Mandatierung in Höhe von 700?





    Michael Groschek


    (A) (C)



    (D)(B)

    Kommen wir auf Art. 5 des Nordatlantikvertrags und
    auf Art. 51 der Satzung der Vereinten Nationen zu spre-
    chen. Sie selbst haben gerade in einem Nebensatz darauf
    hingewiesen, dass die Legitimationskraft schwindet. Sie
    haben gesagt: Mittelfristig müssen wir zu einem neuen
    Konzept und einer neuen Legitimation kommen. Nein,
    jetzt ist die Zeit reif, anzuerkennen, dass eine präzise
    Neulegitimation für diese Mandatierung notwendig ist
    und dass neun Jahre nach den Anschlägen in New York
    eben nicht argumentiert werden kann, Art. 5 des Nord-
    atlantikvertrags und Art. 51 der Satzung der Vereinten
    Nationen seien die Grundlage für eine Pauschalermäch-
    tigung.


    (Beifall bei der SPD)


    Die fehlende Sorgfalt bei der Begründung zieht sich wie
    ein roter Faden durch diesen Antrag.

    Schauen wir uns das Einsatzgebiet an. Das Einsatzge-
    biet ist das Mittelmeer. Im Mittelmeer selbst ist auch nach
    Auskunft der Bundesregierung keine aktuelle Terrorge-
    fahr und keine terroristische Aktivität dokumentiert. Im
    Gegenteil: Dort kann man allenfalls Boatpeople, also
    Elendsflüchtlinge, antreffen. Es geht somit um das ge-
    naue Gegenteil von Terrorbekämpfung. Wir haben dort
    eine herausragende soziale und zivilisatorische Aufgabe
    zu erfüllen.

    Im Mittelmeer selbst gibt es keine terroristische Be-
    drohung, die über dieses Mandat zu bekämpfen wäre,
    und erst recht keine terroristischen Camps, die aufzuspü-
    ren und zu vernichten wären. Deshalb ist unser Anlie-
    gen, Sie darum zu bitten, im Rahmen der Beratung mit
    uns gemeinsam zu sagen: Wir können bei diesem Man-
    dat in die Zeit von vor 2003 zurückkehren, als nämlich
    die NATO-Verbände ohne ein robustes Kampfmandat
    Seefernaufklärung und Präsenz gewährleistet haben und
    eben nicht die Legitimation über Art. 5 brauchten. Das
    wäre eine sinnvolle Perspektive, bei der wir mitgehen
    würden.

    Deshalb sagen wir Ja zur Klarheit und präzisen Man-
    datserteilung. Die Soldatinnen und Soldaten müssen
    wissen, woran sie sind – und zwar präzise und nicht ne-
    bulös. Und deshalb sagen wir Nein zum vorliegenden
    Antrag. Sie werden uns nicht an Ihrer Seite finden, weil
    ein robustes Mandat in diesem Fall überflüssig ist und
    weil wir Ihnen auch keinen Vorratsbeschluss – siehe
    700 Mann – erteilen würden; denn das wäre nicht ver-
    einbar mit dem parlamentarischen Beteiligungsgesetz.

    An die FDP kann ich doch bitte nur appellieren, nicht
    den gleichen Fehler wie bei der letzten Mandatsdiskus-
    sion um OEF zu machen. Damals haben Sie gesagt: Wir
    werden das überprüfen und darüber nachdenken. Das
    halbe Jahr Nachdenken war ja gut; denn das Mandat ist
    ausgelaufen. Das hätten wir aber gemeinsam schon ein
    halbes Jahr früher beschließen können. Deshalb meine
    herzliche Bitte und Einladung: Folgen Sie uns heute,
    springen Sie über Ihren Koalitionsschatten, geben Sie
    Ihrer liberalen Vernunft Platz. Dann werden Sie mit uns
    stimmen und Nein sagen.

    (Beifall bei der SPD – Michael Brand [CDU/ CSU]: Noch eine Neinsagerpartei!)