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ID1707422900

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    Vokabeln: 10
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christian Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)



    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    15 Jahre ist es nun her, dass mit dem Massaker von Sreb-





    Parl. Staatssekretär Christian Schmidt


    (A) (C)



    (D)(B)

    renica das „Nie wieder“, das wir uns für Europa und die
    Welt zum Ziel gesetzt haben, durchbrochen wurde. In
    der Tat war es leider so – Kollege Nietan, da haben Sie
    völlig recht –, dass dieses Massaker aufgrund der Macht-
    losigkeit und des zu kurz greifenden Engagements Euro-
    pas in Bosnien-Herzegowina nicht hat verhindert werden
    können.

    15 Jahre später – nicht nur nach Dayton, sondern auch
    nach all den Irrungen, Wirrungen und schwierigen Situa-
    tionen – können wir sagen, dass sich doch ein nachhalti-
    ger – soll ich sagen: hoffentlich nachhaltiger? – Erfolg in
    der Befriedung Bosnien-Herzegowinas zeigt.

    Die militärische Seite, die den Frieden nicht bringen,
    sondern nur die Voraussetzungen dafür schaffen kann,
    dass Frieden und Aussöhnung möglich sind, hat ihren
    Beitrag nach den bitteren Erfahrungen von Srebrenica
    geleistet. Sie ist jetzt in einer Situation, in der militäri-
    sche Stabilität – dies wurde bereits gesagt – vorhanden
    ist. Wir möchten die Aufgabe des militärischen Teils der
    Mission sehr gerne in einen nichtexekutiven Teil über-
    führen; das heißt, wir müssen uns in der Tat mit den poli-
    tischen Rahmenbedingungen beschäftigen.

    Ich darf mich der Aufforderung an Serbien anschlie-
    ßen, sich unmissverständlich in den Dienst einer Europäi-
    sierung des Westbalkans insgesamt zu stellen. Es gibt
    viele guten Anzeichen dafür, dass dies der Fall ist. Das
    sollten wir, gerade im Hinblick auf die Erfahrungen vor
    15 Jahren, überhaupt nicht leugnen. Die Signale, die aus
    Belgrad kommen, sind alles in allem eher ermutigend.
    Aber man muss Herrn Dodik und all denen, die meinen,
    Separatismus, das Umgehen von Dayton und die Nicht-
    perspektive Europa könnten als versteckte Agenda ge-
    führt werden, ein klares Nein auch der Europäischen
    Union und der europäischen Staatengemeinschaft zu sol-
    chen Entwicklungen entgegenhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir sind über den Weg von IFOR über SFOR und
    EUFOR heute in der Situation, dass in Bezug auf Bos-
    nien-Herzegowina die ersten Ansätze und Überlegungen
    hinsichtlich Mitgliedschaften in internationalen Organi-
    sationen, der NATO und – Sie haben es angedeutet – der
    Europäischen Union im Raum stehen. Das ist ein Erfolg.
    Wir sollten diesen Erfolg nicht dadurch aufs Spiel set-
    zen, dass wir die Sicherheitslage vorzeitig, wie Kollege
    Hoyer das beschrieben hat, durch Nachlässigkeit mehr
    oder weniger gefährden.

    Ein klein wenig nachdenklich stimmt uns schon, dass
    wir eine Reihe von Partnerstaaten haben, die sich in mi-
    litärischen Komponenten offensichtlich nicht mehr so
    intensiv um die Situation in Bosnien-Herzegowina küm-
    mern. Sie haben die fünf Aufgaben und die zwei Bedin-
    gungen angesprochen. Sie haben das nach wie vor nicht
    zu einer Entscheidung kommende PIK im Hinblick auf
    den Hohen Repräsentanten und die Bonn Powers ange-
    schnitten, die letztendlich dahinterstehen. Solange diese
    Fragen nicht endgültig im Sinne eines Konsenses gelöst
    sind, wird es wohl, wenn es zu schwierigen Situationen
    kommt, zumindest einer Präsenz mit militärischen Kräf-
    ten bedürfen, um wieder Ruhe und Frieden zu schaffen
    und die Grundlagen zu erhalten, die für eine positive
    Entwicklung des Staates Bosnien-Herzegowina stehen.

    Deswegen wird die Bundeswehr mit einer Obergrenze
    von 900 Soldaten nach wie vor um das Mandat werben.
    Mit dem Mandat, wenn es vom Bundestag beschlossen
    wird, wird sie dann auch die Möglichkeiten haben, so-
    wohl exekutiv als auch nichtexekutiv tätig zu sein, wo-
    bei das Schwergewicht zwischenzeitlich auf dem ge-
    meinsamen Bataillon mit Österreich liegt, das sich hinter
    dem Horizont befindet und nur im Notfall eingreifen
    würde.

    Die Hoffnung, dass wir im Laufe des Jahres 2010,
    noch bevor wir dieses Mandat noch einmal verlängern
    müssen, dazu kommen, dass wir nichtexekutiv tätig wer-
    den und dies gemeinsam gestalten können, gebe ich und
    gibt die Bundesregierung nicht auf. Bis dahin wollen wir
    in aller Seriosität unseren Beitrag dazu leisten, dass der
    Übergang Bosnien-Herzegowinas auch wirklich sicher-
    gestellt wird und das Land Teil der europäischen Staa-
    tengemeinschaft wird.

    Wir bitten deshalb um Unterstützung für den Antrag
    der Bundesregierung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Sevim Dağdelen

für die Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sevim Dağdelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Da-

    men und Herren! Die Bundesregierung lässt in ihrem
    Antrag an den Absichten, die hinter dem Einsatz von
    Bundeswehrsoldaten in Bosnien-Herzegowina stehen,
    keinerlei Zweifel aufkommen. In dem Antrag heißt es
    – ich zitiere –: „Das Land muss … den Weg der Integra-
    tion in euro-atlantische Strukturen aus eigener Kraft“ ge-
    hen. Die EU-Mission Althea soll also die NATO-Anbin-
    dung Bosnien-Herzegowinas militärisch absichern. Was
    ist das eigentlich, wenn nicht imperiale Politik?


    (Lachen des Abg. Dr. Rainer Stinner [FDP])


    Seit der Ära Guttenberg bekennt sich die Bundes-
    regierung ja offen zu Einsätzen der Bundeswehr für
    Rohstoffe, für freie Märkte – wir haben das eben in der
    Debatte zu Atalanta gehört – und für freie Handelsrou-
    ten. Das sind Zitate von Herrn Guttenberg selbst. Lieber
    Herr Stinner, nehmen Sie zur Kenntnis, dass Ihr Minister
    diese Worte gesagt hat, und zwar nicht erst kürzlich im
    November; vielmehr hat er sich bereits im Juni darüber
    gewundert, dass Bundespräsident Köhler, der zurückge-
    treten ist, nicht genügend Unterstützung von Ihnen be-
    kommen hat. Das sind die Worte Ihres Ministers. Ich zi-
    tiere diese Worte nur.


    (Beifall bei der LINKEN – Michael Brand [CDU/CSU]: Erst angreifen und jetzt uns beschimpfen! Ist ja unfassbar!)






    Sevim Daðdelen


    (A) (C)



    (D)(B)


    Sevim Dağdelen
    Deshalb sage ich: Diese neue Ehrlichkeit hat nur den
    Vorteil, dass Sie damit ehrlicher sind, als es die Grünen
    und die SPD sind.


    (Beifall bei der LINKEN – Abg. Michael Brand [CDU/CSU]: Es ist unanständig, wie Sie sich gegenüber dem Bundespräsidenten verhalten haben!)


    Mit diesem Einsatz wird auch die neoliberale EU-Er-
    weiterungsstrategie begleitet. Hinsichtlich Bosnien-Her-
    zegowina wird in der Strategie kritisiert – ich zitiere –:

    Die Privatisierung, die Umstrukturierung öffentli-
    cher Unternehmen und die Liberalisierung des
    Marktes der netzgebundenen Industrien sind nicht
    weiter vorangeschritten.

    Weiter heißt es in dieser Strategie, das Sozialsystem
    sei zu gut und müsse deshalb dringend reformiert wer-
    den. Finden Sie das eigentlich nicht zynisch gegenüber
    Bosnien-Herzegowina, wo ein Fünftel der Menschen mit
    weniger als 2 US-Dollar pro Tag auskommen muss?
    Sind 2 US-Dollar für Sie einfach zu viel?

    Im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich die
    Lage in Bosnien-Herzegowina weiter verschlechtert.
    Der Gesamtstaat musste Kredite vom IWF aufnehmen
    und sich im Gegenzug Kürzungspakete diktieren lassen.
    Gegen diese Kürzungen gab es massive Streiks und De-
    monstrationen. Unter den Protestierenden waren auch
    viele Behinderte, deren Zuschüsse und kostenloser
    Zugang zum Gesundheitssystem vom IWF gestrichen
    wurden. Am 21. April dieses Jahres wurden bei einer
    solchen Demonstration 70 Menschen zum Teil schwer
    verletzt.

    Die Bundeswehr kam dabei noch nicht zum Einsatz,
    aber sie ist an der Ausbildung der bosnischen Polizei be-
    teiligt. Deutsche Außenpolitik ist hier wahrlich keine
    Friedenspolitik. Deshalb ist hier eine Umkehr erforder-
    lich. Ich würde mir wünschen, Sie würden auch nur ein-
    mal genauer hinsehen, was die Folgen Ihres Handelns
    vor Ort sind.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Auch die International Crisis Group – wahrlich keine
    linke Institution – räumt ein, dass durch diese neolibera-
    len Diktate der Ethno-Nationalismus dort befeuert wird.


    (Zurufe von der FDP)


    – Ja, das sagt die International Crisis Group. Das passt
    Ihnen natürlich nicht. – Jüngst haben diese Diktate auch
    zu einem neuerlichen Anstieg ethnisch motivierter Ge-
    walttaten in Bosnien-Herzegowina geführt. Jetzt droht
    eben auch noch die Föderation Bosnien-Herzegowina
    auseinanderzubrechen. Die EU-Mission Althea soll fort-
    gesetzt werden und der Hohe Repräsentant soll mit sei-
    nen Sonderbefugnissen weiter im Land verbleiben, um
    diese neoliberalen Diktate abzusichern.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Ach je!)


    Dabei sind Sie Teil des Problems. Durch Ihre Politik in
    Bosnien-Herzegowina wird der Nationalismus dort wei-
    ter geschürt. Das muss meiner Meinung nach umgehend
    ein Ende haben.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Dass Nationalisten zu Nationalismus reden!)


    Zum Schluss: Die militärische Absicherung neolibe-
    raler Reformen und der Einbindung Kosovos in die
    NATO muss beendet werden. Das Büro des EU-Protek-
    torats, des Hohen Repräsentanten, muss aufgelöst wer-
    den. Nur so und durch die finanzielle Unterstützung der
    hiesigen bosnischen Bevölkerung kann sich Bosnien ei-
    genständig entwickeln. Ihre Politik wird dagegen nicht
    den Frieden sichern helfen. Ziehen Sie also die Bundes-
    wehr aus Bosnien-Herzegowina ab. Verschlimmern Sie
    nicht noch das soziale Elend in Bosnien, wie Sie es in
    den letzten Jahren gemacht haben. Achten Sie endlich
    ein Minimum – das ist wirklich nicht zu viel verlangt –
    an Rechtsstaatlichkeit auch auf dem Balkan.


    (Beifall bei der LINKEN – Henning Otte [CDU/ CSU]: Vier Minuten Theatralik!)