Rede:
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Metadaten- insert_drive_fileAus Protokoll: 17074
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tocInhaltsverzeichnisPlenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
-
folderAnlagenDeutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
-
insert_commentVorherige Rede als Kontext
Rede von Johannes Selle
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
In den letzten Wochen, aber ganz besonders in dieser
Woche haben wir über die Bedeutung des Sparens ge-
sprochen. Konsolidierung bleibt eine Verpflichtung der
jeweiligen Regierungsparteien; aber es ist ein Marken-
zeichen der CDU/CSU und der FDP.
Am vorliegenden Einzelplan 23 kann man erkennen,
dass wir die Nöte dieser Welt sehen, dass sie uns nicht
gleichgültig sind und wir eben nicht an unserer Verant-
wortung sparen. Mit dem Bundeshaushalt 2011 werden
gegenüber 2010 circa 13 Milliarden Euro eingespart,
aber der Einzelplan legt zu. So gesehen ist die Bedeu-
tung der internationalen wirtschaftlichen Zusammenar-
beit als Anteil am Bundeshaushalt gestiegen. Darüber
sollten wir uns alle freuen.
(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)
Ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass nicht
alle Wünsche der Entwicklungspolitiker der christlich-
liberalen Koalition in Erfüllung gegangen sind. Aber
diese Leistung verdient unseren Dank an die Haushalts-
kollegen, an den Bundesminister Niebel und auch an den
Bundesminister der Finanzen.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)
Wir sind bereit, Verantwortung mitzutragen, Verant-
wortung für diesen Haushalt und dafür, dass Deutsch-
land stark bleibt. So werden wir nämlich von den Län-
dern gesehen, die mit uns zusammenarbeiten und die es
vielleicht noch viel mehr möchten.
Mit einer Schulklasse hatte ich eine interessante Dis-
kussion. Die Schüler sehen ihre Probleme, die Probleme
ihrer Eltern und fragen, warum wir so viel Geld in ande-
ren Ländern ausgeben. Es ist wichtig, dass wir den Schü-
lern eine verständliche Antwort geben und auch der Öf-
fentlichkeit gegenüber die guten Argumente äußern.
Wir geben in erster Linie Hilfe, weil es unsere Mit-
menschlichkeit gebietet, wir eine funktionierende
Volkswirtschaft haben und weil wir zu den wenigen Län-
dern gehören, die Hilfe geben können. Tausende von
Deutschen engagieren sich in dieser Hilfe und nehmen
dabei auch Risiko auf sich. Wir wollen sie bei dieser Ar-
beit unterstützen.
Bittere Armut kann sich ökologische Überlegungen
nicht leisten. Ob Bäume fallen oder Tiere sterben müs-
sen, wird nicht nach den Gesichtspunkten der Biodiver-
sität entschieden, sondern danach, wie die nächsten Tage
überstanden werden können. Entwicklungszusammenar-
beit und Umweltschutz bilden für uns Schwerpunkte.
(Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Das merkt man an dem Haushalt!)
Bittere Armut kann sich auch Heimatliebe nicht mehr
leisten. Die Menschen verlassen ohne Perspektive ihre
Länder und suchen ihr Glück in der Ferne. Perspektiven
in der Heimat stabilisieren und schaffen mehr Sicherheit.
Wir unterstützen eine wirtschaftliche Entwicklung, die
auf eigenen Füßen stehen kann. Das bedeutet, dass uns
jedes entstehende Pflänzchen freier und selbstständiger
wirtschaftlicher Betätigung wichtig ist.
Wir begehen in diesen Tagen viele Feiern der Unab-
hängigkeit. Zur politischen Unabhängigkeit muss mehr
und mehr auch die wirtschaftliche Unabhängigkeit
kommen. Im Übrigen würden die Unternehmen in pros-
perierenden Staaten auch zunehmend Kunden der deut-
schen Wirtschaft werden.
Das sind nicht nur für Schüler überzeugende Argu-
mente für eine konsequente, effiziente, ökologisch und
wirtschaftlich ausgerichtete Unterstützung.
Metadaten/Kopzeile:
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8155
Johannes Selle
(A) (C)
(D)(B)
(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Schleppender Applaus!)
Gerade die selbstständig wachsende Wirtschaft in un-
seren Partnerländern erreichen wir nicht ohne Experten.
Diese Experten finden sich in deutschen Unternehmen.
Es gibt so viele gute Ideen des Mittelstandes, die in den
Partnerländern dringend gebraucht werden. Hier setzt
der Bundesminister Niebel einen richtigen Akzent in
diesem Haushalt; denn wirtschaftliche Zusammenarbeit
schließt sinnvollerweise die Wirtschaft ein und nicht aus.
Der Antrag der Grünen enthält Vorschläge dazu, wie
einzelne Titel im Einzelplan 23 erhöht werden sollen. Da
Sie das innerhalb der Struktur des von uns vorgelegten
Haushalts tun, erlaube ich mir die Folgerung, dass die
Grünen die von uns gesetzten Schwerpunkte für richtig
halten. Es ist das Recht der Opposition, immer ein biss-
chen mehr zu fordern. Nur bei einem einzigen Titel
schlagen die Grünen eine Verringerung vor, nämlich bei
Entwicklungspartnerschaften mit der Wirtschaft. Alles
scheint gut zu sein, wenn es nicht wirtschaftlich ist.
(Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe doch gerade das Gegenteil erklärt!)
Das würde noch nicht einmal auf Schüler überzeugend
wirken.
Gestern hatten die GTZ und PlaNet Finance eingela-
den, um über Kundenschutz und soziale Verantwortung
zu diskutieren. In den Mittelpunkt der Diskussion geriet,
dass sich Mikrokredite so erfolgreich entwickeln, dass
plötzlich reichlich privates Kapital zur Verfügung steht,
nicht mehr sorgfältig gearbeitet wird und der Kredit zur
Katastrophe für den Kleinkunden werden kann. Dabei ist
ganz offenkundig: Jemanden bei einer guten geschäft-
lichen Idee mit einem Kleinkredit zu unterstützen, so-
dass er für sich und andere Arbeitsplätze schaffen kann,
ist Kern der Entwicklungszusammenarbeit. So etwas ist
sogar in Deutschland notwendig. Hier bedarf es einer
eingehenden Analyse des Kunden und des geplanten Ge-
schäftes. Das ist personalintensiv und damit auch kos-
tenintensiv. Genau an dieser Stelle muss Förderung ein-
setzen. Der Einzelplan 23 tut dies mit einer deutlichen
Erhöhung. Das ist der richtige Weg.
(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)
Entwicklungszusammenarbeit darf eigentlich kein
Feld ideologischer Auseinandersetzung sein; so ist es
dankenswerterweise oft. Ich halte nichts davon, bei der
ODA-Quote anders zu verfahren. Alle Fraktionen wol-
len es. Die Kanzlerin bekennt sich dazu, erneut am
21. September in New York. Damit haben wir ein ge-
meinsames Ziel. Von einem Ziel kann man noch entfernt
sein. Aber wichtig ist, dass es unser Ziel bleibt. In dieser
finanziell belasteten Zeit ist das nicht mit einem Ruck zu
schaffen. Die fehlenden 4,5 Milliarden Euro sind nicht
einfach durch Barmittel darstellbar. Es müssen auch
nicht Barmittel des Bundeshaushaltes allein sein. Auch
in diesem Zusammenhang dürfen innovative Finanzie-
rungsinstrumente eine stärkere Rolle spielen.
(Zuruf von der SPD: Welche denn?)
Die KfW macht dazu sehr interessante Vorschläge; die
kennen alle Fraktionen.
(Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Das ist nicht mehr Geld! Das ist nur eine andere Verteilung!)
– Es kommt auf die ODA-Quote an, Frau Dr. Kofler. –
Wie gesagt, die KfW macht dazu sehr interessante Vor-
schläge; die kennen Sie. Auf ein solches Know-how
können und sollten wir nicht verzichten. Ich werbe je-
denfalls dafür. Ich vermute – das erlebe ich schon jetzt –,
dass die Opposition bei den innovativen Finanzierungs-
instrumenten eine Menge Diskussionsstoff entdecken
wird.
Multilaterale Ansätze in der Entwicklungszusammen-
arbeit sind nicht immer effizient. Sie entkoppeln von der
direkt kontrollierbaren Effizienz und Verantwortung.
Deshalb unterstützen wir den Bundesminister darin, die
bilaterale Zusammenarbeit zu stärken. In der bilatera-
len Zusammenarbeit können eigene Schwerpunkte ge-
setzt werden. Dass wir dies verstärkt tun, hoffen viele
Länder. Sie halten uns für fair sowie ökologisch und
technologisch für beispielhaft. In der Tat sollten wir
noch viel mehr Mut zu enger Partnerschaft haben und
vielleicht ein eigenes, unverwechselbares Modell wirt-
schaftlichen Aufschwungs schaffen. Das könnte zusätz-
liche Kräfte und Investitionsbereitschaft in unserer Ge-
sellschaft freisetzen, eine Aufbruchstimmung im
Empfängerland erzeugen und einen Wettbewerb der
Ideen auf internationaler Ebene auslösen.
Ein erfolgreiches Modell multilateraler Zusammenar-
beit ist der Global Fund zur Bekämpfung von Aids, Tu-
berkulose und Malaria. Er hat sich bewährt. Seine Hilfe
kommt bei den Menschen an. Deutschland hat seine Ver-
pflichtungen erfüllt. Im Haushalt sind wieder 200 Mil-
lionen Euro für das nächste Jahr eingestellt. Wir wollen
diese bewährte Zusammenarbeit weiter auf hohem Ni-
veau unterstützen. Verpflichtungsermächtigungen für
Folgejahre können das unterstreichen. Fehlende Ver-
pflichtungsermächtigungen berechtigen nicht zur Folge-
rung, dass wir das nicht tun. Eine langfristige Investi-
tionssicherheit an dieser Stelle ist nicht erforderlich. Ich
weiß, dass die Damen und Herren der Opposition es
zwar nicht wollen, aber ich fordere sie trotzdem auf, dem
Wort der Bundeskanzlerin zu trauen.
Der Einzelplan 23 weist einen der höchsten Beträge
aus, die es je gab. Deutschland bleibt einer der größten
Geber weltweit. Diesen Ansatz können wir alle mit gu-
ten Argumenten vertreten. CDU/CSU und FDP stehen
für ein wirtschaftlich starkes Deutschland. Deshalb kann
sich die Welt weiterhin auf unsere Hilfsbereitschaft ver-
lassen.
(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)
Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
Der Kollege Dr. Sascha Raabe hat jetzt das Wort für
die SPD-Fraktion.
(Beifall bei der SPD)
Metadaten/Kopzeile:
8156 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010
(A) (C)
(D)(B)
-
insert_commentNächste Rede als Kontext
Rede von Dr. Sascha Raabe
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Kolleginnen
und Kollegen! Ich habe seit 2002 im Deutschen Bundes-
tag schon viele kuriose Sätze gehört. Aber der Satz von
Volkmar Klein toppt vieles. Er sagte: Wenn die Kanzlerin
international etwas zusagt, dann hält sie es auch. – Ich
war erst vor wenigen Wochen mit der Bundeskanzlerin
auf der Millenniumskonferenz in New York, wo es da-
rum ging, zu überprüfen, wie die Staaten dieser Erde ihre
Versprechen einhalten. Die Kanzlerin hatte die Chuzpe,
dort in die Bütt zu steigen und zu sagen: Wir stehen zum
0,7-Prozent-Ziel. – Gleichzeitig legt der Entwicklungs-
minister, gedeckt von der Bundeskanzlerin, einen Haus-
halt vor, mit dem sie dieses Versprechen eiskalt bricht,
weil sie die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit
bis 2014 reduzieren will. Das ist ein Skandal. Wer die
Weltöffentlichkeit so belügt, sollte nicht glauben, dass er
damit hier im deutschen Parlament durchkommt.
(Beifall bei der SPD – Norbert Barthle [CDU/ CSU]: Das mit dem Lügen nehmen Sie zurück!)
Sehr geehrter Herr Kollege Klein, Sie haben in Ihrer
Rede gesagt, die damalige Entwicklungsministerin Heidi
Wieczorek-Zeul von der Sozialdemokratischen Partei
habe die Mittel nicht erhöht. Ihnen ist wohl entgangen,
dass die Ministerin 2008 und 2009 auch in der Großen
Koalition den Etat um 641 Millionen Euro bzw. 680 Mil-
lionen Euro – also jeweils um 13 bzw. 14 Prozent – ge-
steigert hat,
(Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Du hast überhaupt nichts kapiert!)
während Sie in diesem Jahr faktisch einen Nullaufwuchs
zu verantworten haben. Als wir in Verantwortung waren,
haben wir zum ODA-Stufenplan gestanden; Sie aber
brechen die Zusage. Wir lassen nicht zu, dass das durch
eine solche Geschichtsklitterung, wie Sie sie betreiben,
verdeckt wird.
(Beifall bei der SPD – Dr. Christian Ruck [CDU/ CSU]: Mir kommen die Tränen!)
Sehr geehrter Herr Kollege Klein, Sie haben die Zah-
len angesprochen, die die SPD und die jetzige Opposi-
tion damals in den Haushaltsplänen gehabt haben. Ich
habe mir angeschaut, was die FDP zum Haushalt 2009
beantragt hat. Sie wollten das Entwicklungsministe-
rium komplett abschaffen. Das ist bekannt. Der, der es
abschaffen wollte, ist jetzt Entwicklungsminister. Ich
verweise auf Ihre Anträge zum Haushalt 2009, die in Ih-
rem glorreichen sogenannten Sparbuch niedergelegt
sind. Sie wollten im Haushaltstitel 421 01 die Bezüge
der Parlamentarischen Staatssekretärin mit der Begrün-
dung streichen, der geringere Ansatz ergebe sich aus der
Einsparung einer Staatssekretärin. Diese Einsparung
diene der Entlastung der Bürger. Was haben Sie ge-
macht, als Sie das Ministerium übernommen haben? Sie
haben die Staatssekretärsposten behalten, sie mit Partei-
soldaten besetzt und die Stellen für Abteilungsleiter von
drei auf vier erhöht. Bei der neuen Durchführungsorga-
nisation GIZ haben Sie die Zahl der Geschäftsführer von
drei auf sieben erhöht. Einer kostet etwa 500 000 Euro
im Jahr.
(Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)
Sie blähen den Verwaltungsapparat auf, indem Sie Spit-
zenposten schaffen. Der Fisch stinkt vom Kopf her. Das
werden wir Ihnen nicht durchgehen lassen.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Kannst du mal runterkommen vom Baum?)
Dann kommt hinzu, dass Sie, Herr Minister Niebel,
elf Spitzenkräfte ausgewählt haben, die eine reine Män-
nerfußballmannschaft bilden. Alle vier Abteilungsleiter
in Ihrem Haus sind männlich, und alle sieben neuen Ge-
schäftsführer sind männlich. Dass Sie keine Frau sind,
kann man Ihnen nicht vorwerfen,
(Dr. Christian Ruck [CDU/CSU]: Du auch nicht!)
aber wenn Sie glaubwürdig in den Entwicklungsländern
für Gender-Mainstreaming und Gleichstellung der Frau
werben wollen, dann müssen Sie mit gutem Beispiel vo-
rangehen. Wir können unseren Partnerländern nicht sa-
gen, sie müssten mehr Frauen beteiligen, aber in der ei-
genen Verwaltung alle Spitzenpositionen nur mit
Männern besetzen.
(Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie der Abg. Inge Höger [DIE LINKE])
Es ist nicht nur die Quantität, die in diesem Haushalt
nicht stimmt, sondern es ist auch die Qualität. Der Peer
Review des DAC, des Entwicklungsausschusses der
OECD, hat klar festgestellt, dass die Verteilung der Ent-
wicklungshilfe, die Sie im Koalitionsvertrag festge-
schrieben haben – zwei Drittel bilateral, nur ein Drittel
multilateral –, falsch ist.
Übersetzt heißt das: Sie wollen künftig nicht mehr
eine im Hinblick auf internationale Töpfe wie den Glo-
bal Fund – davon war schon die Rede – abgestimmte
Entwicklungspolitik betreiben, sondern Sie wollen auf
viele kleinteilige Projekte deutsche Fahnen setzen. Sie
brechen damit den internationalen Konsens, für mehr Ef-
fizienz und Effektivität zu sorgen. Klar ist doch: Wir
überfordern unsere Partnerländer, wenn wir deren Minis-
terien jedes Mal mit hundert ausländischen Missionen
aufsuchen, anstatt gemeinsam zu handeln. Auch dort
stimmt die Qualität nicht. Auch deswegen lehnen wir Ih-
ren Haushalt ab, Herr Minister.
(Beifall bei der SPD – Dr. Christian Ruck [CDU/ CSU]: Das überrascht mich nicht!)
Im DAC Peer Review wird auch kritisiert, dass mit
Ihrer neuen inhaltlichen Ausrichtung die große Gefahr
verbunden ist, dass die Außenwirtschaftsförderung ent-
wicklungspolitischen Fragestellungen und Zielsetzungen
übergeordnet ist. Dazu passt in der Tat das von Ihnen er-
arbeitete neue Rohstoffkonzept. Darin bringen die Bun-
desregierung und der Entwicklungsminister zum Aus-
druck, dass bei der Auswahl der Partnerländer, also
Metadaten/Kopzeile:
Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8157
Dr. Sascha Raabe
(A) (C)
(D)(B)
derjenigen Länder, mit denen wir Entwicklungszusam-
menarbeit betreiben, ein ganz entscheidendes Kriterium
die Rohstoffsicherung Deutschlands sein soll. Ich sage:
Wir müssen bei der Auswahl der Partnerländer in erster
Linie darauf schauen: Wo ist der Hunger am größten?
Wo ist die Armut am größten? Wo ist die Not am größ-
ten? Da müssen wir helfen. Wir dürfen nicht danach ge-
hen, wie wir der deutschen Industrie am besten Roh-
stoffe sichern können. Dieses Ziel müssen wir auf
anderen Politikfeldern verfolgen. Die Ärmsten der Ar-
men dürfen nicht in diese Richtung instrumentalisiert
werden.
(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)
Dazu passt, dass Verteidigungsminister Guttenberg
auf einmal ebenfalls sagt – das ist sehr bedenklich –,
dass er die Verteidigungspolitik in Zukunft auch danach
ausrichten möchte, wie und wo deutsche Rohstoffe gesi-
chert werden können. Ein ganz gefährliches Zusammen-
spiel in der neuen Regierung ist, dass Entwicklungszu-
sammenarbeit militarisiert wird. In Afghanistan haben
Sie auch den NGOs gesagt: Es gibt nur noch dann Geld,
wenn ihr mit der Bundeswehr kooperiert. Herr Niebel,
Ihre Militärmütze, die Sie in Entwicklungsländern auf-
ziehen, ist einfach nur peinlich – darüber kann man noch
lachen –; aber dass Sie die Entwicklungszusammenar-
beit jetzt an Rohstoffinteressen und an militärischen In-
teressen ausrichten, das ist gefährlich. Dem werden wir
Einhalt gebieten, und wir werden diesen Haushalt ableh-
nen.
(Beifall bei der SPD und der LINKEN)