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ID1707414900

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    Vokabeln: 8
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    8. CDU/CSU-Frak-tion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
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    Rede von Heike Hänsel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Heute wurde mehrmals auf die Sicherheitssituation, auf
    die Terrorwarnungen hingewiesen. Ich denke, das geht
    auch uns Entwicklungspolitikerinnen und Entwicklungs-
    politiker etwas an. Nach den Anschlägen des 11. Sep-
    tember 2001 gab es nicht nur diese Hau-drauf-Parolen,
    sondern auch viel Nachdenkliches: In welcher Welt le-
    ben wir? Wie groß ist die Kluft zwischen Arm und
    Reich? Kann es überhaupt so weitergehen?

    Wenn wir uns anschauen, was in den Jahren seit 2001
    passiert ist, dann müssen wir feststellen, dass wir jetzt den
    Höchststand an hungernden Menschen weltweit haben.
    Das ist eine tagtägliche Tragödie für über 1 Milliarde
    Menschen. Seit neun Jahren führen die NATO-Staaten in
    Afghanistan Krieg unter dem Stichwort „Kampf gegen
    den Terror“, viele Tausende Zivilisten werden getötet. Es
    gibt gezielte Tötungen. Die CIA hat Geheimgefängnisse
    in Europa. Viele Entführungen von „Terrorverdächtigen“
    wurden durchgeführt. Guantánamo und Abu Ghureib –
    auch das sind Orte des Terrors. Das zeigt, dass die NATO-
    Staaten in den letzten Jahren sehr viel Armut, Elend und
    Hass produziert haben,


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    vor allem Hass, den Nährboden, auf dem der Terror
    blüht. Ich möchte für unsere Fraktion festhalten: Auch
    Krieg ist Terror, und wir müssen dieses Mittel der Politik
    bekämpfen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Dazu gehören eine zivile Außenpolitik und eine zivile
    Entwicklungspolitik. Herr Niebel, dazu tragen Sie über-





    Heike Hänsel


    (A) (C)



    (D)(B)

    haupt nichts bei. Sie stärken nach wie vor das Konzept
    der zivil-militärischen Zusammenarbeit,


    (Holger Haibach [CDU/CSU]: Ja! Zu Recht!)


    trotz des Protests zahlreicher Hilfsorganisationen. Die
    CDU/CSU-Fraktion will dieses Instrument, wie ich gele-
    sen habe, ebenfalls ausbauen. Sie führen zu diesem
    Thema sogar eine Konferenz durch.


    (Holger Haibach [CDU/CSU]: Oh, wie schrecklich! Teufelszeug!)


    Wie zivile Aufbauhilfe, Entwicklungsprojekte und
    Militär miteinander verknüpft sind, haben wir während
    einer Delegationsreise in Afghanistan erfahren müssen.
    Dort konnten wir beobachten, wie schlecht diese Zusam-
    menarbeit funktioniert und wie gefährlich sie ist. Die
    Schule, die wir dort besuchen wollten, mussten wir uns
    nämlich in einem ISAF-Konvoi, schwer bewacht von
    ISAF-Soldaten, anschauen. Ich kann nur sagen: Es ist
    absurd, in welch martialischem Aufmarsch wir zu dieser
    Schule kamen. Die Aufbauhelfer haben uns danach ge-
    sagt, dass solche militarisierten Besuche ihre Projekte
    gefährden, weil sie dadurch in der Region zu Anschlags-
    zielen werden. Genau deswegen kritisieren wir die zivil-
    militärische Zusammenarbeit und lehnen sie grundsätz-
    lich ab.


    (Beifall bei der LINKEN – Zustimmung des Abg. Dr. Sascha Raabe [SPD])


    Herr Niebel, ich halte es für eine fatale Entscheidung,
    dass Sie zivil-militärische Projekte trotz der Informatio-
    nen, die Ihnen vorliegen, unterstützen wollen. Ein kon-
    kretes Projekt ist „La Macarena“ in Kolumbien. Es ist
    bekannt, welche negativen Wirkungen dieses Projekt, in
    das die Armee eingebunden ist, hat. Es wird von vielen
    Hilfsorganisationen und von der Zivilbevölkerung vor
    Ort kritisiert. Die Menschen haben vor der kolumbiani-
    schen Armee, die für sehr viele Menschenrechtsverlet-
    zungen verantwortlich ist, Angst. Dennoch haben Sie zu
    diesem Projekt Ja gesagt. Das halten wir für eine fatale
    Entscheidung. Deshalb haben wir den Antrag einge-
    bracht, im nächsten Haushalt kein Geld für das Projekt
    „La Macarena“ in Kolumbien zur Verfügung zu stellen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Thilo Hoppe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit wird von
    Ihnen weiterhin in vielerlei Hinsicht instrumentalisiert.
    Militäreinsätze sollen zivil flankiert werden; das haben
    Sie selbst gesagt. Laut der neuen Rohstoffstrategie der
    Bundesregierung soll durch die Entwicklungszusam-
    menarbeit in Entwicklungsländern aber auch ein investi-
    tionsfreundliches Klima geschaffen werden. Was „inves-
    titionsfreundliches Klima“ konkret heißt, konnten wir
    vor kurzem in Bolivien erleben: Wer nicht Ihren Vorstel-
    lungen von Marktwirtschaft, Privateigentum und Inves-
    titionsschutz entspricht, wer also, wie die bolivianische
    Regierung, einen eigenständigen Weg der Entwicklung
    gehen will, der wird abgestraft.

    (Holger Haibach [CDU/CSU]: Wir haben in Deutschland nun einmal eine soziale Marktwirtschaft, ob Sie das wollen oder nicht!)


    Die Entwicklungszusammenarbeit wird gekürzt. Das ist
    für mich keine Entwicklungszusammenarbeit auf Au-
    genhöhe, Herr Niebel. Das ist für mich neokoloniales
    Gehabe.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Statt sich immer nur um das Investitionsklima für
    deutsche Unternehmen zu sorgen, sollten Sie sich lieber
    mehr Sorgen um das Klima generell machen und gute
    Klimaschutzprojekte konkret unterstützen.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Am besten verbessern wir erst einmal das Klima in der Linksfraktion!)


    Sie reagieren viel zu wenig auf gute Ideen, die vorgetra-
    gen werden. Wir diskutieren schon seit langem ganz
    konkret über ein sehr gutes Projekt in Ecuador, nämlich
    über die ITT-Initiative; sie ist Ihnen ja wohl bekannt. Es
    geht darum, dass die ecuadorianische Regierung das
    Erdöl im Boden lassen möchte und dafür Kompensa-
    tionszahlungen braucht.

    Was machen Sie? Sie haben diese Initiative ständig
    kritisiert und tun das nach wie vor. Sie finden immer
    wieder neue Argumente, weswegen Sie dieses Projekt
    ablehnen. Das hat sogar dazu geführt, dass der ecuado-
    rianische Präsident Correa einen bereits geplanten Be-
    such abgesagt hat.


    (Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP]: Er hat wohl befürchtet, Sie zu treffen!)


    Da kann ich nur sagen: Was für ein Affront, Herr Niebel!
    In den Entwicklungsländern gibt es gute Ideen. Ich kann
    nur an Sie appellieren: Bitte unterstützen Sie diese Initia-
    tive! Das ist ein zukunftsweisendes und wichtiges Pro-
    jekt, auch für den Klimaschutz.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Abschließend möchte ich sagen: Wir sind der Auffas-
    sung, dass Sie auf große Katastrophen wie die in Haiti
    und Pakistan völlig unzureichend reagieren. Sie leisten
    lediglich Einmalzahlungen. Wir hingegen fordern Son-
    dertitel über mehrere Jahre hinweg, um diesen Katastro-
    phen nachhaltig zu begegnen. Diese Initiativen sind
    wichtig. Wir dürfen nicht nach dem Motto verfahren: In
    den Medien wird über diese Katastrophen nicht mehr be-
    richtet, also sind diese Probleme für uns nicht mehr vor-
    handen. – Wir müssen anders reagieren. Deswegen ha-
    ben wir Sondertitel gefordert.

    Ich kann nur sagen: Mit diesem Haushalt haben Sie
    sich faktisch – darauf ist schon eingegangen worden –
    von dem 0,7-Prozent-Ziel für 2015 verabschiedet. Ihre
    Ausrichtung der Entwicklungszusammenarbeit freut si-
    cherlich den BDI, den Bundesverband der Deutschen In-
    dustrie, aber nicht die Menschen in den Ländern des Sü-
    dens.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Das Wort hat Volkmar Klein für die CDU/CSU-Frak-

tion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Volkmar Klein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Ich habe, ehrlich gesagt, schon geahnt, was die
    Opposition alles sagen wird. Das muss sie ja, und das
    verstehe ich; denn dafür gibt es schließlich eine Opposi-
    tion.

    An sich kann niemand dagegen sein, einfach mehr
    Geld für Dinge zu verlangen, die uns gemeinsam wichtig
    sind.


    (Niema Movassat [DIE LINKE]: Das hat Deutschland doch versprochen! Das ist das Problem!)


    Das kann niemand schlecht finden. Insofern ist das na-
    türlich ein billiges Erreichen von schnellem Applaus.
    Aber leider ist es so, dass wir das Geld, das wir vielleicht
    gerne für diese guten Dinge ausgeben würden, gar nicht
    haben.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: So ist es!)


    48,4 Milliarden Euro Defizit stehen noch immer in unse-
    rem Haushaltsplan.

    Ich erinnere mich an heute Vormittag. Da hat der
    SPD-Fraktionsvorsitzende Steinmeier dem Finanzminis-
    ter vorgeworfen, er würde inzwischen sogar Vorräte an-
    legen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Von einer Kriegskasse hat er geredet!)


    Diese sehe ich nicht, weil ich alle Ansätze für sehr rea-
    listisch halte. Aber darauf will ich jetzt gar nicht hinaus.
    Steinmeier hat dann gesagt: Wenn ein Spielraum vorhan-
    den ist, dann ist die Neuverschuldung zu reduzieren. –
    Steinmeier hat nicht gesagt: Wenn ein Spielraum vor-
    handen ist, dann sind die Ausgaben im Einzelplan 23 zu
    erhöhen. – Insofern würde ich Frau Dr. Kofler bitten, die
    Dinge vielleicht einmal in der Fraktion anzusprechen;
    denn offenbar gibt es dort ein Koordinierungsproblem,


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Das soll nicht Ihre Sorge sein!)


    weil jetzt vorgeschlagen wird, man müsse das Geld zu-
    sätzlich ausgeben. Der Fraktionsvorsitzende hingegen
    – den habe ich bisher als relevant für die SPD angesehen –
    hat vorgeschlagen: Wenn Spielräume vorhanden sind,
    dann – das ist vernünftig – ist die Nettoneuverschuldung
    zu reduzieren. – Jedenfalls geht es schon gar nicht, mor-
    gens zu verlangen, die Schulden müssten weiter herun-
    tergefahren werden, und abends zu verlangen, es solle
    mehr Geld ausgegeben werden. Das jeweils zu sagen,
    nur um von jeweils anderen Beifall zu erheischen, ist
    nicht in Ordnung. Das lassen wir Ihnen natürlich nicht
    durchgehen.

    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Das ist albern, und das wissen Sie!)


    Auch ich sage selbstkritisch: Mehr Geld für Entwick-
    lungshilfe, für gute Projekte in der Entwicklungshilfe
    wäre sicherlich noch besser. Aber ich bitte die Kritiker,
    ihre Kritik ein bisschen zu dosieren und auch ihr eigenes
    Handeln an diesen Maßstäben zu messen.

    Ich bin erst seit einem Jahr hier im Bundestag, aber
    ich habe mir die alten Zahlen einmal angeschaut. Dass es
    überhaupt deutliche Aufwüchse in diesem Einzelplan
    gegeben hat, ist nicht schon mit der früheren Ministerin
    Wieczorek-Zeul, sondern erst mit Angela Merkel als
    Bundeskanzlerin eingetreten, weil sich offensichtlich die
    Maßstäbe verschoben haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Sascha Raabe [SPD]: Da war die Ministerin doch auch noch Ministerin! Ist Ihnen entgangen, dass Frau Wieczorek-Zeul bis 2009 Ministerin war? Haben Sie da im Parlament geschlafen? Das ist ja peinlich!)


    Schauen wir uns einmal an, welche Zahl die frühere
    Ministerin Wieczorek-Zeul in der damaligen Finanzpla-
    nung im Einzelplan 23 für das Jahr 2011 vorgesehen
    hatte, schauen wir uns also ihre alten Pläne an. Darin
    steht – das kann man noch heute nachlesen; das ist das
    Schöne bei Papier –, dass sie geplant hatte,
    5,84 Milliarden Euro für Entwicklungshilfe auszuge-
    ben. Wir wollen heute 6,22 Milliarden Euro beschließen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Hört! Hört!)


    Das ist deutlich mehr. Dafür könnte es ein bisschen Lob
    geben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Angesichts der Restriktionen ist das ein ziemlich großer
    Erfolg für den Bereich, der uns zu Recht wichtig ist.

    Wir haben aber nicht nur weltweit Verantwortung,
    sondern auch gegenüber künftigen Generationen. Des-
    wegen sage ich: Wir dürfen nicht alles noch viel schlech-
    ter reden, sondern sollten das Erreichte vielleicht einfach
    einmal anerkennen. Ich habe gerade schon die Relation
    zu Ihren früheren Plänen genannt. Durch die heutige
    Haushaltsrelation wird die steigende Bedeutung des
    Ministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und
    Entwicklung unterstrichen. Das Volumen des Gesamt-
    haushalts, den wir in dieser Woche zu beschließen ha-
    ben, sinkt deutlich um 4,3 Prozent auf 305,8 Milliarden
    Euro. Das Volumen des Einzelplans 23 steigt dagegen
    deutlich auf 6,22 Milliarden Euro. Das heißt, das kompa-
    rative Gewicht wird deutlich größer. Wenn Sie ein biss-
    chen ehrlich sind, sollten Sie das entsprechend anerken-
    nen können.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Burkhard Lischka [SPD]: Sagen Sie doch mal was zur ODA-Quote!)


    Beim Verteilen von Kritik sind Sie ein bisschen pau-
    schal. Gerade haben wir gehört, dass wir den Globalen
    Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Ma-





    Volkmar Klein


    (A) (C)



    (D)(B)

    laria ganz schlecht ausstatten. Schlechte Behandlung?
    Nein. Für den Globalen Fonds sind im Haushaltsplan für
    das Jahr 2011 200 Millionen Euro an Steuergeldern aus-
    gewiesen – wie auch in den Jahren 2008, 2009 und 2010.
    Jetzt beklagen Sie, es gebe keine Verpflichtungsermäch-
    tigungen für die Folgejahre.


    (Dr. Sascha Raabe [SPD]: Zu Recht! – Niema Movassat [DIE LINKE]: Ja, so ist es!)


    Auch für die Jahre 2008, 2009 und 2010 gab es keine
    Verpflichtungsermächtigungen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Also hat sich gegenüber dem Verfahren von vor drei Jah-
    ren überhaupt nichts geändert. Deshalb brauchen Sie
    sich jetzt auch nicht so aufzuregen. Glauben Sie mir:
    Wenn unsere Bundeskanzlerin international etwas zu-
    sagt, dann findet das auch die angemessene Beachtung
    in diesem Hause.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ein super Argument!)


    Lassen Sie mich noch ergänzen – Sie werden das jetzt
    nicht gerne hören –: Wahrscheinlich ist es sogar sehr
    wichtig, dass wir uns einmal mit Rückfragen an den Glo-
    balen Fonds wenden; denn er hat bisher Ausgaben in
    Höhe von rund 1 Milliarde Dollar in der Volksrepublik
    China zugesagt. Die Hälfte davon ist schon abgeflossen;
    der Rest wird noch abfließen. Das heißt doch auf
    Deutsch, dass mit unseren Geldern auch Entwicklungs-
    hilfe in China bezahlt wird, mit Geldern, die dann in den
    ärmeren Ländern, an die wir denken, wenn wir über den
    Globalen Fonds reden, nicht mehr zur Verfügung stehen.
    Wahrscheinlich haben wir mit unseren kritischen Rück-
    fragen mit dazu beigetragen, dass China künftig gar
    keine Anträge beim Globalen Fonds mehr stellen wird
    und dass in Zukunft sichergestellt ist, dass diese Gelder
    dort ankommen, wo sie richtig und gut aufgehoben sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Bei allen berechtigten Reden über Geld: Gestern
    Abend war ich gemeinsam mit seiner Exzellenz dem
    Botschafter von Tansania bei einer Veranstaltung. Er hat
    dort gesagt: Durch Hilfe allein ist noch kein Land aus
    der Armut herausgekommen. – Da hat er recht. Wir
    brauchen eine sich selbst tragende Entwicklung; das ist
    dann auch nachhaltig. Wir brauchen eine wie auch im-
    mer ausgestaltete soziale Marktwirtschaft in den Län-
    dern. Wir brauchen Anstöße für die Privatwirtschaft, so-
    wohl hier als auch dort, Arbeitsplätze zu schaffen. Das
    ist die Philosophie des Ministers, und das ist auch gut so.

    Wir haben in der Vergangenheit an vielen Stellen
    schon dazu beitragen können. Ich stelle mir hier noch
    Verstärkungen vor. Deswegen erfolgt auch die kleine
    Umschichtung der Mittel aus dem Titel „Bilaterale Fi-
    nanzielle Zusammenarbeit“ in den Titel „Finanzielle Zu-
    sammenarbeit mit Regionen“. Dadurch erhalten wir die
    Möglichkeit, mehr Initiativen für Mikrokredite auch
    jenseits von staatlichen Strukturen in den Regionen zu
    stärken. Das ist notwendig, weil wir an vielen Stellen in
    den Ländern des Südens darauf achten müssen, die Bür-
    gergesellschaften zu stärken und nicht immer alles nur
    auf den Staat zu fokussieren. Es mag bei meiner Vorred-
    nerin vielleicht großen Anklang finden; aber Staatskapi-
    talismus hat auch schon andere Staaten, inklusive in
    Deutschland, zugrunde gerichtet. So etwas brauchen wir
    bei der Entwicklungshilfe nicht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)