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ID1707412700

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    10. FDP-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
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    Rede von Rainer Arnold


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister, die Antwort, die Sie gerade gegeben ha-
    ben, zeigt ein bisschen das Problem auf. Sie machen sich
    nicht die Mühe, Politik wirklich zu erklären. Sie sorgen
    für eine schnelle Überschrift, statt den Menschen zu sa-
    gen, was gemeint ist. Das fehlt.


    (Zuruf von der FDP: Zuhören!)


    Sie haben Herrn Ströbele weder heute noch in der letzten
    Debatte präzise geantwortet. Ich möchte das einfach ein-
    mal festhalten.

    Ich glaube, dass Sie mit Ihren auch heute wieder
    wohlgesetzten schönen Worten weit von der augenblick-
    lichen Wirklichkeit der Bundeswehr entfernt sind. Die
    Schere geht sehr weit auseinander. Wer heute die Truppe
    besucht und den Bericht des Wehrbeauftragten liest, in
    dem auf 55 Seiten gravierende Mängel aufgezeigt sind,
    der muss doch wirklich feststellen, dass wir aktuell sehr
    ernste Probleme haben.

    Es gibt Soldaten, die im Einsatz auf Material warten,
    und es werden Übungen abgesagt, weil das Geld nicht
    zur Verfügung gestellt wird und ein Omnibus nicht be-
    zahlt werden kann. Überall, wo wir hinkommen, gibt es
    ernsthafte Sorgen.

    Herr Minister, es sind Ihre Probleme. Es ist Ihre Ver-
    antwortung. Das haben wir Ihnen schon zu Beginn des
    Jahres gesagt, als der jetzige Haushalt verabschiedet
    wurde. Die fehlenden 500 Millionen Euro schlagen jetzt
    im Truppenalltag durch. Herr Koppelin, es ist schon in-
    teressant, wie weihevoll Sie sagen: erst der Mensch und
    dann das Material. – Sie waren Auslöser dieses ernsthaf-
    ten Problems. Sie haben es zu verantworten, und der
    Minister hat es akzeptiert.


    (Beifall bei der SPD)


    Im nächsten Jahr wird es nicht besser. Der Kollege
    Brinkmann hat die ernste Situation im Haushalt des Ein-
    zelplans 14 eindrucksvoll dargestellt. Herr Koppelin hat
    sich bei ihm für die gute Zusammenarbeit bedankt. Dies
    möchte auch ich tun, weil ich gesehen habe, dass sozial-
    demokratische Haushälter verantwortungsvoll mit den
    Menschen bei der Bundeswehr umgehen. Herr Koppelin,
    noch besser wäre es gewesen, wenn Sie, statt meinem
    Kollegen zu danken, seinen Vorschlägen gefolgt wären.
    Die waren nämlich immer seriös gegenfinanziert.


    (Beifall bei der SPD)


    Die entscheidende Frage ist aber: Wie geht es lang-
    fristig mit der Bundeswehr weiter? Jeder Fachpolitiker
    wusste, dass das Jahr 2010 einen weiteren Schritt bedeu-
    ten muss, was Transformation und neue Antworten ver-
    langt. Angesichts der Entwicklung dieser Debatte in den
    letzten Monaten könnten Sozialdemokraten eigentlich
    zufrieden sein, weil Sie, Herr Minister, und die Koalition
    sich in vielen wichtigen Punkten exakt auf das zubewegt
    haben, was sozialdemokratische Fachpolitiker seit meh-
    reren Jahren formuliert haben. Wir könnten zufrieden
    sein


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Seien Sie es doch mal! – Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Da klatscht noch nicht mal die SPD!)






    Rainer Arnold


    (A) (C)



    (D)(B)

    – langsam; die wissen ja, dass noch etwas kommt, Herr
    Kollege –, wenn sich der Herr Minister nicht allzu sehr
    in der Rolle des Durchmarschierers gefallen würde nach
    dem Motto: schnell, stramm und dann am Ende leider
    auch schlecht und falsch.

    Sie haben von einem Zwiespalt in Bezug auf das
    Tempo gesprochen: Wie schnell soll es gehen? Ist es zu
    hektisch oder zu langsam? – Zunächst sollte man nach-
    denken, sich mit den Ressorts und dem Parlament ab-
    stimmen und konzeptionelle Vorarbeiten im Haus leis-
    ten;


    (Zuruf von der FDP: Das hat er doch gemacht!)


    dann kann man ankündigen und umsetzen. Sie, Herr
    Minister, kündigen zuerst an. Ihr Stil, vorzupreschen und
    dann hektisch wichtige Details nachzubessern und im
    Nachhinein Gesetzesarbeit zu leisten, führt nun einmal
    zu Fehlern.

    Einen haben wir doch alle in diesem Sommer erlebt.
    Die kurzfristige Einführung der W 6, der sechsmonati-
    gen Grundwehrzeit, war ein gravierender Fehler mit fa-
    talen Folgen für die Bundeswehr und die jungen Men-
    schen.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn Sie jetzt über die Aussetzung der Wehrpflicht
    reden, ist das auch so ein Fall. Sozialdemokraten haben
    das so ähnlich schon vor drei Jahren gefordert. Aber Sie
    verspielen die Chance, einen gesellschaftlichen Konsens
    hinzubekommen, indem Sie eine Insellösung für das
    Verteidigungsministerium anstreben, das gesellschaft-
    liche Projekt der Jugendfreiwilligkeit nicht stützen und
    am Ende möglicherweise nur einen preiswerten Zeitsol-
    daten suchen. Das entspricht nicht unseren Vorstellun-
    gen.

    Ich habe die große Sorge, dass auch auf der anderen
    Seite, beim Zivildienst, nicht genügend an Vernetzung
    gedacht wird und dass etwas Neues, Eigenständiges ent-
    steht, statt dass eine Verknüpfung mit den guten vorhan-
    denen Jugendfreiwilligendiensten geschaffen wird. So
    machen Sie die richtige und gute Idee am Ende kaputt.

    Lassen Sie mich auf den Zeitpunkt zu sprechen kom-
    men. Sie haben es angesprochen. Die Träger des Zivil-
    dienstes, die Soldaten in der Truppe und viele andere,
    auch im Parlament, wüssten nun wirklich schon gern,
    wann es losgehen soll. Es hat gravierende Folgen, wenn
    die jungen Menschen ab dem 1. Juli nächsten Jahres
    nicht mehr zur Verfügung stehen. Schließlich haben sie
    in der Vergangenheit etwas geleistet. Das Datum 1. Juli
    wurde immer wieder genannt. Damit sind Sie wieder
    vorgeprescht. Die Kanzlerin hat Bedenken in Bezug auf
    Studienplätze, auf anständige Vorbereitung und Alterna-
    tiven geäußert, die zu Recht bestehen.

    Herr Minister, Sie sollten sich wirklich die Zeit neh-
    men, solche Fragen abzuklären, bevor Sie an die Öffent-
    lichkeit gehen. Sonst werden die Reformen schlecht, und
    die gesellschaftliche Chance, Sozialdemokraten im
    Grundkonsens hinsichtlich der Sicherheitspolitik zu hal-
    ten, zerstören Sie am Ende auch.
    Ähnliches gilt für den Umfang der Streitkräfte. Auch
    hier bewegen Sie sich auf die Vorschläge der Sozialde-
    mokraten zu. Die Zahl von 185 000 Soldaten liegt nahe
    bei dem, was wir für notwendig halten. Wir sollten aber
    nicht vergessen: Begonnen hat es in der Tat anders. Sie
    sagen manchmal, der Generalinspekteur habe diesen
    Vorschlag gemacht. Nein, Sie haben ihm den Auftrag
    dazu erteilt. Das ganze Kabinett hat gesagt, er solle
    8,3 Milliarden Euro einsparen und 40 000 Stellen bei
    den Zeit- und Berufssoldaten streichen.

    Nun haben Sie eine Korrektur vorgenommen, obwohl
    es ursprünglich durchaus ein Modell war, das Sie mit ei-
    ner Präferenz versehen hatten. Ich finde es spannend,
    dass der Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt
    über die Streitkräfte keinen eigenständigen seriösen Vor-
    schlag zum Umfang macht, sondern ihm durch Partei-
    tage und das Parlament gesagt werden muss, wie verant-
    wortungsvoll mit der Bundeswehr zu verfahren ist. Dies
    ist doch nicht das Vorgehen eines Ministers, der es mit
    der Sicherheitspolitik ernst meint.


    (Beifall bei der SPD)


    Die sicherheitspolitische Begründung fehlt nach wie
    vor, vor allen Dingen in einem Bereich: Es wird nicht
    genügend darüber gesprochen und reflektiert, welche
    Chancen zurzeit in der europäischen Debatte liegen. Es
    gibt ein offenes Zeitfenster. Alle Europäer müssen spa-
    ren. Wer, wenn nicht das große Land Deutschland mit
    seinen Vorstellungen, soll die europäische Idee einer
    stärkeren Verzahnung der Streitkräfte voranbringen?
    Weder der Außenminister noch der Verteidigungsminis-
    ter bringen entsprechende Impulse in die europäische
    Politik ein. Das ist schade. Damit wird eine große
    Chance verspielt.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn wir gerade über europäische Fähigkeiten reden,
    Herr Minister: Wir werden gegen alles andiskutieren,
    was bei der zukünftigen Reform die europäischen Fähig-
    keiten beschneidet. Dazu gehört, dass das Heer auch im
    Sinn eines Großverbandes Bündnisverteidigung leisten
    muss, damit die osteuropäischen Staaten Vertrauen in die
    europäische Sicherheitspolitik finden. Dazu gehört eine
    Marine, die eben nicht auf Kante genäht werden darf,
    wie es gelegentlich zu hören ist. Dazu gehört, dass die
    Zahl der Transporthubschrauber eben nicht so stark re-
    duziert wird, wie es derzeit manche von Ihnen planen.
    Dazu gehört, dass das Operation Headquarter bzw. das
    Kommando Operative Führung auch europaweit zur
    Verfügung stehen kann und vieles andere mehr.

    Deshalb fordere ich Sie auf, Herr Minister: Stoppen
    Sie diese Planungen! Stoppen Sie den gesamten Prozess,
    und machen Sie endlich verlässliche Vorgaben, die den
    Planern auf der militärischen Seite eine solide Basis für
    die zukünftige Gestaltung der Bundeswehr bieten.

    Weiter liegen Vorschläge der Weise-Kommission
    vor. Sie enthalten viel Sinnvolles, was die Straffung des
    Ministeriums betrifft. Manches darin ist aber auch
    falsch, vor allen Dingen das grundlegende ökonomi-
    sierte Denken. Streitkräfte sind etwas anderes als ein
    Wirtschaftsbetrieb. Sie brauchen Vorsorge, Redundan-





    Rainer Arnold


    (A) (C)



    (D)(B)

    zen und Reserven. Sie haben vorhin die Sanitätssoldaten
    angesprochen. Sie brauchen keine Vorschläge, die nur
    Scheinlösungen sind. Wir bekommen nicht dadurch
    mehr Ärzte, dass wir den Sanitätsdienst der Streitkräfte-
    basis zuordnen. All diese Punkte sind im Vorschlag der
    Weise-Kommission nicht sehr gut geregelt.

    Herr Minister, unser Wunsch lautet: Sortieren Sie sehr
    sorgfältig, und teilen Sie der Truppe mit, dass das Kon-
    zept nicht vorsieht, alles zu verändern. Sie sollten der
    Truppe auch einmal sagen: Vieles, was ihr leistet, leistet
    ihr gut. Das gilt es zu bewahren und weiterzuentwickeln.


    (Beifall bei der SPD)


    Dann erst reden wir darüber, was verändert werden
    muss.

    Letzten Endes bleibt es dabei: Der Umbau der Bun-
    deswehr ist die eine Seite der Medaille. Die andere Seite
    ist die Finanzierung. Sie sind der Frage vorhin ausgewi-
    chen. Die Kanzlerin hat in Dresden auf die Frage von
    Journalisten gesagt: Es bleibt bei der finanziellen Vor-
    gabe. Das ist eindeutig. Sie, Herr Minister, haben im
    September dieses Jahres in Ihrer Hauspostille gesagt: Es
    gibt keine Armee nach Kassenlage. Im Mai dieses Jahres
    haben Sie sich selbst dafür gelobt, dass man bei den
    Streitkräften endlich nach der Kassenlage vorgeht.

    Wissen Sie, was das Schlimmste ist? Im Augenblick
    machen Sie Reformen ohne Kassenlage, freischwebend
    ohne Bezug zum aktuellen Haushalt, ohne Bezug auch
    zur mittelfristigen Finanzplanung. Den Soldaten der
    Streitkräfte und den Zivilbeschäftigten haben wir in den
    letzten acht Jahren bei Reformen schon sehr viel abver-
    langt. Vertrauen in weitere Reformschritte werden die
    Soldaten nur behalten, wenn sie sehen, dass die Reform
    materiell unterfüttert ist.

    Angesichts der mangelnden finanziellen Untermaue-
    rung der Reform empfinde ich es als hämisch, wenn
    nicht gar zynisch, wenn Frau Merkel vorgestern bei der
    Kommandeurstagung den Soldaten entgegenruft, sie
    wünsche ihnen viel Spaß bei der weiteren Veränderung.
    So darf man mit den Menschen bei der Bundeswehr
    nicht umgehen.


    (Beifall bei der SPD)


    Die größte Herausforderung bleibt aber die Attrakti-
    vität des Dienstes. Auch hier gilt: Wenn wir das ernst
    nehmen, dann reicht es nicht, wenn man es in Sonntags-
    reden erwähnt. Wir sind sehr dafür, dass das Parlament
    in Zukunft mit einem Unterausschuss die Attraktivitäts-
    steigerungen begleitet, die Regierung auch drängt.

    Herr Minister, die Menschen bei der Bundeswehr
    leisten verantwortungsvoll ihren ernsten, manchmal
    auch gefährlichen Dienst. Deshalb verdienen sie einen
    Dienstherrn, der nicht ständig über Wahrheit und Klar-
    heit redet, sondern danach handelt und jetzt sagt, was
    kommen wird. Sie verdienen allerdings auch mehr als
    wohlfeile Versprechungen. Es kann nicht sein, Herr
    Minister, dass ihnen im selben Atemzug das verspro-
    chene Weihnachtsgeld wieder gestrichen wird. Das ist
    Teil der Politik dieser Koalition. Dies zerstört Vertrauen
    bei den Menschen, die für uns alle diesen schweren
    Dienst leisten.

    (Beifall bei der SPD)


    Die Bundeswehr braucht einen Minister, der sich für
    ihre Belange einsetzt, sich um sie kümmert. Am Ende,
    Herr Minister, wird deutsche Sicherheitspolitik nur ge-
    lingen, wenn der zuständige Ressortchef auch streitbar
    für eine angemessene finanzielle Ausstattung eintritt und
    etwas erreicht. Herr Minister, am Ende wird die Reform
    nur gelingen, wenn sie finanziell unterlegt ist. Ihr Erfolg
    oder auch Misserfolg wird auch daran gemessen, was
    Sie diesbezüglich in den nächsten Jahren erreichen. Un-
    sere Unterstützung, Positives für die Bundeswehr zu be-
    wegen, werden Sie haben. Dort, wo dies nicht gelingt
    und wo es nicht seriös untermauert ist, werden wir es so
    kritisieren, wie es notwendig ist.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun die Kollegin Elke Hoff für die FDP-

Fraktion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    nen und Kollegen! Die Einschätzung, die Herr Kollege
    Arnold hier gerade in bester Oppositionsmanier vorge-
    tragen hat, kann ich überhaupt nicht teilen. Ganz im Ge-
    genteil, Herr Arnold, ich finde, dass der Minister genau
    das gemacht hat, was wir als Parlament von ihm erwar-
    ten können. Er hat uns gesagt, was angesichts der demo-
    grafischen Verhältnisse in Zukunft auf die Bundeswehr
    zukommt, was möglich ist und was nicht möglich ist. Er
    hat uns auch, wie es sich für einen verantwortungsvollen
    Minister gehört, dargelegt, was in diesem Zusammen-
    hang machbar ist.

    Ich darf Sie an dieser Stelle daran erinnern, dass die
    Väter und Mütter unserer Verfassung uns die Verantwor-
    tung übertragen haben. In Art. 87 a des Grundgesetzes
    steht eindeutig, dass für Umfang und Struktur der Bun-
    deswehr der Haushalt entscheidend ist. Das heißt, dass
    das Parlament darüber entscheidet. Ich finde, das ist ein
    Punkt, den man an dieser Stelle sehr deutlich zum Aus-
    druck bringen muss.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Sie haben eben für die Sozialdemokratische Partei re-
    klamiert, dass sich der Minister, was den Umfang an-
    geht, auf die Vorstellungen Ihrer Partei zubewegt. Ich
    darf daran erinnern, dass sowohl die CDU/CSU-Fraktion
    als auch meine Fraktion, die FDP, einen Umfang festle-
    gen möchten, der in Zukunft den Anforderungen an die
    Streitkräfte vor dem Hintergrund des demografisch
    Möglichen gerecht wird. Ich glaube, das ist ein Punkt,
    den wir heute viel zu wenig beleuchtet haben. Was nützt
    es, wenn wir mit Zahlen operieren, die wir nachher nicht
    unterlegen können?


    (Beifall des Abg. Dr. h. c. Jürgen Koppelin [FDP])






    Elke Hoff


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die Truppe hat Klarheit verdient, und in dieser Klar-
    heit müssen wir ihr sagen, dass sich Fähigkeiten zukünf-
    tig daran orientieren müssen, was machbar ist, aber auch
    daran, was sicherheitspolitisch verantwortbar ist. Auch
    diesbezüglich hat diese Bundesregierung ganz deutlich
    gesagt, wie sie sich die Zukunft der Bundeswehr vor-
    stellt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Reform steht
    aus verschiedenen Gründen an. Ich bin sehr froh, dass
    wir – durch eine sehr gute Debatte übrigens – davon
    weggekommen sind, Sicherheitspolitik nach Kassenlage
    zu machen. Das haben auch Sie gefordert. Dann müssen
    wir jetzt aber auch dazu stehen und dürfen es dem Minis-
    ter nicht vorwerfen, wenn er Einsparziele, die die Bun-
    desregierung uns als Vorschlag unterbreitet, letztendlich
    nicht erfüllt. Es ist und bleibt unsere Verantwortung, da-
    rüber zu entscheiden, in welcher Größenordnung die
    Streitkräfte ihre Aufgabe wahrnehmen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gilt jetzt der Finanzplan oder nicht?)


    Bei einer Reform sozusagen bei laufendem Motor – da
    sitzen wir alle in einem Boot, weil wir gemeinsam die
    Streitkräfte in die Auslandseinsätze geschickt haben –
    müssen wir besonders Rücksicht darauf nehmen, die An-
    sprüche zu erfüllen.

    Das, was heute insbesondere im Bereich der Fürsorge
    für unsere verwundeten Soldaten dargestellt wurde,
    wurde gemeinsam von der Bundesregierung und den
    Oppositionsfraktionen mit Ausnahme der Linken auf
    den Weg gebracht. Deswegen verdienen diese Bundesre-
    gierung und insbesondere der Minister unsere Unterstüt-
    zung.

    Es gibt eine saubere Definition der zukünftigen Auf-
    gaben der Bundeswehr. Es ist klar und deutlich, dass
    Krisenverhütung und Krisenprävention nach wie vor
    die vorrangige Aufgabe der Bundeswehr sind. Sie muss
    auch in die Lage versetzt werden, diese Aufgabe wahr-
    zunehmen. Natürlich gibt es Defizite, die zu beseitigen
    sind. Aber eine solche Geschwindigkeit, mit der Minis-
    ter zu Guttenberg gemeinsam mit uns in diesem Jahr an
    die Aufgaben herangegangen ist, habe ich in den letzten
    vier Jahren, als wir in der Opposition waren, nicht erlebt.
    Dabei war die damalige Lage ähnlich schwierig. Ich
    bitte daher darum, die Kirche im Dorf zu lassen. Ich
    glaube, dass wir Ende bzw. Mitte nächsten Jahres unse-
    ren Soldatinnen und Soldaten Klarheit darüber verschaf-
    fen können, wie es weitergeht. Das war eine Forderung.
    Diese werden wir erfüllen. Ich bin sehr froh, dass der
    Kollege von der SPD – mir hat sehr gut gefallen, was Sie
    heute vorgetragen haben – deutlich gemacht hat, dass
    auch die Sozialdemokraten bereit sind, die notwendige
    Verantwortung in diesem wichtigen Prozess zu überneh-
    men.

    Ich möchte an dieser Stelle im Namen meiner Frak-
    tion den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundes-
    ministeriums der Verteidigung, den Soldatinnen und Sol-
    daten sowie dem Minister sehr herzlich dafür danken,
    dass endlich begonnen wird, den Reformstau, der das Er-
    gebnis von vielen Jahrzehnten Sicherheits- und Verteidi-
    gungspolitik ist, zu beseitigen. Am Ende der Reise wer-
    den wir genauso wie heute stolz auf unsere Streitkräfte
    sein.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)