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ID1707408500

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    10. SPD-Fraktion.: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
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    Rede von Dr. Peter Gauweiler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren Kollegen! Ich rede hier über die Auswärtige Kul-
    tur- und Bildungspolitik, die zu Unrecht als Nebenthema
    der auswärtigen Politik abgehandelt wird. Wenn die
    Deutschen im Ausland gut dastehen wollen, dann nen-
    nen sie sich das Volk der Dichter und Denker. Kein
    Thema ist besser geeignet als dieses, um zu prüfen, ob
    wir diesem Ruf gerecht werden.

    Ich traue mich kaum, es zu sagen: Vielen Dank, Herr
    Liebich, für die freundlichen Worte. Ich kann sie an
    meine Kolleginnen und Kollegen von den auswärtigen
    Arbeitskreisen der Koalition und an die Haushaltspoliti-
    ker weitergeben. Sie gehören zu der Oppositionsfrak-
    tion, die die Regierung zuordnungsgemäß am schärfsten
    kritisiert. Als berufener Zeuge sagen Sie damit, dass wir
    aus den Haushaltsberatungen besser herauskommen, als
    wir hineingegangen sind. Das ist doch ein großer parla-
    mentarischer Erfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Klaus Brandner [SPD] – SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war vorher ein sehr schlechter Entwurf!)


    Dass es dabei auch Kontroversen gab, spricht doch eher
    dafür. Mein Kollege Harald Leibrecht, mein Stellvertre-
    ter als Unterausschussvorsitzender, ist heute leider nicht
    da. Ich bitte, ihm das auszurichten. Die Kollegin Frau
    Staatsministerin Cornelia Pieper ist aber anwesend. Sie
    können beiden den Orden für Tapferkeit vor dem
    Freunde verleihen; denn sie haben in den letzten Wochen
    in dieser Richtung wirklich sehr gut mitgehalten. Ich
    hoffe, dass ihnen das jetzt nicht schadet.


    (Beifall des Abg. Thomas Silberhorn [CDU/ CSU])


    Die vorgesehenen gravierenden Einschnitte waren
    nicht verhältnismäßig. Wären sie bei meinen Kollegen
    so durchgegangen, hätte die Auswärtige Kulturpolitik
    als Zukunfts- und Bildungsaufgabe an Bedeutung verlo-
    ren. Die CDU/CSU-Fraktion hat aus der Zeit der Großen
    Koalition in diesem Bereich eine gute Bilanz mitgenom-
    men; das will ich ausdrücklich sagen. Diese Arbeit setz-
    ten wir mit der FDP fort. Angesichts geringerer Mittel,
    die zur Verfügung stehen, war das nicht einfach, aber es





    Dr. Peter Gauweiler


    (A) (C)



    (D)(B)

    ist uns gelungen. Das ist ein Erfolg der ganzen Regie-
    rung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Insbesondere ist es gelungen, die Kürzungen beim
    Deutschen Akademischen Austauschdienst zu vermei-
    den. Es ist auch gelungen, die Mittel für das Auslands-
    schulwesen zu erhöhen. Dass wir zusätzlich 8 Millionen
    Euro für die Förderung der deutschen Sprache im Aus-
    land durch das Goethe-Institut bekommen haben, war
    ein ganz großer Schritt nach vorne.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich finde es auch richtig, dass die bei der Auslandskul-
    turarbeit der Kirchen zunächst vorgesehenen Kürzungen
    zurückgenommen worden sind. Wir wissen inzwischen
    lagerübergreifend, welche Bedeutung diese Arbeit hat.
    Ich freue mich, dass die beiden Kirchen mit ungekürzten
    Haushalten ihre Arbeit in diesem Bereich im nächsten
    Jahr fortsetzen können.

    Lassen Sie mich noch kurze Anmerkungen zu einigen
    weiteren Themen machen. Wir müssen der Förderung
    der deutschen Sprache besondere Beachtung schenken.
    Es hat überhaupt keinen Sinn, uns deklaratorisch an
    Unterschriftensammlungen, in denen die Aufnahme der
    deutschen Sprache ins Grundgesetz gefordert wird, zu
    beteiligen, wenn wir gleichzeitig die Mittel für die För-
    derung der deutschen Sprache im Ausland kürzen wür-
    den. Das wäre völlig unverantwortlich. Deswegen ist es
    richtig, dass das Gegenteil getan worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich bin auch froh, dass die Verbindungen des Goethe-
    Instituts mit dem Deutschen Akademischen Austausch-
    dienst wieder gestärkt worden sind. Es ist auch groß-
    artig, dass in der Zwischenzeit in Osteuropa, in der soge-
    nannten GUS, der Anteil der deutschsprechenden
    Menschen auf 38 Prozent gestiegen ist. Ich denke, dass
    wir unsere diesbezüglichen Anstrengungen eher aus-
    bauen sollten.

    Das Geld ist vorhanden. Es war ein Erfolg des Bun-
    destages und seines Kulturausschusses, dass der Etat des
    Staatsministers bei der Bundeskanzlerin erhöht worden
    ist. Heute ist in einem anderen Zusammenhang auf die
    Debatte hinsichtlich der vom Grundgesetz festgelegten
    Kompetenzverteilung zwischen Bund und Ländern in
    Sachen Kultur schon hingewiesen worden. In einem
    Punkt ist das Grundgesetz ganz eindeutig: Die Auswär-
    tige Kultur- und Bildungspolitik liegt in der ausschließli-
    chen Zuständigkeit des Bundes. Es kann doch nicht sein,
    dass in dem umstrittenen Bereich die Ansätze verdoppelt
    werden, während in dem Bereich, für den der Bund
    zweifelsohne zuständig ist, Kürzungen als selbstver-
    ständlich angesehen werden. Ich bin froh, dass dies ab-
    gewehrt worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Klaus Brandner [SPD])


    Ich möchte Sie auf eine Anregung des entsprechen-
    den Arbeitskreises meiner Fraktion hinweisen: Eine
    deutsche Schule im Ausland kann beispielsweise För-
    dermittel in Höhe von 8 000 bis 10 000 Euro erhalten.
    Für eine solche Schule wäre es eine Katastrophe, wenn
    sie aufgrund der plötzlich gekürzten Förderung ihre Sa-
    nitäranlagen nicht hätte reparieren können. Wir sehen es
    daher als Ziel einer zukunftsorientierten Haushaltspolitik
    der stärksten Wirtschaftsmacht Europas an, dass in die-
    sem wirtschaftlich ohnehin extrem schmalen Bereich
    – ich als erfahrener Polemiker muss mich zurückneh-
    men, Vergleiche anzustellen, wenn in anderen Zusam-
    menhängen über Milliardenbeträge gesprochen wird –
    Kürzungen ausgenommen bzw. die „Ultissima Ratio“
    sein sollten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN!)


    Ich möchte auch daran erinnern, dass die Leistung der
    Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik im Bereich der
    Krisenprävention nicht hoch genug eingeschätzt werden
    kann.

    Als ich 1968 in die Politik eingestiegen bin, hätte ich
    mir nicht gedacht, als alter Antikommunist einmal von
    einem Vertreter der Linkspartei gelobt zu werden.


    (Marieluise Beck [Bremen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Darüber sollten Sie einmal nachdenken, Dr. Gauweiler!)


    Im Jahr 1968 hätte ich mir auch nicht vorstellen können,
    mich im Jahre 2010 einmal darüber freuen zu können,
    dass bei der Tausendjahrfeier der Stadt Hanoi, die vor
    wenigen Tagen stattfand, Beethovens Ode an die Freude
    in deutscher Sprache aufgeführt werden würde.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU, der FDP und der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nun hat der Kollege Christoph Strässer das Wort für

die SPD-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Christoph Strässer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich fand das von Herrn Dr. Gauweiler zum Schluss Ge-
    sagte bemerkenswert. Ich kann nur sagen: Die Nachwir-
    kungen der 68er erreichen sogar Sie und Hanoi. Das ist
    doch eine gute Entwicklung, das ist doch wunderbar.


    (Heiterkeit und Beifall bei der SPD)


    Ich möchte gern zu zwei Dingen Stellung nehmen, die
    zum Teil schon eine Rolle gespielt haben. Ich meine das
    Thema Menschenrechte, das aus meiner Tätigkeit heraus
    bei mir im Vordergrund steht, und den Bereich, der lei-
    der Gottes nur am Rande, wenn überhaupt, mit zwei Be-
    merkungen eine Rolle gespielt hat, nämlich das Thema
    Afrika.

    Das kann natürlich zwei Gründe haben. Der eine
    Grund ist – ich hoffe nicht, dass das der Fall ist –, dass
    Afrika für die deutsche Bundesregierung, für den Deut-
    schen Bundestag keine Rolle spielt. Der Kollege Fischer





    Christoph Strässer


    (A) (C)



    (D)(B)

    ist gestern Abend zum Vorsitzenden der Deutschen
    Afrika-Stiftung gewählt worden. Noch einmal herzli-
    chen Glückwunsch dazu!


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich denke, dass wir uns darüber klar werden müssen,
    dass die Entwicklung auf unserem Nachbarkontinent den
    Frieden in Europa und den Frieden auf der ganzen Welt
    massiv beeinflussen wird. Deshalb hätte ich es mir ge-
    wünscht, etwas mehr darüber zu hören, was diese Bun-
    desregierung in den nächsten Wochen und Monaten
    plant. Wir haben ja Ende des Monats den EU-Afrika-
    Gipfel in Libyen.


    (Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister: Nächste Woche!)


    – Nächste Woche geht er los, am 27. November.

    Wir warten im Parlament und in den Fraktionen auf
    das schon im April zugesagte Afrika-Konzept, das uns
    vor der Sommerpause zur Verfügung stehen sollte.
    Nichts ist auf dem Tisch. Ich würde mir wünschen, Herr
    Außenminister, dass Sie uns einmal über das unterrich-
    ten, was Sie dort im Kontext der EU erreichen wollen.
    Es gibt eine Fortsetzung der EU-Strategie, die zum ers-
    ten Mal – das ist gut, und das ist richtig – Afrika als ei-
    nen Partner auf Augenhöhe angesehen hat. Es wäre si-
    cherlich angemessen, wenn wir in diesem Hohen Haus
    auch einmal über diese Themen diskutieren würden.
    Denn Afrika ist unser Nachbarkontinent, und er braucht
    eine Zukunft mit unserer Unterstützung auf Augenhöhe.
    In vielen Bereichen sind wir da aus meiner Sicht noch
    nicht auf dem Stand der Dinge.


    (Beifall bei der SPD)


    Eine weitere Bemerkung betrifft den zweiten Bereich,
    der natürlich auch etwas mit Afrika zu tun hat. Das ist
    die Frage: Wie arbeitet diese Bundesregierung eigentlich
    im Bereich der Menschenrechte? Frau Granold, Ihren
    Ausführungen bin ich sehr aufmerksam gefolgt, hatte al-
    lerdings den Eindruck, dass das mehr eine Regierungs-
    erklärung war als eine Stellungnahme aus dem Parla-
    ment heraus. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass
    Sie all das, was diese Bundesregierung macht – auch aus
    Ihrer Erfahrung aus den vergangenen Beratungen im
    Menschenrechtsausschuss –, so uneingeschränkt gut fin-
    den, wie Sie es hier dargestellt haben.

    Ich will Ihnen ein paar Beispiele nennen. Sie haben be-
    gonnen – da habe ich gedacht, jetzt wird es spannend –
    mit den Schwerpunkten der Menschenrechtspolitik: Kri-
    senprävention, Demokratieförderung, Institutionenauf-
    bau und all diesen wunderbaren Dingen, die wir gemein-
    sam im Ausschuss diskutieren und für die wir immer
    wieder einstehen. Aber was ist denn die Realität? Sie sa-
    gen: Die Bundeskanzlerin und der Außenminister fahren
    durch die Welt und erklären überall, wie wichtig es sei,
    die Menschenrechte einzuhalten. Auch das ist richtig;
    niemand wird dem widersprechen.

    Es ist für die Menschenrechtspolitik auch gut und
    richtig, dass die Bundesrepublik Deutschland – das ist
    jedenfalls meine Meinung – einen Sitz im Weltsicher-
    heitsrat hat. Aber jetzt kommt die Kehrseite der Me-
    daille. Ich möchte einmal fragen, ob dieser Erfolg, zu
    dem ich Sie übrigens beglückwünsche – ohne jeden
    Zweifel –, erzielt worden wäre, errungen worden wäre,
    wenn die Menschen, die uns dort in der Versammlung im
    ersten Wahlgang gewählt haben, gewusst hätten, was wir
    mit diesem Haushalt beschließen sollen, meine Damen
    und Herren. Denn eines ist doch klar: Die erste Amts-
    handlung der Bundesregierung und des Deutschen Bun-
    destags nach Mitgliedschaft im Weltsicherheitsrat ist
    Kürzung in allen Bereichen, die die Vereinten Nationen
    betreffen.


    (Edelgard Bulmahn [SPD]: Wohl wahr!)


    Ob das nun bei den denjenigen auf Zustimmung stößt,
    die uns da gewählt haben, wage ich sehr zu bezweifeln.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich hätte mir gewünscht, meine Damen und Herren,
    dass das in den parlamentarischen Beratungen passiert
    wäre, was wir in den vergangenen Jahren gerade im
    Menschenrechtsausschuss immer hinbekommen haben,
    nämlich zumindest an der einen oder anderen Stelle
    nachzubessern, an der einen oder anderen Stelle aufzu-
    satteln, auch in Zeiten, wo gekürzt werden muss.

    Aber das ist schon angekündigt worden: Bei der rela-
    tiv geringen prozentualen Absenkung des Haushalts ins-
    gesamt sind Absenkungen zwischen 30 Prozent und
    50 Prozent in Bereichen der wesentlichen menschen-
    rechtlichen Fragen das Gegenteil von glaubwürdiger
    Menschenrechtspolitik. Das beschädigt die Menschen-
    rechtspolitik und die Außenpolitik der Bundesrepublik
    Deutschland in der Sicht des Auslandes ganz massiv.
    Dass das mit Ihrer Zustimmung, ohne Widerstand in die-
    sem Parlament durchgeht, finde ich beschämend. Das
    muss ich einmal ganz deutlich sagen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will Ihnen auch zwei konkrete Beispiele nennen,
    in denen wir gerade in den letzten Jahren gemeinsam ge-
    arbeitet haben. Das eine ist das Beispiel humanitäres
    Minenräumen mit den Bereichen Konfliktprävention
    und Nachsorge von Konflikten. Ich will Ihnen sagen,
    dass wir in den letzten Jahren bei jedem Haushalt aufge-
    sattelt haben, mit Diskussionsergebnis und Votum des
    Menschenrechtsausschusses. In diesem Jahr wird in die-
    sen Bereichen gekürzt.

    Was heißt das denn? Frau Wieczorek-Zeul hat darauf
    hingewiesen: Wir haben Erfolge erzielt bei der Ächtung
    von Landminen, bei der Ächtung von Streumunition.
    Das kann doch aber, bitte schön, nicht bedeuten, dass wir
    uns jetzt um die Altlasten zumindest nicht mehr in dem
    Maße kümmern, wie wir das in den letzten Jahren getan
    haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)






    Christoph Strässer


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich glaube, auch hier machen wir einen Fehler in der
    humanitären Arbeit, der uns noch schwer zu schaffen
    machen wird.

    Ich will einmal ein Beispiel nennen, das mich jetzt
    ganz konkret betrifft. Daran kann ich das sehr deutlich
    machen. Ich werde auf Einladung des Ministers für wirt-
    schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anfang
    Dezember unter anderem nach Sambia fahren. Wir be-
    kommen Sicherheitshinweise aus dem Auswärtigen
    Amt. In diesen Sicherheitshinweisen steht, man solle
    bitte schön vorsichtig sein, im Grenzbereich zwischen
    Sambia und der Demokratischen Republik Kongo seien
    nicht gekennzeichnete Minenfelder. Diese Hinweise be-
    kommen wir als Abgeordnete, die dorthin fahren. Jetzt
    überlegen Sie sich einmal bitte, was mit den Kindern,
    mit den Menschen passiert, die keine Hinweise bekom-
    men, die in diesem Bereich arbeiten oder spielen und in
    diese Minenfelder rennen. Sie verlieren Gliedmaßen und
    werden für ihr Leben verstümmelt. Dennoch sagen wir,
    dass wir die Mittel für diesen Bereich kürzen. Ich finde
    das zynisch. Das kann der Bundestag eigentlich nicht zu-
    lassen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein letzter Punkt: Förderung von UN-Institutionen.
    Einige Beispiele sind schon genannt worden. Kollege
    Leutert von der Linkspartei und Kollege Haibach von
    der Union waren 2007 unter anderem im Gazastreifen.
    Im Jahre 2007 war die humanitäre Situation dort schon
    desaströs. Ich finde es ausgesprochen gut, dass Sie dort-
    hin gefahren sind, aber Sie müssten sich doch Gedanken
    darüber machen, was dort passiert, und zwar nicht nur
    bezogen auf den Zugang und ein Ende der Blockade,
    sondern auch konkret bezüglich der Kinder, die aufgrund
    der Kürzungen bei UNRWA nicht mehr zur Schule ge-
    hen können.

    Unverdächtige Menschenrechtsorganisationen, mit
    denen wir gesprochen haben, haben uns gesagt: Im Mo-
    ment habt ihr hier Hamas – das war 2007 –; wenn das so
    weitergeht mit der Rückführung der humanitären Hilfe,
    mit der Einschränkung des Zugangs und insbesondere
    mit der Benachteiligung von Kindern, haben wir hier in
    zehn Jahren nicht mehr Hamas, sondern al-Qaida.

    Meine Damen und Herren, wenn das die Konsequenz
    aus einer wirklich nicht stark den Haushalt belastenden
    Ausgabenpolitik ist, bin ich wieder bei Ruprecht Polenz,
    der zu Recht gesagt hat: Krisenprävention ist das beste
    Mittel zur Verhinderung von Terrorismus. Wenn dieser
    Haushaltsetat um ein Drittel gekürzt wird, dann kann ich
    nur darauf hinweisen, dass die Bekämpfung des Terro-
    rismus mit krisenpräventiven Mitteln nicht erfolgreich
    sein wird. Wir müssen hier umkehren, sonst müssen wir
    später mit militärischen Mitteln Schäden beseitigen; das
    wollen wir alle nicht. Deshalb ist dieser Haushalt in die-
    sem Punkt aus meiner Sicht absolut unzureichend.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)