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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
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    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Kol-

    legin Marieluise Beck das Wort.

    Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ-
    NEN):

    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!
    Kollege Polenz hat eben von einer Geißel der Mensch-
    heit gesprochen, dem totalitären Fundamentalismus. Es
    gibt eine zweite Geißel, mit der wir auch in diesen Tagen
    konfrontiert werden; das ist die der atomaren Bewaff-
    nung und der Proliferation. Wenn uns die Nachrichten
    vom neu aufbrechenden Konflikt zwischen Nordkorea
    und Südkorea so beunruhigen, dann auch deshalb, weil
    wir wissen, dass wir es bei Nordkorea mit einem diktato-
    rischen Regime zu tun haben, das die Atomwaffe zur
    Verfügung hat.

    Wenn wir etwas weiter schauen und an die Debatte
    von heute Morgen denken und die Debatte über die
    Energieversorgung wirklich ernst nehmen, dann müssen
    wir uns klarmachen, dass Energiepolitik nicht nur Innen-
    politik, sondern auch Außenpolitik ist und dass es sogar
    eine Steigerung der Geißel der atomaren Bewaffnung
    gibt. Dies hat mit der Energiepolitik zu tun. Denn wenn
    weltweit der Weg in den Ausbau atomarer Energie
    eingeschlagen werden würde, würde das zweifellos als
    nächste Etappe die Wiederaufbereitung bedeuten und
    damit – das ist noch eine Spirale höher – das Zur-Verfü-
    gung-Stehen von Plutonium, und das in einer Welt, in
    der wir es mit Failed States und diktatorischen Regimen
    zu tun haben, bei denen wir nicht wissen, ob sie über
    ihre destruktive Kraft nach außen hinaus sogar zur
    Selbstdestruktion bereit sind, sodass jeglicher Schutz für
    ein internationales Zusammenleben entfallen würde.

    Insofern sind die Atomenergie und – daran gekoppelt –
    die Plutoniumwirtschaft ein zentraler Punkt, wenn wir
    international und in Strategien denken, mit denen wir
    uns von den Geißeln der Menschheit befreien können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Dass im Fall von Nordkorea und Südkorea die USA,
    Russland und China – hoffentlich gemeinsam – agieren
    und die USA und Russland China dabei überzeugen
    – wir wissen, dass es den Haupteinfluss auf Nordkorea
    hat –, ist gut.

    Ich bin damit noch einmal beim Gipfel von Lissabon.
    Es ist in der Tat ein gutes Signal, wenn das Ende des
    Kalten Krieges ausgerufen wird, obwohl ich meine, wir
    sollten Präsident Gorbatschow gegenüber etwas fairer
    sein. Wir würden nicht hier in diesem Haus sitzen, wenn





    Marieluise Beck (Bremen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    es das Ende des Kalten Krieges nicht schon gegeben
    hätte, ein Ende, das viel mit der wunderbaren Politik von
    Präsident Gorbatschow zu tun gehabt hat. Nichtsdesto-
    trotz begrüßen wir uneingeschränkt jeden Schritt in der
    Kooperation mit Russland. Ich sage das als jemand, die
    sehr viel in Russland ist, die eine kritische Begleiterin
    dieses Landes ist, die sehr viele enge Verbindungen in
    dieses Land hat.

    Die Jubelschlagzeilen aus Lissabon bedürfen einer
    genaueren Betrachtung. Denn sowohl in den USA als
    auch in Russland ist nicht klar, ob es weiterhin eine in-
    nenpolitische Deckung für einen Entspannungskurs
    geben wird. Ich nenne die gruselige Tea-Party-Bewe-
    gung in den USA, die Obamas Spielräume einengt. Auch
    bei Russland wissen wir nicht, ob Medwedew Präsident
    bleiben wird und ob Ministerpräsident Putin seinen Ent-
    spannungskurs wirklich deckt.

    Wie sieht das Ost-West-Verhältnis derzeit aus? Tat-
    sächlich gibt es in Teilen der russischen Bevölkerung
    nach wie vor ein Gefühl der Bedrohung durch die
    NATO. Teile der Militärs und auch der Politik denken
    noch in Bedrohungskategorien. Es gibt den Begriff der
    Einkreisung durch die NATO, wobei manchmal nicht
    ganz klar ist, wo dieser Begriff instrumentalisiert und wo
    solch eine Einkreisung ernsthaft empfunden wird. Die
    Überwindung dieser Gräben kann man jedenfalls nur
    durch ständige Kommunikation und Transparenz schaf-
    fen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir als Deutschland müssen die kleinen Länder zwi-
    schen den ehemaligen Blöcken im Blick behalten, die
    leidvolle historische Erfahrungen gemacht haben, auch
    durch das niederträchtige Zusammenwirken von Hitler
    und Stalin. Wir müssen ihnen zugestehen, dass sie unter
    das Dach der NATO gestrebt sind. Hier gibt es einen ers-
    ten wichtigen Punkt in der Auseinandersetzung mit
    Russland: Wir müssen Russland unmissverständlich
    klarmachen, dass es ein souveränes Recht auf Entschei-
    dung gibt und dass die Kategorie des „nahen Auslands“,
    wie sie von Russland verwandt wird, zu diesem Recht
    von souveränen Staaten nicht passt.

    Ich füge hinzu: Es ist auch keine vertrauensbildende
    Maßnahme, dass die konsentierte OSZE-Mission nach
    wie vor nicht in Südossetien auftreten darf. Das ist nicht
    in Ordnung. Hier wäre ein erster Schritt, mit dem Russ-
    land zeigen kann und muss, wie ernst man es dort mit
    der Entspannungspolitik und der Politik der Gemeinsam-
    keiten meint.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Die NATO ist mehr als ein Militärbündnis. Sie ist eine
    Gemeinschaft demokratischer Staaten. Das führt zu
    schmerzhaften Prozessen im Westen. Wir haben politisch
    die Verantwortung, dass dieser schmerzhafte Blick ge-
    wagt wird. Ich nenne Verfehlungen innerhalb der NATO
    wie CIA-Geheimgefängnisse, Foltervorwürfe und den
    Schandfleck Guantánamo. Aber dieser kritische Blick auf
    die demokratischen Grundsätze des eigenen Militärs
    muss auch für den zukünftigen Partner Russland gelten.

    Präsident Kadyrow hat in unglaublicher Offenheit in
    einem Interview, das die taz vor zwei Tagen dankens-
    werterweise abgedruckt hat, ganz unmissverständlich
    gezeigt, womit wir es in Russland auch zu tun haben,
    nämlich mit einem Präsidenten, der, angesprochen auf
    die Überfälle in Tschetschenien, sagt:

    Mein Heimatdorf Zentoroi ist ein sehr sicherer Ort.
    Wer reingeht, kommt nicht mehr raus.

    Weiter:

    So war es auch beim Überfall auf das Parlament.
    Ein paar Dutzend sind übrig, die werden wir auch
    ausschalten. Das können wir gut.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist kein Partner
    für unsere Politik. Es muss sich noch unendlich viel be-
    wegen, damit wir auch im Bereich der Militärs tatsäch-
    lich eine Partnerschaft mit Russland haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt auch in Bezug auf die innere Verfasstheit des
    russischen Militärs viel zu tun. Das sieht man, wenn man
    sich mit den Müttern der Soldaten in Sankt Petersburg
    trifft. Diese haben sich zusammengetan, weil es eine
    große Zahl von Selbstmorden von jungen Menschen im
    russischen Militär als Folge der ritualisierten Gewalttä-
    tigkeit gibt. Das alles muss angegangen werden. Dies
    darf es beim Militär in demokratischen Staaten nicht ge-
    ben. Darauf muss die NATO achten. Ich sage noch ein-
    mal: Auch wenn die NATO und ihre Mitgliedsländer von
    dem Weg abweichen, haben wir die Verpflichtung, sie
    immer wieder zurückzuholen. Das muss eine unmissver-
    ständliche Basis sein: Willkür passt nicht zu demokrati-
    schen Staaten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Ich möchte zum Schluss noch ganz kurz auf das
    Thema Terrorismus eingehen. Hier gibt es tatsächlich
    eine schicksalhafte Verbindung zwischen Russland und
    dem Westen. Keiner von uns ist davon unberührt. Das ha-
    ben die Festnahmen gestern gezeigt. Wenn Belgier, Nie-
    derländer, Marokkaner, russische Staatsangehörige und
    tschetschenische Kämpfer zusammen festgenommen
    werden, wissen wir, dass wir in einem Boot sitzen.

    Es geht um den Kampf eines totalitären Denkens ge-
    gen die Grundwerte von Aufklärung und Humanität,
    Werte des Westens, die aber auch für Russland gelten.
    Wenn wir diesem totalitären Denken gemeinsam auf
    Grundlage der wundervollen Werte, die die Würde des
    Menschen bewahren, gemeinsam entgegenwirken, dann
    haben wir einen guten roten Faden für die nächsten
    Jahre.

    Schönen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und der FDP)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Karl-Georg

Wellmann für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl-Georg Wellmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir be-

    finden uns gegenwärtig in einer Phase großer internatio-
    naler Konferenzen: des G-20-Gipfeltreffens in Korea,
    des NATO-Gipfels in Lissabon und des OSZE-Gipfels in
    Astana, der in der nächsten Woche stattfindet. Bei all
    diesen Gipfeltreffen spielen die Amerikaner eine we-
    sentliche Rolle. Deshalb ist die enge Zusammenarbeit
    zwischen uns und den Amerikanern so wichtig. Sie ist
    für uns von existenziellem Interesse. Das hat mit unserer
    Sicherheit und mit der Tatsache zu tun, dass wir poten-
    ziellen Bedrohungen ausgesetzt sind, gegen die wir uns
    alleine nicht verteidigen könnten. Das hat aber auch viel
    mit gemeinsamen Werten und einer gemeinsamen Ge-
    schichte zu tun. Ich sage das ausdrücklich als jemand,
    der in Westberlin aufgewachsen ist und nicht vergessen
    wird, dass es die Amerikaner waren, die gewährleistet
    haben, dass wir in einer freien Welt leben und aufwach-
    sen konnten und nicht Teil von Ulbrichts oder Honeckers
    Spießerdiktatur wurden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die uns von den Nazis befreit haben!)


    Wir wissen, dass wir diese Freundschaft pflegen müs-
    sen. Europa ist nicht mehr der zentrale Bezugspunkt der
    Amerikaner. Das ist inzwischen eher der pazifische
    Raum, sind eher Indien und China. Wer die Wahlen in
    Amerika vor zwei Jahren erlebt hat, konnte geradezu
    körperlich spüren: Außenpolitik spielte überhaupt keine
    Rolle; alles drehte sich um Wirtschaft und Arbeitsplätze.
    Vor diesem Hintergrund war die Botschaft, die Präsident
    Obama nach dem NATO-Gipfel ausgesandt hat, eine
    gute Botschaft. Sie machte deutlich, dass er von einer
    engen Zusammenarbeit zwischen Europa und den USA
    ausgeht. Er sagte, dass die Partnerschaft mit den europäi-
    schen Verbündeten ein Eckpfeiler des amerikanischen
    Engagements ist.

    Durch den Sieg der Republikaner bei den Midterm
    Elections vor drei Wochen wurde die Rolle des amerika-
    nischen Parlaments gestärkt. Ob uns das Wahlergebnis
    gefällt oder nicht, es wird für Präsident Obama jeden-
    falls nicht einfacher. Wir, die wir hier sitzen, müssen ge-
    rade auf parlamentarischer Ebene den Austausch mit den
    Amerikanern suchen:


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Dann fangen Sie mal an!)


    weil viele neue Abgeordnete in den Kongress eingezo-
    gen sind, weil es unter den Wahlsiegern auch populisti-
    sche Tendenzen gibt und dies nicht zu isolationistischen
    Reflexen führen darf, weil die Ratifikation des START-
    Vertrages gefährdet ist und weil unser Standpunkt, dass
    der Iran-Konflikt nur mit friedlichen Mitteln gelöst wer-
    den kann, richtig bleibt.

    (Beifall der Abg. Michael Groschek [SPD], Stefan Liebich [DIE LINKE] und SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist unser aller Anstrengung wert, dass unser Stand-
    punkt im Hinblick auf die Bedeutung des Bündnisses
    auch dem neu gewählten Senator aus Illinois oder dem
    Congressman aus dem mittleren Westen vermittelt wird.

    Das transatlantische Bündnis hat uns Deutschen Si-
    cherheit, Stabilität und Wohlstand garantiert und wird
    dies auch zukünftig tun. Deshalb dürfen wir nicht nur
    seine Vorteile in Anspruch nehmen, sondern müssen
    auch Verantwortung übernehmen; Ruprecht Polenz hat
    darauf hingewiesen. Das gilt auch mit Blick auf Afgha-
    nistan. Die aktuelle Sicherheitslage in unserem Land
    zeigt, wie wichtig es ist, den Terrorismus, wo es möglich
    ist, an seinem Ursprung und nicht bei uns zu Hause zu
    bekämpfen.

    Das gilt auch für unsere Verantwortung im Rahmen
    internationaler Missionen, etwa der Operation Atalanta
    am Horn von Afrika. Dieser Mission haben auch die
    Grünen zugestimmt. Deshalb finde ich die Diskussionen
    über Handelskriege, die hier angeblich geführt werden,
    völlig absurd. Der Kollege Trittin regt sich immer beson-
    ders schön künstlich auf und behauptet, irgendjemand
    sei darauf aus, Kriege zur Durchsetzung von Handelsin-
    teressen zu führen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! Das wurde doch offen so gesagt! – Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Ist es nicht so?)


    – Herr Ströbele, mit dieser Behauptung hat der Kollege
    Trittin schon dem Ansehen des früheren Bundespräsi-
    denten schweren Schaden zugefügt.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Wie bitte? Wer dem Ansehen des Bundespräsidenten schweren Schaden zugefügt hat, dazu sollten Sie sich lieber nicht äußern!)


    Unsere Aktion am Horn von Afrika ist keine sozialpoliti-
    sche Aktion, sondern wir schützen unsere Handelsrou-
    ten. Was denn sonst?


    (Beifall des Abg. Philipp Mißfelder [CDU/ CSU])


    Darf ich daran erinnern, dass unser Wohlstand und vor
    allem 9 Millionen Arbeitsplätze in der Exportwirtschaft
    von unserem Außenhandel abhängen?


    (Hans-Christian Ströbele [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na also! Es geht doch um Arbeitsplätze! – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Genau das meinten wir ja! Es geht um Arbeitsplätze und wirtschaftliche Interessen!)


    Als Gewerkschaft würde ich gegen den Unsinn, den
    Trittin da erzählt hat, mobil machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Karl-Georg Wellmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich habe mir heute früh einmal etwas angetan und re-
    cherchiert, wie die Linkspartei zum westlichen Bündnis
    steht, Herr Gehrcke.


    (Dr. Bijan Djir-Sarai [FDP]: Da findet man nichts!)


    Da liest man: Linkspartei will die Auflösung der NATO.
    – Ein Mitglied Ihres Bundesvorstands fordert – wörtlich –
    die Auflösung des Kriegsbündnisses NATO. Es meint,
    sie sei ein kriegerisches Bündnis und für den Terror ver-
    antwortlich.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Mitverantwortlich!)


    Jeder weiß – Sie bestätigen das –: Würde die NATO auf-
    gelöst, wäre das das Ende der nordatlantischen Partner-
    schaft; denn die NATO ist das Herzstück dieser Partner-
    schaft.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Dass Sie von „Herz“ reden, ist schon merkwürdig!)


    Erst vor 14 Tagen hat die Vorsitzende der Linkspartei,
    Frau Lötzsch, hier an dieser Stelle eine Rede gehalten, in
    der sie diesen ganzen lebensgefährlichen Unsinn wieder-
    holt hat. Das Gegenteil ist richtig: Die NATO ist das er-
    folgreichste Bündnis der Geschichte. Das hat Obama
    letzte Woche in der New York Times geschrieben, und er
    hat recht.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die UNO ist ja wohl ein bisschen erfolgreicher als die NATO!)


    Im Internet wird man zu den Positionen der Linken
    richtig fündig. Einer der DDR-Mullahs war lange Ehren-
    vorsitzender Ihrer Partei und ist heute Vorsitzender Ihres
    Ältestenrats, Herr Modrow. Im Internet finden Sie wun-
    derbare Zitate von ihm. Er spricht von den Kriegsplänen
    des NATO-Staates Bundesrepublik damals gegen seine
    friedliebende DDR. Wohlgemerkt, das hat er nicht nur
    damals behauptet – damals sowieso –, sondern er hat es
    heute wiederholt. Ihr Ehrenvorsitzender der Linkspartei
    war es, der unser Engagement in Jugoslawien, das, mit
    Verlaub, von einem Grünen-Außenminister verantwortet
    wurde, mit dem Einmarsch Hitlers in die Tschechoslo-
    wakei gleichgesetzt hat. Dieses Gerede werden wir nicht
    vergessen. Das verspreche ich Ihnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich kann mich noch gut an die Begeisterung der DKP-
    ler erinnern, die jetzt bei Ihnen, Herr Gehrcke, in der
    Fraktion sitzen, als die Sowjetunion in Afghanistan ein-
    marschiert ist. Ich kann mich auch noch gut an die
    Spruchtafeln erinnern, die damals in der DDR auftauch-
    ten:


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Deswegen müssen Sie den Mist nicht noch einmal wiederholen!)


    Waffenbrüderschaft, Klassenbrüderschaft. – Das haben
    wir gelesen. Solange Sie diesen politischen Giftmüll im
    Keller haben, fehlt Ihnen jede Regierungsfähigkeit,
    meine Damen und Herren von den Linken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Stefan Liebich [DIE LINKE]: Das entscheiden Sie doch nicht! Das entscheiden die Wähler!)