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ID1707402800

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    Vokabeln: 9
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    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/74 zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt (Drucksachen 17/3504, 17/3523) . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt 8050 A 8050 A 8050 B 8050 C 8055 C 8089 B 8090 B 8091 A 8092 A 8092 B 8092 C 8094 D Deutscher B Stenografisc 74. Sit Berlin, Mittwoch, den I n h a Glückwünsche zum Geburtstag des Vizepräsi- denten Dr. Hermann Otto Solms . . . . . . . . . Wahl des Abgeordneten Siegmund Ehrmann als stellvertretendes Mitglied im Stiftungsrat der Kulturstiftung des Bundes . . . . . . . . . . Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Absetzung der Tagesordnungspunkte VI b und c . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt I (Fortsetzung): a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- 8049 A 8049 B 8049 B 8049 D 8049 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . 8063 A 8066 D undestag her Bericht zung 24. November 2010 l t : Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8072 C 8076 C 8077 C 8080 C 8080 D 8081 A 8083 B 8086 D 8088 B (Drucksachen 17/3505, 17/3523) . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . . . 8092 C 8092 D 8097 A II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Malczak (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Viola von Cramon-Taubadel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . 10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung (Drucksachen 17/3513, 17/3523) . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . 8098 C 8100 D 8102 C 8104 A 8106 B 8106 D 8107 A 8107 C 8108 C 8109 D 8111 B 8112 C 8114 A 8115 C 8116 D 8118 C 8120 B 8121 C 8122 D 8123 A 8123 C 8124 B 8124 D 8125 A 8126 C 8128 B 8130 D 8132 D 8133 D 8135 C 8136 B 8136 C 8137 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Robert Hochbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen des Euro- parats vom 16. Mai 2005 zur Verhütung des Terrorismus (Drucksache 17/3801) . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, Katja Dörner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kulturelle Bildung von Bundesseite nachhaltig för- dern – Auflegung eines Förderpro- gramms „Jugendkultur Jetzt“ (Drucksache 17/3066) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Hans-Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Atommüllexport nach Russland (Drucksache 17/3854) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Wirtschaftsplans des ERP-Sonderver- mögens für das Jahr 2011 (ERP-Wirt- schaftsplangesetz 2011) (Drucksachen 17/3119, 17/3835) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und Hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Marieluise Beck (Bremen), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einigkeit über die Definition des Tatbestandes des Aggressionsverbrechens im IStGH- Statut erzielen (Drucksachen 17/1767, 17/3889) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung zu dem An- 8137 B 8139 C 8140 C 8141 D 8142 D 8144 D 8144 D 8145 A 8145 A 8145 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 III trag der Abgeordneten Ute Koczy, Thilo Hoppe, Uwe Kekeritz, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Pakistan nach der Flut lang- fristig unterstützen und Schulden um- wandeln (Drucksachen 17/3206, 17/3779) . . . . . . . d)–j) Beschlussempfehlungen des Petitionsaus- schusses: Sammelübersichten 164, 165, 166, 167, 168, 169 und 170 zu Petitionen (Drucksachen 17/3664, 17/3665, 17/3666, 17/3667, 17/3668, 17/3669, 17/3670) . . . . 11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Drucksachen 17/3519, 17/3523) . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Leibrecht (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 8145 C 8145 D 8146 C 8146 D 8148 C 8149 C 8151 A 8152 C 8153 B 8154 B 8156 A 8157 C 8157 C 8157 D 8158 A 8159 C 8160 B 8160 D 8161 B 8162 B 8163 A 8164 C 8164 D 8165 A 8165 C 8167 C Tagesordnungspunkt II: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der EU-geführten Operation Atalanta zur Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias auf Grundlage des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen von 1982 und der Resolutionen 1814 (2008) vom 15. Mai 2008, 1816 (2008) vom 2. Juni 2008, 1838 (2008) vom 7. Okto- ber 2008, 1846 (2008) vom 2. Dezember 2008, 1897 (2009) vom 30. November 2009 und nachfolgender Resolutionen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in Verbindung mit der Gemeinsamen Aktion 2008/851/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. November 2008, dem Beschluss 2009/907/GASP des Rates der Europäischen Union vom 8. Dezember 2009, dem Beschluss 2010/437/GASP des Rates der Europäischen Union vom 30. Juli 2010 und dem erwarteten Beschluss des Rates der Europäischen Union vom 13. De- zember 2010 (Drucksache 17/3691) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt III: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der EU-geführten Opera- tion „ALTHEA“ zur weiteren Stabilisie- rung des Friedensprozesses in Bosnien und Herzegowina im Rahmen der Implementie- rung der Annexe 1-A und 2 der Dayton- Friedensvereinbarung sowie an dem NATO-Hauptquartier Sarajevo und seinen Aufgaben, auf Grundlage der Resolution des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen 1575 (2004) und Folgeresolutionen (Drucksache 17/3692) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8169 B 8169 C 8170 D 8171 A 8171 D 8173 B 8174 C 8175 B 8175 C 8176 A 8177 A 8178 A IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dietmar Nietan (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung des Einsatzes bewaffneter deutscher Streit- kräfte bei der Unterstützung der gemeinsa- men Reaktion auf terroristische Angriffe gegen die USA auf Grundlage des Arti- kels 51 der Satzung der Vereinten Nationen und des Artikels 5 des Nordatlantikver- trags sowie der Resolutionen 1368 (2001) und 1373 (2001) des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (Drucksache 17/3690) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Werner Hoyer, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Groschek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Kossendey, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 8178 B 8179 B 8180 D 8181 D 8182 C 8183 A 8183 C 8184 C 8185 C 8185 D 8187 A 8188 C 8189 D 8190 D 8191 D 8192 C 8193 A 8193 D 8195 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8049 (A) (C) (D)(B) 74. Sit Berlin, Mittwoch, den Beginn: 9
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 74. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 8195 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 24.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 24.11.2010 Bögel, Claudia FDP 24.11.2010 Bülow, Marco SPD 24.11.2010 Dyckmans, Mechthild FDP 24.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 24.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 24.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 24.11.2010 Nord, Thomas DIE LINKE 24.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 24.11.2010 Röspel, René SPD 24.11.2010 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.11.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Klöckner, Julia CDU/CSU 24.11.2010 Kramme, Anette SPD 24.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 24.11.2010 Schnurr, Christoph FDP 24.11.2010 Schreiner, Ottmar SPD 24.11.2010 74. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 24. November 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Lieber Kollege Kauder, es kann auch schon einmal

    staatsbürgerliche Verantwortung und politische Pflicht
    sein, Nein zu sagen, und zwar im Interesse der großen
    Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger. Denn für diese
    Leute wird nach dem „Herbst der Entscheidungen“ alles
    schlechter und nicht besser. Da ist es politische Pflicht,
    Nein zu sagen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Das von Ihnen angeschlagene Pathos – es erinnert ein
    wenig an einen Flügel der amerikanischen Republikaner –
    hilft da nicht weiter. Sie wollen doch nicht ernsthaft alle,
    die Ihre Politik kritisieren, als Zukunftsverweigerer de-
    nunzieren. Das spricht vielleicht das Gemüt der CDU an,
    ist aber im Kern antidemokratisch, meine Damen und
    Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der SPD)

    Von Redlichkeit sollte man nicht sprechen, wenn die

    eigene Aussage mit den Fakten nicht übereinstimmt.
    Das, was wir bei dem Beispiel der Finanztransaktion-
    steuer von dieser Koalition ein halbes Jahr lang an
    Theater – zwischen FDP und CDU/CSU und innerhalb
    der Parteien – erlebt haben, war nicht mehr zu toppen.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Richtig!)

    Das war der Grund, Herr Schäuble, warum Ihre Regie-
    rung auf europäischer Ebene nicht handlungsfähig war,
    als es um entscheidende Fragen der Finanzmarktregulie-
    rung ging.


    (Beifall bei der SPD)

    Wenn sich dann die Frau Bundeskanzlerin hier auch

    mit einem gewissen Pathos hinstellt und den Primat der
    Politik gegenüber Wirtschaft und Finanzindustrie unter-
    streicht, dann ist das doch – um den Begriff der Redlich-
    keit aufzugreifen – auch unredlich, weil diese Koalition,
    jedenfalls Teile davon, genau für das Gegenteil steht, die
    FDP sich weitgehend verweigert hat und Sie, Herr
    Schäuble, sich offensichtlich auch gegen Ihren eigenen
    Willen für die Finanztransaktionsteuer aussprechen
    mussten. Sie haben ja beim Wirtschaftsrat der CDU ge-
    sagt, dass das nicht Ihrer eigenen Überzeugung entspre-
    chen würde. So wurden sie jedenfalls zitiert.

    Was ist das für eine Politik, wenn sich die Regie-
    rungskoalition des größten Landes in Europa in zentra-
    len Fragen, die darüber entscheiden, wie die nächste
    Krise, wenn sie denn kommt, zu bewältigen ist – sie soll
    ja durch Prävention verhindert werden –, so aufstellt,
    wie Sie sich das erlaubt haben? Das geht doch überhaupt
    nicht, liebe Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der SPD)

    Deswegen ist mein Eindruck, dass wir es eher mit
    dem Herbst der Legendenbildungen zu tun haben. In der
    heutigen Rede von Frau Merkel – die ja auch ein wenig
    wirkte, als spräche sie vor dem Kongress der Jungen
    Union – war viel an Legendenbildung zu finden. Für die
    Betrachter war, glaube ich, schon interessant, dass Frau
    Merkel hier mit den billigsten Witzchen die größte Zu-
    stimmung der Koalition erringen konnte, weil dies of-
    fenbar das verbindende Band ist, weil in der Substanz
    sonst nichts da ist.

    Im Übrigen, Frau Bundeskanzlerin, in keiner Ihrer
    bisherigen Reden im Plenum des Deutschen Bundestags
    haben Sie so oft Reden und Handeln verwechselt – in
    keiner Ihrer bisherigen Reden in Ihrer fünfjährigen Re-
    gierungszeit.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie waren und sind sehr geschickt als Fassadenmale-
    rin, wie es ein Journalist vor kurzem bezeichnet hat, die
    die schwarz-gelbe Fassade schön anstreicht. Darunter
    sieht es noch so fürchterlich aus wie vor der Sommer-
    pause. Da hat sich nichts geändert. Der Koalitionsaus-
    schuss in der letzten Woche war noch einmal ein Beleg
    dafür, dass sich bei Ihnen in der Substanz nichts verän-
    dert hat. Beispiele gibt es genug, sie sind auch schon er-
    wähnt worden.

    Sie reden von der notwendigen Entlastung der
    Kommunen und machen das Gegenteil: Streichung bei
    der Städtebauförderung, bei energetischer Gebäudesa-
    nierung, Schwächung der Gewerbesteuer schon zu Jah-
    resanfang, Unklarheit über die Zukunft der Gewerbe-
    steuer.

    Die Kommunen brauchen aber jetzt Hilfe, und zwar
    schon im Haushalt 2011.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Vielen Kommunen brennt der Pelz, und Sie erlauben
    sich Auseinandersetzungen. Die FDP will doch nach wie
    vor etwas anderes bei der Gewerbesteuer, und die CDU/
    CSU ist zerrissen. Herr Schäuble macht keinen Hehl da-
    raus, dass er sowieso immer gegen die Gewerbesteuer
    war, sich jetzt allerdings der Regierungsräson oder den
    Versprechungen an die kommunalen Spitzenverbände
    folgend anders verhält. Was ist das für eine Aufstellung
    gegenüber den Kommunen, den Städten und Gemein-
    den, in denen über die Lebensqualität der Menschen in
    unserem Lande entschieden wird?


    (Beifall bei der SPD)


    Zu dem Einwand von Frau Merkel, zu bedenken, was
    in den Jahren 2003 und 2004 gewesen ist, kann ich als
    Verhandlungsführer der SPD im Vermittlungsausschuss
    Ihnen sagen, was da war. Einige von Ihnen in der Union
    sind damals mit dem Ziel in die Verhandlungen gegan-
    gen, die Gewerbesteuer ganz abzuschaffen. Das ist die
    Wahrheit über die Situation damals.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)






    Joachim Poß


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das nächste Beispiel: Investitionen. Die Frau Bun-
    deskanzlerin hat behauptet, die Investitionen würden ge-
    steigert. Ja, aber die Investitionen im hier zu verabschie-
    denden Haushalt sind um 1 Milliarde Euro geringer als
    zum Zeitpunkt der Aufstellung dieses Haushaltes. Wer
    schreibt Ihnen denn so etwas in die Reden hinein? Nicht
    einmal Faktensicherheit ist bei der Bundeskanzlerin und
    dieser Regierung gegeben.


    (Beifall bei der SPD)


    Billige Polemik zum wiederholten Male – auch das ist
    wieder ein Beispiel für Legendenbildung – hinsichtlich
    der Veränderungen 2005 beim europäischen Stabilitäts-
    und Wachstumspakt! Ich empfehle Ihnen die Lektüre der
    wissenschaftlichen Äußerungen, die es dazu gibt. Ich
    kann Ihnen sogar einen Buchtipp mit Seitenangabe ge-
    ben; diesen habe ich gestern Abend auch schon dem
    Kollegen Barthle bei einer Diskussionsveranstaltung ge-
    geben.

    Ohne die damals vorgenommenen Veränderungen
    beim Stabilitäts- und Wachstumspakt hätten wir in der
    Großen Koalition nicht gemeinsam, Frau Merkel, die
    Konjunkturpakete zur Abwehr der Krise schnüren kön-
    nen, wären wir nicht so erfolgreich gewesen. Das ist die
    Wahrheit.


    (Beifall bei der SPD)


    Im Zuge der damaligen Veränderungen haben wir einen
    sogenannten präventiven Arm einbauen können. Das
    heißt, es gab damit in Europa genau den Mechanismus,
    auf den wir uns hier bei der Schuldenbremse gemeinsam
    verständigt haben. Was gibt es denn daran zu kritisieren?
    Nichts gibt es daran zu kritisieren!

    Ihre Kritik ist nichts anderes als billige parteipoliti-
    sche Argumentation, weil man sich in der Sachpolitik
    nicht vorwärts bewegen kann. Das ist der wahre Grund.


    (Beifall bei der SPD)


    Der sogenannte Herbst der Entscheidungen ist nun
    schon fast vorüber. Da ist die Frage erlaubt: Haben wir tat-
    sächlich eine neue Frau Merkel erlebt? Die Frage lautet ja
    nicht, ob wir eine forschere Kanzlerin erleben – heute
    Morgen haben wir eine forschere Kanzlerin erlebt –; die
    Frage lautet vielmehr, ob wir eine bessere Kanzlerin als
    im ersten Dreivierteljahr der schwarz-gelben Regie-
    rungskoalition erleben.

    Wir haben nach der Bundestagswahl eine Kanzlerin
    erlebt, die sich mit erkennbarem Desinteresse durch die
    Koalitionsverhandlungen gequält hat.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Schmarrn!)


    Dementsprechend sieht der Koalitionsvertrag von
    Schwarz-Gelb auch aus. In ihm wird kaum eine Frage,
    kaum ein Konflikt gelöst. Das sieht man auch am Ergeb-
    nis des Koalitionsausschusses von letzter Woche. Frau
    Merkel hatte sich schon zu Beginn in eine strategische
    Falle begeben. Am Anfang stand die Lüge des Wahl-
    kampfs: Nettoentlastung. Diese Lüge lastet heute noch
    auf Ihnen, und zwar zu Recht, meine Damen und Herren.

    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Bis in den Mai hinein war Frau Merkel weder für ir-
    gendetwas, noch war sie gegen irgendetwas. Sie brachte
    stattdessen immer ganz schicke Formulierungen; Bei-
    spiele dafür gibt es genug. Sie war genau betrachtet ei-
    gentlich bis in den Sommer hinein als Regierungschefin
    gar nicht vorhanden. Das heißt, sie hat ihre Funktion als
    Regierungschefin faktisch nicht ausgeübt. In der Tat, ein
    verlorenes Jahr für Deutschland, aber noch mehr: Das
    größte europäische Land fast ein Jahr ohne wirkliche
    Führung! Was sind das für Zustände, meine Damen und
    Herren?


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist Fakt. Auch das war ein Grund für das Wahldesas-
    ter von CDU und FDP in NRW.

    Höchstgefährlich war dieses Verhalten im Frühjahr
    im Fall der Griechenland- und Euro-Krise. Hier hätte
    Europa eine starke und geradlinige Bundeskanzlerin ge-
    braucht, um die immer dramatischer werdenden Ereig-
    nisse zu kanalisieren und die Dinge mit zu ordnen. Aber
    über Wochen wurde im Kanzleramt geschwankt, ge-
    schwiegen und blockiert. Hinter den Kulissen tobte der
    Kampf mit dem Bundesfinanzministerium, weil Herr
    Schäuble im Gegensatz zu Frau Merkel erkannt hatte,
    dass Griechenland zügig zu helfen war, weil ansonsten
    alles noch schlimmer würde.

    Wir kennen den weiteren Verlauf: Es gab Äußerungen
    in der Bild-Zeitung, dass man Griechenland aus der EU
    rausschmeißen sollte; eine Einladung an die Spekulan-
    ten, wie alle Sachkundigen wissen.

    Als die Dinge dann Anfang Mai in Brüssel Spitz auf
    Knopf standen, war Frau Merkel unvorbereitet und ohne
    Plan. Ihr Auftritt in Brüssel war peinlich und hat
    Deutschlands Ansehen in Europa und der Welt nachhal-
    tig geschädigt. Das sind die Wahrheiten, über die zu re-
    den ist.


    (Beifall bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: Wo leben Sie eigentlich?)


    Da hilft es auch nicht, dass Sie und Ihre Hilfstruppen
    seitdem mit großem Einsatz versuchen, Ihr Versagen
    – das Versagen der Bundeskanzlerin und der Bundes-
    regierung – in einer entscheidenden Phase für Europa zu
    einer wohlüberlegten und zielführenden Strategie umzu-
    deuten. Es ist eine Legende, wenn Ihre Meinungsmacher
    behaupten, es sei vor allem die deutsche Kanzlerin, die
    seit Jahresbeginn beständig für Stabilität in der Euro-
    Zone kämpfe.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Genau so ist es!)


    Es ist fraglich, ob Ihr Kurs, die Stabilität des Euros
    und der Euro-Zone nahezu ausschließlich über stärkere
    und automatisierte Sanktionen sichern zu wollen, in die-
    ser Form richtig ist. Die größer werdenden ökonomi-
    schen Unterschiede und Ungleichgewichte in Europa
    werden von Ihnen nur am Rande behandelt. Kolleginnen
    und Kollegen, wir müssen endlich zu einer stärkeren
    wirtschaftspolitischen Koordinierung in Europa kom-





    Joachim Poß


    (A) (C)



    (D)(B)

    men. Hierzu erwarten wir und vor allem die Partner in
    Europa endlich weiterführende Vorschläge der deut-
    schen Kanzlerin; diese kommen aber nicht. Wir brau-
    chen diese Vorschläge aber dringend, um die Euro-Krise
    – Irland ist ein aktuelles Beispiel – auf Dauer in den
    Griff zu bekommen.

    Frau Merkel als Kanzlerin der Euro-Stabilität zu ins-
    zenieren, das ist ein Versuch der Geschichtsklitterung
    und Legendenbildung. In Wahrheit haben Sie, Frau
    Merkel, mit Ihrer speziellen Art, die Dinge zu behan-
    deln, mit dem Feuer gespielt. Jetzt geht es im gleichen
    Stil weiter. Meine Damen und Herren, das ist immer
    noch die Frau Merkel, wie wir sie kennen; sie hat sich
    nicht geändert; sie hat nur ihren Stil ein wenig verändert.

    Ein Wort zu Irland. Ich habe Zitate von Herrn
    Westerwelle und anderen dabei, die Irland wegen seines
    wirtschaftspolitischen Weges und des Steuerdumpings
    als ein leuchtendes Beispiel für gelungene Wirtschafts-
    und Finanzpolitik gelobt haben. Ich sage ohne Genug-
    tuung: Der keltische Tiger ist sehr schnell zum bedürfti-
    gen Kätzchen mutiert, und zwar wegen der falschen
    Ideologie, zum Beispiel in Steuerfragen. Insofern bin ich
    froh, dass die FDP bis zum letzten Jahr hier in Deutsch-
    land nicht mitregieren konnte; sonst wären wir vielleicht
    dort, wo Irland heute ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Jetzt noch ein Wort zum Inland und zur Innenpolitik.
    Da gab es in der Tat Entscheidungen. Aber allein des-
    halb, weil endlich etwas entschieden wird, wird die
    Situation für die große Mehrheit der Bürgerinnen und
    Bürger noch nicht besser; es kommt darauf an, was ent-
    schieden und wie gehandelt wird. Das merken die Men-
    schen in Deutschland. Auch die sogenannte Mitte will
    zum Beispiel eine sozialverträgliche Konsolidierung.
    Auch wir Sozialdemokraten stehen für eine Konsolidie-
    rung; wir haben dazu konkrete Konsolidierungsvor-
    schläge gemacht. Aber wenn es in unserer Gesellschaft
    nicht sozialverträglich zugeht, dann drohen auf Dauer
    gesellschaftliche Unruhe und Spaltung. Das ist Ihre Poli-
    tik dieses Herbstes; sie muss gestoppt werden.


    (Anhaltender Beifall bei der SPD)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Hans-Peter Friedrich hat jetzt das Wort für die CDU/

CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Hans-Peter Friedrich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten

    Damen und Herren! Auch diese Haushaltswoche steht
    unter dem Eindruck der Folgen und Nachwirkungen
    der Finanzkrise. Wir schauen nach Griechenland, wo
    die Menschen in allen Bereichen – im privaten und im
    öffentlichen Sektor – Einschnitte hinnehmen müssen.
    Wir schauen nach Portugal und Spanien, wo Sparpro-
    gramme – auch von den europäischen Partnern verordnet –
    umgesetzt werden müssen. Wir schauen nach Irland, wo
    zum Teil verzweifelte junge Leute nach ihrer Perspek-
    tive in ihrem Heimatland fragen.
    Sosehr uns das erschreckt und sosehr wir gemeinsam
    an einer Verbesserung der Situation in ganz Europa ar-
    beiten, haben wir doch Grund, froh darüber zu sein, dass
    Deutschland besser aus dieser Krise gekommen ist und
    wir den Menschen dramatische Einschnitte ersparen
    können. 41 Millionen Erwerbstätige, das ist Beschäfti-
    gungsrekord in diesem Land und ein Hinweis darauf,
    dass dieses Land und die Wirtschaft in Deutschland
    wettbewerbsfähig sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nur, wenn man wettbewerbsfähig bleiben will, muss
    man etwas dafür tun. In der Politik, also im staatlichen
    Bereich, und in der Wirtschaft muss man modernisieren,
    verbessern, reformieren, flexibler werden und neue Im-
    pulse geben. Genau darüber reden wir in diesem Haus.
    Vonseiten der Opposition kommt aber nichts dazu, kein
    konstruktiver Vorschlag. Sie sind die destruktivste Op-
    position seit Jahrzehnten in diesem Haus.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deutschland ist auch deswegen spitze, weil die Lin-
    ken, die Roten und die Grünen in Deutschland nicht re-
    gieren.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Genau!)


    2002 ging Spott durch Europa. Deutschland, so hieß es,
    ist der kranke Mann Europas. Zur Hochzeit Ihrer Regie-
    rung hatten wir 5 Millionen Arbeitslose.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Aber Sie wissen auch, warum!)


    Zur Hochzeit Ihrer Regierung gab es ein Aufweichen des
    Stabilitätspaktes. Herr Poß, zu dem, was Sie hier erzäh-
    len: Damals, vor sechs Jahren, war von Konjunkturpake-
    ten noch nicht die Rede.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich finde das eigentlich super: Das ist doch die Merkel-Rede noch einmal!)


    Wahr ist, dass Sie damals nicht die politische Kraft hat-
    ten, Einsparungen vorzunehmen und die richtige Politik
    zu machen. Das war der Grund, warum Sie den Stabili-
    tätspakt aufgeweicht haben.


    (Joachim Poß [SPD]: Der Bundesrat, der alles blockiert hat!)


    Sozialisten neigen dazu, Verträge aufzuweichen, statt
    konsequente Politik umzusetzen. Das war der wahre
    Grund dafür.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Während Ihrer Regierungszeit wurde Griechenland in
    die Währungsunion aufgenommen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Wir wissen: Die SPD ist an allem schuld! Sie können aufhören! Es ist angekommen!)


    – Nein, die SPD ist nicht schuld.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Doch!)






    Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich weiß, dass Sie damals nichts dagegen machen konn-
    ten. Wenn ein Land auf dem Abstiegsplatz steht, hat es
    in Europa nichts mehr zu melden. So war das damals.
    Deswegen ärgert es Sie auch, dass die Sache heute ganz
    anders ist, dass Europa heute von Deutschland und einer
    deutschen Regierungschefin geführt wird. Das ist die
    Wahrheit, und darauf sind wir stolz.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Bundesbank und die OECD bescheinigen, dass
    wir in Deutschland das Fundament für einen langen Auf-
    schwung gelegt haben. Der Export läuft gut, und auch
    darauf können wir als Deutsche stolz sein. Unsere Pro-
    dukte werden in der Welt gebraucht, und sie werden in
    der Welt gekauft. Deswegen werden Arbeitsplätze ge-
    schaffen. Dann kommt der Vorsitzende der Linkspartei,
    der glorreiche Herr Ernst, der heute wahrscheinlich ir-
    gendwo im Land mit dem Porsche unterwegs ist,


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: Billig!)


    und sagt im Tagesspiegel am 11.11. allen Ernstes, in den
    Stabilitätspakt müsse eine Exportüberschussbremse auf-
    genommen werden.


    (Lachen bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eine Exportüberschussbremse bedeutet den Abbau von
    Arbeitsplätzen in Deutschland.


    (Dr. Dagmar Enkelmann [DIE LINKE]: „Binnenkaufkraft stärken“, heißt das!)


    Liebe Freunde von den Linken, von welchem Planeten
    kommen Sie eigentlich? Gehen Sie dahin bitte wieder
    zurück!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Exporte und die Schaffung von Arbeitsplätzen sind
    vielen Tausenden von Langzeitarbeitslosen in diesem
    Land in den letzten Monaten zugutegekommen. Sie ha-
    ben wieder einen Arbeitsplatz gefunden. Dazu hat auch
    die Funktionsfähigkeit der Institutionen beigetragen. Die
    Jobcenterreform von Frau von der Leyen hat sich auch in
    dieser Frage positiv ausgewirkt.

    Ihr Gerede von einem unsozialen Haushalt können
    Sie sich wirklich sparen. Ich sage Ihnen, was unsozial
    wäre: Unsozial wäre es, eine Massenzuwanderung nach
    Deutschland zu organisieren und den Menschen, die
    Schwierigkeiten haben, hier Arbeit zu finden, das Leben
    noch schwerer zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Unsozial gegenüber den Menschen, die jeden Tag zur
    Arbeit gehen, wäre es, die Hartz-IV-Sätze immer weiter
    anzuheben, bis sich jeder Geringverdiener in diesem
    Land fragt, ob er eigentlich der Dumme ist, weil er arbei-
    tet.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Unsozial, lieber Herr Steinmeier und lieber Herr Poß,
    wäre es, wenn man Ihrer Steuerpolitik folgen würde und
    wenn man das Erreichen des Spitzensteuersatzes immer
    weiter in Richtung der Einkommen von Normalverdie-
    nern verschieben würde.


    (Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Das stimmt nicht!)


    Helmut Schmidt hat in seiner letzten Rede als Kanzler
    – mehr oder weniger mit bitterer Selbsterkenntnis – ge-
    sagt: Geholt haben wir das Geld bei den Arbeitnehmern.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Was haben Sie gesagt? Können Sie gerade noch mal erläutern, was das war? Das war doch Unsinn! Können Sie das gerade noch mal erklären?)


    Das ist die einzige Konstante der SPD-Finanzpolitik, die
    ich in den letzten Jahrzehnten erkennen konnte: Sie ha-
    ben das Geld immer bei den Arbeitnehmern geholt.

    Voraussetzung dafür, dass Deutschland in Europa an
    der Spitze bleibt, ist gesundes Wirtschaften. Dazu ge-
    hört eine solide und gute Haushaltspolitik. Wir haben die
    Schuldenbremse im Grundgesetz verankert. Ich bin der
    SPD- und der FDP-Fraktion sehr dankbar dafür, dass
    dies möglich war. Es ist europaweit, vielleicht sogar
    weltweit ein Paradigmenwechsel in der Parlamentsge-
    schichte, dass ein Parlament sein Budgetrecht ein-
    schränkt und nach dem Prinzip handelt „Es soll nur so
    viel ausgegeben werden, wie eingenommen wird“.

    Aber, liebe Freunde, die Schuldenbremse, die wir ge-
    meinsam vereinbart haben, muss auch eingehalten wer-
    den.


    (Dr. Frank-Walter Steinmeier [SPD]: Jawohl!)


    Dass die Grünen sie nicht einhalten wollen, war mir
    schon klar, als sie damals gegen die Schuldenbremse


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil Ihre Schuldenbremse schlecht war!)


    und damit gegen die Zukunft des Haushaltes in Deutsch-
    land gestimmt haben.


    (Jörg van Essen [FDP]: Sie sind halt die Dagegen-Partei!)


    Sie haben nicht das Kreuz, Politik für die nächste Ge-
    neration zu machen und den Menschen auch einmal un-
    angenehme Wahrheiten zu sagen. Das war auf dem Par-
    teitag, den die Grünen hinter sich haben, wieder spürbar:
    Weichspül- und Wohlfühlparolen, wo immer man hinge-
    schaut hat, aber keine Substanz an den Stellen, wo es um
    die Wahrheit geht. Zur Wahrheit gehört eben auch, dass
    man nicht jedes Jahr Konjunkturpakete verabschieden
    kann, sondern dass irgendwann diese Pakete gegenfinan-
    ziert werden müssen. An dieser Stelle sind wir.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gucken Sie mal nach oben! Es schneit! – Gegenruf des Abg. Norbert Barthle [CDU/CSU]: Es schneit, und ihr seid gegen die Wintersportolympiade!)


    Wir müssen aus den Konjunkturpaketen aussteigen und
    zur Normalität in der Finanzpolitik zurückfinden. Das ist
    gesundes Wirtschaften.





    Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)



    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Für ein gesundes Wirtschaften braucht man eine sta-
    bile Währung. Für die Wirtschaft, aber auch für den pri-
    vaten Sparer ist dies ein zentrales Thema. Rot-Grün hat
    nicht nur den Stabilitätspakt, den Theo Waigel damals
    geschmiedet hat, aufgeweicht und Griechenland in die
    Euro-Zone gelassen, sondern Rot-Grün hat auch mit gro-
    ßem Brimborium die Finanzmärkte in Deutschland dere-
    guliert. Ich darf Sie daran erinnern, dass Sie die Hedge-
    fonds zugelassen haben.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie viele gibt es denn hier? Wie viele gibt es woanders?)


    Jetzt geht es darum, dass wieder Vertrauen in unsere
    Währung aufgebaut wird. Wie baut man dieses Ver-
    trauen auf? Man baut es erstens dadurch auf, dass man
    strukturschwächeren Ländern Sanierungsprogramme
    verordnet und ihnen sagt: Ihr müsst auf das Stabilitäts-
    niveau aller anderen Länder in Europa kommen. – Da-
    durch baut man Vertrauen in eine Währung auf, die von
    diesen Volkswirtschaften abhängt.

    Zweitens baut man Vertrauen dadurch auf, dass man
    einen Euro-Rettungsschirm zur Verfügung stellt, der den
    Menschen zeigt: Wir geben euch Hilfe, und zwar Hilfe
    zur Selbsthilfe. Wir haben nicht vor, eure Ausgaben zu
    finanzieren, aber wir ermöglichen Stabilität in eurem
    Land, damit ihr euch selber helfen könnt.

    Wir schaffen Vertrauen schließlich dadurch, dass wir
    Kontrollmechanismen einrichten, die dafür sorgen, dass
    die Stabilitätskriterien eingehalten werden.

    Unser Ja zum Euro ist klar, aber auch unser Nein zur
    Transferunion. Jedes Land in der Europäischen Union
    muss seine Hausaufgaben machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Gesundes Wirtschaften heißt aber auch, für eine gute
    und sichere Energieversorgung zu sorgen. Im Mittel-
    punkt unserer Energiepolitik steht der Ausbau der erneu-
    erbaren Energien. Die erneuerbaren Energien stehen des-
    wegen im Mittelpunkt, weil wir wollen, dass in diesem
    Bereich die Wertschöpfung dezentral, also auch in der
    Fläche, erfolgt, sodass wir eine dezentrale Stromproduk-
    tion und Stromversorgung haben.

    Wenn man eine dezentrale Stromproduktion betreibt,
    dann gehört dazu, dass man Leitungen baut, um den
    Strom dorthin zu bringen, wo man ihn braucht.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ach nee?)


    Vor dieser Realität drücken Sie sich. Sie von den Grünen
    glauben, dass es ausreicht, ein Einspeisegesetz, das Er-
    neuerbare-Energien-Gesetz, zulasten der Stromverbrau-
    cher zu machen. Aber das reicht nicht aus, sondern Sie
    müssen auch die entsprechende politische Umsetzung all
    dieser Vorschläge auf den Weg bringen. Dazu haben Sie
    und hatten Sie nicht die Kraft.

    Jetzt sage ich Ihnen etwas zu dem Theater, das Sie
    hier und an anderer Stelle zur Verlängerung der Laufzei-
    ten der Kernkraftwerke aufführen. Ich verwahre mich
    gegen die Unterstellung, dass ich, wenn ich dieser Ver-
    längerung zugestimmt habe und sie für richtig halte, die
    Interessen der Stromkonzerne vertreten würde.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nicht aller! Nur vier! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Lobbyist! – Zuruf von der SPD: Aber nur das!)


    Ich weise diese Unterstellung zurück. Wann immer Sie
    nicht recht bekommen, wann immer Menschen andere
    Auffassungen haben, fangen Sie an, sie zu diskreditieren
    und zu diskriminieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich sage Ihnen: Die Interessen der Stromkonzerne
    sind mir scheißegal.


    (Lachen bei der SPD und beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Den Satz nehmen Sie noch zurück!)


    Was mir nicht egal ist, sind die Arbeitsplätze in der In-
    dustrie im energieintensiven Bereich, da, wo die Men-
    schen für dieses Land Werte schaffen. Die Arbeitsplätze
    sind mir nicht egal.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Aber offensichtlich sind Ihnen von den Grünen diese
    Arbeitsplätze völlig egal. Denn Ihnen ist Ideologie wich-
    tiger als eine gesunde Grundlage der Wirtschaft in die-
    sem Land. Schämen Sie sich dafür!


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen mehr Arbeitsplätze! Wir wollen 300 000, nicht 30 000! Sie können nicht rechnen!)


    – Frau Künast, ich will Ihnen mal sagen, wie Sie hier
    Ideologie betreiben. Sie haben an die lieben Freundinnen
    und Freunde auf dem Parteitag einen Aufruf geschrie-
    ben, die Atompolitik mit allen Mitteln zu bekämpfen.
    Was meinen Sie denn damit, „mit allen Mitteln“? Könn-
    ten Sie endlich mal zur Kenntnis nehmen, dass die
    Mehrheit in diesem Haus, gewählt von der Mehrheit der
    deutschen Bevölkerung, eine Entscheidung getroffen
    hat? Sie können in diesem Haus mit Mitteln, die Sie als
    Parlamentarier haben, selbstverständlich dagegen sein.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auch als Bürgerin!)


    Aber erklären Sie mir mal, was „mit allen Mitteln“ be-
    deuten soll!


    (Zuruf von der CDU/CSU): Rechtsbruch?)


    Da schaue ich nach Gorleben, und es graut mir, Frau
    Künast, vor Ihren Mitteln.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Man braucht bei Ihrem Parteitag nur das Kleinge-
    druckte zu lesen, alles das, was da so wolkig daher-
    kommt in tollen Beschlüssen, nicht wahr? Da ist die





    Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Rede von Gebäudesanierung. Ja, wir sind auch für Ge-
    bäudesanierung. Wir unterstützen sie aktiv und massiv.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie kürzen sie ja! – Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum kürzen Sie dann?)


    Aber bei den Grünen heißt das Nutzungspflicht für er-
    neuerbare Energien in Bestandsgebäuden. Das heißt, je-
    der muss zu einem bestimmten Anteil erneuerbare Ener-
    gien für sein Häuschen nutzen.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja wie in Baden-Württemberg! – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat doch Frau Gönner auch beschlossen!)


    Außerdem sagen Sie, dass Sie Obergrenzen für den
    Energieverbrauch einführen wollen.

    Ich sage Ihnen mal, was das im Klartext heißt, damit
    die Menschen im Land verstehen, was beide Forderun-
    gen – Nutzungspflicht für erneuerbare Energien in Be-
    standsgebäuden und Obergrenzen – bedeuten.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Baden-Württemberg!)


    Das bedeutet im Klartext Zwangssanierung von Gebäu-
    den zulasten der Häuschenbesitzer, Zwangssanierung
    auf deren Kosten. Das bedeutet das, was Sie beschlossen
    haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich nenne das Enteignung. Wenn Sie einen Menschen
    zwingen, sein Häuschen auf seine Kosten für 150 000 Euro
    zur Wärmedämmung zu sanieren, obwohl es nur
    100 000 Euro wert ist, dann kann er es nur abreißen. Was
    Sie auf Ihrem Parteitag beschlossen haben, ist Enteig-
    nung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Widerspruch beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Grünen sind auf dem Weg zur Barrikadenrepu-
    blik, ohne Frage.


    (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn mit Ihnen los?)


    Die grüne Botschaft lautet: dagegen sein. Die grüne Zu-
    kunft ist Stillstand. Sie haben auf Ihrem Parteitag den
    Ausbau von Stromleitungen beschlossen. Wenn ich nach
    Thüringen schaue, dann sehe ich die Fraktionsvorsit-
    zende der Grünen an der Spitze der Bewegung gegen
    den Bau einer 380-kV-Leitung in Thüringen. Das ist die
    Wahrheit. Wenn es konkret wird, sind Sie dagegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    In Datteln in Nordrhein-Westfalen soll ein neues Koh-
    lekraftwerk gebaut werden, sauberer als die anderen, die
    da bisher stehen, und Sie hintertreiben in der Minder-
    heitsregierung, der Sie angehören, den Bau dieses Kraft-
    werks mit allen Mitteln.
    In Niederbayern soll ein Pumpspeicherwerk für die
    Speicherung regenerativer Energie gebaut werden, damit
    man sie dann abrufen kann, wenn man sie braucht. Wer
    ist dagegen und selbstverständlich wie immer an der
    Spitze der Bewegung? Die Grünen!


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Wenn Sie heute in Niederbayern in die Zeitung

    schauen, dann lesen Sie dort, dass es eine Initiative ge-
    gen den Digitalfunk der Feuerwehr gibt. Wer ist an der
    Spitze der Bewegung?


    (Zurufe von der CDU/CSU: Die Grünen!)

    Natürlich die Grünen!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

    Sie bekennen sich zur Schiene; sie wollen eine Verla-

    gerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene.
    Aber das ist wieder eines dieser Bekenntnisse, denen
    keine politischen Taten folgen. Denn sie sagen Nein zur
    Fehmarnbelt-Querung nach Dänemark, und Sie sagen
    Nein zur Y-Trasse von Hannover nach Bremen und
    Hamburg.

    Sie sagen überall da, wo sie gefragt sind, Nein. Sie sa-
    gen Nein zu Olympia 2018. Sie sagen Nein; sie sind da-
    gegen. Sie organisieren den Abstieg dieses Landes. Da-
    gegen allerdings haben wir etwas. Deutschland kann
    froh sein, dass eine christlich-liberale Regierung in die-
    sem Lande regiert.

    Ich danke Ihnen.

    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)