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ID1707300800

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/73 Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ Bundesregierung: Finanzplan des Bun- des 2010 bis 2014 (Drucksachen 17/2501, 17/2502, 17/3526) 1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsidial- amt (Drucksachen 17/3501, 17/3523) . . . . . . . 2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 17/3502, 17/3523) . . . . . . . 3 Einzelplan 03 DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7939 B 7939 D 7939 D 7949 D 7951 B 7952 D 7953 D 7955 A 7955 D 7956 B 7956 D 7958 A 7959 A Deutscher B Stenografisch 73. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 I n h a l Auswirkungen der aktuellen Sicherheitslage Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Heinz-Joachim Barchmann, Siegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) und Alois Karl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksachen 17/2500, 17/2502) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung des Haushaltsaus- schusses zu der Unterrichtung durch die 4 in C N D O 7939 A 7939 B 7939 B Bundesrat (Drucksachen 17/3523, 17/3524) . . . . . . . 7940 A undestag er Bericht ung 3. November 2010 t : a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 17/3508, 17/3523) . . . . . . . Verbindung mit b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 17/3523, 17/3524) . . . . . . . arsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . r. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . tto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7940 A 7940 B 7940 B 7943 C 7945 A 7947 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Peter Altmaier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 7960 B 7961 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 73. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 23. November 2010 5 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/3511, 17/3523) . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/3512, 17/3523) . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . D B D F S B S S D D S P N E 7 E U M A S D E J D B J B 7963 B 7963 C 7965 D 7967 C 7968 A 7968 B 7970 A 7970 C 7971 A 7972 C 7974 A 7976 B 7976 C 7977 B 7977 C 7980 A 7981 D 7983 C 7984 B 7985 C 7986 D 7987 C 7989 B 7990 A 7992 A 7993 D 7994 D 7996 B 7996 D 7997 A 7997 D r. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Horst Meierhofer (FDP) . . . . . . . . . . . . . . ebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . ettina Herlitzius (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . abine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . aniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . irk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . ören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . atrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . amentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . rgebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 17/3514, 17/3523) . . . . . . . wald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . lois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . ven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . r. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . irgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7998 B 8000 A 8000 B 8000 C 8001 C 8002 A 8003 D 8004 A 8004 C 8005 B 8005 C 8006 C 8000 A 8010 A 8010 B 8010 D 8012 B 8012 D 8015 B 8015 B 8017 A 8018 C 8020 A 8022 B 8023 D 8024 B 8026 A 8027 A 8028 A 8030 D 8032 D 8033 D 8034 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 73. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 23. November 2010 III Willi Zylajew (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Lanfermann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Lothar Riebsamen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 hier: Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Tagesordnungspunkt I. 6, Drucksache 17/3832) Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Kai Wegner (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 hier: Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Tagesordnungspunkt I. 6, Drucksache 17/3512) 8035 A 8036 C 8038 A 8039 D 8041 B 8043 A 8045 C 8047 A 8047 C 8047 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 73. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 23. November 2010 7939 (A) ) )(B) 73. Sitz Berlin, Dienstag, den 2 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 73. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 23. November 2010 8047 (A) ) )(B) mit die im Rahmen der Städtebauförderung bisher be- reitgestellten Mittel für das Programm „Soziale Stadt“ inDIE GRÜNEN der Bundesregierung ausdrücklich begrüße. Grundsätz- lich kann ich die mehrheitliche Auffassung nachvollzie- hen, dass sich die Städtebauförderung systembedingt auf die investiven Maßnahmen konzentrieren sollte und so- Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2010 Scheel, Christine BÜNDNIS 90/ 23.11.2010 Anlage 1 Liste der entschuldigte * A G A s te Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 23.11.2010 Bellmann, Veronika CDU/CSU 23.11.2010 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 23.11.2010 Bülow, Marco SPD 23.11.2010 Frankenhauser, Herbert CDU/CSU 23.11.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 23.11.2010 Frieser, Michael CDU/CSU 23.11.2010 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2010 Dr. Freiherr zu Guttenberg, Karl-Theodor CDU/CSU 23.11.2010 Dr. Höll, Barbara DIE LINKE 23.11.2010 Kossendey, Thomas CDU/CSU 23.11.2010 Kretschmer, Michael CDU/CSU 23.11.2010 Laurischk, Sibylle FDP 23.11.2010 Liebing, Ingbert CDU/CSU 23.11.2010 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2010 Meinhardt, Patrick FDP 23.11.2010 Menzner, Dorothee DIE LINKE 23.11.2010 Mortler, Marlene CDU/CSU 23.11.2010 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 23.11.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 23.11.2010 Röspel, René SPD 23.11.2010 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 23.11.2010 Roth, Michael SPD 23.11.2010 S S S S A (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht n Abgeordneten für die Teilnahme an der Ostseeparlamentarierkonferenz nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion der SPD zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2011 hier: Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Tagesordnungspunkt I. 6, Drucksache 17/3832) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum „Ja“ lautet. nlage 3 Erklärung nach § 31 GO des Abgeordneten Kai Wegner (CDU/CSU) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 hier: Einzelplan 12 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Tagesordnungspunkt I. 6, Drucksache 17/3512) Ich stimme der Beschlussempfehlung des 8. Aus- chusses zu, da ich die erhebliche Aufstockung der Mit- l für die Städtebauförderung gegenüber dem Entwurf chmidt (Bochum), Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2010 chnurr, Christoph FDP 23.11.2010 chreiner, Ottmar SPD 23.11.2010 taffeldt, Torsten FDP 23.11.2010* bgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 8048 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 73. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 23. November 2010 (A) (C) (D)(B) diesem Einzelplan erheblich reduziert werden. Da ich je- doch von der Notwendigkeit und dem Erfolg des Pro- gramms „Soziale Stadt“ überzeugt bin, bedaure ich die hier beschlossenen Kürzungen. Ich begrüße daher, dass Herr Minister Ramsauer angekündigt hat, dass sein Ministerium „die Belange der Stadtteile weiter unterstüt- zen“ wird und er sich vom Ministerium „neue konzeptio- nelle Ansätze erarbeiten lassen wird, die die Förderung in solchen Quartieren unter Einbeziehung arbeitsmarkt- politischer Instrumente stärker bündeln und damit effek- tiver und schlagkräftiger gestalten“ wird. Denn die Quartiersmanagements leisten größtenteils sehr gute Ar- beit, um die Probleme und sozialen Schieflagen in die- sen Quartieren zu verringern. 73. Sitzung Berlin, Dienstag, den 23. November 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Dietmar Bartsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Barthle hat von einem neuen Kapitel in der Haus-
    haltspolitik gesprochen. Ich kann nur sagen: Ihre Haus-
    haltspolitik, Herr Barthle, verspielt die Zukunftschancen
    des Landes. Das ist das Markenzeichen Ihrer Politik.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es gibt keinen Wendepunkt in der Haushalts- und
    Finanzpolitik des Bundes. Es gibt auch nicht die Einlei-
    tung der Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Sie
    sprechen hier von einem Sparpaket. Schon der Titel ist
    irreführend. Was Sie machen, sind Kürzungsarien, und
    es sind in der Regel wirklich falsche Kürzungen, die
    Sie in diesem Haushalt vornehmen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich will die Zahl noch einmal wiederholen, die Sie
    hier immer stolz verkünden: 48,4 Milliarden Euro neue
    Schulden im Jahre 2011 sind weder Ausdruck strukturel-
    ler Sparmaßnahmen noch etwa Anlass, wie Sie das hier
    darstellen, neue Helden zu feiern. Das ist überhaupt
    nicht der Fall. 48,4 Milliarden Euro neue Schulden: Das
    ist die zweithöchste Neuverschuldung in der Geschichte
    der Bundesrepublik Deutschland –


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Das ist ja unglaublich!)


    von Schuldenabbau ganz zu schweigen.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ja!)


    Sie wollen in dieser Legislatur 160 Milliarden Euro
    neue Schulden machen. Das ist Ihre Haushaltspolitik.
    Dazu kommen dann noch die Schattenhaushalte – oder
    meinetwegen auch Sondervermögen –, die die Bundes-
    regierung geschaffen hat. Das ist ein zusätzliches Haus-
    haltsrisiko. Niemand hier im Saale weiß, wie sich die
    Zinsen entwickeln werden. Das alles hat nichts mit

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    (C (D aushaltsklarheit und nichts mit Haushaltswahrheit zu n. (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Erzählen Sie uns einmal von den anderen Ländern!)


    Sie haben hier von der geringeren Neuverschuldung
    eredet. Fakt ist: Diese geringere Neuverschuldung ge-
    enüber dem Regierungsentwurf ist im Kern doch durch
    teuermehreinnahmen aufgrund der konjunkturellen
    ntwicklung und durch das Streichen von Investitionen
    ustande gekommen. Ich will an dieser Stelle darauf ver-
    ichten, zu sagen, wer denn nun diesen Konjunktureffekt
    erbeigeführt hat. Carsten Schneider nimmt ihn für sich
    Anspruch und Sie natürlich für sich. Das ist für mich
    lativ egal. Eines ist aber doch auch Fakt: Am Ende die-

    es Jahres wird das Wirtschaftsniveau unter dem des
    ahres 2008 liegen, also unter dem des Vorkrisenjahres.
    as ist doch die Realität. Von wegen Turbo: Es liegt un-
    r dem des Vorkrisenjahres. Das müssen Sie zur Kennt-
    is nehmen.


    (Beifall bei der LINKEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: 3,5 Prozent Wachstum!)


    Fakt ist und bleibt: Wolfgang Schäuble wird auch im
    ahre 2011 die Krone des Schuldenministers aus Theo
    aigels Schrank in Bayern abholen können. Das ist die
    ealität.


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Ja!)


    Zugleich muss man feststellen, dass man ja dankbar
    ein muss, dass Schäuble im Amt bleibt; denn ginge es
    ach der FDP und einigen Leuten aus der CDU, dann
    ürde es nach der Mövenpick-Steuer noch weitere Steu-

    rsenkungen geben. Das ist in dieser Situation natürlich
    öllig absurd.

    Meine Damen und Herren von der FDP, verabschie-
    en Sie sich von dem Gedanken, in dieser Lage über
    teuersenkungen nachzudenken. Das ist völlig falsch;
    as lehnen wir grundsätzlich ab.


    (Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    ie stärken damit nicht die Grundpfeiler unserer De-
    okratie, wie Sie behaupten, sondern Sie verletzen die
    emokratie und zerstören die Grundlagen unserer Ge-

    ellschaft. Es gibt immer mehr Arme und immer Rei-
    here in der Gesellschaft. So bringen Sie Unfrieden über
    as Land, wie man in Gorleben und in Stuttgart sehen
    ann.

    Frau Bundeskanzlerin – wollte ich gerade sagen –


    (Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: Da hinten sitzt sie mit Guido! Entschuldigung: mit Herrn Westerwelle! – Joachim Poß [SPD]: Neue Regierungskrise, aber die ist ja permanent!)


    da hinten sitzt sie; das ist völlig in Ordnung –, deswe-
    en ist es eben nicht so, wie Sie auf dem CDU-Parteitag
    esagt haben, dass sich nämlich die Bilanz von Schwarz-
    elb nach einem Jahr sehen lassen kann und dass nur der
    til schlecht ist. Das ist nicht der Fall. Ihre ganze Politik





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) )


    )(B)

    ist ungerecht, unsolide und unsozial. Sie gefährden den
    sozialen Zusammenhalt des Landes.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb ist eine andere Politik nötig, und diese andere
    Politik, die Gerechtigkeit heute und Zukunftsgestaltung
    miteinander verbindet, ist möglich. Das ist letztlich nur
    eine Frage des politischen Willens.

    Was machen Sie denn real? Sie kürzen das Elterngeld
    für die Hartz-IV-Empfänger, Sie streichen die Beiträge
    zur Rentenversicherung für die Bezieher von Arbeitslo-
    sengeld, Sie streichen das Übergangsgeld beim Über-
    gang von Arbeitslosengeld I zu Arbeitslosengeld II, und
    Sie streichen die Heizkostenzuschüsse. Das alles betrifft
    diejenigen, die mit der Verursachung der Krise nun wirk-
    lich gar nichts zu tun haben.


    (Beifall bei der LINKEN – Sören Bartol [SPD]: Städtebauförderung!)


    – Das kommt noch.

    Bei alledem will ich eines hervorheben: Das, was Sie
    tun, trifft in besonderer Weise die Menschen aus den
    neuen Bundesländern. Schauen Sie sich die Kürzung der
    Sozialleistungen von durchschnittlich 44,56 Euro pro
    Kopf an. Die Spannbreite reicht von 21,88 Euro bei den-
    jenigen, die in Bayern wohnen, bis zu 95,68 Euro bei
    denjenigen, die in Berlin leben. Frau Bundeskanzlerin,
    wir aus Mecklenburg-Vorpommern sind mit 82,28 Euro
    pro Kopf am zweitmeisten betroffen. Sie vertiefen damit
    die Spaltung zwischen Ost und West. Das ist nicht ver-
    antwortlich.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Mit den 5 Euro, die die Hartz-IV-Empfänger jetzt
    mehr bekommen, versuchen Sie, diejenigen, die arm
    sind, gegen die Allerärmsten auszuspielen. Führen Sie
    doch einen gesetzlichen Mindestlohn ein! Dann können
    wir auch die Regelsätze erhöhen.


    (Beifall bei der LINKEN und der SPD)


    Das wäre die richtige Maßnahme. Sie spielen die Armen
    gegen die Ärmsten in der Gesellschaft aus, und das ist
    inakzeptabel.

    Das zentrale Problem Ihrer Politik ist aber – das
    wurde hier heute schon erwähnt –: Sie verzichten auf
    strukturelle Mehreinnahmen, auf Einnahmeerhöhungen.
    So wird letztlich Ihre im Sparpaket manifestierte unge-
    rechte und unsoziale Politik zum eigentlichen Koali-
    tionsvertrag dieser Regierung.

    Schwarz-Gelb ist eine Lobbyregierung. Sie sind die
    willfährige Regierung der Atomlobby. Das hat sich in
    der Nacht herausgestellt. Sie sind die Lobbyregierung
    der Pharmaindustrie. Das hat der schwarze Freitag für
    die Gesundheitspolitik in der letzten Sitzungswoche ge-
    zeigt.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!)


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    (C (D ie sind auch die Regierung der Bankenlobby. Was mahen Sie denn jetzt in Irland? Es sind wieder die Banken, ie nicht zur Kasse gebeten werden, und das ist inakzepbel. Frau Bundeskanzlerin, Sie werden sich erinnern, dass s einmal eine nicht erfolgreiche Politik der Einheit von irtschaftsund Sozialpolitik gab. Jetzt gibt es die Ein eit von Wirtschaftsund Lobbypolitik. Auch diese Eineit wird nicht erfolgreich sein. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie haben einen Leserbrief geschaltet, der insgesamt
    ,8 Millionen Euro gekostet hat. Zum Inhalt will ich gar
    ichts sagen,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da war auch kein Inhalt!)


    eil es wenig Inhalt gab; da stimme ich ausdrücklich zu.
    s ist aber zumindest aus unserer Sicht verfassungs-
    chtlich bedenklich, so kurz vor Wahlen Werbung zu
    achen. Im Jahre 1987 hat das Bundesverfassungsge-
    cht dazu eine klare Aussage getroffen. Wir von der
    inken wollen wirksame Zukunftsinvestitionen und
    aßnahmen zur Stärkung der Kaufkraft, vor allen Din-

    en bei den Menschen mit geringem Einkommen.

    Warum kürzen Sie das Programm zur energetischen
    ebäudesanierung? Das ist völlig inakzeptabel. Warum
    ürzen Sie das Programm zum Stadtumbau? Selbst Ihre
    xperten von Union und FDP halten das für falsch. Bei
    ukunftsinvestitionen zu kürzen, ist eine völlig falsche
    aßnahme.


    (Beifall bei der LINKEN und der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    arum werden die Mittel für die „Soziale Stadt“ letzt-
    ch völlig weggenommen? Das alles ist falsche Politik.

    Eine Zukunftsinvestition wäre zum Beispiel eine
    ommunale Investitionspauschale.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das ist alles völlig unlogisch! Das passt überhaupt nicht zusammen, Herr Kollege!)


    as wäre eine richtige Maßnahme, um den Kommunen
    u helfen. Eine andere Zukunftsinvestition ist die Ge-
    einschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen In-
    astruktur in Ost und West. Und wollen wir nicht end-
    ch den Investitionsstau bei Krankenhäusern abbauen
    nd dort etwas tun? Das alles sind Zukunftsmaßnahmen.
    ie aber reduzieren bei diesen Investitionen. Darum ist
    re Politik keine Zukunftspolitik.

    Lassen Sie mich einen Punkt noch einmal hervorhe-
    en. Sie haben in Ihrem Koalitionsvertrag festgehalten,
    ass Sie die ODA-Quote einhalten wollen. Warum tun
    ie dann in der Entwicklungspolitik nicht etwas mehr?
    ir pochen einfach nur auf die Einhaltung des Koali-

    onsvertrages. Sie müssen endlich etwas tun, damit wir
    icht permanent nach Ihren Beschlüssen Soldaten über-
    ll in der Welt stationieren müssen. Besser wäre es, bei





    Dr. Dietmar Bartsch


    (A) )


    )(B)

    der ODA-Quote mehr zu tun und etwas gegen Hunger
    und Armut in den Entwicklungsländern zu unternehmen.
    Das wären richtige Maßnahmen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Natürlich gehört auch die Kaufkrafterhöhung dazu.
    Darum müssen die Regelsätze erhöht werden. Darum
    wollen wir Rentengerechtigkeit herstellen, zum Beispiel
    durch die Angleichung der Ostrenten. In unserem Ent-
    schließungsantrag haben wir diverse Maßnahmen vorge-
    schlagen.

    Schließlich komme ich noch zur Einnahmeerhö-
    hung. Im Krisenjahr 2009 hatten wir bei den privaten
    Geldvermögen in Deutschland eine Erhöhung um
    200 Milliarden Euro zu verzeichnen. Die privaten Geld-
    vermögen sind auf 4,64 Billionen Euro gestiegen. Die
    Zahl der Vermögensmillionäre ist im Krisenjahr auf
    861 500 gestiegen. Hier soll mir einmal jemand erklären,
    warum wir nicht darüber nachdenken können, die Ver-
    mögenden an der Finanzierung der Krise entsprechend
    zu beteiligen. Der Kernvorschlag der Linken ist und
    bleibt eine Millionärsteuer. Bis zu 1 Million Euro bleibt
    alles frei. Es geht um privates Geld- und Immobilienver-
    mögen. Niemand will Unternehmen belasten. Aber
    5 Prozent sind doch bei Vermögen, die über dieser
    Grenze liegen, keine Zumutung. Wer 2 Millionen Euro
    Geldvermögen besitzt, muss demnach 50 000 Euro an
    Steuern bezahlen. Das führt doch nicht zur Verarmung!


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Dr. Peter Danckert [SPD])


    Warum sollte ein solcher Vorschlag nicht realisierbar
    sein, meine Damen und Herren von der Union und der
    FDP?


    (Beifall bei der LINKEN)


    Warum denken wir in dieser Situation nicht über eine
    Steigerung des Spitzensteuersatzes in Richtung
    50 Prozent nach? Meinetwegen könnte er auch etwas
    später einsetzen. Das wäre aber enorm wichtig für den
    Zusammenhalt der Gesellschaft. Warum gibt es nicht
    eine Sonderabgabe auf Boni in der Finanzbranche?
    Auch das wäre notwendig, besonders angesichts dessen,
    dass jetzt, nach der Krise oder in der Krise, schon wieder
    neue Boni gezahlt werden. Warum kann man eine solche
    Sonderabgabe nicht einführen?

    Sie haben unsere Unterstützung bei der Einführung
    einer Finanztransaktionsteuer. Wir erwarten allerdings
    mehr Enthusiasmus und mehr Druck, damit die Einfüh-
    rung auf europäischer Ebene wirklich erreicht wird. Das
    wäre sehr wichtig. Wir sind in jedem Fall dafür.


    (Dr. h. c. Hans Michelbach [CDU/CSU]: Wir hören auf Sie nicht!)


    – Das ist sehr falsch, wenn Sie nicht auf uns hören. Das
    würde auch Ihnen guttun. Vor allen Dingen wäre es gut
    für das Land.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Carsten Schneider hat auf den Bericht des Bundesrechungshofs verwiesen. Warum tun wir nicht mehr beim usbau der Steuerfahndung? Wenn wir das tun würden, ürden Milliarden Euro in den Haushalt fließen. Auch as schlagen wir vor. Das wäre sehr notwendig. Lassen Sie mich noch einen Hinweis geben. Wir woln, was den Umzug der Regierung betrifft, eine Ändeng des Bonn/Berlin-Gesetzes. Herr Weise, der nun irklich nicht im Verdacht steht, ein großer Sympathi ant der Linken zu sein, hat die Situation zutreffend eschrieben. Es ist nicht akzeptabel, wenn nach 0 Jahren deutsche Einheit immer noch 9 von 16 Bunesministerien mehr Personal in Bonn als in Berlin haen. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    assen Sie uns deshalb dahin kommen, dass die Regie-
    ng in Berlin zusammengeführt wird.
    Schwarz-Gelb kürzt und streicht bei den sozial

    chwachen, spielt auf der einen Seite die Armen gegen
    ie noch Ärmeren aus und schont auf der anderen Seite
    ie Vermögenden und diejenigen, die von der Krise pro-
    tiert haben und jetzt schon wieder profitieren. Das ist
    icht akzeptabel.

    Das Land und die Menschen brauchen eine andere,
    ine gerechte und zukunftsorientierte Politik.

    Danke schön.

    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Für die FDP-Fraktion erhält nun der Kollege Otto

ricke das Wort.

(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Otto Fricke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Geschätzter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    en und Kollegen! Wenn man das alles hört, was von der
    ereinten linken Seite kommt, dann hat man nicht das
    efühl, dass es in diesem Land einen Aufschwung gibt
    nd dass sich die niedrige Arbeitslosigkeit auf einem Re-
    ordniveau befindet, sondern dass wir uns quasi noch in
    en 40 Jahren bewegen, in denen Sie in einem Teil
    eutschlands Verantwortung übernommen hatten. Die-

    es verzerrte Bild kann man doch keinem Bürger drau-
    en mehr vermitteln.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Wir haben jetzt wieder Verantwortung übernommen!)


    Zu dem, was die einstmals so stolze Sozialdemokratie
    bliefert, die immer wieder darauf hinweist, wie
    chlimm die Verschuldung sei, will ich Ihnen eines sa-
    en:


    (Joachim Poß [SPD]: Jetzt ist der größte Schwafler unterwegs!)






    Otto Fricke


    (A) )


    )(B)

    Diese Koalition muss die Verschuldung abbauen, die
    SPD-Finanzminister elf Jahre lang aufgehäuft haben.
    Das ist ein riesiges Stück Arbeit, das wir angehen.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Wie denn? – Joachim Poß [SPD]: Fünf Jahre Frau Merkel! – Dr. Peter Danckert [SPD]: Wo bauen Sie ab?)


    Der nächste Punkt ist Ihre Bigotterie, zu sagen, dass
    diese Koalition nicht spart. Vor zwei Wochen haben Ihre
    Redner in der Debatte über das Zukunftspaket gefragt:
    Wie könnt ihr nur sparen? Wieso spart ihr überhaupt?
    Warum macht ihr das? – Diese Bigotterie nach dem
    Motto „Heute so, morgen so“ werden wir auch in dieser
    Woche erleben. Das merkt man schon jetzt. Es wird ge-
    sagt: Das ist alles falsch. Ihr spart eigentlich nicht. Wir
    sparen richtig.

    Was werden die SPD, die Dagegen-Grünen und die
    Linken den Rest der Woche machen? Sie werden Reden
    halten und Mehrausgaben in allen möglichen Bereichen
    fordern.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Alles solide gegenfinanziert!)


    Bei all dem, was auch der Schuldenbremse entgegen-
    läuft, ist es die Krönung, dass Herr Schneider uns sagt,
    wir hielten die Schuldenbremse nicht ein.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Ja!)


    Herr Schneider, ich will nur auf zwei Punkte einge-
    hen. Ihre Behauptung, die Rücknahme der von uns be-
    schlossenen Mehrwertsteuersenkung würde dem Bund
    2,3 Milliarden Euro bringen, ist schlichtweg falsch. Sie
    wissen, dass der Bund nur einen Teil der Mehrwertsteu-
    ereinnahmen bekommt.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Mövenpick!)


    Sie können an der Stelle nicht einmal die richtigen Zah-
    len verwenden.


    (Joachim Poß [SPD]: 2,3 Milliarden!)


    Der zweite Punkt ist Ihr berühmter Sparvorschlag,
    den ich jedem zur Lektüre empfehlen kann, weil er do-
    kumentiert ist. Die SPD ist – darüber kann man nachden-
    ken – für eine Bundessteuerverwaltung.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!)


    Dadurch will sie bei der Körperschaftsteuer 3,5 Milliar-
    den Euro mehr einnehmen. Herr Schneider, Sie wissen
    doch genau, dass das im Jahr 2011 nicht möglich ist.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Aber Sie wollen es gar nicht! Warum denn eigentlich nicht?)


    Das ist eine reine Luftbuchungsnummer und ein Ziel in
    der Ferne, gegen das sich Ihre SPD-Finanzminister auf
    Landesebene zudem ständig wehren. Das ist eine Milch-
    mädchenrechnung.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Optimiertes Modell! Bundesrechnungshof!)


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    (C (D Die Schuldenbremse stellen Sie immer auf Ihre Weise ar. Sie sollten einmal Ihre Darstellung um 90 Grad dreen: Das, was Sie bei der Koalition als Abbau anerkannt aben, würde unter Ihrer Regierung als Aufbau erfolgen. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Nein!)


    Ein letztes Argument, warum Rot-Grün dieser Koali-
    on keinen einzigen Vorwurf machen kann, sie würde
    icht sparen, ist das Land Nordrhein-Westfalen. Sie
    önnten sagen, dass wir nicht genug sparen. Wir sind

    mer gerne bereit, weiter zu sparen. Das zeigen alle
    orschläge, die wir in die Beratungen einbringen. Was
    aben Sie aber in NRW gemacht? Sie haben die Ver-
    chuldung in diesem Jahr hochgefahren. Sie werden sie
    uch im nächsten Jahr hochfahren.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Eure Erblast! Weil ihr immer nur getrickst habt!)


    ichts anderes machen Sie. Da, wo SPD und Grüne re-
    ieren, wird die Verschuldung hochgefahren. Da, wo
    DU, CSU und FDP regieren, wird die Verschuldung
    eruntergefahren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir wollen noch eines klären. Wie sah denn die Pla-
    ung des lieben Herrn Steinbrück in der alten SPD-Re-
    ierung für das Jahr 2011 aus?


    (Joachim Poß [SPD]: Zusammen mit Frau Merkel!)


    r hat gesagt, 2011 werde die Neuverschuldung unge-
    hr 75 Milliarden Euro betragen. Das war die Vorgabe.
    as ist die Last, die uns die Große Koalition über Herrn
    teinbrück hinterlassen hat.

    Was erreichen CDU/CSU und FDP? Wir liegen
    0 Milliarden unter dem, was Herr Steinbrück vorausge-
    agt hat.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist doch die konjunkturelle Rendite!)


    as ist die Leistung, die Sie nicht wahrhaben wollen und
    ie Ihnen wehtut.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dabei setzen wir auch noch Schwerpunkte. Wir gehen
    Bildungsbereich weiter voran. Wir kümmern uns um

    ie Zukunft. Wir wissen alle, dass dieses Land im Ge-
    ensatz zu China keine großen Rohstoffvorkommen hat.
    ber die Rohstoffe, die dieses Land hat und die wir för-
    ern müssen, befinden sich in den Köpfen der Men-
    chen. Deswegen legen wir gerade auf den Bereich For-
    chung und Bildung so viel Wert; denn nur hier können
    ir in die Zukunft investieren und nicht mit irgendwel-

    hen abstrakten Investitionsquoten, wie sie die Linken
    orschlagen. Das ist nun wirklich der falsche Ansatz.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Was heißt „abstrakt“? Das war extrem konkret!)






    Otto Fricke


    (A) )


    )(B)

    – Herr Bartsch, nur ein kleiner Hinweis: Eine Investi-
    tionsquote hat vielleicht zur Zeit der DDR gepasst, als es
    schon eine Investition war, wenn ein Stein auf den ande-
    ren gesetzt wurde. In Köpfe zu investieren,


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Da sind wir doch voll dafür!)


    in Ausbildung zu investieren, in Professoren zu investie-
    ren, in Lehrer zu investieren, in Kindergärten zu inves-
    tieren,


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Warum machen Sie das denn nicht?)


    das ist Zukunft. Genau das machen wir im Bundeshaus-
    halt, insbesondere im Bildungs- und Forschungshaushalt
    sowie im Wirtschaftshaushalt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Ich will noch auf eine Sache kommen, die mich wirk-
    lich ärgert. Das sind Vorwürfe im Bereich Soziales. Ich
    bleibe dabei: Der Bürger muss sehen, wie viel Prozent
    dessen, was er dem Staat von seinem Geld gibt, für So-
    ziales ausgegeben wird. Da Sie gesagt haben, dass das
    unsozial sei, Kollege Schneider und Kollege Bartsch,
    können Sie mir sicherlich sagen, wie hoch die Sozial-
    quote ist, also wie viel der Bund für Soziales ausgibt.
    Wissen Sie das? Kennen Sie die Zahl? – Es sind
    51,7 Prozent, mehr als jemals unter Rot-Grün. Bei Ihnen
    geht es nur darum, wem man was wegnehmen kann.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist doch absurd!)


    Aus unserer Sicht ist aber auch die Frage wichtig, wer
    wem was gibt. Das heißt, von jedem Euro, den ein deut-
    scher Steuerzahler – sei er Lohnsteuerzahler, Einkom-
    mensteuerzahler, Mehrwertsteuerzahler etc. – zahlt, gibt
    er 51,7 Cent für Soziales. Es ist wichtig – ich finde, das
    darf man sagen –, dass wir dafür sorgen; das ist verant-
    wortungsvoll.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir danken jedem Bürger, der seine Steuern zahlt, für
    die Verantwortung, die er für die Schwachen in unserer
    Gesellschaft übernimmt; das muss er auch tun.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Die Zahl stimmt nicht, Herr Fricke! Es sind 29 Prozent!)


    – Wir können darüber gerne an anderer Stelle ausführ-
    lich diskutieren.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das wäre ja eine Steuerquote von 51 Prozent! Gibt es die bei Ihnen? – Petra Merkel [Berlin] [SPD]: Rechne noch mal nach, Herr Kollege! Das stimmt nicht!)


    Nur so viel: Wissen Sie, auf welchen Betrag man kom-
    men muss, um 1 Euro Mehrwertsteuer zu erzeugen?
    Wenn jemand etwas für 5,26 Euro kauft, lieber Herr
    Schneider, dann zahlt er 1 Euro Mehrwertsteuer und
    übernimmt damit zu einem großen Teil soziale Verant-
    wortung in diesem Land. Das ist das, was wir wollen.
    Das hat nichts mit dem von Ihnen behaupteten Schröp-

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    (C (D n und Abzocken derjenigen zu tun, die täglich hart areiten. Wohin geht die Reise? Wir müssen drei Stufen einhaln. Die erste Stufe ist die Einhaltung der Vorgaben der chuldenbremse. Das machen wir. Man kann sicher nge abstrakte, juristische Diskussionen darüber führen. (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Sachverständigenrat! Bundesrat!)


    as Entscheidende ist aber der schrittweise Abbau der
    chulden. Wir haben Sie dieses Jahr damit überrascht,
    ass wir 30 Milliarden Euro unter dem ursprünglichen
    tatansatz liegen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Entscheidend ist, dass ihr 42 Milliarden mehr macht, als ihr dürft!)


    enn wir weiterhin so vorsichtig agieren wie bisher,
    ann werden Sie am Ende des Jahres 2011 wieder in die
    ischkante beißen und feststellen müssen, dass diese
    oalition mehr gespart hat, als sie vorsichtig im Etat an-
    esetzt hat. Das ist vernünftige Haushaltspolitik und
    icht die alte Eichel-Politik, die durch ständiges Nach-
    teuern immer Neues hinzugenommen hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP – SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Konjunkturanpassung ist das!)


    Der zweite Schritt ist wichtig – hier haben Sie in der
    ergangenheit immer wieder versagt –: keine neuen, we-
    entlichen Mehrausgaben. Die Verantwortung der Koali-
    on in den nächsten Jahren wird darin bestehen, auf dem
    iveau zu bleiben und die Ausgaben dort, wo es mög-
    ch ist, weiter herunterzufahren.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Tabaksteuer hast du vergessen!)


    Schließlich müssen diese beiden Schritte dafür sorgen
    das sage ich ausdrücklich im Namen meiner Partei –,
    ass am Ende Raum dafür da ist, die Vorgaben der
    chuldenbremse einzuhalten, keine neuen Ausgaben zu
    tigen und dann eine vernünftige und gerechte Steuer-
    form hinzubekommen. Darauf freuen Sie sich be-

    timmt genauso wie viele Bürger, die täglich Steuern
    ahlen.

    Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)