Rede:
ID1706700000

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 78
    1. und: 4
    2. der: 4
    3. ist: 3
    4. Regierungserklärung: 3
    5. Die: 2
    6. einer: 2
    7. am: 2
    8. in: 2
    9. ein: 2
    10. Fraktion: 2
    11. Einen: 1
    12. schönen: 1
    13. guten: 1
    14. Tag,: 1
    15. liebe: 1
    16. Kolleginnen: 1
    17. Kol-legen!: 1
    18. Sitzung: 1
    19. eröffnet.Ich: 1
    20. rufe: 1
    21. den: 1
    22. Tagesordnungspunkt: 1
    23. 1: 1
    24. auf:Abgabe: 1
    25. durch: 1
    26. dieBundeskanzlerinzum: 1
    27. Europäischen: 1
    28. Rat: 1
    29. 28./29.: 1
    30. Oktober: 1
    31. 2010in: 1
    32. Brüssel: 1
    33. zum: 1
    34. G-20-Gipfel: 1
    35. 11./12.: 1
    36. No-vember: 1
    37. 2010: 1
    38. SeoulHierzu: 1
    39. liegt: 1
    40. Entschließungsantrag: 1
    41. Fraktionender: 1
    42. CDU/CSU: 1
    43. FDP: 1
    44. sowie: 1
    45. je: 1
    46. Entschließungsan-trag: 1
    47. Linke: 1
    48. Bünd-nis: 1
    49. 90/Die: 1
    50. Grünen: 1
    51. vor.Interfraktionell: 1
    52. verabredet,: 1
    53. Aussprache: 1
    54. imAnschluss: 1
    55. an: 1
    56. die: 1
    57. eineinviertelStunden: 1
    58. zu: 1
    59. debattieren.: 1
    60. –: 1
    61. Dazu: 1
    62. höre: 1
    63. ich: 1
    64. keinen: 1
    65. Wider-spruch.: 1
    66. Dann: 1
    67. das: 1
    68. so: 1
    69. beschlossen.Das: 1
    70. Wort: 1
    71. zur: 1
    72. Abgabe: 1
    73. hatdie: 1
    74. Bundeskanzlerin,: 1
    75. Frau: 1
    76. Dr.: 1
    77. Angela: 1
    78. Merkel.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/67 Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Bernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Tagesordnungspunkt 2: Befragung der Bundesregierung: Entwurf ei- nes Gesetzes zur Bekämpfung der Zwangs- heirat und zum besseren Schutz der Opfer von Zwangsheirat sowie zur Änderung weiterer aufenthalts- und asylrechtlicher Vorschriften; weitere Fragen zur Kabinetts- sitzung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7098 C 7099 C 7101 B 7102 D 7103 D 7107 D 7108 A 7108 B 7108 C 7108 D 7109 A 7109 A 7109 B Deutscher B Stenografisch 67. Sitz Berlin, Mittwoch, den I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Abgabe einer Regierungserklärung durch die Bundeskanzlerin: zum Europäischen Rat am 28./29. Oktober 2010 in Brüssel und zum G-20-Gipfel am 11./12. November 2010 in Seoul . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Michael Stübgen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link (Heilbronn) (FDP) . . . . . . . . . . R D S D M D D J 7081 A 7081 B 7087 B 7090 D 7092 B 7093 B 7095 C 7097 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7104 A undestag er Bericht ung 27. Oktober 2010 t : üdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . evim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . emet Kilic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Max Stadler, Parl. Staatssekretär BMJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . osef Philip Winkler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7104 B 7104 C 7105 A 7105 B 7105 C 7106 A 7106 D 7107 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7109 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Aydan Özoğuz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 3: Fragestunde (Drucksachen 17/3363, 17/3398) . . . . . . . . . . Dringliche Frage 1 Inge Höger (DIE LINKE) Hintergrund für die jüngsten Tiefflüge von Bundeswehr-Tornados über der Region Wendland Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 2 Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) Gezieltes Schießen von Bundeswehrsolda- ten auf telefonierende oder rufende Zivilis- ten im Gefechtsfeld in Afghanistan Antwort Christian Schmidt, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Dringliche Frage 3 Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Ausbreitung der Cholera in Haiti Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . M H D m l A b A C Z H M H V d g a d v A C Z H M I Z f A F A C Z I M D I Z d A D Z D 7109 D 7110 A 7110 B 7110 C 7111 A 7111 A 7111 C 7111 C 7111 D 7112 B 7112 D 7113 D 7114 C 7115 C 7115 D 7116 C ündliche Frage 3 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) urch US-Streitkräfte getötete Menschen it deutscher Staatsbürgerschaft oder mit etztem Wohnsitz in Deutschland im Raum fghanistan/Pakistan seit 2007 sowie da- ei geleistete deutsche Aufklärung ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 4 ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) on deutschen Stellen vor der Festnahme es deutschen Staatsbürgers A. S. in Af- hanistan übermittelte Informationen an fghanische oder US-Sicherheitsstellen und eutsche Bemühungen um die Rückkehr on A. S. nach Deutschland ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen ans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 5 nge Höger (DIE LINKE) ustand und Behandlung des im US-Ge- ängnis von Bagram inhaftierten Deutsch- fghanen A. S. sowie Bemühungen um seine reilassung ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen nge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 9 r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) nhaltliche Prüfung der Internetseiten von uwendungsempfängern des Bundes durch as Bundesverwaltungsamt ntwort r. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 7117 A 7117 A 7117 D 7118 A 7118 C 7118 C 7119 A 7119 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 III Mündliche Frage 10 Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) Rechtsgrundlage der Kostenübernahme durch das Bundesverwaltungsamt für eine in Deutschland durchgeführte Operation ei- nes Russlanddeutschen Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 11 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Bundesrepublik Deutschland als Einwan- derungsland Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 12 Sevim Dağdelen (DIE LINKE) Ergebnisse der Umfrage zu Erfahrungen der Bundesländer bezüglich bestehender Sanktionsmöglichkeiten im Zusammenhang mit integrationswidrigem Verhalten von Ausländern Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Mündliche Frage 14 Heidrun Dittrich (DIE LINKE) Vermeidung von Mindereinnahmen infolge von Sponsoring und steuerlicher Begünsti- gung von Stiftungen Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . M H V t f A H Z H M F E B n A A Z F M F K s K I A A Z F C M H S d u A D Z H 7119 C 7119 D 7120 A 7120 C 7121 B 7121 C 7122 A 7122 B 7123 A 7123 B ündliche Frage 15 eidrun Dittrich (DIE LINKE) erhinderung des Missbrauchs der sogenann- en Übungsleiterfreibetragsregelung durch reie Träger ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen eidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . ündliche Frage 39 riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) rhöhte Gefahr der Übertragung des MRSA- akteriums vor allem in ländlichen Regio- en mit Intensivtierhaltung ntwort nnette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 40 riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) onsequenzen aus Medienberichten zum teigenden Risiko des MRSA-Befalls in rankenhäusern in ländlichen Regionen mit ntensivtierhaltung ntwort nnette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfragen riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ündliche Frage 44 einz Paula (SPD) tand des Vergabeverfahrens und Beginn es Ausbaus der Autobahn 8 zwischen Ulm nd Augsburg ntwort r. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . usatzfrage einz Paula (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7123 D 7123 D 7125 A 7125 B 7125 C 7125 D 7126 B 7126 D 7127 B IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 Mündliche Frage 45 Heinz Paula (SPD) Elektrifizierung der Bahnstrecke Mün- chen–Lindau Antwort Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfrage Heinz Paula (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Mündliche Fragen 46 und 47 Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Unterschutzstellung naturschutzfachlich be- deutsamer Areale des ehemaligen Truppen- übungsplatzes Wittstock und der Liegen- schaft der ehemaligen Heeresversuchsstelle Kummersdorf Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatzfragen Cornelia Behm (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion DIE LINKE: Rentenkürzung durch Rente erst ab 67 verhindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Silvia Schmidt (Eisleben) (SPD) . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . A E ( A d R l b 1 n A M S P r A B A M S U s A B A M A T r k 4 A C A M D A A A C 7127 C 7127 C 7127 D 7128 A 7129 A 7129 A 7130 B 7131 C 7132 D 7134 B 0000 A7135 C 7136 C 7137 C 7138 C 7140 A 7141 A 7142 A 7143 C 7145 A nlage 2 rklärung des Abgeordneten Volker Beck Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur bstimmung über den Entschließungsantrag er Fraktion DIE LINKE zu der Abgabe einer egierungserklärung durch die Bundeskanz- erin zum Europäischen Rat am 28./29. Okto- er 2010 in Brüssel und zum G-20-Gipfel am 1./12. November 2010 in Seoul (Tagesord- ungspunkt 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 3 ündliche Frage 1 iegmund Ehrmann (SPD) raxis der Kartenvergabe durch die Bay- euther Festspiele GmbH ntwort ernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 4 ündliche Frage 2 iegmund Ehrmann (SPD) nterstützung der Stiftung „TANZ – Tran- ition Zentrum Deutschland“ ntwort ernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 5 ündliche Frage 6 ndrej Hunko (DIE LINKE) ötung mehrerer deutscher Staatsangehö- iger durch einen unbemannten US-ameri- anischen Flugkörper in Pakistan am . Oktober 2010 ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 6 ündliche Frage 7 r. Rolf Mützenich (SPD) bzug der in Deutschland verbliebenen tomwaffen ntwort ornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7145 D 7145 C 7145 D 7146 B 7146 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 V Anlage 7 Mündliche Frage 8 Dr. Rolf Mützenich (SPD) Ergebnisoffene Verhandlungen mit der Türkei über EU-Beitritt Antwort Cornelia Pieper, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 8 Mündliche Frage 13 Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Wahrnehmung des Grundrechts auf De- monstrationsfreiheit durch Schüler Antwort Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 9 Mündliche Frage 16 Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Vorlage des gesamten Schriftwechsels der Bundesregierung mit den vier großen Ener- gieversorgungsunternehmen zur AKW- Laufzeitverlängerung bis zum 29. Oktober 2010 Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 10 Mündliche Frage 17 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Beteiligung des Abteilungsleiters im BMU Gerald Hennenhöfer an den Verhandlun- gen über den Term Sheet in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2010 Antwort Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 11 Mündliche Frage 18 Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Inhalt der Gesprächsergebnisse zwischen Bundesregierung und Energieversorgungs- unternehmen im Zusammenhang mit dem V u A S A M V A B 2 d b A S A M B B R s B D A S A M D A D S e s A H A M D D m 7146 D 7147 B 7147 C 7147 D ertrag und den Gesetzen zur Energie- nd Atompolitik ntwort teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 12 ündliche Frage 19 olker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) ntwort auf die Anfragen der Fraktion ündnis 90/Die Grünen vom 5. Oktober 010 an das Bundeskanzleramt zum För- erfondsvertrag mit den Kernkraftwerks- etreibergesellschaften ntwort teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 13 ündliche Frage 20 ritta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eantwortung des an Bundesminister onald Pofalla am 5. Oktober 2010 ge- chickten Fragenkatalogs der Fraktion ündnis 90/Die Grünen in Ausschüssen des eutschen Bundestages ntwort teffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 14 ündliche Frage 21 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) uswirkungen des Revisionsprotokolls zum oppelbesteuerungsabkommen mit der chweiz auf die zukünftige Durchsetzung ines automatischen Informationsaustau- ches mit Drittstaaten ntwort artmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 15 ündliche Frage 22 r. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) eutsche bilaterale Regelung zum Umgang it Steuerhinterziehern im Vergleich zur 7148 A 7148 A 7148 B 7148 C VI Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 Vereinbarung zwischen Großbritannien und Liechtenstein Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 16 Mündliche Fragen 23 und 24 Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Pläne für ein Revisionsprotokoll zum Dop- pelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz bezüglich einer Abgeltungsteuer; Verein- barkeit mit dem EU-Recht Antwort Hartmut Koschyk, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 17 Mündliche Fragen 25 und 26 Garrelt Duin (SPD) Deutsche Position zu den Vorschlägen der EU-Kommission zur Verlängerung des Temporary Framework Antwort Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 18 Mündliche Fragen 27 und 28 Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Grundlagen der Entscheidung im Jahr 2007 zum Ausstieg aus dem Steinkohlen- bergbau; aktuelle Vorlagen zu diesem Thema und personelle Folgen der Entschei- dung aus dem Jahr 2007 Antwort Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 19 Mündliche Frage 29 Swen Schulz (Spandau) (SPD) Filialen der Deutschen Post AG ohne bar- rierefreien Zugang Antwort Ernst Burgbacher, Parl. Staatssekretär BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . A M S E d A H A M D G D 2 A H A M H F e A D A M H P g A D A M S B r s t A A 7148 C 7148 D 7149 B 7150 A 7150 B nlage 20 ündliche Fragen 30 und 31 abine Zimmermann (DIE LINKE) ntfristung befristeter Arbeitsverträge bei en Jobcentern und den Arbeitsagenturen ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 21 ündliche Frage 32 r. Ilja Seifert (DIE LINKE) espräch der Bundeskanzlerin mit dem eutschen Behindertenrat am 14. Oktober 010 ntwort ans-Joachim Fuchtel, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 22 ündliche Frage 33 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) orschungsförderung des BMELV bei den inzelnen Biokraftstoffarten ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 23 ündliche Frage 34 ans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) raxis der Ausschreibung von Projektträ- erschaften durch Bundesministerien ntwort r. Gerd Müller, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 24 ündliche Fragen 35 und 36 ilvia Schmidt (Eisleben) (SPD) enachteiligung Pflegebedürftiger mit vor- angigen Pflegeleistungen der Berufsgenos- enschaft nach SGB VII gegenüber Leis- ungsempfängern im SGB XI ntwort nnette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7150 C 7150 D 7151 A 7151 C 7152 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 VII Anlage 25 Mündliche Frage 37 René Röspel (SPD) Bewertung der Tätigkeit des XCell-Centers in Köln und Düsseldorf Antwort Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 26 Mündliche Frage 38 René Röspel (SPD) Vorlage eines Entwurfs für eine Änderung des Transplantationsgesetzes Antwort Dr. Andreas Scheuer, Parl. Staatssekretär BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 29 Mündliche Frage 48 Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Prämissen und Rahmenbedingungen für die Berechnung der Kapazitäten der Atom- müllzwischenlager Antwort Katherina Reiche, Parl. Staatssekretärin BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7152 D 7154 A 7154 B Antwort Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 27 Mündliche Frage 41 Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Gründe für die Unterschiede bei der Finan- zierung der Pflegeassistenz für Schwerstbe- hinderte nach dem Arbeitgebermodell und durch den ambulanten Dienst Antwort Annette Widmann-Mauz, Parl. Staatssekretärin BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 28 Mündliche Fragen 42 und 43 Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) Fahrradmitnahme im ICE sowie bei künf- tigen Konkurrenten der Deutschen Bahn im Hochgeschwindigkeitsverkehr A M K V n N u A T A M N B R d A A T 7153 B 7153 C nlage 30 ündliche Frage 49 laus Hagemann (SPD) orlage der Projektkosten- und Terminpla- ung für die Rückbauprojekte Kompakte atriumgekühlte Kernreaktoranlage (KNK II) nd Mehrzweckforschungsreaktor (MZFR) ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 31 ündliche Frage 50 icole Gohlke (DIE LINKE) ereitstellung zusätzlicher Studienplätze im ahmen des Hochschulpaktes 2020 infolge er zusätzlichen Nachfrage aufgrund der ussetzung der Wehrpflicht ntwort homas Rachel, Parl. Staatssekretär BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7154 D 7155 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7081 (A) ) )(B) 67. Sitz Berlin, Mittwoch, den Beginn: 13.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7145 (A) ) )(B) LINKE zu der Abgabe einer Regierungserklä- Übergang in einen neuen Beruf zu erleichtern. Die Tä- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entschließungsantrag der Fraktion DIE D A d A s h h g D h a l F K D c V u g u F n h A d A 1 r a Z Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 27.10.2010 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.10.2010 Binder, Karin DIE LINKE 27.10.2010 Friedhoff, Paul K. FDP 27.10.2010 Golze, Diana DIE LINKE 27.10.2010 Haibach, Holger CDU/CSU 27.10.2010 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 27.10.2010 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.10.2010 Kolbe, Daniela SPD 27.10.2010 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 27.10.2010 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.10.2010 Nietan, Dietmar SPD 27.10.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 27.10.2010 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 27.10.2010 Scholz, Olaf SPD 27.10.2010 Schreiner, Ottmar SPD 27.10.2010 Dr. Sieling, Carsten SPD 27.10.2010 Vogel (Lüdenscheid), Johannes FDP 27.10.2010 Dr. Volkmer, Marlies SPD 27.10.2010 Dr. Wiefelspütz, Dieter SPD 27.10.2010 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht rung durch die Bundeskanzlerin zum Europäi- schen Rat am 28./29. Oktober 2010 in Brüssel und zum G-20-Gipfel am 11./12. November 2010 in Seoul (Tagesordnungspunkt 1) Hiermit erkläre ich im Namen der Fraktion Bündnis 90/ ie Grünen, dass unser Votum „Ablehnung“ lautet. nlage 3 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage des bgeordneten Siegmund Ehrmann (SPD) (Druck- ache 17/3363, Frage 1): Hält die Bundesregierung als Gesellschafter und Mitglied des Verwaltungsrates der Bayreuther Festspiele GmbH vor dem Hintergrund der Kritik des Bayerischen Obersten Rech- nungshofes an der Kartenvergabe das Kartenkontingent für die Gesellschaft der Freunde von Bayreuth e. V. für angemes- sen, und wie bewertet sie das Verhältnis des Anteils des frei verkäuflichen Kartenkontingents zu den Aufwendungen der öffentlichen Haushalte? Der Verwaltungsrat der Bayreuther Festspiel GmbH at sich in seiner Sitzung am 19. Oktober 2010 einge- end mit der Problematik der Vergabe der Kartenkontin- ente bei den Bayreuther Festspielen auseinandergesetzt. en Anregungen des Bayerischen Obersten Rechnungs- ofes Rechnung tragend wurde die Geschäftsführung be- uftragt, ab dem Jahr 2012 einen neuen Vertrag zur Fest- egung des Kartenkontingents der Gesellschaft der reunde zu schließen sowie auch die bisher festgelegte ontingentierung für alle anderen Gruppen bzw. für ienstkarten zu überprüfen. Die zu treffende vertragli- he Regelung mit der Gesellschaft der Freunde wird das erhältnis zwischen dem Kartenkontingent der Freunde nd den für den freien Verkauf vorgesehenen Karten an- emessen regeln und ein Äquivalent zu den bisherigen nd zukünftigen Leistungen der Gesellschaft der reunde darstellen, die in jedem Jahr insbesondere bei otwendigen Investitionen die öffentliche Hand in er- eblichem Umfang entlasten. nlage 4 Antwort es Staatsministers Bernd Neumann auf die Frage des bgeordneten Siegmund Ehrmann (SPD) (Drucksache 7/3363, Frage 2): Welche Maßnahmen plant die Bundesregierung, um die Stiftung „TANZ – Transition Zentrum Deutschland“ in ihrer gerade erst begonnenen Arbeit – die Geschäftsstelle hat ihre Arbeit am 1. August 2010 aufgenommen – nach dem Auslau- fen der Anschubfinanzierung durch Mittel der Kulturstiftung des Bundes im März 2011 zu unterstützen? Tänzerinnen und Tänzer haben einen besonderen Be- uf, der in aller Regel maximal bis zum 40. Lebensjahr usgeübt werden kann. Die „Stiftung TANZ – Transition entrum Deutschland“ verfolgt deshalb das Ziel, den 7146 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 (A) ) )(B) tigkeit der Stiftung orientiert sich vor allem auf die In- formation und die Vermittlung von Kontakten. Das Problemfeld, das sich aus dem Übergang in neue Berufe ergibt, ist komplex. Sonderregelungen für ein- zelne Berufsgruppen werfen eine Reihe von sozialpoliti- schen und juristischen Fragen auf. Der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien hat von Anfang an klargestellt, dass die mit dem Stichwort Transition be- nannte Problematik nicht allein mit den Instrumenten der Kulturpolitik gelöst werden kann. Dennoch hat der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien dieses wichtige Thema aufgegriffen. So wurde die Projektstudie „Modellentwicklung Transi- tion Zentrum Tanz Deutschland“ aus Mitteln des vom Bund geförderten Fonds Darstellende Künste unter- stützt. Der von der Kulturstiftung des Bundes geförderte „Tanzplan Deutschland“ hat den Aufbau der „Stiftung TANZ – Transition Zentrum Deutschland“ inhaltlich be- gleitet und finanziell gefördert. Diese Hilfe war von vornherein nur als Anschubfi- nanzierung vorgesehen und auch nur zulässig, denn eine unbegrenzte institutionelle Förderung ist der Kulturstif- tung des Bundes nicht möglich. Im Anschluss an den auslaufenden „Tanzplan Deutsch- land“ sind zwei Projektförderfonds zur Realisierung künstlerischer Projekte im Bereich Kulturerbe sowie in der Partnerschaft von Tanzkompanien mit Schulen ge- plant. Darüber hinaus wird die Kulturstiftung des Bundes den „Tanzkongress Deutschland“ als Leuchtturm fördern. Anlage 5 Antwort der Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des Abgeordneten Andrej Hunko (DIE LINKE) (Druck- sache 17/3363, Frage 6): Welche juristische und politische Bewertung nimmt die Bundesregierung vor, angesichts der Tötung von bis zu acht deutschen Staatsangehörigen durch den Angriff eines unbe- mannten US-amerikanischen Flugkörpers im pakistanischen Nordwaziristan am 4. Oktober 2010? Die Bundesregierung konnte die Medieninformatio- nen, dass am 4. Oktober 2010 bis zu acht deutsche Staatsangehörige bei einem Drohnenangriff ums Leben gekommen sein sollen, bisher nicht verifizieren. Unmittelbar nach Erscheinen der Medienberichte zur vermeintlichen Tötung mehrerer deutscher Staatsange- höriger durch angebliche US-Drohnen in Pakistan hat die Bundesregierung pakistanische Behörden offiziell um Auskunft gebeten. Das Auswärtige Amt und die Deutsche Botschaft Is- lamabad bemühen sich weiterhin um Aufklärung, insbe- sondere ob es sich bei den Getöteten um deutsche Staats- angehörige handelt. Bislang liegen jedoch keine offiziell bestätigten Informationen vor. Die für eine juristische und politische Bewertung not- wendige präzise Faktengrundlage liegt der Bundesregie- rung daher nicht vor. A d A 1 W u t d n N d s r U S t M z i d A g w U A d A 1 W s 2 R (C (D nlage 6 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Drucksache 7/3363, Frage 7): Hat der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido Westerwelle, sich bei den Verhandlungen zur neuen NATO- Strategie mit seinem Anliegen durchsetzen können, dass die in Deutschland verbliebenen Atomwaffen abgezogen werden? Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido esterwelle, hat sich wiederholt, zuletzt beim Außen- nd Verteidigungsministertreffen der NATO am 14. Ok- ober 2010 in Brüssel, aktiv dafür eingesetzt, dass sich ie NATO in ihrer Strategie auf das politische Ziel einer uklearwaffenfreien Welt verpflichtet und – analog zur uklearstrategie der Vereinigten Staaten von Amerika – ie verminderte Bedeutung von Nuklearwaffen fest- chreibt. Daran anknüpfend setzt sich die Bundesregie- ung im Bündnis für eine Überprüfung von Rolle und mfang nuklearer Bewaffnung im sich entwickelnden icherheitsumfeld ein. Die in diesem Kontext stehende Frage des Abzugs aktischer Nuklearwaffen vom Territorium von NATO- itgliedstaaten wird nicht national, sondern im Bündnis u behandeln und zu entscheiden sein. An dem im Koalitionsvertrag formulierten Ziel, sich m Bündnis und gegenüber den amerikanischen Verbün- eten für den Abzug der in Deutschland verbliebenen tomwaffen einzusetzen, hält die Bundesregierung fest. In diesem Zusammenhang unterstützt die Bundesre- ierung auch die Einbeziehung aller taktischen Nuklear- affen in den weiteren Abrüstungsprozess zwischen den SA und der Russischen Föderation. nlage 7 Antwort er Staatsministerin Cornelia Pieper auf die Frage des bgeordneten Dr. Rolf Mützenich (SPD) (Drucksache 7/3363, Frage 8): Teilt der Bundesminister des Auswärtigen die Auffassung, dass ergebnisoffen mit der Türkei über deren EU-Beitritt ver- handelt werden sollte, und, wenn ja, kann er sich mit dieser Position gegenüber dem Koalitionspartner durchsetzen? Der Bundesminister des Auswärtigen, Dr. Guido esterwelle, hat in seiner Rede vor der Deutschen Ge- ellschaft für Auswärtige Politik e. V., DGAP, am 1. Oktober 2010 zu den Beitrittsverhandlungen mit der epublik Türkei Folgendes gesagt: Wer heute der Türkei vorschnell die Tür vor der Nase zuschlägt, der verpasst eine historische Chance. Für mich gilt auch im Umgang mit der Türkei ganz klar, pacta sunt servanda. Unser Wort gilt. Wir halten unsere Versprechen. Deshalb arbei- ten wir mit ganzer Kraft daran, dass die Verhand- lungen gleichermaßen ehrlich wie ergebnisoffen ge- führt werden und nicht in einer Sackgasse stecken bleiben. Dies habe ich meinen türkischen Ge- sprächspartnern zugesagt. Dafür habe ich mich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7147 (A) ) )(B) während der beiden letzten EU-Präsidentschaften eingesetzt. Diese Linie ist auch im Koalitionsvertrag festge- schrieben, in dem es dazu heißt: Deutschland hat ein besonderes Interesse an einer Vertiefung der gegenseitigen Beziehungen zur Tür- kei und an einer Anbindung des Landes an die Europäische Union. Die 2005 mit dem Ziel des Bei- tritts aufgenommenen Verhandlungen sind ein Pro- zess mit offenem Ende, der keinen Automatismus begründet und dessen Ausgang sich nicht im Vor- hinein garantieren lässt. Sollte die EU nicht aufnahmefähig oder die Türkei nicht in der Lage sein, alle mit einer Mitgliedschaft verbundenen Verpflichtungen voll und ganz einzu- halten, muss die Türkei in einer Weise, die ihr privi- legiertes Verhältnis zur EU weiter entwickelt, möglichst eng an die europäischen Strukturen ange- bunden werden. Der Koalitionsvertrag ist für die Politik der Bundes- regierung maßgeblich. Anlage 8 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Christoph Bergner auf die Frage der Abgeordneten Ingrid Hönlinger (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 13): Unter welchen Umständen dürfen nach Meinung der Bun- desregierung Schülerinnen und Schüler das grundrechtlich ge- schützte Recht auf Demonstrationsfreiheit wahrnehmen? Minderjährigen Schülerinnen und Schülern stehen ebenso wie Erwachsenen die im Rahmen einer Demon- stration betroffenen Grundrechte des Art. 8 Abs. 1 des Grundgesetzes, GG, und Art. 5 Abs. 1 Satz 1 GG zu. Nehmen sie an einer Demonstration teil, unterliegen sie denselben gesetzlichen Einschränkungen, die auch alle übrigen Teilnehmer der Demonstration treffen. Es ist zu begrüßen, wenn junge Menschen sich poli- tisch und gesellschaftlich engagieren. Selbstverständ- lich kann zum politischen und gesellschaftlichen Enga- gement auch gehören, politische Ziele und Ideale im Rahmen von Demonstrationen geltend zu machen. Bleibt eine Schülerin oder ein Schüler jedoch dem re- gulären Schulunterricht fern, um an einer Demonstration teilzunehmen, kollidiert dies mit der Schulpflicht. Die grundrechtlichen Freiheiten des einzelnen Schülers wer- den durch den staatlichen Erziehungsauftrag beschränkt, sodass auch die Verpflichtung zur Unterrichtsteilnahme verfassungsgemäß ist. Anlage 9 Antwort des Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Frage der Abgeordneten Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 16): la ( E u s g e g b R t I i A d d D la ( E r a a A w z m A d d D (C (D Stellt uns die Bundesregierung bis zum 29. Oktober 2010 den gesamten Schriftwechsel/-austausch der Bundesregierung mit den vier großen Energieversorgern im Zusammenhang mit der Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke und insbeson- dere dort mit der Entstehung des Term Sheet zur Verfügung? Ihre Frage wird, da sie einen Tagesordnungspunkt der ufenden Sitzungswoche betrifft, gemäß Anlage 4 GO-BT Richtlinie für die Fragestunde und für die schriftlichen inzelfragen Nr. I. 2) schriftlich wie folgt beantwortet: Die Verhandlungen zwischen der Bundesregierung nd den Betreibern der Kernkraftwerke in Deutschland ind mündlich geführt worden. Soweit es Schriftverkehr egeben hat, der über das Term Sheet und den Vertrags- ntwurf hinaus inhaltlich relevant ist, hat die Bundesre- ierung hierüber bereits im Rahmen früherer Anfragen erichtet. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass im ahmen des parlamentarischen Auskunftsrechts unstrei- ig kein Anspruch auf Herausgabe von Akten besteht. ch bitte um Verständnis, dass die Bundesregierung auch n diesem Fall nicht anders verfahren möchte. nlage 10 Antwort es Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Frage er Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 17): Wurde der Abteilungsleiter im Bundesministerium für Um- welt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Gerald Hennenhöfer, vonseiten der Bundesregierung oder vonseiten der Energie- versorgungsunternehmen in der Nacht vom 5. auf den 6. Sep- tember 2010 zu den Verhandlungen des Term Sheet hinzuge- beten, und wie lange genau – Stunden – war er an den Verhandlungen beteiligt? Ihre Frage wird, da sie einen Tagesordnungspunkt der ufenden Sitzungswoche betrifft, gemäß Anlage 4 GO-BT Richtlinie für die Fragestunde und für die schriftlichen inzelfragen Nr. I. 2) schriftlich wie folgt beantwortet: Der zuständige Abteilungsleiter im Bundesministe- ium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit hat uf Bitte des Bundesministeriums der Finanzen die sich us der Laufzeitentscheidung auf der Grundlage des tomgesetzes ergebenden Strommengen erläutert. Er ar zu diesem Zweck einschließlich einer längeren Sit- ungsunterbrechung etwa 1 bis 2 Stunden im Bundes- inisterium der Finanzen. nlage 11 Antwort es Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Frage es Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 18): Welchen Inhalt hatten Gesprächsergebnisse zwischen Bun- desregierung und Energieversorgungsunternehmen auf der politischen oder auf der Beamtenebene im Zusammenhang mit dem Vertrag der Bundesregierung mit den Energieversor- gungsunternehmen und der Gesetze bezüglich der Energie- und Atompolitik, die der Deutsche Bundestag am 28. Oktober 2010 verabschieden soll, die Auswirkung auf die Auslegung von Vertrag oder Gesetzen haben könnten? 7148 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 (A) ) )(B) Ihre Frage wird, da sie einen Tagesordnungspunkt der laufenden Sitzungswoche betrifft, gemäß Anlage 4 GO-BT (Richtlinie für die Fragestunde und für die schriftlichen Einzelfragen Nr. I. 2) schriftlich wie folgt beantwortet: Die Ergebnisse der von der Bundesregierung und den Betreibern der Kernkraftwerke geführten Gespräche sind im Vorvertrag und dem paraphierten Vertragsentwurf vom 28. September 2010 umgesetzt, die veröffentlicht sind. Anlage 12 Antwort des Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Frage des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 19): Zu welcher konkreten Beantwortung auf den von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen am 5. Oktober 2010 an den Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bun- deskanzleramtes, Ronald Pofalla, übersandten Fragenkatalog kam es in den beteiligten Bundesministerien und im Bundes- kanzleramt auf Leitungs- und Mitarbeiterebenen, die mit den Verhandlungen und dem Abschluss des Förderfondsvertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und den Kernkraftwerksbetreibergesellschaften und deren Konzern- obergesellschaften befasst waren? Ihre Frage wird, da sie einen Tagesordnungspunkt der laufenden Sitzungswoche betrifft, gemäß Anlage 4 GO-BT (Richtlinie für die Fragestunde und für die schriftlichen Einzelfragen Nr. I. 2) schriftlich wie folgt beantwortet: Die Bundesregierung hat die Fragen mündlich in den jeweiligen Bundestagsausschüssen beantwortet. Das Bundesministerium der Finanzen hatte die Federführung für die Vorbereitung der Beantwortung übernommen und die Antworten innerhalb der Bundesregierung abge- stimmt. Anlage 13 Antwort des Parl. Staatssekretärs Steffen Kampeter auf die Frage der Abgeordneten Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 20): Welche Antworten gaben die Vertreter der Bundesregie- rung auf die Fragen des Fragenkataloges der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen vom 5. Oktober 2010 an Bundesminister Ronald Pofalla in den Ausschüssen des Deutschen Bundesta- ges, und in welchen Ausschusssitzungen – Ausschuss plus Datum – wurden sie jeweils gegeben? Ihre Frage wird, da sie einen Tagesordnungspunkt der laufenden Sitzungswoche betrifft, gemäß Anlage 4 GO-BT (Richtlinie für die Fragestunde und für die schriftlichen Einzelfragen Nr. I. 2) schriftlich wie folgt beantwortet: Die Bundesregierung hat die gestellten Fragen in der 34. Sitzung des Haushaltsausschusses des Deutschen Bundestages am 26. Oktober 2010 mündlich beantwor- tet. Die Antworten wurden den Ausschussmitgliedern auch in schriftlicher Form zur Verfügung gestellt. A d d D r b v g r A d d D t A d g G Z r (C (D nlage 14 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage es Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 21): Führt aus Sicht der Bundesregierung der laut Pressebe- richten (Focus Nr. 42 vom 18. Oktober 2010) offenbar bevor- stehende Abschluss eines Revisionsprotokolls zum Doppelbe- steuerungsabkommen mit der Schweiz unter Einschluss einer anonymen Abgeltungsteuer zu einer Schwächung der Ver- handlungsposition der Bundesregierung in Bezug auf die zu- künftige Durchsetzung eines automatischen Informationsaus- tauschs mit Drittstaaten, und, wenn nein, warum nicht? Das unterschriftsreife Revisionsprotokoll zur Ände- ung des bestehenden deutsch-schweizerischen Doppel- esteuerungsabkommens für den Bereich der Steuern om Einkommen und vom Vermögen enthält keine Re- elungen zu einer anonymen Abgeltungsteuer. Damit erübrigt sich eine Stellungnahme zu den weite- en Teilen der Frage. nlage 15 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Frage es Abgeordneten Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 22): Wie bewertet die Bundesregierung eine bilaterale Rege- lung, die deutschen Steuerhinterziehern die volle Anonymität und eine nur partielle Nachzahlung für ein Land gewährt, im Vergleich zu der Regelung, die zwischen Großbritannien und Liechtenstein vereinbart wurde, nach der ab 2015 Banken und Treuhänder in Liechtenstein strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie von britischen Kunden keinen Nachweis einfordern, dass deren Gelder beim Finanzamt gemeldet sind? Die Bundesregierung sieht keinen Anlass, zu hypo- hetischen Erwägungen Stellung zu nehmen. nlage 16 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hartmut Koschyk auf die Fra- en der Abgeordneten Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/3363, Fragen 23 und 24): Kann die Bundesregierung Presseberichte (FAZ vom 18. Oktober 2010) bestätigen, wonach ein Revisionsprotokoll zum Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz verein- bart werden soll, das eine anonyme Abgeltungsteuer in Höhe von 25 bis 35 Prozent beinhaltet, und, wenn nein, welches ist genau der Stand der Verhandlungen in Bezug auf die Nachver- steuerung bei Altfällen und für die Besteuerung von Schweizer Kapitalerträgen deutscher Steuerpflichtiger für die Zukunft? Hält die Bundesregierung den möglichen Abschluss eines Revisionsprotokolls zum Doppelbesteuerungsabkommen mit der Schweiz, das einen eigenen Abgeltungsteuersatz enthält, für vereinbar mit dem EU-Recht, das ab 1. Januar 2011 die Abführung einer Quellensteuer von 35 Prozent auf Zins- erträge ausländischer Anleger in der Schweiz vorsieht, und, wenn ja, warum? u Frage 23: Das unterschriftsreife Revisionsprotokoll zur Ände- ung des bestehenden deutsch-schweizerischen Doppel- Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7149 (A) ) )(B) besteuerungsabkommens für den Bereich der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen enthält keine Re- gelungen zu einer anonymen Abgeltungsteuer oder für sogenannte Altfälle. Möglichkeiten für eine dauerhafte Lösung des Pro- blems unversteuerter Kapitalanlagen deutscher Steuer- pflichtiger in der Schweiz unter Einschluss von Altfällen werden im Rahmen einer bilateralen Arbeitsgruppe son- diert. Diese wurde im März 2010 von den Finanzminis- tern Deutschlands und der Schweiz eingesetzt und steht unter der Leitung der Staatssekretäre Dr. Beus, Deutsch- land, und Dr. Ambühl, Schweiz. Die Sondierungsgesprä- che der Arbeitsgruppe verliefen konstruktiv. Zu den Einzelheiten haben beide Parteien Stillschweigen verein- bart. Wie im März 2010 von den Finanzministern verein- bart, soll im Herbst aufgrund einer Bilanz der Sondie- rungsgespräche entschieden werden, ob auf dieser Grundlage formelle Verhandlungen aufgenommen wer- den. Erst im Rahmen dieser Verhandlungen wird es um die konkrete Ausgestaltung der Besteuerung auch von Altfällen sowie um Steuersätze und Bemessungsgrund- lagen gehen. Vor Aufnahme von Verhandlungen bereits über deren Ergebnisse zu spekulieren, ist verfrüht. Daher nimmt die Bundesregierung keine Stellung zu den in der Presse geäußerten Mutmaßungen über die möglichen Lösungsansätze. Zu Frage 24: Da das geplante Revisionsprotokoll keine derartigen Regelungen enthält, ist die Frage gegenstandslos. Anlage 17 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die Fra- gen des Abgeordneten Garrelt Duin (SPD) (Drucksache 17/3363, Fragen 25 und 26): Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus den aktuellen Vorschlägen der EU-Kommission zur Verlänge- rung des Temporary Framework, insbesondere auch zur Frage einer Verlängerung der Regelungen zu Bürgschaften und Kre- diten aus dem Wirtschaftsfonds Deutschland? Wie bewertet die Bundesregierung die diesbezüglichen Positionen der Bundesländer, und wie sieht vor diesem Hin- tergrund die gemeinsame deutsche Position gegenüber den EU-Kommissionsvorschlägen aus? Zu Frage 25: Die Bundesregierung ist der Auffassung, dass die Konjunkturmaßnahmen nicht länger bestehen dürfen, als es die wirtschaftliche Situation unbedingt erforderlich macht. Maßnahmen, die zur Überwindung der Krise vo- rübergehend notwendig und akzeptabel waren, dürfen keine Dauereinrichtung werden. In Deutschland hat sich die Wirtschaft seit dem Höhepunkt der Krise deutlich er- holt. Die Bundesregierung hat sich dementsprechend da- für entschieden, das Bürgschafts- und Kreditprogramm des Bundes („Wirtschaftsfonds Deutschland“) zum Jah- r d d r P d s w R r lä a c u K c b d Z u K E v d d B w r k F a m d t d i v z e g M d s A d g D (C (D eswechsel wie geplant auslaufen zu lassen. Hieran hält ie Bundesregierung fest. Die Europäische Kommission hat am 4. Oktober 2010 ie Verlängerung des „Vorübergehenden Gemeinschafts- ahmens“ als EU-beihilferechtliche Grundlage solcher rogramme um ein Jahr bei gleichzeitiger deutlicher Re- uktion des Umfangs der Fördermöglichkeiten beschlos- en. Damit trägt die Kommission der sehr heterogenen irtschaftlichen Situation in der Europäischen Union echnung. Vor diesem Hintergrund begrüßt es die Bundesregie- ung, dass die Kommission in ihren Vorschlägen die Ver- ngerung des „Vorübergehenden Gemeinschaftsrahmens“ uf ein Jahr begrenzt und den Umfang der bisher mögli- hen Erleichterungen bei der Vergabe von Bürgschaften nd Darlehen deutlich reduziert hat. Damit trägt die ommission der insgesamt verbesserten wirtschaftli- hen Situation Rechnung und setzt ein Signal im Hin- lick auf den zielgerichteten Ausstieg aus den krisenbe- ingten Konjunkturmaßnahmen. u Frage 26: Die Länder werten die Vorschläge der Kommission nterschiedlich. Während einige Länder die Strategie der ommission grundsätzlich begrüßen, fordern andere den rhalt substanziell weitergehender Erleichterungen als on der Kommission vorgeschlagen, zum Beispiel For- erung nach 90 Prozent-Bürgschaften für Unternehmen, ie aktuell in Schwierigkeiten sind; Forderungen nach etriebsmittelbürgschaften für Großunternehmen. Teil- eise werden diese Forderungen zum EU-wettbewerbs- echtlichen Rahmen auch mit Forderungen nach der fis- alischen Beteiligung des Bundes an entsprechenden ördermaßnahmen verknüpft. Die Bundesregierung wird diese Forderungen nicht ufgreifen, da sich die Situation in Deutschland allge- ein deutlich verbessert hat und daher am Ausstieg aus en krisenbedingten Konjunkturmaßnahmen festgehal- en wird. Im Hinblick auf die auch von zahlreichen Län- ern befürwortete Kleinbeihilfenregelung (500 000 Euro n drei Jahren) hat sich das BMWi mit dem BMF darauf erständigt, in Brüssel eine Verlängerung bis Ende 2011 u fordern. Ob die EU-Kommission dieser Forderung ntspricht, wird sich frühestens Anfang Dezember zei- en. Zur Einhaltung der Haushaltsneutralität über die aßnahmen insgesamt würde die Umsetzung auf Bun- esebene auf kleine und mittlere Unternehmen be- chränkt. nlage 18 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Otto auf die Fra- en des Abgeordneten Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ IE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Fragen 27 und 28): Welche Szenarien hinsichtlich des Abbaus der Belegschaf- ten, der Reduzierung der Förderung, der Schließung von Standorten, der Kosten für die öffentliche Hand usw. lagen der Entscheidung zum Ausstieg aus dem Steinkohlenbergbau im Jahr 2007 zugrunde, und inwieweit stimmen diese Szenarien 7150 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 (A) ) )(B) überein bzw. wodurch unterscheiden sie sich konkret von den vom RWI (Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschafts- forschung e. V.) bzw. der RAG-Stiftung der Bundesregierung aktuell vorgelegten Szenarien? Wie viele Personen hat die RAG Aktiengesellschaft im un- ter- und übertägigen Bereich des Steinkohlenbergbaus seit dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Finanzierung der Beendigung des subventionierten Steinkohlenbergbaus zum Jahr 2018 (Steinkohlefinanzierungsgesetz) im Jahr 2007 neu eingestellt – Einstellungen vom Arbeitsmarkt, Übernahme von Auszubil- denden, Überführung von Zeitverträgen in Dauerarbeitsverhält- nisse usw. –, und wie viele Personen haben im gleichen Zeit- raum die RAG Aktiengesellschaft im unter- und übertägigen Bereich des Steinkohlenbergbaus durch Inanspruchnahme wel- cher arbeitsmarktpolitischen Instrumente – Frühverrentung, Vermittlung in den ersten Arbeitsmarkt usw. – verlassen? Zu Frage 27: Der im Jahre 2007 getroffenen Entscheidung zum Ausstieg aus dem subventionierten Steinkohlenbergbau lagen vor allem überprüfte Modellrechnungen der RAG AG zu den diskutierten Stilllegungszeitpunkten 2012, 2014, 2016 und 2018 zugrunde. Bei den von der RAG AG und der RAG-Stiftung an die Bundesregierung übermittelten Daten handelt es sich nicht um Szenarien, sondern um Einzelwerte, die nur Teilpositionen der frü- heren Szenarien betreffen. Das RWI hat der Bundesre- gierung kein Szenario vorgelegt. Zu Frage 28: Von Anfang 2008 bis Ende September 2010 kam es – nach Angaben der RAG AG – im RAG-Bergbau zu ins- gesamt 1 603 Neueinstellungen – darunter 1 554 Über- nahmen von Auszubildenden und 49 Einstellungen vom Arbeitsmarkt. Dabei handelte es sich ausschließlich um befristete Arbeitsverhältnisse. Im gleichen Zeitraum schieden 9 865 Mitarbeiter aus. Dies geschah über Vor- ruhestandsregelungen, Arbeitsmarktabgänge sowie ar- beitsmarktpolitische Instrumente wie Handwerkerinitia- tive, Qualifizierung und Übergangshilfen. Anlage 19 Antwort des Parl. Staatssekretärs Ernst Burgbacher auf die Frage des Abgeordneten Swen Schulz (Spandau) (SPD) (Drucksache 17/3363, Frage 29): Ist der Bundesregierung bekannt, in wie vielen Fällen – aufgeschlüsselt nach Bundesländern – der barrierefreie Zu- gang zu Filialen der Deutschen Post AG nicht gewährleistet ist? Der Bundesregierung liegen keine detaillierten Zah- len hinsichtlich eines barrierefreien Zugangs zu den bun- desweit 12 400 Filialen der Deutschen Post AG vor. Das Unternehmen führt dazu aktuell eine Erhebung durch, ein Ergebnis liegt noch nicht vor. Anlage 20 Antwort des Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die Fragen der Abgeordneten Sabine Zimmermann (DIE LINKE) (Drucksache 17/3363, Fragen 30 und 31): Z F B H b z b b g v t g s w F s A 1 A B B h M Z d u D F l A d F ( c 2 (C (D Wie viele der befristeten Arbeitsverträge bei den Jobcen- tern wurden inzwischen zur Entfristung freigegeben – bitte Zahlen für den Bund sowie die Bundesländer nennen –, und wie hoch ist nach diesen Entfristungen der Anteil der befriste- ten Arbeitskräfte bei den Jobcentern (bitte auch hier Zahlen für den Bund sowie die Bundesländer nennen und beim Bund nach Aufgabenbereich aufgliedern)? Gab es auch im Bereich der Arbeitsagenturen eine Entfris- tung von Arbeitskräften, und wie stellt sich hier die absolute Zahl und der relative Anteil der befristeten Arbeitskräfte vor bzw. nach der Entfristung dar (bitte auch hier Zahlen für den Bund sowie die Bundesländer nennen und beim Bund nach Aufgabenbereich aufgliedern)? u Frage 30: Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die rage auf die durch den Haushaltsausschuss des Deutschen undestages am 9. Juni 2010 entsperrten 3 200 Stellen im aushalt der Bundesagentur für Arbeit für den Aufga- enbereich der Grundsicherung für Arbeitsuchende be- ieht. Alle 3 200 Stellen stehen zur Übernahme bislang efristet beschäftigter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zw. zur Übernahme von Amtshilfekräften zur Verfü- ung und wurden auf die Regionaldirektionsbezirke erteilt. Die Stellenbesetzungsverfahren sind nach Mit- eilung der Bundesagentur für Arbeit weitestgehend ab- eschlossen. Zu den mit der Frage gewünschten detaillierten Dar- tellungen verweist die Bundesregierung auf die Ant- orten vom 12. Oktober 2010 zur Kleinen Anfrage der raktion Bündnis 90/Die Grünen, Bundestagsdruck- ache 17/3294, sowie vom 2. Juli 2010 zur Kleinen nfrage der Fraktion Die Linke, Bundestagsdrucksache 7/2378. Ebenso erinnert die Bundesregierung an die ntwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Dr. Ralf rauksiepe vom 17. Mai 2010 an die Fragestellerin, undestagsdrucksache 17/1812. Darüber hinausge- ende Informationen liegen der Bundesregierung im oment nicht vor. u Frage 31: Mit der Kleinen Anfrage vom 12. Oktober 2010, Bun- estagsdrucksache 17/3304, hat die Fraktion Die Linke nter Frage 10 einen identischen Sachverhalt erfragt. ie Bundesregierung wird der Beantwortung zu dieser rage fristgerecht nachkommen und bittet die Fragestel- erin bis dahin um Geduld. nlage 21 Antwort es Parl. Staatssekretärs Hans-Joachim Fuchtel auf die rage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE LINKE) Drucksache 17/3363, Frage 32): Welche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung aus dem Gespräch der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel mit den Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Behindertenrates, DBR, am 14. Oktober 2010 im Bundeskanzleramt? Das Gespräch der Bundeskanzlerin mit dem Spre- herrat des Deutschen Behindertenrates am 14. Oktober 010 diente dem Meinungsaustausch zu Themen der Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7151 (A) ) )(B) Politik für Menschen mit Behinderungen; vor allem im Hinblick auf die Vorbereitung eines Aktionsplans der Bundesregierung zur Umsetzung der UN-Behinderten- rechtskonvention, der im kommenden Jahr beschlossen werden soll. Im Einzelnen wurden Themen wie „Inklusive Bil- dung“, berufliche Teilhabe, Barrierefreiheit sowie Selbstbestimmtes Leben und Wohnen erörtert. Die Er- kenntnisse des Gespräches und die daraus zu ziehenden Schlussfolgerungen werden im Aktionsplan der Bundes- regierung Berücksichtigung finden. Anlage 22 Antwort des Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 33): Wie verteilen sich die derzeitigen Anteile der einzelnen Biokraftstoffarten – bitte aufteilen nach Biodiesel, Pflanzenöl, Bioethanol, BtL bzw. Fischer-Tropsch-Kraftstoffe und Ähnli- ches sowie sonstige Biokraftstoffe – auf die Biokraftstofffor- schungsförderung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, BMELV, und trifft es zu, dass das BMELV die Förderung für die Entwicklung der Pflanzenölkraftstofftechnologie im Allgemeinen und im Be- reich der Landwirtschaftsmaschinen im Besonderen beendet? Zum Stichtag 25. Oktober 2010 wurden 30 Projekte im Bereich Biokraftstoffe im Rahmen des seit 2001 gel- tenden und 2008 fortgeschriebenen Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, BMELV, gefördert: * Nicht direkt einzelnen Biokraftstoffarten zuzuordnende Projekte (zum Beispiel Methodenentwicklungen für Untersuchungsverfah- ren oder Zertifizierung) ** Davon 10 000 Tsd. Euro im Rahmen des Konjunkturpaketes II der Bundesregierung aus dem Sondervermögen Investitions- und Til- gungsfonds, ITF, (nicht aus der Titelgruppe 08 des BMELV) Das Förderprogramm ist weiterhin im vollen Umfang gültig. Damit ergibt sich auch, dass Landmaschinenher- steller als mögliche Zuwendungsempfänger nicht ausge- schlossen sind. Das BMELV sieht eine Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu Pflanzenölen als Kraft- s R i s O n D g d N T f A d d G I B s s e E c E R s s A d d ( Thematik Gesamtförderung [Tsd. Euro] Übergeordnet* 3 795 Biodiesel 419 Pflanzenöl 621 Ethanol 2 662 BtL** 10 289 Sonstige 47 Gesamt 17 836 (C (D toffe als sinnvoll an, sofern die ordnungspolitischen ahmenbedingungen eine breite Verwendung, vor allem n der Land- und Forstwirtschaft, und damit einen ent- prechenden Marktzugang für Pflanzenöle zulassen. hne diese Voraussetzungen können Fördermaßnahmen icht die gewünschte Wirkung entfalten. Zudem unterstützt das BMELV institutionell das eutsche Biomasseforschungszentrum, DBFZ, das ei- ene Forschung auf diesem Gebiet betreibt. So werden erzeit gerade ein Motorenprüfstand zur Testung der utzung von Pflanzenölen errichtet, Marktstudien zum hema erstellt sowie eine intensive analytische Begleit- orschung durchgeführt. nlage 23 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Gerd Müller auf die Frage es Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE RÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 34): Welche Bundesministerien schreiben die Projektträger- schaften für ihre Forschungsbereiche grundsätzlich aus, und welche Projektträgerschaften – insbesondere des Bundes- ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz – werden nicht ausgeschrieben? Ausweislich des Bundesberichtes Forschung und nnovation 2010 haben BMBF, BMWi, BMELV, BMU, MG und BMVBS Institutionen mit der Projektträger- chaft für ihre Forschungsbereiche beauftragt. Grund- ätzlich erfolgt eine Vergabe im Wettbewerb nach den inschlägigen Vergaberegeln, sofern nicht Gründe im inzelfall für ein Absehen von der Ausschreibung spre- hen. BMELV hat die Bundesanstalt für Landwirtschaft und rnährung, BLE, und die Fachagentur Nachwachsende ohstoffe, FNR, mit Projektträgerschaften im For- chungsbereich beauftragt. Diese wurden nicht ausge- chrieben. nlage 24 Antwort er Parl. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz auf ie Fragen der Abgeordneten Silvia Schmidt (Eisleben) SPD) (Drucksache 17/3363, Fragen 35 und 36): Ist der Bundesregierung bekannt, dass für einen pflegebe- dürftigen Menschen, der Pflegeleistungen der Berufsgenos- senschaft nach § 44 des Siebten Buches Sozialgesetzbuch, SGB VII, als vorrangige Leistung erhält, gemäß § 34 SGB XI die Leistungen der Pflegeversicherung, insbesondere Leistun- gen gemäß § 45 b SGB XI – Betreuungsleistungen –, für die Höhe dieses Betrages ruhen, und teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass er somit trotz der leicht besseren Ausge- staltung der Leistungen im SGB VII gegenüber Leistungs- empfängern im SGB XI strukturell benachteiligt wird? Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass ein pfle- gebedürftiger Mensch, der Leistungen der Berufsgenossen- schaft nach § 44 SGB VII als vorrangige Leistung erhält und für den somit gemäß § 34 SGB XI die Leistungen der Pflege- versicherung für die Höhe dieses Betrages ruhen, trotzdem grundsätzlich Anspruch auf zusätzliche Leistungen gemäß § 45 b SGB XI hat, und, wenn nein, besteht hier nach Ansicht der 7152 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 (A) ) )(B) Bundesregierung eine zu schließende Gesetzeslücke, da es eine Ungleichbehandlung der Betroffenen im SGB VII und SGB XI darstellt, wenn die Leistung gemäß § 45 b SGB XI deshalb nicht gewährt wird, weil sie im Falle von Berufsun- fällen im SGB VII nicht normiert ist und auch auf Grundlage des SGB XI nicht gewährt werden kann? Die Bundesregierung teilt die in den Fragen zum Aus- druck kommende Auffassung nicht. In § 34 Abs. 1 Nr. 2 des Elften Buches Sozialgesetz- buch, SGB XI, ist festgelegt, dass der Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung ruht, soweit Versi- cherte Entschädigungsleistungen wegen Pflegebedürf- tigkeit aus der gesetzlichen Unfallversicherung erhalten. Das Ruhen des Leistungsanspruchs nach dem SGB XI wegen Bezugs von Entschädigungsleistungen tritt nur in Höhe der bezogenen Entschädigungsleistungen ein. Hiermit soll eine Doppelleistung vermieden werden, wenn die beiden in Betracht kommenden Leistungen im Wesentlichen dem gleichen Zweck dienen und zeitgleich bezogen bzw. beansprucht werden. Ist der Leistungsanspruch nach den §§ 36 ff. SGB XI höher als die Entschädigungsleistung, ist der Differenz- betrag von der Pflegekasse zu erbringen. Der Vorrang der Leistungen der gesetzlichen Unfall- versicherung gilt seit Einführung der Regelung über den zusätzlichen Betreuungsbetrag nach § 45 b SGB XI, also seit 1. April 2002. Mit dem Pflege-Weiterentwicklungsgesetz 2008 wur- den die Leistungen nach § 45 b SGB XI erhöht, und es wurden auch Personen der sogenannten Pflegestufe 0 in die Regelung mit einbezogen. Dabei wurde das Vorrang- Nachrang-Verhältnis zur gesetzlichen Unfallversiche- rung nicht geändert, vielmehr wurde in der Begründung zum Pflege-Weiterentwicklungsgesetz das Vorrang-Nach- rang-Verhältnis von Entschädigungsrecht zur Pflegever- sicherung im Zusammenhang mit § 45 b SGB XI aus- drücklich angesprochen und damit inzidenter unterstellt, dass dieses Vorrang-Nachrang-Verhältnis auch bezogen auf die Leistungsart nach § 45 b SGB XI Anwendung findet, siehe Bundestagsdrucksache 16/7439, dort die Begründung zu § 45 b SGB XI, Buchstabe a, Doppel- buchstabe bb. Es lag im Ermessen des Gesetzgebers, bei einer An- spruchskonkurrenz der vorliegenden Art das Ruhen der beitragsfinanzierten Pflegeleistung der Pflegeversiche- rung bei Fortdauer des Bezugs einer nach seiner Ein- schätzung im Wesentlichen gleichgerichteten arbeitge- berfinanzierten Leistung anzuordnen. Die Praxis verfährt entsprechend dieser Rechtslage, seitdem es die angesprochenen Leistungen nach § 45 b SGB XI gibt, seit dem 1. April 2002. Das Gemeinsame Rundschreiben des GKV-Spitzenverbandes führt zu § 34 Abs. 1 Nr. 2 SGB XI Folgendes aus: Da die Pflegezulage nach § 35 BVG auch die Betreu- ung des Pflegebedürftigen umfasst, ruhen grund- sätzlich die Leistungen nach § 45 b SGB XI. Eine Leistungsgewährung durch die Pflegekasse kommt nur in Betracht, soweit die laufenden monatlichen Leistungen nach den §§ 36 bis 38 SGB XI bzw. s S i P s d z e L § V s r L L u a F h f s A d d ( u r ä s I s (C (D § 41 SGB XI plus die Leistung nach § 45 b SGB XI im Kalenderjahr höher sind als die Pflegeleistungen nach § 35 BVG. Dies bedeutet, sofern die gesamten Leistungen nach dem SGB XI der Höhe nach über dem anzurechnenden Betrag der Pflegezulage nach § 35 BVG liegen, kann die Differenz ausgezahlt werden. Die vorstehenden Ausführungen sind analog auch auf die anderen Entschädigungsleistungen aus der gesetzlichen Unfallversicherung, aus der Unfallver- sorgung nach öffentlichem Dienstrecht oder aus dem Ausland oder von einer zwischenstaatlichen oder überstaatlichen Einrichtung anzuwenden. Die gesetzliche Unfallversicherung enthält ein umfas- endes Leistungsspektrum, das auch die nach § 45 b GB XI geregelten zusätzlichen Betreuungsleistungen nhaltlich erfasst. Dies sind zunächst die Leistungen bei flegebedürftigkeit nach § 44 Siebtes Buch Sozialge- etzbuch, SGB VII. Es wird ein nach Art und Schwere es Gesundheitsschadens bemessenes Pflegegeld ge- ahlt, alternativ Haus- oder Heimpflege geleistet. Dazu rbringt die gesetzliche Unfallversicherung umfassende eistungen zur Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft, 39 SGB VII. Zu diesen Hilfen gehören auch Hilfen zur erbesserung der sozialen Eingliederung, wie zum Bei- piel Hilfe zum Besuch von Veranstaltungen oder kultu- ellen Einrichtungen. Regelmäßig können daher die eistungen der gesetzlichen Unfallversicherung das eistungsniveau der sozialen Pflegeversicherung nicht nterschreiten. Die Unfallversicherung leistet allerdings usschließlich für unfallbedingte Pflegebedürftigkeit. In ällen, in denen Unfallfolgen mit weiteren unfallunab- ängigen Gesundheitsbeeinträchtigungen zusammentref- en, kann deshalb ausnahmsweise eine solche Unter- chreitung eintreten. nlage 25 Antwort er Parl. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz auf ie Frage des Abgeordneten René Röspel (SPD) Drucksache 17/3363, Frage 37): Hat sich die Bewertung der Tätigkeit des sogenannten XCell-Centers in Köln und Düsseldorf durch die Bundesre- gierung (siehe Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Daniel Bahr vom 3. Mai 2010, schriftliche Frage 112 auf Bun- destagsdrucksache 17/1645) angesichts des jüngst bekannt ge- wordenen Todesfalls („Schluss mit lebensgefährlicher Stamm- zelltherapie“, Wirtschaftswoche vom 18. Oktober 2010) geändert, und wäre es der Bundesregierung angesichts der einhelligen Kritik aus Wissenschaft, Medizin und Forschung an der Tätigkeit des XCell-Centers nicht schon vor dem Ein- tritt von Todesfällen möglich gewesen, hier im Sinne eines überzeugenden Patientenschutzes aktiv zu werden? Das rechtliche Instrumentarium zum Verbraucher- nd Patientenschutz bei Therapien mit Stammzellpräpa- aten sind insbesondere das Arzneimittelgesetz und das rztliche Berufsrecht. Der Vollzug dieses rechtlichen In- trumentariums liegt in der Verantwortung der Länder. m Übrigen greift die Bundesregierung nicht in laufende taatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren ein. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7153 (A) ) )(B) Auf die ausführliche Darstellung in der Antwort zu Ihrer schriftlichen Frage Nr. 112 auf Bundestagsdrucksa- che 17/1645 vom 3. Mai 2010 wird verwiesen. Ergän- zend ist zu der seither eingetretenen Entwicklung Fol- gendes zu berichten: Ausgehend von der Meldung zweier schwerwiegen- der unerwünschter Reaktionen, in einem Fall mit tödli- chem Ausgang, nach Anwendung von Stammzellpräpa- raten im Gehirn (intrazerebral/intraventrikulär) durch die Firma XCell-Center hat die zuständige Bundesoberbe- hörde, das Paul-Ehrlich-Institut, ein wissenschaftliches Gutachten erstellt und der Landesregierung Nordrhein- Westfalen am 1. Oktober 2010 zur Verfügung gestellt. Darin vertritt das Paul-Ehrlich-Institut die Auffassung, dass nach dem derzeitigen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnisse die Anwendung von autologen Stammzell- präparaten im Gehirn durch die Firma XCell-Center schädliche Wirkungen habe. Diese würden über ein nach den Erkenntnissen der medizinischen Wissenschaft ver- tretbares Maß erheblich hinaus gehen. Nach den derzeit vorliegenden Daten sei die Anwendung dieser Stamm- zellpräparate für die genannten Anwendungen deshalb als bedenklich anzusehen. Es ist gesetzlich verboten, bedenkliche Arzneimittel in den Verkehr zu bringen oder bei einem anderen Men- schen anzuwenden (§ 5 Arzneimittelgesetz). Nach Eingang dieses Gutachtens hat die zuständige Landesbehörde, Bezirksregierung Köln, die Firma XCell-Center unverzüglich zu der von ihr beabsichtigten Untersagungsverfügung angehört. Die Firma hat darauf- hin mit sofortiger Wirkung eine wirksame Unterlas- sungserklärung abgegeben. Sie führt derzeit keine An- wendungen autologer Stammzellzubereitungen im Gehirn durch. Das Paul-Ehrlich-Institut steht seit Be- kanntwerden der schwerwiegenden unerwünschten Re- aktionen in engem Kontakt mit der zuständigen Landes- behörde. Derzeit ermittelt die Staatsanwaltschaft. Anlage 26 Antwort der Parl. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz auf die Frage des Abgeordneten René Röspel (SPD) (Drucksache 17/3363, Frage 38): Wann wird die Bundesregierung dem Deutschen Bundes- tag einen Entwurf für eine Änderung des Transplantationsge- setzes – insbesondere mit dem Ziel, Krankenhäuser zu ver- pflichten, Stellen bzw. Arbeitszeit für einen ärztlichen Transplantationsbeauftragten und -assistenten vorzuhalten – vorlegen, der von den Abgeordneten Ulrike Flach, Wolfgang Zöller und Dr. Rolf Koschorrek im August 2010 für die Zeit „nach der Sommerpause“ öffentlich angekündigt worden war, oder sieht die Bundesregierung im Gegensatz zu den genann- ten Abgeordneten keinen Reformbedarf beim Transplanta- tionsgesetz? Die Bundesregierung erarbeitet zurzeit einen Entwurf zur Änderung des Transplantationsgesetzes zur Umset- zung der Richtlinie 2010/53/EU des Europäischen Parla- ments und des Rates vom 7. Juli 2010 über Qualitäts- und Sicherheitsstandards für zur Transplantation be- stimmte menschliche Organe. Die Richtlinie ist bis zum 27. August 2012 in nationales Recht umzusetzen. d s O d s a A d d L d M t t l b S r t ü P t R g n m G li C R k k d F A d F N g (C (D Grundsätzlich wird sich die geplante Änderung auf ie Umsetzung der EU-Richtlinie beschränken. Im Zu- ammenhang mit der Umsetzung stehen auch Fragen zur rganisation der Organspende. Insofern wird die Bun- esregierung auch weitergehende Vorschläge, zum Bei- piel zur gesetzlichen Regelung von Transplantationsbe- uftragten, prüfen. nlage 27 Antwort er Parl. Staatssekretärin Annette Widmann-Mauz auf ie Frage des Abgeordneten Dr. Ilja Seifert (DIE INKE) (Drucksache 17/3363, Frage 41): Wie begründet die Bundesregierung, dass eine schwerst- behinderte Person, die ihre „besonderen Pflegekräfte“ nach dem Arbeitgebermodell bei sich angestellt hat, die Assistenz im Krankenhaus finanziert bekommt, wohingegen eine Per- son mit exakt der gleichen Beeinträchtigung, also auch mit exakt dem gleichen Hilfebedarf, die ihre Assistenz über einen ambulanten Dienst erhält, kein Geld für ihre lebensnotwen- dige Hilfe erhält, obwohl in beiden Fällen ein gleich gelager- ter und gleich großer besonderer Pflegebedarf vorliegt, der über die pflegerischen Leistungen im Rahmen der stationären Krankenhausbehandlung gemäß § 39 SGB V hinausgeht? Der Gesetzgeber hat sich beim Assistenzpflegebe- arfsgesetz darauf beschränkt, dass pflegebedürftige enschen mit Behinderungen die von ihnen beschäftig- en besonderen Pflegekräfte bei Krankenhausaufenthal- en weiter beschäftigen können, um damit schnellstmög- ich eine bisherige Regelungslücke zu bereits estehenden Bestimmungen zu schließen (vergleiche ozialhilfe § 63 SGB XII und Soziale Pflegeversiche- ung, § 34 SGB XI). Eine Regelungslücke zu bereits gesetzlich veranker- en leistungrechtlichen Ansprüchen besteht demgegen- ber bei dem von Ihnen vergleichsweise angeführten ersonenkreis zur Finanzierung der persönlichen Assis- enz über einen ambulanten Pflegedienst auch nach der echtslage vor Inkrafttreten des Assistenzpflegebedarfs- esetzes nicht. Die Beschränkung des anspruchsberechtigten Perso- enkreises erfolgte aufgrund der Tatsache, dass im Rah- en eines Expertengesprächs im Bundesministerium für esundheit, BMG, am 10. November 2008, das die dama- ge Parlamentarische Staatssekretärin im BMG, Frau aspers-Merk, mit Betroffenenverbänden und beteiligten essorts geführt hat, insbesondere für diesen Personen- reis ein besonderer Pflegebedarf festgestellt werden onnte, der über die pflegerischen Leistungen im Rahmen er stationären Krankenhausbehandlung gemäß § 39 des ünften Buches Sozialgesetzbuch, SGB V, hinausgeht. nlage 28 Antwort es Parl. Staatssekretärs Dr. Andreas Scheuer auf die ragen des Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter (BÜND- IS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Fra- en 42 und 43): 7154 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 (A) ) )(B) Wie ist der aktuelle Sachstand bei der vom Bundesminis- ter für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung vorgeschlagenen Einrichtung einer Pilotstrecke zur Fahrradmitnahme im ICE, und welche Vorschläge für mögliche Pilotstrecken hat die Bundesregierung der Deutschen Bahn AG unterbreitet? Welche Initiativen unternimmt oder beabsichtigt die Bun- desregierung gegenüber der Deutschen Bahn AG, um die Fahrradmitnahme im ICE zu ermöglichen, und wie bewertet sie die Fahrradmitnahme künftiger Konkurrenten der Deut- schen Bahn AG im Hochgeschwindigkeitsverkehr in Deutsch- land? Zu Frage 42: Die Idee der Einrichtung und Durchführung eines Pi- lotprojekts zur Fahrradmitnahme im ICE wurde im Jahr 2007 von der seinerzeitigen Bundesregierung initiiert. Eine abschließende Klärung geeigneter Pilotstrecken ist seinerzeit nicht erfolgt. Im Hinblick auf die unternehme- rische Verantwortung der am Markt tätigen Eisenbahn- verkehrsunternehmen und ein früheres, wegen Unwirt- schaftlichkeit wieder eingestelltes Pilotprojekt wurde das Projekt nicht weiter verfolgt. Im Übrigen wird auf die Entscheidungen des Ausschusses für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung zur Auslegung der §§ 105 und 108 Geschäftsordnung des Deutschen Bun- destages (Bundestagsdrucksache 13/6149 und 16/8467) verwiesen. Zu Frage 43: Die Bundesregierung ist nach wie vor der Auffas- sung, dass die Weiterentwicklung der Intermodalität von Rad- und Eisenbahnverkehr sinnvoll ist, auch im Hin- blick auf den Tourismus. Allerdings kann sie sich auch den wirtschaftlichen Argumenten der Deutschen Bahn AG nicht verschließen, dass hierdurch Mehrkosten ver- ursacht werden, die durch die Fahrpreise nicht erwirt- schaftet werden. Es ist nicht beabsichtigt, konkrete Ein- zelplanungen zur Fahrradmitnahme durchzuführen und gegebenenfalls bei Eisenbahnverkehrsunternehmen ent- sprechende Leistungen gegen Erstattung der Kosten- unterdeckung zu bestellen. Sollten Wettbewerber der Deutschen Bahn AG im Hochgeschwindigkeitsverkehr die Mitnahme von Fahrrädern anbieten, sieht die Bun- desregierung dies als Beweis für die Wirksamkeit der Marktkräfte. Anlage 29 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/3363, Frage 48): Welche Prämissen und Rahmenbedingungen hat die Bun- desregierung der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktor- sicherheit für ihre Berechnung zu den Kapazitäten der Atom- müllzwischenlager vom Dezember 2009 vorgegeben? Folgendes Szenario sollte durch die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit mbH, GRS, geprüft werden: „Unterstellt man die bestehenden Kapazitäten der Standortzwischenlager sowie die Nutzung der ge- nehmigten Nasslagerkapazitäten in den Kernkraftwerken sowie weiterhin, dass ab dem Jahr 2025 ein regelmäßi- g s J w s d u o r f m d s L W B E z a B p z r l A A d d s f r l M B g h i w g s (C (D er Abtransport in eine Konditionierungsanlage für be- trahlte Brennelemente erfolgt – Endlagerung ab dem ahr 2035 –, gibt es unter diesen Umständen bei irgend- elchen Kernkraftwerken einen Engpass bei der Zwi- chenlagerung der abgebrannten Brennelemente? Bei er Prüfung sollten realistische jährliche Entlademengen nterstellt werden.“ Darüber hinaus wurden keine weiteren Prämissen der Rahmenbedingungen seitens des Bundesministe- iums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit estgelegt. Hintergrund für diese Studie war, ob im Hinblick auf ögliche Laufzeitverlängerungen Beschränkungen bei er Entsorgung von bestrahlten Brennelementen zu be- orgen sind. Dabei wurde von einer unbeschränkten aufzeit als abdeckende Voraussetzung ausgegangen. eiterhin wurde, basierend auf den Planungen aller undesregierungen, dass etwa ab dem Jahr 2035 ein ndlager für wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle ur Verfügung stehen soll, von einem Abtransport etwa b dem Jahr 2025 zur Konditionierung der bestrahlten rennelemente ausgegangen. Der Beginn des Abtrans- orts ist darüber hinaus auch durch die Laufzeitbegren- ung der Zwischenlager auf 40 Jahre nach der Einlage- ung des ersten Behälters erforderlich. Der Beschluss der Bundesregierung zur Laufzeitver- ängerung von im Mittel zwölf Jahren alleine macht den btransport nicht erforderlich. nlage 30 Antwort es Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage es Abgeordneten Klaus Hagemann (SPD) (Druck- ache 17/3363, Frage 49): Aus welchen konkreten Gründen sieht sich das Bundes- ministerium für Bildung und Forschung aktuell nicht in der Lage, die vom Haushaltsausschuss des Deutschen Bundesta- ges geforderte, aktualisierte Projektkosten- und Terminpla- nung für die Rückbauprojekte Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoranlage, KNK II, und Mehrzweckforschungsreak- tor, MZFR, für die im Januar 2010 bereits weitere Kostenstei- gerungen und zusätzliche Restkosten von mindestens 40 Mil- lionen Euro – KNK II – und 45 Millionen Euro – MZFR – bei nochmals verlängerten Restlaufzeiten angekündigt wurden, vorzulegen, und welche konkreten Rückbauarbeiten erfolgen – auch im Hinblick auf die seit 2008 laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Karlsruhe – bei diesen beiden Altlas- tenvorhaben aktuell? Die Tendenz eines erhöhten Haushaltsmittelbedarfes ür den noch zu bewältigenden Rückbau der Forschungs- eaktoren Kompakte Natriumgekühlte Kernreaktoran- age, KNK II, und Mehrzweckforschungsreaktor, ZFR, wurde bereits dem Haushaltsausschuss mit dem ericht vom 29. Januar 2010 aufgezeigt und eine end- ültige Quantifizierung der noch erforderlichen Haus- altsmittel des Bundes für die zweite Jahreshälfte 2010 n Aussicht gestellt. Zur exakten Ermittlung des Restauf- andes hat die Muttergesellschaft der WAK, die Ener- iewerke Nord, EWN, die Gesellschaft für Reaktor- icherheit, GRS, als einen neutralen Sachverständigen Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 67. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 7155 (A) (C) (D)(B) mit der Kosten- und Terminberechnung beauftragt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung legt gro- ßen Wert auf eine sorgfältige Kalkulation, die bis zum Status der „Grünen Wiese“ der Projekte Bestand hat. Unmittelbar nach Vorliegen des GRS-Berichtes, der ge- gen Ende des Jahres erwartet wird, beabsichtigt das BMBF, die Berichterstatter des Haushaltsauschusses zu informieren. Unabhängig von der Verifizierung der Kostensitua- tion finden die Rückbautätigkeiten wie folgt statt: Rückbautätigkeiten am KNK II Nach Abschluss der fernbedienten Demontage des doppelwandigen natriumbenetzten Reaktortanks wurde mit der fernbedienten Demontage der Wärmeisolierung begonnen. Von insgesamt 11 Mg (Tonnen) sind circa 3 Mg (Tonnen) bereits demontiert. Die nächsten wesent- lichen Schritte werden der Umbau der Einrichtungen zur Demontage der aktivierten Primärabschirmungen mit 90 Mg (Tonnen) Graugussteilen sein. Alle Einrichtungen sind mit Erfolg getestet worden. Der Umbau erfolgt ab Mitte 2011. Rückbautätigkeiten am MZFR Der fernbediente Abbau des Stahlliners des biologi- schen Schildes mit 5,5 Mg (Tonnen) wurde im Juni 2010 erfolgreich abgeschlossen. Zurzeit wird das aktivierte Bioschild (bewehrter Beton) fernbedient abgebaut. Von circa 400 bis 500 Mg (Tonnen) wurden bis heute 100 Mg (Tonnen) demontiert. Die Arbeiten werden voraussicht- lich Ende 2011 abgeschlossen sein. Anlage 31 Antwort des Parl. Staatssekretärs Thomas Rachel auf die Frage der Abgeordneten Nicole Gohlke (DIE LINKE) (Druck- sache 17/3363, Frage 50): Ist die Bundesregierung bereit, zusätzliche Studienplätze im Rahmen des Hochschulpaktes 2020 mit den Ländern be- reitzustellen, um den laut Medienberichten bis zu 50 000 bis 64 000 zusätzlichen Studieninteressierten aufgrund der Aus- setzung der Wehrpflicht einen Studienplatz zu sichern, oder welche anderen Maßnahmen gedenkt die Bundesregierung zu ergreifen? Die Frage, ob der Wehr- und Zivildienst zum 1. Juli 2011 ausgesetzt werden soll, wird derzeit erörtert. Ent- scheidungen sind noch nicht getroffen. Die möglichen Auswirkungen auf die Studienanfängerzahlen in den nächsten Jahren lassen sich deshalb derzeit nicht genau bestimmen. Insofern bleiben die weiteren Entwicklun- gen und Überlegungen abzuwarten. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz hat in dieser Woche ihre Staats- sekretärs-Arbeitsgruppe „Hochschulpakt“ beauftragt, die zahlenmäßigen Auswirkungen einer möglichen Aus- setzung von Wehrpflicht und Zivildienst zu prüfen und bis Ende November eine Positionierung der GWK vor- zuschlagen. 67. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 27. Oktober 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Anlage 2 Anlage 3 Anlage 4 Anlage 5 Anlage 6 Anlage 7 Anlage 8 Anlage 9 Anlage 10 Anlage 11 Anlage 12 Anlage 13 Anlage 14 Anlage 15 Anlage 16 Anlage 17 Anlage 18 Anlage 19 Anlage 20 Anlage 21 Anlage 22 Anlage 23 Anlage 24 Anlage 25 Anlage 26 Anlage 27 Anlage 28 Anlage 29 Anlage 30 Anlage 31
Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Einen schönen guten Tag, liebe Kolleginnen und Kol-

legen! Die Sitzung ist eröffnet.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt 1 auf:

Abgabe einer Regierungserklärung durch die
Bundeskanzlerin

zum Europäischen Rat am 28./29. Oktober 2010
in Brüssel und zum G-20-Gipfel am 11./12. No-
vember 2010 in Seoul

Hierzu liegt ein Entschließungsantrag der Fraktionen
der CDU/CSU und FDP sowie je ein Entschließungsan-
trag der Fraktion Die Linke und der Fraktion Bünd-
nis 90/Die Grünen vor.

Interfraktionell ist verabredet, in der Aussprache im
Anschluss an die Regierungserklärung eineinviertel
Stunden zu debattieren. – Dazu höre ich keinen Wider-
spruch. Dann ist das so beschlossen.

Das Wort zur Abgabe einer Regierungserklärung hat
die Bundeskanzlerin, Frau Dr. Angela Merkel.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Angela Merkel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Ge-

    E
    v
    g
    d
    a
    j
    c
    w
    a
    g
    r
    d

    D
    b

    h

    H
    a

    Redet
    meinsam haben wir vor dreieinhalb Wochen den
    20. Geburtstag des wiedervereinten Deutschlands gefei-
    ert. Gemeinsam haben wir uns die Kraft der Freiheit in
    Erinnerung gerufen, die es möglich gemacht hat, dass
    wir heute mit all unseren Nachbarn in Freundschaft le-
    ben. Wir erleben die glücklichste Phase in der deutschen
    Geschichte. Dafür sind wir unendlich dankbar.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir vergessen nie, dass dieses Glück unseres Landes
    von der Geschichte der Europäischen Union nicht zu
    trennen ist. In diesem Bewusstsein macht unsere Gene-
    ration Politik für unser Land und für Europa; denn um-
    gekehrt ist das europäische Einigungswerk
    sche Beteiligung überhaupt nicht vorstellb
    sollten wir uns nicht nur an Festtagen und Ju
    wusst sein, sondern auch im politischen Alltag

    (C (D ung 27. Oktober 2010 0 Uhr Das heißt konkret: Unser sozialer und wirtschaftlicher rfolg ist untrennbar mit der europäischen Entwicklung erknüpft. Das macht es notwendig, dass sich alle Mitliedstaaten gemeinsamen Regeln unterwerfen. Denn as Fehlverhalten Einzelner kann zu Verwerfungen für lle führen; das haben uns die Krisensituation im Frühahr in Griechenland und die Krise des Euro in erschrekender Weise vor Augen geführt. Diese Krise in Europa ar existenziell. Wir haben sie in den Griff bekommen, ber das alleine reicht noch nicht. Ich sage Ihnen deshalb anz deutlich: Mein Ziel und das Ziel der Bundesregieung insgesamt ist, dass die Währung Europas, der Euro, auerhaft stabil ist. as hat mein Handeln im Frühjahr bestimmt, und das estimmt unser Handeln heute. In meiner Regierungserklärung vom 19. Mai habe ich ier gesagt – ich darf das wiederholen –: Wir müssen zweierlei schaffen: die Bewältigung der akuten Krisensituation zum einen und die Vorsorge für die Zukunft zum anderen. eute können wir festhalten: Bei der Bewältigung der ktuellen Krise haben wir einen großen Schritt nach ext vorne gemacht, gerade auch dank der ehrgeizigen Reformen und Sparmaßnahmen, die Griechenland, aber auch andere Länder ergriffen haben. Wir haben – wie Sie sich erinnern werden – gegen großen Widerstand aus diesem Haus wie auch aus Europa auf Reformen und Sparmaßnahmen bestanden. Heute weiß nun jeder, dass der Kurs der Regierung der einzig richtige war. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Was heißt hier „jeder“?)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wunsch nehme ich die Linke aus.

    er Dehm [DIE LINKE]: Ich danke
    Ihnen!)
    ohne deut-
    ar. Dessen
    biläen be-
    .

    Auf speziellen


    (Dr. Dieth Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel )





    (A) )

    Ansonsten weiß es ganz Europa. Aber, bitte schön, wenn
    Sie nicht dabei sein wollen, können wir das ausdrücklich
    festhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich habe damals gefordert: Wir brauchen eine Stabili-
    tätskultur in ganz Europa. Heute kann ich feststellen:
    Fast alle EU-Länder haben sich unserem energischen
    Konsolidierungskurs angeschlossen. Dieser Kurs war
    und ist unumgänglich und muss unter allen Umständen
    fortgesetzt werden; denn noch – das ist die Wahrheit – ist
    nicht ausgemacht, dass Europa wirklich dauerhaft ge-
    stärkt aus dieser Krise hervorgeht. Noch ist nicht ausge-
    macht, dass wir tatsächlich Vorsorge für die Zukunft
    treffen. Noch stehen weitere entscheidende Schritte aus.
    Wir müssen diese Schritte unternehmen, und zwar nicht
    irgendwann, wenn Europa das Wasser wieder bis zum
    Halse steht, sondern jetzt. Dazu bin ich fest entschlos-
    sen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Europäische Rat morgen und übermorgen ist von
    größter Bedeutung. Wir müssen die richtigen Lehren aus
    der Krise ziehen, verhindern, dass neue Krisen entste-
    hen, und die Wirtschafts- und Währungsunion langfristig
    auf ein stabiles Fundament stellen. Deutschland und
    Frankreich haben auf dem Weg zu diesem Ziel in der
    vergangenen Woche gemeinsam Führung übernommen.
    Es ist wahr: Eine deutsch-französische Einigung ist nicht
    alles in Europa. Aber wahr ist auch: Ohne eine deutsch-
    französische Einigung wird vieles nichts. Das gilt auch
    in diesem Fall.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass sich
    Deutschland und Frankreich in einigen entscheidenden
    Punkten einig sind: erstens darüber, dass wir die Stabili-
    tätsregeln in der Währungsunion verschärfen wollen, um
    rascher auf unverantwortliches Verhalten einzelner Mit-
    gliedstaaten reagieren zu können, und zweitens darüber,
    dass wir jetzt Vorsorge für mögliche zukünftige Krisen-
    situationen treffen wollen, um die Stabilität der Euro-
    Zone langfristig zu sichern.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Was sagt denn Westerwelle dazu?)


    Zum ersten Schwerpunkt, also zur Verschärfung der
    haushalts- und wirtschaftspolitischen Überwachung in
    Europa, um künftige Krisensituationen nach Möglich-
    keit zu verhindern: Dazu wollen wir morgen im Europäi-
    schen Rat den Abschlussbericht der Arbeitsgruppe unter
    Vorsitz des Präsidenten des Europäischen Rates, Herman
    Van Rompuy, annehmen. Deutschland hat die Ein-
    setzung dieser Gruppe im März 2010 durchgesetzt; das
    waren wir gemeinsam. Deutschland hat durch die ex-
    zellente Arbeit von Finanzminister Schäuble die Bera-
    tungen mit wichtigen Vorschlägen geprägt, und Deutsch-
    land hat dafür gesorgt, dass durch die Einigung mit
    Frankreich der Weg für einen Konsens in der Gruppe
    insgesamt möglich wurde.

    I

    S
    p
    d

    n
    w
    t
    M
    D
    n
    w
    i
    r
    R

    D
    d
    E
    n

    r
    s
    A
    6
    K
    6
    d
    a
    G
    o
    a
    W
    d
    w

    s
    a
    d
    u

    H
    l

    (C (D (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Deshalb ist Van Rompuy auch so schlecht gelaunt!)


    ch sage ganz klar: Das Ergebnis kann sich sehen lassen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sieht Van Rompuy anders!)


    chon heute ist sicher: Der Stabilitäts- und Wachstums-
    akt erhält deutlich mehr Biss, um eine stabilitätsgefähr-
    ende Politik einzelner Euro-Staaten zu verhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber der Biss in die Tischkante hilft auch nicht weiter!)


    Ich will drei Beispiele dafür nennen: Erstens. Sanktio-
    en werden künftig früher und schneller verhängt. Sie
    erden viel früher einsetzen als bisher, und zwar präven-

    iv, bei schweren Fehlentwicklungen schon bevor ein
    itgliedstaat die Defizitgrenze von 3 Prozent verletzt.
    as gibt es heute überhaupt nicht. Das ist vollkommen
    eu. Die Sanktionen werden automatisiert, und zwar so-
    ohl bei dem sogenannten präventiven Arm, von dem

    ch eben gesprochen habe, als auch beim Defizitverfah-
    en selbst. Das heißt, eine Sanktion kommt, wenn der
    at nicht mit qualifizierter Mehrheit widerspricht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    amit werden die politischen Hürden für Sanktionen
    eutlich verkleinert. Nichts anderes versteht auch die
    uropäische Kommission unter automatischen Sanktio-
    en.

    Zweitens. Ab jetzt wird der Schuldenstand eine he-
    ausragende Rolle spielen. Bislang mussten Mitglied-
    taaten nur auf die Defizitgrenze von 3 Prozent achten.
    llein wegen eines Schuldenstandes von mehr als
    0 Prozent musste niemand ein Verfahren befürchten.
    ünftig gilt: Ab einem Schuldenstand von über
    0 Prozent wird ein Defizitverfahren eingeleitet, wenn
    er Mitgliedstaat den Schuldenstand nicht hinreichend
    bbaut. Das ist ein großer Fortschritt; denn die größten
    efahren für die Stabilität der Euro-Zone gehen von ex-
    rbitant hohen Schuldenständen einiger Mitgliedstaaten
    us. Ein Defizit unter 3 Prozent ist bei schwachem
    achstum leider keine Garantie dafür, dass der Schul-

    enstand nicht völlig aus dem Ruder läuft. Genau das
    ird jetzt geändert.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Drittens werden wir – das ist auch der Ausdruck des-
    en, dass wir in Zukunft als Wirtschaftsregierung im Rat
    rbeiten – nicht mehr zusehen, wenn Mitgliedstaaten
    urch falsche Politik ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit
    ntergraben.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Fassen Sie sich da doch einmal an Ihre Nase!)


    ier wird es künftig Sanktionen geben – das ist ein völ-
    ig neuer Ansatz –; denn die Krise hat gezeigt: Durch fal-





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )



    (B)

    sche Wirtschaftspolitik können massive Strukturpro-
    bleme entstehen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hier in Deutschland zum Beispiel!)


    – Herr Trittin, auch wenn Sie gerne hätten, dass wir
    damit gemeint sind, ist der Eindruck in Europa im Au-
    genblick nicht, dass Deutschland eine falsche Wirt-
    schaftspolitik macht, schon gar nicht eine falsche Ar-
    beitsmarktpolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was? Das sieht Griechenland ja anders!)


    So ist die Lage nun einmal. Auch Ignoranz ändert nichts
    daran.

    Meine Damen und Herren, auf diese Maßnahmen ha-
    ben sich die Finanzminister und die Europäische Kom-
    mission in der Van-Rompuy-Arbeitsgruppe einvernehm-
    lich verständigt. Mit ihnen verschärfen wir die
    Stabilitätsregeln der Wirtschafts- und Währungsunion.
    Mit ihnen wollen wir verhindern, dass neue Krisen über-
    haupt entstehen können. Mit ihnen allein sind wir aber
    immer noch nicht am Ziel; denn auch mit den schärfsten
    Stabilitätsregeln können wir noch nicht zu 100 Prozent
    ausschließen, dass es eines Tages wieder zu einem extre-
    men Krisenfall kommt, der die Stabilität der Euro-Zone
    insgesamt gefährdet.

    Wenn das so ist, dann müssen wir den Tatsachen ins
    Auge sehen. In diesem Fall kann es nur eine Konsequenz
    geben, was mich zu meinem zweiten Schwerpunkt führt:
    Wir müssen heute Vorsorge zur Bewältigung künftiger
    Krisensituationen treffen. Dazu brauchen wir – das ist
    die Überzeugung der Bundesregierung sowie der Koali-
    tionsfraktionen – einen neuen, robusten Krisenbewälti-
    gungsrahmen für Notfälle. Nur so können wir die Stabi-
    lität der Euro-Zone dauerhaft sichern.

    Das kann nicht irgendein Krisenbewältigungsrahmen
    sein. Ein neues Wort alleine hilft da wenig. Vielmehr
    muss der neue Krisenbewältigungsrahmen rechtlich un-
    angreifbar sein, das heißt ohne Wenn und Aber, klipp
    und klar: Gelingen wird das nur mit einer Änderung der
    europäischen Verträge. Diese Änderung benötigen wir.
    Wir sind bereits so weit, dass sich Deutschland und
    Frankreich darin einig sind. Das hätten viele, wenn nicht
    fast alle von Ihnen noch vor einem halben Jahr für un-
    möglich gehalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Haben Sie JeanClaude Juncker auch schon mal gefragt?)


    Wir sind aber so weit. Deutschland und Frankreich
    sind hierüber einer Meinung. Damit haben wir einen ers-
    ten, großen Schritt geschafft. Diesem müssen wir jetzt
    natürlich den zweiten folgen lassen. Dabei handelt es
    sich um eine Einigung in ganz Europa über die Notwen-
    digkeit von Vertragsänderungen. Ich mache mir gar
    keine Illusionen. Das durchzusetzen, wird schwer genug.
    Deshalb wird es aber noch lange nicht weniger notwen-
    dig, und zwar im Sinne des Wortes „not-wendig“.

    d
    d
    n
    w
    c
    n

    w
    m
    S
    h
    D
    d
    g
    n

    s
    h
    w
    d
    c
    r
    b
    W
    m
    d
    D
    g

    g
    k
    t
    M
    i
    D
    z
    G
    d
    z
    r
    S
    a
    a
    e
    k
    d
    u
    d
    g
    w
    s

    m
    r
    e

    (C (D Warum? Die Antwort liegt auf der Hand. Wir müssen as jetzt anpacken, weil der derzeitige Rettungsschirm, er aus einer unerwarteten Notsituation entstanden ist, ur ein provisorischer ist. Er läuft 2013 aus. Das haben ir auch genau so gewollt und beschlossen. Eine einfa he Verlängerung kann und wird es mit Deutschland icht geben, eil der Rettungsschirm nicht als langfristiges Instruent taugt, weil er Märkten und Mitgliedstaaten falsche ignale sendet und weil er eine gefährliche Erwartungsaltung fördert. Er fördert die Erwartungshaltung, dass eutschland und andere Mitgliedstaaten und damit auch ie Steuerzahler dieser Länder im Krisenfall schon irendwie einspringen und das Risiko der Anleger überehmen können. Das war für die Abwendung der akuten Krise in dieem Jahr unvermeidbar. Mit wirklicher Vorsorgepolitik at das aber wenig bis gar nichts zu tun. Deshalb müssen ir das ändern. Der jetzige Rettungsschirm darf nicht er Referenzfall für die Zukunft sein. Stattdessen brauhen wir einen Mechanismus, bei dem in einem transpaenten, nachvollziehbaren Verfahren auch private Gläuiger beteiligt werden. Diese Forderung ist nicht neu. ir haben sie bereits im Mai in diesem Hohen Hause geeinsam erhoben. Damals stand Deutschland in Europa amit noch weitgehend allein. Nach dem Treffen von eauville unterstützt nun auch Frankreich unser Anlieen. Lassen Sie mich an dieser Stelle eines ganz klar saen, damit es hier keine Missverständnisse gibt: Auch ünftig kann das Ergreifen geeigneter koordinierter bilaeraler Maßnahmen nur Ultima Ratio sein, also letztes ittel, mit dem die Mitgliedstaaten die Finanzstabilität m Euro-Raum insgesamt sichern. Frankreich und eutschland fordern noch eine weitere Maßnahme, und war im Falle einer schwerwiegenden Verletzung der rundprinzipien der Wirtschaftsund Währungsunion ie Stimmrechte des betroffenen Mitgliedstaates ausseten zu können. Auch das ginge nicht ohne eine Ändeung der Verträge. Ich weiß, dass eine Aussetzung der timmrechte bei vielen unserer europäischen Partner ufgrund der damit verbundenen Kompetenzänderung uf Widerstand stößt. Ich nehme das sehr ernst. Aber ich rgänze: Wer das ablehnt, muss überzeugend darlegen önnen, dass er bei einer schwerwiegenden Verletzung er Grundprinzipien der Wirtschaftsund Währungsnion nicht allein auf das Prinzip Hoffnung setzt, also arauf, dass sich die Einsicht zur Besserung schon irendwie durchsetzen wird. Das wäre grob fahrlässig; wir ürden uns nur in die Tasche lügen. Das zu vermeiden, ollte unser gemeinsames Ziel sein. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie belügen uns auch gerade!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Fassen wir zusammen: Ich werde morgen und über-
    orgen auf dem Rat der europäischen Staats- und Regie-

    ungschefs darauf drängen, dass Präsident Van Rompuy
    inen präzisen Auftrag des Europäischen Rates erhält, auf
    )





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    dessen Basis er in enger Abstimmung mit den Mitglie-
    dern des Europäischen Rates Vorschläge für die erforder-
    lichen, eng begrenzten Vertragsänderungen und konkrete
    Optionen für einen auf Dauer angelegten robusten Kri-
    senbewältigungsrahmen entwickeln und spätestens bis
    zum März 2011 dem Europäischen Rat vorlegen kann.
    Ich sage für die Bundesregierung und unser Land unmiss-
    verständlich: Für mich sind die Zustimmung zum Bericht
    der Van-Rompuy-Arbeitsgruppe und ein präziser Auftrag
    an Herman Van Rompuy nicht voneinander zu trennen.
    Sie sind ein Paket.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir alle wissen: Die Lösung muss bis zum Sommer
    2013 rechtlich gültig sein. Das heißt, für die Bewälti-
    gung künftiger Krisen sind wir nur dann gewappnet,
    wenn das der Fall ist. Deshalb sage ich: Obwohl das
    noch lange hin zu sein scheint, ist nicht viel Zeit, um das
    alles umzusetzen. Sie alle wissen: Ich war diejenige, die
    während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2007 zu-
    sammen mit dem damaligen Außenminister Steinmeier
    den Lissabon-Vertrag auf den Weg gebracht hat. Heute
    bin ich diejenige, die zusammen mit unserem Außen-
    minister Guido Westerwelle entschieden dafür eintritt,


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Wir verbitten uns die Vergleiche!)


    dem schwierigen Weg einer Vertragsänderung nicht aus-
    zuweichen, sondern ihn mutig und entschlossen zu ge-
    hen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kommt Guido denn jetzt mit nach Brüssel?)


    Die europäischen Staats- und Regierungschefs müs-
    sen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern Europas
    den Nachweis erbringen, dass sie aus der Krise die rich-
    tigen und notwendigen Lehren gezogen haben.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Westerwelle hat eine Krise!)


    Nur weil sich viele vor dem natürlich beschwerlichen
    Weg der Vertragsänderung fürchten, ist das noch lange
    kein Argument gegen diesen Weg. Ich bin überzeugt:
    Nur auf diesem Weg erreichen wir eine zweifelsfreie de-
    mokratische Legitimation für einen auf Dauer angeleg-
    ten Krisenbewältigungsrahmen. Das ist das Ziel der
    Bundesregierung.

    Ich stehe dafür ein, dass Deutschland eine führende
    Rolle dabei spielt, die gute Zukunft der Europäischen
    Union zu sichern. Wir werden dafür nicht immer sofort
    Beifall bekommen – das haben wir im Frühjahr erlebt –,
    aber am Ende kommt es nicht auf den schnellen Beifall
    an, sondern darauf, eine Mehrheit für unsere richtigen
    Vorschläge zu gewinnen, von deren Bedeutung für eine
    gute Zukunft Europas wir überzeugt sind. Daran arbeiten
    wir, und dafür bitte ich um Unterstützung.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Europäische Rat morgen und übermorgen wird
    sich auch mit dem kommenden G-20-Gipfel am 11. und
    12. November dieses Jahres in Seoul befassen. Die Er-

    r
    n
    d
    i
    G

    I
    w
    p
    k

    n
    B
    b
    e
    r
    D
    g
    W
    k

    k
    p
    U
    m
    d
    z
    w
    K
    t
    h

    l
    ü
    s
    h
    d
    P
    k
    t
    d
    h
    n
    i
    r
    g

    A
    s
    s
    i
    R
    l
    m
    V

    (C (D ichtung einer stabilen Finanzmarktarchitektur wird eies der zentralen Themen des G-20-Gipfels sein. Hier arf ich einen Satz wiederholen, den ich im März 2009 nmitten der um sich greifenden Krise im Vorfeld des -20-Gipfels in London gesagt habe: … Kooperation statt Abschottung. Das ist der einzige Weg, wieder zu Wachstum und zu Beschäftigung zu kommen. Dieser Satz hat nichts von seiner Aktualität verloren. ch wiederhole ihn ganz bewusst mit Blick auf Begriffe ie Währungskrieg, Abwertungswettlauf und Handelsrotektionismus, die derzeit in der internationalen Disussion leider immer wieder zu hören sind. Eine Debatte mit solchen Begriffen ist falsch. Sie ist icht nur politisch kurzsichtig; eine Debatte mit solchen egriffen blendet zudem die erzielten enormen Erfolge ei der Krisenbekämpfung aus. Der Schlüssel dafür war ine in dieser Intensität und Dichte niemals zuvor ereichte internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit. ie einzig erfolgversprechende Strategie für eine endültige Überwindung der Krise sowie für dauerhaftes achstum und mehr Beschäftigung in der Welt ist die onsequente Fortsetzung dieses Weges. Tatsache ist: Die G 20 hat sich mit der Finanzmarktrise zum wichtigsten globalen Forum für wirtschaftsolitische Fragen entwickelt. Ohne die entschlossene msetzung der dort gemeinsam vereinbarten Maßnahen hätte sich die Weltwirtschaft nicht so schnell von em schärfsten wirtschaftlichen Einbruch in Friedenseiten seit 80 Jahren erholt. Ohne das Drängen der G 20 äre es auch nicht möglich gewesen, als Lehre aus der rise eine so umfassende Reformagenda für die interna ionale Finanzarchitektur aufzustellen, wie wir es getan aben, und diese dann auch schrittweise abzuarbeiten. Ohne Zweifel sehen wir schon heute: Europa hat deutiche Fortschritte gemacht, zum Beispiel bei der Aufsicht ber Manager von Hedgefonds und bei Beteiligungsgeellschaften; was die Beteiligungsgesellschaften angeht, at der Rat vorige Woche einen Durchbruch erzielt und en Weg für eine rasche Einigung mit dem Europäischen arlament freigemacht. Weitere Beispiele sind die Stärung der Finanzaufsicht in Europa, eine bessere Konrolle der Ratingagenturen und neue Vergütungsregeln, ie Anreize für risikobewusstes Verhalten setzen. Damit at Europa zu unserem gemeinsamen Ziel, dass alle Fianzmärkte, alle Finanzmarktakteure und alle Finanznstrumente einer angemessenen Aufsicht und Regulieung unterworfen werden, einen beachtlichen Beitrag eleistet. Aber das reicht noch nicht. Jetzt geht es darum, die rbeiten an einem stabilen neuen Rahmenwerk ent chlossen fortzuführen, und zwar auf nationaler, europäicher und internationaler Ebene. Die Regierungen dürfen n der Zukunft nicht mehr gezwungen sein, mit Ad-hocettungsmaßnahmen für private Verluste systemisch re evanter Banken vollumfänglich einzustehen. Deshalb uss die Fähigkeit der Banken verbessert werden, solche erluste selbst zu tragen. Dafür brauchen wir eine Stär Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel )


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)





    (A) )

    kung der Kapitalanforderungen für Banken. Hierzu hat
    der Baseler Ausschuss quantitativ und qualitativ höhere
    Kapitalstandards beschlossen – ein ganz wichtiger
    Schritt. Wir müssen auch global abgestimmte Regeln
    aufstellen, damit wir systemisch relevante Finanzinsti-
    tute in Krisenfällen grenzüberschreitend restrukturieren
    oder abwickeln können, und zwar finanzmarktschonend
    und möglichst ohne Belastung der Steuerzahler.

    Deutschland wird sich bei dem bevorstehenden G-20-
    Treffen in Seoul dafür einsetzen, dass wir bei diesem
    wichtigen Thema vorankommen. Für Deutschland hat
    die Bundesregierung bereits ein wichtiges Gesetzge-
    bungsvorhaben zur Restrukturierung bzw. Abwicklung
    von Banken auf den Weg gebracht. Dieser Gesetzent-
    wurf ist in den parlamentarischen Beratungen und hat in-
    ternational Vorbildcharakter.

    Die Europäische Kommission hat für Anfang 2011
    Rechtsetzungsvorschläge angekündigt. Ich sage es ganz
    unumwunden: Was die Beteiligung des Finanzsektors an
    den Kosten der Krise betrifft, hätte sich die Bundesregie-
    rung mehr vorstellen können.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Was heißt denn „mehr“? Da ist doch gar nichts!)


    Wir hätten uns vorstellen können, dass es G-20-weit zu
    einer einheitlichen Lösung kommt. Dazu ist leider kein
    Konsens erzielt worden. Das ändert aber nichts daran,
    dass wir an unserem Ziel festhalten. Es darf kein Weg
    daran vorbeiführen, dass sich der Finanzsektor an den
    Kosten der Krise beteiligt.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Ja! Aber das Fenster ist schon wieder zu!)


    Er muss Vorsorge für eventuelle künftige Krisen treffen.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Heiße Luft!)


    Deshalb unterstützt die Bundesregierung weiterhin die
    Einführung einer Finanztransaktionsteuer,


    (Zurufe von der SPD: Oh! Auf einmal!)


    zumindest, wenn sie global nicht umsetzbar ist, auf euro-
    päischer Ebene; so ist das.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Das hat aber lange gedauert! – Zuruf von der SPD: Und was sagt die FDP dazu?)


    – Meine Damen und Herren, auch Sie können nicht
    ignorieren, dass es dafür bei der G 20 keine Mehrheiten
    gab.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Nicht mit der FDP!)


    Eckpfeiler einer neuen globalen Finanzarchitektur ist
    ein starker Internationaler Währungsfonds.


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie das mal der FDP!)


    W
    f
    v

    e
    R
    s
    k
    S
    t
    p
    r
    g
    n

    m
    h
    m

    ü
    n

    d
    S
    d
    s
    W
    d
    k
    A
    s
    u
    g

    g
    l
    c
    z
    z
    s
    t
    g
    f
    u
    N
    i

    (C (D ir haben daher auf den vorangegangenen G-20-Gipeln beschlossen, die Rolle des IWF bei der Krisenpräention und bei der Krisenbekämpfung zu stärken. Die G-20-Finanzminister haben am letzten Wochennde in Korea das Feld dafür bereitet, dass wir unsere eformziele in Seoul erreichen können. Im IWF werden ich die veränderten Verhältnisse in der Weltwirtschaft ünftig stärker als heute widerspiegeln. Dynamische chwellenländer werden durch einen höheren Quotenan eil und mehr Sitze im Exekutivdirektorium stärker reräsentiert sein. Dieser Erfolg ist insbesondere den Euopäern zu verdanken, die ihren Einfluss zugunsten einer erechteren Gesamtordnung im IWF etwas zurückgeommen haben. Ich möchte an dieser Stelle ausdrücklich Wirtschaftsinister Rainer Brüderle für seine hervorragende Ver andlungsführung in Südkorea danken, als er Finanzinister Schäuble vertreten hat, (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was meinen Sie, was erst ist, wenn er über die Kohlesubventionen verhandelt!)


    ber dessen Hiersein ich mich heute besonders freue, ge-
    auso wie über das von Herrn Steinmeier.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, neben der Weiterführung
    er Reformen auf den Finanzmärkten wird die weltweite
    tärkung der Wachstumskräfte der zweite Schwerpunkt
    er Diskussionen in Seoul sein. Was können wir gemein-
    am für ein nachhaltiges, starkes und ausgewogenes
    achstum tun? Zunächst einmal müssen wir verstehen,

    ass quantitative Ziele in Bezug auf die Leistungsbilanz
    eine Lösung sein können. Leistungsbilanzsalden sind
    usdruck von Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirt-

    chaften und kommen durch Marktprozesse zustande,
    nd in diese darf an dieser Stelle nicht künstlich einge-
    riffen werden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wer hat das denn aufgeschrieben? – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das erzählen Sie einmal den Aktionärinnen und Aktionären!)


    Zur Erreichung eines starken, nachhaltigen und aus-
    ewogenen Wachstums ist es daher vielmehr erforder-
    ich, die strukturellen Ursachen, die gesamtwirtschaftli-
    hen Ungleichgewichten zugrunde liegen, in den Blick
    u nehmen und Wettbewerbsnachteile dauerhaft zurück-
    uführen. Wenn wir diesbezüglich auf Deutschland
    chauen, dann wird klar, dass unser Land seiner interna-
    ionalen Verantwortung als führende Wirtschaftsnation
    erecht wird. Wir haben zwei Konjunkturpakete im Um-
    ang von zusammen rund 80 Milliarden Euro aufgelegt,
    nd wir haben weitere Maßnahmen ergriffen, um die
    achfrage zu stärken. Damit haben wir den Abschwung

    n Deutschland gestoppt.





    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    Im Übrigen sind durch unsere Maßnahmen gegen die
    Krise unsere Exporte in der Krise wesentlich stärker ge-
    sunken als die Importe. Deutschland hat damit einen
    substanziellen Beitrag zur Stabilisierung der Weltwirt-
    schaft geleistet, und dies werden wir auch weiterhin tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Barbara Hendricks [SPD]: Aber gegen die FDP! Das darf man noch einmal sagen!)


    Inzwischen sind wir dabei, die Krise schneller als an-
    dere Länder zu überwinden.


    (Dr. Diether Dehm [DIE LINKE]: Das glauben Sie doch selbst nicht!)


    Die aktuellen Zahlen und Daten sind beeindruckend.


    (Alexander Ulrich [DIE LINKE]: Trotz dieser Bundesregierung!)


    Mit einem Wachstum von 3,4 Prozent in diesem und vo-
    raussichtlich 1,8 Prozent im nächsten Jahr gehört
    Deutschland zu den Wachstumsmotoren in Europa. Ich
    füge hinzu: Bei den Arbeitsplätzen zeigt sich das noch
    deutlicher; denn wir können damit rechnen, dass wir
    bald weniger als 3 Millionen Arbeitslose haben. Dies ist
    in einer solchen Situation ein Riesenerfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Auch die Investitionstätigkeit ist mittlerweile wieder
    spürbar angestiegen. Wir können heute sagen: Es war
    richtig, die Krise auch unter Inkaufnahme einer massiven
    Verschuldung zu stoppen. Diesen Weg – daran werden
    Sie sich erinnern – ist die Bundesregierung gegangen. Da
    sich das als richtig erwiesen hat, wird es sich jetzt auch als
    richtig erweisen, dass wir nun gegen die Verschuldung
    vorgehen, und zwar genau jetzt, nicht früher, aber eben
    auch nicht später. Bei einer Wachstumsrate von über
    3 Prozent in diesem Jahr ist jetzt der richtige Zeitpunkt
    dafür, mit der Konsolidierung zu beginnen.

    Die zeitlich befristeten Maßnahmen im Rahmen der
    Konjunkturpakete werden wie geplant zum Jahresende
    auslaufen. Eine wachstums- und beschäftigungsorien-
    tierte Haushaltskonsolidierung ist eingeleitet. Dies liegt
    genau auf der Linie, auf die sich die Staats- und Regie-
    rungschefs der G 20 im vergangenen Juni in Toronto
    verständigt haben. Auch die Belebung des internationa-
    len Handels spielt bei der Erholung der Weltwirtschaft
    eine zentrale Rolle, und deshalb werden wir alles daran-
    setzen – ich werde das auch in Seoul wieder auf die Ta-
    gesordnung bringen –, dass die Doha-Verhandlungen
    endlich mit einem vernünftigen Ergebnis abgeschlossen
    werden können; denn sie könnten zu einem wirklichen
    Wachstumsimpuls für einen freien Welthandel führen.

    Meine Damen und Herren, wir müssen natürlich eine
    internationale Diskussion über angemessene Wechsel-
    kurse zwischen den weltweit bedeutendsten Währungen
    sachlich und in kooperativem Geist führen. Ich sage al-
    lerdings: Der globale Aufschwung würde infrage ge-
    stellt, wenn wir verstärkte Verzerrungen der Wechsel-
    kurse in Kauf nehmen würden.

    Ich bin überzeugt, Wechselkurse sollten mittelfristig
    die fundamentalen Daten einer Volkswirtschaft wider-

    s
    z
    v

    D
    a
    w
    d
    F
    d
    a
    d
    w

    s
    d
    J
    z
    a
    F
    e

    s
    A
    e
    v
    d
    m
    h
    g

    E
    d
    a
    e
    s
    m
    s
    s
    s
    e

    s
    s

    A
    M
    d
    F
    s
    m

    (C (D piegeln. Eine Politik, die auf Wechselkursverzerrungen ur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit abzielt, muss ermieden werden. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    enn bei einem Abwertungswettlauf verlieren am Ende
    lle. Die schlimmen Erfahrungen in der Folge der Welt-
    irtschaftskrise in den 30er-Jahren des letzten Jahrhun-
    erts sollten uns allen eindringliche Mahnung sein, die
    ehler von damals nicht zu wiederholen. Wir haben in
    ieser Krise vieles richtig gemacht; aber wenn wir jetzt
    uf dem Weg raus aus der Krise Fehler von damals wie-
    erholen würden, wäre das sehr schwierig und könnte
    irklich ganz falsche Effekte hervorrufen.

    Wir sollten in diesem Zusammenhang nicht verges-
    en, dass die zukünftige Schlagkraft der G 20 auch von
    er Fähigkeit abhängt, eine Agenda für die nächsten
    ahre zu entwickeln und den kooperativen Ansatz, wie er
    ur Bekämpfung in der Krisenzeit sichtbar geworden ist,
    uf andere Themen zu übertragen. Deutschland wird hier
    rankreich in seiner kommenden G-20-Präsidentschaft
    ntschieden unterstützen.

    Wir unterstützen auch den Vorschlag der koreani-
    chen Präsidentschaft, die Entwicklungspolitik in der
    genda der G 20 zu verankern: zum einen, weil wir als

    ntwickelte Industrieländer unsere humanitäre Gesamt-
    erantwortung kennen, aber zum anderen auch, weil sich
    ie G 20 bewusst ist, dass die internationale Staatenge-
    einschaft ihre Ziele nur erreichen kann, wenn es nach-

    altige Fortschritte in den Entwicklungsländern selbst
    ibt.

    Meine Damen und Herren, auf der Tagesordnung des
    uropäischen Rates wird fünf Wochen vor dem Beginn
    er UN-Klimakonferenz in Cancún selbstverständlich
    uch der internationale Klimaschutz stehen. Auch wenn
    r hier heute – wie auch in Brüssel und Seoul – wahr-
    cheinlich nicht im Mittelpunkt der öffentlichen Auf-
    erksamkeit stehen wird, so hat Klimaschutz nichts von

    einer Dringlichkeit verloren. Im Gegenteil, Deutschland
    teht unmissverständlich zum Ziel eines neuen umfas-
    enden Klimaübereinkommens unter dem Dach der Ver-
    inten Nationen.

    Es ist leider wahr: Cancún wird noch nicht den ent-
    cheidenden Durchbruch und das umfassende Klima-
    chutzabkommen bringen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dazu haben Sie auch ein Stück beigetragen, Frau Bundeskanzlerin!)


    ber wahr ist auch: Gerade dieser Konferenz zwölf
    onate nach Kopenhagen kommt dahin gehend eine Be-

    eutung zu, dass gezeigt werden kann, dass wichtige
    ortschritte beim Aufbau der internationalen Klima-
    chutzarchitektur und bei der Umsetzung konkreter Kli-
    aschutzmaßnahmen möglich sind.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Trotz Deutschland!)






    Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel


    (A) )


    )(B)

    In diesem Sinne wird sich die Europäische Union für ein
    möglichst umfassendes und ehrgeiziges Ergebnis in
    Cancún einsetzen. Deutschland unterstützt das nach
    Kräften.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Meine Damen und Herren, die politischen Prioritäten,
    die die Bundesregierung mit Blick auf den Europäischen
    Rat und den G-20-Prozess verfolgt, sind ehrgeizig. Sie
    umzusetzen, erfordert unseren ganzen Einsatz. Rück-
    schläge kann auch niemand ausschließen. Aber wenn
    wir mutig vorangehen, dann hat das für Europa immer
    Fortschritte gebracht. Und so wird es auch dieses Mal
    sein, wo sich so viele vor einer Änderung der europäi-
    schen Verträge scheuen. Doch nichts muss so bleiben,
    wie es ist. Das galt schon immer, und Veränderungen
    zum Besseren sind immer möglich, auch wenn der Weg
    steinig und mühsam ist. Mit dieser Haltung werde ich in
    Brüssel und Seoul dafür werben, dass Europa und die
    G 20 die Weichen richtig stellen. Und so werden wir ei-
    nen wichtigen Beitrag für die Zukunft unseres Konti-
    nents und der G 20 leisten.

    Herzlichen Dank.


    (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Dr. Diether Dehm [Die Linke]: Kein Lob für den Westerwelle! Jetzt guckt er aber traurig!)