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ID1705906100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/59 Elke Ferner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6176 B Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Peter Friedrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . Fritz Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6152 C 6152 D 6154 B 6156 D 0000 A6158 C 6160 A 6160 B 6160 C 6161 D 6178 C 6180 A 6180 C 6181 A 6182 B 6184 A 6186 C 6188 A 6189 C 6190 B 6191 A Deutscher B Stenografisch 59. Sitz Berlin, Donnerstag, den I n h a l Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . G D M D D D 6151 A 6152 B 6152 C 6152 C Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . 6164 A 6165 A undestag er Bericht ung 16. September 2010 t : arrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . ichael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Garrelt Duin (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und So- ziales . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6165 D 6167 D 6169 D 6170 C 6172 A 6172 D 6173 D 6174 A 6174 D Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Anton Schaaf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6192 B 6193 C II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. September 2010 Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zum Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über Finanzbeiträge der Europäi- schen Union zum Internationalen Fonds für Irland (2007 bis 2010) (Drucksache 17/2629) b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Modernisierung der Regelungen über Teilzeit-Wohnrechteverträge, Ver- träge über langfristige Urlaubsprodukte sowie Vermittlungsverträge und Tausch- systemverträge (Drucksache 17/2764) c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung der Wirt- schaftsprüferordnung – Wahlrecht der Wirtschaftsprüferkammer (Drucksache 17/2628) d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Neun- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes (Drucksache 17/2866) Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Antrag der Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Birgitt Bender, Katrin Göring-Eckardt, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Gesundheitliche Risiken des Drogengebrauchs verrin- gern – Drugchecking ermöglichen (Drucksache 17/2050) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Winfried Hermann, Kerstin Andreae, Birgitt Bender, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Sofortiger Bau- stopp für Stuttgart 21 und die Neubau- strecke Wendlingen–Ulm (Drucksache 17/2893) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Tabea Rößner, Agnes Krumwiede, Ekin Deligöz, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kultur und Rund- funk nicht durch die Frequenzumstel- lung schädigen (Drucksache 17/2920) . . . . . . . . . . . . . . . . d e f g h i) T a 6194 B 6195 B 6196 D 6196 D 6197 A 6197 A 6197 A 6197 B 6197 B ) Antrag der Abgeordneten Markus Kurth, Fritz Kuhn, Ekin Deligöz, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Bedarfsgerechte Regel- sätze und ein zuverlässiges Hilfesystem für Kinder, Jugendliche und Erwach- sene statt Experimenten (Drucksache 17/2921) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Brigitte Pothmer, Beate Müller-Gemmeke, Fritz Kuhn, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Kein Sachgrund, keine Befristung – Befristete Arbeitsver- träge begrenzen (Drucksache 17/2922) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Daniela Wagner, Bettina Herlitzius, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Heizkostenkom- ponente beim Wohngeld erhalten (Drucksache 17/2923) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrags der Abgeordneten Sabine Leidig, Dr. Dietmar Bartsch, Herbert Behrens, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Stuttgart 21, Neubaustre- cke Wendlingen–Ulm und Sparpaket der Bundesregierung (Drucksache 17/2914) . . . . . . . . . . . . . . . ) Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Matthias W. Birkwald, Diana Golze, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Maßnahmen zur Gewährleis- tung eines menschenwürdigen Existenz- und Teilhabeminimums (Drucksache 17/2934) . . . . . . . . . . . . . . . Antrag der Abgeordneten Uwe Beckmeyer, Rainer Arnold, Sören Bartol, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion der SPD: Kein Weiterbau von Stuttgart 21 bis zur Volks- abstimmung (Drucksache 17/2933) . . . . . . . . . . . . . . . agesordnungspunkt 3: ) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses: – zu dem Antrag der Abgeordneten Dr. Bärbel Kofler, Sören Bartol, Dirk Becker, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Marktanreizprogramm und nationale Klimaschutzinitiative fortsetzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Sven-Christian Kindler, Hans- Josef Fell, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Aufhebung der Haushaltssperre und Weiterführung des Marktan- 6197 C 6197 C 6197 C 6197 D 6197 D 6198 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. September 2010 III reizprogramms und der nationalen Klimaschutzinitiative zur Förderung erneuerbarer Energien (Drucksachen 17/2119, 17/2007, 17/2477) b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haus- haltsausschusses zu dem Antrag des Präsi- denten des Bundesrechnungshofes: Rech- nung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2009 – Einzelplan 20 – (Drucksachen 17/1730, 17/2489) . . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Haus- haltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2008 – Vorlage der Haushalts- und Vermögensrechnung des Bun- des – (Jahresrechnung 2008) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2009 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2008) – zu der Unterrichtung durch den Bundes- rechnungshof: Bemerkungen des Bun- desrechnungshofes 2009 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungsergeb- nisse – (Drucksachen 16/12620, 17/790 Nr. 21, 17/77, 17/317 Nr. 3, 17/1300, 17/1644 Nr. 2, 17/2492) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senio- ren, Frauen und Jugend . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . M D M D C A S S C A S C H I F B M R J S D A D 6198 A 6198 C 6198 D 6199 A 6199 B 6201 A 6201 C 6202 D 6204 B 6205 C 6206 A 6208 A 6208 B 6210 B 6211 B Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . iriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . iana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . onika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . orothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ndreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . önke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz . . . . . . . . abine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . ndrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . iegfried Kauder (Villingen-Schwenningen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . hristine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . alina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . ngrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lorian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . urkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ichael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . aju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . erzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . tephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . lexander Funk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 06 Bundesministerium des Inneren . . . . . . r. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6211 C 6213 A 6214 C 6216 A 6217 B 6219 A 6219 D 6221 A 6222 B 6223 C 6223 C 6224 C 6225 B 6227 B 6229 B 6229 C 6229 D 6231 A 6232 A 6233 B 6234 B 6235 B 6236 C 6237 D 6238 D 6239 C 6240 A 6241 B 6242 B 6243 B 6243 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. September 2010 Olaf Scholz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Gisela Piltz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Korte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . Frank Tempel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Herrmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Danckert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörn Wunderlich (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zur Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2008 (Drucksache 17/2492 Nr. 1) (Tagesordnungspunkt 3 c) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Jörn Wunderlich (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Be- schlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu Aufforderungen an die Bundesregierung zur Aufstellung und Durchführung der Bundes- haushaltspläne (Drucksache 17/2492 Nr. 2) (Tagesordnungspunkt 3 c) . . . . . . . . . . . . . . . 6245 D 6248 A 6249 C 6250 C 6251 D 6253 D 6255 A 6255 D 6256 C 6257 D 6258 D 6260 C 6262 A 6262 D 6264 A 6264 D 6265 A 6265 C 6265 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. September 2010 6151 (A) ) )(B) 59. Sitz Berlin, Donnerstag, den Beginn: 9.0
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    finden. Ich sage an dieser Stelle ganz offen: Wenn wir Weitere Wortmeldungen zu diesem Einzelplan liegen Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 59. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. September 2010 6265 (A) (C) )(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschul bgeordneten entschuldigt bis entschuldigt bis * A l A l Abgeordnete(r) einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 17.09.2010 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 17.09.2010 Bartol, Sören SPD 17.09.2010 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2010* Bernschneider, Florian FDP 17.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 17.09.2010 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 17.09.2010 Duin, Garrelt SPD 17.09.2010 Erdel, Rainer FDP 17.09.2010 Herzog, Gustav SPD 17.09.2010 Lay, Caren DIE LINKE 17.09.2010 Lenkert, Ralph DIE LINKE 17.09.2010 Meierhofer, Horst FDP 17.09.2010 Nahles, Andrea SPD 17.09.2010 Nink, Manfred SPD 17.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 17.09.2010 Pothmer, Brigitte BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2010 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2010 Schnieder, Patrick CDU/CSU 17.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 17.09.2010 D D D W W A (D für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates nlage 2 Erklärung des Abgeordneten Jörn Wunderlich (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zur Entlastung der Bundesregierung für das Haus- haltsjahr 2008 (Drucksache 17/2492 Nr. 1) (Ta- gesordnungspunkt 3 c) Für die Fraktion Die Linke erkläre ich: Das Votum autet Ablehnung. nlage 3 Erklärung des Abgeordneten Jörn Wunderlich (DIE LINKE) zur Abstimmung über die Beschluss- empfehlung des Haushaltsausschusses zu Aufforderungen an die Bundesregierung zur Aufstellung und Durchführung der Bundes- haushaltspläne (Drucksache 17/2492 Nr. 2) (Ta- gesordnungspunkt 3 c) Für die Fraktion Die Linke erkläre ich: Das Votum autet Zustimmung. r. Seifert, Ilja DIE LINKE 17.09.2010 r. Steinmeier, Frank- Walter SPD 17.09.2010 r. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2010 einberg, Harald DIE LINKE 17.09.2010 ieland, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.09.2010 bgeordnete(r) einschließlich digten A 59. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. September 2010 Inhalt: Redetext Anlagen zum Stenografischen Bericht
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    Rede von Klaus Ernst


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wir erleben

    eine Ministerin, die ihre Arbeit selbstverständlich gut
    darstellt. Dafür habe ich Verständnis. Trotzdem müssen
    wir schon ein bisschen genauer hinschauen, Frau von der
    Leyen.


    (Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/ CSU]: Die Arbeit ist gut!)


    Wenn Sie sagen: „Es geht wieder aufwärts“, dann stellt
    sich natürlich die Frage, für wen. Ich zitiere aus Spiegel
    Online vom 4. September 2010. Dort heißt es – Zitat –:

    Die Verluste aus der Finanzkrise sind laut einer
    DIW-Studie inzwischen komplett ausgeglichen.
    Davon profitieren besonders die Reichen: Noch nie
    gab es hierzulande so viele Vermögensmillionäre.

    Es geht aufwärts, aber nicht für die Bevölkerung.

    Frau von der Leyen, wenn ich mir Ihren Haushalt an-
    sehe, dann stelle ich fest: Das Elterngeld für Hartz-IV-
    Bezieher wird um 500 Millionen Euro gekürzt, bei der
    Rentenversicherung wird um 1,8 Milliarden Euro ge-
    kürzt, und die Ausgleichszahlungen für den Übergang
    vom Arbeitslosengeld I zum Arbeitslosengeld II sinken
    um 200 Millionen Euro. – Daneben stellen wir fest, dass
    die Eingliederungstitel gekürzt werden, die für die Men-
    schen gedacht sind, die Hilfe brauchen, um tatsächlich
    wieder Arbeit zu bekommen. Das alles passt überhaupt
    nicht mit dem zusammen, was Sie hier darstellen. Es
    geht offensichtlich nicht allen besser. Vielmehr wird bei
    den sozial Schwachen ganz besonders gekürzt.

    Es wurde von dem Prinzip des sozialen Ausgleichs
    gesprochen, und die Bundeskanzlerin sagte, als es um
    das Kürzungspaket ging, es sei ausgewogen. Die Ausge-
    wogenheit ist schon deshalb nicht gegeben, weil in Ih-
    rem Haushalt, Frau von der Leyen, letztendlich 37 Pro-
    zent der gesamten Kürzungen vorgenommen werden.
    Ich kann Ihnen nur sagen: Es ist falsch, das mit dem
    Prinzip der Ausgewogenheit zu erklären.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Porsche für alle!)


    Warum verfahren Sie eigentlich nicht nach dem Ver-
    ursacherprinzip?


    (Katja Kipping [DIE LINKE]: Ja!)


    Es wird unter anderem deshalb eine hohe Verschuldung
    im Haushalt ausgewiesen, weil wir eine Bankenkrise zu
    finanzieren haben, für die all diejenigen, die Sie jetzt be-
    lasten, nicht die geringste Verantwortung haben, und das
    ist falsch an Ihrem Haushalt, Frau von der Leyen.


    (Beifall bei der LINKEN)


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    (C (D Von der Beachtung des Verursacherprinzips sind wir eit entfernt. Wir sind aber auch weit weg von einer eiigermaßen vernünftigen Verteilung dessen, was in dieem Land erwirtschaftet wird. Auch dafür ist die Bunesregierung aus meiner Sicht mitverantwortlich. Wir haben festgestellt, dass die Situation bei den Areitgebern, bei den Reichen wieder dieselbe ist wie vorer. (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Na ja!)


    etzt sagen Sie: Der Aufschwung kommt an. – Frau
    interstein, ich habe gerade von Ihnen gehört, es gehe

    ufwärts.


    (Dr. Claudia Winterstein [FDP]: Ja!)


    ch sage Ihnen: Es geht aufwärts, weil die Industrieunter-
    ehmen wieder die Leiharbeiter einstellen, die sie vorher
    ntlassen haben. Es geht nicht aufwärts im Bereich der
    ormalen Vollzeitjobs. Im Gegenteil: Wir stellen bei Be-
    rachtung eines längeren Zeitraums fest – diese steht ja
    urchaus zur Verfügung –, dass die Anzahl der sozialver-
    icherungspflichtigen Vollzeitbeschäftigten, die es 2000
    och gab, inzwischen um 2,3 Millionen gesunken ist. Die
    nzahl anderer Jobs ist demgegenüber gestiegen: Die
    nzahl der Menschen in Leiharbeit, der Menschen in be-

    risteten Beschäftigungsverhältnissen und der Menschen
    n prekärer Beschäftigung hat zugenommen. – Nicht zu-
    enommen hat jedoch die Anzahl der Menschen mit einer
    ernünftigen Beschäftigung in diesem Land. Dafür sind
    ie mitverantwortlich, unter anderem deshalb, weil Sie,
    rau von der Leyen, eine vernünftige Regelung für den
    ereich der Leiharbeit nach wie vor verhindern.

    Beim Thema Leiharbeit geht es nicht nur darum, den
    rehtüreffekt zu verhindern, dass Menschen zunächst

    ntlassen und anschließend im selben Betrieb wieder
    ingestellt werden. Vielmehr geht es beim Thema Leih-
    rbeit um ein ganz einfaches Prinzip – das müsste doch
    ür uns selbstverständlich sein –, nämlich dass man bei
    leicher Arbeit das gleiche Geld bekommt, dass Equal
    ay gilt. Aber das machen Sie in Ihrem Gesetz nicht.
    amit sind Sie für eine ungleiche Verteilung in diesem
    and verantwortlich, Frau von der Leyen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Anton Schaaf [SPD])


    Dasselbe Problem gibt es bei befristeten Arbeitsver-
    ältnissen. Inzwischen sind 40 Prozent aller neu abge-
    chlossenen Arbeitsverhältnisse – das trifft natürlich
    uch jetzt für die Zeit des Aufschwungs zu – nur noch
    efristet. Betrachten Sie das als Aufschwung? Betrach-
    en Sie es als Aufschwung, wenn die überwiegend jun-
    en Leute, die nach der Krise wieder einen Job bekom-
    en und vorher möglicherweise als Leiharbeiter

    eschäftigt waren, jetzt nur noch solche Beschäftigungs-
    erhältnisse bekommen, bei denen sie von vornherein
    issen, dass dieses Arbeitsverhältnis in kürzester Zeit
    ieder beendet ist? Ich kann Ihnen sagen: Damit geben
    ie den Menschen in diesem Land keine Zukunft. Im
    egenteil: Damit tragen Sie dazu bei, dass die Menschen





    Klaus Ernst


    (A) )


    )(B)

    eine Zukunft haben, die aus Unsicherheit, schlechten Ar-
    beitsbedingungen und Niedriglöhnen besteht.

    Angesichts der Feststellung, dass mit diesem Auf-
    schwung die Gewinne wieder deutlich steigen – Sie
    freuen sich darüber natürlich ganz besonders; wir freuen
    uns vor allem darüber, dass die Krise vorbei ist –, hätte
    ich erwartet, dass wir hier von Ihnen etwas hören, wie
    Sie dazu beitragen wollen, die ungleiche Vermögensver-
    teilung, die ungleiche Verteilung des gesellschaftlichen
    Reichtums zu beenden. Dazu habe ich keinen einzigen
    Satz von Ihnen gehört, Frau von der Leyen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich könnte gerne noch den einen oder anderen Punkt auf-
    zählen, der für Ihren Haushalt noch von Bedeutung
    wäre.

    Frau von der Leyen, wir haben viel über Mindest-
    löhne und Aufstocker diskutiert.


    (Fritz Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie sind auch so ein Aufstocker!)


    Dazu nenne ich Ihnen folgende Berechnung: In den letz-
    ten Jahren wurden 50 Milliarden Euro an Lohnsubventi-
    onen gezahlt, weil Sie die Einführung eines gesetzlichen
    Mindestlohns verhindern. Wären wir in der Lage, die
    Menschen in diesem Lande tatsächlich auf einem ver-
    nünftigen Lohnniveau zu bezahlen, dann hätten Sie in
    Ihrem Haushalt das, was Sie machen, nämlich diese Kür-
    zungsorgien, überhaupt nicht nötig.

    Verweigern Sie sich deshalb an der Stelle nicht län-
    ger! Schaffen Sie einen gesetzlichen Mindestlohn! Re-
    geln Sie Leiharbeit mit gleichem Lohn für gleiche Ar-
    beit! Sorgen Sie dafür, dass die Menschen eine
    unbefristete Beschäftigung haben und dass wir kein Pre-
    kariat erleben müssen.

    Ich danke fürs Zuhören.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächster Redner ist der Kollege Markus Kurth für die

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Markus Kurth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen! Dieser Haushalt präsentiert sich zwar als Sparhaus-
    halt, aber tatsächlich verschiebt er Lasten auf andere
    Zweige der Sozialversicherung und in die Zukunft. Dies
    ist kein Sparhaushalt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Es werden Lasten auf die Rentenversicherung und auf
    die Bundesagentur für Arbeit verschoben, die sich jetzt
    verschulden können soll und die einen Schattenhaushalt
    begründen wird. Am schlimmsten ist: Auch zulasten der
    Arbeitslosen werden finanzielle Belastungen in die Zu-
    kunft verschoben, indem Sie beim Eingliederungstitel,
    bei der Qualifizierung, bei der Weiterbildung und bei der
    Förderung von Langzeitarbeitslosen einsparen.

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    (C (D (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Erst kürzlich – Herr Schiewerling, auch Sie waren
    abei – hat das Institut der deutschen Wirtschaft eine
    valuation vorgelegt, in der die Berufsbildungswerke
    ntersucht wurden, die sehr teure Weiterbildungs-, Qua-
    fizierungs- und Umschulungsmaßnahmen anbieten. Das
    nstitut der deutschen Wirtschaft hat festgestellt, dass die
    endite aus den Investitionen in Weiterbildung 11,7 Pro-
    ent beträgt, erwirtschaftet durch eingespartes Arbeits-
    sengeld II, durch zusätzliche Steuereinnahmen und durch

    usätzliche Sozialversicherungsbeiträge. Sie rechnen kurz-
    ichtig und nicht nachhaltig und langfristig.


    (Elke Ferner [SPD]: Und falsch! – Max Straubinger [CDU/CSU]: Da wird doch nichts gekürzt!)


    Dramatisch finde ich auch, dass Sie blind sparen. Sie
    paren ins Blaue hinein. Frau von der Leyen hat hier aus-
    eführt, dass sie eine Evaluation der arbeitsmarktpoliti-
    chen Instrumente in Auftrag gegeben hat und dass sie
    m nächsten Jahr die Ergebnisse erwartet. Warum warten
    ie denn die Ergebnisse nicht ab, um dann festzustellen,
    as das effektivste Instrument ist? Dann könnte man den
    insparungen unter Wirtschaftlichkeitsgesichtspunkten
    och zustimmen. Aber Sie sparen einfach drauflos, weil
    ie unter Druck gesetzt worden sind, Frau von der
    eyen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN – Axel E. Fischer [Karlsruhe-Land] [CDU/CSU]: Nein! Wir haben viel weniger Arbeitslose!)


    Der Vergleich mit dem Jahr 2006 hinkt überdies.
    icht nur dass im Jahr 2006 der Eingliederungstitel nicht
    ollständig ausgeschöpft wurde, sondern auch die Zahl
    er Langzeitarbeitslosen, die einer besonders intensiven
    nd qualifizierten Förderung bedürfen, ist gegenüber
    006 nicht gesunken.


    (Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Doch! Sie ist gesunken!)


    n diesem Punkt müssen wir ansetzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Im Ergebnis ist die Folge klar absehbar: Diese Spar-
    olitik wird immer kurzatmigere Maßnahmen seitens der
    undesagentur für Arbeit erzwingen, weil diese ihre so-
    enannten Aktivierungsquoten hochhalten wird, und im
    rgebnis den Druck auf Langzeitarbeitslose und Be-
    chäftigte erhöhen. Unterm Strich kann man sagen: Die-
    er Haushalt vergrößert die soziale Verschuldung in
    iesem Lande.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Wenn Sie den Haushalt schon so offensiv in den Kon-
    ext der Staatsverschuldung stellen, Frau von der Leyen,
    ann frage ich Sie, warum Sie Stimmen wie die von
    erhard Cromme nicht ernst nehmen. Gerhard Cromme,





    Markus Kurth


    (A) )


    )(B)

    Aufsichtsratsvorsitzender von Siemens, Multimillionär
    und früherer Vorstandschef des Konzerns Thyssen-
    Krupp, ist dafür bekannt, dass er kein Kind von Traurig-
    keit ist, wenn es um harte Sanierungseinschnitte in Un-
    ternehmen geht. Derselbe Gerhard Cromme sagt in
    einem Interview mit einer angesehenen deutschen Ta-
    geszeitung in der Sommerpause, er könne sich eine be-
    fristete Vermögensabgabe vorstellen, um einen Beitrag
    zur Überwindung der Krise zu leisten. Warum greifen
    Sie diese Bereitschaft, die viele Menschen in diesem
    Lande zeigen, nicht auf?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Verteilungswirkungen sind das eine. Das andere
    ist die Wirkung auf die Menschen, die davon betroffen
    sind. Ich werfe Ihnen vor, dass Sie – ob willentlich oder
    unbewusst – eine Politik der Diskriminierung gegenüber
    denjenigen betreiben, die Unterstützung benötigen. Am
    augenfälligsten wird das bei der Streichung des Elterngel-
    des für Eltern, die Grundsicherung beziehen müssen. Sie
    diskriminieren gezielt die Bezieher einer bestimmten So-
    zialleistung und entziehen diesen die Familienförderung.
    Deutlicher kann man, ob gewollt oder nicht, die Botschaft
    nicht aussenden: Wir wollen nicht, dass ihr Kinder be-
    kommt.


    (Ingrid Fischbach [CDU/CSU]: Glauben Sie den Blödsinn eigentlich selber, den Sie da von sich geben?)


    Genau diesem Muster folgt die Tonlage im Hinter-
    grund, wenn es um die Idee eines elektronisch gestütz-
    ten Gutscheinsystems für Kinder aus Arbeitslosengeld-
    II-Haushalten geht. Die Botschaft lautet: Wir trauen den
    langzeitarbeitslosen Eltern von Kindern die Erziehung
    und eigenständige Lebensführung nicht wirklich zu. Zu-
    mindest wird dies von nicht wenigen Abgeordneten und
    Akteuren aus der schwarz-gelben Koalition so orches-
    triert.

    Damit wir uns nicht missverstehen: Es spricht alles
    dafür, statt rechnerisch 1 Euro für das Mittagessen eines
    Kindes im Regelsatz anzusetzen, ein vollwertiges Essen
    als reguläre Sachleistung in der Schule anzubieten. Ich
    füge hinzu: wenn es denn in allen Schulen einen Mit-
    tagstisch gibt.

    Oder nehmen wir das Beispiel Bildung, von dem Sie
    ausführlich gesprochen haben: Es wäre mehr als sinn-
    voll, die 4 Euro im Monat, die für Nachhilfe angesetzt
    sind, aus dem Regelsatz herauszunehmen. Für 4 Euro im
    Monat kann man sich ohnehin keine Nachhilfestunden
    leisten. Es wäre sinnvoll, stattdessen einen eindeutigen
    Rechtsanspruch auf Nachhilfe festzuschreiben, der als
    einmalige Leistung im notwendigen Umfang zu gewäh-
    ren ist.

    Aber was tun Sie? Zunächst sehen Sie tatenlos zu, wie
    die Bundesagentur für Arbeit den Nachhilfeanspruch,
    der seit Februar durch das Urteil des Bundesverfassungs-
    gerichts besteht, maximal einschränkt. Anstatt den Rich-
    terspruch zum Anlass zu nehmen, auf einem Gebiet den
    Bildungsanspruch und Bildungsziele durchzusetzen, las-
    sen Sie zu, dass der vom Verfassungsgericht definierte

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    (C (D ildungsanspruch in kleinlicher und geradezu beschäender Weise kleingerechnet wird und nur dann geltend emacht werden kann, wenn ein Todesfall oder eine chwere Krankheit in der Familie vorliegt. Dann gönnen ie sich im Sommer einen großen Auftritt zur Präsenta ion einer Bildungschipkarte, die finanziell voraussichtich so kläglich ausgestattet sein wird, dass sie auch nur ür fünf Stunden Nachhilfe im ganzen Jahr reicht. Das ist in politisches Täuschungsmanöver. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Ich empfinde es auch als Täuschungsmanöver, wenn
    er Eindruck erweckt wird, mit der Chipkarte stünde
    etzt allen der Weg zur Musikschule und zur künstleri-
    chen Bildung offen. Was ist denn in den letzten Jahren
    n den Kommunen mit solchen Bildungsangeboten pas-
    iert? Ihre Zahl ist um mehr als ein Drittel verringert
    orden, und die verbleibenden sind mit Gebühren verse-
    en worden, die Ihre Chipkarte nicht einmal zu einem
    ruchteil abdecken wird. Diese Bundesregierung drückt
    urch Steuergeschenke den Städten und Gemeinden fi-
    anziell die Gurgel zu und präsentiert dann einen Gut-
    chein, den man vielerorts überhaupt nicht mehr einlö-
    en kann, weil die Angebote fehlen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    eil Sie dies wissen, entwerfen Sie eine Szene von der
    inbindung der Privatwirtschaft bei der Finanzierung
    er Chipkarte. Aber diese Finanzierungsbeteiligung der
    rivatwirtschaft ist noch nicht einmal am Horizont zu se-
    en. Darüber hinaus kann man getrost die Frage stellen,
    b wir eine öffentliche Regelfinanzierung von Kinder-
    örderung an Institutionen durch private Almosengewäh-
    ung an diese Institutionen ersetzen wollen. Wir jeden-
    alls wollen dies nicht. Im Ergebnis laufen Ihre Pläne auf
    evormundung und weniger Freiheit für Langzeit-
    rbeitslose und alle anderen hinaus, die auf das Arbeits-
    osengeld II angewiesen sind.

    Das korrespondiert mit anderen Vorhaben wie der so-
    enannten Bürgerarbeit. Hier sollen fünfmal mehr Bür-
    er aktiviert werden, als überhaupt Plätze in der Bür-
    erarbeit zur Verfügung stehen. Das heißt – das scheint
    ffenbar von vornherein das Ziel zu sein –, ein Großteil
    er zu Aktivierenden soll letzten Endes aus dem Leis-
    ungsbezug ausgesteuert werden. Ich finde, dass sich
    ies alles in Richtung des vormodernen Sozialstaats be-
    egt, wo Armenpolizei und Arbeitshaus die Armen zu
    bjekten eines Obrigkeitsstaates machten und wo nur
    er sittliche Arme Anspruch auf öffentliche Fürsorge
    atte. Ich erlebe eine erstaunliche Renaissance dieses
    enkens. Michael Fuchs etwa sagt – das wurde schon

    rwähnt –: Eltern, die ihre Kinder nicht erziehen, müssen
    LG-II-Kürzungen hinnehmen. – Ich will ein Urteil des
    undesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1967 zitieren,
    in Urteil, das ich wirklich wegweisend finde. Das Bun-
    esverfassungsgericht hat in diesem Urteil, das das Ende
    er Arbeitshäuser im Nachkriegsdeutschland besiegelte,
    esagt: Es ist nicht die Aufgabe des Staates, seine Bürger
    u bessern. – Das ist ein wichtiger und zentraler Satz, an
    en wir uns in der Sozialpolitik öfter erinnern sollten.





    Markus Kurth


    (A) )


    )(B)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Es geht um die Stärkung und die Befähigung von
    Menschen, die zeitweise nicht in der Lage sind, ihren
    Lebensunterhalt selbstständig zu erwirtschaften. Wir
    Bündnis 90/Die Grünen wollen die Menschen ernst neh-
    men. Wir wollen ein Wunsch- und Wahlrecht, Möglich-
    keiten, sich die Angebote selber auszusuchen. Miteinan-
    der statt Obrigkeit, das erzielt die besten Ergebnisse. Das
    ist am effektivsten. Wir stehen für einen Ausbau der In-
    frastruktur zur Bildung und Förderung von Kindern so-
    wie Jugendlichen. Wir stehen für Teilhabe und Selbstbe-
    stimmung statt Verhaltenskontrolle durch Nannys im
    Sozialministerium.

    Danke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)