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ID1705815100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karin Strenz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Bei aller Pflicht zum Sparen ist klar: Wir kür-
    en nicht auf Kosten der Sicherheit unserer Soldaten.
    er Soldaten in den Einsatz schickt, muss nicht nur für

    ie bestmögliche Ausbildung und Ausrüstung sorgen,
    ondern auch für die bestmögliche Betreuung. Das gilt
    ür die Zeit im Einsatz genauso wie danach. Ich bin der
    ollegin Elke Hoff für ihre Einlassungen zu seelischen
    erwundungen sehr dankbar; darauf möchte ich mich
    onzentrieren.

    Mehr als 460 Kameraden ließen sich im vergangenen
    ahr wegen Posttraumatischer Belastungsstörungen
    ehandeln – doppelt so viele wie im Jahr 2008. In die-
    em Jahr werden es wahrscheinlich 600 traumatisierte
    rauen und Männer sein. In Wahrheit aber sind es sehr
    iel mehr; denn die Dunkelziffer ist sehr hoch. Es ist un-
    ere Pflicht, die seelischen Wunden genauso ernst zu
    ehmen wie die körperlichen. Soldaten erleben im Ein-
    atz Grausamkeiten, die sie manchmal nicht ohne pro-
    essionelle Hilfe verarbeiten können. Oft dauert es vier-
    inhalb Jahre – viereinhalb Jahre! –, bis ein Soldat eine
    insatzbedingte Traumatisierung überhaupt erkennt und
    ugibt. Deshalb reicht es nicht, nur die Vorgesetzten zu
    ensibilisieren. Wir alle müssen diese besondere Krank-
    eit aus dem Schatten holen.

    Da die seelisch Verwundeten doch im Dienst für un-
    eren Frieden und für unsere Sicherheit ihr Leben ris-
    iert haben, ist es selbstverständlich unsere Pflicht, ih-
    en zu helfen, gesund ins Leben zurückzufinden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Karin Strenz


    (A) )


    )(B)

    Eine seelische Wunde darf kein Stigma sein. Wer sich zu
    seiner Schwäche bekennt, ist kein Schwächling.

    Gerade vorgestern saß in meinem Büro ein Soldat aus
    meiner Heimat; nachgewiesen PTBS. Auf dem Tisch
    zwischen ihm und mir: ein Aktenberg. Er musste einen
    langen Weg durch viele Instanzen gehen, um sich in ei-
    nem Wirrwarr von Zuständigkeiten und Gesetzen zu-
    rechtzufinden. Er hat nicht die optimale Für- und Nach-
    sorge erfahren. Auch das ist noch Realität, aber das wird
    sich ändern. Nicht nur dieser Mann braucht Hilfe, nicht
    nur er wird die Bilder aus dem Einsatz nicht los, liegt
    nachts wach, schreckt auf, wenn draußen eine Autotür
    zuknallt, und war fast dabei, sich aus dem Leben zu ver-
    abschieden.

    Wir haben die Soldaten in den Einsatz geschickt. Wir
    müssen ihnen auch die Rückkehr garantieren. Damit
    meine ich: teilnehmen am Leben, die Kinder zur Schule
    bringen, dem Partner zur Seite stehen können und den
    Alltag meistern. Das gilt auch für ihre Familien; denn in
    gewisser Weise ziehen sie selbst mit in den Einsatz.
    Auch sie müssen mit ihren Sorgen kämpfen.

    Was sie allerdings sehr beruhigt – das als ein Beispiel –,
    ist das Krankenhaus in Masar-i-Scharif – ich war dort –,
    welches mit modernster Technik und großem Know-how
    ausgestattet ist und um das uns andere Nationen benei-
    den. Es gibt Sicherheit, ein Höchstmaß an Qualität und
    schnellstmögliche Hilfe.

    Das Berliner Psychotrauma-Zentrum im Bundes-
    wehrkrankenhaus stellt sich den enormen Herausforde-
    rungen, etwa bei der lückenlosen Erfassung und Behand-
    lung von PTBS-Patienten, aber auch bei der Vernetzung
    von nationalem und internationalem Fachwissen. Dort,
    wo wir Expertise haben, muss man das Rad nicht neu er-
    finden. Es hilft bei der Schulung des Personals von Fa-
    milienbetreuungszentren zur Betreuung der Patienten
    oder Soldaten und deren ebenfalls belasteten Familien.
    Es steht für stärkere Vernetzung regionaler Betreuungs-
    einrichtungen und Selbsthilfegruppen. Es geht auch um
    die Organisation einer professionellen Begleitung bei
    Versorgungsansprüchen.

    Das ist ein Fortschritt, aber auch eine große und
    schnell zu leistende Aufgabe. In diesem Fall heißt es
    nämlich nicht „Zeit ist Geld“, sondern „Zeit ist Leben“.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dies, liebe Kolleginnen und Kollegen, darf aber nicht
    nur für die aktiven Soldaten gelten, sondern auch für die
    betroffenen Militärpfarrer und die Reservisten. Das ist
    eine Frage der Gerechtigkeit und des politischen An-
    stands.

    Es ist kein Geheimnis, dass wir im Sanitätsdienst ei-
    nen akuten Personalmangel haben. Es fehlen Pfleger
    und Ärzte. So hat die Bundeswehr beispielsweise nur 23
    Psychiater bei doppelt so vielen Planstellen.


    (Zuruf von der SPD: Hört! Hört!)


    Es ist nicht leicht, Fachleute zu finden. Sie sind Mangel-
    ware. Vorerst können nur Psychologen diese Lücke
    schließen, und eine Dauerlösung ist das nicht. Es fehlen

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    (C (D uch Ärzte, die bereit sind, in den Auslandseinsatz zu ehen. Es stellt sich die Frage: Wie kann man das lösen? Erstens vielleicht mit Planungssicherheit. Auch ein undeswehrarzt will wissen, wo er die nächsten fünf ahre arbeiten und mit seiner Familie leben wird. Das ostet nichts. Zweitens vielleicht mit Bemühen um Konkurrenzfäigkeit und Bürokratieabbau. Die Bundeswehr steht im ampf um Bewerber zivilen Kliniken gegenüber. Hier pielt Geld sicher eine Rolle, aber nicht nur. An der anemessenen Vergütung von Bereitschaftsdiensten und ufbereitschaften arbeitet der Minister bereits. Aber unlare Kompetenzen sind für Bewerber ein Ärgernis. Es auert oft drei bis vier Monate, mitunter sogar ein halbes ahr, bis ein Arzt eingestellt wird. Ich frage Sie: Wer hat o viel Geduld? Dies zu ändern, kostet nichts. Drittens vielleicht durch höhere Anerkennung des Beufsbildes. Wir müssen den Ärzten die Angst vor dem insatz nehmen. Schon in der Ausbildung muss eine insatzrealität präsent sein. Dieser Job ist eben anders ls der der Kollegen im Kreiskrankenhaus nebenan. Sie erden vielleicht selbst in Gefahr sein, sie werden Leen retten müssen, im Gefecht. Es wäre, meine Damen und Herren, sehr viel einfaher, wenn manch einer hier in sich kehren würde und oldaten, ob Feldjägern oder Medizinern, den gleichen espekt entgegenbringen würde wie dem Feuerwehrann, dem Polizisten und den Einsatzkräften des THW n der Heimat; denn sie alle riskieren ihr Leben für uns. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In der Attraktivitätsagenda 2011 des Bundeswehr-
    erbandes gibt es einige Vorschläge, die wir umsetzen
    önnten und auch sollten, zum Beispiel bei Vereinbar-
    eit von Beruf und Familie, bei der Regelung der Ein-
    atzdauer und beim Laufbahnrecht. Ich denke, Herr
    inister, Sie selbst werden einige weitere Vorschläge

    erücksichtigen wollen.

    Dass es eine attraktivere Bundeswehr nicht zum Null-
    arif geben kann, ist klar. Aber manches kostet eben den

    ut, den Fehler im System, von dem so viele reden,
    icht nur erkennen zu wollen, sondern ihn einfach abzu-
    tellen. Erst dann werden wir behaupten können, alles
    ür das körperliche und auch für das seelische Wohl un-
    erer Soldaten und ihrer Familien getan zu haben. Das ist
    nsere moralische Pflicht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Frau Kollegin Strenz, dies war Ihre erste Rede im

eutschen Bundestag. Unsere herzliche Gratulation und
lle guten Wünsche für die weitere Zusammenarbeit!


(Beifall)






Vizepräsident Dr. h. c. Wolfgang Thierse


(A) )


)(B)

Das Wort hat nun Klaus-Peter Willsch für die CDU/
CSU-Fraktion.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Peter Willsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Ich bin der Kollegin Strenz dankbar für den Bei-
    trag, den sie geleistet hat, weil sie eine sehr menschliche
    Seite der Bundeswehr aufgezeigt hat. Diese Seite ma-
    chen wir uns nicht immer bewusst, wenn wir über Ein-
    sätze reden, die Soldaten in Einsätze fern der Heimat
    schicken, in diese ständige Bedrohung mit Gefahr für
    Leib und Leben. Auch die Tatsache, dass, wenn der Ein-
    satz vorbei ist, nicht alles andere auch vorbei ist, sondern
    manche Erlebnisse in den Menschen weiterarbeiten,
    müssen wir uns immer vor Augen halten, wenn wir hier
    über die Bundeswehr reden.

    Der Verteidigungsminister hat gesagt: Strukturen und
    Prozesse sollen konsequent an den Erfordernissen des
    Einsatzes ausgerichtet werden. Ich glaube schon, Kol-
    lege Nouripour, dass diese Abfolge – Sie haben sie ange-
    sprochen; das ist das Henne-Ei-Problem – das richtige
    Herangehen ist. Während meiner Zeit bei der Bundes-
    wehr in der zweiten Hälfte der 80er-Jahre


    (Markus Grübel [CDU/CSU]: So jung ist der!)


    war die Lage natürlich völlig anders: Die Landesvertei-
    digung stand im Vordergrund. Warschauer Pakt und
    NATO standen sich waffenstarrend in der Mitte unseres
    Vaterlandes gegenüber. Wir mussten stark genug und so
    disloziert sein, dass der Gegner, bei dem eine aggressive
    Ideologie vorherrschte, abgeschreckt wurde, sich nicht
    traute, Einschüchterungsversuche zu unternehmen oder
    uns gar militärisch anzugreifen.

    Vor 20 Jahren ist im Zuge der deutschen Einheit die
    Integration der unbelasteten Teile der Nationalen Volks-
    armee hervorragend gelungen. Seitdem ist Schritt für
    Schritt der Übergang zu einer Armee im Einsatz erfolgt.
    Es ist sicherlich richtig, dass wir uns, ausgehend von der
    Frage, was die Bundeswehr leisten soll, zunächst mit
    dem Umfang der Streitkräfte beschäftigen. Genau das
    hat der Verteidigungsminister mit seinen Überlegungen,
    die auf den Arbeiten des Generalinspekteurs fußen und
    für die ich ihm auch noch einmal ganz herzlich danken
    möchte, getan. In diesen Überlegungen ist die Ausset-
    zung der Wehrpflicht enthalten.

    Ich finde es ein bisschen unfair, Herr Kollege
    Nouripour, dass Sie uns dafür loben, dass wir uns diesem
    Thema nähern,


    (Omid Nouripour [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist immer unfair, Sie zu loben! – Lachen bei der CDU/CSU)


    und dass Sie zugleich unterstellen, hier würde Verteidi-
    gungspolitik nach Parteitagsterminen gemacht. Natür-
    lich gibt es hier demokratische Entscheidungserforder-
    nisse, die Sie als ausgewiesene Basisdemokraten ohne
    Mühe nachvollziehen können müssten. Das behindert in
    diesem Jahr unsere Haushaltsberatungen ein wenig, da
    wir letzte Gewissheit erst nach Beschlüssen von demo-
    kratisch legitimierten Delegiertenversammlungen wie

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    (C (D arteitagen bekommen. Aber dieses Vorgehen in eine olche Kiste zu packen, wie Sie es getan haben, finde ich in bisschen unfair. Herr Arnold, Sie beklagen, dass es Auswahlmöglicheiten gibt. Ich finde es intellektuell redlich, dass man icht davon spricht, es gebe keine Alternativen, sondern ass man verschiedene Möglichkeiten präsentiert, wie an vorgehen kann. Der Minister bleibt nichts schuldig, enn es um die Frage geht, welche Variante er für die eeignete und richtige hält. (Bernhard Brinkmann [Hildesheim] [SPD]: Es bleibt nur eine übrig! Das ist das Problem!)


    s ist gegenüber dem Parlament ein völlig fairer Ansatz,
    enn man verschiedene Möglichkeiten durchrechnet
    nd eine bestimmte Variante hervorhebt.

    Es wird noch im Herbst die Beschlüsse von Parteita-
    en und die Ergebnisse der Weise-Kommission geben.
    ann sind wir mit der Festlegung des Umfangs der
    treitkräfte durch. Danach schließt sich natürlich die
    rage an, wie es um die Standorte steht. Die klare An-
    age ist: Nicht vor Mitte des nächsten Jahres werden wir
    arüber Aufschluss in Form von Vorschlägen des Minis-
    ers bekommen.

    Die Festlegung von Ausrüstung und Ausstattung ist
    er nächste Schritt, der folgen muss. Die Frage nach dem
    level of ambition“, also danach – ich will hier im Parla-
    ent deutsch reden –, was die Bundeswehr leisten soll,

    at erheblichen Einfluss auf Ausrüstung, Ausbildung
    nd Gerät. Dieser Punkt beschäftigt den Haushaltsaus-
    chuss natürlich ganz besonders.

    Ich habe in diesem Jahr zur Entscheidungsvorberei-
    ung mehrere Wehrübungen gemacht und mehrmals die
    ruppe besucht. Ich will ausdrücklich sagen, dass der
    insatz der Reservisten an den Heimatstandorten, von
    enen aus Kontingente in den Einsatz gehen, sehr wich-
    ig ist. Permanent sind ungefähr 500 Reservisten im
    uslandseinsatz. Diese Tatsache können wir nicht hoch
    enug würdigen. Auch in Zukunft soll ein sinnvoller
    insatz der Reservisten möglich sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Beschaffungsvorhaben haben uns in den letzten Jah-
    en im Haushaltsausschuss schon häufig beschäftigt. Die
    orwürfe lauteten: zu teuer, zu spät und nicht alle Eigen-
    chaften abdeckend, die gefordert sind. Solche Vorhaben
    erden wir uns eines nach dem anderen anschauen müs-

    en. Aber ich will dazu noch eines sagen: Als wir in
    weiter und dritter Lesung den Haushalt 2010 behandelt
    aben, habe ich gesagt, dass wir den Einzelplan 14 auf-
    rund seiner Enge, mit der er gestrickt ist, nicht mehr da-
    ür nutzen dürfen, um Strukturpolitik oder Sektorpolitik
    u betreiben. Wir sehen, dass wir im Bereich der Rüs-
    ungsindustrie hervorragende Güter produzieren, mit de-
    en wir technologisch an der Spitze liegen. Die Bundes-
    egierung soll helfen – die entsprechende Aufforderung
    st aus meiner Sicht richtig –, den Markt zu erweitern,
    m die Exportmöglichkeiten auszubauen. Die Bundes-
    egierung kann für unsere Industrie in diesem Bereich
    üren öffnen und ihr beim Exportgeschäft helfen. So





    Klaus-Peter Willsch


    (A) )


    )(B)

    können wir die Technologieführerschaft in diesen Berei-
    chen erhalten oder vielleicht sogar noch ausbauen.

    Die Probleme bei der Budgetplanung will ich aus-
    drücklich belegen. Ich habe schon etwas zu den Abläu-
    fen gesagt, bei denen sich natürlich Veränderungen erge-
    ben können. Ich erlebe auch, dass aus dem
    parlamentarischen Raum verschiedene Zahlen genannt
    werden, die von dem abweichen, was der Minister als
    seine Empfehlung vorlegt.

    Ich bin weit davon entfernt zu sagen, wir machen Si-
    cherheitspolitik nach Kassenlage. Man muss aber zur
    Kenntnis nehmen, dass Haushalte, über die man spricht,
    und Zahlen, die man aufschreibt, auf irgendeiner Grund-
    lage basieren.


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Haushalt ist immer nach Kassenlage!)


    Jeder muss wissen, dass das, was an Zahlengerüst
    vorliegt, auf Zahlen vom Jahresbeginn basiert, das heißt
    auf 156 000 plus 7 500, also 163 500 Soldaten, und dass
    für Attraktivierungsprogramme, die wir uns im Einzel-
    nen noch gar nicht ausgedacht haben, nur eine Grund-
    ausstattung vorgesehen ist. Jeder, der mehr will, also
    nicht Verteidigungspolitik nach Kassenlage machen will,
    muss bereit sein, mehr Geld zur Verfügung zu stellen.
    Allein mit der ausgebrachten globalen Minderausgabe in
    der Größenordnung von 838 Millionen Euro liegt noch
    ein sehr schwerer Weg vor uns, den wir in den Detailbe-
    ratungen im Haushaltsausschuss bewältigen müssen.

    Herr Präsident, ich sehe, meine Redezeit ist abgelau-
    fen; daher komme ich zum Schluss. Ich bin – wie der
    Kollege Koppelin – der Meinung, dass wir uns das
    Thema BImA noch einmal ganz genau daraufhin anse-
    hen müssen, ob das, was durch das BImA-Errichtungs-
    gesetz auf den Weg gebracht worden ist, wirklich schon
    Veranschlagungsreife hat. Vielleicht kann das ein wichti-
    ger Ansatz für die Auskleidung der globalen Minderaus-
    gabe sein.

    Zum Schluss will ich der Hoffnung Ausdruck geben,
    dass Martin Walser recht hat. Wir sind auf einem Weg,
    bei dem wir noch nicht wissen, wie alles genau werden
    wird. Aber ich glaube, dass wir uns in die richtige Rich-
    tung bewegen und dass wir damit den Erfordernissen der
    Truppe im Einsatz gerecht werden können. Martin Wal-
    ser sagt: Den Gehenden schiebt sich der Weg unter die
    Füße. – Wir wollen hart daran arbeiten, dass das so ge-
    schieht.

    Vielen Dank, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)