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ID1705814900

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    10. CDU/SU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Omid Nouripour


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Karl-

    Theodor zu Guttenberg vor sechs Monaten – Zitat –: Die
    verkürzte Wehrpflicht W 6, das sind sechs bestens ge-

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    (C (D utzte Monate für junge Menschen. – Derselbe vor zwei onaten: Es wäre fatal, die Wehrpflicht abzuschaffen. – erselbe Minister vor zwei Tagen, überraschenderweise n einer Talkshow und nicht im Parlament – ich zitiere –: (Dr. h. c. Susanne Kastner [SPD]: Das ist doch so üblich!)


    ie Musterung ist ebenso schwer zu rechtfertigen wie
    ie Wehrpflicht als solche. – In einem anderen Zusam-
    enhang hat er erklärt, W 6 sei ein entbehrlicher
    chnupperkurs. Herr Minister, ich weiß nicht, welches
    etränk der Erleuchtung Sie in den letzten zwei Mona-

    en getrunken haben. Es wäre schön, dieses in den eige-
    en Reihen weiterzureichen. Ich kann nur sagen: Die
    offnung, zu verstehen, was Sie eigentlich wollen, habe

    ch längst aufgegeben. Mein Eindruck ist: Sie wissen
    elber nicht, was Sie wollen, und Sie wollen es auch
    icht wissen. Wenn das anders wäre, hätten Sie wenigs-
    ens den Übergangsmurks – wir haben derzeit eine

    ehrpflicht von sechs Monaten –, den Sie wider besse-
    es Wissen vor wenigen Wochen verabschiedet haben, in
    en Haushalt geschrieben. Nicht einmal das steht im
    aushalt. Das heißt, wir beraten heute über einen Einzel-
    lan, der Makulatur ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es gibt aber noch mehr Probleme. Sie haben es ge-
    chafft, in den letzten Monaten zu jeder erdenklichen
    rage jede erdenkliche Position einzunehmen,


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Seehofer war immer dagegen!)


    as dazu führt, dass Sie, völlig gleichgültig, was heraus-
    ommt, sagen können: Das habe ich doch gesagt. – Das
    st beliebig. Beeindruckend dabei ist, dass Sie es schaf-
    en, diese Beliebigkeit in Zahlen zu gießen. Das nennt
    ich dann Wehretat 2011. Wer so beliebig ist, muss sich
    atürlich Sorgen machen, ob das Auditorium tatsächlich
    ach ist. Das ist eine berechtigte Frage. Da diese Ange-

    egenheit aber sehr ernst ist, kann ich Ihnen versprechen,
    ass wir sehr wachsam sind und zuschauen, was Sie ei-
    entlich treiben.

    Ich komme zu den fünf Modellen. Sie scheinen in Ih-
    em Haus eine unglaubliche Überkapazität zu haben. Im
    brigen: Herr Generalinspekteur, vielen Dank für Ihre

    eriöse und detaillierte Arbeit. Herr Minister, Sie lassen
    n Ihrem Haus fünf Modelle erarbeiten und sagen von
    ornherein, vier von diesen seien überhaupt nicht mach-
    ar.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Stimmt doch nicht!)


    rau Kollegin Hoff, diese fünf Modelle sind keine ech-
    en Modelle, wenn der Minister so nebenbei sagt, das
    ine sei nicht finanzierbar und mit dem anderen sei die
    ündnisfähigkeit nicht gewährleistet. Das ist nicht ernst
    emeint.


    (Elke Hoff [FDP]: Das ist seine Einschätzung!)






    Omid Nouripour


    (A) )


    )(B)

    Er scheint es nur mit einem einzigen Modell ernst zu
    meinen. Herr Kollege Arnold hat gesagt, was daran un-
    redlich ist. Es fehlen dort einige Elemente. Ich weiß
    nicht, ob ich ihn ernst nehmen soll, wenn der Minister
    sagt, das einzige Modell, das einen Sinn ergebe, sei das
    Modell mit 163 500 Soldaten, aber die Zahl sei gar nicht
    so wichtig und könne nach oben korrigiert werden, das
    sei relativ egal. Das zeugt nach meiner Ansicht von Be-
    liebigkeit.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Das ist eine falsche Interpretation!)


    Dabei braucht die Bundeswehr jetzt Führung, Überblick
    und Voraussicht. Das alles ist nicht sichtbar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Problem habe ich: Ich muss Sie jetzt eigentlich
    loben – das ist nicht mein Job als Oppositionspolitiker –,
    weil Sie Realitätssinn gezeigt haben, indem Sie sich end-
    lich an die Wehrpflicht herangewagt haben. Das hat
    keine große Tradition in Ihren Reihen. In diesem Zusam-
    menhang muss ich ein Wort zur Sozialdemokratie los-
    werden. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, wir haben
    sieben Jahre lang gemeinsam regiert. Hätten Sie damals
    die Blockade, die ich bis heute nicht verstehe, aufgege-
    ben und gemeinsam mit uns die Wehrpflicht abgeschafft,
    was wir damals gefordert haben – das war damals ge-
    nauso sinnvoll wie heute –, dann könnte der Minister
    heute nicht den harten Macher spielen und die Bundes-
    wehr hätte sich in den zehn Jahren strukturell weiterent-
    wickelt. Es ist sehr bedauerlich, dass dies damals nicht
    gelungen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Bundeswehr braucht Führung, weil die beabsich-
    tigten Einschnitte immens sind. Zur Führung gehört aber
    auch, dass man die Ziele benennt und sagt, was man ei-
    gentlich vorhat. Sie wollen Strukturen schaffen, alles auf
    den Kopf stellen und verändern und am Ende ein neues
    Weißbuch herausgeben. Das ist komplett falsch. Sie
    müssen erst die Aufgabenkritik machen und formulie-
    ren, was die Bundeswehr können muss. Sie müssen zu-
    erst beschreiben, welche Fähigkeiten wir brauchen, und
    dann können Sie die Strukturen verändern. Sie dürfen
    aber nicht Fakten schaffen und die Debatte komplett auf
    den Kopf stellen. So ergibt das überhaupt keinen Sinn.

    Ich nenne als Beispiel die vernetzte Sicherheit. Alle
    wissen – das ist Konsens in diesem Hohen Hause –, dass
    die komplexe Sicherheitsrealität des 21. Jahrhunderts
    nur ein Instrument kennt, mit dem man arbeiten kann,
    und das ist die vernetzte Sicherheit. Ich finde das bei Ih-
    nen bisher nicht. Ich weiß nicht, wo das vorkommen
    soll, wo sich das in den Strukturen findet. Im Übrigen
    fehlt auch ein Bekenntnis zum Primat des Zivilen. Das
    werden wir möglicherweise in zwei Jahren in einem
    Weißbuch lesen, wenn die Debatte um die Reform der
    Bundeswehr vorbei ist.

    Der Kahn „Bundeswehr“ ist in schwierigen Gewäs-
    sern; das wissen wir alle. Auch den Reformbedarf ken-
    nen wir alle. Es wäre jetzt Ihre Aufgabe als Verteidi-
    gungsminister, die Bundeswehr vor parteipolitischen

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    (C (D pielchen zu schützen; stattdessen tragen Sie das Chaos n den eigenen Reihen, allen voran in der CSU, in die undeswehr hinein. Sie machen nicht Sicherheitspolitik ach Kassenlage, Sie machen Sicherheitspolitik nach arteitagsterminen, und das ist nicht das, was die Solda innen und Soldaten, die einen knochenharten Job mahen, verdienen. Niemand weiß, wohin die Reise geht. Die Generalität eiß es nicht. Die einzelnen Soldatinnen und Soldaten issen es nicht und ihre Familien auch nicht. Sie müss en jetzt Kapitän sein. Stattdessen sind Sie ein Verkäufer on Last-Minute-Reisen. Sie sagen uns: Da, wohin wir ehen, wird es ganz schön, aber was genau das Ziel ist, rkläre ich euch dann, wenn wir angekommen sind. – as ist nicht das, was die Bundeswehr braucht. Das ist icht verlässlich. So führt man diese Armee nicht in eien sicheren Hafen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Elke Hoff [FDP]: Das war eine schlechte Rede!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Kollegin Karin Strenz für die CDU/

SU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karin Strenz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    ollegen! Bei aller Pflicht zum Sparen ist klar: Wir kür-
    en nicht auf Kosten der Sicherheit unserer Soldaten.
    er Soldaten in den Einsatz schickt, muss nicht nur für

    ie bestmögliche Ausbildung und Ausrüstung sorgen,
    ondern auch für die bestmögliche Betreuung. Das gilt
    ür die Zeit im Einsatz genauso wie danach. Ich bin der
    ollegin Elke Hoff für ihre Einlassungen zu seelischen
    erwundungen sehr dankbar; darauf möchte ich mich
    onzentrieren.

    Mehr als 460 Kameraden ließen sich im vergangenen
    ahr wegen Posttraumatischer Belastungsstörungen
    ehandeln – doppelt so viele wie im Jahr 2008. In die-
    em Jahr werden es wahrscheinlich 600 traumatisierte
    rauen und Männer sein. In Wahrheit aber sind es sehr
    iel mehr; denn die Dunkelziffer ist sehr hoch. Es ist un-
    ere Pflicht, die seelischen Wunden genauso ernst zu
    ehmen wie die körperlichen. Soldaten erleben im Ein-
    atz Grausamkeiten, die sie manchmal nicht ohne pro-
    essionelle Hilfe verarbeiten können. Oft dauert es vier-
    inhalb Jahre – viereinhalb Jahre! –, bis ein Soldat eine
    insatzbedingte Traumatisierung überhaupt erkennt und
    ugibt. Deshalb reicht es nicht, nur die Vorgesetzten zu
    ensibilisieren. Wir alle müssen diese besondere Krank-
    eit aus dem Schatten holen.

    Da die seelisch Verwundeten doch im Dienst für un-
    eren Frieden und für unsere Sicherheit ihr Leben ris-
    iert haben, ist es selbstverständlich unsere Pflicht, ih-
    en zu helfen, gesund ins Leben zurückzufinden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)






    Karin Strenz


    (A) )


    )(B)

    Eine seelische Wunde darf kein Stigma sein. Wer sich zu
    seiner Schwäche bekennt, ist kein Schwächling.

    Gerade vorgestern saß in meinem Büro ein Soldat aus
    meiner Heimat; nachgewiesen PTBS. Auf dem Tisch
    zwischen ihm und mir: ein Aktenberg. Er musste einen
    langen Weg durch viele Instanzen gehen, um sich in ei-
    nem Wirrwarr von Zuständigkeiten und Gesetzen zu-
    rechtzufinden. Er hat nicht die optimale Für- und Nach-
    sorge erfahren. Auch das ist noch Realität, aber das wird
    sich ändern. Nicht nur dieser Mann braucht Hilfe, nicht
    nur er wird die Bilder aus dem Einsatz nicht los, liegt
    nachts wach, schreckt auf, wenn draußen eine Autotür
    zuknallt, und war fast dabei, sich aus dem Leben zu ver-
    abschieden.

    Wir haben die Soldaten in den Einsatz geschickt. Wir
    müssen ihnen auch die Rückkehr garantieren. Damit
    meine ich: teilnehmen am Leben, die Kinder zur Schule
    bringen, dem Partner zur Seite stehen können und den
    Alltag meistern. Das gilt auch für ihre Familien; denn in
    gewisser Weise ziehen sie selbst mit in den Einsatz.
    Auch sie müssen mit ihren Sorgen kämpfen.

    Was sie allerdings sehr beruhigt – das als ein Beispiel –,
    ist das Krankenhaus in Masar-i-Scharif – ich war dort –,
    welches mit modernster Technik und großem Know-how
    ausgestattet ist und um das uns andere Nationen benei-
    den. Es gibt Sicherheit, ein Höchstmaß an Qualität und
    schnellstmögliche Hilfe.

    Das Berliner Psychotrauma-Zentrum im Bundes-
    wehrkrankenhaus stellt sich den enormen Herausforde-
    rungen, etwa bei der lückenlosen Erfassung und Behand-
    lung von PTBS-Patienten, aber auch bei der Vernetzung
    von nationalem und internationalem Fachwissen. Dort,
    wo wir Expertise haben, muss man das Rad nicht neu er-
    finden. Es hilft bei der Schulung des Personals von Fa-
    milienbetreuungszentren zur Betreuung der Patienten
    oder Soldaten und deren ebenfalls belasteten Familien.
    Es steht für stärkere Vernetzung regionaler Betreuungs-
    einrichtungen und Selbsthilfegruppen. Es geht auch um
    die Organisation einer professionellen Begleitung bei
    Versorgungsansprüchen.

    Das ist ein Fortschritt, aber auch eine große und
    schnell zu leistende Aufgabe. In diesem Fall heißt es
    nämlich nicht „Zeit ist Geld“, sondern „Zeit ist Leben“.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Dies, liebe Kolleginnen und Kollegen, darf aber nicht
    nur für die aktiven Soldaten gelten, sondern auch für die
    betroffenen Militärpfarrer und die Reservisten. Das ist
    eine Frage der Gerechtigkeit und des politischen An-
    stands.

    Es ist kein Geheimnis, dass wir im Sanitätsdienst ei-
    nen akuten Personalmangel haben. Es fehlen Pfleger
    und Ärzte. So hat die Bundeswehr beispielsweise nur 23
    Psychiater bei doppelt so vielen Planstellen.


    (Zuruf von der SPD: Hört! Hört!)


    Es ist nicht leicht, Fachleute zu finden. Sie sind Mangel-
    ware. Vorerst können nur Psychologen diese Lücke
    schließen, und eine Dauerlösung ist das nicht. Es fehlen

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    (C (D uch Ärzte, die bereit sind, in den Auslandseinsatz zu ehen. Es stellt sich die Frage: Wie kann man das lösen? Erstens vielleicht mit Planungssicherheit. Auch ein undeswehrarzt will wissen, wo er die nächsten fünf ahre arbeiten und mit seiner Familie leben wird. Das ostet nichts. Zweitens vielleicht mit Bemühen um Konkurrenzfäigkeit und Bürokratieabbau. Die Bundeswehr steht im ampf um Bewerber zivilen Kliniken gegenüber. Hier pielt Geld sicher eine Rolle, aber nicht nur. An der anemessenen Vergütung von Bereitschaftsdiensten und ufbereitschaften arbeitet der Minister bereits. Aber unlare Kompetenzen sind für Bewerber ein Ärgernis. Es auert oft drei bis vier Monate, mitunter sogar ein halbes ahr, bis ein Arzt eingestellt wird. Ich frage Sie: Wer hat o viel Geduld? Dies zu ändern, kostet nichts. Drittens vielleicht durch höhere Anerkennung des Beufsbildes. Wir müssen den Ärzten die Angst vor dem insatz nehmen. Schon in der Ausbildung muss eine insatzrealität präsent sein. Dieser Job ist eben anders ls der der Kollegen im Kreiskrankenhaus nebenan. Sie erden vielleicht selbst in Gefahr sein, sie werden Leen retten müssen, im Gefecht. Es wäre, meine Damen und Herren, sehr viel einfaher, wenn manch einer hier in sich kehren würde und oldaten, ob Feldjägern oder Medizinern, den gleichen espekt entgegenbringen würde wie dem Feuerwehrann, dem Polizisten und den Einsatzkräften des THW n der Heimat; denn sie alle riskieren ihr Leben für uns. (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    In der Attraktivitätsagenda 2011 des Bundeswehr-
    erbandes gibt es einige Vorschläge, die wir umsetzen
    önnten und auch sollten, zum Beispiel bei Vereinbar-
    eit von Beruf und Familie, bei der Regelung der Ein-
    atzdauer und beim Laufbahnrecht. Ich denke, Herr
    inister, Sie selbst werden einige weitere Vorschläge

    erücksichtigen wollen.

    Dass es eine attraktivere Bundeswehr nicht zum Null-
    arif geben kann, ist klar. Aber manches kostet eben den

    ut, den Fehler im System, von dem so viele reden,
    icht nur erkennen zu wollen, sondern ihn einfach abzu-
    tellen. Erst dann werden wir behaupten können, alles
    ür das körperliche und auch für das seelische Wohl un-
    erer Soldaten und ihrer Familien getan zu haben. Das ist
    nsere moralische Pflicht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)