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ID1705814700

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Metadaten
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren! Ein etwas störender Aspekt in dieser Debatte ist die
    Begriffsverwirrung. Deswegen nehme ich Ihre Äußerun-
    gen zum Anlass, lieber Herr Kollege Brinkmann, um die
    Position meiner Fraktion noch einmal klarzumachen.
    Wir sind für eine Freiwilligenarmee. Wir sind für die
    Aussetzung der Wehrpflicht. Wir sind für einen vernünf-
    tigen Anteil an Kurzzeitdienenden. Hier haben wir eine
    etwas andere Auffassung als der Minister; darüber wer-
    den wir diskutieren müssen. Wir sind in keinem Fall für
    eine Berufsarmee. Wir sind weiterhin glühende Anhän-
    ger einer Parlamentsarmee.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. ErnstReinhard Beck [Reutlingen] [CDU/CSU])


    Ich muss an dieser Stelle auf Paul Schäfer eingehen.
    Der Versuch, den Eindruck zu erwecken, dass ein globa-
    les Expeditionskorps oder eine Interventionsarmee durch
    den geplanten vernünftigen Umbau der Bundeswehr auf-
    gebaut werden soll, läuft schon alleine deswegen völlig
    fehl, weil dieses Haus an dieser Stelle über jeden Einsatz
    der Bundeswehr entscheiden wird und nicht die Bundes-
    regierung oder der Bundesminister der Verteidigung.
    Das ist für uns alle ein hohes Gut.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eben wurde kritisiert, der Minister habe mehrere Mo-
    delle vorgelegt und habe sich nicht klar und deutlich für
    eines ausgesprochen. Art. 87 a des Grundgesetzes sagt
    eindeutig, dass sich Umfang und Struktur der Streitkräfte
    aus dem Haushaltsplan ergeben. Ergo entscheidet das
    Parlament darüber. Herr Minister, ich begrüße, dass Sie

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    (C (D espekt vor dem Hause gezeigt und die Szenarien und hre Konsequenzen aufgezeigt haben, wenn wir uns so der so entscheiden, und zwar auch vor dem Hinterrund der finanziellen Situation. Ich bin sehr froh, dass um ersten Mal ein Minister gesagt hat: Es gibt – auch m Haus selbst – keine Denkverbote. Sie haben damit eien Prozess im Haus in Gang gesetzt, der schon lange berfällig war. Wir haben in den vergangenen Jahren uch in diesem Haus immer wieder beklagt, dass die undeswehr unter verkrusteten Strukturen und unter wängen leidet, die nicht nur den Einsatz, sondern auch ie Motivation der Soldatinnen und Soldaten nachhaltig eeinträchtigen. Es ist Ihnen und unserer Koalition zu erdanken, dass wir diese mutigen Schritte nach vorn achen. An dieser Stelle möchte ich meinen persönli hen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen von DU und CSU zum Ausdruck bringen. Ich weiß, dass as für Sie schwer war. Sie haben aber bewiesen, dass ie aufgrund der Faktenlage in der Lage sind, anhand on Sachargumenten Ihre Positionen zu überdenken. ier hat auch der Generalinspekteur eine hervorragende olle gespielt. Das möchte ich an dieser Stelle ganz klar um Ausdruck bringen. Herr General Wieker, Sie haben uns Parlamentariern urch Ihre nüchterne, sachbezogene und sehr klare Vorage von Informationen die Möglichkeit eröffnet, diese chwierigen Schritte zu vollziehen. Ich bin überhaupt icht bange, dass sich unsere Soldatinnen und Soldaten icht mehr in der Mitte der Gesellschaft befinden. Es ist brigens ein Nebenaspekt, den man nicht hoch genug inschätzen kann und den ich sehr begrüße, dass über ine Reform des Wehrdienstes junge Frauen endlich die öglichkeit haben, von Anfang an gleichwertig mit ih en männlichen Kollegen Zugang zu den Streitkräften zu inden, und zwar auch im Sinne eines freiwilligen Engaements für unsere Gesellschaft. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    ir werden die qualifizierten jungen Frauen in Zukunft
    ehr denn je brauchen, nicht nur, weil sie in vielen Be-

    eichen qualifizierter sind, sondern auch, weil uns die
    emografische Entwicklung dazu bringen und auch
    wingen wird, die Bundeswehr für alle gesellschaftli-
    hen Gruppen zu öffnen. Insofern ist es wichtig, dass wir
    ine vernünftige Nachwuchsgewinnungsstruktur auf den
    eg bringen, die flächendeckend ist, und dass die Bun-

    eswehr attraktiver wird.

    Die entscheidenden Momente sind nicht, wenn wir im
    arlament entscheiden. Die Arbeit fängt danach an. Es
    uss uns gelingen, die Lebenswirklichkeit junger Män-

    er und Frauen auch in den Streitkräften abzubilden. Die
    ereinbarkeit von Dienst und Familie wird ein ganz
    esentliches Moment für die Attraktivität des Arbeitge-
    ers Bundeswehr sein.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, hinzu kommt:
    enn wir so viel Wert darauf legen, dass die Bundes-





    Elke Hoff


    (A) )


    )(B)

    wehr in der Mitte der Gesellschaft ist, dann müssen wir
    – stärker, als wir es in der Vergangenheit bewirkt haben –
    endlich zu Verbesserungen für die Soldatinnen und Sol-
    daten im Einsatz kommen, die an Seele und Körper
    verwundet aus dem Einsatz zurückkommen. Es ist heute
    mit Recht sehr häufig den Soldatinnen und Soldaten und
    den zivilen Mitarbeitern gedankt worden. Ich finde, wir
    müssen an dieser Stelle auch den Familienangehörigen,
    den Freunden und den Bekannten von den Soldatinnen
    und Soldaten danken, die damit leben müssen, dass das
    Leben ihrer Partner, wenn sie aus einem Einsatz zurück-
    kommen, in den wir sie geschickt haben, aus den Fugen
    geraten ist und nichts mehr so ist, wie es vor dem Einsatz
    war. Hier fängt unsere Verantwortung an. Ich glaube,
    dass wir an dieser Stelle – wenn wir uns um genau diese
    Soldatinnen und Soldaten mehr als bisher kümmern –
    wirklich beweisen können, dass die Bundeswehr in der
    Mitte der Gesellschaft ist. Ich wäre sehr dankbar, wenn
    wir das gemeinsam schaffen würden.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    Es wurde eben auch über das Thema Einsparungen
    geredet. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube,
    wenn wir alle der Meinung sind, dass Sicherheitspolitik
    nicht nach Kassenlage erfolgen soll, dann werden wir ei-
    nen attraktiven Arbeitgeber Bundeswehr finden und uns
    durchaus mit dem Gedanken anfreunden, dass wir Ein-
    sparziele erreichen wollen – wenn auch vielleicht nicht
    so schnell wie geplant – und dass das eine gemeinsame
    Anstrengung ist. Ich glaube, dass wir als Parlamentarier
    von unserem Recht Gebrauch machen, über Struktur und
    Umfang der Streitkräfte so zu entscheiden, wie es die Si-
    cherheitsbedürfnisse und die Sicherheitslage unseres
    Landes und unsere Bündnisverpflichtungen erfordern.

    Ganz kurz an dieser Stelle, bevor ich fertig bin: Kol-
    lege Schäfer, gerade der Balkan, gerade der Kosovo, hat
    deutlich gemacht, dass eine militärische Intervention in
    politischen Situationen dazu führen kann, dass Men-
    schen und Nationen am Ende der Reise in Frieden und
    Freiheit leben können. Das Kind hier mit dem Bade aus-
    zuschütten und zu sagen: „Wir brauchen die Streitkräfte
    für solche Dinge nicht“, halte ich an dieser Stelle für
    politisch verfehlt.


    (Beifall des Abg. Dr. Hans-Peter Bartels [SPD])


    Ich darf mich sehr herzlich für die Aufmerksamkeit
    bedanken und wünsche dem Minister und uns allen viel
    Erfolg bei der Umsetzung dieser sehr ehrgeizigen Re-
    form. Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Der Kollege Omid Nouripour ist nun der nächste

Redner aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Omid Nouripour


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Karl-

    Theodor zu Guttenberg vor sechs Monaten – Zitat –: Die
    verkürzte Wehrpflicht W 6, das sind sechs bestens ge-

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    (C (D utzte Monate für junge Menschen. – Derselbe vor zwei onaten: Es wäre fatal, die Wehrpflicht abzuschaffen. – erselbe Minister vor zwei Tagen, überraschenderweise n einer Talkshow und nicht im Parlament – ich zitiere –: (Dr. h. c. Susanne Kastner [SPD]: Das ist doch so üblich!)


    ie Musterung ist ebenso schwer zu rechtfertigen wie
    ie Wehrpflicht als solche. – In einem anderen Zusam-
    enhang hat er erklärt, W 6 sei ein entbehrlicher
    chnupperkurs. Herr Minister, ich weiß nicht, welches
    etränk der Erleuchtung Sie in den letzten zwei Mona-

    en getrunken haben. Es wäre schön, dieses in den eige-
    en Reihen weiterzureichen. Ich kann nur sagen: Die
    offnung, zu verstehen, was Sie eigentlich wollen, habe

    ch längst aufgegeben. Mein Eindruck ist: Sie wissen
    elber nicht, was Sie wollen, und Sie wollen es auch
    icht wissen. Wenn das anders wäre, hätten Sie wenigs-
    ens den Übergangsmurks – wir haben derzeit eine

    ehrpflicht von sechs Monaten –, den Sie wider besse-
    es Wissen vor wenigen Wochen verabschiedet haben, in
    en Haushalt geschrieben. Nicht einmal das steht im
    aushalt. Das heißt, wir beraten heute über einen Einzel-
    lan, der Makulatur ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Es gibt aber noch mehr Probleme. Sie haben es ge-
    chafft, in den letzten Monaten zu jeder erdenklichen
    rage jede erdenkliche Position einzunehmen,


    (Alexander Bonde [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Seehofer war immer dagegen!)


    as dazu führt, dass Sie, völlig gleichgültig, was heraus-
    ommt, sagen können: Das habe ich doch gesagt. – Das
    st beliebig. Beeindruckend dabei ist, dass Sie es schaf-
    en, diese Beliebigkeit in Zahlen zu gießen. Das nennt
    ich dann Wehretat 2011. Wer so beliebig ist, muss sich
    atürlich Sorgen machen, ob das Auditorium tatsächlich
    ach ist. Das ist eine berechtigte Frage. Da diese Ange-

    egenheit aber sehr ernst ist, kann ich Ihnen versprechen,
    ass wir sehr wachsam sind und zuschauen, was Sie ei-
    entlich treiben.

    Ich komme zu den fünf Modellen. Sie scheinen in Ih-
    em Haus eine unglaubliche Überkapazität zu haben. Im
    brigen: Herr Generalinspekteur, vielen Dank für Ihre

    eriöse und detaillierte Arbeit. Herr Minister, Sie lassen
    n Ihrem Haus fünf Modelle erarbeiten und sagen von
    ornherein, vier von diesen seien überhaupt nicht mach-
    ar.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Stimmt doch nicht!)


    rau Kollegin Hoff, diese fünf Modelle sind keine ech-
    en Modelle, wenn der Minister so nebenbei sagt, das
    ine sei nicht finanzierbar und mit dem anderen sei die
    ündnisfähigkeit nicht gewährleistet. Das ist nicht ernst
    emeint.


    (Elke Hoff [FDP]: Das ist seine Einschätzung!)






    Omid Nouripour


    (A) )


    )(B)

    Er scheint es nur mit einem einzigen Modell ernst zu
    meinen. Herr Kollege Arnold hat gesagt, was daran un-
    redlich ist. Es fehlen dort einige Elemente. Ich weiß
    nicht, ob ich ihn ernst nehmen soll, wenn der Minister
    sagt, das einzige Modell, das einen Sinn ergebe, sei das
    Modell mit 163 500 Soldaten, aber die Zahl sei gar nicht
    so wichtig und könne nach oben korrigiert werden, das
    sei relativ egal. Das zeugt nach meiner Ansicht von Be-
    liebigkeit.


    (Michael Brand [CDU/CSU]: Das ist eine falsche Interpretation!)


    Dabei braucht die Bundeswehr jetzt Führung, Überblick
    und Voraussicht. Das alles ist nicht sichtbar.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein Problem habe ich: Ich muss Sie jetzt eigentlich
    loben – das ist nicht mein Job als Oppositionspolitiker –,
    weil Sie Realitätssinn gezeigt haben, indem Sie sich end-
    lich an die Wehrpflicht herangewagt haben. Das hat
    keine große Tradition in Ihren Reihen. In diesem Zusam-
    menhang muss ich ein Wort zur Sozialdemokratie los-
    werden. Verehrte Kolleginnen und Kollegen, wir haben
    sieben Jahre lang gemeinsam regiert. Hätten Sie damals
    die Blockade, die ich bis heute nicht verstehe, aufgege-
    ben und gemeinsam mit uns die Wehrpflicht abgeschafft,
    was wir damals gefordert haben – das war damals ge-
    nauso sinnvoll wie heute –, dann könnte der Minister
    heute nicht den harten Macher spielen und die Bundes-
    wehr hätte sich in den zehn Jahren strukturell weiterent-
    wickelt. Es ist sehr bedauerlich, dass dies damals nicht
    gelungen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Bundeswehr braucht Führung, weil die beabsich-
    tigten Einschnitte immens sind. Zur Führung gehört aber
    auch, dass man die Ziele benennt und sagt, was man ei-
    gentlich vorhat. Sie wollen Strukturen schaffen, alles auf
    den Kopf stellen und verändern und am Ende ein neues
    Weißbuch herausgeben. Das ist komplett falsch. Sie
    müssen erst die Aufgabenkritik machen und formulie-
    ren, was die Bundeswehr können muss. Sie müssen zu-
    erst beschreiben, welche Fähigkeiten wir brauchen, und
    dann können Sie die Strukturen verändern. Sie dürfen
    aber nicht Fakten schaffen und die Debatte komplett auf
    den Kopf stellen. So ergibt das überhaupt keinen Sinn.

    Ich nenne als Beispiel die vernetzte Sicherheit. Alle
    wissen – das ist Konsens in diesem Hohen Hause –, dass
    die komplexe Sicherheitsrealität des 21. Jahrhunderts
    nur ein Instrument kennt, mit dem man arbeiten kann,
    und das ist die vernetzte Sicherheit. Ich finde das bei Ih-
    nen bisher nicht. Ich weiß nicht, wo das vorkommen
    soll, wo sich das in den Strukturen findet. Im Übrigen
    fehlt auch ein Bekenntnis zum Primat des Zivilen. Das
    werden wir möglicherweise in zwei Jahren in einem
    Weißbuch lesen, wenn die Debatte um die Reform der
    Bundeswehr vorbei ist.

    Der Kahn „Bundeswehr“ ist in schwierigen Gewäs-
    sern; das wissen wir alle. Auch den Reformbedarf ken-
    nen wir alle. Es wäre jetzt Ihre Aufgabe als Verteidi-
    gungsminister, die Bundeswehr vor parteipolitischen

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    (C (D pielchen zu schützen; stattdessen tragen Sie das Chaos n den eigenen Reihen, allen voran in der CSU, in die undeswehr hinein. Sie machen nicht Sicherheitspolitik ach Kassenlage, Sie machen Sicherheitspolitik nach arteitagsterminen, und das ist nicht das, was die Solda innen und Soldaten, die einen knochenharten Job mahen, verdienen. Niemand weiß, wohin die Reise geht. Die Generalität eiß es nicht. Die einzelnen Soldatinnen und Soldaten issen es nicht und ihre Familien auch nicht. Sie müss en jetzt Kapitän sein. Stattdessen sind Sie ein Verkäufer on Last-Minute-Reisen. Sie sagen uns: Da, wohin wir ehen, wird es ganz schön, aber was genau das Ziel ist, rkläre ich euch dann, wenn wir angekommen sind. – as ist nicht das, was die Bundeswehr braucht. Das ist icht verlässlich. So führt man diese Armee nicht in eien sicheren Hafen. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Elke Hoff [FDP]: Das war eine schlechte Rede!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)