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ID1705814500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Bernhard Brinkmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Kollege
    Koppelin, nicht nur, weil Sie gestern einen besonders
    schönen Geburtstag gefeiert haben, sondern weil es auch
    völlig richtig ist, was Sie zu den Problemen bei der Sani-
    tät gesagt haben, will ich zu Beginn meiner Ausführun-
    gen deutlich darauf hinweisen, dass dies auch die volle
    Unterstützung der SPD-Bundestagsfraktion finden wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    Allerdings ist das Problem nicht erst seit gestern be-
    kannt, sondern schon etwas länger. Hier besteht dringen-
    der Handlungsbedarf wie in vielen anderen Bereichen
    auch, auf die ich im Laufe meiner Ausführungen noch
    zurückkommen werde.

    Wer ernsthaft behauptet, mit der Globalen Minderaus-
    gabe und den Kürzungen, die Sie, die CDU/CSU und die
    FDP, zu verantworten haben, könnte die Truppe gut le-
    ben, der redet zu einem Prozentsatz jenseits der
    90 Prozent an den Realitäten vorbei.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich will das an einigen Beispielen deutlich machen.

    Der Minister hat eine Sommerreise gemacht. Viele
    Kolleginnen und Kollegen waren ebenfalls in der Som-
    merpause unterwegs. Ich habe mir das auch in dieser
    Zeit zu eigen gemacht und mich vor Ort informiert. Herr
    Minister zu Guttenberg, wenn wir Attraktivitätssteige-
    rung gemeinsam wollen, ist es nach meiner festen Über-
    zeugung unerträglich, dass Soldatinnen und Soldaten,
    die nach Berlin reisen, um sich weiterzubilden und an
    Plenardebatten teilzunehmen, ihre Fahrtkosten selber zu
    zahlen haben, weil dafür kein Geld mehr zur Verfügung
    steht. Das ist ein Skandal. Dies müsste relativ schnell in
    Ihrem Haus, Herr Minister zu Guttenberg, im Interesse
    und zugunsten der Soldatinnen und Soldaten pragma-
    tisch gelöst werden.

    Ich will einen weiteren Punkt ansprechen, der sich
    wie ein roter Faden durch die Haushaltsberatungen zie-
    hen wird. Die Größenordnung des Einsparvolumens
    ist mehr als nebulös. Zunächst wurde eine Summe von
    8,3 Milliarden Euro angekündigt. Dann ist aufgrund der
    absehbaren Faktoren berechnet worden, wo man denn
    landen könnte. Es gibt Berechnungen des Finanzministe-
    riums und des Bundeskanzleramtes, die auf 1,5 Milliar-
    den Euro kommen. Das ist von 8,3 Milliarden Euro weit
    entfernt. Kurz vor der Sommerpause hat die Bundeskanz-

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    (C (D erin dazu in der Financial Times Deutschland zum Ausruck gebracht, dass darüber noch nicht das letzte Wort esprochen worden sei; wegen 2 Milliarden Euro würde ie die deutsche Sicherheit niemals infrage stellen, gechweige denn gefährden. Was gilt denn nun? 8,3 Millirden minus 2 Milliarden sind 6,3 Milliarden. Sind es Milliarden oder 1,5 Milliarden Euro? Das ist das Ergebis einer Struktur, aus der nicht erkennbar ist, wohin die eise gehen soll. Ein Blick in die Finanzplanung zeigt, ass Sie auch im Hinblick auf die beiden letzten Jahre inen hohen Milliardenbetrag in die nächste Legislatureriode verschieben. Das hat mit Haushaltswahrheit und aushaltsklarheit nichts zu tun. Was die Ausgabenblöcke im Verteidigungshaushalt ngeht, wird deutlich, dass ein hoher Prozentsatz, nämich ungefähr 53 Prozent, für Personalkosten und Penionslasten vorgesehen ist. Auch wenn man die Bundesehr verkleinert – um welche Größenordnung auch mmer; darüber kann man sich austauschen oder auch arum ringen; ich will auch ausdrücklich aufgreifen, was ie gesagt haben, Herr Minister, nämlich dass es dazu eien breitestmöglichen Konsens geben sollte – und die ahl der Zeitund Berufssoldaten um eine Größenordung X reduziert, werden diese Ausgaben nicht in voller öhe eingespart; denn wer nicht mehr dient, hat An pruch auf Pension. Insofern fordere ich Sie auf bzw. itte ich Sie herzlich: Legen Sie im Laufe der Haushaltseratungen die Berechnungen vor, welche Einsparung nter dem Strich netto erzielt wird, damit wir Haushälter enau wissen, worauf wir uns in diesem Bereich einzuichten haben. Ich bin dem Kollegen Beck dankbar, dass er sich bei en Soldatinnen und Soldaten bedankt hat, die hier im and und darüber hinaus in Auslandseinsätzen – das ilt auch für die zivilen Beschäftigten und viele andere – hren Dienst leisten. Er ist nicht einfach und teilweise uch gefährlich. Ich zolle ausdrücklich allen Soldatinnen nd Soldaten sowie allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiern der Bundeswehr höchste Anerkennung und spreche hnen großen Dank aus. Ich gehe davon aus, dass das ausschließlich der linken Seite dieses Hauses – einen emeinsamen Beifall finden kann. (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn man die Diskussion über das Thema Wehr-
    flicht verfolgt, dann stellt man beeindruckt fest, wie
    ich innerhalb weniger Monate festgefügte Meinungen
    erändern. Ich war 1970 bei der Bundeswehr, und zwar
    damals war dort eine stationiert – bei einer Panzergre-
    adierbrigade in Hildesheim. Schon damals haben wir
    ber dieses Thema diskutiert. Natürlich ging es um ganz
    ndere Prozentsätze bei der Einberufungsquote. Aber ei-
    es steht fest: Nachdem Sie den Grundwehrdienst auf
    echs Monate reduziert hatten, war der nächste Schritt
    icht mehr zu verhindern. Wir werden im Laufe der
    ächsten Zeit erleben – wenn es nach der FDP geht, wird
    s etwas schneller gehen –, dass wir uns Schritt für
    chritt auf eine Berufsarmee zubewegen. Wenn das denn
    ewollt ist





    Bernhard Brinkmann (Hildesheim)



    (A) )


    )(B)


    (Elke Hoff [FDP]: Das ist vollkommener Quatsch!)


    – Frau Hoff, ich mache ja einen Vorbehalt –, sollten wir
    bereit sein, sehr offen darüber zu diskutieren, wie viel
    eine Berufsarmee letztendlich kostet und welche Belas-
    tungen sie für künftige Bundeshaushalte bringt.

    Die Sicherheit Deutschlands und die Bewältigung
    der damit verbundenen Herausforderungen für unsere
    Streitkräfte müssen auch künftig durch die erforderli-
    chen Finanzmittel gewährleistet sein. Daher muss die
    Bundesregierung schnell und klar eine Antwort auf die
    Frage finden, welche Bundeswehr wir uns künftig noch
    leisten wollen. Einige Zeit ist darüber gesprochen wor-
    den, welche wir uns noch leisten können. Das war aber
    eine falsche Vorgehensweise.

    In diesem Sinne freue ich mich auf die Ausschussbe-
    ratungen und bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Elke Hoff für die

FDP-Fraktion.


(Beifall bei der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elke Hoff


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Sehr verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen!

    Liebe Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren! Ein etwas störender Aspekt in dieser Debatte ist die
    Begriffsverwirrung. Deswegen nehme ich Ihre Äußerun-
    gen zum Anlass, lieber Herr Kollege Brinkmann, um die
    Position meiner Fraktion noch einmal klarzumachen.
    Wir sind für eine Freiwilligenarmee. Wir sind für die
    Aussetzung der Wehrpflicht. Wir sind für einen vernünf-
    tigen Anteil an Kurzzeitdienenden. Hier haben wir eine
    etwas andere Auffassung als der Minister; darüber wer-
    den wir diskutieren müssen. Wir sind in keinem Fall für
    eine Berufsarmee. Wir sind weiterhin glühende Anhän-
    ger einer Parlamentsarmee.


    (Beifall bei der FDP sowie des Abg. ErnstReinhard Beck [Reutlingen] [CDU/CSU])


    Ich muss an dieser Stelle auf Paul Schäfer eingehen.
    Der Versuch, den Eindruck zu erwecken, dass ein globa-
    les Expeditionskorps oder eine Interventionsarmee durch
    den geplanten vernünftigen Umbau der Bundeswehr auf-
    gebaut werden soll, läuft schon alleine deswegen völlig
    fehl, weil dieses Haus an dieser Stelle über jeden Einsatz
    der Bundeswehr entscheiden wird und nicht die Bundes-
    regierung oder der Bundesminister der Verteidigung.
    Das ist für uns alle ein hohes Gut.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Eben wurde kritisiert, der Minister habe mehrere Mo-
    delle vorgelegt und habe sich nicht klar und deutlich für
    eines ausgesprochen. Art. 87 a des Grundgesetzes sagt
    eindeutig, dass sich Umfang und Struktur der Streitkräfte
    aus dem Haushaltsplan ergeben. Ergo entscheidet das
    Parlament darüber. Herr Minister, ich begrüße, dass Sie

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    (C (D espekt vor dem Hause gezeigt und die Szenarien und hre Konsequenzen aufgezeigt haben, wenn wir uns so der so entscheiden, und zwar auch vor dem Hinterrund der finanziellen Situation. Ich bin sehr froh, dass um ersten Mal ein Minister gesagt hat: Es gibt – auch m Haus selbst – keine Denkverbote. Sie haben damit eien Prozess im Haus in Gang gesetzt, der schon lange berfällig war. Wir haben in den vergangenen Jahren uch in diesem Haus immer wieder beklagt, dass die undeswehr unter verkrusteten Strukturen und unter wängen leidet, die nicht nur den Einsatz, sondern auch ie Motivation der Soldatinnen und Soldaten nachhaltig eeinträchtigen. Es ist Ihnen und unserer Koalition zu erdanken, dass wir diese mutigen Schritte nach vorn achen. An dieser Stelle möchte ich meinen persönli hen Respekt vor den Kolleginnen und Kollegen von DU und CSU zum Ausdruck bringen. Ich weiß, dass as für Sie schwer war. Sie haben aber bewiesen, dass ie aufgrund der Faktenlage in der Lage sind, anhand on Sachargumenten Ihre Positionen zu überdenken. ier hat auch der Generalinspekteur eine hervorragende olle gespielt. Das möchte ich an dieser Stelle ganz klar um Ausdruck bringen. Herr General Wieker, Sie haben uns Parlamentariern urch Ihre nüchterne, sachbezogene und sehr klare Vorage von Informationen die Möglichkeit eröffnet, diese chwierigen Schritte zu vollziehen. Ich bin überhaupt icht bange, dass sich unsere Soldatinnen und Soldaten icht mehr in der Mitte der Gesellschaft befinden. Es ist brigens ein Nebenaspekt, den man nicht hoch genug inschätzen kann und den ich sehr begrüße, dass über ine Reform des Wehrdienstes junge Frauen endlich die öglichkeit haben, von Anfang an gleichwertig mit ih en männlichen Kollegen Zugang zu den Streitkräften zu inden, und zwar auch im Sinne eines freiwilligen Engaements für unsere Gesellschaft. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    ir werden die qualifizierten jungen Frauen in Zukunft
    ehr denn je brauchen, nicht nur, weil sie in vielen Be-

    eichen qualifizierter sind, sondern auch, weil uns die
    emografische Entwicklung dazu bringen und auch
    wingen wird, die Bundeswehr für alle gesellschaftli-
    hen Gruppen zu öffnen. Insofern ist es wichtig, dass wir
    ine vernünftige Nachwuchsgewinnungsstruktur auf den
    eg bringen, die flächendeckend ist, und dass die Bun-

    eswehr attraktiver wird.

    Die entscheidenden Momente sind nicht, wenn wir im
    arlament entscheiden. Die Arbeit fängt danach an. Es
    uss uns gelingen, die Lebenswirklichkeit junger Män-

    er und Frauen auch in den Streitkräften abzubilden. Die
    ereinbarkeit von Dienst und Familie wird ein ganz
    esentliches Moment für die Attraktivität des Arbeitge-
    ers Bundeswehr sein.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, hinzu kommt:
    enn wir so viel Wert darauf legen, dass die Bundes-





    Elke Hoff


    (A) )


    )(B)

    wehr in der Mitte der Gesellschaft ist, dann müssen wir
    – stärker, als wir es in der Vergangenheit bewirkt haben –
    endlich zu Verbesserungen für die Soldatinnen und Sol-
    daten im Einsatz kommen, die an Seele und Körper
    verwundet aus dem Einsatz zurückkommen. Es ist heute
    mit Recht sehr häufig den Soldatinnen und Soldaten und
    den zivilen Mitarbeitern gedankt worden. Ich finde, wir
    müssen an dieser Stelle auch den Familienangehörigen,
    den Freunden und den Bekannten von den Soldatinnen
    und Soldaten danken, die damit leben müssen, dass das
    Leben ihrer Partner, wenn sie aus einem Einsatz zurück-
    kommen, in den wir sie geschickt haben, aus den Fugen
    geraten ist und nichts mehr so ist, wie es vor dem Einsatz
    war. Hier fängt unsere Verantwortung an. Ich glaube,
    dass wir an dieser Stelle – wenn wir uns um genau diese
    Soldatinnen und Soldaten mehr als bisher kümmern –
    wirklich beweisen können, dass die Bundeswehr in der
    Mitte der Gesellschaft ist. Ich wäre sehr dankbar, wenn
    wir das gemeinsam schaffen würden.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD)


    Es wurde eben auch über das Thema Einsparungen
    geredet. Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich glaube,
    wenn wir alle der Meinung sind, dass Sicherheitspolitik
    nicht nach Kassenlage erfolgen soll, dann werden wir ei-
    nen attraktiven Arbeitgeber Bundeswehr finden und uns
    durchaus mit dem Gedanken anfreunden, dass wir Ein-
    sparziele erreichen wollen – wenn auch vielleicht nicht
    so schnell wie geplant – und dass das eine gemeinsame
    Anstrengung ist. Ich glaube, dass wir als Parlamentarier
    von unserem Recht Gebrauch machen, über Struktur und
    Umfang der Streitkräfte so zu entscheiden, wie es die Si-
    cherheitsbedürfnisse und die Sicherheitslage unseres
    Landes und unsere Bündnisverpflichtungen erfordern.

    Ganz kurz an dieser Stelle, bevor ich fertig bin: Kol-
    lege Schäfer, gerade der Balkan, gerade der Kosovo, hat
    deutlich gemacht, dass eine militärische Intervention in
    politischen Situationen dazu führen kann, dass Men-
    schen und Nationen am Ende der Reise in Frieden und
    Freiheit leben können. Das Kind hier mit dem Bade aus-
    zuschütten und zu sagen: „Wir brauchen die Streitkräfte
    für solche Dinge nicht“, halte ich an dieser Stelle für
    politisch verfehlt.


    (Beifall des Abg. Dr. Hans-Peter Bartels [SPD])


    Ich darf mich sehr herzlich für die Aufmerksamkeit
    bedanken und wünsche dem Minister und uns allen viel
    Erfolg bei der Umsetzung dieser sehr ehrgeizigen Re-
    form. Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)