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ID1705813600

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    10. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alexander Bonde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Die vergangenen Auseinandersetzungen über den Bun-
    deswehretat haben wir noch gut in Erinnerung. Sie fan-
    den zu Beginn dieses Jahres statt. Schon damals habe ich
    darauf hingewiesen, dass es eine Verschwendung ist,
    knappe Ressourcen fortdauernd in sicherheitspolitisch
    nicht mehr zu begründende Strukturen zu stecken. Au-
    ßerdem haben wir Grüne darauf hingewiesen, dass der
    Erhalt des Grundwehrdienstes zu einem erheblichen
    finanziellen Mehrbedarf führt, der nicht mit einem si-
    cherheitspolitischen Mehrwert verbunden ist.

    Das Neue an dieser Debatte ist, dass diese zwei Sätze
    nicht mehr von mir stammen, sondern vom General-
    inspekteur, und keine wütenden Proteste der Union und
    der FDP mehr hervorrufen, sondern Teil dessen sind,
    was Sie uns heute als neue Erkenntnisse vorgestellt ha-
    ben.

    Die spannende Frage ist, woraus diese Wende resul-
    tiert. Das werden wir heute nicht erörtern. Wir können
    Ihnen aber sagen: Wir sind froh, dass Sie sich endlich
    aus der Verweigerungshaltung herausbegeben und er-
    kannt haben, dass sich auch die Bundeswehr der Frage
    eines effizienten Mitteleinsatzes stellt und stellen muss.

    Wir sind dabei an einem spannenden Punkt, weil Sie
    über die Ankündigung bisher noch nicht hinaus sind. Sie
    haben heute ein Modell vorgestellt – mit 163 500 Solda-
    ten – und sind gleich wieder zurückgerudert mit der An-
    sage: Es dürfen auch gerne noch mehr werden. – Im Ver-
    teidigungsausschuss haben wir einen Wettbewerb von
    CDU und SPD erlebt hinsichtlich der Frage, wie viel
    mehr es noch werden dürfen. Ich bin gespannt, ob Sie in
    diesem Wettbewerb der Volksparteien zum Schluss
    wirklich noch etwas reduzieren, wenn es Ihnen darum zu
    gehen scheint: Wer bietet eigentlich mehr Soldatinnen
    und Soldaten?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wissen auch, dass Sie bei der Effizienz noch nicht
    da angekommen sind, wo Sie anzukommen versprochen
    haben. Sie haben den Verteidigungsetat jetzt der Spar-
    frage unterworfen. Sie haben angekündigt – das bringt
    der Finanzplan zum Ausdruck, den wir heute mit beraten –,
    dass Sie bis 2014 in der Lage sein werden, dem Finanz-
    minister 4,7 Milliarden Euro an Einsparungen im Jahr zu
    liefern.

    Ihr Sparbeitrag für dieses Jahr ist, dass Sie laut Haus-
    halt 1 Milliarde Euro mehr brauchen. Selbst Ihr optimis-

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    (C (D ischstes Modell lässt im Jahr 2014 eine Lücke von ,7 Milliarden Euro. Das lässt einen aufhorchen, wenn leichzeitig ein Überbietungswettbewerb stattfindet. Insofern ist die Nagelprobe für den Heeresreformer u Guttenberg nicht das Ankündigen, sondern das Umetzen. Wenn es in die richtige Richtung läuft, haben Sie ns kritisch an Ihrer Seite. Wir passen aber auf, weil die eform bisher ein Papiertiger ist, dessen Sprungweite och zu definieren ist. Wir wollen wissen, wie weit Sie gehen. Es gibt in dieer Debatte ja bizarre Situationen. Sie haben endlich einesehen: Bei der Wehrpflicht muss etwas passieren. ach langem Festhalten am Musterungsprozess haben ie jetzt sogar verstanden, dass auch die Musterung fal en muss, weil es keinen Sinn macht, 5 000 Leute in reiswehrersatzämtern vorzuhalten, die keine Funktion ehr haben. In dieser Frage ist übrigens die Haltung der SPD inteessant. Ich habe heute Morgen gelesen, dass der Kollege artels gesagt hat, auch bei Aussetzung der Wehrpflicht rauche man die Musterung, um Kontakt zu potenziell reiwilligen zu haben. (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Rainer Arnold [SPD]: Lesen Sie den nächsten Satz auch!)


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    ch weiß nicht, welchen Kontakt Sie bei der Musterung
    atten. Ich kann nur sagen: Das Kommando „Hinter die
    and und jetzt bitte husten!“ hat die Bundeswehr für
    ich nicht attraktiver gemacht, Kollege Bartels.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD, der FDP und der LINKEN)


    ber geschenkt.

    Die entscheidende Frage ist: Kommt die Reform jetzt
    atsächlich auf den Weg? Sie haben sicherheitspolitisch
    inen weiten Weg zurückgelegt, den Sie strukturell noch
    icht unterfüttert haben. Eine Nagelprobe wird sein, wie
    ie mit den Rüstungsbeschaffungen umgehen, die
    chon heute nicht mehr in die Finanzlinie zu bekommen
    ind.

    Vor der großen Kehrtwende – bevor Sie die Blockade-
    altung Ihres Vorgängers beendet haben, der in Sachen
    ehrreform überhaupt nichts zustande gebracht hat bzw.

    ustande bringen wollte – haben Sie Ihre Unterschrift
    och unter richtig große Kostenblöcke gesetzt: dritte
    ranche Eurofighter und A400M. Massive Kostensteige-
    ungen haben Sie einfach in Kauf genommen, auf die
    trafzahlungen der Industrie verzichtet und die Chance
    icht genutzt, in Neuverhandlungen zumindest eine mas-
    ive Reduzierung, wenn nicht die Einstellung dieses Pro-
    ekts, von dem keiner weiß, ob es jemals funktioniert, zu
    rreichen. Die Strategie „Erst bei den Kosten auf das
    aspedal treten, um hinterher die Bremse anzukündi-
    en“ ruft schon die eine oder andere Frage nach Ihrem
    icherheitspolitischen Führerschein hervor, Herr Minis-
    er.





    Alexander Bonde


    (A) )


    )(B)

    Sie haben jetzt Zeit, diese Fragen zu beantworten. Wir
    verstehen, dass Ihr Konzept einige Parteitage durchlau-
    fen muss. Wir verstehen nicht, dass Sie uns heute nicht
    sagen, wo Sie die globale Minderausgabe in Höhe von
    800 Millionen Euro in Ihrem Haushalt aufbringen wol-
    len. Aber das werden Sie uns bestimmt noch verraten.

    Ab sofort gilt: Gemessen werden Sie nicht an einem
    „Top Gun“-Bild auf Seite eins der Bild-Zeitung, sondern
    daran, welche konkrete sicherheitspolitische Verände-
    rung Sie am Ende liefern.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Das Wort hat nun der Kollege Ernst-Reinhard Beck

für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ernst-Reinhard Beck


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine lieben Kolle-

    ginnen und Kollegen! Der Kollege Arnold hat etwas sehr
    Richtiges und Wichtiges gesagt. Er hat gesagt: Im Mit-
    telpunkt steht bei all unseren Überlegungen der Mensch. –
    Insofern gilt mein erster Dank denen, die in der Bundes-
    wehr treu ihren Dienst leisten, den Soldaten in den Ein-
    satzgebieten und zu Hause und auch den zivilen Be-
    schäftigten.

    Herr Kollege Arnold, wenn dies Ihr Maßstab ist, kann
    ich nicht verstehen – das hat mir weniger gefallen, als
    ich es in den Zeitungen gelesen habe –, dass Sie mit
    Blick auf Oberst Klein und nach all dem, was geschehen
    ist, noch nachtreten und ihn in einer Art und Weise be-
    handeln, die er nicht verdient hat. Das muss ich Ihnen an
    dieser Stelle sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, die Haus-
    haltsberatung zeigt, dass wir eine wichtige Weichenstel-
    lung vornehmen. Dem großen Umformungs- und Struk-
    turveränderungsprozess unserer Streitkräfte müssen wir
    den notwendigen finanziellen Rückhalt geben.

    Herr Kollege Arnold, Sie haben gesagt, dass jetzt ver-
    schiedene Modelle vorgestellt werden, und dem Minister
    vorgeworfen, es ginge ständig hin und her. Das ist nicht
    ganz schlüssig. Denn der Minister hat im Grunde eine
    sehr stringente sicherheitspolitische Analyse vorgenom-
    men und sich daraufhin gefragt – das ist die entschei-
    dende Frage –: Was ist im Hinblick auf die Abwehr von
    Gefahr für unser Land notwendig, und welches sind die
    Fähigkeiten, die unsere Streitkräfte vorhalten müssen?
    Damit ist die Reihenfolge klar: Es geht um den Schutz
    des eigenen Landes, Deutschlands und seiner Bürger, die
    Bündnisverteidigung und die internationalen Verpflich-
    tungen, die wir in NATO, EU und UN übernommen ha-
    ben. Damit haben wir ein breites Spektrum an Fähigkei-
    ten vorzuhalten. Deshalb ist es völlig legitim und auch
    notwendig, einmal nachzufragen: Können wir mit der
    vorhandenen Struktur all diese Aufgaben so erfüllen,
    wie es notwendig ist?

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    (C (D Ich fand das Vorgehen richtig, eine Defizitanalyse urchzuführen und zu sagen, wo bestimmte Veränderunen notwendig sind. Es ist doch jedem einsichtig, dass ei 250 000 Soldaten Truppenstärke eine Zahl von 7 500 der vielleicht auch 9 000 Soldaten – so viele hatten wir a schon einmal im Einsatz –, wenn man die Einsatzorintierung sicherstellen will (Rainer Arnold [SPD]: 11 000 hatten wir schon!)


    11 000 auch, Herr Kollege Arnold –, im Hinblick auf
    ie Effizienz zu gering ist. Ich glaube, darüber besteht
    inigkeit in diesem Haus.

    Wenn man dann in einem weiteren Schritt fragt, wel-
    he Strukturen notwendig sind und was man dafür
    raucht, um die Sicherheit auch auf mittlere und längere
    icht zu garantieren, dann kommt die Sprache auf die
    ehrform. Ich sage ganz ehrlich, dass ich hier mit einer

    ewissen Wehmut stehe. Durch die Wehrpflicht wurde
    ie Sicherheit unseres Landes über viele Jahrzehnte hin-
    eg, in der gesamten Zeit des Kalten Krieges, garantiert.

    m Grunde wurden durch sie auch Leistungen erbracht,
    ie für die Integration der Streitkräfte in demokratische
    trukturen unschätzbar sind. In der heutigen Zeit hört
    an manchmal, vor allem vonseiten der Linken, die
    ehrpflicht sei im Grunde ein Instrument der Militari-

    ierung. Nein, die Wehrpflicht war in der Geschichte der
    undesrepublik ein wichtiges Instrument zur Einbettung
    es Militärs in demokratische Strukturen, und dafür soll-
    en wir dankbar sein. Dank verdienen auch all die, die
    er Wehrpflicht nachgekommen sind und als Reservisten
    ber die ganze Zeit ihren Dienst geleistet haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie bei Abgeordneten der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: Dann dürft ihr sie jetzt aber nicht abschaffen!)


    Lieber Kollege Kahrs, das enthebt uns ja nicht der
    berprüfung, ob die Wehrpflicht angesichts der aktuel-

    en und zukünftigen Herausforderungen noch die rich-
    ige Wehrform ist.

    Ich hätte mir durchaus vorstellen können, dass man
    estimmte Elemente übernimmt. Wenn man die sicher-
    eitspolitische Analyse, die die Bundesregierung durch-
    ührt, aber ernst nimmt, dann sieht man, dass die sicher-
    eitspolitische Begründung dafür nicht mehr gegeben
    st. Die Panzerarmeen des Warschauer Paktes haben sich
    ott sei Dank aufgelöst. Wir brauchen keine entspre-

    hende Anzahl Soldaten mehr, um die Wehrgerechtig-
    eit annähernd zu erreichen. Das ist aber auch das Pro-
    lem, das es zu lösen gilt. Wenn die sicherheitspolitische
    egründung nicht mehr vorhanden ist, dann stellt sich
    ie Frage nach der Verfassungsmäßigkeit – Stichwort:
    ehrgerechtigkeit. Dass diese Situation nicht neu ist, ist

    edem hier klar. Im Grunde hätte bereits der Schritt von
    75 000 auf 250 000 Soldaten, der eine drastische Redu-
    ierung der Anzahl der eingezogenen Wehrpflichtigen
    edeutet hat, zu solchen Überlegungen führen müssen;
    ber ich glaube, der Blick sollte nach vorne gerichtet
    ein.





    Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen)



    (A) )


    )(B)

    Der Blick ist richtig nach vorne gerichtet, wenn ich
    sage: Die staatspolitische Begründung der Wehrpflicht
    kann natürlich auch über die „Pflicht“ hinaus Wirkung
    entfalten. In dem Augenblick, in dem gesagt wird: „Tu
    etwas für die Gemeinschaft, leiste etwas für dein Land“
    und man diesen Impetus durch die Neugestaltung der
    Freiwilligendienste erreicht – Herr Kollege Arnold, Sie
    haben ja zu Recht ausgeführt, dass wir nicht nur für den
    Wehrdienst, sondern auch für die anderen Dienste in die-
    ser Gesellschaft zu einer Freiwilligkeit finden müssen –,
    sind wir, glaube ich, auf einem guten Weg.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich sage ganz eindeutig: Der Staatsbürger in Uni-
    form war sicher ein wichtiges und notwendiges Ele-
    ment. Ein Stück weit nehmen wir davon Abschied; der
    Staatsbürger als Soldat ist mit diesem Einschnitt im
    Grunde Vergangenheit. Das heißt aber nicht, dass die
    Soldaten nicht weiter Staatsbürger sind und ihre staats-
    bürgerlichen Rechte nicht in Anspruch nehmen. Was wir
    alle gemeinsam verfolgen sollten, ist, dass das Prinzip
    der Inneren Führung, das unsere Armee im Vergleich zu
    vielen anderen Armeen dieser Welt auszeichnet, inner-
    halb der neuen Struktur neu definiert wird. Es kann uns
    nicht gleichgültig sein, wer den Nachwuchs stellt und
    welcher Geist in dieser neuen Bundeswehr herrscht. Ich
    habe überhaupt keine Bedenken, dass dies ein guter
    Geist sein wird, getragen von der Inneren Führung und
    vom Leitbild des Staatsbürgers in Uniform.