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ID1705805100

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  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. Westerwelle,: 2
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    13. Bundesminister: 1
    14. Aus-wärtigen:Wer?\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gerda Hasselfeldt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Zu diesem Einzelplan liegen keine weiteren Wortmel-

    ungen vor.

    Damit kommen wir zum Geschäftsbereich des Aus-
    ärtigen Amts, Einzelplan 05.

    Als erstem Redner erteile ich dem Bundesaußen-
    inister Dr. Guido Westerwelle das Wort.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Aus-
    ärtigen:
    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    erren! Erlauben Sie mir, dass ich aus aktuellem Anlass,
    evor ich in die Grundsätze der Außenpolitik einsteigen
    öchte, nicht nur für die Bundesregierung, sondern für

    as gesamte Hohe Haus erkläre, wie froh wir sind und
    ie sehr wir begrüßen, dass aus den indirekten Gesprä-





    Bundesminister Dr. Guido Westerwelle


    (A) )


    )
    chen im Nahen Osten direkte Friedensgespräche gewor-
    den sind. Wir betrachten dies als einen Fortschritt. Es ist
    im Augenblick noch nicht viel mehr als eine Chance.
    Viele haben vor einigen Monaten nicht für möglich ge-
    halten, dass es überhaupt noch direkte Friedensgesprä-
    che geben kann. Unser Appell von Deutschland aus ist,
    dass alle Beteiligten des Friedensprozesses im Nahen
    Osten alles unterlassen, was diesen Friedensprozess ge-
    fährden kann. Wir setzen auf eine Zweistaatenlösung.
    Dazu zählt der vollständige Gewaltverzicht, dazu zählt
    aber selbstverständlich auch das Einfrieren aller Sied-
    lungsaktivitäten. Das ist die gemeinsame Haltung dieses
    Parlaments.


    (Beifall bei der FDP, der CDU/CSU und der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir leisten unseren Beitrag im Nahen Osten. Wir leis-
    ten unseren Beitrag als Europäerinnen und Europäer
    durch eine koordinierte Außenpolitik, wobei der Lissa-
    bon-Vertrag die Möglichkeit eröffnet, unsere Außenpoli-
    tik mehr und mehr abzustimmen. Wir alle werden in den
    nächsten Jahren noch viel darüber reden, wie sich die na-
    tionale Außenpolitik vor dem Hintergrund des Europäi-
    schen Auswärtigen Dienstes und der Möglichkeiten der
    strukturierten Zusammenarbeit auf der Grundlage des
    Lissabon-Vertrags verändert. Eines ist völlig klar: Wir
    haben dann Chancen, in der Welt mit Autorität aufzutre-
    ten, wenn wir in Europa eine gemeinsame Sprache spre-
    chen. Deswegen ist es wichtig, dass wir die Lehren aus
    unserer Geschichte beherzigen, gerade in den Tagen, in
    denen sich der Zwei-plus-Vier-Vertrag jährt. Wir stehen
    für das europäische Kooperationsmodell, das das Kon-
    frontationsmodell überwunden hat. Wir können nieman-
    dem in der Welt vorschreiben, wie er zum Frieden findet.
    Wir können aber eines tun: Wir können die europäische
    Erfolgsgeschichte allen Konfliktregionen der Welt zur
    Nachahmung empfehlen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir wollen Kooperation statt Konfrontation. Das ist die
    Lehre aus unserer Geschichte auf dem Kontinent.

    Europa – das spüren wir alle – befindet sich in einer
    Bewährungsprobe. Damit will ich, weil das in den ersten
    Monaten die Kräfte dieser Regierung ganz überwiegend
    gebunden hat, beginnen. Wir haben eine europäische
    Wirtschafts- und Finanzkrise zu bewältigen gehabt.
    Diese europäische Wirtschafts- und Finanzkrise zu be-
    wältigen, das war weit mehr als das Sichern unserer
    Währung, das war weit mehr als das Sichern unserer
    Wirtschafts- und Exportchancen. In Wahrheit ging es
    auch darum, Europa als eine politische Union zu vertei-
    digen. Es ist in diesen Zeiten nach der Wirtschafts- und
    Finanzkrise in Europa natürlich leicht geworden, über
    Europa auch gefällige schlechte Reden zu halten. Jedem
    fällt irgendwo auch etwas ein. Aber man machte einen
    großen Fehler, wenn man es nach den schwierigen Pha-
    sen, die wir in den letzten Monaten gehabt haben, zu-
    ließe, dass über die Wirtschafts- und Finanzkrise ein
    Schaden am Projekt der Europäischen Union entsteht.
    Die Zukunft Deutschlands, sie lag in Europa, sie liegt in
    Europa, und sie ist auch in Zukunft fest in Europa einge-

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    (C (D ettet. Lassen Sie uns gemeinsam dafür sorgen, dass uropa keinen Schaden nimmt, auch nicht nach der irtschaftsund Finanzkrise! Es ist vor allen Dingen zuallererst auch ein großes riedensprojekt, das uns hier verbindet. Deswegen ist es otwendig, dass derjenige, der Europa schützen will, beeit ist, die Regeln zu verändern. Ich habe mit Interesse eute Morgen die Generalaussprache verfolgt und will ir einen Punkt herausgreifen, bei dem ich doch recht erwundert bin. Von der Opposition ist der Vorwurf an ie Bundeskanzlerin, an die ganze Regierung gerichtet orden, man hätte bei der Rettung, der Stabilisierung es Euro, der europäischen Wirtschaftsund Finanzkrise u spät gehandelt, sich zu lange Zeit gelassen. Ich halte as für einen völlig unbegründeten Vorwurf, und zwar us einem ganz einfachen Grund. Ich bin dabei gewesen, gemeinsam mit der Bundesanzlerin und dem Bundesfinanzminister, als die Gepräche stattgefunden haben. Am Anfang, als Griechenand in Schwierigkeiten kam, ist von uns sofort verlangt orden: Legt ihr in Europa jetzt doch einmal einen check hin, stellt ihn aus, und dann ist die Krise vorbei; as Problem ist gelöst. – Hätten wir das gemacht, hätten ir gewissermaßen sofort den Blankoscheck auf den isch in Brüssel gelegt, den Sie als Opposition gefordert aben, dann hätten wir keinerlei strukturelle Verändeungen in den Nationalstaaten erlebt. Wir hätten nicht rlebt, dass in Griechenland ein Sparhaushalt mit ernstaften Bemühungen auch um Strukturreformen durchgeetzt wird. Wir hätten zwei Monate später schon den ächsten Scheck ausstellen müssen und dann wieder den ächsten Scheck ausstellen müssen. Wir hätten gutes eld in Wahrheit in ein Fass ohne Boden geworfen. Deswegen war es richtig, dass die Bundesregierung m Frühjahr bei der Lösung der Wirtschaftsund Finanzrise gesagt hat: Wir sind bereit zur Solidarität, aber wir rwarten auch, dass jeder seine Hausaufgaben macht. um Nulltarif gibt es Solidarität nicht. Solidarität gibt es ur, wenn es auch Selbstverpflichtung gibt. Wir müssen jetzt die Debatte führen: Was folgt daraus ür uns in Europa? Wie müssen wir die Regeln ändern? abei geht es einmal um das große Paket der Sanktioen: Was passiert, wenn eine Regierung zum Beispiel ber Jahre manipulierte Zahlen meldet oder sich über ahre außerhalb jeder Haushaltsdisziplin stellt oder über ahre entgegen dem Stabilitätspakt Schulden aufnimmt? ie erste Sache ist: Das muss dann auch Konsequenzen aben. Deswegen ist das, was im Hinblick auf 2004 und 005 von der jetzigen Bundesregierung als damaliges ehlverhalten kritisiert wird, etwas, was uns heute noch eschäftigt. Wir sagen in Europa heute: Ihr müsst bereit ein, auch zu Hause stabile Staatsfinanzen zu organisieen, auch in Ländern, die eine andere Stabilitätskultur aben als wir Deutsche. Dann bekommt man den Hineis: Als es bei euch eng war, als ihr unter politischem nd ökonomischem Druck standet, habt ihr als großes and als Erstes den Stabilitätsund Währungspakt Bundesminister Dr. Guido Westerwelle )


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    (B)





    (A) )

    aufgeweicht. Es war ein historischer Fehler der Regie-
    rung von SPD und Grünen, dass sie im Jahr 2004 den
    Stabilitätspakt aufgeweicht hat. Noch heute tragen wir
    an den Folgen, die sich daraus ergeben.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, es ist absolut berechtigt,
    Sie dafür zu kritisieren, dass Sie in diesem Jahr erneut
    nicht bereit waren, wenigstens an der Beseitigung der
    Folgen dieser Politik mitzuwirken. Ich halte das für ei-
    nen schweren Fehler; denn es ging natürlich nicht nur
    um den Schutz der europäischen Währung, sondern auch
    um den Schutz von Europa. Sich dafür einzusetzen, ist
    eine wesentliche Grundlinie deutscher Außenpolitik.
    Deutsche Außenpolitik ist eingebettet in die internatio-
    nale Staatengemeinschaft und geschieht vor allen Din-
    gen in Abstimmung mit der Europäischen Union.

    Gerade weil wir Europa schützen wollen, arbeiten wir
    jetzt daran, die Regeln zu verändern, wollen wir dafür
    sorgen, dass es wirklich Konsequenzen hat, wenn ein
    Land gegen die Stabilitätspflichten verstößt, zum Bei-
    spiel in der Form, dass sämtliche Infrastrukturmittel der
    Europäischen Union gekürzt oder gar gestrichen werden.
    Verstöße dürfen nicht folgenlos bleiben. Nachdem es
    fast 40 Verstöße gegen die Stabilitätsregeln in Europa
    gegeben hat, ohne dass es ein einziges Mal Konsequen-
    zen für die entsprechenden Nationalstaaten gehabt hat,
    dürfte doch jedem klar sein, dass der europäische Stabi-
    litätspakt Zähne braucht. Wer Europa schützen will,
    muss jetzt handeln.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das bedeutet allerdings auch, dass wir nicht bereit
    sind – das haben wir hier im Parlament auch in zwei gro-
    ßen Debatten besprochen –, einfach nur einen Krisenme-
    chanismus zu verlängern. Statt gewissermaßen den
    Hilfsmechanismus in Form der Garantiezusagen natio-
    naler Parlamente bzw. von Nationalstaaten, also den Ret-
    tungsschirm, zu verlängern, fordern wir ganz klar, dass
    in Europa eine strukturelle Veränderung stattfindet, bei
    der natürlich auch die privaten Gläubiger einbezogen
    werden müssen. Die Lehre aus der Krise, die wir nicht
    anders hätten bestehen können als so, wie wir es getan
    haben, muss sein, Bereitschaft dafür zu wecken und un-
    seren Beitrag dazu zu leisten, dass sich die Regeln än-
    dern. Entsprechende Debatten führen wir derzeit. Es sind
    schwierige Debatten, weil es viele Länder gibt, die an-
    ders vorgehen wollen.

    Wir Deutschen stehen dabei übrigens nicht allein,
    sondern es gibt auch sehr viele, die ganz genau wissen,
    wie gefährlich es für Europa ist, wenn die Stabilitätskul-
    tur den Bach heruntergeht. Wir müssen hier unseren
    deutschen Beitrag leisten. Ich glaube im Gegensatz zu
    dem, was Sie hier vertreten, nicht, dass das Deutschland
    isoliert. Ganz im Gegenteil: Wer jetzt dafür sorgt, dass
    die Regeln in Europa verändert werden, der handelt
    nicht nur im Interesse deutscher Steuerzahlerinnen und
    Steuerzahler, sondern er schützt und bewahrt in Wahrheit
    auch den Kerngedanken der Europäischen Union. Neben
    Sanktionen ist allerdings auch eine Beteiligung der pri-
    vaten Gläubiger nötig, wenn es künftig noch einmal zu

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    (C (D olchen Krisen kommen sollte, auch wenn wir alle daran rbeiten, dass sich dieser Fall nicht wiederholt. (Beifall bei Abgeordneten der FDP – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Werden Sie das denn auf dem nächsten Europäischen Rat so beschließen, Herr Außenminister?)


    Ja, das ist genau der Punkt, warum ich das hier an-
    ühre. Statt das hier zu kritisieren – –


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Eine Frage, keine Kritik!)


    as, was ich gerade zusammengefasst habe, sollten mei-
    es Erachtens in dieser heißen Phase der Verhandlungen
    das sage ich vor dem Hintergrund der anstehenden Be-
    atungen – nicht die Bundesregierung, die Koalitions-
    raktionen alleine verhandeln, sondern eigentlich sollte
    eder von Ihnen uns in seinen Kreisen und Parteifamilien
    n Europa dabei unterstützen, damit wir Erfolg haben.
    as sollten Sie tun, anstatt hier alles immer nur zu kriti-

    ieren.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich würde Sie gern unterstützen, aber Sie haben das von der Tagesordnung des Rates abgesetzt!)


    Meine Damen und Herren, wie attraktiv Europa ist,
    as sehen wir derzeit auch an der Debatte, die wir auf
    em westlichen Balkan ausgelöst haben. Auch das muss
    och einmal erwähnt werden, weil wir in diesen Tagen
    inen bemerkenswerten Erfolg europäischer Diplomatie
    rlebt haben, und zwar bei der Frage der Lösung der
    onflikte zwischen Serbien und Kosovo. Diese Ange-

    egenheit wird bei uns gerne etwas geringgeschätzt, aber
    er sich daran erinnert, dass es vor etwas mehr als ei-
    em Jahrzehnt noch einen Krieg in dieser Region gab,
    nd wer sich an die Konsequenzen erinnert, die das auch
    ür uns gehabt hat, der kann die Lösung der Probleme
    uf dem westlichen Balkan nur mit voller Aufmerksam-
    eit betrachten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deshalb haben wir uns um die Lösung der Probleme
    ekümmert. Dies hat nicht nur die Bundesregierung,
    ondern haben auch viele Verbündete wie zum Beispiel
    ie Briten getan. Ich erwähne in diesem Zusammenhang
    atherine Ashton, über die oft schlecht geredet wird.
    ber das ist in meinen Augen sehr unfair, weil sie genau

    n diesem Punkt dazu beigetragen hat, der europäischen
    iplomatie zu einem Erfolg zu verhelfen.

    Es ist ein großer Erfolg. Die Serben haben ihre Reso-
    ution zurückgezogen. Sie haben sich auch auf unsere
    nitiative hin der Haltung der 27 EU-Mitgliedstaaten an-
    eschlossen. Sie haben erklärt: Wir sind jetzt auch zu di-
    ekten Gesprächen bereit. Deswegen sage ich: Dann sind
    ir bereit, den Staaten des westlichen Balkans in Zu-
    unft die europäische Perspektive anzubieten, die wir ih-
    en in den letzten Jahren immer angeboten haben. Sie
    aben Wort gehalten, und wir sollten das bei unseren
    ntscheidungen in Europa berücksichtigen.





    Bundesminister Dr. Guido Westerwelle


    (A) )


    )(B)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Herr Kollege Westerwelle, möchten Sie eine Zwi-

schenfrage des Kollegen Sarrazin zulassen?

Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Aus-
wärtigen:

Wer?


(Heiterkeit und Beifall bei der CDU/CSU – Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sarrazin!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Sarrazin.

    Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister des Aus-
    wärtigen:

    Ist der jetzt auch Mitglied dieses Hauses?