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ID1705802800

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    8. Poß.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Volker Kauder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Herr Gabriel, heute Morgen wurde in diesem
    Plenarsaal in aller Öffentlichkeit gezeigt, worin der Un-
    terschied zwischen verantwortungslosem und perspek-
    tivlosem demagogischen Geschrei und einer Politik für
    eine gute Zukunft in unserem Land besteht. Das ist heute
    Morgen gezeigt worden.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Trittin, Sie reden von Politikverdrossenheit. Ich
    muss Ihnen eines sagen – ich hätte Ihnen das gern er-
    spart, weil ich mich gern inhaltlich mit Ihnen auseinan-
    dersetzen würde –: Die Art Gekasper, mit der Sie Ihre
    Rede begonnen haben, schürt Politikverdrossenheit. Ih-
    nen fehlt die Ernsthaftigkeit in einer Zeit, in der es ge-
    nau auf diesen Ernst ankommt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Um es klar zu sagen: Die Herausforderungen sind groß
    genug. Wir können uns nicht aufführen wie auf einem
    grünen Abenteuerspielplatz. Ich erwarte mehr Ernsthaf-
    tigkeit, aber die ist offenbar bei Ihnen fehl am Platz.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zurufe von der SPD)


    Nun will ich sowohl Ihnen, Herr Gabriel, als auch Ih-
    nen, Herr Trittin, sagen, warum ich kritisiere, was Sie
    heute mit Ihren Beiträgen abgeliefert haben. Sie haben
    vor knapp einem Jahr, als diese Regierungskoalition die
    ersten Entwürfe zu den Wachstumsbeschleunigungsge-
    setzen vorgelegt hat, Aussagen über die Zukunft dieses
    Landes gemacht. Wenn Sie sich diese heute noch einmal
    anschauen, dann müssen Sie sich für das schämen, was
    Sie im letzten Jahr gesagt haben, als wir mit unserer Ar-
    beit begonnen haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Thomas Oppermann [SPD]: Ihr müsst euch selber schämen!)


    Herr Gabriel, deshalb sind auch alle Aussagen, die
    Sie zur Perspektive dieses Landes machen, überhaupt
    nicht überzeugend. Einen Tag nachdem die Shell-Studie
    veröffentlicht wurde, in der klar und deutlich gesagt
    wird, dass eine junge Generation wieder Zuversicht und
    Mut gefasst hat, dass eine junge Generation sich und die-
    sem Land etwas zutraut, heute solche Reden zu halten,
    ist unsäglich. Ich kann nur sagen, das ist unsäglich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Thomas Oppermann [SPD]: So ein blödsinniges Argument!)


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    (C (D Wir müssen diesen jungen Menschen Mut machen, ber Sie sind keine Mutmacher. Sie wollen zurück in die ergangenheit, Sie wollen nicht den Aufbruch in die Zuunft, der zwingend notwendig ist. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    it Ihnen ist eine Weiterentwicklung dieses Landes, die
    otwendig ist, gar nicht möglich.

    Jetzt will ich ein Beispiel nennen: Wir brauchen Men-
    chen in diesem Land, die einen Beitrag dazu leisten,
    ass es vorangeht. Wir brauchen eine moderne Infra-
    truktur. Es ist wunderbar, wenn grüne Entwicklungs-
    olitiker nach Asien, beispielsweise nach Indien, fahren
    nd sagen, da müsse unglaublich viel für die Infrastruk-
    ur getan werden. Es geht aber nicht, dass Sie dann bei
    ns die notwendige Modernisierung der Infrastruktur
    erhindern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    as ist nicht glaubwürdig.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Meinen Sie, dass Deutschland ein Entwicklungsland ist?)


    ie Grünen sagen, sie seien für den Ausbau der Schiene
    nd für eine moderne Infrastruktur. Hier in Berlin aber
    aben die Grünen gegen den Tunnel demonstriert, durch
    en sie heute mit großer Freude fahren. Das ist die reale
    olitik von Rot und Grün: zunächst dagegen sein und
    ann erkennen, dass es doch sinnvoll war.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ei Stuttgart 21 handeln Sie verantwortungslos. Es geht
    ämlich nicht allein um Stuttgart, sondern es geht um
    ine große europäische Verkehrsentwicklung, von der
    icht nur die Zukunft unseres Landes, sondern auch die
    ukunft Europas abhängt. Sie sind gegen das Projekt,
    bwohl Sie wissen, dass es eine Zukunftsperspektive für
    aden-Württemberg, für Deutschland und Europa bietet.
    as nenne ich verantwortungslos.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Herr Gabriel, man wird nicht richtig schlau, was Sie
    igentlich genau wollen. Das ist das eigentlich
    chlimme. Ihr Parteifreund Ivo Gönner aus Ulm hat ge-
    agt: Eine Partei, die in schwieriger Situation, wenn es
    rnst wird, nicht die Kraft hat, zu stehen, ist keine Regie-
    ungspartei mehr. – Das hat Ivo Gönner von der SPD ge-
    agt, nicht wir. Genauso ist es. Wer Entscheidungen mit-
    rägt und zigmal sagt, sie müssten sein, dann aber
    mfällt, der hat kein Recht, in diesem Land zu regieren;
    enn er bringt dieses Land nicht voran, sondern wirft es
    urück.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir diskutieren in dieser Zeit auch darüber, wie wir
    iesem Land eine Zukunftsperspektive geben können,
    amit alle mitgenommen werden und alle mitmachen.
    ir, die CDU/CSU-Bundestagsfraktion, haben im

    ahr 2007 nach den Zeiten von Rot-Grün ein Integra-
    ionskonzept auf den Tisch gelegt. In diesem Integra-





    Volker Kauder


    (A) )


    )(B)

    tionskonzept beschreiben wir minutiös, was passieren
    soll. Ich kann nur sagen: Mit dem Eintritt der CDU/CSU
    in die Regierung hat nach vielen Jahren Multikulti zum
    ersten Mal überhaupt eine Integrationspolitik begonnen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was?)


    Sie müssen sich vorwerfen lassen, dass Sie geglaubt ha-
    ben, durch Multikulti erfolge die Integration. Sie tragen
    die Verantwortung dafür, dass ganze Jahrgänge keine ge-
    scheite Schulausbildung erhalten haben und damit keine
    guten Chancen in unserem Land haben. Das verantwor-
    ten Sie.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Abg. Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Herr Beck, von Ihnen brauche ich schon gar keine Fra-
    gen, um das einmal deutlich zu machen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erst die Unwahrheit erzählen und dann nicht zulassen, dass man fragt!)


    Jetzt kommen wir zur Politik des Senats hier in Ber-
    lin. Daran kann man genau sehen, wie Integration erfolgt
    ist. Herr Trittin, die Rede, die Sie gehalten haben, hätten
    Sie an die Sozialdemokraten richten müssen.


    (Lothar Binding [Heidelberg] [SPD]: Was ist mit der Integration in Hessen?)


    – Seien Sie ruhig, Sie kommen gleich dran. – Sie haben
    hier in Berlin die Mittel für die Integrationsklassen ge-
    kürzt, sodass über 10 000 Migrantenkinder keine rich-
    tige Ausbildung mehr bekommen haben.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das war Sarrazin!)


    Das war die Politik, die Sie gemacht haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Und dann machen Sie solche Sprüche. Ich kann nur sa-
    gen: Von Ihnen können wir, was Integration anbelangt,
    nichts lernen. Wir machen Politik auf der Grundlage des
    christlichen Menschenbilds. Wir versuchen, alle in die-
    ser Gesellschaft mitzunehmen, damit sie Chancen und
    Zukunftsperspektiven haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Jetzt kommen wir zum nächsten Punkt. Das hat sich
    erst in diesem Jahr hier im Deutschen Bundestag abge-
    spielt, nämlich am 26. Februar 2010. Es gehört schon ein
    besonderes Maß an Frechheit dazu, hier aufzutreten und
    zu sagen: Wir brauchen Sprachkurse; wir wollen, dass
    die Leute die Sprache lernen. – Wir haben doch immer
    gesagt: In Deutschland wird deutsch gesprochen. In den
    Schulen wird deutsch gesprochen, damit die jungen
    Leute auch mitkommen.



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    (C (D (Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber englisch auch! Ich denke, es heißt, Sie könnten alles außer Hochdeutsch!)


    Warten Sie doch einmal ab!

    Da hat doch die SPD am 26. Februar 2010 hier einen
    esetzentwurf eingebracht. Sie hat vorgeschlagen, auf
    ie Sprachkurse zu verzichten, um die Einbürgerung zu
    rleichtern. Einen größeren Quatsch habe ich in meinem
    anzen Leben noch nicht gehört!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Neben den jungen Menschen, den etwa 60 Prozent,
    ie eine gute Zukunftsperspektive sehen, die sich etwas
    utrauen und die der Überzeugung sind, dass sie in unse-
    em Land den Beruf ergreifen werden, den sie wollen,
    ibt es nach der Shell-Studie – darauf hat die Bundes-
    anzlerin mit Recht hingewiesen – die 15 Prozent der
    ungen Leute – in dieser Größenordnung liegt das –, die
    hre Chance nicht sehen, die frustriert sind, die über ihre
    amilie kein gutes Urteil abgeben können.

    Im Übrigen ist bemerkenswert, dass die jungen Leute
    urch die Bank – durch die Bank! – sagen, sie wünsch-
    en sich eine gut funktionierende Familie. Das von Ihnen
    o attackierte Modell „Familie“ erlebt also eine Renais-
    ance, und zwar nur deswegen, weil wir es immer hoch-
    ehalten haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Renate Künast [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wir wollen noch mehr Familie!)


    Es gibt also 15 Prozent, die eine Perspektive brau-
    hen. Deswegen haben wir dafür gesorgt, dass die Bun-
    esagentur aus Mitteln, die wir zur Verfügung stellen,
    ine Schulausbildung zu einem späteren Zeitpunkt finan-
    ieren kann. Die Bundesagentur sagt: Jeder kann auch zu
    inem späteren Zeitpunkt noch einen Schulabschluss
    achen. – Wir kürzen die Mittel für die Bildung also

    icht, und es ist völlig richtig, dass wir mit den Ländern
    erade darüber reden, wie wir Geld aus unserem Bun-
    eshaushalt den Ländern für diese Aufgabe zur Verfü-
    ung stellen können. Wir tun also alles, um genau diesen
    ungen Menschen eine Perspektive zu geben.

    Wenn es darum geht: „Was können wir tun, um dieses
    and voranzubringen?“, dann ist eine zentrale Frage, die
    ie Menschen stellen: Haben wir genügend Sicherheit?
    erade in einer Zeit der Globalisierung, wo besondere
    erausforderungen auf uns alle, auf die Politik, aber

    uch auf jeden einzelnen Menschen, zukommen, wird
    atürlich gefragt: Sind wir gegen die Dinge, die mit der
    lobalisierung zusammenhängen, genügend gesichert?

    Da ist eine Erkenntnis bemerkenswert, die viele von
    ns täglich gewinnen und die die Bundeskanzlerin ange-
    prochen hat: Die Menschen, die Bürgerinnen und Bür-
    er, sehen in den sozialen Sicherungssystemen – in der
    enten-, Kranken-, Arbeitslosen- und Pflegeversiche-

    ung – ihre persönliche Sicherheit. Das ist ja auch in
    rdnung. Sie wissen ganz genau – ganz genau! –, dass
    iese sozialen Sicherungssysteme vom wirtschaftlichen
    rfolg unseres Landes abhängen. Die Leute glauben Ih-
    en nicht, dass diese Dinge einfach so vom Himmel fal-





    Volker Kauder


    (A) )


    )(B)

    len. Die Bürgerinnen und Bürger wissen: Soziale Sicher-
    heit muss erwirtschaftet werden; sie wird einem von
    niemandem geschenkt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Deswegen sagen die jungen Leute – schauen Sie sich
    die Shell-Studie einmal genau an! –, aber auch die ältere
    Generation: Sicherheit haben wir dann, wenn die Wirt-
    schaft läuft und die Arbeitslosigkeit zurückgeht, jeden-
    falls nicht weiter steigt. – Das sind die Zusammenhänge,
    die wir sehen. Deswegen geht es darum, auch in dieser
    globalisierten Zeit die Wirtschaft voranzubringen. Wir
    stehen in einem Wettbewerb, in dem uns nichts ge-
    schenkt wird. Besonders der Wettbewerb in einer globa-
    lisierten Welt kennt keine Pause.

    Ich war in der Sommerpause ein paar Tage in Südost-
    asien. Da bin ich in einem bevölkerungsreichen Land
    – nicht in China oder Indien, sondern in Indonesien mit
    240 Millionen Einwohnern – auf junge Menschen ge-
    troffen, die zu mir gesagt haben: Wir wollen vorankom-
    men. Wir wollen genauso gut sein wie ihr in Europa. Wir
    wollen genau den gleichen Lebensstandard. – Im An-
    schluss daran sagten sie: Und angesichts eurer Diskus-
    sionen in Europa – dagegen, dagegen, dagegen – ent-
    scheiden wir uns anders und werden dafür sein. Wir sind
    uns deshalb sicher, dass dieses Jahrhundert uns, den jun-
    gen Leuten in Asien, gehören wird. – Ich sage: Ich will,
    dass dieses Jahrhundert auch unser Jahrhundert ist und
    das Jahrhundert unserer jungen Leute. Deswegen brau-
    chen wir Forschung, Innovation und moderne Infrastruk-
    tur. Sonst wird uns das nicht gelingen, meine lieben Kol-
    leginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Verweigerungshaltung, die ich bei Rot und Grün
    feststelle, werden wir deshalb durch einen Aufbruch be-
    gegnen. Wir stoßen jetzt auf eine junge Generation, die
    dieses genauso sieht.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, es kommt
    somit darauf an, dass wir in dieser Gesellschaft den
    Gemeinsinn wieder etwas mehr in den Vordergrund stel-
    len. Dazu gehört, dass wir auch in diesem Parlament bei
    einigen Dingen diesen Gemeinsinn nach draußen zeigen.
    Bei allem Streit – das meine ich schon, Herr Trittin und
    Herr Gabriel – müsste man den Bürgerinnen und Bürgern,
    die jeden Tag neben ihrer Arbeit auch noch ehrenamtlich
    tätig sind und sich in diese Gesellschaft einbringen, schon
    einmal Dank sagen. Wir müssen denen dankbar sein, die
    große Geldbeträge spenden, damit in dieser Gesellschaft
    Dinge passieren können, die sonst nicht passieren wür-
    den.


    (Zurufe von der SPD)


    Wir müssen deutlich sagen: Das gehört zu einem
    Deutschland, wie wir es uns vorstellen. All das fördern
    wir deshalb, und dazu ermuntern wir auch die Menschen
    in unserem Land.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Jetzt werden Sie fragen: Was meint der denn konkret?


    (Zurufe von der SPD: Ja!)


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    (C (D ch kann es Ihnen sagen: Wir werden eine Reform der undeswehr durchführen. Dies wird bedeuten, dass sich uch beim Zivildienst, der ja ein Annex bzw. eine Folge er Wehrpflicht war und ist, etwas ändern muss. In dieem Zusammenhang sollten wir meiner Meinung nach en jungen Leuten gemeinsam sagen: Wir verpflichten uch zwar nicht, aber wir bitten euch, unser Angebot eies Freiwilligendienstes anzunehmen und eine bestimmte eit freiwillig diesem Land und den Menschen in diesem and zu dienen. Wenn wir uns anschauen, was diese Koalition auf den eg gebracht hat, kann man, wie ich glaube, zu dem Er ebnis kommen, dass gute Perspektiven eröffnet wurden. on diesem Weg lassen wir uns auch nicht abbringen. So ie Sie sich brutalst im letzten Jahr bezüglich Ihrer Ein chätzung der Zukunftsperspektiven unseres Landes eirrt haben, so täuschen Sie sich auch heute brutal über ie Kraft und die Gestaltungsmöglichkeiten dieser Koaliion. Wir wollen diesem Land eine gute Zukunft geben. ir werden dies in Geschlossenheit tun und den Menchen sagen: Ihr habt in diesem Land großartige Chanen. Ihr könnt alle miteinander stolz darauf sein – das war ämlich eine große Gemeinschaftsleistung von Arbeitehmerinnen und Arbeitnehmern, Arbeitgebern und eier klugen Politik –, wie wir die Krise bewältigt haben. Man schaut auf uns und fragt: Wie habt ihr das geacht? Die Antwort lautet: ndem wir miteinander an einem Strang gezogen haben. Das werden wir auch in Zukunft tun. Die junge Geneation hat – das belegt die Shell-Studie – das richtige Gepür, indem sie sich überzeugt zeigt: Unser Land ist ein and mit einer tollen Perspektive. Herzlichen Dank. (Anhaltender Beifall bei der CDU/CSU – Beifall bei der FDP)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    (Zuruf von der SPD: Große Koalition!)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die SPD-Fraktion spricht nun der Kollege

oachim Poß.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Joachim Poß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Lieber

    ollege Kauder, ich verstehe nicht, warum Sie gegen ei-
    en Volksentscheid sind, wenn – wie in Stuttgart – die
    inge offenkundig so verfahren sind, wie sie es sind.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das geht doch gar nicht!)


    ch verstehe auch nicht, dass sich Frau Merkel indirekt
    egen einen solchen Weg ausgesprochen hat. Ich glaube,
    ie Menschen in Stuttgart und in Baden-Württemberg
    eurteilen das gänzlich anders als Sie.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)







    (A) )


    )(B)