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ID1705801200

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    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/58 Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 6038 C Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Birgit Homburger (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Trittin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Joachim Poß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Lindner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof) (CDU/CSU) . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rainer Stinner (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Marina Schuster (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . Edelgard Bulmahn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6047 A 6052 C 6055 A 6057 A 6061 A 6063 D 6065 D 6067 C 6070 B 6071 B 6087 B 6088 D 6090 C 6091 C 6092 B 6093 B 6094 D 6095 B 6096 C 6098 A 6098 C Deutscher B Stenografisch 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 I n h a l Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushaltsgesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt . . . . . . . . . . . . . . . . . Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . A D D P J K 6031 A 6031 B 6031 B 6031 B Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . 6073 B 6074 A undestag er Bericht ung 5. September 2010 t : gnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 05 Auswärtiges Amt . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . hilipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . erstin Müller (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6074 D 6075 D 6075 D 6078 A 6080 B 6082 B 6084 C 6085 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6099 A 6100 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung . . . Dr. Karl-Theodor Freiherr zu Guttenberg, Bundesminister BMVg . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christian Ruck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartwig Fischer (Göttingen) (CDU/CSU) Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . Holger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6101 A 6102 A 6102 C 6102 D 6103 D 6104 D 6104 D 6107 B 6109 D 6111 A 6124 D 6126 C 6128 A 6128 C 6129 C 6131 A 6132 B 6132 D 6133 C 6135 C 6137 C Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim) (SPD) . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Strenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung . . . . Dirk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . N P J D D D V D D N A L 6112 A 6114 A 6115 A 6116 B 6117 A 6118 A 6119 B 6120 C 6122 A 6123 B 6123 C iema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . riska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . ürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . r. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . olkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . irk Niebel, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6139 A 6139 B 6140 B 6140 D 6142 B 6144 A 6144 A 6144 B 6145 D 6146 C 6147 C 6149 A H olger Haibach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6138 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6031 (A) ) )(B) 58. Sitz Berlin, Mittwoch, den 1 Beginn: 9.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 58. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 6149 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 15.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 15.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 15.09.2010 Maurer, Ulrich DIE LINKE 15.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 15.09.2010 Roth, Michael (Heringen) SPD 15.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 15.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 15.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 15.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 15.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 15.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 58. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 15. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Dr. Gregor Gysi


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      (Heiterkeit)


    Rede von Dr. Norbert Lammert
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Gregor Gysi


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


      Ich sage es ganz offen: Diese Bundesregierung hat
      urch ihre Art der Politik die freiheitlich demokratische
      rundordnung der Bundesrepublik Deutschland gefähr-
      et. Wenn dieses komische Bundesamt für Verfassungs-
      chutz etwas taugte, dann würde es sich um die Regie-
      ung kümmern und nicht um die Linke;


      (Beifall bei der LINKEN)


      enn die Linke ist eine Bereicherung für die freiheitlich
      emokratische Grundordnung in Deutschland.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Aber es hat sich in unserer Gesellschaft etwas verän-
      ert. Was sich verändert hat, wird bei Stuttgart 21 deut-





      Dr. Gregor Gysi


      (A) )


      )(B)

      lich. Sie haben hier vom Tunnelbau erzählt. Sie wollen
      Milliarden in einem sinnlosen Projekt versenken, obwohl
      es viel günstigere Varianten gibt. Dazu stehen Sie bloß
      nicht. Aber das Interessante ist etwas anderes. Alle Ver-
      träge sind geschlossen. Man sagt: Rechtlich ist gar nichts
      mehr zu machen. – Früher führte so etwas dazu, dass die
      Bürgerinnen und Bürger jeden Widerstand aufgaben und
      sich sagten: Es hat ja keinen Sinn mehr. – Dann kamen
      bloß noch hundert Leute; es wurde irgendwie langweilig.
      Heute werden es täglich mehr. Die lassen sich das nicht
      mehr bieten.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Es gibt einen rebellischen Geist in der Bevölkerung, und
      das nehmen Sie nicht zur Kenntnis.

      Frau Bundeskanzlerin, Sie haben nach Ihren Verhand-
      lungen mit der Atomlobby von einer Energierevolution
      gesprochen. In Wirklichkeit haben Sie natürlich nur ge-
      sellschaftspolitische Auseinandersetzungen provoziert.
      Dann haben Sie gesagt, Sie hätten endlich Langfristig-
      keit hineingebracht, nämlich bis zum Jahr 2050. Wie
      kommen Sie denn darauf, noch im Jahr 2050 Kanzlerin
      zu sein? Schon im Jahr 2013 wird sich das ändern, und
      dann wird das ganze Gesetz wieder gekippt werden.


      (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Ich sage nur zwei Dinge inhaltlich dazu:

      Erstens. Die Frage des Endlagers ist bis heute nicht
      gelöst. Über Gorleben braucht man an sich gar nicht zu
      diskutieren, weil es eben indiskutabel ist.

      Zweitens. Sie beherrschen die Atomkraftwerke im
      Falle einer Katastrophe nicht. Bei jedem Flugzeugun-
      glück kennen wir die Zahl der Toten – was schon
      schlimm genug ist. Aber wenn uns jemals ein AKW um
      die Ohren fliegt, können wir gar nicht einschätzen, was
      passiert. Wir wissen nicht, ob man in diesem Land über-
      haupt noch leben kann oder über wie viele Generationen
      man hier nicht mehr leben kann. Wenn man im Un-
      glücksfall eine Technik nicht beherrscht, hat man sich
      von ihr zu verabschieden, statt sie per Laufzeitverlänge-
      rung noch weiter einzusetzen.


      (Beifall bei der LINKEN)


      An die Adresse von SPD und Grünen sage ich: Als
      Sie damals den Atomkompromiss geschlossen haben,
      haben wir gesagt, die Fristen sind viel zu lang. Eure
      Mehrheit im Bundestag hält nicht so lange. Irgendwann
      gibt es wieder eine Mehrheit von Union und FDP. Dann
      wird der Atomkompromiss wieder rückgängig gemacht. –
      Das haben Sie uns ja nicht geglaubt. Wenn Sie die Din-
      ger damals dichtgemacht hätten, könnten heute ihre
      Laufzeiten nicht verlängert werden. Dann wäre Schluss
      gewesen.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Nun sagt ja die Bundesregierung, Atomenergie sei als
      Brückentechnologie unverzichtbar. Deshalb müsse man
      noch länger auf sie zurückgreifen. Diese Behauptung ist
      falsch. Die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen hat ge-

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      (C (D ade nachgewiesen, dass wir im ersten Halbjahr 2010 eien Überschuss von 11 Milliarden Kilowattstunden prouziert haben. Das ist genau so viel, wie die sieben ltesten und marodesten Atomkraftwerke produzieren. as heißt, wenn wir sie schließen würden, müssten wir icht eine einzige Kilowattstunde Strom importieren. as verschweigen Sie. (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Was verstehen Sie von Strom?)


      Eben hat die Bundeskanzlerin erklärt, von den Ge-
      innen, die zweifellos bei den Energieriesen entstehen,
      olle man einen großen Teil abschöpfen. Sie sagten ein-
      al, die Hälfte wollten Sie abschöpfen. Nun habe ich
      ir das einmal angesehen:

      Die Zusatzgewinne liegen mindestens bei 67 Milliar-
      en Euro, aber nur unter der Bedingung, dass die Preise
      leich bleiben. Aber nicht einmal ein einziges CDU-Mit-
      lied glaubt, dass die Preise gleich bleiben. Wenn man
      ie realen Schätzungen bezüglich Preissteigerungen
      immt, dann kommt man zu dem Ergebnis, dass die Ge-
      inne bei 127 Milliarden Euro liegen werden.

      Welche Abgaben haben Sie nun beschlossen?

      Da gibt es zum einen die Brennelementesteuer. Ur-
      prünglich hatten Sie gesagt, Sie wollten für jedes Jahr
      aufzeitverlängerung 2,3 Milliarden Euro haben. Da-

      aufhin hat die Atomlobby gesagt, das sei ihr erstens zu
      iel und zweitens zu lange. Daraufhin haben Sie gesagt:
      a gut, wenn ihr das nicht wollt, nehmen wir eben nur
      ,5 Milliarden Euro. – Mit diesem einen Punkt war die
      tomindustrie dann einverstanden, wollte aber nur sechs

      ahre lang zahlen. Nun haben Sie auch diese Frist von
      echs Jahren akzeptiert. Das heißt, der Staat nimmt
      Milliarden Euro auf diese Art und Weise ein.

      Zum anderen haben Sie gesagt, es müsse noch eine
      usatzabgabe für die erneuerbaren Energien entrich-

      et werden. Diese Forderung basiert ja auf Ihrer fantasti-
      chen Idee, zu glauben, dass die Atomindustrie die erneu-
      rbaren Energien fördert. Sie haben also gefordert, dass
      ie Atomindustrie hierfür 15 Milliarden Euro zahlen soll.
      un habe ich mir all dies genauer angesehen und festge-

      tellt: In Ihrem Geheimvertrag steht auch drin – das haben
      ie der Öffentlichkeit nur noch nicht gesagt –, dass bei je-
      em Atomkraftwerk Sicherheitsmaßnahmen in Höhe von
      00 Millionen Euro durchzuführen sind, dass aber die Be-
      reiber, wenn diese Sicherheitsmaßnahmen teurer wer-
      en, diese Mehrkosten von der Abgabe für erneuerbare
      nergien abziehen dürfen. Der zuständige Bundesum-
      eltminister selber schätzt aber die Kosten für Sicher-
      eitsmaßnahmen pro AKW auf 1,2 Milliarden Euro. Das
      eißt, von den 15 Milliarden Euro werden 700 Millionen
      uro pro AKW abgezogen. Dann bleiben von Ihren
      5 Milliarden Euro gerade einmal 3 Milliarden Euro üb-
      ig.

      9 Milliarden Euro plus 3 Milliarden Euro macht
      2 Milliarden Euro. Die Hälfte von 127 Milliarden Euro
      der auch nur von 67 Milliarden Euro sieht jedoch gänz-
      ich anders aus; das kann man durch einfachste Berech-
      ungen herausfinden. Es sind also nur Peanuts, die die
      tomlobby zu bezahlen hat, während sie Gewinne in rie-





      Dr. Gregor Gysi


      (A) )


      )(B)

      siger Höhe erwirtschaften kann. Das zeigt, wie Sie Poli-
      tik betreiben.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Winfried Hermann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      Noch eine Kleinigkeit: Die Brennelementesteuer, über
      die ich zuerst gesprochen habe, darf die Atomindustrie
      zum großen Teil von der Körperschaft- und Gewerbe-
      steuer absetzen. Der Atomindustrie ist es völlig wurscht,
      wie sie das absetzt. Wenn sie diese Steuer nun von der Ge-
      werbesteuer, die ja die Kommunen bekommen, absetzt,
      wird das dazu führen, dass die Kommunen noch pleiter
      werden, als sie ohnehin schon sind.


      (Zuruf von der FDP: „Noch pleiter“?)


      – Ja, wenn das ginge. – Dann kommt noch etwas hinzu:
      Viele Stadtwerke sind von anderen Rahmenbedingungen
      ausgegangen und haben Investitionen vorgenommen.
      Diese Investitionen können sie jetzt zum Teil abschrei-
      ben; so entstehen weitere Verluste in Höhe von 4,5 Mil-
      liarden Euro. Im Wettbewerb um die Stromerzeugung
      haben die Stadtwerke nun gar keine Chancen mehr.

      Herr Bundesminister Brüderle, Sie haben behauptet,
      die Stromkosten würden um 8 Milliarden Euro niedri-
      ger liegen. Das wäre schön. Doch RWE hat gleich klar-
      gestellt, das komme gar nicht infrage, man sehe das ganz
      anders. Herr Brüderle, ich muss es einfach einmal sagen:
      Sie haben Unsinn erzählt. In Wahrheit ist es doch so,
      dass sich die vier Energieriesen, die wir haben, einmal
      kurz telefonisch verständigen und dabei entscheiden,
      wie die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen
      abgezockt werden sollen. Das ist die Realität, mit der wir
      es zu tun haben.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Ihr Atomvertrag verstößt aus mindestens drei Grün-
      den gegen die Verfassung:

      Erstens haben Sie beim Geheimvertrag den Bundes-
      tag ausgeschlossen. Das steht im Widerspruch zum
      Grundgesetz.

      Zweitens haben Sie den Vertrauensschutz für Investi-
      tionen der Kommunen verletzt.

      Drittens wollen Sie den Bundesrat ausschließen. Das
      geht beim besten Willen nicht; denn es ist auch eine An-
      gelegenheit der Länder und der Kommunen. Deshalb
      wollen fünf SPD-geführte Landesregierungen – darunter
      zwei, an denen wir beteiligt sind – logischerweise eine
      Klage beim Bundesverfassungsgericht erheben. Ich
      hoffe auch, dass die Unterschriften aus der Mitte des
      Bundestages für ein Normenkontrollverfahren ausrei-
      chen. So geht es nicht! Wir dürfen dies den Bürgerinnen
      und Bürgern nicht zumuten.


      (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


      Aber dieser Stil Ihrer Politik ist nicht neu. Wie sah es
      bei den Banken aus? Ich darf daran erinnern, dass wir in-
      nerhalb einer einzigen Woche über 480 Milliarden Euro

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      (C (D ntschieden haben. Dagegen sind für die Beratung des undeshaushalts, der 320 Milliarden Euro umfasst, ehrere Monate nötig. Das ist aber noch nicht einmal as Problem. Das Problem ist: Sie haben festgelegt, dass ine Handvoll Leute, die alle nicht im Bundestag sitzen, ber die Verwendung des Geldes entscheiden. Es gibt eien Ausschuss des Bundestages, der geheim tagt. Er darf ber nichts entscheiden, sondern nur Fragen stellen. Die ntworten, die er bekommt, darf er uns noch nicht einal mitteilen. Das ist eine Entmachtung des Bundesta es, die der Bundestag selbst beschlossen hat. Genau das st grundgesetzwidrig. (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


      Frau Kanzlerin, heute sprechen Sie doch allen Ernstes
      on der Bankenabgabe. Ich bitte Sie! Sie wollen nur gut
      Milliarde Euro haben. Außerdem ist das Konzept völ-

      ig falsch angelegt, weil die Sparkassen mit einbezahlen
      ollen. Sie haben aber nichts mit dieser Krise zu tun, und
      eshalb sind sie diesbezüglich auch nicht zahlungs-
      flichtig. Das Geld in Höhe von 1 Milliarde Euro soll ja
      icht zum Schuldenabbau genutzt werden, sondern es
      oll in einen Fonds gesteckt werden, damit bei der
      ächsten Krise darauf zugegriffen werden kann. Sie wis-
      en nämlich, dass Sie nichts unternommen haben, damit
      s keine nächste Krise gibt. Angesichts von 480 Milliar-
      en Euro brauchen wir etwa 480 Jahre, bis wir das Geld
      usammenhaben. Das ist wirklich eine sehr langfristige
      olitik.


      (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


      Jetzt erleben wir erneut einen Fehler im Zusammen-
      ang mit der HRE. Wie sind Sie über uns hergefallen, als
      ir damals gesagt haben: Sie können nicht nur eine
      ank verstaatlichen; wenn Sie verstaatlichen wollen,
      ann müssen Sie, wie dies in Schweden geschehen ist,
      lle großen Banken verstaatlichen! Darauf haben Sie ge-
      agt: Das geht nicht. Ihre Logik ist zu einfach. Die HRE,
      ie uns allen gehört, ist hoch verschuldet. Zum Beispiel
      ordert die Deutsche Bank von der HRE 20 Milliarden
      uro. Jetzt müssen alle Steuerzahlerinnen und Steuer-
      ahler in Deutschland über die HRE 20 Milliarden Euro
      n die Deutsche Bank zahlen. Von diesem Geld werden
      iesige Gewinnausschüttungen an Großaktionäre und
      oni bezahlt. So geht es nicht! Wenn man die Schulden
      bernimmt, dann muss man auch von den Einnahmen
      rofitieren. Weil Sie konservativ sind, hätten Sie, nach-
      em das Geld zurückgeflossen ist, meinetwegen – das
      ann man auch anders sehen – reprivatisieren können.
      ichts zu tun, war ein schwerwiegender Fehler.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Jetzt wird an einem Wochenende entschieden, dass
      eitere 40 Milliarden Euro an die HRE fließen müssen,
      eil das Geld nicht gelangt hat. 40 Milliarden Euro – ich
      itte Sie! Das passiert mir nichts, dir nichts und ohne Zu-
      timmung des Bundestages. Ich darf Sie erinnern: Noch
      or kurzem wurde erklärt, die HRE sei gesund. Jetzt
      tellt sich heraus, sie ist doch noch schwerwiegend
      rank. Das Ganze ist indiskutabel.





      Dr. Gregor Gysi


      (A) )


      )(B)

      Nun komme ich zur Pharmaindustrie und zu den pri-
      vaten Krankenkassen. Ich nenne zwei Beispiele:

      Das erste Beispiel. Herr Rösler, Sie hatten vorgese-
      hen, dass eine Kommission, die aus Vertreterinnen und
      Vertretern der Krankenkassen sowie der Ärztinnen und
      Ärzte besteht, über neue Arzneimittel entscheiden soll.
      Dann meldeten sich die Pharmahersteller bei Ihnen in ei-
      nem Brief, in dem stand: Nein, das wollen wir nicht; wir
      wollen, dass Sie, Herr Rösler, darüber alleine entschei-
      den. Daraufhin sagten Sie: Ich bin frei von Sachkennt-
      nis; also entscheide ich ab jetzt alleine darüber. Sie ha-
      ben es genau so gemacht, wie es die Leute von der
      Pharmaindustrie wollten; denn es geht Ihnen nicht um
      Fortschritt in der medizinischen Versorgung, sondern um
      Wirtschaftsinteressen. Das ist reinste Klientelpolitik.

      Das zweite Beispiel. Sie haben einen Vertreter der pri-
      vaten Krankenkassen in Ihre Grundsatzabteilung beru-
      fen. Nun legen Sie einen Gesetzentwurf vor, der an zwei
      Stellen interessant ist. Gutverdienende Angestellte muss-
      ten bisher mindestens drei Jahre in der gesetzlichen
      Krankenkasse sein, bevor sie zu einer privaten Kranken-
      kasse wechseln durften. Nun kommen Sie mit dem Ar-
      gument „Freiheit“ und sagen: Das geht nicht; diese Per-
      sonen sollen darüber frei entscheiden und schon nach
      einem Jahr wechseln können. Das ist Ihre Argumenta-
      tion.


      (Christian Lindner [FDP]: Die privaten Krankenkassen sollen nicht ausgetrocknet werden!)


      – Passen Sie auf!

      Nun passiert Folgendes: Bis jetzt dürfen die gesetzli-
      chen Krankenkassen gegen einen Zusatzbeitrag zum
      Beispiel eine zusätzliche Zahnversorgung, eine Aus-
      landsversicherung, eine Chefarztbehandlung sowie ein
      Einbett- oder Zweibettzimmer im Krankenhaus anbie-
      ten. Da sagen Sie, die Freiheitsverfechter: Das sollen die
      gesetzlichen Krankenkassen zukünftig nicht mehr anbie-
      ten dürfen, sondern nur die privaten. Da verletzen Sie die
      ganze Logik. Sie wollen ausschließlich, dass die privaten
      Krankenversicherungen besser verdienen und die gesetz-
      lichen Krankenkassen geschwächt werden. Das ist alles,
      was dabei herauskommt. Tolle Lobbyarbeit!


      (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


      Wir hatten nach der Finanzkrise eine Staatsschulden-
      krise. Im Jahre 2010 beträgt die Neuverschuldung
      65 Milliarden Euro.


      (Patrick Kurth [Kyffhäuser] [FDP]: Das stimmt doch gar nicht!)


      Bei Ihrem ganzen Sparpaket, das Sie vorgelegt haben,
      beträgt der Anteil der Lasten für Arbeitslose und Gering-
      verdienende 37 Prozent; 37 Prozent Ihres Entlastungs-
      vorschlags übernehmen Arbeitslose und Geringverdie-
      nende. Was sagen Sie? Sie wollen die Bezugsdauer des
      Elterngeldes von einem Jahr streichen. Die SPD wird
      sich erinnern: Sie hat in der Großen Koalition zuge-
      stimmt, die Bezugsdauer des Elterngeldes von zwei Jah-
      ren auf ein Jahr zu reduzieren. Da sagt diese Regierung

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      (C (D atürlich: Dann streichen wir auch noch die Bezugsauer für das verbliebene Jahr. Aber davon einmal abgesehen: Das ist eine Maßnahme egen Kinder und gegen Eltern. Außerdem sagen Sie jetzt kommt Ihr wahnsinniges Argument –: Das soll ine Lohnersatzleistung sein. Da Hartz-IV-Empfänger orher nicht gearbeitet haben, brauchen sie auch kein Elerngeld. – Dann erklären Sie doch einmal, weshalb die icht berufstätige Ehefrau eines Millionärs nach wie vor lterngeld bekommt, die Hartz-IV-Empfängerin hingeen nicht. Das können Sie nicht erklären. Das ist grob nsozial und ungerecht. (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


      Jetzt kommen Sie mit Ihren Bildungschipkarten,
      uch die Bundeskanzlerin heute wieder. Wissen Sie, wie
      iele Bescheide das für die Jobcenter bedeutet?
      7 Millionen im Jahr; denn es gibt 1,7 Millionen Kinder.
      a, das wird ja lustig. Sie müssen die Anzahl der Be-

      chäftigten in den Jobcentern verdoppeln, und dann
      üssen wir ungefähr doppelt so viele Sozialrichterinnen

      nd Sozialrichter einstellen. Wahnsinn!

      Dann wollen Sie das Übergangsgeld ALG I zu
      artz IV, also zu ALG II, streichen. Was heißt das?
      ehmen wir eine Ingenieurin, die ganz gut verdient hat.
      enn sie arbeitslos wird, bekommt sie ein Jahr lang Ar-

      eitslosengeld, mit dem sie ihren Lebensstandard nicht
      alten kann, aber so einigermaßen über die Runden
      ommt. Wir alle haben gesagt: Es geht nicht, dass sie
      ann gleich in Hartz IV fällt; da muss es doch wenigs-
      ens einen Übergang geben. Jetzt streichen Sie den Über-
      ang und sagen: Einen Tag später soll sie arm sein, und
      ie muss einfach sehen, wie sie hinkommt.

      Dann streichen Sie die Rentenbeiträge für Hartz-IV-
      mpfängerinnen und Hartz-IV-Empfänger. Das be-
      eutet nicht nur, dass die Betroffenen geringere Renten
      eziehen, sondern das bedeutet auch, dass der gesetzli-
      hen Rentenkasse jährlich 1,8 Milliarden Euro entzogen
      erden. Wie wollen Sie das eigentlich erstatten?

      Darüber hinaus entscheiden Sie, dass der Heizkosten-
      uschlag für Wohngeldempfänger gestrichen wird.
      ußerdem beschließen Sie – dazu hat sich auch der Bun-
      esfinanzminister geäußert –: Insgesamt müssen die
      usgaben für aktive und passive Leistungen für Hartz-IV-
      mpfänger um 16 Milliarden Euro bis zum Jahre 2014
      ekürzt werden. Wissen Sie, was das heißt, Frau Bun-
      eskanzlerin? Das heißt, dass die Maßnahmen für Bil-
      ung, für Training etc. für Hartz-IV-Empfängerinnen
      nd Hartz-IV-Empfänger zusammengestrichen werden.
      ie haben eben gesagt: keine Kürzung bei Bildung. Den-
      och beschließen Sie die größte Kürzung bei Bildung für
      artz-IV-Empfängerinnen und Hartz-IV-Empfänger, das
      eißt bei denjenigen, die sie am dringendsten benötigen.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Außerdem machen Sie den öffentlich geförderten Be-
      chäftigungssektor in Berlin und Brandenburg tot. Wa-
      um eigentlich? Was ist denn so schlimm daran, statt Ar-
      eitslosigkeit eine vernünftige Tätigkeit zu bezahlen, mit





      Dr. Gregor Gysi


      (A) )


      )(B)

      der die Leute zufrieden sind und wirklich einmal Geld
      verdienen? Ich verstehe es nicht.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Nun sagen SPD und Grüne und auch Teile der Union,
      das Ganze sei sozial nicht ausgewogen. Das stimmt. Aber,
      lieber Herr Gabriel, das reicht doch nicht. Es geht nicht
      darum, dass die Hartz-IV-Empfängerinnen und -Empfän-
      ger etwas bezahlen und der Banker auch etwas bezahlt.
      Es gilt das reine Verursacherprinzip. Diejenigen, die die
      Krise verursacht haben und die Nutznießer der Krise
      sind, sollen das bezahlen und keine Hartz-IV-Empfänge-
      rin, kein Geringverdienender, keine Arbeitnehmerin,
      kein Arbeitnehmer. Das ist unser Standpunkt.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Oder Sie weisen mir nach – Herr Kauder, Sie werden
      das ja können –, wie groß der Schuldanteil einer Hartz-
      IV-Empfängerin oder ihres Kindes oder eines Geringver-
      dienenden an der Finanzkrise und damit an der Staats-
      verschuldung ist. Erklären Sie es mir. Der Schuldanteil
      liegt bei null.


      (Volker Kauder [CDU/CSU]: Herr Gysi, falsch! Der liegt nicht bei null, er ist null!)


      Ziehen Sie die heran, die das Ganze verursacht haben,
      und nicht diejenigen, die damit nichts zu tun haben!


      (Beifall bei der LINKEN)


      In derselben Zeit hat das Geldvermögen in Deutsch-
      land, das zunächst abgenommen hatte, wieder zugenom-
      men. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung
      – keine linke Einrichtung – hat festgestellt: Es gibt jetzt
      51 000 Vermögensmillionäre mehr als vor einem Jahr.
      Es sind jetzt insgesamt 861 000. Nicht einen einzigen
      Cent müssen sie für die Krise bezahlen, obwohl sie rei-
      cher geworden sind; vielmehr sollen die Hartz-IV-Emp-
      fängerinnen und -Empfänger das Ganze bezahlen. Das
      können Sie nicht vermitteln, weder in Stuttgart noch in
      Berlin.


      (Beifall bei der LINKEN)


      Durch die Regierung von SPD und Grünen, durch die
      Regierung von Union und SPD und durch die Regierung
      von Union und FDP gehen dem Bund, den Ländern und
      den Kommunen jährlich 30 Milliarden Euro Steuerein-
      nahmen verloren. Deshalb sind die Kommunen so pleite.
      Deshalb kann man dort nicht mehr regeln, wie das Kran-
      kenhaus, die Kindertagesstätte und vieles andere bezahlt
      werden.

      Wir brauchen Steuergerechtigkeit. Dafür brauchen
      wir eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes bei der Ein-
      kommensteuer. Dafür brauchen wir eine Millionärsteuer.
      Die Einführung einer solchen Steuer wird inzwischen
      sogar von Millionären vorgeschlagen – denen ist das
      peinlich –; aber Sie verlangen sie natürlich nicht. Wir
      brauchen eine Erhöhung der Erbschaftsteuer bei großen
      Erbschaften, eine Erhöhung der Körperschaftsteuer so-
      wie die Einführung einer Bankenabgabe – einer richti-
      gen Bankenabgabe – und der Finanztransaktionsteuer.
      Wenn Sie mir schon nicht glauben, dann glauben Sie
      doch einmal Obama, nicht bei allen Fragen, aber wenigs-

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      (C (D ens bei dieser. Dazu sagt er klar: Die Banken haben das u bezahlen. Den Mut dazu hat in diesem kleinen eutschland keiner der Regierenden. Das finde ich wirk ich skandalös. Nun gibt es eine weitere Zahl vom Deutschen Institut ür Wirtschaftsforschung, die ebenfalls interessant ist. ort sagt man: 22 Prozent der Deutschen leben mit eiem Einkommen von unter 860 Euro monatlich, davon brigens 31 Prozent im Osten. Ich sage das nur deshalb, eil keiner von uns, weder von den Linken noch von der DP, in der Lage ist, sich ein Leben mit 860 Euro Moatseinkommen vorzustellen. Das ist die Wahrheit. Hier erden Dinge entschieden, bei denen wir alle selber nieals in der Lage wären, sie zu leisten. ie Einkommensschere geht immer weiter auseinander. etzt verdient die Industrie, jetzt verdient die Wirtschaft. eshalb sage ich: Wir brauchen nun endlich höhere öhne für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, soass die Binnenwirtschaft angekurbelt wird. Frau Bundeskanzlerin, Sie sagen, Sie hätten die Areitslosigkeit von 5 Millionen auf 3 Millionen gesenkt. arum verschweigen Sie denn, dass wir nicht mehr, ondern weniger Vollzeitbeschäftigte in sozialversicheungspflichtigen Arbeitsverhältnissen haben? Zugenomen hat die Anzahl der 400-Euro-Jobs, der 1,50-Euro obs und der statistischen Tricks. Das ist alles. Es gibt ber keinen wirklichen Abbau der Arbeitslosigkeit. Es ibt keinen Grund für Sie, darauf stolz zu sein. Sie haben über 20 Jahre deutsche Einheit gesprohen. Es ist unbestritten, dass seitdem eines ausgeschlosen ist; das ist übrigens die größte Leistung, die am selensten betont wird. Wir standen seit 1949 in der Gefahr, ass es einen Krieg zwischen beiden deutschen Staaten ibt, mit verursacht von den Weltmächten. Anschließend ätte es das deutsche Volk gar nicht mehr gegeben. Seit em 3. Oktober 1990 ist dies ausgeschlossen. Das ist der rößte Gewinn für alle an dieser deutschen Einheit. Ein Weiteres. Niemand wird bestreiten, dass die Menchen aus der früheren DDR nun mehr Freiheit und Deokratie haben. ie haben aber auch mehr soziale Unsicherheit. Ich ürde jetzt gerne über die Fehler bei der Währungsunion nd vor allen Dingen bei der Deindustrialisierung des stens sprechen; aber der Herr Bundestagspräsident ird sagen, dass meine Redezeit gleich zu Ende ist. Jedenfalls schaffen Sie das nicht in der einen zusätzli hen Minute, auf die wir uns großzügigerweise verstänigt haben. )


      (Beifall bei der LINKEN)


      (Beifall bei der LINKEN)


      (Beifall bei der LINKEN)


      (Beifall bei der LINKEN)


      (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)