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ID1705721400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Herr Präsident! Meine sehr verehrten

    amen und Herren! Den überaus geringen Stellenwert,
    en die Verbraucherpolitik bei der Koalition hat, kön-
    en wir sehr schön an dieser Debatte ablesen.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Das dürfen Sie so nicht sagen!)


    er Kollege Bleser von der CDU/CSU-Fraktion spricht
    eun Minuten zur Landwirtschaft und sagt dann, nach-
    em die Redezeit abgelaufen ist, zur Verbraucherpolitik
    och wenige Sätze.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Meine Rede kommt gleich noch! Wir haben noch etwas in Reserve!)


    Ich bin sehr gespannt, ob noch etwas nachkommt. Das
    äre ja auch notwendig, auch beim Haushalt.


    (Georg Schirmbeck [CDU/CSU]: Sie können die Bewertung erst am Ende der Debatte machen!)


    Dieser Ansatz hat sich beim Haushalt – über diesen
    prechen wir heute – durchgesetzt. Von dem Gesamtvo-
    umen, das wir im Haushalt dieses Ministeriums haben,
    ind gerade einmal 3 Prozent für die Verbraucherpolitik
    orgesehen.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie sind doch sonst für Sozialpolitik!)


    enn wir berücksichtigen, dass ein Großteil der Mittel
    m Grunde für Bundeseinrichtungen fest gebunden ist,
    ann bleibt gerade einmal 1 Prozent übrig, das für die
    nmittelbare Verbraucherarbeit ausgegeben werden
    ann.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Sie wollen also die Agrarsozialmittel streichen?)


    Die FDP hat sich offensichtlich zum Ziel gesetzt: Ver-
    raucherpolitik ist gut, darf aber nichts kosten. Sie ist





    Caren Lay


    (A) )


    )(B)

    dann effektiv, wenn die Mittel dafür besonders gering
    sind.


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Es muss nichts kosten! Sie müssen zuhören!)


    – So habe ich Sie verstanden. – Damit haben Sie sich im
    Prinzip durchgesetzt; denn es bleiben gerade einmal
    schlappe 50 Millionen Euro für verbraucherpolitische
    Maßnahmen und die Förderung der Verbraucherorgani-
    sationen. 50 Millionen Euro stehen in gar keinem Ver-
    hältnis zu den Milliarden, die Sie ganz schnell lockerma-
    chen können, wenn es darum geht, Bürgschaften zur
    Bankenrettung auszusprechen.


    (Zuruf des Abg. Hans-Michael Goldmann [FDP])


    Ich sage Ihnen ganz klar: Das ist ein Missverhältnis. Das
    wollen wir angehen. Das können wir als Linke so auch
    nicht stehen lassen. Jeder Euro, den Sie an der falschen
    Stelle sparen, müssen die Verbraucherinnen und Ver-
    braucher in Milliardenhöhe bezahlen.

    Die Verbraucherinnen und Verbraucher verlieren pro
    Jahr 20 bis 30 Milliarden Euro alleine durch Falschbera-
    tung in der Geldanlage. Das sollte für uns Anlass sein,
    endlich für eine bessere Finanzberatung einzutreten. Wir
    als Linke fordern seit langem Mittel für den Ausbau der
    finanziellen Verbraucherberatung. Das ist in der Tat
    notwendig, und das wäre auch gut eingesetztes Geld.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Frau Ministerin Aigner, ich muss Ihnen leider sagen:
    Ihren Ruf als Ankündigungsministerin werden Sie mit
    dieser Rede und auch mit diesem Haushalt leider nicht
    loswerden.


    (Marlene Mortler [CDU/CSU]: Falsch!)


    Die Frage ist, wann Ihren ganzen Ankündigungen, Ih-
    ren ganzen Sprechblasen nun endlich Taten folgen wer-
    den. Sie wollten beispielsweise die Bundesanstalt für
    Finanzdienstleistungsaufsicht zur Verbraucherschutzbe-
    hörde ausbauen.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Nur eine Schlagzeile!)


    Damit haben Sie sogar Wahlkampf gemacht. Das ist üb-
    rigens eine Forderung, der wir uns als Linke anschließen
    können. Es müsste aber irgendwann auch etwas daraus
    werden. Zwei Jahre nach der Lehman-Pleite kann man
    doch wohl erwarten, dass endlich die Finanzmärkte im
    Interesse der Verbraucherinnen und Verbraucher regu-
    liert werden.

    Ein anderes Beispiel. Sie wollten durch die Verhän-
    gung von Kartellstrafen vereinnahmte Mittel für den
    Aufbau einer Stiftung für Verbraucherarbeit verwenden.
    Im März stimmte jedoch im Haushaltsausschuss Ihre ei-
    gene Partei dagegen. Da fragt man sich natürlich, ob die
    Kolleginnen und Kollegen der CDU die Pressemitteilun-
    gen der eigenen Ministerin lesen. Ansonsten könnte man
    sich nämlich diesen Widerspruch in der Tat nicht erklä-
    ren.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Vielleicht sprechen die sogar miteinander!)


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    (C (D Viele Menschen fragen sich nach einem Jahr chwarz-gelber Koalition, was diese Regierung zusamenhält. Mir fällt nur eine Antwort dazu ein, nämlich ine konsequente Klientelund Lobbypolitik. Das zeigt ich auch in diesem Haushalt, und das zeigt sich in der erbraucherpolitik. Selbst im Verbraucherschutzministe ium macht sich offensichtlich regelmäßig die Industrieobby stark, anstatt dass die Interessen der Verbraucheinnen und Verbraucher konsequent verfolgt werden. Ein prominentes Beispiel ist die Nährwertampel bei ebensmitteln. Das ist eine wichtige Maßnahme, um das roblem des Übergewichts bei Kindern zu bekämpfen. (Peter Bleser [CDU/CSU]: Das geht ja auf den Tinnitus!)


    Die Expertinnen und Experten sind dafür. Auch die
    inderärzte haben sich dafür ausgesprochen. Die Indus-

    rie möchte das aber nicht. Deswegen macht es Schwarz-
    elb nicht.

    Nehmen wir als ein weiteres Beispiel das Verbraucher-
    formationsgesetz. Auch in diesem Fall liegt ein Miss-

    erhältnis vor. Dieses Gesetz schützt letztendlich an vie-
    en Stellen eher die Industrie vor den Nachfragen der
    ürgerinnen und Bürger, als dass es Nachfragen ermög-

    icht. Ich bin sehr gespannt, wann Sie einen entsprechen-
    en Gesetzentwurf hierzu vorlegen und ob Sie den Mut
    aben, das endlich umzukehren. Die Vorlage des Haus-
    alts hätte die Möglichkeit geboten, eine entsprechende
    nformationskampagne durchzuführen.

    Medienpräsenz allein macht noch keine gute Politik.
    s wäre wichtig gewesen, auch die Themen, Frau Minis-

    erin, die Ihnen offensichtlich am Herzen liegen
    Google Street View, Facebook etc. –, in diesem Haus-

    alt zu verankern. Ein entsprechender Gesetzentwurf
    ierzu ist notwendig. Wenn man sich das nicht traut, so
    st zumindest eine Aufklärungskampagne geboten, damit
    unge und alte Internetnutzer lernen können, wie sie sich
    nd ihre Daten bei Facebook und Co. schützen können.

    Meine Damen und Herren, ich komme zum Schluss.
    erbraucherpolitik können wir nicht nur im Interesse der
    ohlhabenden machen. Wir sollten insbesondere dieje-

    igen in den Blick nehmen, die sich keinen Anwalt leis-
    en können und für die beispielsweise eine unabhängige
    nd kostenfreie Beratung viel wert ist.


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Verbraucherpolitik ist keine Sozialpolitik!)


    Wenn jeder Haushalt nur ein einziges Mal eine fi-
    anzpolitische Beratung in den Verbraucherzentralen in
    nspruch nehmen wollte, würde es nach der bisherigen
    inanzausstattung 30 Jahre dauern, bis er an die Reihe
    ommt. Das ist eine Situation, die wir nicht länger
    kzeptieren können. In diesem Bereich müssen wir drin-
    end nachbessern. Wir brauchen mehr Geld für die Ver-
    raucherpolitik und insbesondere auch für den finanziel-
    en Verbraucherschutz. Das werden wir im Ausschuss
    iskutieren. Ich bin sehr gespannt, wie Sie sich dazu ver-
    alten werden.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)







    (A) )


    )(B)



Rede von Dr. Hermann Otto Solms
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)

Das Wort hat jetzt die Kollegin Nicole Maisch von

den Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Maisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der

    Haushalt 2011 bietet in Sachen Verbraucherschutz leider
    wenig Neues. Wie schon in den vergangenen Jahren ver-
    harren die Mittel auf niedrigem Niveau. Wenn man sich
    den Gesamtetat von über 5 Milliarden Euro anschaut,
    dann muss man sagen: 150 Millionen Euro für die Ver-
    braucherarbeit sind doch recht wenig.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Was? Eine Menge Geld ist das!)


    Während im Landwirtschaftsbereich genug Mittel für
    Wohltaten zugunsten der konventionellen Agrarlobby
    vorhanden sind,


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Ich dachte immer, das wären Bauern!)


    hinkt die Verbraucherpolitik insbesondere beim wichti-
    gen wirtschaftlichen Verbraucherschutz immer noch
    hinterher. Dabei besteht gerade hier großer Handlungs-
    bedarf. Herr Schweickert hat darauf hingewiesen: Auf
    den Finanzmärkten werden die Kunden immer noch ab-
    gezockt. Mit überhöhten Dispozinsen, mit unpassenden
    Finanzprodukten, mit überhöhten EC-Karten-Abhebege-
    bühren werden sie über den Tisch gezogen. Wir finden,
    dass hier dringend Maßnahmen notwendig sind.


    (Dr. Erik Schweickert [FDP]: Ja! Kartellamt!)


    Trotzdem sind für diesen Bereich des Verbraucherschut-
    zes nur 5,1 Millionen Euro in den Haushalt eingestellt.

    Ich will Ihnen ein Beispiel nennen, das besonders deut-
    lich zeigt, wie das Missverhältnis zwischen Lobbybedie-
    nung und Verbraucherarbeit ist. Der Bereich Finanzdienst-
    leistungen ist Ihnen 200 000 Euro wert, die Ausrichtung
    der Welt-Schweinefleisch-Konferenz 400 000 Euro. Ich
    finde, wem die Wohlfahrt des deutschen Koteletts so viel
    wert ist, der sollte auch bei den Anlegerinnen und Anle-
    gern etwas zubuttern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Georg Schirmbeck [CDU/ CSU]: So ein ordentliches Stück Fleisch hat schon was!)


    Im Ernährungsbereich fördern Sie eine Reihe teurer
    Programme. Einige davon sind sicher sinnvoll. Aber wir
    fordern schon seit langer Zeit auch ein Bundesprogramm
    zur finanziellen Verbraucherbildung.

    Genauso wie im letzten Jahr stagnieren die Mittel für
    die Förderung des nachhaltigen Konsums. Gerade noch
    eine halbe Million Euro ist Ihnen dieses Thema wert.
    Unter Rot-Grün waren es noch 2,75 Millionen Euro.

    In der Umweltdebatte haben wir vorhin sehr viel von
    Nachhaltigkeit gehört. Ohne die Nachfragemacht der
    Verbraucherinnen und Verbraucher werden die Märkte
    nicht ökologischer und gerechter. Ohne die Konsumenten
    können Sie jede Nachhaltigkeitsstrategie von politi-

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    (C (D cher Seite vergessen. Wir sagen: Fair Trade, nachhaltige eldanlagen, ökologische Nahrungsmittelproduktion verienen es, politisch flankiert zu werden. (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Marlene Mortler [CDU/CSU]: Sie haben doch sieben Jahre Zeit gehabt, um die Welt besser zu machen!)


    ber dafür braucht man die notwendigen Mittel im
    aushalt und auch Leidenschaft für das Thema. Bei Ih-
    en bleibt neben dem zusammengestrichenen Haushalts-
    itel leider nur die Überschrift. Unter dieser Überschrift
    teht nämlich kein einziges Projekt, keine einzige Kam-
    agne.

    Zur Ausstattung der Verbraucherarbeit. Hier vermis-
    en wir zum Beispiel eine Erhöhung der Mittel für die
    erbrauchervertretungen auf europäischer Ebene. Wir
    enken, dass das meiste bzw. sehr viel von dem, was wir
    n Deutschland an Verbraucherpolitik machen, auf euro-
    äischer Ebene vorbestimmt oder mitbestimmt wird.
    eshalb ist es wichtig, dass die deutschen Verbraucher

    uch auf europäischer Ebene präsent sind.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Stellen Sie doch einen Antrag!)


    Meine Damen und Herren, viele Probleme im Ver-
    raucherschutz lassen sich ohne Geld lösen, durch ver-
    ünftige Regulierungen und durch hartes Durchgreifen
    egenüber schwarzen Schafen. Aber dazu müssten Sie
    hren Ankündigungen auch Taten folgen lassen. Presse-
    itteilungen sind zwar preisgünstig, aber keine beson-

    ers effektiven Mittel des Verbraucherschutzes.

    Man muss auch wissen: Aufklärung, Information und
    eratungsangebote gibt es nicht zum Nulltarif. In den
    aushaltsberatungen können Sie jetzt zeigen, dass Sie
    ehr können, als Lobbyinteressen zu bedienen, und dass

    hnen auch gut funktionierende Märkte und starke Ver-
    raucherinnen und Verbraucher wichtig sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)