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ID1705712000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Matthias Miersch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    ehr verehrter Herr Bundesminister Röttgen, ich kann
    ir vorstellen, es ist für Sie in diesen Wochen nicht ein-

    ach. Insofern nehme ich Ihnen ab, dass Sie hier sicher-
    ich erregt sind. Ich finde es aber schon spannend, wie
    ie es hinbekommen, über 2050 und 2040 zu reden,





    Dr. Matthias Miersch


    (A) )


    )(B)

    ohne mit einem Wort zu erwähnen, dass im aktuellen
    Haushaltsentwurf genau das Gegenteil von dem passiert,
    was Sie hier proklamieren:


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    nichts an Gebäudesanierung, Kürzung beim Marktan-
    reizprogramm, Streichung von Mitteln für den interna-
    tionalen Klimaschutz. Nichts von dem, was Sie hier ge-
    sagt haben, haben Sie tatsächlich umgesetzt. Das müssen
    die Menschen draußen im Lande einmal wissen.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn Sie sagen, es gehe um Grundsatzentscheidun-
    gen und um Glaubwürdigkeit, so will ich diese Situation
    nutzen, um nun Ihre eigenen Ansagen, die Sie vor weni-
    gen Wochen gemacht haben, an Ihren Taten zu messen.
    Fangen wir einfach damit an, dass Sie den hohen An-
    spruch hatten, die Verlängerung der Laufzeiten der Kern-
    kraftwerke an wissenschaftliche Studien zu koppeln.
    Ich zitiere aus Ihrem Interview mit dem Spiegel:

    In wenigen Tagen liegt uns der wissenschaftliche
    Rat vor, um zu entscheiden, auf welchem Weg wir
    bis 2050 zur Versorgung mit erneuerbaren Energien
    kommen.

    Nun lag der „wissenschaftliche Rat“ vor; wir wollen
    an dieser Stelle nicht fragen, inwieweit das Gutachten
    unabhängig war. Nachdem es aber vorlag, gab Ihr eige-
    nes Haus Stellungnahmen heraus, in denen es zum einen
    heißt:

    Die Gutachter betrachten nicht ausreichend die tat-
    sächlichen Kosten für die Verbraucher und ignorie-
    ren … den Nutzen einer ambitionierten Klimapoli-
    tik und der Entwicklung von zukunftsorientierten
    Energierversorgungsstrukturen.

    Zum anderen heißt es:

    Das Gutachten zu den Energieszenarien bedarf da-
    her aus den o. g. Gründen noch einer Reihe von
    Nachberechnungen und der Berücksichtigung feh-
    lender zentraler Aspekte, die auch Teil des Auftrags
    waren.

    Herr Minister, was haben Sie getan, um diesen Emp-
    fehlungen Ihres Hauses gerecht zu werden? Sie haben
    nichts getan. Ich fordere Sie auf, morgen in der Sonder-
    sitzung des Umweltausschusses Stellung zu nehmen:
    Welche wissenschaftliche Fundierung hat Ihr Vorschlag,
    eine Verlängerung der Laufzeiten der Kernkraftwerke
    von zwölf Jahren festzulegen? Ich behaupte: keine.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie setzen sich mit keinem Wort mit den Stellungnah-
    men des Gutachtens Ihres eigenen Sachverständigenra-
    tes auseinander, mit keinem Wort mit dem Gutachten des
    Umweltbundesamtes. Herr Minister, warum verlassen
    Sie den gesellschaftlichen Konsens, der 2000 gefunden

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    (C (D urde, ohne wissenschaftliche Grundlage? Das müssen ie hier beantworten. (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht weiter. Im Spiegel vom 23. August führen Sie
    us:

    Die Politik muss mächtige Unternehmen gerade
    auch im Steuerrecht so wie die normalen Bürger be-
    handeln. …


    (Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb darf der Staat grundsätzlich nicht mit ein-
    zelnen Unternehmen einen Deal machen.


    (Lachen bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was haben Sie vor gut zwei Wochen am Wochenende
    emacht? Jetzt ist mir klar, warum Sie in keiner Weise
    iesen Geheimvertrag erwähnt haben, als Sie mit Herrn
    rüderle in die Kameras lächelten. Das hat nämlich fun-
    amental gegen Ihre Grundsätze verstoßen, Herr Bun-
    esminister.


    (Ulrich Kelber [SPD]: Angebliche Grundsätze!)


    ber es gehört zu einer glaubwürdigen Politik, dazu
    tellung zu nehmen, warum dieser Vertrag mit Ihrer Zu-
    timmung geschlossen worden ist.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Minister, auch Sie sind Jurist. Insofern freue ich
    ich, in den nächsten Wochen und Monaten mit Ihnen

    ber die juristische Grundkonzeption des Geheimver-
    rags zu streiten. Was ist das eigentlich? Es ist ein Quasi-
    aufvertrag für längere Laufzeiten, mit der maximalen
    ewährleistung für vier große Konzerne, nichts anderes.
    enn ich mir die einzelnen Bestimmungen ansehe, frage

    ch mich: Mit welchen Einnahmen rechnen Sie? Durch
    en Energiefonds, den Sie mit den ganzen Kreuz-und-
    uer-Regelungen aufgenommen haben, wird es zu nichts,
    u gar nichts kommen. Im Gegenteil: Sie verbinden aus
    einer Sicht verfassungsrechtswidrig Sicherheitsinteres-

    en mit Vorauszahlungen, lieber Herr Bundesminister.
    hre verfassungsrechtlichen Zweifel konnten wir, zumin-
    est in Ansätzen, zur Kenntnis nehmen.


    (Jürgen Trittin [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das hat er laut gesagt!)


    s geht noch weiter. Sie greifen aus meiner Sicht in un-
    ulässiger Art und Weise in das Budgetrecht künftiger
    arlamente und Regierungen ein. Auch damit werden
    ir uns auseinandersetzen.

    Ich zitiere aus Ihrer Rede vom 19. Mai:

    Unser Selbstverständnis als Gesetzgeber muss sein,
    verfassungskonforme Gesetzgebung zu machen,
    nicht aber, Risiken einzugehen und dann zu warten,
    ob man von Karlsruhe korrigiert wird.





    Dr. Matthias Miersch


    (A) )


    )(B)

    Herr Bundesminister, was machen Sie hier? Es ist span-
    nend – man liest es in den Medien –, dass Sie manchem
    Abgeordneten in NRW einen Maulkorb verpasst haben
    sollen. Nun berufen Sie sich auf das Innenministerium,
    auf das Innenressort. Ich kann Ihnen nur sagen: Sie ha-
    ben den Eid auf die deutsche Verfassung geschworen.
    Wenn Sie davon überzeugt sind, dass das verfassungs-
    widrig ist, was hier passiert, dann müssen Sie deutlich
    dazu Stellung nehmen. Dazu haben Sie heute nichts ge-
    sagt. Ich hätte das aber von Ihnen erwartet.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Sie gerieren sich als jemand, der endlich Verantwor-
    tung übernimmt, was Ihre Vorgänger alle nicht gemacht
    haben, Stichwort Endlagersuche.


    (Ingbert Liebing [CDU/CSU]: Das ist ja auch so!)


    Wenn sich das im Jahr 2015 entscheiden wird, sind Sie
    wahrscheinlich Oppositionsführer in NRW, sodass das
    für Sie überhaupt kein Problem mehr ist.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Aber eines ist doch wohl richtig: Wer heute auf Gorleben
    setzt, der riskiert, dass wir im Jahr 2015 mit nichts daste-
    hen. Vielleicht glauben Sie nicht mir, aber selbst Ihr ei-
    gener CDU-Ministerpräsident in Niedersachsen fordert
    von Ihnen, dass Sie alternative Standorte in Deutschland
    suchen. Hören Sie bitte auf ihn, weil die Endlagerfrage
    – das zeigt der Haushalt – diesen Haushalt zu einem
    Atomhaushalt macht. Er katapultiert die Kosten nach
    oben, die Sie mit Ihrer Brennelementesteuer – abzüglich
    dessen, was an Körperschaftsteuer fehlt – abdecken wol-
    len, die aber für die Asse-Sanierung und Morsleben etc.
    draufgehen wird. Dann haben Sie nichts mehr für Ihren
    Fonds, Herr Kollege Röttgen. Insofern glaube ich, das
    Ganze ist eine Totgeburt.

    Den Konzernen, die auf die Absprachen, die getroffen
    worden sind, setzen, sage ich knallhart: Es bleibt beim
    Atomausstieg. Wenn es einen Regierungswechsel gibt,
    können sich diese Konzerne nicht auf Vertrauensschutz
    berufen. Ich sage es abschließend mit Ihren Worten aus
    der Süddeutschen Zeitung vom 29. Juli:

    Dabei sollte Energiepolitik zu den Bereichen gehö-
    ren, über die ein breiter ökonomischer, politischer
    und gesellschaftlicher Konsens herrscht. Das ist
    kein Thema, wo sich bei jeder Bundestagswahl der
    Kurs um 180 Grad drehen sollte.

    Ja, Herr Bundesminister, wir sollten die nächsten Wo-
    chen dafür nutzen, das zu verhindern; denn Sie haben
    vor, den Kurs zu drehen. Wir werden das durch Proteste
    auf der Straße, aber auch hier im Parlament verhindern.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


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    (C (D Für die FDP-Fraktion spricht nun der Kollege Heinz eter Haustein. Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten amen und Herren! Wer hat dich, du schöner Wald, Aufgebaut so hoch da droben? Wohl den Meister will ich loben … it diesen Versen von Joseph von Eichendorff stimme ch auf den Einzelplan des BMU, des Ministeriums für mwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, ein. ch tue das deshalb, weil ich auch andere Zeiten kenne. n der damaligen DDR war das Waldsterben in den Geirgskämmen so extrem, dass dort keine Fichten stanen, sondern nur noch Geisterbäume ohne Nadeln und hne Rinde. Deshalb bin ich froh, dass wir heute ein inisterium haben, ausgestattet mit viel Geld, mit kom etenten Menschen, unter einer christlich-liberalen Reierung, das etwas dafür tut, dass Umwelt Herzenssache t. Den Menschen auf der Besuchertribüne und vor den ernsehgeräten sei gesagt: Ich bin der Berichterstatter, er Haushälter, der gemeinsam mit meinen verehrten ollegen, besonders mit Herrn Bernhard Schulterüggelte, diesen Haushalt zahlenmäßig zusammenbas elt. (Dorothée Menzner [DIE LINKE]: Das ist der richtige Ausdruck!)


Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heinz-Peter Haustein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    (Beifall bei Abgeordneten der FDP)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Zu den Zahlen. Es heißt, 1,64 Milliarden Euro stehen
    n diesem Haushalt als Soll. Das sind ja nur 0,5 Prozent,
    erden einige sagen. Von diesen 1,64 Milliarden Euro

    ntfallen auf den Endlagerbereich rund 500 Millionen
    uro und auf den Stammhaushalt 1,14 Milliarden Euro.
    as untergliedert sich wiederum in den Verwaltungsbe-

    eich mit 273 Millionen Euro und in den Programmhaus-
    alt mit 884 Millionen Euro.


    (Dr. Matthias Miersch [SPD]: Der wird gekürzt!)


    as sind 9,6 Prozent weniger als im letzten Haushalt.
    och das ist nicht alles; denn das ist kein Einzelhaushalt,

    ondern es handelt sich um eine Querschnittsaufgabe.
    aher werde ich noch einige Positionen aus anderen
    inisterien nennen, die diesem Haushalt zuzurechnen

    ind.

    Da sind zunächst aus dem Haushalt des Wirtschafts-
    inisteriums fast 450 Millionen Euro, die zum Beispiel

    ur Förderung der rationellen und sparsamen Energie-
    utzung


    (Ulrich Kelber [SPD]: Ist das mehr oder weniger als im Vorjahr? Weniger!)






    Heinz-Peter Haustein


    (A) )


    )(B)

    oder für neue Technologien zur Konsolidierung der Koh-
    lendioxidspeicherung eingestellt werden.

    Im Haushalt des BMZ, dem Ministerium für wirt-
    schaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, werden
    1,3 Milliarden Euro für Umweltschutz eingestellt. Auch
    viele Projekte im Ausland müssen gefördert werden;
    denn es gibt nur eine Welt, nur eine Erde. Auch dort wer-
    den wir unsere Prämissen setzen:


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 70 Millionen Streichung!)


    Der Waldschutz gehört dazu, ebenso der Wasser- und
    Gewässerschutz. Beim Ministerium für Verkehr, Bau
    und Stadtentwicklung steht das CO2-Gebäudesanie-
    rungsprogramm im Haushalt, und zwar nach wie vor mit
    einem sehr hohen Betrag. Die Elektromobilität gehört
    ebenfalls zu diesem Haushalt. Wir haben das BMF, das
    Finanzministerium. Da gibt es noch die Sanierung der
    alten Braunkohlestandorte im ehemaligen DDR-Gebiet.
    Auch das muss zu Ende gebracht werden. Dafür werden
    immerhin 259 Millionen Euro eingestellt. Nicht zu ver-
    gessen ist der Bereich Forschung und Bildung. Alles in
    allem sind 827 Millionen Euro für Grundlagenforschung
    im Umweltbereich vorgesehen. Dazu kommen noch
    Kredite aus KfW- oder ERP-Programmen in Höhe von
    ungefähr 2,5 Milliarden Euro.

    Alles in allem sind das 6,5 Milliarden Euro. Das sind
    200 Millionen Euro mehr für den Umweltbereich als im
    letzten Haushaltsjahr.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Deshalb stimmt es nicht, wenn Sie sagen, wir würden im
    Umweltbereich nichts tun und kein Geld ausgeben. Das
    ist fundiert und solide. Das ist Herzenssache unserer Ko-
    alition.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN)


    Liebe Freunde, dieses Jahr gibt es eine Wende in un-
    serer Politik in Deutschland. Es wird gespart, der Haus-
    halt wird konsolidiert, und es wird nach vorne geschaut.
    Schulden machen auf Kosten unserer Kinder, das ist vor-
    bei.


    (Lachen bei Abgeordneten der SPD)


    Leider ist das in der Vergangenheit so gewesen. Über
    300 Milliarden Euro sind allein von Rot-Grün aufge-
    nommen worden. Das geht zulasten unserer Kinder. Wir
    machen das nicht. Auch wenn wir dafür angegriffen
    werden, dass manche Subventionen hier und da zurück-
    geführt werden, sagen wir: Subventionen auf Kosten un-
    serer Kinder sind nicht zu verantworten.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Kinder spielen dann eben auf Atommüllkippen!)


    Ich komme noch einmal kurz zum Marktanreizpro-
    gramm. 448 Millionen Euro waren es für dieses Jahr. Im
    Ansatz für das nächste Jahr befinden sich 380 Millionen

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    (C (D uro. Davon entfallen 312 Millionen Euro auf den Beeich der erneuerbaren Energien. (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ordentlich zusammengestrichen!)


    as ist okay. Das ist ausreichend. Wir sagen: Auch dort
    üssen Innovationen weiterentwickelt werden. Es bringt

    ichts, den Status quo zu halten und immer das gleiche
    eld einzubringen. Man muss leicht herunterdrehen und

    agen: Kommt, lasst euch etwas Neues einfallen. Daher
    agen wir, dass diese 380 Millionen Euro in diesem ei-
    en Programm ausreichend und genug sind.

    Zum Schluss: Wir machen eine solide Haushaltspoli-
    ik und eine solide Finanzpolitik. Das, was Rot-Grün in
    RW macht, nämlich 9 Milliarden Euro neue Schulden

    ufnehmen, das ist unverantwortlich. Liebe Freunde, bei
    ns ist Umweltpolitik Herzenssache. In diesem Sinne ein
    erzliches Glückauf aus dem Erzgebirge!


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Ulrich Kelber [SPD]: Das sieht mir eher nach Herzinfarkt aus!)