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ID1705710600

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    Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Alois Karl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Liebe Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen

    und Herren des Bundestages! Kaum ist der Haushalt
    2010 vor einem halben Jahr hier verabschiedet worden,
    treffen wir uns schon wieder, um den Haushalt 2011 auf
    den Weg zu bringen. Die Kassen sind nicht voll. Wir
    müssen auch heute unter dem Diktat der knappen Kassen
    regieren. Aber so ist das Wirtschaften und Haushalten.
    Das erfordert die Kunst, mit knappen Ressourcen or-
    dentlich umzugehen.

    Unsere Haushaltsaufstellung steht bei Ihrem Haus-
    halt, Herr Bundesgesundheitsminister, wie bei allen an-
    deren unter dem großen übergeordneten Leitbild, dass
    wir konsolidieren wollen. Das heißt, wir wollen die
    Haushalte auch für die nächsten Generationen in Ord-
    nung bringen. Konsolidierungspolitik ist nichts anderes
    als gut verstandene Zukunftspolitik. Die Kollegen im
    Haushaltsausschuss und ich werden in den nächsten Wo-
    chen sehr darauf achten, dass wir die Maßgaben, auf die
    wir uns in der Großen Koalition geeinigt haben – ich
    glaube, Herr Kollege Schurer, es war eine der großen
    Leistungen der Großen Koalition, ins Grundgesetz auf-
    zunehmen, dass wir auf mittlere Sicht zu ausgeglichenen
    Haushalten kommen müssen, und zwar mithilfe der
    Schuldenbremse –, auch umsetzen. Wir haben das ge-
    meinschaftlich beschlossen und müssen es jetzt ausfüh-
    ren. Wir haben die Freude, das mit der FDP tun zu kön-
    nen.

    Was hatten wir vor nur zwölf Monaten für eine Situa-
    tion? Die Auguren hatten nichts Gutes vorhergesagt. Die
    Menschen haben um den Wert ihres angelegten Geldes
    gefürchtet. Sie waren um die Stabilität ihres Geldes be-
    sorgt. Die Menschen waren von Arbeitslosigkeit bedroht.

    Heute haben wir im Durchschnitt 3,2 Millionen Ar-
    beitslose. Im Herbst wird die Zahl der Arbeitslosen ei-
    nen so niedrigen Stand wie seit 20 Jahren nicht mehr er-
    reichen; sie wird auf unter 3 Millionen sinken. Die Zahl
    der Arbeitsplätze hat einen historischen Höchststand er-
    reicht. Die Zahl der Kurzarbeiter ist innerhalb eines Jah-
    res um 75 Prozent gesunken. Jeder junge Mann und jede
    junge Frau, die ausgebildet werden wollen, können einen
    Ausbildungsplatz erhalten. Eine solche Situation hatten
    wir schon viele Jahrzehnte nicht mehr. In dieser Situa-
    tion einen Haushalt aufzustellen, ist für uns eine Freude
    gegenüber dem, was wir vor einem Jahr erlebt haben.

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    (C (D Ein Weiteres: Vor einem Jahr gab es Wahlen. Die Bürerinnen und Bürger haben die CDU/CSU und die FDP auch mit unseren Konzepten des Sparens – zu Regieungsparteien und Sie zur Opposition gemacht, (Christian Lange [Backnang] [SPD]: Das bereuen sie schon! – Mechthild Rawert [SPD]: Das ändert sich noch!)


    ir werden uns an unsere Konzepte halten. Wir haben
    ie Neuverschuldung von 86 Milliarden Euro, die Kol-
    ege Steinbrück vor einem Jahr auf den Weg gebracht
    at, für dieses Jahr auf 80 Milliarden Euro minimiert.
    err Schäuble hat heute Vormittag gesagt, dass wir in
    iesem Jahr eine Reduzierung der Neuverschuldung auf
    5 Milliarden Euro erreichen werden und damit die Zahl
    rreichen, die wir uns erst für 2011 vorgenommen hat-
    en. Es ist eine starke Leistung, die Neuverschuldung in
    inem einzigen Jahr um 20 Milliarden Euro zu senken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    ies ist ein Anlass zur Freude. Daran sollten Sie sich be-
    eiligen, statt sich auf Ihre miesepeterigen Ausführungen
    u beschränken, wie es heute der Fall war. Die Lage ist
    atsächlich besser als die Stimmung.

    Um den Sozialstaat mit den hohen Ansprüchen im
    esundheitswesen zu erhalten, müssen wir auch Verän-
    erungen herbeiführen. Das ist in einem Land, das in
    roßem Wohlstand lebt, nicht ganz einfach.

    Wer in großem Wohlstand lebt, ist nicht geneigt, Ver-
    nderungen auf sich zukommen zu lassen. Dennoch
    üssen wir für Veränderungen sorgen. Der Weg, den Sie

    ingeschlagen haben, Herr Bundesminister, ist in der Tat
    ichtig. Wir freuen uns, dass wir ein dichtes Netz aus
    iedergelassenen Ärzten sowie hervorragenden medizi-
    ischen Fortschritt in unserem Land haben. Dass das in
    ehn Jahren SPD-Regierung zustande gekommen sei,
    err Schurer, ist vielleicht nicht ganz richtig.


    (Ewald Schurer [SPD]: Die guten Dinge kommen von den Sozialdemokraten! Herr Singhammer weiß das!)


    as liegt am Rande der Wahrheit. Aber es ist in der Tat
    ichtig, dass wir in einem hervorragend entwickelten,
    edizinisch hochstehenden Land leben. Das möchten
    ir halten. Unser Haushalt trägt dazu bei.

    Sehr geehrter Herr Minister, Sie haben gesagt, dass der
    aushalt in hohem Maß durch den Gesundheitsfonds vor-
    elastet ist, dass wir aber auch große Investitionen täti-
    en. Das Robert-Koch-Institut zum Beispiel bekommt
    ndlich ein Hochsicherheitslabor. Wir statten es mit mehr
    ls 42 Millionen Euro aus, um die Forschung in unserem
    and – Herr Lauterbach, Sie haben das moniert – auf ho-
    em Niveau voranzubringen. Wir werden die Forschung
    nd die Bildung in Ihrem Ministerium, Herr Rösler, wei-
    erhin stark unterstützen. In den nächsten vier Jahren, bis
    014, werden die Forschungsmittel um 33 Prozent an-
    achsen. Ich freue mich auch darüber, dass wir die Stif-

    ung für diejenigen, die sich ohne Eigenverschulden mit
    IV infiziert haben, weil sie verunreinigte Blutpräparate

    rhalten haben, mit 25 Millionen Euro ausstatten. Wir tun
    lles – genauso wie Sie es gesagt haben, Frau Flach –, um





    Alois Karl


    (A) )


    )(B)

    den Aktionismus, den wir bei Ulla Schmidt kennenge-
    lernt haben, zu unterbinden. Wir werden die Ausgaben für
    die Aids-Bekämpfung in Osteuropa, insbesondere in der
    Ukraine, um 80 Prozent minimieren, genauso wie die
    Mittel für die Gesundheitsprävention. Wir werden für
    entsprechende Ansätze im Haushalt sorgen.

    Ich freue mich auf unsere Beratungen mit Ihnen, sehr
    geehrter Herr Bundesgesundheitsminister, aber auch mit
    Ihnen, liebe Frau Flach, und den anderen Kollegen in
    den nächsten Wochen. Ich bin sicher, dass wir einen
    Haushalt auf den Weg bringen, der effektiv ist, der sich
    am Wohl und an der Gesundheit der Bevölkerung orien-
    tiert und der sparsam ist.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Gerda Hasselfeldt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Bärbel Bas für die

SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Bärbel Bas


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Spahn hat gerade
    so schön gesagt, dass wir eigentlich vor Wut in den
    Tisch beißen müssten. Das ist in der Tat so, aber nicht
    wegen unserer Politik in der Vergangenheit. Das, was
    Sie heute abgeliefert haben, ist schon abenteuerlich. Das
    muss man Ihnen lassen.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie stellen sich hier wirklich hin und sagen: Die Ver-
    sicherten werden nicht belastet. – Diesen Satz muss man
    sich auf der Zunge zergehen lassen. Es verwundert mich
    aber, dass das die Versicherten nicht merken und Sie da-
    für keinen Beifall bekommen. Ich kann Ihnen das gleich
    erklären. Noch schlimmer ist, was Herr Singhammer ge-
    sagt hat – das reimt sich fast –: Die Ersparnisse kommen
    im nächsten Jahr bei den Versicherten an. – Auch das
    halte ich für eine abenteuerliche Behauptung. Wie soll
    das funktionieren? Der Bundeszuschuss beträgt schon
    im nächsten Jahr 15,3 Milliarden Euro. Trotzdem wer-
    den dem Gesundheitsfonds im Jahr 2011 vermutlich
    11 Milliarden Euro fehlen. Sie behaupten, das mit Ein-
    sparungen – diese gelten für alle – in Höhe von circa
    3,5 Milliarden Euro auszugleichen. Wir bezweifeln, dass
    Sie überhaupt diese 3,5 Milliarden Euro einsparen, wenn
    wir sehen, welche Änderungsvorschläge zum vorliegen-
    den Gesetzentwurf gemacht werden, um der Pharma-
    industrie ein Stück entgegenzukommen.

    Einen anderen Gesetzentwurf gibt es noch gar nicht.
    Sie werfen Diskussions- und Referentenentwürfe in die
    Medien. Über den Entwurf eines Gesetzes zur Finanzie-
    rung der gesetzlichen Krankenkasse reden Sie zwar
    viel. Aber darüber haben wir noch nichts gelesen. Des-
    halb muss man sich leider mit Ihren Diskussionsbeiträ-
    gen auseinandersetzen.


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    (C (D (Heinz Lanfermann [FDP]: Nächste Woche! Der Kabinettsbeschluss erfolgt am 22. September, Frau Kollegin!)


    Wir schauen einmal, ob das zeitlich so ambitioniert
    unktioniert, wie Sie sich das vorstellen. Das sind nur
    nkündigungen.

    Geplant ist eine Beitragserhöhung um 0,6 Prozent-
    unkte. Diese ist durchaus notwendig, um einen kleinen
    eil des Lochs zu stopfen. Aber Sie haben im Bundes-
    aushalt noch nicht kalkuliert, dass die steigenden Bei-
    räge zur Krankenversicherung steuerlich absetzbar sind.

    Ich habe im Juli einmal nachgefragt, was die Beitrags-
    rhöhung angesichts der steuerlichen Entlastung der Bei-
    ragszahler bedeutet. Ich weiß gar nicht, ob der Herr
    inanzminister das schon berechnet hat. Das wird noch
    inmal ein Loch in den Bundeshaushalt reißen. Deshalb
    uss man sich die Zahlen genau angucken.

    Es gibt auch ein Geschenk für die Arbeitgeber; denn
    ie sagen: Wir beteiligen euch im Jahr 2011 noch an den
    eitragserhöhungen, aber 2012 seid ihr nicht mehr da-
    ei. Dann werden die zukünftigen Ausgabensteigerun-
    en nur noch die Versicherten bezahlen. – Deshalb wun-
    ert es mich nicht, dass die Versicherten Ihre Politik
    icht verstehen und sagen: Bei uns kommen keine Er-
    parnisse an.

    Sie brüsten sich damit, dass Sie zusätzlich 2 Milliar-
    en Euro an Steuergeldern in den Gesundheitsfonds ste-
    ken. Schwierig ist nur, dass diese 2 Milliarden Euro für
    ie so ziemlich alle Probleme auf einmal lösen sollen:
    as Defizit soll ausgeglichen werden. Es soll eine
    chwankungsreserve aufgebaut werden, und ein Sozial-
    usgleich soll damit finanziert werden. – Apropos Sozial-
    usgleich: Erst ab 2015 sollen zusätzliche Steuermittel
    ür den Sozialausgleich in den Gesundheitsfonds fließen.

    o bleiben Ihre vollmundigen Versprechungen von einer
    erechten Finanzierung? Wo beteiligen Sie die Gutver-
    ienenden an der solidarischen Finanzierung der gesetz-
    ichen Krankenversicherung?


    (Zuruf von der CDU/CSU: Steuerzahler!)


    Nach meiner Auffassung müssen die gesetzlich Kran-
    enversicherten im nächsten Jahr nicht nur eine unsoziale
    opfpauschale finanzieren, sondern auch noch ihren ei-
    enen Sozialausgleich. Das finde ich sehr merkwürdig.


    (Beifall bei der SPD)


    Es kommt noch schlimmer: 2011 soll die Beitragsbe-
    essungsgrenze gesenkt werden. Dadurch kann ich

    eine Mehreinnahmen für die gesetzliche Krankenversi-
    herung erkennen. Im Gegenteil, dies schont die Bezieher
    öherer Einkommen; die Bezieher kleiner und mittlerer
    inkommen werden mehr bezahlen müssen. Das nenne ich
    eder gerecht noch sozial. Wenn es nicht so ungerecht
    äre, dann müsste ich mich bei Ihnen dafür bedanken; denn
    h bin eine von den Gutverdienenden, die in der gesetzli-

    hen Krankenversicherung an der Beitragsbemessungs-
    renze liegen. Ich bekomme eine schöne Kompensation
    ür die Beitragssteigerung, wenn die Beitragsbemes-
    ungsgrenze gesenkt wird. Herzlichen Glückwunsch, das
    inde ich sehr gut. Das nützt aber denjenigen, die gerin-





    Bärbel Bas


    (A) )


    )(B)

    gere Einkommen haben, überhaupt nichts. Damit haben
    Sie wieder Klientelpolitik für die Gutverdienenden be-
    trieben. Das ist nicht gerecht. Darüber sollten Sie nach-
    denken.


    (Beifall bei der SPD)


    Hinzu kommen noch nicht bezifferte Bürokratiekos-
    ten für Ihren sogenannten Sozialausgleich. Kassen und
    Arbeitgeber müssen bei den Versicherten Informationen
    sammeln und austauschen, die sie bisher nichts angingen
    und die sie auch nicht haben wollen. Sie müssen den
    Aufwand betreiben, weil Sie das so wollen und weil es
    völlig unproblematisch sein soll, für jeden Einzelnen
    Konten für Zusatzbeiträge einzurichten. Wenn das nichts
    kostet, dann möchte ich wissen, durch welche haushalts-
    politischen Einsparvorschläge Sie das ausgleichen wol-
    len.

    Auf die Versicherten kommen massive Zusatzbelas-
    tungen zu; das verschweigen Sie hier. Die Zusatzbeiträge,
    die Sie einfordern, werden noch durch das verschärft, was
    Sie jetzt in der privaten Krankenversicherung beabsichti-
    gen. Herr Spahn hat sich eben so schön für die kleinen Be-
    amtinnen und Beamten in die Bresche geworfen. Ich sage
    Ihnen voraus: Sie werden sehr wohl die SPD wählen, weil
    sie nicht wollen, dass ein völlig abgewirtschaftetes Versi-
    cherungsmodell subventioniert wird. Sie wollen endlich
    Zugang zu einer gesetzlichen Krankenversicherung ha-
    ben. Sie haben scheinbar vergessen, dass viele Beamte
    gern in die gesetzliche Krankenversicherung möchten, es
    im Moment aber nicht dürfen. Konsequenterweise sollten
    Sie das Gesetz an dieser Stelle ändern, damit sich die Be-
    amtinnen und Beamten in der gesetzlichen Krankenversi-
    cherung versichern können; dann wären Sie auf der siche-
    ren Seite.


    (Beifall des Abg. Dr. Karl Lauterbach [SPD])


    Die Beamtinnen und Beamten, für die Sie sich so in die
    Bresche geschlagen haben, werden uns Sozialdemokra-
    ten wählen, weil wir das mit der Bürgerversicherung än-
    dern wollen.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Na, da warten wir mal ab!)


    Sie setzen die Solidarität innerhalb der Krankenversi-
    cherung leichtfertig und auch bewusst aufs Spiel, indem
    Sie eine Klientelpolitik zur Stärkung der privaten
    Krankenversicherung machen. Sie haben es selbst ge-
    sagt: Sie setzen sich massiv für 10 Prozent der Bevölke-
    rung ein, die privat versichert sind. – Dafür lassen Sie
    90 Prozent der Bevölkerung zu Verlierern werden; das
    ist keine Nebensächlichkeit. Das ist eine ungerechte und
    keine nachhaltige Politik. Wir werden das zu verhindern
    wissen. Letztlich ist das, was Sie ankündigen, Herr
    Rösler, weder nachhaltig noch solidarisch, geschweige
    denn gerecht.


    (Beifall bei der SPD)