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ID1705708700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Singhammer


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    en! Wir in der christlich-liberalen Koalition haben die
    ersorgung von 70 Millionen gesetzlich Krankenversi-
    herten und fast 10 Millionen privat Versicherten wieder
    uf eine sichere, feste und nachhaltige finanzielle
    rundlage gestellt.


    (Lachen bei der SPD – Mechthild Rawert [SPD]: Das ist ein Wunschtraum!)


    ir haben mit den massivsten Einsparungen bei den
    usgaben für Arzneimittel seit Bestehen der Bundes-

    epublik Deutschland erstmals einen Gesamtsparbetrag
    on 2 Milliarden Euro erzielt. Gleichzeitig haben wir si-
    hergestellt, dass die Patientinnen und Patienten in





    Johannes Singhammer


    (A) )


    )(B)

    Deutschland mit den besten und nicht mit den zweitbes-
    ten Arzneimitteln und Therapien versorgt werden.

    Vor vier Monaten – vielleicht erinnert sich der eine
    oder andere daran – gab es eine große öffentliche Dis-
    kussion über ein abgrundtiefes Finanzloch in der gesetz-
    lichen Krankenversicherung. Man sprach von einem
    Schlund geradezu apokalyptischen Ausmaßes, der die
    gesetzliche Krankenversicherung zu verschlingen
    drohte. Heute wissen wir, dass die gesetzliche Kranken-
    versicherung auf einem sicheren Fundament steht und
    die Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht sind.
    Wir haben das mit einer gerechten, durchdachten und zu-
    kunftsweisenden Neuausrichtung des Gesundheitswe-
    sens, mit effizienten Sparmaßnahmen, aber auch mit
    einer ausgewogenen Beteiligung aller Partner an den
    Kosten erreicht.

    Mit dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz wird
    allein jedes versicherte Mitglied in der gesetzlichen
    Krankenversicherung im kommenden Jahr, 2011, um
    40 Euro entlastet. Dazu kommt eine Reihe weiterer
    Sparmaßnahmen, deren Wirkungen in diesem Betrag
    noch gar nicht eingerechnet sind, zum Beispiel 300 Mil-
    lionen Euro durch günstigere Impfstoffe, 400 Millionen
    Euro durch günstigere Bedingungen im Pharmagroß-
    handel. Zu nennen sind auch andere Bereiche, etwa
    300 Millionen Euro durch geringere Verwaltungskosten
    bei den Krankenkassen. Das heißt, es ist nicht nur über
    Sparen geredet worden, sondern nachprüfbar kommen
    bei jedem versicherten Mitglied in der gesetzlichen
    Krankenversicherung die Einsparungen im kommenden
    Jahr an.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Aber wir bleiben nicht beim Sparen stehen. Wir wol-
    len, dass diese Diskussion einmal im Jahr über eine Welle
    von Steigerungen und Preiserhöhungen nicht mehr in die-
    ser Regelmäßigkeit stattfindet. Deshalb muss künftig der
    zusätzliche Nutzen von neuen Medikamenten nachge-
    wiesen werden. Deshalb verändern wir die Grundstruk-
    tur, sodass für neue Arzneimittel nur dann ein höherer
    Preis gezahlt werden kann, wenn auch ein tatsächlicher,
    nachgewiesener zusätzlicher Nutzen für den Patienten
    besteht. Ein gleicher Nutzen im Medikamentenbereich
    reicht nicht, sondern das Medikament muss besser wir-
    ken, schneller wirken, hilfreicher sein.

    Früher – das darf ich hier auch einmal sagen – galt
    Deutschland als die Apotheke für die Welt. Wir wollen,
    dass zu Medikamenten, vor allem den neuesten, den in-
    novativsten, den besten, auch denjenigen, die am teuers-
    ten zu entwickeln sind, Forschung und Produktion wie-
    der vermehrt in Deutschland stattfinden. Wer das nicht
    will, wer etwas dagegen hat, soll sich hier melden. Wir
    wollen, dass die Arbeitsplätze in Deutschland bleiben
    und teure Medikamente nicht importiert werden müssen.

    Im Mittelpunkt der Neuregelung des Arzneimittel-
    markts steht deshalb eine faire, verlässliche und wettbe-
    werbliche Verhandlungslösung über Arzneimittelpreise.
    Die Abläufe zur Nutzenbewertung müssen transparent
    sein. Deshalb haben wir uns in der Koalition darauf ver-
    ständigt, eine Verordnungsermächtigung für das Bun-

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    (C (D esministerium vorzusehen. Die Grundsätze des Bewerungsverfahrens sollen darin geregelt werden; sie sind es och nicht, aber sie werden es. Auf der Grundlage von ransparenz werden Fristen, Übergangsregelungen, al es, was man in diesem Zusammenhang braucht, darin eregelt. Jetzt komme ich zu Ihnen, Herr Kollege Lauterbach. ider besseres Wissen haben Sie hier wiederum den indruck zu erwecken versucht, als sei das ein besondees Einknicken vor der Pharmalobby. (Elke Ferner [SPD]: Er wusste, was er tat! – Gegenruf der Abg. Ulrike Flach [FDP]: Das bezweifle ich!)


    err Kollege Lauterbach, glauben Sie wirklich, dass
    ine Koalition, die wie keine andere Zwangsrabatte,
    reismoratorien erlassen hat – keineswegs zum allge-
    einen Beifall dieser Industriebranche; keiner hätte das

    n dieser Höhe erwartet –, weich wie eine Mittelmeer-
    ualle auf die Pharmalobby reagiert? Doch bestimmt
    icht! Wir tun nicht der Pharmalobby einen Gefallen,
    ondern es sind die Patientinnen und Patienten, denen
    ir einen Gefallen tun wollen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wie soll das Verfahren denn anders ablaufen? Auch
    as muss man einmal feststellen: Die Alternative ist,
    ass der Gemeinsame Bundesausschuss sich eine Ver-
    ahrensordnung gibt, die später durch das Ministerium
    enehmigt wird. Das dauert. Das wird dadurch nicht bes-
    er. Besser, schneller, berechenbarer ist eine Verordnung
    urch das Ministerium. Wir wollen erreichen, dass eine
    olche Verordnung zeitgleich mit dem Arzneimittel-
    arktneuordnungsgesetz zum 1. Januar in Kraft tritt; da-

    ei ist nichts Anstößiges.


    (Beifall des Abg. Dr. Peter Röhlinger [FDP])


    Darüber begrenzen wir aber auch die vorhergesagten
    usgabensteigerungen in den anderen Bereichen im Ge-

    undheitswesen. Lassen Sie mich jetzt ganz klar sagen:
    nders als bei den Arzneimitteln, wo wirklich Ein-

    chnitte und Einsparmaßnahmen verfügt werden, wo es
    ückgänge gibt, wird den Ärzten und Krankenhäusern
    ichts weggenommen.

    Die Zuwächse können nicht so fortgesetzt werden,
    ie es in den vergangenen Jahren war, aber es gibt keine
    inschnitte, keine Nullrunden, keine Rückgänge. Das ist
    uch richtig und notwendig; denn bei den Krankenhäu-
    ern liegt der Personalkostenanteil beispielsweise bei
    ber 60 Prozent. Wir wollen den Krankenschwestern,
    ie die Patienten gut und aufopferungsvoll versorgen,
    icht den Lohn kürzen.


    (Maria Anna Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Doch genau das tun Sie!)


    eshalb gibt es hier Zuwächse. Zu denen stehen wir
    uch.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Maria Anna Klein-Schmeink [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Hungerlöhne!)






    Johannes Singhammer


    (A) )


    )(B)

    Ein weiteres unserer Ziele ist eine gerechte Honorar-
    verteilung bei den Ärzten. Dazu sind Summen von bis zu
    1 Milliarde Euro vorgesehen. Wir werden – das sage ich
    zu – auf gerechte Verteilung dieser Zuwächse achten, da-
    mit nicht der Fall eintritt, dass einige Länder völlig leer
    ausgehen.

    Wir wollen auch einen Vertrauensschutz für Haus-
    arztverträge. Wir haben erst vor zwei Jahren die heute
    geltende Regelung zur hausarztzentrierten Versorgung
    beschlossen. Damit haben wir den Vertragspartnern,
    Krankenkassen und Hausärzten, Möglichkeiten eröff-
    net, die noch nicht vollständig ausgeschöpft sind. Ver-
    trauensschutz heißt, der Gesetzgeber darf nicht eine ge-
    rade eingeführte Neuregelung, die mit Freiheiten für die
    Vertragspartner verbunden ist, wieder abschaffen, ohne
    dass deren Effekte und Ergebnisse genau bewertbar sind.
    Wir haben uns damals bei der Einführung der gesetzli-
    chen Regelung zur hausarztzentrierten Versorgung vor-
    genommen, drei Jahre abzuwarten, um den Hausarztver-
    trägen die Möglichkeit zu geben, sich zu bewähren und
    ihre Vorteile auszuspielen. Diese Zeit sollten wir auch
    tatsächlich abwarten.

    Wir verbessern auch die Einnahmeseite. Das heißt,
    der Beitragssatz wird das Niveau erreichen, das er be-
    reits am 1. Januar 2009 erreicht hatte. Die anteilig von
    Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu zahlende Beitrags-
    erhöhung um 0,3 Prozentpunkte entspricht also exakt der
    Differenz zwischen dem heutigen Beitragssatz und dem
    Beitragssatz, der vor der Wirtschaftskrise erhoben wurde.
    Durch den Einsatz von Steuermilliarden haben wir da-
    mals den Beitragssatz verringert.


    (Zurufe von der SPD)


    Dieser Einsatz von Steuermitteln kann aber nicht unbe-
    grenzt fortgesetzt werden. Deshalb kehren wir wieder zu
    dem ursprünglichen Beitragssatz zurück. Das ist auch
    sinnvoll, weil wir damit einen dauerhaften Plafond bil-
    den, mit dem alle planen können.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, wir haben in
    den Gesetzen, die wir noch in diesem Jahr verabschieden
    werden, auch neue Weichenstellungen vorgesehen,
    durch die unser Gesundheitssystem dauerhaft gesichert
    wird. Dazu zählt beispielsweise die Einführung eines
    Zusatzbeitrages. Diesem Zusatzbeitrag kommt insbeson-
    dere eine Wettbewerbsfunktion zu: Die festen Beitrags-
    sätze, die in der Vergangenheit politisch festgelegt wur-
    den, können jetzt nämlich durch Zusatzbeiträge von den
    Krankenkassen individuell variiert werden; das heißt,
    Kassen, die gut wirtschaften, werden keinen Zusatzbei-
    trag erheben müssen, während Kassen, die weniger gut
    wirtschaften, diesen erheben können. Sie müssen sich al-
    lerdings angesichts der Wechselbereitschaft der Patien-
    tinnen und Patienten gut überlegen, ob sie tatsächlich ei-
    nen solchen Weg einschlagen wollen.

    Zu den Neuerungen zählt auch die Einführung eines
    Sozialausgleichs. Bei Versicherten mit geringen Ein-
    kommen wird der Zusatzbeitrag durch eine Absenkung
    des Arbeitnehmerbeitrags ausgeglichen.

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    (C (D Wir wollen durch diese Neuregelungen möglichst weig zusätzlichen Bürokratismus erzeugen. Ich bin mir siher, dass wir das erreichen werden. Abgerundet wird die Einnahmeseite durch den Steurzahler: Die Solidargemeinschaft der Steuerzahler trägt 5,4 Milliarden Euro bei. Das ist ein beträchtlicher soliarischer Beitrag für die Säule der gesetzlichen Kranenversicherung. Dank dieses Dreiklangs aus Sparen, Verbesserung der innahmeseite und Solidarausgleich sind wir wieder auf inem sicheren Weg; wir müssen nicht mehr ständig angen, wie sich die Lage der gesetzlichen Krankenvericherung in Deutschland in den nächsten Monaten entickelt. Deshalb können wir – das ist die entscheidende, wichige Botschaft an die Versicherten und Patienten – Folendes feststellen: Unser Gesundheitswesen hat keine inanzielle Schräglage, sondern ein sicheres Fundament. ir ermöglichen den Menschen einen direkten Zugang u den Gesundheitsleistungen, und zwar auf einem Spitzeniveau, wie es nur wenige Länder in der Welt aufweisen. it dieser Politik erreichen wir auch eine Nachhaltigkeit. ir werden der Verantwortung für künftige Generatio en gerecht und hinterlassen keinen Schuldenberg. Danke schön. Das Wort hat nun Martina Bunge für die Fraktion Die inke. Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen! ir merken es an der Debatte: Die Musik im Gesund eitssystem spielt nicht im Bundeshaushalt bzw. im Einelplan Gesundheit mit seinen rund 15,5 Milliarden Euro. ie Musik spielt mit rund 150 Milliarden Euro in der Bei ragsgestaltung für die Krankenkassen. Das sieht man eute hier deutlich. Die Klaviatur für diese Musik nutzen ie weidlich, Herr Minister. Sie nutzen Sie für Ihre Inteessen und für die Interessen Ihrer Klientel. Am liebsten ürden Sie das Parlament ganz außen vorlassen. Zu Beginn der Legislaturperiode wurde eine im Geeimen tagende Reformkommission ausgerufen. (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wie man das Parlament auslässt, wissen Sie ja!)


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

(Beifall bei der LINKEN)

  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Martina Bunge


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    o ist eigentlich Ihre Reformkommission? Komischer-
    eise war diese nach der Nordrhein-Westfalen-Wahl im
    ai wie vom Erdboden verschluckt.


    (Beifall bei der LINKEN – Jens Spahn [CDU/ CSU]: Nein, sie hat gute Ergebnisse gebracht!)


    ch ja! Sie hatte ihre Verschleierungsrolle gespielt. Dann
    ab es Diskussionspapiere, die Sie Ihnen nahestehenden
    ressevertretern zugespielt haben, damit diese wohlwol-





    Dr. Martina Bunge


    (A) )


    )(B)

    lend berichten konnten, und zwar bevor ein im Parlament
    Tätiger je kritisch darauf hätte gucken und sich dazu hätte
    äußern können. Dann folgten Referentenentwürfe unter
    Aussparung des Parlaments. Ich darf Sie erinnern: Das
    Parlament ist der Gesetzgeber.


    (Beifall bei der LINKEN – Ulrike Flach [FDP]: Ehrlich gesagt haben wir hier oft genug diskutiert!)


    In dem Zeitplan, den wir gestern zugespielt bekom-
    men haben, geben Sie uns gönnerhaft ganze acht Wo-
    chen, um das gesamte Verfahren bis zum Herbst zu re-
    geln.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Wir haben andere Gesetze in einer Woche gemacht! – Ulrike Flach [FDP]: Zugespielt haben wir Ihnen gar nichts!)


    Diese Regierung übt sich in Demokratielosigkeit ohne-
    gleichen,


    (Beifall bei der LINKEN – Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    und zwar aus Mutlosigkeit, sich dieser unsozialen Politik
    auf demokratische Weise zu stellen und sich mit ihr aus-
    einanderzusetzen.


    (Ulrike Flach [FDP]: Damit haben Sie ja Erfahrung!)


    Zutiefst unsozial ist das Machwerk, das Sie im Ge-
    setzentwurf, den wir offensichtlich noch nicht kennen,
    festschreiben.


    (Jens Spahn [CDU/CSU]: Was denn jetzt? Zugespielt, oder nicht?)


    Sie schreiben fest, alle künftigen Kostensteigerungen al-
    lein die Versicherten tragen zu lassen. Mit 8,2 Prozent
    schaffen Sie nicht den alten Beitrag, Kollege Singhammer;
    denn man kann 2 Prozent dazurechnen. Das ist der
    höchste Beitrag aller Zeiten. Durch die höheren Belastun-
    gen haben die Versicherten weniger statt mehr Netto vom
    Brutto.


    (Widerspruch bei der CDU/CSU und der FDP)


    Es handelt sich hier wirklich um Wahlbetrug. Denn
    Sie haben gesagt: Eigentlich sollte es mehr Netto wer-
    den. Außerdem konstruieren Sie eine Belastungsschief-
    lage hin zu den kleinen Einkommen. Diese werden am
    meisten geschröpft. Das alles ist zutiefst unsozial. Sie
    aber setzen dem Ganzen noch einen drauf, indem Sie
    den sogenannten Sozialausgleich nicht über den Bundes-
    haushalt decken. Ewig haben Sie gepredigt, dass er aus
    Steuermitteln gedeckt werden soll. Sie decken ihn aber
    mit der Liquiditätsreserve des Gesundheitsfonds. Ich
    möchte Sie nur daran erinnern, dass Reserve im Volks-
    mund bedeutet, etwas zurückzulegen, um für die Unbil-
    den des Lebens gewappnet zu sein. Die Einführung der
    Kopfpauschale durch die Hintertür ist aber in der Tat
    eine Unbilde für die Zukunft der solidarischen Versiche-
    rung.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


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    (C (D Das berechtigt Sie noch lange nicht, die Liquiditätsreerve zu plündern. Sie suchen sich diesen Weg bloß, weil ie Ihre Wünsche beim Finanzminister nicht durchbeommen. (Ulrike Flach [FDP]: Der muss aber ganz schön bluten, der Finanzminister!)


    Mit der verdeckten Kopfpauschale bauen Sie eine
    eitbombe. Im Jahr 2011 wird es noch nicht so schlimm
    erden; denn da haben Sie erst einmal die Beiträge er-
    öht. Sie bauen aber eine Zeitbombe, die in den nächsten
    ahren richtig explodieren wird. Allerdings sagen Sie
    en Menschen nicht die Wahrheit. Sie wollen Ihr Gesicht
    ls Koalitionäre wahren. Sie haben nicht den Mut, es of-
    en zu sagen. Sie gehen durch die Hintertür.

    Die Arbeitgeber werden mit fadenscheinigen Argu-
    enten von den Belastungen ausgespart. Ihre Begrün-

    ungen für die Reformideen beruhen alle auf halbwahren
    nd ungeprüften Aussagen. Sie behaupten, die steigenden
    eiträge für die Arbeitgeber kosten Arbeitsplätze. Sie
    erschweigen aber, dass die sinkende Kaufkraft im Land,
    ie durch die einseitige Belastung der Versicherten verur-
    acht wird, erst recht Arbeitsplätze kostet. Das ist unse-
    iös.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie behaupten, dass die Beiträge wegen des medizini-
    chen Fortschritts und der Alterung der Gesellschaft stei-
    en. Sie verschweigen aber, dass die Beiträge vor allem
    egen der seit Jahren sinkenden Arbeitseinkommen und
    er Ausweitung des Niedriglohnsektors steigen. Höhere
    öhne und Mindestlöhne oder die Einbeziehung aller
    inkommen durch eine solidarische Versicherung müss-

    en Ihre Forderung sein. Unsere Vorschläge für eine soli-
    arische Bürgerinnen-und-Bürger-Versicherung liegen
    or. Da könnten Sie einmal hineingucken.


    (Daniel Bahr [Münster] [FDP]: Es gibt doch gar keinen Gesetzentwurf!)


    Sie verschweigen, dass man durch eine richtig gute
    esundheitsförderung den durch die älter werdende Be-
    ölkerung verursachten Kostensteigerungen entgegen-
    irken kann. Dadurch wird quasi gratis eine bessere Le-
    ensqualität geschaffen. Dazu finden sich weder Ansätze
    m vorliegenden Bundeshaushalt noch Aussagen in Ih-
    em Reformmachwerk. Diese Regierung hat keine Idee,
    ein Konzept, das wirklich zukunftsfähig ist. Das Herz
    on Schwarz-Gelb schlägt eindeutig für die Privatversi-
    herungen und die Privatversicherten. Das wird mit uns
    icht zu machen sein.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der FDP: Beruhigend!)