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ID1705707300

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    Vokabeln: 0
    1. tocInhaltsverzeichnis
      Plenarprotokoll 17/57 Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ Finanzplan des Bundes 2010 bis 2014 (Drucksache 17/2501) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Michael Meister (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . Alexander Bonde (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Meinhardt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5907 B 5907 D 5917 A 5920 B 5923 B 5925 B 5926 A 5927 C 5928 D 5944 D 5945 C 5946 B 5948 A 5950 A 5951 A 5952 B 5953 D 5955 C 5957 B Deutscher B Stenografisch 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 I n h a l Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Dr. h. c. Jürgen Koppelin, Herbert Frankenhauser, Ernst-Reinhard Beck (Reut- lingen), Klaus Breil, Josef Göppel und Manfred Zöllmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Begrüßung des neuen Abgeordneten Bernd Siebert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2011 (Haushalts- gesetz 2011) (Drucksache 17/2500) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: D N D D U D 5907 A 5907 B 5907 B Stefan Müller (Erlangen) (CDU/CSU) . . . . . . Nicolette Kressl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5930 C 5932 A undestag er Bericht ung 4. September 2010 t : Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . r. Volker Wissing (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . orbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . agmar Ziegler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . lrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . 5932 D 5934 C 5935 D 5938 A 5938 A 5940 B 5941 C 5943 B Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5958 D 5959 B II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr (Münster) (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Singhammer (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Birgitt Bender (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrike Flach (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Bas (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz und Reaktorsicherheit . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen, Bundesminister BMU . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dorothée Menzner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . B D D B I D H R F P R D U D C N J E R G N A L 5959 A 5959 A 5961 B 5962 D 5963 C 5963 D 5965 D 5966 D 5968 C 5970 B 5971 C 5973 B 5974 C 5976 A 5977 A 5978 C 5979 A 5979 B 5980 D 5983 A 5983 D 5985 C 5986 C 5988 A 5989 A 5990 A 5991 C 5993 A 5993 D 5995 B 5995 C 5995 C ärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Norbert Röttgen (CDU/CSU) . . . . . . . Michael Kauch (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . r. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . ernhard Schulte-Drüggelte (CDU/CSU) . . . Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung, Land- wirtschaft und Verbraucherschutz . . . . lse Aigner, Bundesministerin BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . einz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . oland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . riedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eter Bleser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . olf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . lrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . r. Erik Schweickert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . aren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . icole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ulia Klöckner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Ulrich Kelber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . lvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . ainer Erdel (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . eorg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 5996 C 5997 A 5997 C 5998 B 5999 C 6000 A 6001 A 6001 C 6002 A 6002 D 6003 B 6004 D 6006 C 6006 D 6009 A 6010 C 6011 B 6012 C 6014 B 6016 B 6017 D 6019 A 6019 B 6019 C 6021 A 6021 D 6023 B 6023 D 6025 B 6026 A 6027 D 6029 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 5907 (A) ) )(B) 57. Sitz Berlin, Dienstag, den 1 Beginn: 10.0
    2. folderAnlagen
      Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 57. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 6029 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bartol, Sören SPD 14.09.2010 Bernschneider, Florian FDP 14.09.2010 Binder, Karin DIE LINKE 14.09.2010 Oswald, Eduard CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 14.09.2010 Dr. Schui, Herbert DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 14.09.2010 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.09.2010 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2010 Ulrich, Alexander DIE LINKE 14.09.2010 Weinberg (Hamburg), Marcus CDU/CSU 14.09.2010 Widmann-Mauz, Annette CDU/CSU 14.09.2010 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 57. Sitzung Berlin, Dienstag, den 14. September 2010 Inhalt: Redetext Anlage zum Stenografischen Bericht
    • insert_commentVorherige Rede als Kontext
      Rede von Eckhardt Rehberg


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


      Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

      Herren! Kollege Rossmann, sicher kann man Selbstge-
      rechtigkeit verbal darstellen. Nur, Fakten sind Fakten.


      (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Na!)


      Die Fakten sind nun einmal so, dass bei PISA und im
      Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirt-
      schaft


      (Zurufe von der SPD: Oh! – Ui!)


      überraschenderweise die gleichen vier Länder vorne lie-
      gen. Das hat Ursachen, und die muss man nennen.


      (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Ja! Das hat aber nichts mit dem Haushalt zu tun! – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber zehn Jahre CDU und FDP sind auch nicht gut!)


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      (C (D Die Gerechtigkeit für nachfolgende Generationen ist ichergestellt, wenn wir vom Verschuldungspfad wegommen. Allerdings, Kollege Rossmann, kann ich mich och gut der Debatte vor der Sommerpause entsinnen. amals gab es ein Papier der A-Länder und ein Papier er B-Länder, und letztlich sind die B-Länder auf das apier der A-Länder „aufgesprungen“. Aber dass es nur m Aund B-Länder geht, so einfach ist es nicht. Es gibt chwarz, Rot, Gelb und Grün. Ja. – Die Entscheidung ist damals 16 : 0 ausgegangen. ch wiederhole: 16 : 0. Ich sage das an dieser Stelle aus olgendem Grund – ich habe ihn der Kollegin Hinz chon zugerufen –: Ich habe vielleicht ein wenig Vertändnis dafür, dass die Länder, als es um das nationale tipendienprogramm ging, aus politischen Gründen eine lockadehaltung eingenommen haben. (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


      (Zuruf von der SPD: Ach! Echt?)


      enn man aber beim Thema BAföG anfängt, um Um-
      atzsteuerpunkte zu feilschen,


      (Ulrike Flach [FDP]: Oh ja! – Iris Gleicke [SPD]: Das ist den unionsregierten Ländern ja vollkommen fremd, nicht wahr?)


      nd wenn man den seit Jahrzehnten bestehenden Grund-
      onsens – 65 Prozent Bund, 35 Prozent Länder – auf-
      ibt, dann muss ich Ihnen sagen: Hier machen alle
      6 Bundesländer eine Politik auf dem Rücken der Stu-
      ierenden. Ich glaube, ein solches Vorgehen darf dieses
      aus insgesamt nicht tolerieren.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Angesichts dessen, was der eine oder andere Redner
      esagt hat, sehe ich eine weitere Gefahr.


      (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Wir auch!)


      hrer Rede, Kollege Rossmann, stimme ich in vielen Tei-
      en zu, in einem Teil allerdings nicht, nämlich was den

      ualitätspakt Lehre betrifft. Wir müssen an dieser
      telle aufpassen und sehr wohl auch deutlich machen:
      as ist Aufgabe der Gebietskörperschaften, der Kom-
      unen,


      (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Ja, genau!)


      as ist Aufgabe der Länder und wofür ist der Bund zu-
      tändig? Sie wissen genauso gut wie ich: Bei der Vertei-
      ung – 90 Prozent Bund, 10 Prozent Länder – gab es
      ufseiten der Länder großes Potenzial.


      (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Nein! Es sind 100 Prozent!)


      Ja, Sie haben recht: Letztendlich sind es 100 Prozent.


      (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Ja!)


      Nur, eines darf in dieser Republik nicht geschehen:
      ass sich die Länder bei der Bildungspolitik in die Bü-
      che schlagen, und das in weiten Teilen auf Kosten und
      ulasten des Bundes. Dem sollten wir fraktionsübergrei-





      Eckhardt Rehberg


      (A) )


      )(B)

      fend entschieden entgegentreten, meine sehr verehrten
      Damen und Herren.


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      Da wir über Bildungs- und Forschungspolitik reden,
      sage ich Ihnen: Ich glaube, dass Bundesmittel dort, wo
      es möglich ist, eingesetzt werden sollten – das Koopera-
      tionsverbot ist, wie es ist –, zum Beispiel für die berufli-
      che Bildung. Im Bildungsbericht der OECD wurde fest-
      gestellt, dass 80 Prozent der Schüler ohne Schulab-
      schluss in Übergangssystemen landen.

      Herr Rossmann, zu dem Gedanken, den Sie im Zu-
      sammenhang mit dem Hauptschulabschluss geäußert
      haben, sage ich Ihnen: Es muss nicht etwa ein Rechtsan-
      spruch her, sondern man braucht intelligente Systeme für
      Jugendliche, die keinen Schulabschluss erwerben, aus
      welchem Grund auch immer. In meinem Heimatland
      sind es leider 13,7 Prozent der Jugendlichen; wir sind da
      Spitzenreiter. Man braucht Systeme, die relativ geringe
      Kosten verursachen, aber 80 Prozent der Jugendlichen in
      einem Jahr zum Hauptschulabschluss führen. Ein Bei-
      spiel hierfür sind Produktionsschulen, Träger: CJD.


      (Beifall des Abg. Uwe Schummer [CDU/ CSU])


      In diesen Schulen werden, wie gesagt, 80 Prozent der Ju-
      gendlichen in zwölf Monaten zum Hauptschulabschluss
      geführt. Von diesen Jugendlichen wiederum wird mehr
      als jeder Zweite in eine betriebliche Ausbildung vermit-
      telt.

      Mein Appell, auch als Haushälter, ist: Wir müssen die
      Effizienz kontrollieren. Wir müssen evaluieren und
      überlegen: Wo erreichen wir mit dem geringsten Mittel-
      einsatz die besten Effekte? Kollege Schummer und ich
      haben uns ein solches System angesehen. In ganz
      Deutschland gibt es übrigens etwa 40 solcher Produk-
      tionsschulen.

      Lassen Sie mich noch einige Sätze zur Forschung sa-
      gen. Ich verstehe überhaupt nicht, was man gegen Dritt-
      mittel haben kann.


      (Klaus Hagemann [SPD]: Wieso?)


      – Kollege Hagemann, Frau Kollegin Sitte hat doch ein
      Plädoyer gegen Drittmittel gehalten.


      (Dr. Petra Sitte [DIE LINKE]: Nein! Das habe ich nicht!)


      Drittmittel sind eine Möglichkeit, eine Anregung und
      natürlich auch ein Stück weit ein Zwang, dass sich Wis-
      senschaft und Wirtschaft zusammentun, gemeinsam for-
      schen, gemeinsam arbeiten und dass die Ergebnisse ho-
      noriert werden, damit sie sozusagen on top sind. Dass
      dann mehr Wissenschaftler eingestellt werden können,
      ist doch eine vernünftige Sache.

      Ich bitte auch darum, dass wir die Korridorförderung
      bzw. – neudeutsch – die Validierungsförderung im
      Haushaltsausschuss noch einmal sehr intensiv diskutie-
      ren. Es ist heute nicht mehr klassisch zwischen dem For-
      schungsministerium und dem Wirtschaftsministerium zu
      trennen. Es gibt nicht auf der einen Seite nur die Grund-

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      (C (D agenforschung und auf der anderen Seite nur die anwenungsorientierte Forschung. Es gibt bei den einzelnen chritten immer wieder Überlappungen. Deswegen glaube h, dass wir an dieser Stelle auch deshalb, damit wir in die em Bereich weiter vorankommen, neue Schritte und neue ege gehen müssen. Das DIW sagt, Deutschland sei Weltspitze bei forchungsintensiven Industrien. Die Evaluierung zeigt – ich laube, das ist das Entscheidende; hierauf müssen wir iel mehr Wert legen, und hierum müssen wir uns viel ehr kümmern –, was mit dem einen Euro passiert, den ir als Bund in Forschung und Bildung investieren. Wenn ch mir den Bereich der Forschung anschaue, dann muss ch als Haushälter Ihnen sagen: Im Bereich der Forschung ind wir sehr erfolgreich. Bei KMU-innovativ – Quelle ist rau Hinz mit ihrer Berichtsanforderung – haben wir eien Mittelaufwuchs von 9 Prozent in sieben Technologieeldern zu verzeichnen. Die Evaluierung hat gezeigt, dass s hier eine Hebelwirkung gibt: Pro Projekt werden fünf eue Arbeitsplätze geschaffen. Ähnlich ist es bei dem ehr erfolgreichen Programm ZIM. Oder nehmen Sie daeben die Hebelwirkung bei den Innovationsallianzen: uch hier bedeutet 1 Euro vom Bund 5 Euro von der irtschaft. Kollege Rossmann, Sie heben darauf ab, wie wir die rozentziele erfüllen wollen. Der Bund steht – das scheint ir an dem einen oder anderen von der linken Seite voll ommen vorbeizugehen – zu seinen Zusagen. Die mittelristige Finanzplanung macht es deutlich: 12 Milliarden uro mehr für Bildung und für Forschung. Jetzt sind Läner, Kommunen und Wirtschaft, die ganze Gesellschaft, efordert, damit wir das 10-Prozent-Ziel erfüllen. Das ist icht nur Bundessache, das ist gesamtdeutsche Sache. Danke schön. Das Wort zu einer Kurzintervention erteile ich Kolle in Petra Sitte. Das darf nicht unwidersprochen im Raum bleiben. Ich abe nicht gegen Drittmittel gesprochen. Ich habe verucht, aufzuzeigen, dass Drittmittel an den Hochschulen n den letzten Jahren in drei Bereichen tendenziell dazu eigetragen haben, dass Kernaufgaben der Hochschulen icht mehr aus deren Haushalten finanziert werden. Erstens werden Drittmittel, also eingeworbene Mittel, mmer mehr dazu genutzt, vorherige Kürzungen an den ochschulen bzw. Wissenschaftseinrichtungen zu komensieren, oder die Finanzminister reagieren in den Länern auf zusätzlich eingenommene Drittmittel, indem sie ie Mittel in den Haushalten der Hochschulen reduzieen. Zweitens. Ich habe den wissenschaftlichen Mittelbau ngesprochen, der vor allem aus wissenschaftlichem achwuchs besteht. Da mittlerweile 57 Prozent dieses Dr. Petra Sitte )


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


      (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
    • insert_commentNächste Rede als Kontext
      Rede von Dr. Petra Sitte


      • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
      • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)





      (A) )

      Mittelbaus nicht mehr aus den Haushalten der Hoch-
      schulen finanziert werden, läuft eine Kernaufgabe der
      Hochschulen, nämlich die Nachwuchsförderung, Gefahr,
      verloren zu gehen.

      Drittens will ich auf ein grundsätzliches Problem hin-
      weisen: Mit der Drittmittelforschung verschiebt sich im-
      mer mehr der Akzent von der Grundlagenforschung zur
      anwendungsorientierten Forschung und hin zur Anwen-
      dungsforschung.

      Das ist das dreigefächerte Problem, das wir mit den
      Drittmitteln haben. Prinzipiell ist gegen Drittmittel gar
      nichts einzuwenden; aber die gegenwärtige Tendenz ist
      so, dass hochschulpolitische Entscheidungen immer mehr
      durch das Bemühen überlagert werden, an Drittmittel he-
      ranzukommen, und die eigentlichen wissenschaftsimma-
      nenten, wissenschaftsgetriebenen Entwicklungen nicht
      mehr Grundlage einer Entscheidung sind. Das ist das Pro-
      blem, das ich damit verbinde und das man einfach einmal
      benennen und zur Kenntnis nehmen muss. Wir müssen
      einmal schauen, welche Tendenz das in der Perspektive
      für die Hochschulen, für deren Profilierung und für den
      Nachwuchs bedeutet.


      (Beifall bei der LINKEN)